Die Safa - Stage Accompany für Arme

[Christoph Gebhard]

Hallo,

erstmal ein Bild:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=132&pictureid=1578

Weitere Infos folgen...

Schöne Grüße, Christoph

[Christoph Gebhard]

Hallöchen,

zur Vorgeschichte: Die Safa ist die zweite Evolutionstufe dieser Box:

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=132&pictureid=1580

Diese Box war von mir und meinem Bruder angedacht, um die Lücke zwischen unserer großen und schweren PA-Anlage (vier 38er-Subs, zwei Satelliten, drei Endstufen, DCX und entsprechende Verkabelung) und der kleinen Pamo (http://www.hifi-forum.de/index.php?action=browseT&back=2&sort=lpost&forum_id=205&thread=12) zu schließen.
Die Reserven der Pamo waren oft zu gering, der Aufbau der großen Anlage unnötig aufwendig.
Also musste etwas her, was mehr Pegel als die Pamo konnte und mit zwei Handgriffen "mal eben" auch ohne Aktivtechnik aufgebaut werden kann, "plug and play" praktisch.

Für die obige Box sind zwei verschiedene Weichen entstanden, die zwar ganz gut funktioniert haben, aber gerade der Mitteltondreck aus dem BR-Kanal nervte mich so stark, dass eine Überarbeitung - zumindest des Gehäuses - immer angedacht war.

Für meine nächste große Drei-Wege-Box (der Nachfolger der Mobb Deep) blieb eine nicht passende Schallführung "übrig". Ein beschnittenes 2-Zoll-CD-Bi-Radial-Horn, was ich bei E-Bay für 39€ gefunden habe (wohl ein Kopie von diesem Horn (http://www.lautsprecher-technik.de/cdradialhorn-284x246mm-p-1760.html?language=de?osCsid=cd4c43c073273cd8010d1 5279611c949) ) und eigentlich von mir für ein längliches Bändchen gedacht war. Ich habe das aber nicht so hinbekommen, wie ich mir das vorgestellt habe (Unstetigkeiten im Superhochton).
Zum Wegschmeißen fand ich das dann zu schade und da ich noch zwei nackte PT2-Magnetostaten-Module im Keller rumliegen hatte, habe ich die einfach dahinter gebaut.
Die Unstetigkeiten im Superhochton habe ich so zwar noch immer (bzw. sogar noch ausgeprägter), aber das konnte ich für einen Beschallungslautsprecher dulden (zumal es sich nicht so schlimm anhört, wie es sich misst).
Die Größe der Schallführung (29cm) passte sowohl optisch als auch technisch zu einem 30cm-Tieftöner, so dass sich eine Kombination mit dem Tieftöner der obigen Box anbot.

Also habe ich kurzerhand die Schallwand der "alten Box" und ein Versteifungkreuz zum Teil entfernt, eine neue Schallwand aufgeleimt und den Hochtöner ausgetauscht. Das Ergebnis sieht man im ersten Post.
Klanglich erhoffe ich mir von dem Magnetostaten einfach eine "audiophilere Note" und erfreue mich zudem an dem Exoten-Status ( Stage Accompany (http://www.sa-vintage.com/Downloads/sa8520-25-pi.pdf) für Arme :D )
Ob`s letzlich Sinn macht? Keine Ahnung, aber ich habe Spaß dran ;)

Weitere Infos folgen...

Gruß, Christoph

[Christoph Gebhard]

Nun zu den Chassis:

Tieftöner ist ein B&C 12HPL64 (http://www.bcspeakers.com/PDF/PRD/12HPL64.pdf).

Das ist der kleinste Neodymer von B&C, leichte, unbeschichtete Pappe (42g), niedrige mechanische Verluste.
Er ist sowohl mechanisch als auch elektrisch für einen PA-ler nicht sonderlich pegelfreudig (aber das ist der Hochtöner ja auch nicht ;) ), dafür aber "obenrum" sehr gutmütig (sanfter als im Datenblatt) und zudem auch fullrange-fähig. Will heißen, er kann auch einigermaßen Bass.
Dafür braucht er zwar etwas Volumen (ca. 50-65 Liter), bleibt aber im Wirkungsgrad deutlich über HiFi-30er (92-94dB im Freifeld, f3 50Hz-60Hz je nach Abstimmung).

Einmal mit und einmal ohne den zu erwartenden Einfluss der Serienspule (die durch den starken Mitteltonanstieg sehr groß ausfallen muss).
Die von mir gemessenen TSP stehen oben links im Dialogfenster und unterscheiden sich nicht wesentlich von den Hersteller-TSP.
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=132&pictureid=1581

Wir haben ihn praktisch neuwertig für ungefähr für die Hälfte des Neupreises von Atomium aus dem HiFi-Forum bekommen, was auch mit ein Kaufgrund war. Zudem gefällt er uns auch optisch. So muss eine PA-Pappe einfach aussehen ;)


Der Hochtöner ist das in vielen Hochtöner verbaute Magnetostaten-Modul PT2. Mein Exemplar ist noch aus den Zeiten als Thorsten Weber von der Boxenbaustelle Dayton in Deutschland vertrieben hat. Ich habe es damals ohne Frontplatte für kleines Geld bei E-Bay von ihm gekauft.
Aktuelles Datenblatt (http://www.parts-express.com/pdf/275-085s.pdf)

Ein kleines Problem könnte der etwas zu schwache Superhochton des Dayton werden. Im Präsenzbereich und mittleren Hochton sorgt das Horn natürlich für ausreichend Wirkungsgrad (bis über 100dB). Im oberen Hochton ist der Treiber aber auf sich alleine gestellt und wird nur zwischen 90dB und 94dB (je nachdem aus welcher Charge mein Modul ist) liefern.

Erste quick&dirty-Messungen zeigten dann auch, dass ich wahrscheinlich mit einem kleinen Mangel im Superhochton oder aber einem abfallenden Frequenzgang leben muss. Sowas lässt sich auf Partys aber leicht mit Klangreglern oder Media-Player-EQs gerade bügeln. Mal schauen...


Gruß, Christoph

[ferryman]

Hallo,

Gefällt mir. Sah auf den ersten Bildern garnicht nach zwölf Zoll aus.

Grüße,
Julian

[Christoph Gebhard]

Hi Julian,


Sah auf den ersten Bildern garnicht nach zwölf Zoll aus.

Stimmt! Die Box wirkt auf dem Foto ziemlich kompakt und für ne schlichte PA-Kiste relativ stimmig - wie ich finde.
Das große Hochtonhorn verschmiert den Größeneindruck etwas und täuscht das Auge.
Aber irgendwo müssen die 60 Liter ja bleiben. Wohnzimmer-tauglich ist das nur bedingt, soll es aber auch gar nicht sein.

Dafür schiebt das Horn den Magnetostaten im unteren Hochton ordentlich an und schnürt die Abstrahlung bis in den Mittelton ein. Hier ist eine quick&dirty-Messung aus der ersten Versuchsphase:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=132&pictureid=1582
Der Magnetostat war dort schon mit 4,7µF beschaltet.
Das die einzelnen Winkelfrequenzgänge unter 1500Hz nicht übereinander liegen ist kein Messfehler. Das Horn bündelt in Verbindung mit den Schallwandeffekten bis in den Mittelton. Bei knapp 25cm Hornmund kein Wunder...

Gruß, Christoph