Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 3D-Drucker im DIY-HiFi?
Liebe Mitglieder der Interessengemeinschaft DIY-Hifi e.V. und des Forums,
ich möchte ein neues Thema beginnen, welches etwas allgemeinerer Natur ist. Als Kulturwissenschaftler und Liebhaber analoger HiFi-Geräte habe ich eine Frage, die ich hier gerne an das Forum stellen würde. Dabei geht es um den Einsatz von 3D-Druckern und ihre Verbreitung in DIY-Communities.
Folgt man den Pressemeldungen der letzten Jahre, dann müssten eigentlich gerade im DIY-Sektor zunehmend 3D-Drucker zum Einsatz kommen, die Vorteile der exakten programmierten Fertigung und der seriellen Wiederholbarkeit sprechen für sich. Preislich sind die Geräte ja immer günstiger geworden, und auch die Software gibt es zum Teil sehr günstig oder ganz umsonst.
Die einzelnen Bereiche des DIY-HiFis bieten ja prinzipiell vom Lautsprecherbau bis zu Elektronikbauteilen viele Anwendungsmöglichkeiten für 3D-Drucker. Daher meine Frage(n) an das Forum:
Nutzt ihr 3D-Drucker, und wenn ja – wofür und seit wann? Wie sehen allgemein eure Einschätzungen zu diesem Thema aus? Habt ihr bereits Erfahrungen gemacht, die ihr bereit wäret hier preiszugeben? Oder steht dieser Gerätetyp euren Interessen und dem Verständnis von DIY eher entgegen?
Der Hintergrund meiner Frage ist eines meiner aktuellen Projekte am Institut für Europäische Ethnologie/Kulturwissenschaft der Philipps-Universität Marburg. Die Technikforschung bildet einen meiner Schwerpunkte, und momentan bin ich in der Vorbereitung für einen Vortrag auf einer Tagung zum Thema DIY und Technikeinsatz. Ich bin weder ein Vertreter industrieller Interessen noch betreibe ich kommerzielle Marktforschung. Mein Uni-Profil ist hier einsehbar:
http://www.uni-marburg.de/fb03/euroethno/institut/ma/schoenh
Zu meinen HiFi-Interessen erfahrt ihr mehr auf meinem Profil. Ich würde mich über eine Diskussion zu diesem Thema hier freuen und bin gespannt auf eure Einschätzungen und Meinungen dazu.
Mit besten Grüßen
Christian S.
Kondensator
17.01.2015, 15:09
Hallo Christian,
hier im Forum ist 3 D drucken noch nicht so verbreitet. Ich habe da mal ein paar Sachen von einem User aus einem anderen Forum gezeigt, der mir dies erlaubte. Mehr Infos als im Thread (http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?t=9739&highlight=Chassis+gedruckt) habe ich aber leider auch nicht. Ich finde 3 D Druck sehr spannend.
Peter Wind
17.01.2015, 15:30
Hier ist noch ein Thread zum Thema
(http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?t=8254&highlight=3d.druck)
Marcus.S
17.01.2015, 17:00
Möchlich. Aber kann es sein, dass das in den internen Foren der HSG Bayern steht? Dann kanns nämlich außer den Gruppenmitgliedern keiner lesen. Nichtmal wir Admins :)
LG
Marcus
Peter Wind
17.01.2015, 19:24
Da habe ich nicht drauf geachtet. :danke: Deine Vermutung stimmt, es steht im internen Bereich.
LG
Peter
Catweasel
18.01.2015, 16:23
Also 3D Drucker finde ich sehr interessant, aber auf Grund der doch noch recht hohen Preise für die Plastikspulen pro Kilogramm nicht für den Normalverbraucher zum Gehäusebau zu verwenden.
Eventuell noch für kleine Waveguides, da ist der Materialverbrauch überschaubar.
Liebe Grüße, Helme:bye:
F.A.Bi.A.N.
18.01.2015, 19:29
Nutzt ihr 3D-Drucker, und wenn ja – wofür und seit wann? Wie sehen allgemein eure Einschätzungen zu diesem Thema aus? Habt ihr bereits Erfahrungen gemacht, die ihr bereit wäret hier preiszugeben? Oder steht dieser Gerätetyp euren Interessen und dem Verständnis von DIY eher entgegen?
Die häufigste Verwendung wird wohl die Fertigung von Schallführungen sein. Für den Gehäusebau (vollflächige Schallwände oder sowas) ist das deutlich zu teuer und allenfalls für sehr kompakte Lautsprecher randweise vernünftig umsetzbar.
Im DIY-Bereich gibt es einen Widerspruch: Viele "Bastler" haben nicht die nötigen Vorraussetzungen, um die Entwicklung einer Schallführung zu leisten und mit allen nötigen Zwischenschritten zu begleiten - auch wenn sie sich die Objekte bei externen Dienstleistern in einem 3D-Drucker anfertigen lassen könnten (es gibt haufenweise derartiger Firmen)...
Im Gegensatz beispielsweise zum Modellbau (Anfertigung irgendwelcher kleinen Spezialteile) sehe ich für den Durchschnittsanwender im DIY-HiFi nur einen sehr schwachen Bedarf.
Gruß,
Fabian
Ich hab seit ca 6 Monaten einen 3D-Drucker (Ultimaker2) und konnte mich da schon ein wenig einarbeiten.
Ich möchte als nächstes einige Teile zum befestigen von Verstärkermodulen in einem Gehäuse drucken.
Ich brauch den Drucker eigentlich hauptsächlich um Halter, Ständer, Adapter und Gehäuseteile für alles mögliche zu Drucken.
Diese "Hobby" PLA-Schichtendrucker haben auch recht grosse Einschränkungen. Für meinen Fall :
- Dimensionen des Teils maximal 230 x 225 x 205 mm.
- Man muss beim entwerfen der Teile darauf achten, nicht zu steile Überhänge zu machen. Je steiler, desto genauer muss man bei den Druckereinstellungen sein. Oft muss auch die Geschwindigkeit runtergefahren werden.
- Grössere oder Präzisere Teile brauchen schon mal >15 Stunden bis sie gedruckt sind.
- Die x-y Präzision bei normaler Druckgeschwindigkeit ist bei Durchmessern nicht so toll, wie man es erwarten könnte und vor allem hängt sie von vielen Faktoren ab. Man muss also da oft etwas nacharbeiten oder mehrere male Drucken, bis die gewollte Toleranz erreicht ist.
- Die mechanischen Eigenschaften des fertigen Teils sind (mir) unbekannt. Man (Ich) muss also testen und hoffen, dass nichts kaputtgeht.
Insgesamt braucht es einige Erfahrung, bis man einigermassen effizient saubere Teile Drucken kann. Ich bin noch nicht wirklich soweit.
Dafür hat man dann aber natürlich schon auch sehr viel Freiheit und Komfort. Siehe Fotos von einem Testteil im Anhang.
Hallo Chrischi,
ja , 3 D Drucke halte auch so langsam im Hifi-Bereich Einzug. Allerdings ist hier die Möglichkeit doch sehr eingeschränkt.
Im AAA-Forum ist der Sato-Thread.
http://www.analog-forum.de/wbboard/board3-technik/board38-verst%C3%A4rker-lautsprecher-zubeh%C3%B6r/68453-das-satohorn/index164.html
Ab ca. Post 4899 plus-minus kannst du ein paar Einsatzmöglichkeuten erfahren. Du musst Dich hierzu anmelden.
Dietmar und seine Freunde sind bekannt dafür weitere Auskünfte zu geben:bye:
LG
Kay
Hallo und vielen, vielen Dank für eure Statements und Hinweise zum Thema. Gerade die Verweise auf die (noch) bestehenden Einschränkungen sind für mich sehr hilfreich, da ich selbst vor Ort keinen Zugang zu einem Drucker habe und es anderweitig schwierig ist einen Überblick zu bekommen was momentan gemacht wird und was nicht. Ich schaue mir auch mal die Diskussionen im AAA-Forum an, danke auch für diesen Verweis.
Ich verfolge das Thema weiter und freue mich auch in Zukunft über Neuigkeiten. Aktuell scheint es doch noch eine recht große Lücke zu geben, zwischen den Machbarkeitsphantasien der Hersteller und der Presse und den wirklichen Anwendungen im privaten DIY-Sektor.
Viel Spaß weiterhin beim Drucken, Löten, Kleben, Feilen... und Musik hören.
Christian
Also 3D Drucker finde ich sehr interessant, aber auf Grund der doch noch recht hohen Preise für die Plastikspulen pro Kilogramm nicht für den Normalverbraucher zum Gehäusebau zu verwenden.
Liebe Grüße, Helme:bye:
Hallo
bei uns am Institut wurde das Problem mit den teuren Materialpreisen mal in Form einer Projektarbeit und 400 € Budget gelöst. Ein kleiner DIY Extruder:
- Garagentoröffnermotor
- Großer Bohrer als Extruderschnecke
- eine Beheizbare Röhre um die Schnecke
- davor eine kleine Öffnung als Kapilare
- dazu noch rotierende Scheibe als Abzug und Aufwichklung
Also wenn sich jemand statt den 60€/kg für Spulenmaterial (ABS) lieber 2,50 €/kg für Granulat geben will und bereit ist, ein wenig Arbeit rein zu stecken...
Schöne Grüße
Thomas
cool
gruß reinhard
- es gibt immer einen weg
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