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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Küchenanlage mit MPD (Internetradio und Musik von der Fritzbox)



waterburn
04.02.2015, 22:50
Hallo,

um endlich auch mal Erfahrungen mit Linux auf Embedded Boards machen möchte, habe ich mir überlegt mal mit der Anlage für die Küche anzufangen.

Geplant ist ein 2.1 System. Als Satelliten kommen Clarion Car-Hifi Coaxe (SRX-1385) zum Einsatz. Die Coaxe stecken in Ikea VILDAPEL (http://www.ikea.com/de/de/catalog/products/90233613/) Blumentöpfen. Die Gehäuse sind bis auf eine Frontverkleidung aus Filz schon fertig.

Als Subwoofer wird wohl ein AWM-104 von Mivoc kommen.

WÄhrend der Entwicklungsphase habe ich hier einen STA-8150 als Verstärker. Später soll der dann wohl einem Board mit 6 TDA7498e weichen.

Jetzt aber zum eigentlichen Inhalt meiner Frage.

Nach ein wenig lesen und überlegen habe ich jetzt folgenden Plan.

Als Embedded Board tendiere ich momentan zum odroid C1. Dieses soll zusammen mit einer Logilink 8-Kanal Soundkarte die Signalverarbeitung übernehmen und als Netzwerkplayer dienen.

Zur Anzeige von Sender bzw. ID3-Tags habe ich hier einen "Pearl DPF" (digitaler Bilderrahmen mit veränderter Hardware. Als Bedienelemente stelle ich mir ein paar Taster und einen Drehencoder vor.

Jetzt kommt der Teil von dem ich leider bisher wenig bis keine Ahnung habe. Der Software! Hier wünsche ich mir ein paar Tipps und einen Reality check, ob das ganze so überhaupt realisierbar ist.

Beim Betriebssystem hatte ich an ubuntu gedacht, da diese von Odroid unterstützt wird. Als Player soll MPD zum Einsatz kommen. Dieses soll mittels Jack mit Pure Data verbunden werden, welches ich zur digitalen Signalverarbeitung benutzen möchte. Pure Data würde ich gerne den Vorzug gegenüber BruteFIR geben, da ich hier mit der digitalen Signalverarbeitung flexibler bin, da ich neben FIR auch IIR Filter und andere Algorithmen wie Limiter oder adaptive Filter realisieren kann. Ich hoffe, dass die Performance vom Odroid auch für Pure Data ausreicht wenn es anstelle von BruteFIR genutzt wird.

Mein Ziel ist es Hard- und Software einzusetzen für die es eine große Community gibt, da man hierfür leichter Hilfe findet. Aus diesem Grund hätte ich auch lieber einen Raspberry Pi 2 eingesetzt. Leider ist aber auch bei der Neuauflage des Pi das Netzwerk über USB angebunden. Zum Odroid tendiere ich eigentlich hauptsächlich weil er von pollin angeboten wird. Wenn ihr eine andere Hardware aus bestimmten Gründen vorziehen würdet, könnt ihr das gerne erwähnen. Ich bin da noch für alles offen. Das Board sollte so performant sein, dass das ganze mit grafischer oberfläche realisiert werden kann. Wenn ich dann genügend Erfahrungen gesammelt habe, kann man immernoch ein "Headless" System aufbauen.

Das die Soundkarte nicht der letzte Schrei ist, weiß ich selber, aber für die Küche sollte es reichen und bessere Soundkarten mit 6 oder mehr Kanälen und Linux support kosten mindestens das 5 fache. Da der Line In Eingang wohl nur zum messen genutzt werden wird, habe ich aber qualitativ auch keine Bedenken, da die Daten von DAC eigentlich ganz ok sind.

So, jetzt bin ich mal auf eure Meinungen gespannt. In Sachen Linux sind hier ja einige Koryphäen unterwegs. Ich hoffe das ich mit eurer Hilfe, dem Internet und dem dicken Kofler zum Ziel kommen werde.

Gruß

waterburn

newmir
05.02.2015, 08:00
Leider ist aber auch bei der Neuauflage des Pi das Netzwerk über USB angebunden.

???

Meinst Du Wlan nur USB? Ansonsten ist da doch ein Ethernetport dran. Was verstehe ich nicht?

Und Wlan ueber USB funktioniert doch prima.

The Alchemist
05.02.2015, 08:33
Warum es ein Vorteil des Odroid ist von Pollin angeboten zu werden kann ich so nicht nachvollziehen :D. Auch der Pi 2 wird dort feilgeboten.

Zu deiner grafischen Benutzeroberfläche mit dem Bilderrahmen kann ich nichts sagen, ebenso wenig ob du eine Bedienung mit Drehencodern und Tastern hinbekommst.

Der Knackpunkt den ich auf jedenfall schon mal nennen kann, ist Jack. Jack läuft auf keinem Arm Board ohne Tricks und aus meiner Sicht daher nicht zufriedenstellend.

Die Verbindung von MPD und Brutefir läuft daher bei mir über die "Pipe Ein-Ausgabe " der beiden Programme, ob Pure Date, was ich ebenfalls nicht kenne, so etwas bietet weiß ich nicht.

Die Gemeinschaft von Odroid ist bei weitem nicht so gross, wie die beim Rpi, dass es für den neuen kein "normales" Ubuntu geben wird , halte ich für ausgeschlossen.

Ob der USB Ethernet Port für Mehrkanal-Wiedergabe beim Pi2 einen Schwachpunkt darstellt, werde ich in den nächsten Tagen probieren.

Gruß

Keizo
05.02.2015, 08:37
Er meint wohl, dass die Ethernet-Schnittstelle und die USB-Ports am selben Bus hängen, welcher dann schnell am Anschlag läuft und das System ausbremst.

waterburn
05.02.2015, 11:38
Warum es ein Vorteil des Odroid ist von Pollin angeboten zu werden kann ich so nicht nachvollziehen :D. Auch der Pi 2 wird dort feilgeboten.


Da hab ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt. Beim Raspberry Pi 2 habe ich bedenken bezüglich Mehrkanal Audio.



Zu deiner grafischen Benutzeroberfläche mit dem Bilderrahmen kann ich nichts sagen, ebenso wenig ob du eine Bedienung mit Drehencodern und Tastern hinbekommst.


Um diesen Punkt mache ich mir die wenigsten sorgen. Wenn der Rest irgendwann mal läuft, wird das auch laufen.



Der Knackpunkt den ich auf jedenfall schon mal nennen kann, ist Jack. Jack läuft auf keinem Arm Board ohne Tricks und aus meiner Sicht daher nicht zufriedenstellend.


Gut zu wissen. In dem Fall würde ich erstmal Abstand von Jack nehmen. Pipe input wird von Pure Data nur über ein Plugin unterstützt. Dieses wurde im Rahmen einer Studienarbeit entwickelt. Wie zuverlässig das läuft muss man sehen.

Geht das routing vielleicht auch mittels pulseaudio oder loopback device? Latenz ist hier nicht so entscheidend.



Die Gemeinschaft von Odroid ist bei weitem nicht so gross, wie die beim Rpi, dass es für den neuen kein "normales" Ubuntu geben wird , halte ich für ausgeschlossen.

Ob der USB Ethernet Port für Mehrkanal-Wiedergabe beim Pi2 einen Schwachpunkt darstellt, werde ich in den nächsten Tagen probieren.

Gruß

Es wäre cool wenn du danach hier ne Rückmeldung geben könntest. Wenn der Raspberry Pi 2 das von der Hardware packt, wäre das wohl mein Favorit aufgrund der großen community. Wenn ich damit dann umgehen kann, kann ich mich immer noch mit performanteren Boards beschäftigen.

Gruß

waterburn

The Alchemist
09.02.2015, 19:50
Die "USB-Netzwerk-Schnittstelle" ist beim Pi2 kein Problem,
ich kann locker 6 Kanäle über die Logilink ausgeben, Musik liegt auf dem NAS, kommt also auch über den Flaschenhals; alles kein Problem.

Gruß

waterburn
15.02.2015, 20:07
Hallo,

ich hatte am Wochenende ein wenig Gelegenheit mich mit dem Pi 2 zu beschäftigen. Leider habe ich es nicht geschafft die Logilink in Rasbian zum laufen zu bekommen.

Ich werde mich wohl die nächsten Tage nochmal dransetzen müssen. Ist insgesamt etwas komplizierter als ich gehofft hatte. Andererseits verstehe ich dann hoffentlich auch wie und warum es funktioniert, wenn es dann funktioniert.

Ich bekomme die Karte zwar im Alsamixer angezeigt und kann auch die Lautstärke der einzelnen Kanäle einstellen. Allerdings kann ich kein Audiosignal aus der Karte rausbekommen. Aus dem Audio Anschluss vom Pi bekomme ich auch kein Signal raus.

Kann man den Original Audi Chip irgendwie deaktivieren?

Gruß

waterburn

The Alchemist
15.02.2015, 20:51
Wenn man in der Datei /etc/modules den Eintrag snd-bcm2835, mit einem # auskommentiert oder komplett löscht, ist die Karte raus.

Gruß

waterburn
15.02.2015, 21:29
Danke, das werde ich gleich morgen testen.

Gruß

waterburn

capslock
16.02.2015, 08:42
Warum nicht was mit Atom Z37xx? Entweder eines der Tablets (HP Slate 7 und die Neuauflage des Dell Venue 8 gibt es immer wieder um oder unter 100 €), dann hast Du Bildschirm und Touchscreen gleich dabei, oder so eine NUC-artige kleine Kiste aus China, kostet um die 85 €.

In allen Fällen kannst Du entweder das Windoof drauflassen oder bestimmt auch ein Unix aufspielen.

waterburn
16.02.2015, 16:56
Hallo,
USB Audio an Tablets ist wohl eher nix für Anfänger. Mit den Betriebssystemen die auf solchen Geräten installiert sind ist das was ich vorhabe nicht möglich. Ein anderes Linux auf diesen Geräten zu installieren mag möglich sein, aber ganz sicher nicht mit meinen Fähigkeiten. Auf die schnelle habe ich zwar einige Freaks gefunden die es geschafft haben ein Linux auf diesen Tabletts zu installieren, aber niemanden der es vollständig zum laufen bekommen hat. Dafür ist mir meine Zeit dann zu schade. Der Hauptgrund warum ich mich für den Pi entschieden habe ist die große Community. Wäre ich mit Linux etwas versierter hätte ich wahrscheinlich zu einem anderen Embedded Board gegriffen. Ein Tablet oder eine andere Hardware zu hacken wäre für mich aber nicht in Frage gekommen, weil meiner Erfahrung nach die alternativen Betriebssysteme nie zu 100% funktionieren und wenn dann nur mit heftigstem Aufwand.

Gruß

waterburn

capslock
16.02.2015, 17:56
Für Windoof gibt es doch geeignete Lösungen.

waterburn
16.02.2015, 20:54
Nur wenn man eine Soundkarte hat die internes Signalrouting unterstützt. Mit USB fallen mir da nur die RMEs ein und die ufern preislich aus. Du musst bedenken, dass der Pi die gesamte aktive Trennung machen soll. Bei Linux geht das mittels Jack, oder per Pipe. Je nachdem welche Software man zur Signalverarbeitung nutzen möchte. Mit Jack für Windows ist noch niemand so richtig glücklich geworden, zumindest weiß ich von niemandem.

Es mag sein, dass es noch weitere Möglichkeiten gibt mit Windows ein meine Ziele zu erreichen. Und es ist auch gut möglich, dass mein gewählter Lösungsweg nicht optimal ist in Bezug auf das Preis Leistungsverhältnis. Das ist aber aus verschiedenen Gründen völlig unerheblich. Zum einen liegt die Hardware bereits hier. Zum anderen haben schon andere mit genau dieser Hardware sehr ähnliche und stabil funktionierende Systeme aufgebaut. Zum dritten möchte ich mich jetzt endlich mal etwas tiefergehender mit Linux beschäftigen. Der Raspberry Pi 2 erscheint mir daher ideal, weil er von allen ARM Boards die mit Abstand größte Community und die beste Treiberunterstüzung hat. Darüber hinaus ist hier im Forum mit The Alchemist jemand unterwegs der auf konkrete Fragen zu genau dieser Hardware kompetent antworten kann und dies meist auch sehr gerne tut.

Aus all diesen Gründen habe ich mich für die oben beschriebene Hardware Konfiguration entschieden und ich bin mir sehr sicher, dass es für MICH die richtige Lösung ist. Wenn du eine Windows Lösung mit einem Tablett anstrebst, werde ich dein Projekt interessiert verfolgen und auch gerne Hilfestellung geben sofern ich es kann. Wenn es dann am Ende 20€ weniger kostet als meine Lösung,kann ich das verkraften.

Und jetzt weiter im Text mit dem eigentlichen Thema. MPD + Signalverarbeitung auf dem Raspberry Pi 2.

Gruß

waterburn