Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Canton Karat 40 - Weiche defekt
Hallo,
ich habe mir gebraucht und günstig ein paar sehr gepflegte Canton Karat 40 zugelegt. Leider hab ich festgestellt, dass ein Tieftöner deutlich (!) leiser ist (wie immer erst in Ruhe zuhause).
Durch Tauschen der TT von Box zu Box konnte ich einen defekt des TT ausschließen. Also blieb die Weiche. Zunächst hatte ich den verkohlten Widerstand rechts unten unter Verdacht. Dann ist mir aber aufgefallen, dass der 0,82Ω Widerstand links oben im Gegensatz zur funktionierenden Weiche gar nicht bestückt ist.
Stattdessen findet sich auf der Rückseite eine Drahtbrücke, die aber nicht in den für den Widerstand vorgesehenen Löchern sitzt, sondern deutlich kürzer ist. Bei der funktionierenden Weiche ist keinerlei Brücke auf der Rückseite vorhanden.
Ich werde versuchen, den Vorbesitzer nochmal zu erreichen und zu fragen, ob er dort jemals etwas gemacht hat. Das würde ich aber nahezu ausschließen.
Habt ihr eine Erklärung, wie das zustande kommen könnte oder ob das gar irgendeinen Sinn hat?
Edit: Ich habe gerade mit dem Vorbesitzer geredet, die Boxen waren nie in Reparatur und die Boxen wurden nie geöffnet, geschweige denn etwas umgelötet.
Für ein paar (Newibie-gerechte ;)) Ratschläge wäre ich dankbar!
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Viele Grüße
Woods
@Mods: Ich hoffe, das Thema ist im weitesten Sinne noch DIY genug. Ansonsten bitte einfach Bescheid geben!
ZwackHKH
06.03.2015, 19:41
Hallo Wood,
hast Du die zweite Weiche zum Vergleichen auch ausgebaut? Oder im Internet nach einer Weichenschaltung gesucht? Ich würde die Kabel genau markieren und die zweite Weiche ausbauen. So kannst Du vielleicht schon einen Unterschied sehen.
Falls Du schon selber auf diese Ideen gekommen bist, habe ich es überlesen :o
Gruß Heinz
Hallo Zwack,
danke für deine Antwort!
Die Bilder oben stammen beide von der defekten Weiche. Beide Weichen habe ich soweit gelöst, dass ich Vorder- und Rückseite unter die Lupe nehmen kann.
Dabei ist mir eben aufgefallen, dass bei der defekten Weiche nur eine Drahtbrücke statt eines Widerstands verbaut ist. Bei der intakten Weiche gibt es an der mit 0,82 Ohm (9W) markierten Stelle einen Widerstand, dafür keine Drahtbrücke auf der Rückseite.
Hallo Woods,
wir wissen nun zwar, dass sich beide Weichen durch einen Widerstandswert unterscheiden (einmal 0,82, einmal 0) aber leider nicht, ob das überhaupt für Dein Problem relevant ist.
Sprich, hat der Widerstand überhaupt was mit dem TT-Zweig der Weiche zu tun?
Kleine Übung......:p Verfolge mal von den Anschlüssen ausgehend alle Pfade und zeichne den Schaltplan für das Ding.
Dann sehen wir klarer was da abgeht und können das Problem eher eingrenzen.
Ich lehne mich schonmal so weit aus dem Fenster zu behaupten dass es der 0,82er ganz bestimmt nicht ist.:D
Ich lehne mich schonmal so weit aus dem Fenster zu behaupten dass es der 0,82er ganz bestimmt nicht ist.:D
Wenn Du da mal nicht rausfaellts ..... . Die Drahtbruecke ersetzt den 0,82 Qhm Widerstand. Das da nicht die Orginallöcher verwendet werden tut nix zur Sache.
Was ich erkennen konnte ist, dass der grosse, rote Kondensator mit diesem Widerstand in Reihe geschaltet ist. Diese beiden sind dann parallel zum Tieftoener (W+ und W-).
Der parallel Kondensator macht die Abtrennung des Tieftöners nach oben schärfer (12db). Ist da statt der Drahtbrücke noch ein Widerstand in Reihe geschaltet, dann wird die Abtrennung nach oben wieder etwas flacher und die höheren Töner des Tieftöners werden lauter (Ist das mit lauter gemeint? Oder sind es die tiefen Töne, die lauter kommen). Also müsste der Tieftöner mit Drahtbrücke und ohne Widerstand etwas leiser sein.
Den Widerstand würde ich mal besorgen und wieder einlöten. Kann sein, dass es das schon war. Aber ist nur eine Vermutung. Es reicht, wenn Bernd aus dem Fenster fällt. Ich neige da zu mehr Vorsicht. Jedenfalls kann ich nicht glauben, dass das nicht schon mal geflickt wurde. Ich glaube nicht das Canton sowas ab Fabrik macht.
Bei der Gelegenheit überleg mal ob die Elkos nicht auch gleich erneuerst. Wie alt sind die Canton. Nach 20 Jahren verändern sich schon mal die Werte der Elkos, was durchaus hörbar werden kann. Am besten natürlich in Folienkondensatoren ....muss aber nicht.
Die sind ja schon locker 30 Jahre alt.
Trennfrequenz ist 450 Hz. Also wenn meine Theorie stimmt, muesste der Lautsprecher mit der Drahtbrücke im Bereich 400-450Hz leiser sein.
Du kannst auch provisorisch in die noch komplette Weiche mal eine Drahtbruecke an derselben Stelle reinloeten. Wenn sie dann wieder halbwegs gleich klingen, ist meine Theorie richtig.
@Bernd
Danke für deine Antwort!
Dass es nicht an diesem Widerstand liegt, ist natürlich gut möglich. Mein Wissen reicht leider nicht aus, um jedem Bauteil eine genau Funktion zuzuordnen. Der fehlende Widerstand war nur eben das, was mir am auffälligsten erschien.
Für kleine Übungen, bei denen ich etwas lernen kann, bin ich immer dankbar! Allerdings ist sie für mich gar nicht sooo klein, wie ich dachte. Ich habe mal mein bestes gegeben und etwas gepinselt. Hab lange gebraucht, um mich durchzuringen, dieses Meisterstück überhaupt herzuzeigen ;) Bitte seid gnädig! :o Korrekturen, was zu ändern bzw. besser zu machen ist, nehme ich natürlich gerne an! Wenn es nur für lauthalses Gelächter reicht, ist es auch ok - ich selbst kann es nicht einschätzen! ;)
@newmir
Danke auch dir!
Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass das so aus dem Werk kam. Allerdings stellt es sich aktuell genau so dar. Der Erstbesitzer, von dem ich sie gekauft habe, hatte noch die Rechnung, hatte sie damals als Neuware im Elektrogeschäft gekauft und selbst nie etwas daran gemacht oder in Reparatur gegeben. :confused:
Den Widerstand habe ich mir schon besorgt, ich wollte aber erst anfangen an der Weiche selbst zu löten, wenn ich halbwegs nachvollziehen kann, warum dort nur eine Brücke ist.
Noch zum Fehlerbild: der TT ist so leise, dass er bei Betrieb nur der defekten Box kaum hörbar ist. Man spürt eigentlich nur bei Berührung, dass die Membram auch schwach agiert.
Grundsätzlich werde ich dem Canton-Service mal eine eMail schreiben und nachfragen. Dann bekomme ich evtl. auch einen vernünftigen Schaltplan und die Werte der restlichen Bauteile. Laut diversen Foren ist der Service auch in Bezug exotischer Anfragen recht fix und hilfsbereit.
Danke für eure Hilfe und Nachsicht mit mir und meinem 'Fachwissen'! ;)
Hi,
Dein Plan hat auf jeden Fall Fehler! Es kann ncht sein, dass zwischen W(TT)+ und W- ein "Kurzschluss"(0,82 Ohm) eingebaut ist. Ist jetzt das erste, was mir auf fiel ! :confused:
Gruß Gabriel
tifflor5
07.03.2015, 18:09
C3 ist auch kurzgeschlossen und daher wirkungslos.
Also doch eher lauthalses Gelächter. Einen Versuch mach ich noch, ansonsten verlass ich mich auf Canton und meld mich mit deren Plan wieder. Aber eigentlich müsste man das ja vernünftig hinbekommen! :confused:
Vor einigen Jahren hatte ich probleme mit einer Karat 30 und deren Weiche.
Ein Anfrage bei Canton und man hat mir den Weichenplan von der Box zugeschickt(noch per Post)hatte noch keinen PC zu dem Zeitpunkt.Netter Service dort.
Hallo Woods,
Für kleine Übungen, bei denen ich etwas lernen kann, bin ich immer dankbar! Allerdings ist sie für mich gar nicht sooo klein, wie ich dachte. Ich habe mal mein bestes gegeben und etwas gepinselt. Hab lange gebraucht, um mich durchzuringen, dieses Meisterstück überhaupt herzuzeigen ;)
keine Panik.
Ich hab' extra "klein" geschrieben um Dich nicht von vornherein zu verschrecken. :D
So ein 3-Weg Bauteilgrab ist gar nicht so einfach, insbesondere wenn man nicht so recht weiß was man erwarten soll. :)
Ich würde vermuten dass es hier und da noch ein paar Kleinigkeiten gibt, die in Deinem Plan noch nicht ganz stimmen, aber das kriegen wir schon noch raus. Im groben ist die Schaltung schon in etwa zu erkennen.
Wie newmir schon vermutet hat, könnte das im Tieftonbereich ein modifiziertes 12dB Filter sein. Es müsste also aus einer Spule (seriell) bestehen und einem Paket aus Kondensator und Widerstand (parallel).
Wenn hier der Widerstand durchbrennt, wird der untere Mittenbereich lauter.
Der Hochtöner dürfte wohl ein 18dB Filter mit Pegelabsenkung sein, also Kondensator (s) - Spule (p) - Kondensator (s) und dann die Widerstände. Bei den Widerständen würde ich vermuten dass einer seriell und einer parallel liegt, es könnte aber auch so sein wie Du es gezeichnet hast, also beide seriell.
Der Mitteltonzweig dürfte wohl 2x 12dB sein, also vermutlich je eine Spule und ein Kondensator in serie, dann je eine Spule und ein Kondensator parallel, und dann die Widerstände wie beim Hochtöner.
Leider hab' ich hier grad' keine Möglichkeit das fix zu zeichnen...:o
Ich könnte mir vorstellen dass evtl. der Kondensator im Tieftonzweig (C3) einen Kurzschluss hat. Dann würde der 0,82 Ohm Widerstand parallel zum Tieftöner liegen und jede Menge Leistung verbraten, was den Tieftöner leiser machen würde.
Bei dem Fehlerbild ist es nicht der Fehler, den ich vermutet habe. Da tippe ich mal eher auf kalte Loetstelle, Kabelbruch (Kabel zum Tieftoener), Widerstand durch oder Elko kaputt in der Reihenfolge.
Kannst Du denn Widerstaende und Durchgang messen?
Weil bei keinem der Fehler, die ich vermute, hilft Dir der Schaltplan so entscheidend weiter.
Der Fehler ist vermutlich sowieso eingegrenzt auf die drei Bauteile in der Naehe des Tieftoners. Meistens hilft schon scharf hinsehen und hinterher denkt man man hatte Tomaten auf den Augen.
Kennst Du den Verkaeufer so gut? Es soll ja auch Verkaeufer geben, die luegen einfach.
Nachtrag: Jetzt gefaellt mir Bernds Theorie besser. Ist der Kondensator kaputt und fast kurzgeschlossen, brennt als naechstes der 0,82Ohm Widerstand durch. Das sieht dann auch der Laie und macht erstmal einen Bruecke da rein. Aber wieso dann ueberhaupt moch irgendwas am TT ankommt? Und wieso macht der Verstaerker das mit?
Noch ein Nachtrag: Ich habe mir nochmal die Platine angeschaut. Von unten betrachtet weit links, wo auf dem Bild schon fast die Platine unter der Daemmwolle verschwindet sind so schwarze Flecken. Hat das da mal geschmort? Da sind auch so ein paar Loetstellen, die sehen nicht wirklich ueberzeugend aus.
Ich glaube Du brauchst ein Multimeter oder einen, der eins hat und halbwegs weiss, wie man es benutzt ...sonst wird das nix.
Ich hatte bei einer canton Weiche mal ein loses Anschlussbein am parallelen TT Kondi. Das bewirkte auch einen leiseren Bass. Durch veränderte TT Flanke.
Gruß
Hallo Woods,
nach Michaels Hinweis mit den schwarzen Flecken im Bild habe ich mir die Bilder auch noch ein paar mal genau angeschaut.....
Wie schon vermutet besteht das Tieftonfilter aus der dicken Spule und dem dicken Kondensator, der einmal über die Drahtbrücke direkt verbunden ist, und einmal über den 0,82 Ohm Widerstand.
(Edit: ich hab' Dein Anfangsposting nochmal gelesen und will sicherheitshalber nochmal nachfragen..... Auf der anderen Weiche ist der hier im Bild zu sehende, leere Platz für den 0,82 Ohm Widerstand tatsächlich mit einem solchen bestückt? Oder ist da gar nix? Auch keine Drahtbrücke?)
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, zeigen uns die Bilder aber die Weiche der defekten Box. Wenn das stimmt hat der verkohlte Widerstand aber nix mit dem Problem zu tun denn er liegt gar nicht im Tieftonzweig.
Das könnte evtl. darauf hinweisen dass doch der Kondensator betroffen sein könnte.
Der Hochtonzweig den Du gezeichnet hast ist übrigens völlig korrekt! Dafür erstmal ein ganz dickes Lob, :ok: denn die Schaltung ist durchaus ungewöhnlich. Das ist ein 12dB Filter, ein einfacher Vorwiderstand zur Pegelabsenkung und dann eine RC Impedanzlinearisierung, vermutlich um die Pegelreduzierung durch den Vorwiderstand frequenzunabhängig zu bekommen. :eek:
Da staunt der Flachmann und der Wunde leiert sich. :)
Den Mitteltonzweig krieg' ich aus den Bildern nicht raus, der verkohlte Widerstand gehört jedoch mit Sicherheit dazu.
Vorschlag:
die Drahtbrücke an einem Ende ablöten um die Verbindung aufzutrennen. Laufen lassen. Jetzt müsste der Bass deutlich lauter (zu laut) sein weil wir nur noch ein 6dB Filter haben.
Vielen Dank für die vielen Antworten!
@Tommes: Ja, darauf hoffe ich auch!
@bee: Danke für deine Geduld und Mühen. Leider gleicht auch mein neues Schaltbild deinen Beschreibungen nur bedingt. Aber dennoch hier noch mal ein Versuch. Falls das wieder nix geworden ist, muss ich wohl auf Canton warten.
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Danke für das Lob! :cool::D
Das mit dem öffnen der Drahtbrücke würde ich probieren, wenn ich von Canton einen brauchbaren Plan bekommen habe.
@newmir:
Ein Multimeter der Schätzeisen-Klasse habe ich. Aber auch hier war ich mir unsicher, wie verlässlich Messungen an nicht ausgelöteten Bauteilen sind. Im eingelöteten Zustand gab es immer ein nettes Piepen bei der Durchgangsprüfung von Beinchen zu Beinchen.
Optisch kann ich nichts erkennen, ausser den leicht angekohlten Widerstand R2 (sieht aber bei der 2ten Box genauso aus), eine leicht verbogene Abdeckung der Spule L1, die evtl auch mal heiß geworden ist und eben der fehlende Widerstand R1.
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Kabelbruch oder kalte Lötstellen konnte ich nicht erkennen.
Es gibt sicherlich Verkäufer die lügen, das würde ich in diesem Fall aber aus vielerlei Gründen ausschließen. Daher wundert mich der fehlenden Widerstand auch derart - unabhängig ob Fehlerquelle oder nicht.
Die Links funktionieren fuer mich nicht. Ich vermute Du must im Kontrollzentrum/Bilder&Alben von privat auf oeffentlich umschalten.
Habe jetzt erst gesehen, dass da wo man unten die verkohlten Spuren sind, da ist von oben der verkohlte Widerstand zu sehen. Ist das R2? Der hat die Platine verkohlt! Der war mal richtig heiss. Fuer mich gehoert der noch irgendwie zum Tieftoener. Jedenfalls bekommt die Spule im Basszweig ihren Strom aus der Ecke. Kann man aber nciht gut erkennen.
Klar, messen im eingebauten Zustand erfordert das man die Schaltung versteht. Da Du da nicht so richtig gut drin zu sein scheinst, wirst Du ein paar Teile ausloeten und ueberpruefen muessen.
Zuerst wuerde ich aber einfach mal schauen, ob alle Teile ordentlich mit der Platine verbunden sind. Dazu haelsst Du ein Ende aufs Kupfer auf der Platine und das andere Ende von oben ans Beinchen. Dann sollte es piepsen und 0Ohm angezeigt werden. Dann ist die Seite von dem Bauteil ordentlich mit der Platine verbunden.
Dann wuerde ich den angekohlten Widerstand mal auf einer Seite rausholen und den nachmessen. Und den dicken roten Kondensator wuerde ich auch so messen. Bei dem Kondensator muesste erst ein niedriger Ohmwert angezeigt werden und dann muesste der Zeiger immer weiter gegen sehr hohe Ohmwerte gehen.
NACHTRAG: Wenn man auf die Links klickt, kommt eine Meldung mit :"Ungültige Angabe: Anhang
Wenn du einem normalen, gültigen Link im Forum gefolgt bist, wende dich bitte an den Webmaster."
Das kling nach ungueltiger extension und nicht nach Zugriffsrechten,
Hallo Michael,
danke für deine Antwort und Erklärungen! Ich habe die Anhänge aktualisiert, bei mir hatten sie nach dem Erstellen noch funktioniert - sorry dafür.
Ich werde mich mit dem Multimeter gleich nochmal, wie von dir beschrieben, auf die Suche nach fehlerhaften Verbindungen machen.
Gute Arbeit das mit dem Schaltplan und der Lageskizze.
Ach so ...und alles Anschlussdraehte bis aufs Kupfer der Platine auf Durchgang pruefen.
Und dann mach mal C3 an einer Seite raus und teste ob der Lautsprecher dann wieder laut ist.
Gute Arbeit das mit dem Schaltplan und der Lageskizze.
Yup, da schließe ich mich gleich nochmal an.
Super Job, Woods. Volltreffer. :ok:
Die Beschaltung des Mitteltöners ist erstaunlich.
Der verbrutzelte R2 lässt immer etwas Basspegel zum Mitteltöner durch der dann über L3 kurzgeschlossen wird. Sehr seltsam das.... :confused:
Also, wie schon geschrieben, ein Ende von C3 ablöten (oder der Brücke) und schauen ob der Tieftöner dann lauter ist.
Wenn ja, C3 tauschen wegen Kurzschluss.
Ausserdem würde ich die verkokelten R2 tauschen und die neuen nicht so dicht an die Platine montieren sondern deutlich Abstand lassen. Das bringt nämlich 30% mehr Kühlfläche. ;)
Abermals danke für die Hilfe!
Ich habe alle Widerstände und die axialen Kondensatoren auf Durchgang zur Platine überprüft - ohne etwas zu finden. Bei den radialen Kondensatoren und den Spulen komme ich nicht an die Beinchen ran, da die Bauteile zu nah an der Platine befestigt sind.
Dann habe ich soeben die Brücke testweise geöffnet - und tatsächlich, der TT spielt nun deutlich wahrnehmbar!
Ich denke, ich werde dann als nächstes den 0,82 Ohm Widerstand, den ich bereits besorgt hatte, einlöten und dann nochmal testen?!
An Canton habe ich auch eine Mail geschrieben und die Sache geschildert und um Schaltplan und Bauteilliste gebeten. Mir kommt die Sache immer spanischer vor:
Wie mir gerade auch aufgefallen ist, weichen die verbauten Widerstände von den Aufdrucken auf der Platine bei beiden Weichen ab: 4,7 Ohm statt gedruckten 3,9 bei R4, 3,3 statt gedruckten 5,6 bei R5 (Ein Aufdruck auf dem Widerstand von 3R3 entspricht 3,3 Ohm und 4R7 4,7 Ohm - richtig?).
Mal schauen, was Canton sagt. Je nach Kosten und Verfügbarkeit der Teile überlege ich mir beide Weichen größtenteils neu zu bestücken, um wieder konsistente Weichen zu erhalten.
Aber scheinbar kommen wir der Sache näher.
Vielen Dank - ich schiebe schonmal einen gekühlten Kasten Bier in den virtuellen Raum - Biergartenwetter :prost:!
ton-feile
08.03.2015, 16:40
Hi,
Hab mal eben die Weiche 'rausgezeichnet.
Die Chassisbezeichnungen sind natürlich Blödsinn. ;)
C3 könnte evtl. einen internen Kurzschluss haben. Hatte ich auch schon mal.
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=897&pictureid=21273
Gruß
Rainer
Wow, danke!
Das sieht dann doch 'etwas' übersichtlicher aus und schnell gings bei mir schon gar nicht!:)
ton-feile
08.03.2015, 16:58
Hi,
Gerne.:)
Ich habe das Schaltbild aktualisiert, weil ich einen bekannten Bauteilwert vergessen hatte.
Wenn der Bass ohne die Brücke lauter ist, wird ziemlich sicher der Kondensator C3 einen Wickelschluss haben.
Dann ist der Bass praktisch kurzgeschlossen.
Edit: Oh, das hat Bernd ja schon geschrieben.
Gruß
Rainer
Zu C3 habe ich in einem Thread im hifi-forum (http://www.hifi-forum.de/viewthread-185-6476.html) die bei Canton erfragten Werte gefunden:
Art.Nr. 1615 / Kondens. Elko 120µF 35VAC 5% G-F axial / Größe:30x50
Ersatz konnte ich auf die schnelle nicht finden. Spricht etwas dagegen 2 Kondensatoren parallel zu schalten, um die 120µF zu erhalten?
Gibt es eine Möglichkeit den Kondensator im eingebauten Zustand zu testen? Da er zusätzlich großflächig an die Platine geklebt ist, habe ich ihn noch nicht raus geholt.
ton-feile
08.03.2015, 17:23
Hi,
Klar, den Wert kannst Du auch durch Parallelschaltung erstellen (zB 100µF+22µF, beides Elko glatt).
Messen kannst Du den Kondi auch, ohne ihn auszulöten.
Wenn die Brücke (bzw der 0,82 Öhmer) draußen ist, ist der Kondi ja auf einer Seite offen.
Ich würde ihn aber in jedem Fall rauswerfen, auch wenn Du mit Deinem Multimeter keinen eindeutigen Fehler messen kannst.
Das Fehlerbild ist imO ziemlich eindeutig. Der Widerstand bzw die Brücke kann es nicht sein.
Zur Sicherheit könntest Du noch den Widerstand der Spule L2 messen. Der sollte bei beiden Weichen gleich sein. Ich glaube aber nicht, dass da was fehlt. Wenn die zu heiß geworden wäre, hätte sie eher einen Wickelschluss und der Bass würde zu viele Mitten übertragen.
Gruß
Rainer
Und den 0,82 Ohm Widerstand nicht einloeten, bevor Du den dicken Kondensator gewechselt hast. Der ist sonst gleich wieder kaputt.
Hallo,
danke für den Link und den Hinweis!
Nur noch ein paar dumme Fragen auf der Zielgeraden:
Angenommen ich erfahre die Werte der restlichen Bauteile von Canton, macht es Sinn weitere Bauteile ausser C3 und dem verkohlten R2 zu tauschen, wenn ich schonmal dabei bin? Sollte ich mir um die abweichenden Widerstandswerte (http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showpost.php?p=142358&postcount=22)Gedanken machen? Hat es irgendwelche Nachteile einen Folienkondensator mit einem Elko zu tauschen?
Vielen Dank für die Hilfe an alle,
Peter
ton-feile
08.03.2015, 21:19
Hallo Peter,
Folien-Cs würde ich drin lassen. Die sind bestimmt i.O..
Kapazitätsverluste durch Wickeloxydation sind sehr selten.
Nachdem aber anscheinend schon ein Elko die Grätsche gemacht hat, schadet es sicher nicht, alle zu erneuern.
Wegen der abweichenden Werte der Rs würde ich mir keine Sorgen machen.
Es kann gut sein, dass noch jede Menge Platinen mit der Beschriftung der ersten Serie da waren, sich dann aber bei den Chassis etwas geändert hat und dadurch Anpassungen nötig wurden.
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, sind die Werte ja bei beiden Weichen gleich.
Gruß
Rainer
Hallo,
zwischenzeitlich habe ich Antwort von Canton erhalten. Auf die Frage nach einer Erklärung zum fehlenden Widerstand wurde nicht geantwortet - das war aber nach 30 Jahren wohl eh nicht zu erwarten. Aber immerhin wurde mir binnen eines Arbeitstages der Scan der Schaltbilder samt Artikelliste geschickt. Das finde ich schon eine ordentliche Leistung! :ok:
Nun habe ich die Schaltpläne zweier Karat 40 Versionen vor mir liegen. Laut den Ident. Nummern der Chassis habe ich die fürhere der beiden. Verbaute Drosseln und Kondensatoren passen ebenfalls nur zur ersten Version.
Bei den Widerständen wird die Verwirrung aber immer größer. Scheinbar wurde hier gemischt. :confused:
Im Schaltplan der Version 2 ist R1 nur noch gestrichelt vorhanden und in der Bauteileliste ohne Wert aufgeführt. Das könnte also die Brücke erklären. Den Rest versuche ich mal tabellarsisch darzustellen, damit man mir folgen kann:
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Es gibt also jeweils paarweise Diskrepanzen zwischen Platinenaudrduck, tatsächlich verbauten Bauteilen und den Listen. Eventuell habe ich eine Vorserienmodell o.ä. vor mir stehen oder es gibt noch eine dritte Version, von der der heutige Canton Service auch nichts mehr weiß.
Ich würde nun auf beiden Weichen die 3 Elkos C2 (47uF), C3 (120uf), C4 (18uF) und den verkohlten Widerstand R2 tauschen, die Brücke durch einen 0,47Ohm Widerstand ersetzen (also identisch zur intakten Weiche und passend zur Liste) und mich von den restlichen Abweichungen nicht mehr verwirren lassen.
Geht schließlich 'nur' darum, solide, knapp 30 Jahre alte LS, wieder gangbar zu machen. Wäre das Vorgehen sinnvoll oder sollte ich doch alle Widerstände entweder laut Platinenaufdruck oder Liste tauschen um Konsistenz zu erreichen? Widerstände kosten ja nicht die Welt.
Bei der Wahl der neuen Elkos, gehe ich davon aus, dass eine Toleranz von 10% im Vergleich zu einer Toleranz von 5% bei den Originalen hier keine signifikante Rolle spielt?
Soweit nochmal vielen Dank an alle für die Hilfe! Wieder ein bisschen was dazu gelernt und in der guten Foren-Atmosphäre hats auch Spaß gemacht.:ok:
Peter
Ich wuerde mich nach den Indent. Nummern der Chassis richten.
Hast Du Ident. Nummern in beiden Boxen geprueft? Kann ja sein, Du hast zwei unterschiedliche. Ansonsten hast Du Box 1 und fertig.
Platinenaufdruck wuerde mich nicht storen, wenn ich eine Liste habe. Die Liste ist vermutlich die aktuellere.
Und wenn ich das richtige sehe ist dann nur noch R4 fraglich. Da hast Du laut Schaltplan 3,9 Ohm (Das waere V.2). Das wuerde ich erstmal so lassen. Vielleicht haben die das schon frueher geaendert. Das macht den Mitteltoener ein Hauch lauter als in V.1. Wenn Du fuer Deinen Geschmack zuviel Mitten hast, kannst Du da ja nochmal dran rumspielen. Aber ich denke das liegt im Geschmacksbereich.
Dein Plan ist also goldrichtig! Viel Spass.
Nachtrag: Auf der intakten Weiche wuerde ich auch die Elkos tauschen und nach verkohlten Widerstaenden suchen und gegebenfalls austauschen.
Ich wuerde mich nach den Indent. Nummern der Chassis richten.
Hast Du Ident. Nummern in beiden Boxen geprueft? Kann ja sein, Du hast zwei unterschiedliche. Ansonsten hast Du Box 1 und fertig.
[...]
Dein Plan ist also goldrichtig! Viel Spass.
Nachtrag: Auf der intakten Weiche wuerde ich auch die Elkos tauschen und nach verkohlten Widerstaenden suchen und gegebenfalls austauschen.
Die Chassis sind in beiden Boxen identisch. Daher gehe ich davon aus, dass trotz aller Unstimmigkeiten beide Boxen grundsätzlich der gleichen Serie entstammen.
Habe nun Elkos für beide Seiten und eine Handvoll Widerstände bestellt.
Bin guter Dinge, dass sich die Sache damit lösen lässt. :)
Danke!
So, zwischenzeitlich sind alle Bauteile eingetroffen und ich habe eine Runde gelötet. Jetzt tut wieder alles so, wie es soll!
Vielen Dank an alle Helfer! :ok:
Ich habe mich dabei nun durchgehend an den Weichenplan von Canton gehalten, der zu den Nummern der Chassis passt (V1 (http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=7525&d=1425990204) in der Tabelle).
Bei Gelegenheit werde ich R4 aber nochmal variieren, um zu sehen, ob mir etwas mehr Mitten besser gefallen.
Grundsätzlich hats Spaß gemacht, mit wenig Geld, einfachen Werkzeugen und eurer Hilfe etwas selbstständig wieder fit zu kriegen! Habe dabei wieder etwas mehr Blut geleckt und will versuchen, die Funktionsweise von Frequenzweichen besser zu verstehen. Wenn jemand hierfür Literaturempfehlungen hat, immer her damit! :) Gerade lese ich die freien Beiträge auf Hifi-Selbstbau.de zum Thema...
Viele Grüße
Peter
ton-feile
15.03.2015, 19:00
Hallo Peter,
Freut mich, dass alles wieder funzt.
Gruß :prost:
Rainer
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