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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hardware für ARTA



ente
02.04.2015, 21:56
Das Thema Messhardware für ARTA wurde und wird hier immer wieder diskutiert. Jeder Einsteiger stellt sich naturgemäß die Frage, was ist die optimale Hardware zum Messen. Leider ist die Frage kaum allgemeingültig zu beantworten, denn sowohl Ansprüche als auch Budget divergieren erfahrungsgemäß immens.

Wer etwas für lange Zeit haben möchte, der sollte sich eine RME Fireface UC und ein gutes Mikrofon kaufen. RME pflegt die Treiber vorbildlich und somit bleibt die Karte auch bei Wechsel des Betriebssystems nutzbar.

Am anderen Ende der Verteilung liegen die Einstiegslösungen. Da insbesondere in diesem Preissegment immer wieder die All-In-One-Lösung gewünscht wird, hier ein Vorschlag, mit dem sich das realisieren lässt. Für ein komplettes Einsteigerpaket empfehle ich folgende Teile:

ESI Maya 22 USB (ca. 70,00 €)
- die Karte läuft mit 48kHz ohne Probleme, Frequenzgang und Klirr sind ok.
- die Treiberinstallation erfordert etwas Geduld
- Softwaremäßige Umschaltung zwischen Mic und Line IN. Es ist also kein Umstöpseln beim Wechsel zwischen elektrischen und akustischen Messungen erforderlich.

Messverstärker
Teilbastellösung mit hinreichend Power: AudioCreativ Verstärkermodul TDA7294 (ca, 30,00 €), Ringkerntrafo (ca. 33,00 €)
Fertiglösung mit sauberen 15 W @ 8Ohm: Thomann t.amp PM40V (55,00€)

ARTA MessBox
http://www.m1n1.de/html/messung.html (fertig bestückte Platine ca. 49,00 €)

Soundkarte, AudiCreativ-Verstärker und MessBox-Platine passen gut in ein kleines AudioCreativ-Gehäuse (wg. Ringkern 80 mm hoch). Die Soundkarte lässt sich gut an der Frontplatte aus Alu befestigen, somit sind Mic-In, Phantom-Power und Hi-Z sowie Kopfhörerausgang zugänglich.

Mikrofon
- preiswerter Einstieg: Thomann t.bone MM1, Achtung, Korrekturdatei erforderlich (35,00 €)
- gutes Alltagsmikrofon: Beyerdynamic MM1, auch ohne Korrekturdatei nutzbar (169,00 €)
- auch für Klirrmessungen geeignet: Audix TM1 (319,00€)

Ein Mikrofon mit linearem Frequenzgang und auch für Nahfeld- und Klirrmessungen hinreichend hohem Grenzschalldruck macht also einen guten Teil des Gesamtbudgets aus.


Gruß
Heinrich

roland44
04.04.2015, 16:57
Das hilft bestimmt vielen Einsteigern. Die meisten Treads zu diesem Thema sind veraltet, und die HW nicht mehr erhältlich.
Gruß
Roland

Sepp
04.04.2015, 19:15
Mikrofon
- auch für Klirrmessungen geeignet: Audix TM1 (319,00€)


preiswerte Alternative zum Audix, bei vergleichbaren Daten :
http://www.isemcon.net/de/emx-7150.htm
213,90€ inkl. Calibration Data File

Grüße
Dirk

Siegfried
22.03.2018, 01:48
Tach,

nun hat man die Hardware zusammen. Das ist schön, aber das Problem ist noch nicht gelöst.
Wie verkabele ich dies ? Klar - alle Kabel so kurz wie möglich.

Lappi mit USB-Soundkarte ist klar - mit USB-Kabel.
Und dann ?
Bisher habe ich noch nirgends eine klare Beschreibung, bzw. Bebilderung gefunden wie, was, wo, verkabelt werden muss / soll.
An dieser Stelle möchte ich Heinrich danken für seine umfassend Arbeit zum Arta-Handbuch, auch wenn es die Verkabelung (noch) nicht enthält.

Ich habe mal einen Aufbau verkabelt.
Ob das so richtig ist weiß ich allerdings nicht.
Deshalb meine Bitte an die "Eingeweihten der Materie":
Ist dies so richtig oder muß umgestöpfelt werden.

Weitere Frage:
1) Kann für alle Messungen alles so verkabelt bleiben, oder muß etwas, und wenn ja, wie verändert werden.

2) Im Arta-Handbuch (Seite 49) "Prüfen des Messverstärkers" - Bild 5.20 sind ein Spannungsteiler und 10er-Dioden abgebildet.
Sind diese Teile in der Arta-Box 3,2 enthalten oder muß dies extra hinzugefügt werden?

3) Auf der Arta-Box 3,2 sind noch zwei Schalter. Somit vier Schaltvarianten möglich.
Wie sind die Schalterstellungen für die Messungen zu Stellen?

Für einen kurzen Hinweis und Tips die auf Arta bezogen sind, danke ich schon mal im voraus.

Gruß
Siegfried

PS
Vielleicht fühlt sich doch der ein oder andere "Maestro" dazu berufen ein verständliches Youtube zu diesem Thema zu erstellen. Bedarf besteht.42195

bg20
23.03.2018, 10:15
ich habe mir aus der bucht eine lm3866 endstufe geholt
und nen ring kern trafo mit 2 x18 v mit 160 va

da sowieso 2 kanal gemessen wird sollte der verstärker reichen
hat mich zusammen 20 teuro gekostet
,dieses wochenende will ich ihm in einen alu koffer unterbringen

Ausgeschiedener Benutzer
23.03.2018, 13:52
Wie wäre denn die ESI U22 XT zu beurteilen? Diese hätte den Vorteil eines Potis für die Lautstärkeeinstellung.

http://www.esi-audio.de/produkte/u22xt/

(http://www.esi-audio.de/produkte/u22xt/)

wus
26.04.2018, 16:07
Spricht irgendwas dagegen, statt der vorgeschlagenen dedizierten Mess-Endstufe eine gewöhnliche HiFi-Endstufe zu verwenden? Ich habe hier noch eine Scott Alpha 6 Endstufe rumstehen ... bringt 60 Watt an 8 Ohm, das müsste doch für alles außer Messungen bei sehr hohen Lautsärken gut reichen, oder?

Azrael
26.04.2018, 16:27
Wenn ich das gerade eben richtig recherchiert habe, dann ist das Teil aus den End-70ern. Nun ja, wenn es funktioniert, warum nicht? Akkurat funktionierende Verstärker zu bauen war schon damals kein Hexenwerk. :)

Viele Grüße,
Michael

wus
26.04.2018, 23:26
Akkurat funktionierende Verstärker zu bauen war schon damals kein Hexenwerk. :)Das erinnert mich jetzt daran dass man bevor man zu messen beginnt erst mal seine Messgeräte überprüfen sollte: kann man mit Arta Verstärker-Verzerrungen messen? Und Frequenzgang? In der alten Zeit waren DC-gekoppelte Endstufen ja nicht unbedingt üblich, da könnte der Frequenzgang evtl. zu den untersten oder obersten Frequenzen hin schon etwas einbrechen.

Azrael
27.04.2018, 09:43
Das sollte wohl gehen, nur bin ich in diesen Dingen nicht bewandert genug, um dazu was zu sagen. :o

Viele Grüße,
Michael

wus
27.04.2018, 16:44
Der Thread ist ja inzwischen 3 Jahre alt, ist die ESI Maya 22 USB (ca. 70,00 €) ist immer noch aktuell, oder gibt's inzwischen was noch empfehlenswerteres (und wenn ja, warum), oder was günstigeres was genau so gut ist?

wus
12.05.2018, 13:24
ESI Maya 22 USB (ca. 70,00 €)
...
- die Treiberinstallation erfordert etwas GeduldAn der Stelle stehe ich jetzt. Mein Windows ist 10 Pro, die Maya läuft soweit ich das bisher beurteilen kann. Ich konnte mit Audacity eine Aufnahme machen.

Ich bin gerade dabei mich in Arta einzulesen und verwende dazu das engl. user manual 1.9.0. Auf S. 19 wird in Kapitel 1.4.3 der ASIO Driver Setup beschrieben. Das sieht bei der Maya völlig anders aus als das Beispiel im Arta-Handbuch:

43174

Passt das so? Ich bin mir nicht sicher ob die angezeigten Zahlen Samples oder Millisekunden sind. Laut Handbuch der Maya 22 seien für Recordinganwendungen Latenzen zwischen 4 und 8 ms sinnvoll. Diese Werte tauchen in der Liste im Screenshot gar nicht auf, daher nehme ich an dass hier direkt Samples angezeigt werden.

Könnte mir das bitte einer der mit Arta und der Maya 22 erfahrenen User hier bestätigen, oder ggfs. korrigieren?

Ich habe die Sample Rate auf 48kHz eingestellt. Bit-Tiefe habe ich nicht gefunden, würde gerne 24 bit verwenden - wo stelle ich das ein? Oder arbeitet die Maya ohne Ausnahme immer mit 24 bit?

Azrael
12.05.2018, 21:21
Schau mal auf der Arta-Hompage unter "Support" (http://www.artalabs.hr/support.htm) nach. Da findet sich einiges Material auch in deutsch.

Ich weiß nicht, ob sich das nur auf das deutsche Manual bezieht, aber dieses hat eine wesentlich höhere Versionsnummer.....:confused:

Ansonsten kann ich zu Arta nicht viele Tips geben, weil ich zum Messen REW benutze, was allerdings auch mit etwas Trial and Error verbunden war, weil es zwar viele Tutorials zur Raumanalyse mit REW gibt, aber nur wenig zum Thema Lautsprecherentwicklung, obwohl REW die Werkzeuge hierzu grundsätzlich ja auch mitbringt.

Viele Grüße,
Michael

wus
13.05.2018, 00:22
Danke dass Du geantwortest hast, Michael. Kennst Du vielleicht jemand im Forum der mit Arta arbeitet?

Das dt. Handbuch hat komischerweise Versions-Nr. 2.4, bezieht sich aber laut Text auf Arta Version 1.8. Da ich Arta Version 1.9 habe dachte ich mir, nehme ich auch das Handbuch das sich auf 1.9 bezieht - das englische. Das nennt sich 1.9.0 und bezieht sich auch auf Arta 1.9.0.

Ich bin inzwischen beim Soundcard Testing angelangt, aber irgendwas stimmt da nicht. Egal welchen Pegel ich einstelle, ich kriege immer THD = 100% und THD+N = 100%. Über den Kopfhörerausgang der Maya hört sich das Signal aber unverzerrt / sauber / sinusförmig an. Der Graph sieht auch normal aus, ähnlich wie das Beispiel im Handbuch. Keinerlei Harmonischen die aus dem Rauschspektrum rausragen, nur ein ganz leichter Buckel bei 50Hz.

Warum also zeigt Arta 100% THD an?

wus
28.04.2020, 19:40
Falls wieder mal jemand auf der Suche nach einem geeigneten USB Interface hier rein schaut: ich habe mit der Maya 22, Arta und der Arta Messbox inzwischen etliche Messungen gemacht. Es war aber nicht einfach, die richtigen Verbindungen und Einstellungen heraus zu finden. Aber dann habe ich etliche Impedanz, TSP und Frequenzgangmessungen erfolgreich durchgeführt.

Kürzlich wollte ich dann erstmals Verzerrungsmessungen an Lautsprechern bei etwas höheren Pegeln durchführen, dabei kam ich dann drauf dass der in der Maya22 eingebaute Mikrofonvorverstärker ab einem gewissen Pegel übersteuert (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?20420-THD-limitierte-Maximalpegelmessung&p=278951&viewfull=1#post278951). Mit meinem Messmikro (iSEMcon EMX7150, 7,27 mV/Pa) liegt diese Grenze bei ca. 110 dB SPL.

Dagegen hilft es nicht den Eingangspegelsteller im Maya Control Panel runterzuziehen - das reduziert zwar den weitergereichten Pegel, nicht aber die übersteuerungsbedingten Verzerrungen. Offensichtlich - das schließe ich aus meinen Versuchen - ist der Software-Pegelsteller hinter dem VV angeordnet.

Also wer auch derartige Messungen bei hohen Schalldrücken machen will sollte sich vielleicht besser ein anderes USB Sound Interface aussuchen. Oder er kalkuliert gleich von Anfang an auch den Kauf des sonst nötigen Mikrofon-Dämpfungsglieds ein (das auch ich jetzt brauche).


Wie wäre denn die ESI U22 XT zu beurteilen? Diese hätte den Vorteil eines Potis für die Lautstärkeeinstellung.
http://www.esi-audio.de/produkte/u22xt/Das hängt jetzt davon ab, wie ESI diese Lautstärkeeinstellung realisiert hat. Wenn sie wie bei der Maya22 dem VV nachgeordnet ist bringt das keinen Vorteil für die "Großsignalfestigkeit".

Wenn es ein echter Gain-Regler ist - der in der Gegenkopplungsschleife den Verstärkungsfaktor reduziert und dadurch Übersteuerung vermeiden hilft - dann könnte die U22 XT der Maya22 in diesem Punkt überlegen sein.

sailor
19.09.2020, 12:20
Ich möchte mir ein RME ADI-2-PRO FS zulegen und dann natürlich auch zum Messen mit ARTA benutzen.

Hat da jemand schon Erfahrung oder kennt jemand, der das schon erfolgreich gemacht hat?

Danke schon mal im Voraus
Reinhard

wus
19.09.2020, 19:02
Ich kenne das Teil nicht, habe aber die Beschreibung mal überflogen.

Habe ich das richtig verstanden, dass es keine Mikrofoneingänge hat???

sailor
20.09.2020, 16:16
Mikrofoneingang ist nich nötig, da ich meinen zusammen mit dem Mikro kalibrierten Mik-VV weiter verwenden möchte.

Meine Anwendungen wären:
- DAC zur Musikwiedergabe
- ADC zur Digitalisierung von Vinyl
- und eben das Messen mit ARTA