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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bedrahtet VS SMD



Mauby
08.02.2015, 12:33
Hallo allerseits,

Ich diskutiere gerade mit mir selber was für eine Art von Bauteile ich verwenden sollte bei meinen fertigen Elektronik Projekten, die ich als Platine ausführen will.
Und zwar geht es um die Frage: 0805 SMD Widerstände / Op's oder bedrahtete Widerstände / Dip Op's.

Dabei liegen die elektrischen Aspekte für Audioanwendungen im Vordergrund ( also Lötbarkeit, etc nicht wichtig )

Folgende zwei Sachen sind mir bei der Entscheidung für oder gegen SMD in den Sinn gekommen:

SMD: Kleinere Abmessungen => Insgesamt ein kompakterer Aufbau und somit kürzere Leitungswege etc ( Störunempfindlicher ?)

DIP: Größere Abmessungen => Bessere Wärmeabfuhr und damit geringeres thermisches Rauschen

Die Fragen nun:
-Für was würdet ihr euch weswegen entscheiden?
-Was für Vor/Nachteile gäb es sonst noch?

Würde mich um paar Gedanken eurerseits freuen. :)

Viele Grüße,
Martin

SNT
08.02.2015, 13:21
Ich verwende 1206 bzw. 1210 er Widerstände und bedrahtete MKP Kondensatoren. SMD lässt sich - einige Übung vorausgesetzt - besser und schneller löten als bedrahtete Komponenten.

Da die Anzahl an Kondensatoren in der Regel erheblich geringer sind als die der Widerstände, spendiere ich hochwertige bedrahtete MKPs im Audiozweig, für andere Schaltungen 1206 bzw. 1210er Kondensatoren. Elkos verwende ich bedrahtet, da günstiger. IC's verwende ich auch ausschliesslich SMD.

0805er kann ich zwar auch, ist aber unötig fummelig da die Platinen wegen der bedrahteten Komponenten ja meistens ausreichend groß sind. Trotzdem wird die Leiterplatte günstigi da die Leiterplatte kleiner wird wie bei nur bedrahtet.

3eepoint
08.02.2015, 13:43
Hi,

deine Bedenken bei der Wärmeabfuhr sind etwas übertrieben. Wenn du mir OP Schaltungen arbeitest sollte da nicht so viel Wärme entstehen als das das kritsch wird.

Ansonsten kann man ja auch für Widerstände bei denen es brenzlig wird ja auch größere oder gar bedrahtete nehmen. Zwingt dich ja niemand das durchgehend zu machen ^^

Was die IC`s angeht tu dir den Gefallen und nimm Sockel. Wenn soo ein Teil mal kaputt geht oder warum auch immer getauscht werden soll wirdst schnell mal schwierig den aus zu löten .

Mfg 3ee

Spiri
08.02.2015, 18:28
Hi,

ich verwende schon seit langer Zeit nur noch 0805 Widerstände und 0805 NPO oder X7R Kondensatoren. (wenige 1206)
Ausnahmen sind die Teile, die vorwiegend für DIY-Self bestimmt sind oder einige wenige Werte, welche gerne schnell geändert werden dürfen. Auch Elkos und MKP sind dann noch bedrahted.
Wenn man bei den Widerständen auf Dünnfilm geht (mein Favorit ist SUSUMU 0,1% oder 0,5%) klingt es auch gut.
Auch Opamp, Diskret und Regler mache ich mit SMD. Mann kann mit richtigen Design schon viel Wärme ins Board ableiten. (Beim Fet Buffer habe ich an der Cascode ca. 100mW. Da kocht ein T092 schon.
Bei den DIP IC bekommt man auch nicht mehr Wärme weg. (z.b der OPA1632 im DIP ist nicht mit voller Spannung zu betreiben)
Kurze möglichst symmetrische Signalwege sind mir wichtig und das geht mit SMD viel besser.
Das Handlöten, bei den Protos, geht auch schneller und wenn es eng wird, bei den ICs, nimmt man ein wenig Flux, dann gibt es 'fast' keine Kurzschlüsse.
Die Kleinserien kommen dann aus der SMD-Fertigung, damit wirds auch noch richtig schön.
Gruß
Thomas

Mauby
09.02.2015, 09:50
Danke für eure Antworten

Also ob SMD oder Bedrahtet löten ist mir völlig egal. Dabei verwende ich aber hauptsächlich 0805, wenn ich Platinen mit geringem Maßen benötige...

Bzgl. der Wärmeabfuhr: Mh... Habt ihr mich vielleicht falsch verstanden? Es ging mir nicht darum, dass SMD Teile überhitzen, sondern eher darum, dass SMD Widerstände heißer werden als Bedrahtete bei gleicher Verlustleistung. Demnach müssten SMD Widerstände ein höheres thermisches Rauschen aufweisen, oder nicht?
Zumindest ist mir das noch aus Nachrichtentechnik in Erinnerung geblieben, dass der Widerstandswert und die Temperatur proportional ins thermische Rauschen eingeht.

Bzgl. IC's in Sockel: Stimmt! Da werde ich mich wohl entscheiden müssen zwischen kleinerer Platine oder schnelleres Auswechseln im Fehlerfall, wobei es mit meiner Reworking Station auch nicht so lange dauert :)

Elkos und wichtige Kondensatoren benutze ich generell Bedrahtet.


Kurze möglichst symmetrische Signalwege sind mir wichtig und das geht mit SMD viel besser.

Könntest du mir anhand eines Beispiels zeigen was symmetrische Signale wären? Ich wüsste nicht wo ich sowas in meinen OP Schaltungen finden könnte... Außer wenn du mit symmetrisch die Anordnung vom Rechten/Linken Kanal meinst...


Momentan tendiere ich dazu zu sagen:
SMD bei Vorstufen / Aktive Filter wegen den kleineren Signalwegen und somit Störrubuster
Bedrahtet bei den reinen Endstufen

Viele Grüße,
Martin

Spiri
10.02.2015, 07:58
Hallo Martin,

symmetrische Leitungsführung oder auch für links und rechts: soweit wie möglich gleich langen Signalweg, gleiche Wege über GND, keine Durchkontaktierung im Signal.
Auch bei OPV Stufen und diskreten Aufbau meist machbar.
Die Beispiele sind nur ein kleiner Ausschnitt.

Für die thermische Dimensionierung gelten für SMD und Bedrahted die selben Kriterien.
Mit einer Heißluftstation lässt sich auch einmal ein IC schnell tauschen, aber das sollte sowieso nicht vorkommen.
SO8 gehen auch einfach mit den Lötkolben.
Sockel sind halt wieder zusätzliche Kontakte im Signalweg.

Gruß Thomas

Mauby
10.02.2015, 15:20
Sockel sind halt wieder zusätzliche Kontakte im Signalweg

Da ist etwas dran... Guter Grund für SMD IC's

Danke für die Tipps und die Beispiele im Anhang, werde sie beherzigen.

Grüße,
Martin