Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kaufberatung: Lautsprecher nach Geddes Theorie
Hallo zusammen,
ich bin auf der Suche nach einer guten Erweiterung meiner Anlage und ich habe zwei Sat´s entdeckt, die meiner Vorstellung entsprechen.
Leider kann ich mit den Chassis die dort verbaut sind nicht allzu viel Anfangen.
Aber hier gibt es ja "erfahrene Hasen" die sich damit bestimmt etwas besser auskennen.:rolleyes:
Der Preis ist nicht gerade niedrig und da möchte ich nicht im Blindflug irgendwas kaufen.
Es geht um die Sat´s aus diesem Angebot.
http://www.hifi-forum.de/viewthread-188-3818.html
Über eure Meinung dazu würde ich mich sehr freuen.
Gruß
Janek
Diskus_GL
01.04.2015, 19:45
...kennst Du denn die Philosophie von Geddes? :rolleyes:
http://gedlee.azurewebsites.net/Default.aspx
Gruss Joachim
Alexander
01.04.2015, 20:42
Hallo
Dieses Paper (http://gedlee.azurewebsites.net/Papers/directivity.pdf) ist sehr lesenswert.
mE insbesondere "3.0 The Idea of an Ideal Polar Map"
lg
Alexander
Diskus_GL
01.04.2015, 20:47
...dann würde ich auch noch dieses hier empfehlen:
http://gedlee.azurewebsites.net/Papers/Philosophy.pdf
- da es auch nochmal erklärt, warum Gedlee seine Boxen als CD baut... :)
Gruss Joachim
Ja ich kenne die Theorie von Ihm.
"Constant Directivity"
Auch meine bisherigen Lautsprecher sind nach dem Schema gebaut.
Es geht mir in erster Linie um die Lautsprecher.
Ich weiß das die gut klingen werden, nur weiß ich nicht, was man dafür bezahlen kann.
Gruß
FoLLgoTT
01.04.2015, 22:21
- da es auch nochmal erklärt, warum Gedlee seine Boxen als CD baut... :)
Hat er doch gar nicht (http://www.princeton.edu/3D3A/Directivity/GedLee%20Nathan/index.html). ;)
Die Messungen auf seiner Homepage zeigen hervorragend, wie ein nicht normiertes Sonogramm zu täuschen vermag. Seine Konstruktionen haben bei weitem nicht so eine "constant directivity", wie er es immer propagiert. Wenn man die Diagramme mal normiert, sieht das gar nicht mehr so gut aus. Man kann das sehr schön an dem hellen Fleck um 1 - 3 kHz erkennen, den sie alle aufweisen. Normiert ergibt das eine schöne Einschnürung in dem Bereich.
Er hat anscheinend sein mangelhaftes Abstrahlverhalten durch den 0°-Amplitudengang ausgeglichen, damit am Ende ein möglichst linearer Energiefrequenzgang entsteht. Das Bündelungsmaß zeigt dagegen auch den relativ starken Einbruch. Auch wenn die Dinger für 20° optimiert sind, kann man das besser machen.
Gut finde ich dagegen seinen recht einfachen Ansatz, mit einem porösem Absorber die Hornmoden zu bedämpfen.
Also das Ganze kann man noch optimieren und zwar durch ein Ovales WG. Aber das steht auf einem anderen Blatt.
1500€ ist der aufgerufene Preis für das Paar.
Diskus_GL
02.04.2015, 08:25
Hallo Nils,
im Kapitel "The acoustics of small rooms – Mid- High Frequencies" erklärt er relativ anschaulich, warum er für kleine Räume (wozu er auch die üblichen Wohnräume zählt) Boxen mit CD für Vorteilhaft hält.
Letztendlich läuft es auf die Erzeugung eines für bestimmte Höreindrücke (z. B. Räumlichkeit) erforrderlichen Reflexionsbildes am Hörplatz hinaus.
Grüsse Joachim
Näheres: http://www.audioclub.de/index.php/angehoert/81-reflexionen
FoLLgoTT
02.04.2015, 09:11
im Kapitel "The acoustics of small rooms – Mid- High Frequencies" erklärt er relativ anschaulich, warum er für kleine Räume (wozu er auch die üblichen Wohnräume zählt) Boxen mit CD für Vorteilhaft hält.
Ich glaube, du hast nicht ganz verstanden, was ich sagen wollte. :)
Natürlich ist eine konstante Abstrahlung vorteilhaft. Das ist nicht erst seit Geddes so und auch nichts Neues. Auch sind mir "kleine Räume" ein Begriff. Ich habe hier eine ganze Papersammlung zu dem Thema.
Nur sind Geddes Lautsprechern eben nicht mal ansatzweise konstant in ihrer Abstrahlung. Schau dir doch mal die Messung von Princeton an. Seine Nathan schnürt im Mittelton stark ein, um darüber wieder aufzuweiten. Er kaschiert das bei seinen eigenen Messungen nur dadurch, dass er keine Normierung verwendet. In meinen Augen ist das Besch.... ;)
PS: Nebenbei hält er sich anmaßenderweise für den Erfinder des Waveguides, dabei hat Genelec sowas schon ca. 10 Jahre vor ihm gebaut und verkauft...
Nur sind Geddes Lautsprechern eben nicht mal ansatzweise konstant in ihrer Abstrahlung. Schau dir doch mal die Messung von Princeton an. Seine Nathan schnürt im Mittelton stark ein, um darüber wieder aufzuweiten. Er kaschiert das bei seinen eigenen Messungen nur dadurch, dass er keine Normierung verwendet. In meinen Augen ist das Besch.... ;)
Geht's auch etwas friedlicher, Nils?
Geddes weist ständig selbst darauf hin, dass nicht 0°, sondern 30° die Designachse seiner Lautsprecher ist. Ein rotationssymmetrisches Waveguide endlicher Größe muss zwangsläufig bei irgendeiner Frequenz dieses "Loch" auf Achse haben, sonst ist es unsauber konstruiert. Deshalb ist es eben nicht sinnvoll, auf 0° zu normieren.
PS: Nebenbei hält er sich anmaßenderweise für den Erfinder des Waveguides, dabei hat Genelec sowas schon ca. 10 Jahre vor ihm gebaut und verkauft...Wo behauptet Geddes, er sei der Erfinder des Waveguides? Er nimmt nur in Anspruch, die Oblate-Spheroid-Kontur als besten Öffnungsverlauf eines Waveguides identifiziert zu haben. Wenn das Genelec auch 10 Jahre vor ihm beansprucht hat, würde ich gern die Quelle kennenlernen.
Gruß
Rudolf
FoLLgoTT
02.04.2015, 10:25
Geht's auch etwas friedlicher, Nils?
Na komm, er behauptet, seine Lautsprecher wären annähernd CD, dabei sind sie es ganz offensichtlich nicht. Besch... ist in meinen Augen schon das richtige Wort dafür. Er verkauft die Dinger ja schließlich. ;)
Ich will hier aber nicht rumpöbeln, mir gefällt nur sein Auftreten überhaupt nicht. Da bin ich aber auch nicht der einzige. Ich kann das aber gerne ausklammern und sachlich bleiben.
Ein rotationssymmetrisches Waveguide endlicher Größe muss zwangsläufig bei irgendeiner Frequenz dieses "Loch" auf Achse haben, sonst ist es unsauber konstruiert.
Wo steht das denn geschrieben? Und was genau ist "unsauber"?
Man kann problemlos rotationssymmetrische Waveguides entwickeln, die keinen Einbruch (oder zumindest keinen so starken) auf Achse erzeugen.
Wo behauptet Geddes, er sei der Erfinder des Waveguides?
Das habe ich irgendwo bei DIYAudio gelesen. Ich habe den Link leider nicht mehr. Es ging dabei tatsächlich nur um den einfachen Begriff "Waveguide". Stummelhörner wurden aber, wie gesagt, schon vorher eingesetzt, wie man in der Historie von Genelec nachschauen kann. Obwohl sie es nicht "Waveguide" genannt haben, waren es natürlich trotzdem welche.
Diskus_GL
02.04.2015, 10:28
Keep cool Nils,
Geddes baut eben Boxen mit einem bestimmten Abstrahlverhalten - er erklärt auch warum er dieses Abstrahlverhalten für bestimmte Räume für vorteilhaft hält.
Wichtig ist doch, daß er das Abstrahlverhalten seiner Boxen überhaupt angibt - ob nun gut oder schlecht.
Damit kann man dann doch selber abschätzen ob diese Boxen in den vorgesehenen Räumen an den vorgesehenen/möglichen Positionen die für bestimmte Höreindrücke notwendigen Reflexionen am (vorgesehenen/möglichen) Hörplatz erzeugen kann... bzw. oder ob sie eben an diesen Stellen nicht erwünschte Reflexionen erzeugen.
Und er erläutert - zumindest grob - welche Reflexionen wichtig sind und welche nicht so gut sind... und das ist wichtig zu verstehen, denn nur dann kann man halbwegs zielgerichtet (eben auch mit Kenntnis des Abstrahlverhaltens der Boxen) eine Raum-Boxen-Hörplatzkombination zusammenstellen an der man dann die gewünschten Höreindrücke wahrnehmen kann... oder eben nicht. ;)
Wer es hier genauer wissen will muss sich durch die Literatur von z. B. Jens Blauert oder Toole arbeiten... und versuchen diese Auflistung von Versuchsergebnissen auf die anwendungen für Hifi in den eigenen Wänden zu interpretieren (ich hab das ja mal in meinem Aufdioclub-Artikel gemacht)...
Gruss Joachim
FoLLgoTT
02.04.2015, 10:35
Keep cool Nils,
Ich versuche es. :prost:
Wichtig ist doch, daß er das Abstrahlverhalten seiner Boxen überhaupt angibt - ob nun gut oder schlecht.
Grundsätzlich schon. Aber das nicht normierte Abstrahlverhalten täuscht dem Laien eben etwas vor, das so nicht existiert. Natürlich ist das Diagramm für sich genommen korrekt. Das ist ein Amplitudengang mit einem Bereich von 100 dB auch. Wer aber nicht eine gewisse Erfahrung mit dem Umgang von solchen Messungen hat, dem wird überhaupt nicht auffallen, dass da nicht alles Gold ist was glänzt.
Das für sich alleine wäre ja auch nicht schlimm. Aber er behauptet ja (vor allem auch in Foren) immer wieder, er wäre einer der wenigen, die Lautsprecher mit CD-Verhalten bauen. Und das stößt mir einfach sauer auf.
Damit kann man dann doch selber abschätzen ob diese Boxen in den vorgesehenen Räumen an den vorgesehenen/möglichen Positionen die für bestimmte Höreindrücke notwendigen Reflexionen am (vorgesehenen/möglichen) Hörplatz erzeugen kann... bzw. oder ob sie eben an diesen Stellen nicht erwünschte Reflexionen erzeugen.
Unsereins kann das eventuell halbwegs. Aber der geneigte Käufer sicher nicht. Der verlässt sich auf die Aussagen des Herstellers. Deswegen sind seine Messungen für mich schlicht und ergreifend Bauernfängerei. ;)
Christoph Gebhard
02.04.2015, 10:47
Geht's auch etwas friedlicher, Nils?
Geddes weist ständig selbst darauf hin, dass nicht 0°, sondern 30° die Designachse seiner Lautsprecher ist. Ein rotationssymmetrisches Waveguide endlicher Größe muss zwangsläufig bei irgendeiner Frequenz dieses "Loch" auf Achse haben, sonst ist es unsauber konstruiert. Deshalb ist es eben nicht sinnvoll, auf 0° zu normieren.
Dieser ganze Sonogramm-Hype ist sowieso total überzogen. Sie suggerieren innerhalb von Sekundenbruchteilen ein Urteil über das Abstrahl- und Energieverhalten und den "Klang" des Diffusfeldes zu fällen. Aber es gibt unzählige Stolperfallen. Nicht nur die Normierung ist ein Punkt, sondern auch der Kontrast der Farben, die die Augen täuschen. Der Übergang von rot wird z.B. immer stärker gewichtet. Das kann man an obigem Beispiel gut erkennen. Dazu kommen dann noch so Punkte wie Auflösung, Skalierung und am Ende die Tatsache, dass nur ein Winkel von unzählig vielen betrachtet wird. Ich bin deswegen der Meinung, dass Sonogramme mehr täuschen/verunsichern/lügen/blenden als das sie helfen.
FoLLgoTT
02.04.2015, 10:54
Dieser ganze Sonogramm-Hype ist sowieso total überzogen. Sie suggerieren innerhalb von Sekundenbruchteilen ein Urteil über das Abstrahl- und Energieverhalten und den "Klang" des Diffusfeldes zu fällen. Aber es gibt unzählige Stolperfallen. Nicht nur die Normierung ist ein Punkt, sondern auch der Kontrast der Farben, die die Augen täuschen. Der Übergang von rot wird z.B. immer stärker gewichtet. Das kann man an obigem Beispiel gut erkennen. Dazu kommen dann noch so Punkte wie Auflösung, Skalierung und am Ende die Tatsache, dass nur ein Winkel von unzählig vielen betrachtet wird. Ich bin deswegen der Meinung, dass Sonogramme mehr täuschen/verunsichern/lügen/blenden als das sie helfen.
Diese ganzen Stolperfallen sind mir auch ein Dorn im Auge. Statt sie abzuschaffen, bin ich aber viel mehr dafür einen Standard zu schaffen. Gewisse Parameter haben sich ja in der Industrie schon zumindest als grober Standard festgesetzt:
- Konturierung (weil die Farbauflösung unserer Augen schlecht ist)
- Bereich von 30 dB
- Winkel bis +/- 90°
- kein Bassbereich (oder nur, wenn besonders interessant)
Zusätzlich wäre es (wie bei Princeton) immer schön, wenn auch das Bündelungsmaß (oder der Energiefrequenzgang) mit dargestellt wird. Ich habe das in Excel implementiert, so dass es aus den Winkelmessungen von ARTA leicht berechnet werden kann. Das macht aber sonst auch kaum einer, selbst in der Industrie nicht. Früher war das gängiger, wurde aber anscheinend durch die Sonogramme ersetzt. Ich finde beides interessant.
Das Bündelungsmaß ist besonders interessant, wenn es anstatt auf eine Zylinderoberfläche auf eine Kugeloberfläche bezogen wird. Dann werden die seitlichen Winkel nämlich viel stärker gewichtet (da mehr Fläche) und so manches auf den ersten Blick "schöne" Sonogramm erzeugt im Bündelungsmaß Einbrüche und Überhöhungen.
Wo steht das denn geschrieben? Und was genau ist "unsauber"?
Manchmal hilft es bei akustischen Phänomenen, diese anhand von lichtoptischen Entsprechungen zu "visualisieren". So hat mir Earl Geddes das mal erklärt: Du kennst den "Poisson spot" als Ergebnis der Diffraktion an kreisrunder Scheibe? Was dort als Verstärkung auftritt, ist beim kreisrunden Waveguide eine Auslöschung. Reicht das?[/QUOTE]
Wenn im Poisson-Versuch die Lichtquelle nicht ausreichend punktförmig ist, die ausgesendete Welle nicht ausreichend phasenstarr ist oder die Scheibe nicht ausreichend rund, ist der Fleck nicht mehr zu sehen. Das ist dann "unsauber".
Rudolf
FoLLgoTT
02.04.2015, 11:09
Wenn im Poisson-Versuch die Lichtquelle nicht ausreichend punktförmig ist, die ausgesendete Welle nicht ausreichend phasenstarr ist oder die Scheibe nicht ausreichend rund, ist der Fleck nicht mehr zu sehen. Das ist dann "unsauber".
Danke für die Erklärung.
Aber ist das (psycho-)akustisch relevant? Ist ja eine ideale Impulsantwort z.B. auch nicht.
Ich bin deswegen der Meinung, dass Sonogramme mehr täuschen/verunsichern/lügen/blenden als das sie helfen.Das ist sicher ein Punkt, und Nils hat auch recht, wenn er fordert, dass wir uns zumindest einheitlich (nach einheitlichem Darstellungsmuster) manipulieren lassen. ;)
Andererseits kann man die Diskussion ebenso gut mit Winkelfrequenzgängen fortsetzen. Das Problem, dass der 0°-Frequenzgang gegenüber z. B. 30° akustisch viel unbedeutender ist als er optisch erscheint, bleibt allerdings.
Noch eine Bemerkung zur Frage des Themenerstellers:
Für 1500 € Gesamtpreis ist das Angebot sicher nicht überbezahlt. Vielleicht ist es aber auf hohem Niveau "verbastelt". Ich würde mich jedenfalls vor Kauf versichern, dass der neue Druckkammertreiber mechanisch PERFEKT an das Geddes WG anschließt, also ohne jede Stufe oder Winkeländerung im Übergang. Außerdem sollte dokumentiert sein, dass die digitale Weiche unter Winkeln einen mindestens genauso gleichmäßigen Übergang vom Tieftöner zum WG herstellt wie die passive Weiche.
Aber ist das (psycho-)akustisch relevant? Ist ja eine ideale Impulsantwort z. B. auch nicht.Tonal mag es unauffällig sein. Aber es verändert die Phasenbeziehung zwischen Grund- und Obertönen - und das bereits an der Quelle.
Mich beschäftigt das Problem ja nicht im Zusammenhang mit WGs, sondern mit Dipolen, die ohne Schallwand auch so einen "negativen Poisson-Fleck" haben. Dort ist es durchaus akustisch relevant, ob man diesen Fleck "wegretuschiert" oder zugunsten einer sauberen Wellenausbreitung da lässt, wo er ist.
Rudolf
FoLLgoTT
02.04.2015, 12:47
Tonal mag es unauffällig sein. Aber es verändert die Phasenbeziehung zwischen Grund- und Obertönen - und das bereits an der Quelle.
Das ist ja ohnehin bei jedem Mehrweger der Fall. Glücklicherweise sind wir in relativ großen Grenzen taub für innere Phasendrehungen. Das konnte ich auch im Selbstversuch (reine Phasenentzerrung mit FIR) so nachvollziehen.
Mich beschäftigt das Problem ja nicht im Zusammenhang mit WGs, sondern mit Dipolen, die ohne Schallwand auch so einen "negativen Poisson-Fleck" haben. Dort ist es durchaus akustisch relevant, ob man diesen Fleck "wegretuschiert" oder zugunsten einer sauberen Wellenausbreitung da lässt, wo er ist.
Dass es sich "optimiert" anders anhört, glaube ich gerne. Man verändert ja gleichzeitig den Amplitudengang von 0° und das Abstrahlverhalten. Aber solange es keine anderen Seiteneffekte gibt (die Phase der Obertöne halte ich nicht für relevant), würde ich das auf jeden Fall optimieren. :)
Für 1500 € Gesamtpreis ist das Angebot sicher nicht überbezahlt. Vielleicht ist es aber auf hohem Niveau "verbastelt". Ich würde mich jedenfalls vor Kauf versichern, dass der neue Druckkammertreiber mechanisch PERFEKT an das Geddes WG anschließt, also ohne jede Stufe oder Winkeländerung im Übergang. Außerdem sollte dokumentiert sein, dass die digitale Weiche unter Winkeln einen mindestens genauso gleichmäßigen Übergang vom Tieftöner zum WG herstellt wie die passive Weiche.
Danke für die Tipps. Er scheint relativ kompetent zu sein. Aber bei solchen Summen, Blind zu vertrauen, wäre schon fahrlässig...
Er gibt mir die beiden für 1300€ ab. Die Weiche will er nochmals überarbeiten.
Die Materialkosten belaufen sich auf über 2000€.
Auch verspricht er perfekte Ankopplung ans Geddes WG.
Da ich genau solche Lautsprecher haben wollte trifft sich das doch sehr gut.
Optisch sind die nicht ganz auf der Höhe aber das ist kein Problem.
Der 12" TT könnte zwar etwas überdimensioniert sein aber das ist nicht weiter schlimm.
Wenn jemand Lust hat Geddes LS mit hochwertigeren Komponenten zu messen, kann mir gerne Bescheid geben. Versand übernehme ich natürlich. .
Habe leider keine Möglichkeit dazu.
Hi!
Manchmal hilft es bei akustischen Phänomenen, diese anhand von lichtoptischen Entsprechungen zu "visualisieren". So hat mir Earl Geddes das mal erklärt: Du kennst den "Poisson spot" als Ergebnis der Diffraktion an kreisrunder Scheibe? Was dort als Verstärkung auftritt, ist beim kreisrunden Waveguide eine Auslöschung.
Hmm, hat er auch erklärt warum er die Wellentheorie des Lichts für auf Schallwellen übertragbar hält?
Hallo,
Welle ist Welle.
Egal ob Schall-, Infrarot-, Mikro- oder (sichtbares) Lichtwelle.
so würd ich das nicht sehen - schallwelle braucht ein medium. ebenso wie bei einer tsunamiwelle, die fast mit schallgeschwindigkeit über den ozean rast, die wassermoleküle selbst ja nicht rasen.
aber bloß auf brechung, reflexion, interferenzen etc. bezogen schon.
gruß reinhard
Hat er doch gar nicht (http://www.princeton.edu/3D3A/Directivity/GedLee%20Nathan/index.html). ;)
Wenn man die Diagramme mal normiert, sieht das gar nicht mehr so gut aus. Man kann das sehr schön an dem hellen Fleck um 1 - 3 kHz erkennen, den sie alle aufweisen. Normiert ergibt das eine schöne Einschnürung in dem Bereich.
Hey, die Messungen kannte ich noch gar nicht! Super!
Ich habe mich schon länger gewundert, warum in seinen Messungen der unvermeidliche Einbruch auf Achse so gering ausfällt. Er hat also kräftig geglättet.
FoLLgoTT
08.04.2015, 13:27
Hey, die Messungen kannte ich noch gar nicht! Super!
:)
Die sind Messungen sind ganz interessant. Die KEF strahlt z.B. relativ gleichmäßig ab.
Ich habe mich schon länger gewundert, warum in seinen Messungen der unvermeidliche Einbruch auf Achse so gering ausfällt. Er hat also kräftig geglättet.
Geglättet nicht unbedingt. Er stellt den Amplitudengang von 0° gar nicht dar, sondern den von 30°.
Welle ist Welle.
Egal ob Schall-, Infrarot-, Mikro- oder (sichtbares) Lichtwelle.
Genau demselben Irrtum scheint Earl Geddes auch zu unterliegen… Davon, dass der "Poisson spot" ein Effekt bei kohärentem Licht ist ganz zu schweigen. Also kurz: Den Vergleich ganz schnell wieder aus dem Gedächtnis löschen. ;)
Die mathematischen Gleichungen sind prinzipiell gleich...
Davon, dass der "Poisson spot" ein Effekt bei kohärentem Licht ist ganz zu schweigen.
Aber genau auf die Phasen-Kohärenz kommt es auch akustisch an!
Eine exakte Wellenführung entlang der Guide-Kontur bildet die ebene Wellenfront am Hals nur als Kugelsegment, aber ansonsten phasenstarr ab. Genau das ist ein Zeichen dafür, dass im Guide-Verlauf NICHT zig Ablösungen und damit Reflexionen des Schalls entstehen.
Ein rotationssymmetrisches und endliches Horn hat Verzerrungen, wenn es diese Einkerbung auf Achse nicht hat. Das ist unausweichlich.
Ein rotationssymmetrisches und endliches Horn hat Verzerrungen, wenn es diese Einkerbung auf Achse nicht hat. Das ist unausweichlich.
Und ein nicht-rotationssymmetrisches Horn hat grundsätzlich Verzerrungen.
FoLLgoTT
09.04.2015, 09:25
Aber genau auf die Phasen-Kohärenz kommt es auch akustisch an!
In welcher Hinsicht? Bisher wurde noch kein Beweis geliefert, dass das überhaupt Einfluss auf den Klang hat. Und wenn, dann wäre die Frage, nach dem Wie.
Abgesehen davon, dass man das ohne Änderung des Abstrahlverhaltens auch gar nicht prüfen könnte. Außer im reflexionsarmen Raum...
Ein rotationssymmetrisches und endliches Horn hat Verzerrungen, wenn es diese Einkerbung auf Achse nicht hat. Das ist unausweichlich.
Welche Art von Verzerrungen meinst du?
In welcher Hinsicht? Bisher wurde noch kein Beweis geliefert, dass das überhaupt Einfluss auf den Klang hat.
Ich bin jetzt mal trotzig und bleibe bei der Licht-Analogie. :denk:
Du kennst das Abbildungsproblem (http://www.spacetelescope.org/about/history/aberration_problem/) des Hubble Teleskops. Das war auch ein (rotationssymmetrischer) Phasenfehler über die komplette Öffnung des Teleskops. Der Vergleich im Link zeigt deutlich, dass solche Fehler keine Farbveränderungen (übersetzt Klangveränderungen) nach sich ziehen müssen, sondern die räumliche und die Kontrast-Auflösung verwässern. Das klangliche Analogon dazu habe ich noch jedesmal gehört, wenn auf eine phasenkorrigierende Entzerrung mit FIR-Filtern umgeschaltet wurde.
Ähnlich wie sich beim Hubble Teleskop die Abbildungsleistung nicht sichtbar verbessert hätte, wenn der Himmel nur aus grauem Karton bestanden hätte, kann man die Verbesserung der akustischen Abbildungsleistung nicht mit Rauschtönen irgendwelcher Art erkennen. Es braucht komplexe akustische Strukturen (Orchester/Chor-Musik) zur Beurteilung.
Da ich hier einen "Beweis" liefern soll:
Kennst Du eine Untersuchung, die beweist, dass man das Geddes'sche Frequenzloch auf Achse klanglich bemerkt, wenn man auf 30° (Designachse) hört?
Gruß
Rudolf
FoLLgoTT
09.04.2015, 12:07
Du kennst das Abbildungsproblem (http://www.spacetelescope.org/about/history/aberration_problem/) des Hubble Teleskops. Das war auch ein (rotationssymmetrischer) Phasenfehler über die komplette Öffnung des Teleskops. Der Vergleich im Link zeigt deutlich, dass solche Fehler keine Farbveränderungen (übersetzt Klangveränderungen) nach sich ziehen müssen, sondern die räumliche und die Kontrast-Auflösung verwässern. Das klangliche Analogon dazu habe ich noch jedesmal gehört, wenn auf eine phasenkorrigierende Entzerrung mit FIR-Filtern umgeschaltet wurde.
Das ist aber alles sehr weit hergeholt. :denk:
Eine Analogie zur Hörphysiologie sehe ich in deinem Beispiel überhaupt nicht. Abgesehen davon, kann man Sehen und Hören nicht vergleichen. Schon alleine deswegen nicht, weil Sehen zeitlos geschieht, Hören dagegen nicht. Das ist wohl auch ein Grund, warum unser Auge viel weniger Fehler verzeiht als unser Gehör.
Eine Phasenentzerrung per FIR konnte ich bisher übrigens nie hören und ich habe immer mit Musik getestet. Wenn es nicht gerade um tiefgetrennte Bassreflexsubwoofer geht, werden die gängigen Hörschwellen der Gruppenlaufzeitverzerrungen auch gar nicht erreicht. Hast du bei deinen FIR-Tests ausschließlich die Phase entzerrt? Daran scheitert es bei den meisten Selbstversuchen nach meiner Erfahrung.
Kennst Du eine Untersuchung, die beweist, dass man das Geddes'sche Frequenzloch auf Achse klanglich bemerkt, wenn man auf 30° (Designachse) hört?
Nein, aber das habe ich auch nicht behauptet. Mir geht es um die Senke, wenn ganz allgemein unter 0° gehört wird (also bezogen auf einen beliebigen Waveguide). Und die ist im Zusammenspiel mit dem veränderten Abstrahlverhalten mit Sicherheit klanglich um Welten relevanter als Phasendrehungen innerhalb des Frequenzganges.
Kripston
09.04.2015, 12:34
Hallo,
habe mal mit Hornresponse ein paar Simus gemacht, das kann ja von simulierten Hörnern auch eine Polarmap erstellen, wahlweise auch auf 0 Grad normiert (so sind die nachfolgenden Simus)
Inwieweit die dann der nachmessbaren Realität entsprechen, ist dann noch eine andere Frage.
Ausgangspunkt ein Horn/WG mit 2000 qcm Fläche, 50er Hornhals und 30 cm Länge, was bei einem Oblete Spherical WG a la Geddes zu ca 90 Grad Öffnungswinkel führt.
zunächst das Geddes-WG:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1249&pictureid=22069
Dazugehörige Kontour:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1249&pictureid=22074
Dann als rein konisches Horn:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1249&pictureid=22070
Die dazugehörige Kontour:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1249&pictureid=22075
Wer erkennt da Unterschiede ?
Dann die gleichen Abmessungen als Radial-Horn:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1249&pictureid=22073
Die dazugehörige Kontour:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1249&pictureid=22076
Dann die Schallführung bei gleicher Fläche auf ein Viertel (7,5 cm) gekürzt, um eher in die Region WG zu kommen:
Zunächst nach Geddes:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1249&pictureid=22071
Die dazugehörige Kontour:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1249&pictureid=22077
Und als Radial-Horn / WG
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1249&pictureid=22072
Die dazugehörige Kontour:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1249&pictureid=22078
Nun fröhliches interpretieren.....
Gruß
Peter Krips
FoLLgoTT
09.04.2015, 13:09
@Rudolf
Ein Gedankengang ist mir eben über die Mittagspause gekommen. Zu den Phasenverzerrungen über der Fläche bei Hubble. Das ist so auf die Akustik gar nicht übertragbar. Bei der Optik erfasst der Sensor nicht nur einen Punkt, sondern eine Fläche. Daher ist nicht nur ein Strahl im Objektiv für das Bild verantwortlich, sondern ein ganzes Bündel. Und somit ist natürlich ein recht großer Flächenbereich für die Abbildung relevant und Phasenfehler erzeugen eine Unschärfe.
Bei der Akustik nimmt unser Ohr dagegen nur den Schalldruck von einem Punkt wahr (bzw. eine kleine akkumulierte Fläche) und nicht von einer aufgelösten Fläche. Genauso ein Mikrofon. Erst mit zwei Ohren nehmen wir zwei Punkte der abgestrahlten Fläche wahr, aber diese sind durch die Winkel sowieso zueinander verzögert. Die Phasenbeziehung ist also ohnehin "kaputt". Weiterhin könnten wir die anderen Teile der abgestrahlten Fläche indirekt durch Reflexionen wahrnehmen. Aber auch hier ist die Phase im Vergleich zu dem direkten Anteil total verdreht.
Korrigiere mich, wenn ich es falsch verstanden haben sollte.
@Kripston
Das sieht ja echt schlimm aus. Kannst du die Kontur dazu mal zeigen? :)
Kripston
09.04.2015, 14:07
Hallo Nils,
@Kripston
Das sieht ja echt schlimm aus. Kannst du die Kontur dazu mal zeigen? :)
habs oben eingefügt...
Gruß
Peter Krips
Peter,
mach dir mal die Mühe und verrunde den Abschluss vom OS und vom konischen Horn großzügig.
Gruß
JFA
Kripston
09.04.2015, 16:05
Hallo,
Peter,
mach dir mal die Mühe und verrunde den Abschluss vom OS und vom konischen Horn großzügig.
Gruß
JFA
Da stoßen wir an die Grenzen von Hornresponse.
Selbst wenn man mit Trick 27 noch ein Hornsegment mit entsprechender Verrundung anfügen könnte, berechnet das Prog bei kombinierten Hornsegmenten keine Polarmap mehr.
Die Frage ist, ab die Verrundung am Mund vorgesehen ist.
So wie ich Geddes mit seinem Oblete Spherical WG verstanden habe, ist es im Prinzip ein konisches Horn, das lediglich am Hornhals eine andere Kontour hat.
Gruß
Peter Krips.
P.S. Ich habe noch ein paar mehr Kontouren simuliert, die sind mir persönlich durch die Bank "sympatischer", da die zwar mit steigender Frequenz ausser Winkel zunehmend bündeln, aber wenigstens sauber und ohne Artefakte. Da ist es dann leicht möglich, mit passendem TT auf passender Schallwand sogar als Zweiweger bzgl. des Bündelungsverhaltens einen stetigen Ubergang hinzubekommen.
Das Geddes WG ist ganz global gesehen zwar CD, aber a) nicht wirklich gleichmäßig, da gibt es mir zu viele Unstetigheiten und b) sind die Achsenfrequenzgänge nicht linear und müssten entzerrt werden, was ja a) noch verschlimmern könnte.
FoLLgoTT
09.04.2015, 16:21
Da stoßen wir an die Grenzen von Hornresponse.
Wenn du mir mal die genauen Maße gibst (Durchmesser, Höhe usw.) kann ich das mal in AxiDriver nachbauen. Ist ja schnell gemacht. :)
Diese Rundung-Gerade-Rundung-Kontur sieht mit ein paar schnellen Versuchen in AxiDriver echt übel aus.
Nach meiner Erfahrung kann das Abstrahlverhalten eines Waveguides/Horns am besten per Hand auf den Treiber hin optimiert werden, ohne die Anwendung einer starren Formel für die Kontur.
Kripston
09.04.2015, 16:40
@Nils:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1249&pictureid=22100
Gruß
Peter Krips
Die Frage ist, ab die Verrundung am Mund vorgesehen ist.
So wie ich Geddes mit seinem Oblete Spherical WG verstanden habe, ist es im Prinzip ein konisches Horn, das lediglich am Hornhals eine andere Kontour hat.
Im Prinzip ist es eine Kontur, die aus einem orthogonalen, hyperbolischen Koordinatensystem abgeleitet ist. Innerhalb dieses Koordinatensystems ist die Wellengleichung analytisch lösbar (durch Koordinatentransformation), sofern die Quelle als eben angenommen wird.
In der Realität scheitert die perfekte Umsetzung an 2 Dingen:
1.) das Koordinatensystem ist unendlich, d. h. für einen praktikablen Waveguide muss die Öffnungsfunktion abgebrochen werden. So wie bei dir in hornresponse ergibt das dann einen Wellenwiderstandssprung am Ausgang, der u. a. zu diesem furchtbaren Diagramm führt. Eine Verrundung ist umungänglich.
2.) Es gibt keine perfekten ebenen Quellen. Sie lassen sich allerdings ganz ordentlich annähern (eine gewöhnliche Kalotte ist eine ordentliche - keine gute! - Näherung; aber nur ohne Diffusor*).
Letztlich ist die OS-Kontur die, auch in der Praxis, Kontur mit den geringsten sogenannten HOMs (Higher Order Modes). Dafür halt leider mit dem fiesen Einbruch auf Achse.
FoLLgoTT
09.04.2015, 16:55
Danke, Peter. Leider kenne ich mich mit Hornresp nicht aus und habe momentan nicht die Zeit, mich in alle Parameter einzulesen.
Daher hier ein 21 cm breiter Waveguide für einen idealen 1"-Hochtöner. Es kommt aber immer auf dasselbe hinaus. Der Einbruch auf Achse erzeugt eine Aufweitung im Abstrahlverhalten. Die Messungen von Princeton (http://www.princeton.edu/3D3A/Directivity/GedLee%20Nathan/images/Plots/Horizontal/GedLee%20Nathan%20H%20Front%20Contour%20Plot.png) zeigen genau das.
Simulation:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=7866&stc=1&d=1428591049
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=7867&stc=1&d=1428591049
Messung von Princeton:
http://www.princeton.edu/3D3A/Directivity/GedLee%20Nathan/images/Plots/Horizontal/GedLee%20Nathan%20H%20Front%20Contour%20Plot.png
Das ist schlicht und ergreifend nicht "constant directivity", auch wenn Geddes das gerne behauptet. Das ist sogar schlechter als so manch herkömmlicher Lautsprecher ohne Waveguide.
Kein Wunder, dass er keine normierten Sonogramme mag... :rolleyes:
Hallo Nils,
vielen Dank für die Simu. Kannst Du bitte für das Waveguide auch den Frequenzgang auf Achse zeigen? ;) Ich würde gern sehen, wie stark der Einbruch auf Achse ist...
Müsste mit Axidriver eigentlich über VACS gehen, wenn ich mich recht erinnere. Habe 'ne Weile nicht damit gearbeitet...
Grüsse,
Christoph
FoLLgoTT
09.04.2015, 20:57
vielen Dank für die Simu. Kannst Du bitte für das Waveguide auch den Frequenzgang auf Achse zeigen? ;)
Ich hatte das leider nicht gespeichert, daher alles noch mal. Dauert aber zum Glück nicht so lange. :)
Als Vergleich hier eine minimal optimierte Kontur. Die habe ich in einer halben Stunde zusammengeschustert, also bitte nicht meckern. Es geht auf jeden Fall noch besser. ;)
Geddes:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=7869&stc=1&d=1428605706
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=7870&stc=1&d=1428605706
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=7871&stc=1&d=1428605706
"Herkömmliche" Kontur:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=7872&stc=1&d=1428605706
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=7873&stc=1&d=1428605706
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=7874&stc=1&d=1428605706
..
Diese Rundung-Gerade-Rundung-Kontur sieht mit ein paar schnellen Versuchen in AxiDriver echt übel aus.
....
Hallo Nils,
ich habe da eine Vermutung warum das so böse aussieht Im Thread "Verfärbungen von Waveguides" im hifi-forum hast Du Dich ja auch schon geäußert: Aus einem Radius in eine Gerade zu gehen "geht" gar nicht...bei Nockenwellen muss die zweite Ableitung stetig sein, das nennt man "ruckfrei"....mich beschleicht, dass das für die Kontur eines Waveguides ähnlich sein muss. Hab' im Moment leider wenig Zeit die Wellengleichung in dieser Richtung mal zu lösen...
Viele Grüße,
Christoph
FoLLgoTT
10.04.2015, 09:09
ich habe da eine Vermutung warum das so böse aussieht Im Thread "Verfärbungen von Waveguides" im hifi-forum hast Du Dich ja auch schon geäußert: Aus einem Radius in eine Gerade zu gehen "geht" gar nicht...bei Nockenwellen muss die zweite Ableitung stetig sein, das nennt man "ruckfrei"....mich beschleicht, dass das für die Kontur eines Waveguides ähnlich sein muss. Hab' im Moment leider wenig Zeit die Wellengleichung in dieser Richtung mal zu lösen...
Mathematisch kann ich da leider nicht mehr mithalten, da bin ich schon zu weit raus. ;)
Aber ich denke nicht, dass der Übergang zu den Abrundungen das Problem ist. Das Abstrahlverhalten ändert sich durch die Rundungen nur minimal. Die Gerade ist einfach das Problem. So eine Kontur erzeugt kein konstantes Abstrahlverhalten. Der große rote Fleck geht übrigens in Wirklichkeit bis über +10 dB, auch wenn ich hier nur bis +3 dB darstelle. Das ist richtig schlecht.
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=7876&stc=1&d=1428649343
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=7877&stc=1&d=1428649343
Geddes hat sich sehr auf die HOMs versteift. Mir ist bisher keine Untersuchung über deren Auswirkung auf den Klang bekannt. Das ist ja auch gar nicht so einfach.
Und wenn man die HOMs mit etwas Schaumstoff bei jeder beliebigen Kontur bedämpfen kann, sehe ich keinen Grund darin, eine gute Kontur nur für weniger HOMs zu opfern. Das Abstrahlverhalten hat definitiv großen Einfluss auf den Klang. Das ist lange bewiesen. In meinen Augen legt Geddes falsche Prioritäten und täuscht seine Kunden.
Moin zusammen,
ich habe mal das 'Geddes Waveguide', das Peter Krips in Hornresponse simuliert hat exportiert und die Waveguide-Kontur in AxiDriver geladen.
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=929&pictureid=22129
Die Kontur ist identisch, in AxiDriver schliesst das Waveguide aber mit einer Schallwand ab.
Das Sonogramm - nicht auf 0° normiert! - von 1K-20k sieht dann so aus:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=929&pictureid=22130
Einbrüche auf Achse bei ca 3K, 5,5k und 8k. Hier gut zu sehen:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=929&pictureid=22131
Bei 30° sieht das tatsächlich sehr gleichmässig aus:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=929&pictureid=22132
Auf 0° normiert sieht man dann die entsprechenden Aufweitungen bei 3k, 5,5k und 8k:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=929&pictureid=22133
Mit abgerundetem Übergang am Hornmund...
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=929&pictureid=22135
.sieht es auch nicht entscheidend besser aus:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=929&pictureid=22136
Die Aufweitungen bei 5,5 und 8k fallen etwas geringer aus, aber der erste Einbruch/Aufweitung ist nicht wesentlich von der Verrundung betroffen.
Gruß,
Christoph
Moin zusammen,
Zitat: FoLLgoTT (http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/member.php?u=394)
Zitat von Gaga http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/images/buttons/viewpost.gif (http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?p=175557#post175557)
Wie auch immer, Kanten sind auf alle Fälle doof. In der nächsten Simu-Serie daher dann die Auswirkung von Rundungen am WG-Hals und WG-Mund....
Dann bist du beim OS-Waveguide von Geddes. Der taugt genauso wenig wie das konische Ding. Da ist der Einbruch auf Achse nämlich auch da. Er entsteht nicht durch die harten Kanten, sondern durch die Kontur.
Hatten wir ja hier (http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showpost.php?p=146037&postcount=46) schon mal. :)Ich nutze einfach mal diesen alten Thread, um die Diskussion über die Ursachen des bei Waveguides/konischen Hörnern beobachteten Einbruch auf Achse hier weiter zu führen.
Der letzte Beitrag von Leif aus dem ABEC-Tread:
Hallo!
Das sind Horn Moden. Schau mal hier, auf Seite 8: https://www.grc.com/acoustics/an-int...orn-theory.pdf (https://www.grc.com/acoustics/an-introduction-to-horn-theory.pdf)Vielen Dank! Ich lese die Kolbrek-Artikel nochmal in Ruhe daraufhin durch.
Im ABEC-Thread dann weiter mit den Simus...
Grüße,
Christoph
Ich bin mir sicher, dass ich das hier im Forum schon mal erwähnt habe...
Denkt Euch ein konisches Horn, angetrieben von einer sphärischen Welle. Dann ist die Wellenfront immer rechtwinklig zur Kontur und zur Mittelachse. An jeder Stelle lässt sich also ein Kugelsegment, bzw. im Schnitt betrachtet ein Kreisbogen, beobachten. Preisfrage: was passiert, wenn die Erhöhung des Kreisbogens (Abstand zur Sehne) gleich lambda/2 ist? Tipp: Integral vom Sinus über eine Periode bilden.
Moin JFA,
Denkt Euch ein konisches Horn, angetrieben von einer sphärischen Welle. Dann ist die Wellenfront immer rechtwinklig zur Kontur und zur Mittelachse. An jeder Stelle lässt sich also ein Kugelsegment, bzw. im Schnitt betrachtet ein Kreisbogen, beobachten. Preisfrage: was passiert, wenn die Erhöhung des Kreisbogens (Abstand zur Sehne) gleich lambda/2 ist? Tipp: Integral vom Sinus über eine Periode bilden.
Vielen Dank!!! Ich schaue mir die Sinus darauf hin nochmal an...
Gruß,
Christoph
Ich bin mir sicher, dass ich das hier im Forum schon mal erwähnt habe...
Denkt Euch ein konisches Horn, angetrieben von einer sphärischen Welle. Dann ist die Wellenfront immer rechtwinklig zur Kontur und zur Mittelachse. An jeder Stelle lässt sich also ein Kugelsegment, bzw. im Schnitt betrachtet ein Kreisbogen, beobachten. Preisfrage: was passiert, wenn die Erhöhung des Kreisbogens (Abstand zur Sehne) gleich lambda/2 ist? Tipp: Integral vom Sinus über eine Periode bilden.
Wenn der Trichter nicht abgerundet ausläuft sondern plötzlich in die Schallwand springt oder ganz abbricht, dann entsteht an dieser Kante Schallbrechung, die zu einer Auslöschung auf Achse bei der Frequenz Deiner Vorgabe für lambda/2 führt.
Ist ja doll. Und das hast Du ganz alleine herausgefunden?
Und was ist, wenn der Trichter verrundet ausläuft? Wieso gibt es dann trotzdem diesen Einbruch?
Wie stark verrundet? Fragen in der Dunkelheit.
sonicfury
19.03.2016, 08:53
>>>>- da es auch nochmal erklärt, warum Gedlee seine Boxen als CD baut...
Naja... zunächst bin ich von CD's Version nicht begeistert. So richtig toll CD hat er da selber nicht geschafft. Er hat viel (richtiges) zusammengeschrieben, seine prakt. Ausführung aber hakt. CD haben andere "richtiger" umgesetzt, weil konstanter.
Insofern.. der fury sagt (furytheorie):
CD muss man garnicht sklavisch befolgen. Es langt alleine schon, wenn die Energiekurve harnomisch verläuft, egal ob gleichmässig zunehmende Bündelung oder echte "CD"- konsante bündelung. Sobald ein LS einen Energiefrequnzgang ohne Sprungstellen aufweist, klingt er gut.
:D
PS: Oh seh grad Nils hat am Geddes CD auch schon rumgemeckert, ok, wollte ich nicht wiederholen aber im Grunde stimmts.
Moin,
Denkt Euch ein konisches Horn, angetrieben von einer sphärischen Welle. Dann ist die Wellenfront immer rechtwinklig zur Kontur und zur Mittelachse. An jeder Stelle lässt sich also ein Kugelsegment, bzw. im Schnitt betrachtet ein Kreisbogen, beobachten. Preisfrage: was passiert, wenn die Erhöhung des Kreisbogens (Abstand zur Sehne) gleich lambda/2 ist? Tipp: Integral vom Sinus über eine Periode bilden.
Ich denke JFA ist bei seinem Hinweis oben die Kantenreflexion oder mögliche Verrundung des Hornmundes zunächst völlig wumpe.
Es beschreibt m.E. diese Situation im konischen Waveguide:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=929&pictureid=26336
Dargestellt ist die AxiDriver Simu eines konischen Waveguides mit 20mm Durchmesser am Hornhals (und Flachmembran mit 20mm Durchmesser) bei 797Hz. Das Horn ist 1m lang und hat einen Öffnungswinkel von ca 90°.
Reflexionen am Hornmund und Anpassungsfehler am Hornhals sind sicher weitere Ursachen für Fehler bei der Abstrahlung und SPL-Schwankungen auf Achse.
JFA, weiter oben im Thread:
m Prinzip ist es eine Kontur, die aus einem orthogonalen, hyperbolischen Koordinatensystem abgeleitet ist. Innerhalb dieses Koordinatensystems ist die Wellengleichung analytisch lösbar (durch Koordinatentransformation), sofern die Quelle als eben angenommen wird.
In der Realität scheitert die perfekte Umsetzung an 2 Dingen:
1.) das Koordinatensystem ist unendlich, d. h. für einen praktikablen Waveguide muss die Öffnungsfunktion abgebrochen werden. So wie bei dir in hornresponse ergibt das dann einen Wellenwiderstandssprung am Ausgang, der u. a. zu diesem furchtbaren Diagramm führt. Eine Verrundung ist umungänglich.
2.) Es gibt keine perfekten ebenen Quellen. Sie lassen sich allerdings ganz ordentlich annähern (eine gewöhnliche Kalotte ist eine ordentliche - keine gute! - Näherung; aber nur ohne Diffusor*).
Letztlich ist die OS-Kontur die, auch in der Praxis, Kontur mit den geringsten sogenannten HOMs (Higher Order Modes). Dafür halt leider mit dem fiesen Einbruch auf Achse.
Leider fehlt das Gefühl, welche der 'Fehlerquellen' sich wie stark auswirken. Vielleicht führe ich eine Serie von Simus mit AxiDriver durch, um das für mich ein wenig aufzudröseln... Dann in einem neuen Thread zum Thema.
Gruß,
Christoph
PS: Der directivity plot mit einer ganzen Reihe von Erhöhungen und 'Löchern' auf Achse
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=929&pictureid=26337
Leider fehlt das Gefühl, welche der 'Fehlerquellen' sich wie stark auswirken. Vielleicht führe ich eine Serie von Simus mit AxiDriver durch, um das für mich ein wenig aufzudröseln... Dann in einem neuen Thread zum Thema.
Hallo Christoph,
vielleicht sollte man zuerst die Frage stellen, was überhaupt der "Fehler" ist. Eine ideal kugelförmige Abstrahlung innerhalb des Horns ist ein Zeichen dafür, dass die Hornkontur "stimmt" und es keine unerwünschten Reflexionen im Horn gibt. Diese Kugelform führt unweigerlich zu einem Lambda/2-Versatz zwischen Kugelmitte und Kugelrand (= Abbruch der Hornkontur).
Ein scharfer Randabbruch begrenzt die Störung auf eine bestimmte Frequenz und führt gleichzeitig zu einem heftigen Interferenzeinbruch auf Achse.
Eine weiträumige Randverrundung verteilt die Störung auf einen größeren Frequenzbereich und vermindert die Tiefe des Einbruchs. Die Störung wird aber nicht im eigentlichen Sinn "beseitigt".
Entfernt man sich weit genug von der 0°-Achse, verteilt sich der Interferenzeinbruch ebenfalls auf einen größeren Frequenzbereich. Der akustische Effekt entspricht einer Randverrundung. Dein Sonogramm zeigt, dass ab 15° recht ordentliche Verhältnisse vorliegen.
Du hast natürlich auch die Möglichkeit, die Hornkontur so zu vermasseln, dass keine Kugelfront mehr vorhanden ist und deshalb keine Störung zu identifizieren ist. :rolleyes:
Mein Rat wie immer: Vergiss den 0°-Frequenzgang. Er hat die geringste Bedeutung für das Gesamtergebnis.
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