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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kenwood KA 5010 - Gebrochenes Potentiometer



Woods
21.01.2015, 15:48
Hallo,

ich habe über ebay Kleinanzeigen einen "voll funktionsfähigen" Verstärker gekauft. Leider wurde dieser Begriff sehr großzügig definiert (rauschende Potis, Betrieb nur mit Source Direct möglich etc). Zum Glück hab ich nicht mehr als den Gegenwert von 1,5 Kästen Bier investiert, sodass eine Rückabwicklung nicht opportun erscheint.
Beim Öffnen des Verstärkers ist mir dann als erstes aufgefallen, dass das Bass-Poti (ALPS 0630600-10KBX2) gebrochen ist, ansonsten aber noch ordentlich aussieht. Mein Gedanke war nun alles wieder vorsichtig mit Sekundenkleber zu kleben. Allerdings bekommen die Teile bei bloßem Zusammendrücken keinen Kontakt.

Um das zu lösen, hab ich zunächst daran gedacht auf die geklebte Bruchstelle einen winzigen Lötpunkt zu setzen. Allerdings muss der tatsächlich sehr genau sitzen, damit sich das Poti noch drehen kann, darf also keinesfalls zu groß ausfallen.
Als Alternative kam mir Silber-Leitlack in den Sinn. Habe damit keinerlei Erfahrungen, stelle ich mir aber in der Verarbeitung einfacher vor.

Was meint ihr? Lötpunkt, Leitlack, anderer Vorschalg oder sowieso ein hoffnungsloser Fall, weil ich mit jeder Methode den Widerstandswert ändere (der Schleifer fährt knapp an der Bruchstelle vorbei, nicht drüber!)?

Für ein paar Tipps oder (kritische) Hinweise wäre ich dankbar!
Woods

7059

ThomasF
21.01.2015, 17:06
Hallo Woods,
da ist eine 10kOhm Stereo Poti (linear) verbaut.
Vermutlich mit einem Rändel zum Poti-Knopf.

Das zu flicken wird nur sehr schwer gehen.

Also Ersatz besorgen (wobei das Rändel das Problem sein wird)
oder darauf verzichten, also 2 * 4,7 Kohm-Widerstände auf jeden Kanal verbauen, und das Poti nur noch als Lochfüller weiter benutzen.

Meine Meinung

Gruß
Thomas

Woods
21.01.2015, 17:23
Vielen Dank für deine Antwort!

Den Austausch des Potis hab ich schnell verworfen, weil die nötige Bastelei um ein neues Poti "mechanisch passend" zu machen wohl am aufwändigsten wäre. Das alte Poti hat keine Rändel sondern einen glatten Kopf mit Kante, also quasi ein längs halbierter Zylinder, nur eben nicht mittig halbiert...schwierige Umschreibung für eine einfache Sache ;)
So etwas habe ich jedenfalls nicht gefunden.

Wenn mir das Kleben nicht gelingt, will ich das Poti auch überbrücken.
Wo siehst du die Schwierigkeiten beim Flicken? Nur bei der mechanischen Stabilität oder beim Versuch die Bruchstelle wieder leitend zu machen ohne die Widerstand des Potis zu manipulieren? Einen Versuch wollte ich der Sache geben - brücken kan ich ja immer noch. Nur es sollte eben der vielversprechendste Versuch sein ;)

Edit:
Das Foto ist eventuell etwas irreführend. Das 3te Beinchen ist vollständig abgebrochen und wird auf dem Bild nur von der Kroko-Klemme der Löthilfe gehalten. Wenn ich per Hand beide Teile zusammenführe, ist mit dem Auge weder im Trägermaterial noch in der leitenden Schicht ein Sprung sichtbar. Es muss also nicht, wie das Foto vermuten lässt, eine größere Lücke gebrückt werden.

tiefton
21.01.2015, 21:27
versuch macht kluch...

ich würde es auf der rückseite mit 1 tropfen sekundenkleber mechanisch stabilisieren und dann mit einem Lötzinntropfen elektrisch versuchen wieder gangbar zu machen. Wenn das mechanisch dann nicht gut genug ist, kannst du das Lötzinn auch plattschleifen, ist ja eine weiche sache.
Entscheidend ist es m.M. nach das gesamte Mechanisch auf Dauer stabil zu halten.
Oder Dir einen Schlachtplattenamp besorgen.

Woods
24.01.2015, 17:22
So, habe den Versuch gewagt und war dabei sogar erfolgreich. Habe mich doch für die Variante mit Leitlack entschieden, weil ich beim Löten zu viel Angst zu verrutschen hatte. Mechanisch habe ich auf der Rückseite 0815 Sekundenkleber verwendet und dann die Beine mit Heißkleber etwas stabilisiert, damit ich beim wiedereinlöten nicht gleich alles wieder abreiße.

Danke für die Tipps! :)
Woods

tiefton
24.01.2015, 18:46
Herzlichen Glückwunsch!