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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frontwand entkoppeln



Joern
24.03.2015, 23:17
Hi all

jetzt plane ich hier (doch) mal wieder einen Lautsprecher und schaue mir viel woanders ab und lasse mich inspirieren.

Dann kam Olli bei seiner "Defi" auf die Idee, die inneren Streben nicht "hart" sondern weich und elastisch einzukleben: hier http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showpost.php?p=143789&postcount=12
Auch nicht so ganz neu, die "weiche" Lagerung von Streben - nur geht das mit so einem "weichen" Kleber viel einfacher.

Bekannt ist auch das Ent-Koppeln einer Frontwand.
Das hat Klang & Ton bei der "Nada" gemacht.
Mit wenigen Schrauben fixiert und zwischen Front und Gehäuse eine "Dichtung" auf Dämpfungsmaterial.

Bei der Nada gibt's ja eine dicke Eiche-Vollholz-Front (war das 38mm ??) - also relativ viel "Masse", die vom Gehäuse entkoppelt wurde - ein "vorgespanntes" Gehäuse.

Meine Idee ist eine ebenfalls "schwere" Front - bei meiner CT248 spielen auch 13er in 32mm MDF, allerdings verklebt.

So was dann quasi "schwimmend" ans Gehäuse ran.

Ggf. mit einer "extra-Wand - ebenfalls schwimmend gelagert - für den HT ?
Bei Aurum und Ophelia sowie der Nada - und vermutlich auch noch einigen anderen - wurde der Hochtonpart auch vom Gehäuse getrennt.

Auch so was könnte mit so einem Kleber viel einfacher gehen.
Macht das Sinn ?
Und was ist dabei zu beachten ?
... und wie wäre dann das "Rest-Gehäuse" - möglichst leicht oder möglichst schwer ? Zumindest mit entkoppelten Streben.

Eure Anregungen und Ideen interessieren mich.
Danke.

3eepoint
25.03.2015, 00:31
Hmm......

Wenn du den HT entkoppelst, achte dadrauf, dass er hinten vom Schalldruck des TT abgeschirmt ist. Sonst schwingt das Teil am Ende noch mit als eine Art Passivmembrane.

Die Gehäusemasse sollte größer als die der Schallwand sein. Ansonsten verhält sich das wie 2 gekoppelte gewichte, bei dennen z.B bei M_1=M_2 die Schwingung immer hin und her wandert (Praktisch Resonanzfall). Von der Befestigung am Boden mal abgesehen.

Ansonsten gillt, wenn du etwas beruhigen willst, mach es entweder so dermaßen leicht das die Reso außerhalb des Arbeitsbereiches liegt, was mit den uns zugänglichen Materialien nicht gehen wird, oder so schwer das sich ein Tiefpass bildet, was wiederum sehr gut geht.

Mfg 3ee

JFA
25.03.2015, 09:53
Ansonsten gillt, wenn du etwas beruhigen willst, mach es entweder so dermaßen leicht das die Reso außerhalb des Arbeitsbereiches liegt

Nein! Das funktioniert nicht!

Die Resonanz ist nicht das alleinige Problem (sie kann allerdings zu einem "fatalen" Problem werden). Unterhalb der Resonanz werden alle Schwingungen praktisch verlustfrei übertragen.

Deine zweite Lösung ist richtig: Resonanz möglichst tief (also schwer und weich), dann werden nachfolgende Strukturen entkoppelt.

Blei ist ein verdammt gutes Gehäusematerial (leider mit gewissen anderen Nachteilen verbunden...)

Joern
25.03.2015, 11:34
Danke soweit.

Nun ist das etwas mühsam, an alten Kirchenfenstern so viel Blei zusammenzusammeln, dass das für 'ne Box reicht.... :engel:

Ich freu mich auch über Beispiele, an denen so etwas - also "entkoppelte Front" umgesetzt wurde - irgendwie muss es da ja neben der Nada noch mehr geben, vermute ich.

Tobias
25.03.2015, 11:58
Hallo Joern,
nach meinen Rudimentären Physikkentnissen ist eine entkoppelte Front Quatsch!
Resonanzen sind (fast) immer schlecht.
Hier ist jedoch die Impulserhaltung das Problem.
Ein LSP sollte doch möglichst unelastisch im Gehäuse befestigt werden um die auftretenden Kräfte über das Gehäuse,(den Ständer), den Fußboden, das Fundament..... "abzuleiten".
Dies gilt doch wohl besonders wenn der Lautsprecher Bass/Grundton abstrahlen soll. Eine Mittel-/Hochtonabteilung könnte jedoch von einen Entkopplung zur Tieftonabteilung profitieren.
Wer kann mit Beschleunigungssensoren messen?
Nur mal so zum Mittag in den Raum geworfen...
Ich lasse mich auch gern vom Gegenteil überzeugen
Gruß Tobias

sayrum
25.03.2015, 12:04
Dünnere Bleiplatten, zB Saturnblei wie von Dachdeckern genutzt kann ich mir an den Innenwänden und innen an der Schallwand vorstellen. Dann haben die Wände aordentlich Masse und es wirkt gleichzeitig etwas wie cld (constrained layer damping (http://www.google.de/search?hl=de-DE&ie=UTF-8&source=android-browser&q=constrained+layer+damping&gfe_rd=cr&ei=zJUSVcrlLIbo-ga32oDIAw))

Frage ist: womit befestigen / ankleben?
In cb ist ein Kleber ohne Ausdünstungen mMn wichtig.

Gruß
Daniel

Zermatt
25.03.2015, 14:04
Dünnere Bleiplatten
Wär mir zu giftig. Vielleicht ist das Risiko geringer wenn die Oberfläche komplett abgedeckt ist (Lack, Kleber), aber ich würde andere Materialien versuchen.

Gummi hatte ich schon mal innen im Gehäuse aufgeklebt und war mit dem akustischen Ergebnis zufrieden. Falls es ein festeres Material sein soll geht vielleicht Kupfer, wenn es nicht zu teuer ist. Ausgeglüht kann es relativ weich sein.

sayrum
25.03.2015, 14:09
Hey

Wär mir zu giftig. Vielleicht ist das Risiko geringer wenn die Oberfläche komplett abgedeckt ist (Lack, Kleber), aber ich würde andere Materialien versuchen.
...

Wenn wie geschrieben in cb?
Da ist doch kein Kontakt mehr mit dem Material.

Gruß

JFA
25.03.2015, 14:28
Ich freu mich auch über Beispiele, an denen so etwas - also "entkoppelte Front" umgesetzt wurde - irgendwie muss es da ja neben der Nada noch mehr geben, vermute ich.

Im Fertig-Bereich gibt es ein paar: TAD hat glaube ich ein Modell, wo zumindest der MHT entkoppelt wurde.

Zermatt
25.03.2015, 14:46
Wenn wie geschrieben in cb?
Da ist doch kein Kontakt mehr mit dem Material.

CB und möglichst versiegelte Oberfläche könnte womöglich ok sein; das Restrisiko kann ich auch nicht abschätzen und vielleicht bin ich übertrieben vorsichtig. Es gibt ja anscheinend auch noch Gardinenschnur mit Blei.
Wahrscheinlich wäre die Kombination aus weißem Belag oder sonstigen oberflächlichen chemischen Reaktionsprodukten des Bleis und BR ein klarer Problemfall.

naumi
25.03.2015, 15:25
Hallo


aber ich würde andere Materialien versuchen.
Hawaphon ist da gut geeignet. (http://www.korff.ch/de/hawaphon)

der_yeti
25.03.2015, 15:43
Hi

Siegfried Linkwitz hat mal über das Thema Resonanzen von/durch/über Gehäuse geschrieben.

http://www.linkwitzlab.com/frontiers_2.htm

Ein bisschen runter scrollen.

Zum beschweren von Gehäusewänden gab es doch auch mal Stahlschrot-Matten.

Tommes
25.03.2015, 16:23
Wär mir zu giftig. Vielleicht ist das Risiko geringer wenn die Oberfläche komplett abgedeckt ist (Lack, Kleber), aber ich würde andere Materialien versuchen.

Man kann doch das Walzblei zwischen 2 Holzschichten verschwinden lassen zB. bei gebogenen/halbrunden Boxen zwischen 2 schichten 3mm MDF. Mit Kompaktkleber vollflächig aufkleben.Da ist nix giftig.

Zermatt
25.03.2015, 17:05
Man kann doch das Walzblei zwischen 2 Holzschichten verschwinden lassen zB. bei gebogenen/halbrunden Boxen zwischen 2 schichten 3mm MDF. Mit Kompaktkleber vollflächig aufkleben.Da ist nix giftig.
Wenn kein Kontakt oder orale Aufnahme möglich ist und auch keine Stäube im Lauf der Zeit entstandener Oxide, oder was auch immer eingeatmet werden könnte, seh ich da auf die Schnelle auch nicht das große Risiko. Bei permanentem Kontakt reichen wohl geringe Mengen für Vergiftungen, etwa bleihaltige Glasuren beim Trinkbecher, oder das wiederholte draufbeissen zum Fixieren der Bleigewichte beim Angler. Oder früher das Bleiweiß der Maler und Anstreicher.

Unschön sind solche Verbundgeschichten bei Recycling usw., da wäre mein Vorschlag mit aufgeklebtem Gummi natürlich auch nicht so toll. Früher hab ich auch schonmal PVC-Gehäuse mit Tangit "kaltverschweißt", bei Klebern usw. bin ich inzwischen wegen der Ausdünstungen vorsichtiger, ob Lösemittel, Weichmacher. Konservierungsmittel oder Flammschutz. Nur dass offenbar selbst Ponal Classic Holzleim nicht ganz unbelastet scheint: http://www.testberichte.de/a/klebstoff/magazin/oeko-test-1-2014/387842.html

plüsch
26.03.2015, 10:22
Betrachtungen zur Kef Ls50
https://www.youtube.com/watch?v=HBeDeu-j3ho
die ersten 10min.
Und was vermutlich schon jeder gesehen hat
http://www.kef.com/html/de/showroom/flagship_hi-fi_series/LS50/Images_and_video/index.html

Gruß plüsch

micheli
26.03.2015, 10:39
Schallwand Entkoppeln - von was? Vom Lausprecher? Dem resonierenden Gehäuse?

Ich bin da voll bei Tobias - wobei natürlich alles gut ist was Resonanzen dämmt, unterdrückt, nicht weiterleitet ...

JFA
28.03.2015, 13:39
Ein LSP sollte doch möglichst unelastisch im Gehäuse befestigt werden um die auftretenden Kräfte über das Gehäuse,(den Ständer), den Fußboden, das Fundament..... "abzuleiten".

Das ist, nun... nicht ganz richtig.

Sicher ist, dass sich die Membran in ihrer Bewegung an irgendetwas "abstützen" muss - actio est reactio, 3. Newtonsche Axiom. Das besagt, dass aus einer Kraft in die eine immer auch eine betragsmäßig gleiche Kraft in die entgegen gesetzte Richtung resultiert. Also: Membran wird nach außen beschleunigt (=Kraft 1), Gehäuse in die andere (=Kraft 2). Die resultierende Gesamtauslenkung (im Bezugssystem "Hörraum") erzeugt den Schall den wir hören*. Diese Auslenkung lässt sich berechnen:

x = x(Membran)-x(Gehäuse), wobei x(Gehäuse)=m(Membran)/m(Gehäuse)*x(Membran) ist (m = Masse)
Ergibt: x=(1-m(Membran)/m(Gehäuse))*x(Membran)

Mal ein paar Werte eingesetzt:
Gehäuse unendlich schwer: x=x(Membran)
Gehäuse genauso schwer wie Membran: x=0
Gehäuse 10x schwerer als Membran: x=0.9*x(Membran)
Gehäuse 100x schwerer als Membran: x=0.99*x(Membran)
Die letzten beiden Punkte sind interessant: im ersten Fall reduziert sich der resultierende Schalldruck um ca. 1 dB, im zweiten um ca. 0.1 dB.
Man kann also grob abschätzen, wie schwer ein Gehäuse sein muss, um nicht merklich den Pegel zu reduzieren.

Angenommen, die Schallwand ist komplett vom Gehäuse entkoppelt, auch keine elastische Verbindung: dann sollte bei 100g Membrangewicht die Schallwand gute 10 kg schwer sein. Machbar, aber nicht einfach. Dieses Szenario ist eher doof.

Was macht die elastische Verbindung? Sie nimmt Kraft auf. Denken wir mal an den DC-Fall: Die Feder wird gespannt (oder eingedrückt), bis nach dem Hookeschen Gesetz Federkraft gleich der angreifenden Kraft ist. Es wirken dann wieder auf Schallwand und Gehäuse die betragsmäßig gleichen, entgegengesetzte Kräfte (malt Euch die Kräfte mit Richtung auf und denkt an Newton 3!).
Oszilliert die Kraft sieht das schon wieder anders aus, und das ganze ist dann nicht mehr trivial, weil dann Differentialgleichungen vorkommen. Eine elegante Möglichkeit ist, sich das ganze in eine äquivalente elektrische Schaltung zu überführen. Massen werden zu Kondensatoren (immer geerdet!), Federn zu Spulen (die dürfen auch in der Luft hängen), Reibungen zu Widerständen.

Das Resultat in diesem Fall sieht ungefähr so aus wie im Anhang. Ich war mal so frech einen elastischen Spike anzunehmen - ist der nur wenig elastisch (wie üblich und dumm) dann macht man die Spule eben sehr klein. Aus dem Bild kann man den oben genannten DC-Fall ablesen: Spulen (Federn) sind irrelevant, es bildet sich ein kapazitiver Spannungsteiler - Spannung an C(Schallwand) und C(Gehäuse) ist gleich.
Bei höheren Frequenzen wirkt dagegen L(Entkopplung) als Tiefpass, es werden also zunehmend weniger Vibrationen an den Rest des Gehäuses geleitet - und das ist GUT! Denn so ein Gehäuse neigt zu vielfältigen Resonanzen, die durch dieses einfache Schaltbild gar nicht abgedeckt werden. Warum sollte man die anregen?

Also: Entkoppelung ist gut, man muss sie nur richtig machen. In dem Fall der entkoppelten Schallwand wählt man also die Massen und Federsteifen so, dass die Tiefpasseckfrequenz hoch genug liegt, damit man gerade im Bass nicht allzu viel verliert, aber trotzdem noch genügend Filterwirkung zum Rest des Gehäuses herstellen kann. 100 Hz wäre ein guter Anfang. Gleichzeitig holt man sich diese 100 Hz lieber durch eine schwere Schallwand (und zwar nur schwer, nicht steif!) als durch die Federwirkung.

*Das Lautsprechergehäuse ist in diesem Szenario natürlich auch an der Schallerzeugung beteiligt, allerdings arbeitet es als Dipol; da wir gerade nur von sehr tiefen Frequenzen ausgehen ignorieren wir es mal.

spendormania
20.01.2018, 09:37
Ich hol die Threadleiche mal wieder nach oben, da ich genau über sowas gerade nachdenke. Allerdings möchte ich den Mitteltöner entkoppeln, Skizze anbei.

Ist das sinnvoll oder nicht?

VG
Ludger

xajas
20.01.2018, 09:45
Anstatt Kork denke an Weichfaserplatte. Suche mal hier im Forum nach Gehäusedämmungskonzepten. Dazu gab es vergleichswerte für unterschiedliche Materialien.

spendormania
20.01.2018, 10:26
Es geht nicht darum, den Schallaustritt des Gehäuses zu dämmen, sondern die Vibrationen des Tieftöners vom Mitteltöner so gut wie möglich wegzuhalten.

xajas
20.01.2018, 11:43
das habe ich schon verstanden. nur welche Dämmeigenschaften hat ein Kork

Olaf_HH
20.01.2018, 12:08
Hi
aus dem Modellbahnbau kann ich Dir sagen, das Kork Hochfrequente Schwingungen etwas vermindert.
Stichwort Gleisbettung für die Modellbahn.

nical
20.01.2018, 12:27
wenn ich ohne ohne messungen und daten der materialien halbwegs sichergehen wollte würd ich ein sandwich basteln - 1 cm ist ja schon eine stärke, die man aufteilen kann.
kork ist meines wissens schon brauchbar, gibts auch dünner - im verbund mit moosgummi etc. dürfte insgesamt schon was brauchbares rauskommen.
3 lagen unterschiedlichen materials dürften einiges eliminieren.
gruß reinhard.

Wave-Guider
23.01.2018, 23:50
Bei aller vermuteten Vibrations-Übertragung wäre die Frage,
ob sie selbst im schlimmsten Fall,
überhaupt auch einen Einfluss auf das Gehörte hätte (?)

Grüße von
Thomas

a.j.h.
24.01.2018, 09:53
Es geht nicht darum, den Schallaustritt des Gehäuses zu dämmen, sondern die Vibrationen des Tieftöners vom Mitteltöner so gut wie möglich wegzuhalten.

Nö - nicht ganz:

Fogende Richtung ist bei dieser Entkopplung gedacht:

Der Mittel(hoch)töner sollte
1. vom Frequenzband des Tieftöners und
2. von Gehäuseresonanzen entkoppelt werden.

zu 1.
Der Tieftöner tönt tief. So tief, dass eine weiche Lagerung des (relativ) leichten Mitteltöners praktisch nicht weich genug sein wird, dass ein mechanisches Tiefpassfilter funktioniert. So weit - so schlecht.

Aber nicht so schlimm:
zu 2.
Das Gehäuse resoniert - Die Gehäusewände sind relativ steife Teile. Sie werden bei üblicher Konstruktionsweise relativ weit oben im Frequenzband resonieren.
Diese Gehäuseresonzen können effektiv durch eine weiche Lagerung von Mittel(hoch)tönern zu diesem entkoppelt werden.

Außerdem wirkt die Entkopplung auch in die andere Richtung: Die weiche Lagerung (Tiefpass) hemmt die Übertragung von Schwingungen aus Mittel(hoch)töner zum Gehäuse.

Um eine effektiv weiche Lagerung zu schaffen, ist Kork zu fest. Ungeeignet.
Möglischst weiche Elastomere und davon wenige, die zusammen mit der Masse des Chassis möglichst tief schwingen.

Außerdem sollte man in diesem Zusammenhang eine Sache vermeiden: Den Kontakt der Gehäuseversteifungen (Ringversteifung, Auskreuzungen etc.) zur Schallwand.
Sonst wird die relativ hohe Gehäuseresonanz auf die Schallwand übertragen.

Diesen letzten Punkt hatte ich auch mal vernommen (Holger Barske hatte es erzählt), dass Karl-Heinz Fink das empfohlen haben soll. Ich verstnad den Hintergrund zunächst nicht, die Erklärung... siehe oben.

Wave-Guider
25.01.2018, 00:59
Hi,

vielleicht ein Denkansatz aus dem Maschinenbau.
Wie z.B. Fräsmaschinen, oder Drehmaschinen betreffend.

Da ist schon in der Entstehungszeit klar geworden,
dass Resonanzen in der Maschine, die durch den Bearbeitungsvorgang hervor gerufen werden,
am besten mit Maschinen-Konstruktionen hoher Masse begegnet wird.

Und: dass alle Bestandteile so einer Maschine, möglichst kraftschlüssig aneinander gekoppelt sein sollten.

Angenommen, ein Fräser = LS-Chassis.
(Oder umgekehrt).

Bei einer Fräsmaschine würde man die Frässpindel nicht "elastisch" an der Maschine befestigen.
Also damit der Rest der Maschine, dann vor Resonanzen möglichst geschützt wäre.

Das eigentliche Fräs-Werkzeug würde sich bei einer "elastisch aufgehängten Frässpindel" dann ja NIEMALS an die gewünschte Position bringen lassen,
oder diese Position etwa stabil halten können.

Davon ab, bezüglich "generell elastisch montierter Schallwände" vielleicht auch so überlegt:

so eine Schallwand wiegt mit Chassis, dann irgendwas zwischen 3 Kg und 20 Kg.

Eine elastische Lagerung die das verkraftet (ohne täglich ein Stück weit nach unten abzusinken) die wird nicht sehr weich sein können ...

Bekannt ist eigentlich, dass Hochtöner viel stärkere Beschleunigungen vollziehen müssen, wie ein TMT.

Und das die entsprechenden Kräfte eines Hochtöners üblich doch nur von den gleichen Holzpartikel-/Luft-Gemisch Strukturen abgefangen werden sollen,
wie sie für Beschleunigungs-zahme TT/TMTs (mittels MDF-Konstruktionen) vielleicht so gerade eben noch durchgehen.

Ein wenig Forschung wie es sich tatsächlich verhält (ob es so oder so denn überhaupt relevanten Störschall durch Körperschall-Übertragung gibt)
kann dazu eine Mess-Methode dafür vorgeschlagen werden?

Ich selbst wüsste nur die, angenommen eine Box mit Hochtöner und TMT.

- Messungen der Gehäuse-Vibrationen, wenn nur der TMT aufgeschaltet ist.
- Messung der Gehäuse-Vibrationen, wenn auch der Hochtöner mit läuft.

Grüße von
Thomas

JFA
25.01.2018, 07:29
Bei einer Fräsmaschine würde man die Frässpindel nicht "elastisch" an der Maschine befestigen.

Eine Fräse ist kein Lautsprecher.


so eine Schallwand wiegt mit Chassis, dann irgendwas zwischen 3 Kg und 20 Kg. Eine elastische Lagerung die das verkraftet (ohne täglich ein Stück weit nach unten abzusinken) die wird nicht sehr weich sein können ...

Das ist tatsächlich ein Problem. Gummi, egal ob synthetisch oder natur, kriecht ein wenig, allerdings nicht viel. Das tauscht man dann eben nach ein paar Jahren.


Und das die entsprechenden Kräfte eines Hochtöners üblich doch nur von den gleichen Holzpartikel-/Luft-Gemisch Strukturen abgefangen werden sollen,
wie sie für Beschleunigungs-zahme TT/TMTs (mittels MDF-Konstruktionen) vielleicht so gerade eben noch durchgehen.

Kraft ist nicht das gleiche wie Beschleunigung, da ist noch der Faktor Masse dazwischen.

Olaf_HH
25.01.2018, 11:20
@JFA, also folgende Massnahmen:
Front nicht mit den Gehäuse Verstrebungen verbinden, wobei die Frage wäre, wie sieht es mit einer Elastischen Verbindung der Front mit der Versteifung aus?
- TMT mit Gummidichtung "schwimmend aber dicht" einbauen
- HT in einem vom TMT abgekoppelten Volumen mittels Gummi-Schrauben Verbindung und Gummi Dichtung von der Frontplatte entkoppeln ?

EMP
25.01.2018, 12:15
Aber dir ist das nach wie vor zu viel Aufwand, oder Jochen?

sonicfury
25.01.2018, 12:17
Schaut euch mal gaaaanz genau die Platte vom HT an...


http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1729&pictureid=30641

JFA
25.01.2018, 14:22
Ich müsste dazu etwas mehr ausholen, die Sache ist etwas komplizierter.

Nur so viel: wenn man alle Chassis oder Gehäuse elastisch entkoppelt, dann erhält man ein komplexes System mehrerer Massen und Federn. Das kann man richtig machen. Es kann aber auch gewaltig schief gehen.

Einfacher: alle Chassis fest in die Schallwand schrauben, und die vom Gehäuse selber entkoppeln. Das Gehäuse sehr schwer, weich und dämpfend.

Wave-Guider
25.01.2018, 22:39
Hi,

ein klein wenig Entkopplungs-Praxis auf Basis von Vibrations-Messungen.

Das obere Gehäuse (mit Waveguide-Hochtöner) ist vom unteren Gehäuse (mit 13cm TMT) teil-entkoppelt.

Und zwar auf diese Weise teil-entkoppelt, dass sich zwischen den Gehäusen,
am Rand und im Bereich der Schrauben, übliches 5 mm x 2mm LS-Dichtband befindet.
Aber die Gehäuse trotzdem an 4 Stellen miteinander verschraubt sind.

Das Dichtband ist so platziert, dass es auch beim Verschrauben keinen Holz-Kontakt gibt (also minimal Luft zwischen den Gehäusewänden bleibt).

Beide Gehäuse sind in sich geschlossen.

Die Bilder sind betextet und sollten selbst erklären, was gemessen wurde.

Die Tage mache ich eine weitere Messung, wobei Messpunkte dann auf der Rückseite sein werden.

Grüße von
Thomas

PS: der Schlafsack dient als Schalldämpfer, solche Messungen sind heftig laut.

JFA
26.01.2018, 07:20
Aber die Gehäuse trotzdem an 4 Stellen miteinander verschraubt sind.

Das Dichtband ist so platziert, dass es auch beim Verschrauben keinen Holz-Kontakt gibt (also minimal Luft zwischen den Gehäusewänden bleibt).

Aber Kontakt über die 4 Schrauben?

Wave-Guider
26.01.2018, 10:32
Aber Kontakt über die 4 Schrauben?

Ja, Kontakt über die 4 Schrauben.

JFA
26.01.2018, 10:45
Das erklärt die Messungen. Mit den Schrauben hast Du die Entkoppelung überbrückt, Bild 4 zeigt das schön: beide Teilgehäuse resonieren nahezu gleich, lediglich oberhalb 1 kHz das WG-Gehäuse etwas weniger.

Wobei mir dieser Dämmstreifen auch suspekt ist... das ist wahrscheinlich EPDM, oder?

Wave-Guider
27.01.2018, 02:56
JFA schrieb:



Das erklärt die Messungen. Mit den Schrauben hast Du die Entkoppelung überbrückt,

Bild 4 zeigt das schön: beide Teilgehäuse resonieren nahezu gleich, lediglich oberhalb 1 kHz das WG-Gehäuse etwas weniger. (...)
Da sprichst Du vielleicht unbewusst ein Problem an:

der Praktiker versucht (mutmaßlich) möglichst einfühlsam zu dokumentieren, damit jeder mitkommt.
Je mehr Worte man drum macht, um wirklich für jeden denkbaren Geschichtspunkt Klarheit zu schaffen, desto unlesbarer wird es dann aber auch.
Also das liest dann echt kein Mensch mehr, wenn der Text zu lang wird.

Ein Wort zu viel, und ein Theoretiker versteht oft lieber das genaue Gegenteil von dem, was die Praxis gezeigt hat.
Oder das es halt einfach so ist, dass es an Details einfach zu viele sind, um sie nach einem arbeitsreichen Tag, noch logisch verarbeiten zu können.

Im von Dir kommentierten Beispiel (Bild 4) ist es so, dass der Vibrationspegel "beim Waveguide-Gehäuse" eben nicht geringer ist.

Sondern: wie zu erwarten, dass der Vibrations-Pegel durch den Waveguide-Hochtöner,
an seinem relativ eigenständigen Boxen-Gehäuse gemessen, viel höher liegt,
als am teil-entkoppelten TMT-Gehäuse darunter.

Nix für ungut, Fehl-Interpretationen kommen mir auch unter.

Grüße von
Thomas

FoLLgoTT
27.01.2018, 07:47
Bitte nicht schon wieder diese "Theoretiker vs. Praktiker"-Argumentation. :rolleyes:

JFA
28.01.2018, 09:37
Im von Dir kommentierten Beispiel (Bild 4) ist es so, dass der Vibrationspegel "beim Waveguide-Gehäuse" eben nicht geringer ist. Sondern: wie zu erwarten, dass der Vibrations-Pegel durch den Waveguide-Hochtöner,
an seinem relativ eigenständigen Boxen-Gehäuse gemessen, viel höher liegt,
als am teil-entkoppelten TMT-Gehäuse darunter.

1. Im Bild 4 läuft nur der TMT. So steht es bei mir drin, wenn ich der Nummerierung in der Galerie folge

2. In diesem Bild resonieren beide Gehäuse praktisch gleich, außer oberhalb 1 kHz. Läuft nur der WG wie in Bild 5 ist unterhalb 1 kHz auch wenig zu sehen, weil er selber kaum noch anregt

3. Daraus schließe ich, dass die Entkopplung unwirksam ist bzw. Nur oberhalb 1 kHz wirkt

4. Letzteres würde auch das Verhalten in Bild 5 erklären, aber: in dem Frequenzbereich ist die Modenstruktur der Teilgehäuse eh schon nah am Chaos, das Verhalten könnte sich sogar ohne Entkopplung so zeigen

Kalle
28.01.2018, 10:22
Moin,
ich empfinde es als äußerst irreführend das Hochtönergehäuse Waveguidegehäuse zu nennen, denn das Waveguide hat ja nun eigentlich damit nicht viel zu tun.
Das Ganze ist halt eine, wie schon so oft angesprochen, eine Feder-Masse-Koppelung mit sinnvoller Weise sehr viel Eigenreibung zum Amplidudenabau im System.
Ich selbst nutze schon seit vielen Jahren eben dieses Lautsprecherdichtband an den oberen Gehäusekanten als Feder für eine aufgelegte 10,4 kg schwere passgenau geschliffene Granitplatte. (Uraltfoto aus der Jahrtausendwende)
https://abload.de/img/granitibrssv.jpg (http://abload.de/image.php?img=granitibrssv.jpg)
Auf die Idee bin ich ehedem durch den Bericht von Joachim Gerhard (kann aber auch K.-H. Fink gewesen sein) über Kantenrefektionen gekommen. Optisch ist die Sache außerdem sehr nett, aber das ist ja auch Geschmacksache.
Hier stimmt die Masse-Feder-Relation und die Ankoppelungsstelle anscheinend sehr gut. Auch im Blindtest ist das Auflegen und Abheben der Granitplatte zu hören, unabhäbngig davon ob die Box mit effen Filzgleitern oder aufwendiger Spikekonstruktion auf dem Massivholzparkettboden um;)koppelt. Das habe ich mit vielen Leuten schon öfter getestet, aber natürlich nicht gemessen.
Der Effekt entspricht ungefähr dem Anschluss eines anderen Verstärkersystems, ist also mehr als deutlich. IMHO gehören Granitplatten nicht unter Lautsprechergehäuse, sondern darauf ... jedenfalls so lange Herr Newton noch Recht hat.
Franky nutzt diesen Effekt ja auch bei der Menhir, Jesse bei der Aurum (Quarzsandfüllung). Gleichzeitig wird bei beiden der Quarzsand ja auch zur Dämpfung der Plastewaveguides (sprich Hörnern) genutzt.
K.-H. Fink empfiehlt neuerdings die Schallwand nur noch am Rand mit dem Gehäuse zu verbinden und schon länger den Boxendeckel besonders schwer auszuführen.
Um Gehäuseschwingungen zu minimieren oder in angenehme Schwingungsspektren zu verschieben, eine Keramik- oder Betonkiste ist ja auch nicht der Weisheit letzter Schluss, sollten wir nicht hinter den Jahrzehnte alten BBC-Untersuchungen zurückfallen. Muss es denn unbedingt eine untaugliche MDF Kiste sein, warum keine Untersuchungen im Vergleich mit 12 mm Buchjensperrholz, warum keine Untersuchtng über Lage und Material von Verstärkungsleisten. Was bringen gebogene, oder mehrfach abgewinkelte Gehäuseformen. Welche Matrix ist innen sinnvoller, effes BrutaloMDF Matrial wie bei B&W oder 10mm dünnes vielfach verschachteltes Sperrholz?
Vielleicht reicht ja auch nur das Anbringen von Zusatzmaterial an Schwingungsknotenpunkten, eben ein Veränderung der Masse-Feder ......... , um parasitäre Abstrahlung zu minimieren. Sind da Neodymchassie oder die mit schweren Ferromagnete besser?
Im Maschinebau benutz man bei besonders stark beanspruchten Bauteilen in Spannungsknoten zur "Entschärfung" effe Bohrungen .. ist in Gehäusebau nicht so sinnig.:rolleyes: es sei den fürs Bassreflexrohr.
Bevor hier weiter munter gemessen wird, was lobenswert ist, wäre eine Planung und Strukturierung des gesammelten Wissen und der Erfahrungen bzw. Erhörungen und in etwa eine Planung sinnvoll.
Es gilt hier wohl auchhier der Spruch:
"Wer nicht weiß, wo er hinwill, darf sich nicht wundern, dass er ganz woanders auskommt".:D
Jrooß Kalle

Wave-Guider
29.01.2018, 01:37
Hi,

so kommen wir vielleicht auf den Grünen Zweig:


1. Im Bild 4 läuft nur der TMT. So steht es bei mir drin, wenn ich der Nummerierung in der Galerie folge

2. In diesem Bild resonieren beide Gehäuse praktisch gleich, außer oberhalb 1 kHz. Läuft nur der WG wie in Bild 5 ist unterhalb 1 kHz auch wenig zu sehen, weil er selber kaum noch anregt

3. Daraus schließe ich, dass die Entkopplung unwirksam ist bzw. Nur oberhalb 1 kHz wirkt

4. Letzteres würde auch das Verhalten in Bild 5 erklären, aber: in dem Frequenzbereich ist die Modenstruktur der Teilgehäuse eh schon nah am Chaos, das Verhalten könnte sich sogar ohne Entkopplung so zeigen


Und zwar, mit Bild 4, hatte ich "Messung Nr. 4" gemeint.
Was in der Galerie-Leiste, ganz richtig, dann Bild 5 wäre.


Grüße von
Thomas

Plüschisator
30.01.2018, 10:26
Hat mal jemand eine günstige Methode gebastelt, um mit einem Beschleunigungsmesser zuhause unkompliziert messen zu können?

Die Ausführungen von Kalle fand ich sehr interessant. Aktuell vibriert bei mir ja meine "Zweitwand". Und was da passiert, sobald ich irgend was dran ändere- hui.:eek:

Jede Leiste verändert was, und das auch gerne in unvermutete Richtungen.
Rätselhaft bleibt mir, warum die Schallwand neuerdings am oberen Ende wackelt wie ein Lämmerschwanz.

FoLLgoTT
30.01.2018, 11:19
Hat mal jemand eine günstige Methode gebastelt, um mit einem Beschleunigungsmesser zuhause unkompliziert messen zu können?

Das geht sicher, aber welchen Mehrwert bringt es dir, wenn du nicht quantifizieren kannst, welchen Schalldruckverlauf die Fläche im Verhältnis zum Treiber abstrahlt? Was bringt einem z.B. eine Optimierung <60 dB unter Direktschall?

Ich denke, eine Vibrationsmessung kann leicht in die Irre führen, vor allem auch, weil sich Moden höherer Ordnung stark messpunktabhängig äußern. Schade, dass man Direktschall und "Dreckschall" nicht irgendwie separieren kann...

EMP
30.01.2018, 11:39
Das geht sicher, aber welchen Mehrwert bringt es dir, wenn du nicht quantifizieren kannst, welchen Schalldruckverlauf die Fläche im Verhältnis zum Treiber abstrahlt? Was bringt einem z.B. eine Optimierung <60 dB unter Direktschall?


Das geht schon, dass Verfahren wurde mir als Noise Source Identifikation vorgestellt.

Da wird genau das gemacht: 2 Mikros, 1 Beschleunigungsmesser an einer Fläche und man kann dann bestimmen was wo her kommt. Lässt sich bestimmt auch auf die Seitenwände anwenden (Frontwand wird je nach Größe bestimmt schwierig).

FoLLgoTT
30.01.2018, 11:46
Das geht schon, dass Verfahren wurde mir als Noise Source Identifikation vorgestellt.

Klingt gut und man findest ja einiges dazu, vor allem aus dem Fahrzeugbereich. Die Frage ist, ob man das ohne (teure) Spezialsoftware nachstellen kann. Weißt du da mehr?

JFA
30.01.2018, 16:41
Schade, dass man Direktschall und "Dreckschall" nicht irgendwie separieren kann...

Das geht zum Einen mechanisch, so hat das Harwood ja schon gemacht. Dann gibt es noch den Ansatz, das gesamte Gebilde per Laser zu scannen. Das habe ich irgendwo einmal gesehen, weiß aber nicht mehr wo. Mit starken Richtwirkungsmikrofonen geht es auch.

Und ich könnte mir vorstellen, dass es mit so etwas: https://www.klippel.de/products/rd-system/modules/nfs-near-field-scanner.html auch möglich wäre :denk:. Theoretisch müssten ja alle Daten vorhanden sein...

Kalle
30.01.2018, 19:12
Vielleicht geht das ja auch mit einem effen Kristalltonabnehmer mit definiertem Andruck auf den Punkte in einem Messgitter mit identischen Sweeps angeregt.
Jrooß Kalle

Wave-Guider
31.01.2018, 00:55
Plüschisator schrieb:



Hat mal jemand eine günstige Methode gebastelt, um mit einem Beschleunigungsmesser zuhause unkompliziert messen zu können?
Man braucht doch nur einen handelsüblichen Vibrations-Sensor von AKG.

In verlinktem Fall wurde die Variante für asymmetrischen Anschluss verwendet
(weil in diesem individuellen Fall, ein asymmetrischer Mic-Eingang gegeben war).

Meint: es gibt aber auch eine Variante für XLR Mic-Eingänge:

http://www.waveguide-audio.de/gehaeusevibrationen-einleitung.html

Vergleich AKG Elektret-gesensort, zu Piezo-gesensort:

http://www.waveguide-audio.de/sensorvergleich.html

Piezo-gesensort, das braucht einen speziellen Vorverstärker, bzw. einen sog. Impedanzwandler.

Also können wir einen Piezo-gesensorten Aufnehmer, soweit ja wohl schon mal knicken.

Statt dessen könnte man ein No-Name XLR Mess-Mikrofon nehmen
und dessen Kapsel ausbauen (wenn sie nicht unrettbar verklebt ist).

Diese Kapsel dann ein kleines externes Gehäuse implantieren, welches den Sensor darstellt, der auf der Mess-Fläche aufgebracht wird.
(Die Anschluss-Leitungen sachdienlich verlängern, natürlich).

Grüße von
Thomas

Wave-Guider
31.01.2018, 02:11
Zurück zur Frage von Entkopplung.

Es ist meinerseits ja nur rein zufällig ein Geblide vorhanden
Also welches sich anbot, um ein paar rudimentäre Versuche zum Thema zu machen.

Hier geht es zunächst darum,
welche Vibrationen sich an verschiedenen Positionen,
dabei beschränkt auf das Waveguide Hochton-Gehäuse, ergaben.

Grüße von
Thomas

Wave-Guider
31.01.2018, 06:05
Verschiedene seitliche Positionen.

Grüße von
Thomas

Wave-Guider
31.01.2018, 07:51
Wie soweit eh klar war,

ist "Entkopplung" jedenfalls nichts, auf was die Welt noch gewartet haben würde.

Was auf der einen Seite etwas entkoppelt werden könnte,
um so resonanter geht es dann aber im tiefer-frequenten Bereich ab.

Chassis wirklich kraftschlüssig zu befestigen, das allein wäre ein Hobby für sich.


Grüße von
Thomas

Wave-Guider
31.01.2018, 08:24
Vorschau:

wie verhält sich die Sache eigentlich,
wenn statt wie bisher seitlich gemessen,
die axiale Bewegung erfasst werden würde?

JFA
31.01.2018, 09:48
ist "Entkopplung" jedenfalls nichts, auf was die Welt noch gewartet haben würde.

Du hast nicht entkoppelt

a.j.h.
31.01.2018, 10:02
........................:rolleyes:

saltonm73
31.01.2018, 17:53
Ich schiebe mein Entkopplungsart vor, ist aber ein Dipol Konstrukt !

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/album.php?albumid=1281&pictureid=27784

Wave-Guider
01.02.2018, 20:49
Du hast nicht entkoppelt

Wie gesagt, ich nannte es zuvor ja einschränkend "teilweise Entkopplung".

Also zumindest ist die Verbindung (bzw. die Struktur) der Gehäusewände _unterbrochen_.
(An fester Verbindung aber die 4 Schrauben vorhanden sind).

Wie für die letzte seitlichen Messung mit dem Hochtöner zu sehen,
setzt das der Schallübertragung zum unteren Gehäuse,
offenbar einen gewissen Widerstand entgegen.

Grüße von
Thomas

Wave-Guider
01.02.2018, 21:22
Ich schiebe mein Entkopplungsart vor, ist aber ein Dipol Konstrukt !

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/album.php?albumid=1281&pictureid=27784


Hi,

bei so quasi free-air aufgehängten Chassis, ist die Schall-Übertragung auf die Schallwand sicher geringer.

Dafür ist nun aber keine Bedämpfung des Chassis Korb-Flansches mehr vorhanden (wie normal durch Verschrauben mit der Schallwand gegeben).

Fehlt dem Korb-Flansch diese Bedämpfung durch Verschraubung,
sind wie unten im Bild für zwei Konus-Chassis zu sehen,
starke Vibrations-Peaks am Korb-Flansch die Folge.
(Messung mit Körperschall-Sensor).

Wobei noch angeführt sein soll, dass die Fläche eines Korbflansches, nur so bummlig 25% weniger Fläche hat, wie die Membrane.

Der free-air Korb-Flansch, seinerseits also schon ein wenig Störschall abgeben kann.

Abhilfe ist:

bei solchen "lose" befestigten Chassis, hinten auf den Korbflansch, irgendwas an knetbarem Material aufzubringen.

Grüße von
Thomas

JFA
01.02.2018, 22:57
Wie für die letzte seitlichen Messung mit dem Hochtöner zu sehen,
setzt das der Schallübertragung zum unteren Gehäuse,
offenbar einen gewissen Widerstand entgegen.

Du spekulierst.

Was man aus der Messung mit dem TMT sieht: unterhalb 1 kHz gibt es in den Resonanzen kaum einen Unterschied, oberhalb dagegen schon. Das "könnte" einem mechanischen Tiefpass geschuldet sein, kann aber auch einfach nur an der Geometrie des Gehäuses liegen.

Du könntest das ganze ja mal überprüfen:
- Dichtstreifen weg (oder dichtet der das Gehäuse ab?)
- Gehäuse komplett aufeinander, ohne Schrauben/Dichtung

Plüschisator
01.02.2018, 23:05
"Ein wenig Störschall" ist ja noch untertrieben.
Schon krass.

Aber der Gedanke, die Chassis mittels Kabelbindern zu entkoppeln, nun, er entbehrt ja nicht einer gewissen Eleganz.

Tscha, in meiner "Zweitwand" werkeln ja lächerlich massearme BBs fliesgelagert ohne Schrauben, nur mittels Zugfedern an die Schallwand gedrückt, und dies noch in OB. Wie, zum Henker, leiten die dann noch ohne Ende Vibrationen in das Holzmassiv drumherum ein?

Ich könnte es ja noch verstehen, wenn da richtige Massen am Werk wären. Ist sich aber eine greencone mit, äh, welchem Membrangewicht?

Und warum sprechen die Mannen der K+T von "Schallwandentkoppelung"der Todo, wenn die ihre Front auf einen Leistenrahmen tackern, mit ca. 20 Spaxis (Ich habe nicht nachgezählt, deswegen das "ca.")? Weil da etwas Trittschalldämmung zwischen ist? Boah...:eek:

Wave-Guider
01.02.2018, 23:40
Du spekulierst.

Was man aus der Messung mit dem TMT sieht: unterhalb 1 kHz gibt es in den Resonanzen kaum einen Unterschied, oberhalb dagegen schon. Das "könnte" einem mechanischen Tiefpass geschuldet sein, kann aber auch einfach nur an der Geometrie des Gehäuses liegen.

Du könntest das ganze ja mal überprüfen:
- Dichtstreifen weg (oder dichtet der das Gehäuse ab?)
- Gehäuse komplett aufeinander, ohne Schrauben/Dichtung

Jo: mechanischer Tiefpass!

(Und ja: oberes und unteres Gehäuse, sind eigenständige, in sich geschlossene Gehäuse).

Klar wäre so ein Ergänzungstest sinnvoll.
Wenn der sich so einfach bewerkstelligen ließe, hätte ich den eh gemacht.
Aber selbstklebende Dichtstreifen zu entfernen, zählt nicht zu meinen großen Leidenschaften :)

Aber ich überlege, ob es im Fundus nicht was gibt, was zur Klärung der Frage beitragen könnte.

Grüße von
Thomas

Plüschisator
02.02.2018, 12:06
Fundus: hast Du doppelseitiges Klebeband? Oder eine nicht zu fest aushärtende Dichtmasse?
Ohne die Schrauben hätte man vielleicht weniger den Effekt eines Tiefpasses.

Und zur Todo: Auf Entkoppelung hat die Welt gewartet! Deswegen haben die ja auch den Ht mit Schwingungsdämpfern eingebaut.
Ob die da wohl Messungen mit verschiedenen vielen Dämpfern gemacht haben, oder mal die shore-Härte der Dämpfer variiert haben?
Steht ja nichts von im Baubericht. Da werden nur lapidar je drei XY-Dämpfer reingeschraubt. Schnellschuss? Wir wissen es nicht...

Plüschisator
02.02.2018, 12:22
gerade mal im K+T Forum nachgeschaut. Aha, die verwenden was von Parador:
Acustic Protect 300 (http://www.parador.de/content/laminat-unterboden)

Vielleicht finde ich auch noch infos zu den Dämpfern der berühmten Berülliumkarlotte...

saltonm73
02.02.2018, 15:04
Fehlt dem Korb-Flansch diese Bedämpfung durch Verschraubung,
sind wie unten im Bild für zwei Konus-Chassis zu sehen,
starke Vibrations-Peaks am Korb-Flansch die Folge.
(Messung mit Körperschall-Sensor).

Wobei noch angeführt sein soll, dass die Fläche eines Korbflansches, nur so bummlig 25% weniger Fläche hat, wie die Membrane.

Der free-air Korb-Flansch, seinerseits also schon ein wenig Störschall abgeben kann.

Abhilfe ist:

bei solchen "lose" befestigten Chassis, hinten auf den Korbflansch, irgendwas an knetbarem Material aufzubringen.

Auf dieses Problem mit der Chassiskorb Resonanz ( Hörbare Metallische Ton, beim klopfen mit Finger oder anderen Gegenstand auf Korbfkansch/Stegen ) habe ich daran gearbeitet bis der Ton Dumpfer war.
Durch die Seile Spannungen ( sind sehr straff bespannt mit der Schallwand ) , und durch zusätzlichen Anbringung von Schwarze Soudal Fix all Dichtung, auf die Stegen, siehe Bild mit der behandelten Chassis korb.
http://www.hifi-forum.de/bild/dsc01111_685001.html

Behandelt mit
https://www.google.de/search?safe=active&client=ms-android-acer&biw=360&bih=301&tbm=isch&sa=1&q=hornbach+fix+all+schwarze&oq=hornbach+fix+all+schwarze&aqs=mobile-gws-lite..#imgrc=rlFs87E5rtbcTM:

Saltonm73

Wave-Guider
03.02.2018, 00:21
Hallo liebe Freunde der praktischen Vibrationsdämpfung :)

ich beginne meinen Beitrag mit einem Zitat aus einer Predigt,
die Siegried Linkwitz in den 1980er Jahren mathematisch für begründet hielt, angesichts, dass er erkannt hatte,
dass Membran-Bewegungen, mit höherem SPL und zu höheren Frequenzen dann zunehmend,
erschreckend viele Newtons mehr an eingesetzter Kraft erfordern.

Seine weisen Worte:


"Weiter ist dabei zu beachten, dass der Lautsprecherkorb die Antriebskraft als Reaktionskraft aufnehmen muss. Der Korb und die Wände des Lautsprechergehäuses dürfen nicht in Resonanz geraten, da dies den Klang färben würde. Die meisten kommerziellen Lautsprecher leiden unter diesem Problem. Man sollte daher Gehäuse bauen, die entweder extrem steif oder extrem gut bedämpft sind".(Das Zitat ist aus der ELRAD vermutlich Nr.6, bzw. vermutlich aus einer Ausgabe von 1987).

---------------------------

Unter diesem Sternzeichen steht die schon angekündigte Messung.

Die sich also mit Reaktions-Kräften beschäftigen soll.
Also was an Reaktionen axial zu HT und TMT gemessen wurde,
statt wie bisher, auf den Seiten der Gehäuse.

Grüße von
Thomas

Wave-Guider
06.02.2018, 00:11
Hi,

wegen der rückseitigen Messungen (speziell am WG HT-Gehäuse) wollte ich noch mal geschaut haben,
was vergleichsweise direkt am WG Hochtöner an axialen Reaktionen gemessen sein würde.

Weil:

könnte ja sein, dass die Gehäuse-Rückwand einfach nur chaotisch schwingt.
Also ohne tatsächlichen Bezug zu den wirkenden Reaktionskräften des WG Hochtöners.

Der Messpunkt am ausgebauten WG Hochtöner war hinten am Magneten.

Auffällig: oberhalb 5.000Hz heftig mehr axiale Reaktion, als wenn ins Gehäuse eingebaut.

Unterhalb 5.000Hz ähneln sich die Peaks und Dips im Mittel jedenfalls, halbwegs.
Wobei man die grüne Kurve gedanklich um so 5dB bis 10dB anheben sollte:

ist im Voraus nicht immer ganz klar, welche Messdistanz man dem System jeweils mitteilen müsste.

Wie bisher, wurde die gleiche Distanz gewählt.
Aber die Messung an der Gehäuse-Rückseite ist natürlich einer längeren Laufzeit unterlegen, wie direkt am Magneten gemessen.

Und somit sind die Pegel zweier Messungen an zwei verschieden entfernten Orten, nicht im tatsächlichen Verhältnis zueinander.

Interesse macht für den Moment, wie oberhalb 15kHz, bei der Messung am Magneten hinten,
ein so erheblicher Pegelanstieg sein kann?

Denn: der Sensor klinkt sich lt. Datenblatt, oberhalb 10kHz steil aus.
Alle Energiesparlampen ausgeschaltet: der Anstieg bleibt.

Keine Ahnung: kann das Magnetsystem irgendwas in einen Elektret-Sensor einkoppeln?

Grüße von
Thomas

Wave-Guider
06.02.2018, 01:35
Der Sache auf den Grund gegangen:

könnten hochfrequente Vorgänge im Magnet-System, so einen Elektret-Sensor beeinflussen?

Vielleicht sind es "Wirbelströme" die das machen können?

Also je weiter weg vom Magnet-System die axialen Reaktionen gemessen wurden,
desto eher scheinen die Ergebnisse doch einer Logik zu unterliegen.

So wie es aussieht,
ist das Magnet-System offenbar kein Messpunkt, an den mittels Elektret-Sensoren angedockt werden sollte.

Grüße von
Thomas

JFA
06.02.2018, 07:53
könnte ja sein, dass die Gehäuse-Rückwand einfach nur chaotisch schwingt.
Also ohne tatsächlichen Bezug zu den wirkenden Reaktionskräften des WG Hochtöners.

Nein, das ist völlig unmöglich. Gehäuse schwingen niemals fröhlich vor sich hin :rolleyes:

Pro-Tipp: erstmal mit der Theorie beschäftigen, dann klappt es auch mit der Praxis


Und somit sind die Pegel zweier Messungen an zwei verschieden entfernten Orten, nicht im tatsächlichen Verhältnis zueinander.Der ist auch gut. Dir ist schon klar, dass die Entfernungsregel hier nicht gilt?

Wave-Guider
07.02.2018, 00:13
Hi JFA,

ja iss ja scho recht: Du weist bescheid.

Kann man irgendwo nachlesen,
was Du an praktisch überprüften Ergebnissen zum "besseren" Lautsprecherbau mal beigetragen hast?

Oder alles nur kurze Hose-Holzgewehr?

-----------------------------------------------------

Nun zurück zu der Frage:

was kann es sein, dass ein komplett un-magnetischer Elektret-Sensor auf ein magnetisches Feld
(bzw. auf magnetische Wechselfelder) reagiert?

Also vielleicht, dass es zwar keine magnetisierbaren Bestandteile im Sensor gibt.

Aber das ein magnetisches Feld (insbesondere im Fall eines Wechselfeldes) ja auf die Leitungen im Sensor wirkt?

Grüße von
Thomas

JFA
07.02.2018, 07:27
Oder alles nur kurze Hose-Holzgewehr?

Kurze Hose trage ich tatsächlich von März bis Oktober, aber als Pazifist lasse ich das Holzgewehr weg.

Beschäftige Du Dich doch bitte einmal mit der Theorie, denn dann könntest Du die in der Praxis gemessenen Effekte erklären. Willst Du aber nicht, also wird eben weiter gefrickelt. Bitte schön, ich will niemanden aufhalten, aber dummer Sprüche muss derjenige dann halt schon einstecken können.

P.S.: Elektret und Magnet: das ist natürlich ein unlösbares Rätsel... Magnetismus... Elektrizität... die beiden Dinge haben REIN GAR NICHTS miteinander zu tun... :rolleyes:

nailhead
07.02.2018, 08:57
P.S.: Elektret und Magnet: das ist natürlich ein unlösbares Rätsel... Magnetismus... Elektrizität... die beiden Dinge haben REIN GAR NICHTS miteinander zu tun... :rolleyes:

Geben wir ihm wenigstens noch den Hinweis, dass ein Kondensator bei hohen Frequenzen leitend ist und wir somit eine Leiterschleife im (sich ändernden) Magnetfeld haben..vielleicht dämmert es ja dann? :ok:

der_yeti
07.02.2018, 09:38
Thomas,

Ich lese hier gespannt mit und das Thema interessiert mich sehr. Allerdings bekomme ich keinerlei Zugang zu deinen Praktiken und den Ausführungen auf deiner Homepage.
Du machst sehr viel, aber es erschließt sich mir nicht, was du damit bezweckst, oder welche praktischen Schlussfolgerungen der geneigte Leser daraus ziehen soll - also ich, in diesem Fall.

Linkwitz habe ich auch gelesen und ihn weiter vorne in diesem Thread auch zitiert. Auch wenn mir die theoretischen Grundlagen fehlen, verstehe ich seine Ausführungen jedoch ganz gut...

Wave-Guider
10.02.2018, 04:36
Hi Jungs,

wo Ihr selbst ja genau nichts an eigenem praktischem Beitrag anführen konntet, bleibt die Sache also erst mal offen
(sofern sie überhaupt irgendeine Relevanz zu irgendwas hätte).

Grüße von
Thomas

der_yeti
10.02.2018, 05:48
Hi

Siegfried Linkwitz hat mal über das Thema Resonanzen von/durch/über Gehäuse geschrieben.

http://www.linkwitzlab.com/frontiers_2.htm

Ein bisschen runter scrollen.

Zum beschweren von Gehäusewänden gab es doch auch mal Stahlschrot-Matten.

Das kennst du sicher...

Wave-Guider
10.02.2018, 06:21
Das kennst du sicher...

Was praktisch sinnvoll ist, also wer sich nicht auf so was berufen muss wie:

"... aber: habe ich doch beim Linkwitz so gelesen!"

der wäre schon eine ganze Ecke weiter, hochwertige Lautsprecher-Boxen selber bauen zu können.

Echt!

Ist natürlich viel mehr Arbeit als dem Schnöden blind hinterher zu sägen, was andere meinen, wie es allein richtig wäre.

Grüße von
Thomas

der_yeti
10.02.2018, 08:27
Hast du dein Auto auch selbst entwickelt?

nical
10.02.2018, 13:55
@waveguider
du nimmst den mund anscheinend ziemlich voll - und zwar schon seit längerem.
einerseits willst du unterstützung - bist aber nicht gerade höflich.
schreibst auf deiner homepage von hochprofessionell und kennst oft nicht mal diverse grundlagen.
bin auch kein kapazunder - aber ich bin mir dessen bewusst.
gruß reinhard

fabel
10.02.2018, 18:46
kapazunder -man lernt doch immer wieder schöne Worte :cool:

Wave-Guider
12.02.2018, 00:45
Hi Jungs,

den offenbar krökelig gemeinten "Kapazunder",
den nehme ich mir quasi gern an :)

Und zwar schamlos und deshalb:

- weil mal genauer hin zu schauen,
- mir jedenfalls viele Erkenntnis brachte
- die ich als blind in einer Herde Folgender,
- wohl niemals gehabt hätte.

Und wegen dem Elektret-Sensor:

logo, da hatte ich nicht auf dem Schirm,
dass dessen Membran-Folie it-selfs,
ja eine quasi Magnetisierung aufweist.

Und wenn dann ein starkes externes Magnet-Feld ins Spiel kommt,
dass deswegen schon mal was sein kann,
was eigentlich ja gar nicht sein kann.

Für irgendwelchen Verrenkungs-Bedarf:

nachdem eine Elektret-Folie nicht mehr einem starken Magnetfeld ausgesetzt ist:

Antwort a):

- sie sensort dann so wie vorher!

Antwort b):

- Nö, sie sensort anders.
- Und zwar, weil ihre Magnetiszismen durch das externe Magnetfeld, ja verunstaltet wurden.

Klar: schwierige Frage.

Und da dachte ich mir:

wenn, nur hier könnte ich mir dazu auch eine Antwort erhoffen

Grüße von
Thomas

Wave-Guider
12.02.2018, 10:34
(...)da hatte ich nicht auf dem Schirm,
dass dessen Membran-Folie it-selfs,
ja eine quasi Magnetisierung aufweist.
Hab` ich das geschrieben? Auweia.

Nein: die Membran-Folie enthält keine Magnetisierung.

Grüße von
Thomas

a.j.h.
12.02.2018, 10:58
Die ganzen Messungen führen zu nichts, wenn du nicht richtig entkoppelst. Und zwar so, dass sich über die Masse des oberen Gehäuses zusammen mit der Feder - also den gezielt gewählten Dämpfern bzw. Schaumunterlagen - ein mechanisches Tiefpassfilter ergeibt, das man entsprechend der gewünschten Entkopplungsrichtung dann auch vermisst.

Und dann bitte auch entkoppelt - ohne starren Kraftschluss. Sonst tut's nichts zur Sache.
Hier wird einfach nur ziellos rumgemessen, ohne Erkenntnisgewinn.
Das hat mit "Theoretiker vs. Praktiker" nichts zu tun.

Sorry.

Wave-Guider
13.02.2018, 23:16
Hi @ a.j.h:

da muss ich nachfragen.

Bei den rückseitigen Messungen in #63 war also doch das der Fall:

- HT und TMT liefen einzeln
- deren Gehäuse dabei im "verminderten" Verbund,
- also die Gehäuse dabei weniger aneinander gekoppelt
- als wenn es ein einziges Gehäuse mit rundrum durchgehender Wandstruktur wäre.

Jetzt die Frage, wie Du es gemeint hast:

A)

- kann man machen wie oben.
- Aber: die Gehäuse sollten dabei "ein" Gehäuse sein, also eine durchgehende Wandstruktur zueinander ausweisen?

B)

- sollte man nicht so machen wie in #63 getan.
- Sondern wenn:
- unbedingt zwei mechanisch komplett von einander unabhängige Gehäuse (je eines für HT und ein TMT-Bereich) rückseitig messen?

Wobei sich für B) die Frage ergibt:

- wenn rückseitige Masse-Reaktionen von HT und TMT verglichen werden sollen,
- das die komplett voneinander getrennten Gehäuse,
- dazu ja doch gleich schwer sein sollten?

- Oder wäre das Gewicht dabei egal?

------------------------------

Bezüglich dem Versuch in #63 kann ich zumindest einen ähnlichen Versuch anbieten.
Also gleiche Chassis, gleiche Beschaltung usw..
Nur, dass mittels durchgängiger Standbox, dieser gewisse "verminderte" Verbund, dabei aufgehoben wäre.

---------------------------------

Davon ab:

mir ist das mit den (vergleichsweise sehr hohen) rückseitigen Masse-Reaktion des HT, auch noch nicht ganz klar.

Nach meinem Lesestand sind bei einem HT zwar deutlich mehr Nm im Spiel, wie bei einem TMT.
(Was soweit die Erklärung sein würde, dass am Hochtongehäuse rückseitig, jener vergleichsweis auffällig hohe Pegel gemessen wurde).

Es könnte jedoch auch sein (das sich bei der HT-Messung) mehr oder weniger auch (oder vielleicht hauptsächlich?) Körperschall auf das HT-Gehäuse übertragen hat.

Was jeweils anliegt, dass ist im Feinbereich leider nicht gut voneinander zu trennen!

Am Schreibtisch vielleicht, aber nicht in der Praxis!

Du schriebst:


Hier wird einfach nur ziellos rumgemessen, ohne Erkenntnisgewinn.
Zum einen richtig:

es ist ja nur ein zufällig sich "hilfsweise" bietendes Mess-Objekt verwendet worden.

Kann meinerseits nur empfehlen, eigenen Versuche zu machen.
Man wird in der Regel aber feststellen, dass die schiere Menge an nötigen Messaufbauten,
schon eine Art Messgrenze setzt,
wegen der man nicht "allgemeiner Erkenntnis-Gewinn" sagen, versprechen, oder erwarten sollte.

Und wenn doch, dann käme vielleicht "ich" (als ein Du) daher und würde kritteln:

höhö: da ist ja aber anderes Wandmaterial verwendet (18mm statt 18,58mm).
Oder: dass ein Gehäuse ja schwerer als das andere sei.
Oder: dass die Gehäuse ja auf weichem Untergrund auflagen,
und nicht auf dem Estrich.

Also: da ist quasi ja alles denkbar.
Und das auch nicht ganz unberechtigt.

--------------------------------------

Davon ab:

Störschall muss ja auch erst mal relevant laut sein.
Und "Entkopplung" wird nur sehr sehr wenig noch mal zu beitragen können,
dass nur der pure Direkt-Schall gehört werden kann.

Grüße von
Thomas

a.j.h.
14.02.2018, 09:47
Thomas,
du hast keine Entkoppelung. Ganz einfach.
Durch die Schrauben gibt es einen starren Kraftschluss - ja - sogar einen starren Formschluss. Es ist banane, ob du dann noch irgendwie Schaumzeux mit dazwischen stopfst oder wie auch immer. Was auch immer du misst und versuchst uns darzustellen, hat mit Entkoppelung nichts zu tun. Eine Kraft nimmt immer den Weg der höchsten Steifigkeit. In diesem Fall die Schrauben.

Und komm' nicht mit dem Argument "... vom Schreibtisch..."


Was kann man machen?

1. Du hast die Masse des Aufsatzgehäuses. Also kannst du über die Menge (Fläche bzw. Dicke) des Schaummaterials eine Feder bestimmen, um möglichst tief mit einem mechanischen Tiefpassfilter zu entkoppeln. Sylomer ist das Mittel der Wahl: https://www.rrg.de/sylomer-uebersicht.html
Und bittebitte ohne eine starre Verbindung dazwischen!!!

2. Jetzt kannst du ggf. dafür sorgen, dass die Wände des Hochtonaufsatzes möglichst weich und schwer werden.

3. Zum Vergleich ein möglichst steifes Gehäuse oben drauf - "herkömmliche" Bauart.


4. Wenn du dann über die Anregung mit veränderlicher Frequenz aus dem unteren Gehäuse Messungen am oberen Gehäuse machst - und umgekehrt - wird's spannend und zielführend.


Wenn man sich dann auch noch einigermassen an eine einigermassen wissenschaftliche Form der Ausarbeitung hält, kann die Geschichte auch durchschaubar und nachvollziehbar sein:

- Was ist das Ziel der Messungen?
- Was soll gezeigt und/oder bewiesen oder wiederlegt werden?
- Worum geht's eigentlich (Theorie)?
- wie wird gemessen?
- Darstellung der Messungen
- Interpretation der unterschiedlichen Messungen
- Ergebnis der Untersuchung

Sorry, dass ich das so oberlehrerhaft schreibe, aber es hat lange gekribbelt bei mir und ich habe mich sehr zurückgehalten,... Wie auch immer.

Plüschisator
14.02.2018, 10:10
Die Schrauben irritieren mich auch. Mit Acrylmasse könnte man die Schallwand richtig schwimmend montieren. Lässt sich bei beherztem Anpacken auch demontieren.

Nicht umsonst haben die Gummipuffer aus dem Maschbau ja auch nicht durchgehende Gewindebolzen...Sondern das Gummi ist dazwischen einvulkanisiert. Genau solche Dinger nimmt K+T für die Hochtöner.

Die Entkoppelung der Saba-Chassis funktioniert übrigens trotz der durchgehenden Schrauben: Zwar ist die Schraube starr an die Schallwand gekoppelt, aber das Chassis sitzt komplett in den beidseitigen Gummitüllen. Also ohne direkten Kontakt zu den Schrauben.
Das diese Gummis mittlerweile meistens total verhärtet sind, ist wieder eine andere Baustelle.

Eine Schallwand könnte man durchaus entkoppelt montieren, auch mit von vorne durchgehenden Schrauben. Man müsste die Befestigungsbohrungen halt größer machen, und Gummibuchsen einlassen.
Schraubenkopf dann mit kleiner Nylonscheibe gegen die Gummibuchse spannen.

a.j.h.
14.02.2018, 10:14
Diese Gummihüllen der alten Chassis kann man mit Kabeldurchführungen ersetzen:

https://asset.conrad.com/media10/isa/160267/c1/-/de/544437_BB_00_FB/kabeldurchfuehrung-klemm-o-max-5-mm-pvc-schwarz-hellermanntyton-hv1401-pvc-bk-m1-1-st.jpg?x=520&y=520

Sowas bekommt man beim Elektronikversender: https://www.conrad.de/de/kabeldurchfuehrung-klemm-o-max-5-mm-pvc-schwarz-hellermanntyton-hv1401-pvc-bk-m1-1-st-541929.html?WT.mc_id=google_pla&WT.srch=1&ef_id=Wnr3pAAAAKRfYYFX:20180214091251:s&gclid=EAIaIQobChMIopySn4il2QIVFeEbCh09ywDmEAQYASAB EgJUa_D_BwE&hk=SEM&insert_kz=VQ&s_kwcid=AL!222!3!231682502144!!!g!!

Muss nur noch die Metallhülse eingestzt werden, damit die Schraube nicht zu fest gezogen werden kann und den Gummi zu stark presst.

JFA
15.02.2018, 17:01
Ich habe ein Ersatzschaltbild gebastelt, um die Verhältnisse einmal klar zu machen. Keine exakten Werte, rein qualitative Betrachtung.

Das TT-Gehäuse habe ich als fest mit dem Boden verbunden angenommen, deswegen sind dessen Masse, Dämpfung und Steifigkeit (Mct, Rct und Cct) auf die Schaltungsmasse bezogen.
Würde man das HT-Gehäuse auch mit dem Boden verbinden, würde es genauso aussehen. Wegen der elastischen Verbindung (Ce) ist es das aber nicht, sondern nur dessen Masse (Massen sind immer mit mit Masse verbunden, daher der Name ;) ).

Ihr könnte euch ja schon einige Gedanken dazu machen, mir fehlt jetzt die Zeit zum Schreiben.

Wave-Guider
18.02.2018, 01:38
Hi,

mir kam zwischendurch die Idee,
wie man axiale Bewegung vielleicht bedämpfen könnte.

Ganz oben an einer Standbox anzusetzen, schien mir letzlich der einen Erfolg versprechender, bester Ansatz zu sein.

Also nach zig anderen probierten Maßnahmen.

Die aber leider praktisch so unnütz wirkten, dass sie nicht mal ansatzwiese, auch dokumentiert werden konnten.

Soweit denn aber etwas auch "axial bedämpfend wirkt", es scheint leider aber nur ein Nullsummen-Spiel zu sein:

- was axial in einem Frequenzbereich einen Vorteil bietet,
- hat im nächsten Frequenzbereich,
- dann leider einen Nachteil in gleicher Größe.

Und in der gemittelten Summe, da käme dann leider kein Vorteil dabei raus.


Grüße von
Thomas

Wave-Guider
18.02.2018, 07:33
Hi a.j.h.:

was Kopplung und Entkopplung ist:

unter Entkopplung sind im Ernstfall, zwei mechanisch komplett voneinander getrennte Einheiten zu verstehen.

Geht beim Mehrweg-Lautsprecherbau natürlich nicht.

(Jetzt bitte kein Gediddel, das es auch Sat-Sub-Systeme gibt. Oder irgendwelche Dicht- oder Kleb-Massen, statt Schrauben).

Wirklich:

nur 5% Schreibtisch-Energie in einen praktischen Versuch umzuleiten,
dass Ergenis davon, das würde Dir schnell Gedanken aufwerfen, dass im realen Konstrukteurs-Leben,
offenbar noch andere Feinheiten geben sein müssen (konsequentes Denken soweit voraus gesetzt).

Ich habe diese Gehäuse z.B. nicht deshalb partiell verschraubt, weil ich ja so ein Doofi bin.

Sondern:

allein deswegen, weil ich die Gehäuse später einfach noch mal gegeneinander austauschen können wollte.

Und ich sie eben zum wiederholte Male nun, hier nur verwendet habe,
weil die Konstruktion immerhin einen gewissen Impedanz-Sprung bei der Übertragung von Körperschall (oder was auch immer) bietet.

Die heran gezogene Konstruktion sollte zumindest ein klein wenig das Vakuum füllen,
was bei solchen Thematiken normal, immer im Raum saugt.

Nix für ungut und

Grüße von
Thomas

a.j.h.
18.02.2018, 08:00
Hallo Thomas,

wenn du nur für 50 Cent Ahnung von Dynamik hättest...!?

Die Tragwerke, die ich rechne/plane, stürzen jedenfalls nicht ein, weil sie zur Resonanzkatastrophe kommen.
Du hast offensichtlich nicht verstanden, wie Masse und Steifigkeit miteinander funktionieren.

Warum bin ich so angefressen?
Hör auf uns/mir "Schreibtischenergie" und Praxisferne vorzuwerfen. Ich habe durchaus schon ein paar Sachen gebaut.
Du lenkst nur von deiner offensichtlichen Unkenntnis ab.

Mir reicht's an dieser Stelle - miss' doch weiter so chaotisch rum.

Wenn ich mir deinen letzten Aufbau mit der Knetmasse und dem Massestück ansehe,... das bestätigt nur meine Aussage von oben. Du weißt schlicht nicht, was du tust. Völlig ziel- und planlos.
Sorry und Ende.

Wave-Guider
18.02.2018, 09:23
a.j.h. hat offenbar sein eigenes Gedanken-Gebäude.

Nun will er als theoretischer Fachmann, lieber weg sein.

Dynamisch weg zu sein, dass muss man ja auch erst mal können :)

Grüße von
Thomas

Kaspie
18.02.2018, 10:48
Hallo Thomas,
ich lese hier sehr aufmerksam mit.

Nun will er als theoretischer Fachmann, lieber weg sein.
Mit dieser Behauptung wäre ich jetzt ganz vorsichtig:p
Andreas kann das Thema und muss das auch können. Schiefe Töne wären das geringste Problem bei einem Fehler:D
Jetzt mal zu Deinen Messungen und meine Kritik daran. Ich kann nicht erkennen, wo die Reise hingehen soll. Es fehlt mit die Struktur und die Nachvollziehbarkeit .

Kripston
18.02.2018, 13:59
Hasllo Männer,
bin mir nicht sicher, ob die Messung von Gehäusevibrationen mittels eines Beschleunigungsaufnehmers überhaupt sinnvolle Aussagen darüber zulässt, welchen tatsächlichen ggf. störende Schallanteile das Gehäuse abstrahlt.

Zunächst einmal sind Gehäuseschwingungen wohl TRANSVERSALwellen, und da kann man mit einem Beschleunigungsaufnehmer je nach Position zwischen maximaler Amplitude und Null speziell bei stehenden Wellen Alles messen.

Ob effiziente Schallabstrahlung durch die Transversalwellen stattfindet hängt u.A. entscheidend davon ab, welche Phasengeschwindigkeit die Transversalwellen im Gehäusematerial in Relation zur Phasengeschwindigkeit in der Luft haben.
Erst oberhalb der sogenannten Koinzidenzfrequenz, wenn die Phasengeschwindigkeit im Wandmaterial größer als die Phasengeschwindigkeit in der Luft wird, findet effiziente Schallabstrahlung statt.
Unterhalb der Frequenz findet zwar auch durch die unterschiedlichen Dichten Boxenwand/Luft nicht ganz so effiziente Schallabstrahlung statt, die kann aber bei gegenphasigen Flächenelementen auch gegen Null gehen.

Gruß
Peter Krips

JFA
18.02.2018, 17:20
Nein, so ist das nicht ganz.

Zunächst einmal sind es alle möglichen, also Longitudinal-, Transversal- als auch Biegewellen. Und Du hast zwar prinzipiell Recht mit der effizienten Schallabstrahlung, aber die können auch normale Chassis nicht, oder?

Die Leistungsübertragung von Chassis zu Gehäuse kann sehr effizient sein, weil Quell- und Senkenimpedanz ähnlich groß sind, das kann bis zu 50% sein (also dem theoretischen Maximum)

Und wenn die Hälfte der mechanischen Leistung in das Gehäuse geht, und dessen Schallabstrahlung ähnlich effizient ist wie die eines normalen Chassis, dann spricht doch gegen nchts dagegen, dies als Problem zu betrachten, oder?

Kripston
19.02.2018, 20:03
Hallo,
zunächst ging es bei meinem Einwurf darum, dass man je nach Position des Beschleunigungsaufnehmers unterschiedliche Verläufe messen wird, die die Interpretation auf eventuelle akustische Auswirkungen ja nun nicht gerade erleichtern....


Nein, so ist das nicht ganz.

Zunächst einmal sind es alle möglichen, also Longitudinal-
Wie und wo sollen denn im Material Longitudinalwellen entstehen, die akustische Auswirkungen haben ?


, Transversal- als auch Biegewellen.
ist das nicht das Gleiche ?


Und Du hast zwar prinzipiell Recht mit der effizienten Schallabstrahlung, aber die können auch normale Chassis nicht, oder?
Die Bemerkung verstehe ich nicht...


Die Leistungsübertragung von Chassis zu Gehäuse kann sehr effizient sein, weil Quell- und Senkenimpedanz ähnlich groß sind, das kann bis zu 50% sein (also dem theoretischen Maximum)
dazu müstte die Masse Gehäuse plus Chassiskorb der schwingenden Masse der Membran entsprechen, gibt es das wirklich ?


Und wenn die Hälfte der mechanischen Leistung in das Gehäuse geht, und dessen Schallabstrahlung ähnlich effizient ist wie die eines normalen Chassis, dann spricht doch gegen nchts dagegen, dies als Problem zu betrachten, oder?
Das Problem wird ja umso geringer, desto größer die Relation Gehäusemasse plus Chassiskorbmasse in Relation zur Membranmasse ist. Das spricht ja eher für massebehaftete Gehäuse.
Eine andere Geschichte ist dann die die durch die Koppelung Korb/Gehäuse und die Druckwellen im Gehäuse angeregten Transversalwellen/Biegewellen der Gehäusewände.

Eine Entkoppelung der Schallwand halte ich nicht für sonderlich sinnvoll, denn da wird ja eine reduzierte Masse (im Gegensatz zum Gesamtgehäuse) zu stärkeren Schwingungen (Kraft=Gegenkraft) angeregt, daran ändert ja zunächst die Bedämpfung auch nichts, die verhindert lediglich (im Idealfall) ein Nachschwingen.
Dennoch wird auch bei einer "entkoppelten" Schallwand Kraft in das "Gegenlager" Gehäuse eingeleitet, oder ?

Gruß
Peter Krips

JFA
20.02.2018, 08:33
Wie und wo sollen denn im Material Longitudinalwellen entstehen, die akustische Auswirkungen haben ?

Über Bande: was passiert wohl an den Stoßstellen der Gehäusewände?



ist das nicht das Gleiche ?

Nein.
Bei Longitudinalwellen bewegen sich die Teilchen parallel zur Ausbreitungsrichtung, bei Transversalwellen senkrecht dazu, bei Überlagerungen von beiden bewegen sie sich parallel UND senkrecht, aber UNABHÄNGIG, bei Biegewellen dagegen sind sie voneinander ABHÄNGIG.


Die Bemerkung verstehe ich nicht...

Ein rhethorisches Spielchen: wenn Chassis nicht in der Lage sind effizient Schall abzustrahlen (was sie nicht sind), warum wird dann von Gehäusewände genau das gefordert, um als Problem wahrgenommen zu werden?


dazu müstte die Masse Gehäuse plus Chassiskorb der schwingenden Masse der Membran entsprechen, gibt es das wirklich ?

Das stimmt nur unterhalb der ersten Resonanzfrequenz des Gehäuses.


Eine Entkoppelung der Schallwand halte ich nicht für sonderlich sinnvoll, denn da wird ja eine reduzierte Masse (im Gegensatz zum Gesamtgehäuse) zu stärkeren Schwingungen (Kraft=Gegenkraft) angeregt, daran ändert ja zunächst die Bedämpfung auch nichts, die verhindert lediglich (im Idealfall) ein Nachschwingen.

Aber die abstrahlende Fläche wird auch kleiner.


Dennoch wird auch bei einer "entkoppelten" Schallwand Kraft in das "Gegenlager" Gehäuse eingeleitet, oder ?

Ja, natürlich. Allerdings nimmt die Kraft oberhalb der Resonanzfrequenz des mechanischen Tiefpassfilters mit 12 dB/8ve ab

Wave-Guider
20.02.2018, 23:50
Hi,

von der Pegel-Frage ab, decken sich Sensor-Messungen vom Charakter her, ziemlich mit Messungen per Mikrofon.

Hier bei der ersten Messung sieht man es ganz gut:

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showpost.php?p=228929&postcount=52


Oder hier, die 3. Messung von oben:

http://www.waveguide-audio.de/gehaeusevibrationen-nachlese.html


Das ist insofern natürlich hoch erfreulich, weil Gehäuseschall per Mic zu messen,
einen überaus höheren Aufwand erfordert.

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Ich wollte ja noch eine Vergleich beisteuern wegen jenem "teil-entkoppelten" Gehäuse.
Also bei dem zumindest dessen Außenwand-Stukturen unterbrochen sind.
Bzw. durch einen Hauch von komprimierten Dichtband, dennoch aneinander gekoppelt sind.

Und das im Vergleich zu einem "obenrum" ähnlichen Gehäuse (in Form einer Standbox) welches durchgehende Außenwände hat.

Zu diesem Vergleich habe ich alle Schrauben und Schräubchen noch mal frisch nachgezogen.
Und auf vorgehängte Decken/Bettzeug zur Lärm-Minderung, verzichtet.

Denn sind solche Schalldämpfer zu dicht, oder zu nah vor dem Chassis, ergeben sich am Gehäuse,
im tief-frequenten Bereich gemessen, sonst gern mal Kammfilter-Effekte.

Als free-bonus Material habe ich die Messungen der einen Variante,
von der anderen Variante noch mal subtrahiert.

Wie gesagt, ist das kein amtlicher Versuch.

Und Unterschiede können allein deswegen schon sein,
weil das "Modular-Gehäuse" nur einseitig an einen Ständer gekoppelt ist.
Und die Standbox halt eine Standbox, mit somit anderer Statik ist.
Und noch anderes mehr an Unterschieden.

Grüße von
Thomas

Bizarre
21.02.2018, 00:10
Allerdings nimmt die Kraft oberhalb der Resonanzfrequenz des mechanischen Tiefpassfilters mit 12 dB/8ve ab

Dabei spielt natürlich noch die ( unvermeidliche) Dämpfung eine entscheidende Rolle - je weniger, desto besser im überkritischen Bereich.

JFA
21.02.2018, 08:11
Ja, das sieht man auch im Ersatzschaltbild, dass die Dämpfung den Tiefpass teilweise überbrückt