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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ist Lautsprecherbau gesundheitsgefährend?



SNT
09.01.2015, 21:38
Einen schönen Abend zusammen,

ich wollte Euch für ein Thema sensibiliseren, dass mich aus aktuellem Anlass beschäftigt:

Die Gesundheitsgefährdung die von unserem Hobby Lautsprecherbau und Elektronik ausgeht.

Ich habe letzte Woche unseren Küchentisch restauriert. Also die alte Lackschicht abgeschliffen, geschliffen, gebeizt und dann mit Hartwachsöl geölt. Natürlich habe ich beim Abschleifen des Lackes eine Geeignete Maske getragen und auch beim Auftrag des Osmo Hartwachsöls und mit auf einen Block auf die Büchse mit dem Öl geschaut ob da irgendwas gefährliches drinnen ist, was nicht der Fall war: Alles Ok. So weit so gut, eingetlich ziemlich vorsichtig rangegangen.

Trotzdem konnte ich mich bei der Verarbeitung im letzen Jahr von Clou Hartwachsöl daran erinnern, dass das Holz über mindestens 4 Wochen (!) geradezu bestialisch gestunken hat. (Dabei sog die MPX Platte vonngerademal 0.25qm das Zeug geradezu schwammartig auf. Noch nach Wochen war es unmöglich die Platte in einem normalem Wohnraum zu belassen.)

Also hab ich halt mal 4 Tage den Tisch im Keller bei offenem Fenster gut auslüften lassen bevor ich den Tisch in die Küche gestellt habe, obwohl ich das Öl von Osmo und nicht von Clou verwendet habe und hab dann gedacht dass ich alles nötige in Richtung Gesundheit gemacht habe.


Bereits nach ca 4 Stunden hab ich dann massiv die Arschkarte präsentiert bekommen: Meine Frau hat sich zu Recht beschwert, dass Sie massiv Kopfweh von dem Gestank bekommt. Und noch besser gleich nochn Anschiss dazu wieso ich mich nicht vorher über das Zeug erkundigt habe. Die Arbeit an sich hat Ihr immerhin zugesagt...also den Tisch wieder runter in den Keller gestellt und die Bierbank reingestellt und - natürlich geärgert.

Dann hab ich den ultimativen Fehler begangen, mal zu recherchieren was denn an dem OsMo Hartwachsöl denn möglicherweise denn gesundheitsscädlich ist und hab mir dann den Ökotest runtergeladen. Drr Schreck war groß: Alle möglichen krebserregenden und allergisierenden Stoffe....

Mann möchte da echt meinen: Eigentlich sollte man besser seine Freizeit mit Sport oder an der frischen Luft verbringen als da am Abend noch rumzubasteln und sich diesen ganzen Substanzen auzusetzen.

Da in jetzer Zeit so einige Röhrengurus in verhältnismäßig niedrigem Alter das Zeitliche gesegent haben ( siehe jogis Röhrenbude) bekomm ich allmählich den Eindruck als ob an dieser ganzen Gefahrstoff- und Ökoschose doch was dran sein könnte....

Zumindest kann man den Tests entnehmen, dass die Hersteller 'normale' gefährliche Substanzen gar nicht mehr auf der Verpackung deklarieren. Ich denke mal dass man da glatt ein Fass aufmachen könnte.

Es wäre zumindest mal ein paar Posts wert, mal über Maßnahmen zur Gesundheitserhaltung zu schreiben. Vielleiht werden damit ja auch unsere jüngeren Jungs hier etwas sensibilisiert und rechnen auch bei einem 5€ CheapTrick am besten gleich die Atemmmaske mit rein!!!

Über die Jahre abendliches rumbasteln mit Holz, Ölen, Lacken etc und natürlich vorher den ganzen Tag im Elektrosmog am Computer sitzen...da stell ich mir allmählich die Frage ob man aus rein gesundheitlichen Gründen als reiner Minimalkonsument nicht erheblich besser dran ist als DIY-Bastler....

Audiovirus
09.01.2015, 23:14
Zum arbeiten verwende ich zwei verschiedene Masken, welche macht meiner Meinung nach keinen Unterschied was Schutz angeht, jedoch ist der Tragekomfort erheblich besser bei der Dräger http://www.ebay.de/itm/Drager-Lackiermaske-Lackierer-Set-Halbmaske-A2P3-Filter-Lackierermaske-/320701910936?pt=Arbeitsschutz&hash=item4aab52cf98

und http://www.ebay.de/itm/3M-4255-Atemschutzmaske-Staubmaske-Gasmaske-FFA2-P3D-Lackiermaske-Lackierermaske-/281224162490?pt=Arbeitsschutz&hash=item417a442cba

Die beiden sind wirklich gut, es gibt auch bessere.
Bei beiden kommt nahezu kein Geruch bei gutem Sitz durch.
Bei Lackierarbeiten mit Lösungsmitteln (manch einer hats noch) unbedingt Vollmaske benutzen http://www.ebay.de/itm/3M-Vollmaske-Atemschutzmaske-Maske-Atemschutz-Gasmaske-Lackiermaske-Staubmaske-/161266477354?pt=Arbeitsschutz&var=&hash=item258c3b292a

Bei dem Thema Trockenschleifen und allgemeines Arbeiten mit MDF auf längere Sicht entweder Absaugung nutzen und/oder Atemschutzmaske, zumindest diese Einwegteile helfen ungemein.
Man glaubt nicht wie viel unerwünschte Substanz sich in der Nase nach einmal benutzen sich befindet.

Gesundheitsgefährdend sind sicherlich Leute, die etwas empfindlich im allgemeinen sind, Asthmatiker oder so was sollten besonders vorsichtig sein.

Weiß jemand noch ein paar sinnvolle Tips im Umgang mit verarbeitenden Stoffen im Bereich LS-Bau oder Elektronik, eventuell Lötdämpfe etc?

SG Claus

SNT
09.01.2015, 23:28
Hallo Claus,

Beim Löten ist unbedingt daruf zu achten, dass man während des Lötens mit verbleitem Lötzinn nicht isst oder was trinkt und keine Fluppe im Mund hat, weil dadurch wohl die Gefah groß ist, dass man das Blei irgendwie in den Mund bekommt. Außerdem sollte mann wenn möglich die Dämpfe nicht einatmen, also die Luft anhalten wenn keine Absauganlage oder ein stationärer Lüfter da ist. Das Kolophinium ist extrem reizend und ich habe irgendwoher gehört, dass das Zeug besonders bei Rauchern zu frühen Lungenkrebs führen kann.

Da fällt mir ein: In der Ausbildung früher habe ich täglich ohne Absauganlage über Monate Schaltungen gelötet und das beim Siemens! Heutzutage steht hier bei uns on jedem Labor ne Absauganlage die mehr als das 10 fache der Wellerstationen kostet.

Also Atemmaske ist Pflicht! Mich würde auch mal interessieren, wie weit die Lacke und Öle denn im Nachhinein also nach der Bearbeitung schädlich sind. Im Allgemeinen gilt: Wenns stinkt, dann stimmt schon was nicht. Also meines Erachtens stinkt das Zeug alles noch Wochen nach der Verarbeitung. Mich wundert eigentlich wenn die Gewerbetreibenden hier noch keine Probleme beim Kunden bekommen haben, es sei denn die Box darf ein paar Wochen ausstinken. Also Geruchsarmut ist in jedem Falle zumindest WAF relevant. Einige kleinere Lautsprecherhersteller werben sogar mit der Verwendung von ökologischen Ölen und weisen sogar Unbedenklichkeitsbescheinigungen aus...

Ausgeschiedener Benutzer
10.01.2015, 04:15
Ich verwende Clou-Pulverbeize (stinkt, aber hat sich nach ein paar Stunden) und Clou-Holzlack (wasserverdünnbar - stinkt nicht) mit der Superflock-Walze appliziert. Ist bei großen Flächen Übungssache, weil das Zeug fast schneller trocknet als man es walzen kann, aber gibt gute Ergebnisse.

Mit dem Material habe ich neben diversen Paar Boxen u.a. auch zwei Ecktische im Wohnzimmer und meinen Schreibtisch (keine gute Idee - der Lack ist für einen Schreibtisch nicht belastbar genug - für Boxen und WZ-Ecktische reicht es aber) gemacht.

Beispiel:

http://www.uibel.net/bauvor/bv_box/roehrich/dia/350.jpg

WARNUNG: Den Clou Treppen- und Parkettlack niemals für Treppen und Parkett verwenden. Das Zeug ist viel zu weich. Wenn da jemand mit Schuhen und einem Steinchen an der Sohle drüberläuft ist die Katastrophe perfekt.

Audiovirus
10.01.2015, 10:26
Mich würde auch mal interessieren, wie weit die Lacke und Öle denn im Nachhinein also nach der Bearbeitung schädlich sind.

Mich wundert eigentlich wenn die Gewerbetreibenden hier noch keine Probleme beim Kunden bekommen haben, es sei denn die Box darf ein paar Wochen ausstinken.

Wenn Lacke ausgehärtet sind, ist das kein Problem, dann riecht auch nichts mehr.
Man könnte als Formel sagen, wenns am Anfang gewaltig stinkt, umso weniger wirds am Ende! Jedenfalls bei den 2-K funktioniert das.
Die 1-K Sachen bleiben immer ein wenig weich, der Lack soll ja elastisch bleiben, der Lack härtet nicht aus, deshalb stinkt das Zeug auch ewig.
Es gibt Produkte auf wasserbasis, die recht angenehm riechen, Produkte von Brillux sind sehr empfehlenswert was 1-K angeht.
Wegen Gewerbebetreibenden, ich sowie andere haben sehr gute Masken (mir fehlt eben noch die Vollmaske) und eine Absauganlage mit Filtersystem, deshalb kann man auch Stundenlang lackieren.

SG Claus

Peter Wind
10.01.2015, 10:37
Meine Schneidbretter öle ich mit Olivenöl.
Ansonsten Leinöl, benötigt aber Zeit zum Trocknen.

Ein Hartöl welches ich empfehlen kann ist "Hartöl - pure solid" (http://www.kreidezeit.de/Produktinformationen/Hartoel_Pure_Solid/Hartoel_PureSolid.htm) von Kreidezeit.

Bestandteile sind: Leinöl, Holzöl, Leinölstandöl, Holzöl-Standöl, Kolophoniumglyzerinester, bleifreie Trockenstoffe

Eigenschaften (http://www.kreidezeit.de/Produktinformationen/PDFs_Datenblaetter/PURESOLIDHardoel.pdf)

- lösemittel- und wasserfrei, sehr ergiebig
- ein Auftrag genügt in den meisten Fällen
- diffusionsfähig, antistatisch, kontaktwarm
- transparent, honigtönend, anfeuernd
- leicht zu verarbeiten, leicht zu reparieren
- exzellentes Eindringvermögen
- speichel- und schweißecht nach DIN 53160
- geeignet zur Behandlung von Kinderspielzeugen
(erfüllt DIN EN 71, Teil 3)
- reißt und versprödet nicht
- trittfest, schmutz- und wasserabweisend

Da es auch zur Behandlung von Kinderspielzeug geeignet ist, dürften die bleifreien Trockenstoffe nicht problematisch sein. Dennoch beim evtl. Schleifen Schutzmaske, sollte man sowieso, tragen.

Eine interessante Website zum Thema Holzöl ist, wie ich finde, die reintechnisch (http://www.wikidorf.de/reintechnisch/Inhalt/HolzOelen#A011)

Unter "Inhalte" (http://www.wikidorf.de/reintechnisch/Inhalt/HomePage) findet man noch einiges interessantes.

Datenblatt - Eigenschaften, Osmohartwachsöl (http://www.i-m.de/gefahrstoffe/258242.pdf)

EDIT: Bei Leinöl unbedingt darauf achten, dass ein Lappen mit Leinöl nicht zusammenknüllt irgendwo liegen bleibt. Er kann sich beim Trocknen selbst entzünden. Auswaschen und im Freien - Wäscheleine - trocknen.

P.A.M
10.01.2015, 20:13
Ich denke mal dass man da glatt ein Fass aufmachen könnte.


Nein :) Alles ist halb so wild

Generell zum Thema selbst: Moderne Lacke egal ob 1K oder 2K sind um Welten besser als vor 50 Jahren.

Man denke an die DDR Produkte (HYLOTOX, DOHNALIT, KOMBINAL-TO) oder die westlichen Pendants von DESOWAG (XYLAMON, XYLADECOR)

Noch dazu war überall Pentachlorphenol (PCP) und Paradichlorbenzol (PDCB) enthalten auch lange nachdem Lindan und DDT verboten waren.
Das im WOFASEPT enthaltene p-Chlor-m-kresol ist heute noch erlaubt ("Geruch der DDR") zum desinifizieren von Krankenhäusern etc.

In jedem Ölpapierkondensator und Trafo waren PBC drinnen. Wer den seltsam fruchtigen Geruch kennt wird sich vllt. erinnern wenn das Zeug wo auslief.

Das sind wir heutzutage alles los !

Soweit so gut



Dann hab ich den ultimativen Fehler begangen, mal zu recherchieren was denn an dem OsMo Hartwachsöl denn möglicherweise denn gesundheitsscädlich ist.


Diese Schwarz-Weiss sicht ist eben nie hilfreich und kommt auf emotional gleiche Ergebnisse wie wenn man nach "Kopfschmerzen" googelt (Glioblastom Grad IV ! OhGott !).

Irgendwie schädlich ist alles irgendwie



Da in jetzer Zeit so einige Röhrengurus in verhältnismäßig niedrigem Alter das Zeitliche gesegent haben


Eigentlich nicht
Eigentlich ist keiner dieser Menschen durch eine wie du so sagst "typische Substanz" gestorben.
So war Gerd zwar kein Senior aber sicher auch kein junger Mensch mehr. Den Herzinfarkt kann man mit absoluter Sicherheit auf genetische Vorbelastung und massiv Stress (Mittelständler in Deutschland - was brauchts der Worte mehr) zurückführen.
Auslöser für Bronchialkarzinome sind nahezu immer Tabakrauch oder Radon.



Eigentlich sollte man besser seine Freizeit mit Sport oder an der frischen Luft verbringen als da am Abend noch rumzubasteln und sich diesen ganzen Substanzen auzusetzen.

Und beim nächsten Sportevent fliegst du blöd hin und gibst den Löffel ab :p

Nein - also es geht einfach darum wie lange und intensiv du dich einer gesundheitsschädlichen Exposition aussetzt. Dafür gibt es MAK Werte, dafür es die BG Normen etc...
Das ganze muss man dann aber auch auf seine gesamte Lebensführung beziehen
Wenn du alle paar Zeiten mal einen Tisch lackierst dafür täglich ein gutes braun angebratenes Steak ist und ansonsten nur Bier+Softdrinks zu dir nimmst, würde ich nicht den Tisch verantwortlich machen für frühes ableben.
Im Jahre 2009 habe ich mir den Tschernobyl Reaktor angesehen. Direkt vor dem Tor von Block-4 hat es etwa das 100-fache an Strahlung (reine Gamma Dosisleistung) als der Durchschnittswert hier. Einen Tag dort zu verbringen ist völlig harmlos (solange man nichts im Körper "mitbringt").

Um mal auf den Punkt zu kommen:
Exposition kurz halten, Schutz so gut wie nötig

Wer mit Lacken arbeitet sollte Handschuhe tragen. Lipophile Lösemittel/Stoffe werden weitaus schneller und effektiver über die Haut aufgenommen als über die Lunge. Es nützt also nichts eine Maske zu tragen wenn man seine Pfoten damit bekleckert. Latexhandschuhe werden relativ schnell durchstoßen, ich verwende die blauen/grünen Nitrilhandschuhe. Trotzdem sollten alle Unfälle sofort von den Handschuhen entfernt werden, da Substanzen eben langsam hindurchdiffundieren.
Hier ist eine Aufstellung von Handschuhen und deren Schutzzeit: http://verwaltung.uni-koeln.de/stabsstelle02.2/content/e3331/e4796/e5008/ChemischeBestndigkeitslistevonHandschuhen.pdf

Wie man sieht sind Latexhandschuhe völlig wirkungslos. Ich empfehle wie gesagt eine 100er Box der Nitrilhandschuhe.

Viel wichtiger als die Maske für Lösemittel ist beim Boxenbau die Maske für Stäube.
Buchen- und Eichenholzstaub sind nachgewiesenermaßen Krebserregend (Gerbsäure). Schleifen also nur mit Absaugung oder Maske !
Warum hier so strikt ? Lösemittel werden von den Lungenalveolen aufgenommen und in der Leber oxidativ verstoffwechselt (meistens Cytochrom P450, sehr interessant zu lesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Cytochrom_P450)
Der Abbau ist mehr oder minder gleich dem von Alkohol.
Feststoffpartikel in der Lunge sind jedoch extrem persistent und sollten unbedingt vermieden werden. (Fibrosen, Silikose, etc..)

Zum Lack allgemein:
Ganz wichtig: 2K Lacke enthalten keine Lösemittel. Je nach System werden die Komponenten Polymerisiert, addiert(Epoxi, PU) oder kondensiert.
Bei korrekter Aushärtung (Härterverhältnis) sind diese Lacke Geruchsneutral. Bei Polyesterharzen kann es allerdings etwas dauern (Copolymerisation)

1K Lacke:
Lacke auf Wasserbasis sind empfehlenswert, da der Lösemittelanteil auf das Minimum reduziert wurde. Die Acryl-Klarlacksysteme verwende ich oft.

Alkydharzlacke (Kunstharz) brauchen zwar lange zum aushärten und haben einen gewissen Gestank, sind dafür aber harmlos, da es sich um Leinöl und Sojaöl handelt.

Die ganzen Öle und Wachse sind wie die Lacke der ganz alten Schule. Sie enthalten am meisten Lösemittel von allen, da dies benötigt wird für die Fließfähigkeit und den Transport der Pigmente. Durch die ganze Werbung wie "Bio Holzöl" etc. erlangen diese gerade eine renaissance obwohl an diesen Lacken nichts neues ist. Klar, bis alle Lösemittel draussen sind dauert es. Meistens sind die Lösemittel aber Aromatenfrei und somit auch nicht toxisch.


Du willst ein schönes Finnish aber am wenigsten Geruchsbelästigung ?
Dann scheiden feine Lasuren aus - ohne Lösemittel geht es nicht.
Wenn du doch eine Maserung haben willst, dann nimm geruchsarme wasserlösliche Beize. Darauf jetzt einen Wasserbasierten Acryllack oder ein 2K PU/Epoxidsystem ("Liquidglass")


PS:

Wenn du ganz sicher gehen willst, kaufst du dir so ein Kreislaufatemgerät und wechselt einfach lebenslang die Kartusche, dann hast du für immer die selbe Atemluft :D
http://www.ebay.com/itm/250632373930



den ganzen Tag im Elektrosmog am Computer sitzen

Der Elektrosmog ist harmlos, das sitzen eher nicht (http://www.zeit.de/karriere/beruf/2012-10/sitzen-gesundheit-arbeit)

SNT
10.01.2015, 21:04
Hi Simon,

Vielen Dank für den Tipp mit den Handschuhen! Ich habe zwar immer eine gute Atemmaske drauf, aber nie Handschuhe. Selbst beim Aufrollern des Öls lässt es sich nicht vermeiden dass man ein bisschen was auf die Finger bekommt. Das wird sich ab sofort ändern.

Es wäre vielleicht nicht schlecht, wenn man unter der Rubrik Gehäusebau nen Ordner mit Sicherheitsregeln und Links auf entsprechende Produkte macht.

Audiovirus
10.01.2015, 22:02
Hallo Simon


Wer mit Lacken arbeitet sollte Handschuhe tragen. Lipophile Lösemittel/Stoffe werden weitaus schneller und effektiver über die Haut aufgenommen als über die Lunge. Es nützt also nichts eine Maske zu tragen wenn man seine Pfoten damit bekleckert. Latexhandschuhe werden relativ schnell durchstoßen, ich verwende die blauen/grünen Nitrilhandschuhe. Trotzdem sollten alle Unfälle sofort von den Handschuhen entfernt werden, da Substanzen eben langsam hindurchdiffundieren.

Das ist ja interessant.
Ich trage zwar Handschuhe, so typische Einweghandschuhe wie aus Krankenhäusern, aber eigentlich wegen der Verschmutzung von Lack auf meiner Haut zu verhindern.
Meine Frau sagt gerade das ich genau diese habe, da Sie ja Krankenschwester ist.


Dafür gibt es MAK Werte, dafür es die BG Normen etc...

Was nützen einem irgendwelche Normen usw. wenn der eine etwas schwächeres Immunsystem hat?
Das wäre Oberflächlich ausgesagt, aber ein Anfang sind Normen allemal, da es doch für über die Hälfte aller Menschen dafür verträglich ist.

Aber vielen Dank für die Aufklärung im allgemeinen, sehr interessante Sachen dabei!!!

SG Claus

P.A.M
11.01.2015, 11:41
Latexhandschuhe sind für alle arbeiten mit Wasser und Lösungen von Stoffen in Wasser super geeignet. Im Krankenhaus ideal, da der Mensch keine Öl/Lösemittelhaltigen Körperflüssigkeiten besitzt.

alles was aber ölig und lipophil ist, dringt da sehr schnell durch.

Ich erinnere mal an den Unfall von Karen Wetterhahn. Das wichtigste steht im ersten Absatz: http://www.gerstel.de/pdf/GERSTEL_Aktuell_35_7_de.pdf

Auch hier steht wie schnell das ging: http://de.wikipedia.org/wiki/Karen_Wetterhahn

Wer richtigen Schutz will, der muss dicke Neopren/Butyl Handschuhe nutzen, da hat man dann aber eine Art dicken Fahrradschlauch um die Hand und nicht mehr wirklich viel Gefühl.


Was nützen einem irgendwelche Normen usw. wenn der eine etwas schwächeres Immunsystem hat?


Tja, das ist wie mit dem einem Kumpel/Partner/Bruder der auf Parties immer aufpassen muss weil er nichts verträgt. Man muss sein Limit eben kennen. Das geht nur durch Ausprobieren.
Einigen bekommen vom Lösemittelgeruch gleich Kopfweh, andere finden den Geruch sogar super und können vom Schnüffeln nicht genug haben :rolleyes:


Das wäre Oberflächlich ausgesagt, aber ein Anfang sind Normen allemal, da es doch für über die Hälfte aller Menschen dafür verträglich ist.

Exakt, genau so muss man das verstehen !
Oftmals kann man dann noch die "Qui Bono ?" frage stellen (Gesetze, Mindestlohn, Zuwanderung, etc.) aber bei solchen Arbeitsschutzsachen ist man da relativ sicher, da beide Lobbygruppen* sich gut aufheben und der Staat primär nicht daran verdient wie etwa an der Tabak und Alkoholsteuer.

*(Arbeitnehmer sucht billige Sklaven die sich vergiften und Todarbeiten versus Versicherungen welche immense Ausgaben für Berufskrankheiten und Arbeitsunfähigkeit hätte)

Oldie
22.07.2015, 19:06
find' ich's als unangenehm im Dreck zu sudeln.

Bei 25 Grad und 80 Prozent Luftfeuchte im Keller verzichtet man gerne auf den Staubschutz.
Was man sich dabei aber antut, merkt man erst wenn man was schwarzes abschleift.
Da ist der Kontrast grösser. :w00t::D

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=482&pictureid=23677

Naja, zumindest ist es Grobstaub, den kann man wieder abhusten.

Das Häufchen Schleifstaub, welches ich zusammengekehrt habe, wog ca. 100 Gramm. Wieviel davon in der Lunge gelandet ist ?

Zumindest waren die Lösemittel schon verflüchtigt.

Grüsse Michi

eltipo
22.07.2015, 20:07
Ich hab bei meiner VVSM die Fasen mit dem Bandschleifer machen müssen.
Nach der ersten Seite war mir klar, dass ein einfacher Mundschutz nicht ausreichend ist.
Ab da habe ich mit meiner Lackiermaske gearbeitet.
Wir reden hier von locker 10 Liter feinstem Schleifstaub...

roland44
22.07.2015, 20:27
Wie überall im Leben ist bei dem Thema eine gute Portion gesunder Menschenverstand nützlich und mehr als eine leichte Portion Hypochondrie nicht nützlich.
Nach wie vor sterben die meisten Tischler und Elektroniker an Altersschwäche.

Gruß
Roland

capslock
22.07.2015, 22:05
Gegen Gifte und Ausdünstungen aller Art sehr zu empfehlen: eine kontrollierte Wohnraumbe- und entlüftung. Unsere Anlage war jetzt ein paar Wochen wegen eines Kugellagerschadens außer Betrieb, und trotz eifriger Fensterlüftung bekommt man im Sommer selbst an windigen Tagen nicht alle Ecken gut belüftet. Wir waren erstaunt, was manche Einrichtungsgegenstände (speziell eine Matratze und eine Sitz-Aufbewahrungskiste auch nach Monaten noch stinken. Bei geschichtetem Luftwechsel von 0,5/h waren die absolut unauffällig.

Womit ich seit Jahren gerne arbeite, ist Uni-Siegel von Jansen. Das ist ein PU-verstärkter, aromatenfreier Kunstharzlack, den es in glänzend, seidenmatt und stumpfmatt gibt, zu kaufen vielleicht noch bei Obi und auf jeden Fall im Internet. Riecht sehr angenehm zart (nicht so streng, wie manche andere aromatenfreie Lacke), läßt sich bei Bedarf mit Lösin 600 (Kluthe, u.a. im Bauhaus) verdünnen, zieht verdünnt sehr tief ein (gut für frisches Furnier oder antike Möbel, die ursprünglich mit Schallack oder CN behandelt waren), macht aber unverdünnt gute, sogar polierbare Schichten. Man kann ihn auch mit bunten Alkydlacken mischen, gibt diesen mehr Tiefe und Härte. Auch als Klarlack auf Alkyd habe ich ihn schon eingesetzt.

Das größte Manko ist, dass er je nach Schichtdicke bis zur Polierbarkeit mehrere Tage bis Wochen braucht und auch genauso lange zart riecht. Allerdings gibt es jetzt auch einen Härter dazu, den ich aber noch nicht ausprobiert habe.