kwesi
22.01.2015, 23:50
Hallo zusammen,
ich arbeite gerade an einem neuen Projekt, das ich frei nach meinem Lieblingbier in meiner Lieblingsbar "Edelstoff" genannt haben. Die Überlegungen dazu gehen über zwei Jahre zurück, damals hatte ich einen Thead im Nachbarforum gestartet und möchte hier gerne daran anküpfen.
Siehe Konzeptüberlegungen "High-End" - Kompaktbox (http://www.hifi-forum.de/viewthread-104-25604.html)
Damit ich nicht alles doppelt schreibe fasse ich meine "Überlegungskette" einfach nochmal zitiert zusammen:
Motivation ist die Erinnerung an meine ersten Boxen, die ich um das Jahr 1999 selbst gebaut habe. Nach dem Zivi gabs irgeneine "Prämie" ausgezahlt, die ich in ein Pärchen sündhaft teure Scan Speak-Revelator 15er TMTs und die damals neu auf dem Markt erschienenen Vifa Ringradiatoren investiert habe.
Weiche 1. Ordnung für den TMT und Gehäuseabstimmung basierte auf der AOS Studio 12, Impedanzlinearisierung und Pegelanpassung für den HT habe ich anhand Hobby-Hifi-Messungen der Studio 12 und des Vifas berechnet, Hochpasskondensator 3-4 Werte besorgt und mit ner 5-Euro Mikrokapsel plus HobbyBox-Demoversion die "Abstimmung" gemacht.
Zumindest in meiner Erinnerung waren es die geilsten Boxen, die ich je gebaut habe. Allen Leuten die davor saßen ist mit großen Augen der Kiefer runtergeklappt, was aus den Teilen rauskam. Der einzige Kritikpunkt der mir im Laufe der Zeit aufgefallen ist war der Hochtöner, der etwas Lahm klang - dafür nie nervig.
...
Meine kleinen Monitore hier mit Peerless HDS 134 und Monacor DT25-Ti spielen im besten Sinne unauffällig und neutral. Aber auch hier "fehlt was"
Bei meinem "Erstling" legte man die CD ein, lehnte sich zurück, und es ward Musik, nicht "Anlage ". Eine riesengroße Bühne tat sich auf, die LS "verschwanden" und waren absolut nicht mehr zu orten, Stimmen wurden ohne jede Verfärbung und fein- wie Grobdynamisch wiedergegeben, dass einem ein Schauer über den Anderen über den Rücken jagte. Nichts trieb einen dazu, irgendwelche "Fehler" zu suchen, man konnte einfach genießen ohne dass "kleine Fehler" die Aufmerksamkeit auf sich lenkten oder die Illusion störten. Wenn es arg Laut und/oder komplex wurde nahm das Differenzierungsvermögen zwar ab, aber nie störend, die Bühne war immer Präsent, es klang immer angenehm. Man konnte "Fehler" ausmachen, aber man musste sich auf sie konzentrieren damit es nicht mehr "Geil" war.
Klar ist durch die vergangene Zeit die Erinnerung "positiv getrübt", aber Hörerfahrung hatte ich schon damals (u.a. mit dem Ergebiss dass der ganze "Goldohren-Scheiß" nix bringt).
Aber Ich will das wieder.
Zunächst steht fest, dass eine 12l - 19mm MDF roh-Kiste mit SS Revelater 15er TMT und Vifa Ringradiator samt elektrischer 6dB/Oct-Filterung an einem Rotel RA-935BX MkII (Modifiziert mit 500W-Trafo, Supercaps, diversen Mods) hier den "Benchmark" darstellen.
Ich habe die Hoffnung aufgrund der gesammelten Erfahrung das Ergebniss wieder erreichen bzw. noch toppen zu können.
Gesetzt ist daher das "Grundkonzept" 15er TMT + HT plus Amp (!) in "hochwertiger Ausführung"
Offen bzw. zu optimieren sind
- Gehäusegeometrie (Schallwandgestaltung und Treiberanordnung)
- Gehäusematerialien und Dämmung / Dämpfung
- DIY-Boxenständer
- Auswahl Hochtöner (Nix Waveguide, ich "mag" den Einbruch im Diffusschallfeld 1,5k - 3k anscheinend)
- Stereoamp + Passivweiche vs. Aktive Filterung + 4-Kanalamp
- Verstärkerkonzept
- Weichenkonzept
Die Auswahl des TMTs habe ich schon eingeschränkt. Es soll ein 15er sein, Gehäusevolumen max. 12 l, gerne kleiner. Falls keine stichhaltigen Argumente für ein anderes Chassis sprechen wird es ein
- 15er ScanSpeak Revelator, Modell 15W/4531G00
(Hatte damals einen 8-Ohmer mit Kaptonschwingspulenträger und klebriger Membran, auf der sich der Staub festgesetzt hat...)
Die Alternativen wären
- 15er ScanSpeak Illuminator, wenn der Aufpreis einen Mehrwert bietet (Erfahrungen, Einschätzungen, Meinungen?)
- 15er Wavecor Balanced Drive (der Entwickler ist derselbe und die Features des Treibers sind sehr Geil und recht Kompromißlos), wenn er nicht schlechter als der Revelator ist.
Der Bau der Kompakten damals war von Speakern inspiriert, die ich auf der High End - Messe gehört hatte. Es waren SS Revelator + D2905/970000 HTs, Name oder Hersteller weiss ich nicht mehr. Irgeneine Kabelfirma präsentierte ihre LS-Kabel, Kabelkang war natürlich nicht rauszuhöhren trotz dem Geschwafel des Vorführenden. Aber die Boxen waren die Besten, die ich auf der Messe gehört hatte.
Daher tendiere ich gerade zu besagten HTs, die auch trotzt der langen Zeit auf dem Markt immer noch absolut exzellente Messwerte bieten.
Gewebe muss es auf jeden Fall sein, ich denke auch über einen AMT nach - hat noch jemand einen Vorschlag in der "Qualitätsklasse" ?
...
Ich will bewußt bei diesem Projekt etwas "Gefühlsmäßig" agieren und vielleicht etwas irrational "esoterische" Lösungen bevorzugen und die "Emotionale Essenz" aus meinen bisherigen Erfahrungen ziehen. Als PhysIng bin ich natürlich bisher immer brav nach den Messwerten und rationalen Kriterien gegangen, jetzt muss ich wohl etwas "nachpubertieren" - bis zum Breitbänder im Reso-Gehäuse ringe ich mich aber nicht durch http://www.hifi-forum.de/images/smilies/4.gif
Die Punkte wären:
1. Zwei Wege
2. 15er Scan Speak Revelator TMT
3. 25er Gewebekalotte
4. Serienweiche
5. wenig Bauteile, 12 dB/Oct LR Akustisch, möglichst 6 dB/Oct Elektrisch
6. Ölpapier-Kondensator im HT, Kupferflachbandspule für TMT
7. Gehäuse aus Birkenmultiplex
"Begründungen":
zu 1.: kleine Boxen haben mir schon immer gut gefallen - auch von der Wiedergabe
zu 2.: mein "Erstling" war in Summe super - beim TMT habe ich keinen Kritikpunkt in Erinnerung
zu 3.: Gewebe klingt "angenehmer" als Metall, ist halt so http://www.hifi-forum.de/images/smilies/8.gif . 19er sind bei flacher Trennung nicht so prickelnd., AMT haben andere mit dem Revelator versucht und waren nicht erfolgreich.
zu 4.: Hatte ich bei den Smarties und bei der HDS182PP/NoFerro800 - Box drin und hatte auch mit unterschiedlichen Filtern experimentiert. Irgendwie war die Serienweiche immer "Besser"...
zu 5. und 6.: War auch bei meinen "Erstlingen" drin - never Change a running System, einfach aus dem Bauch raus gefällt es mir so...
7. Hatte mal eine kleine 2 1/2-Wege-ML-TQWT-Standbox mit Resposten-Audaxtreibern für die Mutter von meinem Weibchen aufgebaut, Gehäuse aus MPX. Unterbewusst abgespeichert: "Gehäuse-Eigenklang von MPX ist besser als von MDF". So shall it be....
...
Ich habe vorhin bei nem Britischen Anbieter für einen sehr guten Kurs ein Pärchen
http://www.hifi-forum.de/images/tsmilies/1.gifSB Acoustics SB15MFC30-4 (http://www.sbacoustics.com/index.php/products/midwoofers/5-sb15mfc30-4/)
geschossen, nen ziemlich neuer Treiber, die 4-Ohm Variante ist in DE garnicht erhältlich.
Ist ne gute (und deutlich günstigere) alternative zum Scan, die Messwerte und Features gehen in die gleiche Richtung:
- Low-Loss-Mechanik
- ordentlich Hub
- Viel Kupfer im Magnetsystem
- wenig k3, eher mehr k2
..naja, die Entwickler sind ja auch dieselben... http://www.hifi-forum.de/images/smilies/1.gif
Die Polyplopp-Membran scheint einen besseren Kompromiss aus Steifigkeit und innerer Dämpfung als die Papiermembraner zu bieten, gut zu sehen am Rundstrahlverhalten:
Papier:
http://www.hifi-forum.de/images/tsmilies/1.gifhttp://www.sbacousti...15NRXC30-4-chart.gif (http://www.sbacoustics.com/files/3213/5119/2234/5in-SB15NRXC30-4-chart.gif)
Polyplopp:
http://www.hifi-forum.de/images/tsmilies/1.gifhttp://www.sbacousti...B15MFC30-4-chart.gif (http://www.sbacoustics.com/files/7413/8504/9314/5in-SB15MFC30-4-chart.gif)
(Links zu SBAcoustics)
Die Polymembran koppelt sauberer die äußeren Membranteile bei steigender Frequenz ab, hat eine geringere erste Umfangsmode um 1-2kHz rum (keine Dämpfung wg. Low-Loss-Sicke), ist aber trotzdem nicht überdämpft (kräftiger Modenbereich >4kHz)
Vergleich Klirrverhalten zm Scan (Links zu Zaphaudio):
Scan:
http://www.hifi-forum.de/images/tsmilies/1.gifhttp://www.zaphaudio.com/5.5test/Scanspeak-15W8530K00-HD.gif
SB 8 Ohm:
http://www.hifi-forum.de/images/tsmilies/1.gifhttp://www.zaphaudio.com/temp/SBAcoustics-SB15MFC30-8-HD.gif
Der Scan hat im Grundton etwas weniger k3, aber dafür etwas mehr k2. Ansonsten geben sich beide nicht viel.
Den SB bekommt man in schnuckeligen 8 Litern auf 45 BR mit FR(-3dB) < 50 Hz abgestimmt, bei ordentlicher Pegelfestigkeit.
Ich glaube der Treiber war ne gute Wahl und bietet einen netten Kompromiss aus dem "schönfärbenden" Scan, nem "neutralen, perfekten" Wavecor und dem HDS134 in meinem aktuellen Monitor. Außerdem kostet mich der Spaß jetzt inkl. Versand < 50 EUR pro Treiber http://www.hifi-forum.de/images/smilies/4.gif
Beim HT will ich Kostenmäßig jetzt im gleichen Rahmen bleiben, AMTs, Thiels usw. fallen daher raus.
Den von Udo vorgeschlagenen SB habe ich mir nochmal angeschaut und bin noch etwas zwiegespalten.
Naja, die Bestellung in England hatte nicht funktioniert, dennoch bin ich der Treiberauswahl treu geblieben und habe mir die SBs Ende letzten Jahres über Intertechnik besorgt.
HT ist aufgrund der eigenen positiven Erfahrungen mit dem DT25-Ti und dem gutem Feedback in den Foren ein Monacor DT-350NF geworden.
Und so schaut das Ganze jetzt aus:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=7060&stc=1&d=1421968623
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=7061&stc=1&d=1421968623 http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=7062&stc=1&d=1421968623 http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=7063&stc=1&d=1421968623
Brutto-Innenvolumen ist recht genau 10 l, Abgestimmt auf knapp über 40 Hz.
Zunächst hatte ich, wie überlegt eine Weiche 12dB LR2 akustisch aus Bastelkiste-Bauteilen aufgebaut (mit einem dazu notwendigen Allpass vor dem HT zum Phasematching), so spielen sie auch gerade durchaus passabel.
Beide Treiber sind herausragend gut:
Der Hochtöner ist ein Sahneteil, ich habe noch keinen HT erlebt der gleichzeitig so klar detalliert und dabei unaufdringlich Spiel. Die kritischen Sss- und Fff- Laute werden dabei hochrealistisch wiedergegeben, nicht geschönt aber nie nervig.
Der TMT hat einige Eigenschaften von Scan geerbt, er kommt richtig Tief runter, baut erstaunlich viel Druck auf und kann hohe Pegel, der Bass wird sehr differenziert abgebildet mit Power und Drive.
Die Abbildung ist erschreckend gut, geht weit über die Lautsrecher hinaus wobei die Phantomschallquellen sehr präzise und stabil im Raum stehen.
Tonal geht da aber noch was, es sind noch leichte Verfärbungen im MT hörbar und die Aufbruchsresonanzen des TMT >4kHz schlagen manchmal durch. Ich schreibe das dem "Minimalfilter-Ansatz" zu, der einige Welligkeiten nicht korrigiert und die Treiber sehr flach aus dem Rennen nimmt.
Ich versuche daher jetzt eine neue Abstimmung mit einer einfachen "konservativer" Filterung und bin in der Simulation zu einem sehr netten Ergebnis gekommen, welches als nächstes umgesetzt wird:
Schaltung:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=7064&stc=1&d=1421970204
FGang 0°
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=7065&stc=1&d=1421970204
FGang 10°
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=7066&stc=1&d=1421970204
FGang 20°
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=7067&stc=1&d=1421970204
FGang 30°
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=7068&stc=1&d=1421970204
Die Kantendiffraktion schlägt auf Achse und unter 10° bei knapp über 3 kHz zu, ansonsten und unter 20° und 30° vollständig beträgt die Linearität plusminus 1 dB bei geringem Schaltungsaufwand.
Mal schauen wie's dann klingt...
Viele Grüße
Peter
ich arbeite gerade an einem neuen Projekt, das ich frei nach meinem Lieblingbier in meiner Lieblingsbar "Edelstoff" genannt haben. Die Überlegungen dazu gehen über zwei Jahre zurück, damals hatte ich einen Thead im Nachbarforum gestartet und möchte hier gerne daran anküpfen.
Siehe Konzeptüberlegungen "High-End" - Kompaktbox (http://www.hifi-forum.de/viewthread-104-25604.html)
Damit ich nicht alles doppelt schreibe fasse ich meine "Überlegungskette" einfach nochmal zitiert zusammen:
Motivation ist die Erinnerung an meine ersten Boxen, die ich um das Jahr 1999 selbst gebaut habe. Nach dem Zivi gabs irgeneine "Prämie" ausgezahlt, die ich in ein Pärchen sündhaft teure Scan Speak-Revelator 15er TMTs und die damals neu auf dem Markt erschienenen Vifa Ringradiatoren investiert habe.
Weiche 1. Ordnung für den TMT und Gehäuseabstimmung basierte auf der AOS Studio 12, Impedanzlinearisierung und Pegelanpassung für den HT habe ich anhand Hobby-Hifi-Messungen der Studio 12 und des Vifas berechnet, Hochpasskondensator 3-4 Werte besorgt und mit ner 5-Euro Mikrokapsel plus HobbyBox-Demoversion die "Abstimmung" gemacht.
Zumindest in meiner Erinnerung waren es die geilsten Boxen, die ich je gebaut habe. Allen Leuten die davor saßen ist mit großen Augen der Kiefer runtergeklappt, was aus den Teilen rauskam. Der einzige Kritikpunkt der mir im Laufe der Zeit aufgefallen ist war der Hochtöner, der etwas Lahm klang - dafür nie nervig.
...
Meine kleinen Monitore hier mit Peerless HDS 134 und Monacor DT25-Ti spielen im besten Sinne unauffällig und neutral. Aber auch hier "fehlt was"
Bei meinem "Erstling" legte man die CD ein, lehnte sich zurück, und es ward Musik, nicht "Anlage ". Eine riesengroße Bühne tat sich auf, die LS "verschwanden" und waren absolut nicht mehr zu orten, Stimmen wurden ohne jede Verfärbung und fein- wie Grobdynamisch wiedergegeben, dass einem ein Schauer über den Anderen über den Rücken jagte. Nichts trieb einen dazu, irgendwelche "Fehler" zu suchen, man konnte einfach genießen ohne dass "kleine Fehler" die Aufmerksamkeit auf sich lenkten oder die Illusion störten. Wenn es arg Laut und/oder komplex wurde nahm das Differenzierungsvermögen zwar ab, aber nie störend, die Bühne war immer Präsent, es klang immer angenehm. Man konnte "Fehler" ausmachen, aber man musste sich auf sie konzentrieren damit es nicht mehr "Geil" war.
Klar ist durch die vergangene Zeit die Erinnerung "positiv getrübt", aber Hörerfahrung hatte ich schon damals (u.a. mit dem Ergebiss dass der ganze "Goldohren-Scheiß" nix bringt).
Aber Ich will das wieder.
Zunächst steht fest, dass eine 12l - 19mm MDF roh-Kiste mit SS Revelater 15er TMT und Vifa Ringradiator samt elektrischer 6dB/Oct-Filterung an einem Rotel RA-935BX MkII (Modifiziert mit 500W-Trafo, Supercaps, diversen Mods) hier den "Benchmark" darstellen.
Ich habe die Hoffnung aufgrund der gesammelten Erfahrung das Ergebniss wieder erreichen bzw. noch toppen zu können.
Gesetzt ist daher das "Grundkonzept" 15er TMT + HT plus Amp (!) in "hochwertiger Ausführung"
Offen bzw. zu optimieren sind
- Gehäusegeometrie (Schallwandgestaltung und Treiberanordnung)
- Gehäusematerialien und Dämmung / Dämpfung
- DIY-Boxenständer
- Auswahl Hochtöner (Nix Waveguide, ich "mag" den Einbruch im Diffusschallfeld 1,5k - 3k anscheinend)
- Stereoamp + Passivweiche vs. Aktive Filterung + 4-Kanalamp
- Verstärkerkonzept
- Weichenkonzept
Die Auswahl des TMTs habe ich schon eingeschränkt. Es soll ein 15er sein, Gehäusevolumen max. 12 l, gerne kleiner. Falls keine stichhaltigen Argumente für ein anderes Chassis sprechen wird es ein
- 15er ScanSpeak Revelator, Modell 15W/4531G00
(Hatte damals einen 8-Ohmer mit Kaptonschwingspulenträger und klebriger Membran, auf der sich der Staub festgesetzt hat...)
Die Alternativen wären
- 15er ScanSpeak Illuminator, wenn der Aufpreis einen Mehrwert bietet (Erfahrungen, Einschätzungen, Meinungen?)
- 15er Wavecor Balanced Drive (der Entwickler ist derselbe und die Features des Treibers sind sehr Geil und recht Kompromißlos), wenn er nicht schlechter als der Revelator ist.
Der Bau der Kompakten damals war von Speakern inspiriert, die ich auf der High End - Messe gehört hatte. Es waren SS Revelator + D2905/970000 HTs, Name oder Hersteller weiss ich nicht mehr. Irgeneine Kabelfirma präsentierte ihre LS-Kabel, Kabelkang war natürlich nicht rauszuhöhren trotz dem Geschwafel des Vorführenden. Aber die Boxen waren die Besten, die ich auf der Messe gehört hatte.
Daher tendiere ich gerade zu besagten HTs, die auch trotzt der langen Zeit auf dem Markt immer noch absolut exzellente Messwerte bieten.
Gewebe muss es auf jeden Fall sein, ich denke auch über einen AMT nach - hat noch jemand einen Vorschlag in der "Qualitätsklasse" ?
...
Ich will bewußt bei diesem Projekt etwas "Gefühlsmäßig" agieren und vielleicht etwas irrational "esoterische" Lösungen bevorzugen und die "Emotionale Essenz" aus meinen bisherigen Erfahrungen ziehen. Als PhysIng bin ich natürlich bisher immer brav nach den Messwerten und rationalen Kriterien gegangen, jetzt muss ich wohl etwas "nachpubertieren" - bis zum Breitbänder im Reso-Gehäuse ringe ich mich aber nicht durch http://www.hifi-forum.de/images/smilies/4.gif
Die Punkte wären:
1. Zwei Wege
2. 15er Scan Speak Revelator TMT
3. 25er Gewebekalotte
4. Serienweiche
5. wenig Bauteile, 12 dB/Oct LR Akustisch, möglichst 6 dB/Oct Elektrisch
6. Ölpapier-Kondensator im HT, Kupferflachbandspule für TMT
7. Gehäuse aus Birkenmultiplex
"Begründungen":
zu 1.: kleine Boxen haben mir schon immer gut gefallen - auch von der Wiedergabe
zu 2.: mein "Erstling" war in Summe super - beim TMT habe ich keinen Kritikpunkt in Erinnerung
zu 3.: Gewebe klingt "angenehmer" als Metall, ist halt so http://www.hifi-forum.de/images/smilies/8.gif . 19er sind bei flacher Trennung nicht so prickelnd., AMT haben andere mit dem Revelator versucht und waren nicht erfolgreich.
zu 4.: Hatte ich bei den Smarties und bei der HDS182PP/NoFerro800 - Box drin und hatte auch mit unterschiedlichen Filtern experimentiert. Irgendwie war die Serienweiche immer "Besser"...
zu 5. und 6.: War auch bei meinen "Erstlingen" drin - never Change a running System, einfach aus dem Bauch raus gefällt es mir so...
7. Hatte mal eine kleine 2 1/2-Wege-ML-TQWT-Standbox mit Resposten-Audaxtreibern für die Mutter von meinem Weibchen aufgebaut, Gehäuse aus MPX. Unterbewusst abgespeichert: "Gehäuse-Eigenklang von MPX ist besser als von MDF". So shall it be....
...
Ich habe vorhin bei nem Britischen Anbieter für einen sehr guten Kurs ein Pärchen
http://www.hifi-forum.de/images/tsmilies/1.gifSB Acoustics SB15MFC30-4 (http://www.sbacoustics.com/index.php/products/midwoofers/5-sb15mfc30-4/)
geschossen, nen ziemlich neuer Treiber, die 4-Ohm Variante ist in DE garnicht erhältlich.
Ist ne gute (und deutlich günstigere) alternative zum Scan, die Messwerte und Features gehen in die gleiche Richtung:
- Low-Loss-Mechanik
- ordentlich Hub
- Viel Kupfer im Magnetsystem
- wenig k3, eher mehr k2
..naja, die Entwickler sind ja auch dieselben... http://www.hifi-forum.de/images/smilies/1.gif
Die Polyplopp-Membran scheint einen besseren Kompromiss aus Steifigkeit und innerer Dämpfung als die Papiermembraner zu bieten, gut zu sehen am Rundstrahlverhalten:
Papier:
http://www.hifi-forum.de/images/tsmilies/1.gifhttp://www.sbacousti...15NRXC30-4-chart.gif (http://www.sbacoustics.com/files/3213/5119/2234/5in-SB15NRXC30-4-chart.gif)
Polyplopp:
http://www.hifi-forum.de/images/tsmilies/1.gifhttp://www.sbacousti...B15MFC30-4-chart.gif (http://www.sbacoustics.com/files/7413/8504/9314/5in-SB15MFC30-4-chart.gif)
(Links zu SBAcoustics)
Die Polymembran koppelt sauberer die äußeren Membranteile bei steigender Frequenz ab, hat eine geringere erste Umfangsmode um 1-2kHz rum (keine Dämpfung wg. Low-Loss-Sicke), ist aber trotzdem nicht überdämpft (kräftiger Modenbereich >4kHz)
Vergleich Klirrverhalten zm Scan (Links zu Zaphaudio):
Scan:
http://www.hifi-forum.de/images/tsmilies/1.gifhttp://www.zaphaudio.com/5.5test/Scanspeak-15W8530K00-HD.gif
SB 8 Ohm:
http://www.hifi-forum.de/images/tsmilies/1.gifhttp://www.zaphaudio.com/temp/SBAcoustics-SB15MFC30-8-HD.gif
Der Scan hat im Grundton etwas weniger k3, aber dafür etwas mehr k2. Ansonsten geben sich beide nicht viel.
Den SB bekommt man in schnuckeligen 8 Litern auf 45 BR mit FR(-3dB) < 50 Hz abgestimmt, bei ordentlicher Pegelfestigkeit.
Ich glaube der Treiber war ne gute Wahl und bietet einen netten Kompromiss aus dem "schönfärbenden" Scan, nem "neutralen, perfekten" Wavecor und dem HDS134 in meinem aktuellen Monitor. Außerdem kostet mich der Spaß jetzt inkl. Versand < 50 EUR pro Treiber http://www.hifi-forum.de/images/smilies/4.gif
Beim HT will ich Kostenmäßig jetzt im gleichen Rahmen bleiben, AMTs, Thiels usw. fallen daher raus.
Den von Udo vorgeschlagenen SB habe ich mir nochmal angeschaut und bin noch etwas zwiegespalten.
Naja, die Bestellung in England hatte nicht funktioniert, dennoch bin ich der Treiberauswahl treu geblieben und habe mir die SBs Ende letzten Jahres über Intertechnik besorgt.
HT ist aufgrund der eigenen positiven Erfahrungen mit dem DT25-Ti und dem gutem Feedback in den Foren ein Monacor DT-350NF geworden.
Und so schaut das Ganze jetzt aus:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=7060&stc=1&d=1421968623
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=7061&stc=1&d=1421968623 http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=7062&stc=1&d=1421968623 http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=7063&stc=1&d=1421968623
Brutto-Innenvolumen ist recht genau 10 l, Abgestimmt auf knapp über 40 Hz.
Zunächst hatte ich, wie überlegt eine Weiche 12dB LR2 akustisch aus Bastelkiste-Bauteilen aufgebaut (mit einem dazu notwendigen Allpass vor dem HT zum Phasematching), so spielen sie auch gerade durchaus passabel.
Beide Treiber sind herausragend gut:
Der Hochtöner ist ein Sahneteil, ich habe noch keinen HT erlebt der gleichzeitig so klar detalliert und dabei unaufdringlich Spiel. Die kritischen Sss- und Fff- Laute werden dabei hochrealistisch wiedergegeben, nicht geschönt aber nie nervig.
Der TMT hat einige Eigenschaften von Scan geerbt, er kommt richtig Tief runter, baut erstaunlich viel Druck auf und kann hohe Pegel, der Bass wird sehr differenziert abgebildet mit Power und Drive.
Die Abbildung ist erschreckend gut, geht weit über die Lautsrecher hinaus wobei die Phantomschallquellen sehr präzise und stabil im Raum stehen.
Tonal geht da aber noch was, es sind noch leichte Verfärbungen im MT hörbar und die Aufbruchsresonanzen des TMT >4kHz schlagen manchmal durch. Ich schreibe das dem "Minimalfilter-Ansatz" zu, der einige Welligkeiten nicht korrigiert und die Treiber sehr flach aus dem Rennen nimmt.
Ich versuche daher jetzt eine neue Abstimmung mit einer einfachen "konservativer" Filterung und bin in der Simulation zu einem sehr netten Ergebnis gekommen, welches als nächstes umgesetzt wird:
Schaltung:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=7064&stc=1&d=1421970204
FGang 0°
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=7065&stc=1&d=1421970204
FGang 10°
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=7066&stc=1&d=1421970204
FGang 20°
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=7067&stc=1&d=1421970204
FGang 30°
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=7068&stc=1&d=1421970204
Die Kantendiffraktion schlägt auf Achse und unter 10° bei knapp über 3 kHz zu, ansonsten und unter 20° und 30° vollständig beträgt die Linearität plusminus 1 dB bei geringem Schaltungsaufwand.
Mal schauen wie's dann klingt...
Viele Grüße
Peter