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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : H-Dipol in Linienanordnung



Christoph Gebhard
17.07.2015, 16:03
(Fussball-)Sommerpause ist Boxenbastelzeit!


Motivation

Mein Hörraum im Keller hat eine sehr geringe Nachhallzeit und eine Deckenhöhe von 1,95m. Daraus resultieren zwei Probleme:

- Frequenzganglöcher am Hörplatz, die durch phasenungleiche Boden- und Deckenreflektionen entstehen werden kaum mit Diffusschall "aufgefüllt". So entstehen tonale Löcher.
- Decke und Boden haben in etwa den gleichen Abstand zum Hörplatz, so dass diese Auslöschungen in ähnlichen Frequenzbereichen liegen.

Konzept

Eine linienförmige Anordnung mehrere Chassis vom Boden bis zur Decke sollte diese Reflektionen mindern. Idealerweise entsteht eine kohärente Welle, die vertikal stark bündelt.

Chassis

16 Car-HiFi-Chassis HW 205 von Axton (acht auf jeder Seite), die ich als Restposten für 4,90€ das Stück bekommen habe, werden eingesetzt.
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1395&pictureid=23593
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1395&pictureid=23596
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1395&pictureid=23594
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1395&pictureid=23595

Das Chassis bietet solide Großserientechnik: Eine ausreichend stabile, beschichtete Papier-Membran in einer Schaumstoffsicke, 37mm-Schwingspule mit 5mm X-Max, einen ausgestellten und durchbohrten Magneten, eine gute Serienkonstanz und brauchbare TSP.

TSP

Fs 34 Hz
Qts 0,44
VAS 45 Liter
Mms 30g
Rms 1,53kg/s
Sd 211 cm²

Gesamtmembranfläche liegt bei ca. 3400cm², was vier 38ern entspricht.

Gehäuse

Man könnte die HW 205 auch je in 20-25 Liter geschlossen oder in 40-50 Liter Bassreflex packen. BR ist aber volumentechnisch nicht zu realisieren und CB geht trotz größerem Platzbedarf nicht annähernd so tief.
Vorteile vom H-Dipol sind außerdem die horizontale Bündlung durch die Dipol-8 und die Resonanzsenkung durch die Luftmasse der Kammer.
Nachteilig sind der schlechtere Wirkungsgrad und der steilere Frequenzabfall im Raum unterhalb der Resonanzfrequenz. Damit kann ich leben, da ausreichend Verstärkerleistung und Belastbarkeit vorhanden sind und sowieso per DCX im Raum entzerrt wird.

Wieso der H-Dipol das "H" im Nahmen trägt, sieht man hier:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1395&pictureid=23600
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1395&pictureid=23598

Fazit

Handwerklich (fünf Bretter und acht Löcher) und preislich (70€ pro Seite (Chassis und Baumaterial)) ist das Projekt überaus simpel. Trotzdem verspricht es technisch interessante Eigenschaften, gerade in Bezug auf das Abstrahlen. Aber auch Maximalschallpegel, Klirr und Ausschwingen sollten so manche gewöhnliche Tieftonlösung in Verlegenheit bringen können.

Weitere Infos folgen...

P.S. Danke an Rudolf :ok: (auch wenn deine Dipol-Beratung mittlerweile zwei Jahre her ist :eek:).

Slaughthammer
17.07.2015, 16:30
Moin Christoph,

schön mal wieder ein Projekt von dir verfolgen zu können!

Gruß, Onno

Christoph Gebhard
17.07.2015, 17:04
Hi Onno,

das hört man gerne. Es liegt einfach daran, dass ich nicht mehr so viel bastle. Aber so ganz ohne geht`s halt doch nicht ;)

Hier ein aktuelles Handy-Bild:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1395&pictureid=23601
Verdrahtet ist aber noch nix...

Gruß, Christoph

Lenni
17.07.2015, 18:08
Hi Christoph,

schön mal wieder was von dir zu lesen. Selber ist bei mir auch gerade ziemlich Pause, lediglich die Tonträger werden immer mehr :)

Wo soll später zu deinen Hauptlautsprechern getrennt werden oder steht das noch nicht fest?

Grüße,
Lenni

ton-feile
17.07.2015, 18:52
Moin Christoph,

Wow, das ist ein konsequent umgesetztes Projekt. :ok:
Als Linienstrahler kommt das sicher gut.

So etwas hätte ich auch gern mal, aber da fehlt es an Platz und vor allem WAF... :rolleyes:;)

Lese fleißig mit.

Viele Grüße :prost:
Rainer

Christoph Gebhard
18.07.2015, 08:44
Moin,

@Lenni: Was "obendrüber" kommt, steht noch nicht fest. Erstmal möchte ich testen, ob es überhaupt funktioniert. Um die Reflektionsproblematik bei mir im Raum zu lindern, muss der H-Dipol bis ca. 300Hz laufen. Die Kammerreso sollte aber noch etwas höher liegen. Mal die Messungen abwarten....

@Rainer: In Anlehnung an den Swinger-Club-Thread von Rudolf würde ich sagen: Der WAV kann nicht so schlecht sein. Frauen stehen doch auf lange Dinger...;)

Gruß, Christoph

ton-feile
18.07.2015, 09:21
Hmm, unter dem Aspekt hab' ich das noch nie betrachtet... :denk: :D

Gruß
Rainer

Rudolf
18.07.2015, 17:11
Hallo Christoph,
Du gehst mit diesen Chassis um wie ein Winzer mit gutem Wein - immer ein Paar Jahre liegen lassen. ;)

Beim Bau von H-frames bin ich jedesmal "entzückt", wie so eine vorn offene Kiste (ohne stabilisierenden Deckel) mit den Seitenwänden vibrieren kann. Wenn Du nach jedem zweiten Chassis eine Querwand einziehst, verschieben sich die möglichen Brettresonanzen über 350 Hz. Die Stegbreite zwischen den Chassis sollte noch ausreichend sein.

Du könntest auch jedes zweite Chassis "rückwärts" einbauen (und verpolt anschließen), um die Nichtlinearitäten im Antrieb auszugleichen. Die Frage, ob man das auch hört, möchte ich nicht eindeutig beantworten :dont_know:. Theoretisch macht es einen Unterschied zum Positiven.

Sehe ich das richtig, dass die Chassis jetzt bündig eingefräst montiert sind? Falls ja, zeigt es den Perfektionisten, dem ein "reicht so" nie gut genug ist. :ok: Aber es würde tatsächlich auch ohne Einfräsen funktionieren. :p

Die Frage, ob das weitere Vorgehen auch ausreichend dokumentiert wird, stellt sich in Deinem Fall ja nicht. Ich warte also einfach mal ab.

In meinem Keller hat es jetzt übrigens erholsame 20° C. Da möchte man lieber dort Lautsprecher bauen als im Freibad liegen ... :D

Gruß
Rudolf

Christoph Gebhard
19.07.2015, 08:04
Hallo Rudolf,


Beim Bau von H-frames bin ich jedesmal "entzückt", wie so eine vorn offene Kiste (ohne stabilisierenden Deckel) mit den Seitenwänden vibrieren kann. Wenn Du nach jedem zweiten Chassis eine Querwand einziehst, verschieben sich die möglichen Brettresonanzen über 350 Hz. Die Stegbreite zwischen den Chassis sollte noch ausreichend sein.

Ich habe das Thema bis gestern nicht allzu wichtig genommen, bin aber mittlerweile deiner Meinung. Ich habe gestern die ersten Messungen, einen Hörtest (ohne Weiche) und auch eine Fühlprobe während des Betriebes gemacht. Der Verdacht erhärtet sich, dass da ordentlich Leben in der Bude ist. Auf jeden Fall klingt es im unteren Mittelton und Grundton "resonanzig".

Für Tips, wie ich den Verursachern (Chassis, Gehäuse, Kammerreso, flatternde Seitenwände, etc.) messtechnisch auf die Schliche komme, wäre ich dankbar. Im Moment tendiere ich dahin, durch verschiedene Mikropositionen die Probleme einzugrenzen. Das Ausschwingverhalten sollte ich mir auch mal anschauen. Ein weites Betätigungsfeld, wie ich befürchte.

Aber es scheint sich zu lohnen. Der Bass zeigte auch schon ungefiltert und ohne Mittelhochton sein Potential. Allerdings ist erschreckend früh Schluss. Unterhalb der tiefsten Raumreso (in Dipolabstrahlrichtung) geht es steil abwärts. Dafür ist der Frequenzgang im Bereich von 50-200Hz schön ausgewogen. Irgendwie scheint es also zu klappen. Gewundert hat mich nur, dass es in Wandnähe generell glatter wurde ohne dass sich am Pegel oder der unteren Grenzfrequenz etwas elementar geändert hat.


Du könntest auch jedes zweite Chassis "rückwärts" einbauen (und verpolt anschließen), um die Nichtlinearitäten im Antrieb auszugleichen. Die Frage, ob man das auch hört, möchte ich nicht eindeutig beantworten :dont_know:. Theoretisch macht es einen Unterschied zum Positiven.

Ja, nachvollziehbar. Ich denke aber, dass ich meine Bastel-Energie an anderer Stelle derzeit effektiver nutzen kann. Ich habe mich aufgrund der Optik und der leichteren Verdrahtung erstmal für die symmetrische Anordnung entschieden.


Sehe ich das richtig, dass die Chassis jetzt bündig eingefräst montiert sind?

Nein, es ist und bleibt ein reines Bastelprojekt - hässlich und zweckdienlich. Sollte sich das Prinzip bewähren, wäre eine (auch optische) High-End-Version denkbar, ist aber unwahrscheinlich :D


Die Frage, ob das weitere Vorgehen auch ausreichend dokumentiert wird, stellt sich in Deinem Fall ja nicht. Ich warte also einfach mal ab.

Ja, leider doch. Wenn ich die Lust dran verliere. Im Moment bin ich aber noch guter Dinge.

Hier ein Bild von der verdrahteten Rückseite:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1395&pictureid=23611
Wie man sieht, habe ich die vier unteren und die vier oberen in Reihe geschaltet und dann an den Anschlussklemmen erst parallel gelegt. Ich hätte auch jeweils zwei parallel und die vier Pärchen dann in Reihe schalten können. Der Einfluß von Kabel- und Übergangswiderständen dürfte aber in meiner Anordnung geringer sein, da sich die Ströme direkt an der Klemme aufteilen.

Gruß, Christoph

Rudolf
19.07.2015, 09:59
Hallo Christoph,
wie ich sehe, siegt der Pragmatismus. :ok:
Zum Messen kann ich nur grundsätzliches beitragen. Eine so lange Linie habe ich noch nie gebaut, sondern maximal 3 Chassis übereinander.

Am einfachsten ist noch die Messung und Korrektur der Kammerresonanz, weil diese keinen Entfernungseinfluss kennt. Ich würde zuerst ein einzelnes Chassis direkt in der Öffnungsebene der Kammer messen, vielleicht auch eins am Rand und eins in der Mitte. Dabei sollte die Resonanz deutlich sichtbar sein. Wenn anschließend alle Chassis zusammenspielen, sieht die Messung möglicherweise durch Interferenzen ziemlich zerfleddert aus.

Innerhalb des vorgesehenen Übertragungsbereichs gibt es KEINE Kammerresonanzen zwischen den Seitenbrettern. Dazu ist die "Röhre" im Verhältnis zum "Durchmesser" einfach zu kurz. Im Nahbereich wird auch der Dipolabfall zu tiefen Frequenzen kaum auffallen.

Zur eigentlichen Frequenzgangmessung: Leider kann man die Messung nicht fenstern - man will ja den Bass sehen. Also misst man sämtliche Raumeinflüsse mit. Wenn Du einen Überblick bekommen willst, was der Raumeinfluss und was der Dipol ist, machst Du zwei Messreihen: einmal mit feststehendem Dipol und entlang der Messachse verschobenem Mikrofon, und einmal mit feststehendem Mikrofon und verschobenem Dipol. Im ersten Fall bleibt das Interferenzmuster der Dipol-Raumwand-Interaktion stabil und das Raummodenmuster verändert sich. Im zweiten Fall bleibt das Raummmodenmuster stabil und die Dipol-Raumwandinteraktion verändert sich.

Fröhliches Messen :)

Gruß
Rudolf

Christoph Gebhard
19.07.2015, 10:50
Danke Rudolf. Ich schaue mal, was ich hinbekomme...:ok:

Gaga
25.07.2015, 21:15
Hallo Christoph,

sehr spannend, was Du da machst.

Da ich mich zur Zeit an ABEC versuche (http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?t=11174), habe ich mal einen H-Frame zusammen gebastelt, ähnlich dem, den Du hier vorgestellt hast:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=929&pictureid=23688

Falls es Dich interessiert, würde ich den ggf. an Dein Konstrukt anpassen und versuchen, die Abstrahlung im Freifeld und im Raum zu simulieren...

Die TSP des Axton HW205 habe ich mal mit TSP-Check angeschaut:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=929&pictureid=23687

Für eine Simu bräuchte ich noch die Maße des H-Frames (Höhe, Innenbreite, Tiefe) und die Membrangeometrie des HW205, d.h.
dD-Membrandurchmesser, tD1-Tiefe Konus bis Dustcap, dD1-Durchmesser Dustcap und hD1- Höhe Dustcap. Falls vorhanden Ws-Breite der Sicke...

Und natürlich die Abmessungen des Hörraums.

Ansonsten lese ich natürlich so oder so weiter interessiert mit.

Grüße,
Christoph

Christoph Gebhard
26.07.2015, 18:06
Hallo Christoph,

TSP

Re 3,1 Ohm
fs 34,38 Hz
Qes 0,4866
Qms 4,287
Qts 0,437
Vas 44,683 l
Sd 211 cm²
Z1K 8,5 Ohm
Z10K 33.3 Ohm
Cms 0,708 mm/N
Mms 30,287 g
Rms 1,53 kg/s
BxL 6,46 N/A
Xmax 5 mm

H-Frame

Höhe 1892/1848 mm (außen/innen)
Breite 250/214 mm (außen/innen)
Tiefe 200 mm

Chassis

dD-Membrandurchmesser 150/164 mm (ohne/mit halber Sicke)
tD1-Tiefe Konus bis Dustcap 28 mm
dD1-Durchmesser Dustcap 60 mm
hD1- Höhe Dustcap 10 mm
Ws-Breite der Sicke 14 mm

Hörraum

Höhe 1,95 m
Breite 4,50 m
Tiefe 3,13 m

Ich bin gespannt auf die Ergebnisse...

Gruß, Christoph

Gnom52
27.07.2015, 19:34
Zur eigentlichen Frequenzgangmessung: Leider kann man die Messung nicht fenstern - man will ja den Bass sehen.
Also misst man sämtliche Raumeinflüsse mit.
Wenn Du einen Überblick bekommen willst, was der Raumeinfluss und was der Dipol ist, machst Du zwei Messreihen: einmal mit feststehendem Dipol und entlang der Messachse verschobenem Mikrofon, und einmal mit feststehendem Mikrofon und verschobenem Dipol. Im ersten Fall bleibt das Interferenzmuster der Dipol-Raumwand-Interaktion stabil und das Raummodenmuster verändert sich. Im zweiten Fall bleibt das Raummmodenmuster stabil und die Dipol-Raumwandinteraktion verändert sich.


Diese Art zu messen ist, wenn Rudolf richtig liegt, doch genial. Schade, dass sie wahrscheinlich in diesem Thread verbleibt und bald wieder in Vergessenheit gerät.
Ich schlage hier mal einen Pflock ein (bin gerade klamm mit Zeit) und hoffe, dass ich ( ggf. wir alle) dieses Wissen um Messungen, vielleicht in einem Sammelthread bündeln können.

GrüÜüsse
Wolfgang

@Rudolf, eigentlich wollte ich schreiben: "das Prinzip sollte doch für alle BassTypen funktionieren ?" - aber ich bin überzeugt, hier schwingt ein Dipol anders oder ?

Gaga
27.07.2015, 23:43
Hallo Christoph,

vielen Dank für die Parameter.


Ich bin gespannt auf die Ergebnisse...
Ich habe das H-Frame-Modell mal auf die Maße Deines H-Frames, der Membranen und TSP der HW-205 angepasst und eine erste Simulation ohne Raum (und Bodenreflektion) versucht, um das Skript zu überprüfen.

Es sind bei dieser Simulation je 2 Treiber in Serie und parallel verschaltet und die 2 '4-er Blöcke' dann wieder parallel.

Die vertikale Abstrahlung bei 91 Hz:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23727

SPL in 1 m Entfernung auf Achse, halbe Höhe des H-Frames:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23728

Die Directivity von 0-360° auf halber Höhe des H-Frames:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23729

Das ist jetzt noch etwas grob simuliert, um Rechenzeit zu sparen, es scheint aber grundsätzlich zu klappen. Im nächsten Schritt versuche ich den H-Frame in einen Raum zu stellen....

Gruß,
Christoph

PS: Was hättest Du denn gerne simuliert (free-air und im Raum), wenn das Skript zufriedenstellend läuft?

Rudolf
28.07.2015, 11:04
Diese Art zu messen ist, wenn Rudolf richtig liegt, doch genial. Schade, dass sie wahrscheinlich in diesem Thread verbleibt und bald wieder in Vergessenheit gerät.
Hallo Wolfgang,
Ich hatte dieses Vorgehen vor Jahren bei Ethan Winer (http://realtraps.com/art_modes.htm) gelesen. Es lohnt sich generell, seine Beiträge zum Messen in Räumen zu lesen. Die parallele Werbung für "Realtraps" muss man halt aushalten ;)

Vielleicht auch noch interessant:
On dipole subwoofer placement
(http://www.hifizine.com/2012/03/on-dipole-subwoofer-placement/)

@Rudolf, eigentlich wollte ich schreiben: "das Prinzip sollte doch für alle BassTypen funktionieren ?" - aber ich bin überzeugt, hier schwingt ein Dipol anders oder ?Den Raummoden und Wandreflexionen ist die Art der Anregung egal, den Unterschied macht nur die Position im Raum. Dort wo der Monopol am stärksten anregt, wirkt der Dipol am geringsten - und umgekehrt. Einen gewissen generellen Vorteil hat der Dipol nur, wenn man seine Winkelabhängigkeit ausnutzt und ihn relativ stark eindreht.

Gruß
Rudolf

Christoph Gebhard
29.07.2015, 19:27
PS: Was hättest Du denn gerne simuliert (free-air und im Raum), wenn das Skript zufriedenstellend läuft?

Auf jeden Fall im Raum :thumbup:

Gaga
31.07.2015, 21:33
Hallo Christoph,

kurze Wasserstandsmeldung. Ich komme der Sache...


Auf jeden Fall im Raum :thumbup:...langsam näher.

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23767

Das ist zunächst eine symmetrische Simulation, um Rechenzeit zu sparen.

Da Dein H-Frame mit 1892mm Höhe im Raum mit 1,95m Deckenhöhe nicht genau symmetrisch steht (Boden-Decke), muß ich das Skript noch auf 'unsymmetrisch' umschreiben. Außerdem muß ich überlegen, wie ich die Drehung des H-Frames im Raum - das wird früher oder später sicher interessant - möglichst einfach simulieren kann...

Die gezeigte, noch eher einfache Simulation nimmt an, daß die Wände den Schall vollständig reflektieren, was natürlich, zumindest für etwas höhere Frequenzen, nicht stimmt. Das möchte ich auch noch versuchen in der Simu zu berücksichtigen.

Trotzdem, demnächst einige ernsthafte Simulationen von Deinem H-Frame im Hörraum...

Bis dahin, Gruß,
Christoph

Gaga
01.08.2015, 15:18
Moin zusammen,

hier also die erste Runde von H-Frame-Simulationen im Hörraum:
Höhe 1,95 m
Breite 4,50 m
Tiefe 3,13 m

Ich zeige vor den Simulationen im Hörraum dennoch eine Simulation des H-Frames 'free-air', zum einen, um die H-Frame-Simulation selber zu überprüfen, zum anderen als Vergleich zu den folgenden Simulationen des selben H-Frames im Hörraum.

Zunächst das horizontale Abstrahlverhalten bei 95 Hz in Höhe des 3. Chassis von oben:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23787

Schön zu sehen ist die 'Dipol-Auslöschung' seitlich des H-Frames, bei ca. +/-90°, sowie die Abstrahlung nach vorne und nach hinten.Die seitliche Auslöschung und die Abstrahlung nach vorne und nach hinten sind nicht genau symmetrisch, da ich den Einbau der HW-205 von vorne in die Frontplatte bei der Simmulation berücksichtigt habe. Soweit sieht das für mich sinnvoll aus.

Weiter habe ich den Schalldruck auf der Höhe der Chassis in 3 unterschiedlichen Entfernungen, d.h. (a) nahe an den Chassis,
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23788

(b) an der Grenzfläche des H-Frames (10cm Entfernung)
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23789

und (c) in 1 Meter Entfernung simmuliert.
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23790

Direkt an den Chassis sind die Schalldruckverläufe - zumindest bis knapp über 500 Hz - praktisch identisch. An der Grenzfläche des H-Frames sind erste Unterschiede zu erkennen, die in 1 Meter Entfernung entsprechend ausgeprägter sind: Einen leichten Abfall des Schalldrucks vom 'mittigen' hin zum äußeren Chassis und einen Abfalls des Schalldrucks mit ca. 6 dB/Oktave zu den niedrigen Frequenzen hin.

Wie sieht es nun im Hörraum aus?

Für diese erste Simu habe ich den H-Frame in die linke Ecke des Hörraums gestellt, jeweils 0.5 m weg von der Rückwand und der linken Seitenwand:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23804

Der Dipol steht nicht auf den Boden, sondern ist wegen der (symmetrischen) Simu jeweils gleich weit von Boden und Decke entfernt (Höhe Raum 1.95m, Höhe H-Frame außen 1892 mm).
Achtung: Die simmulierten Innenwände reflektieren vollständig und es ist auch keine im Raum vorhandene Dämpfung berücksichtigt, die aber im Hörraum vermutlich durchaus vorhanden ist (siehe Hörraum-Thread (http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?t=3603&highlight=H%F6rraum)). Die Raumeffekte werden sich dadurch vermutlich stärker als in der Realität auswirken.

Aber zunächst geht es ja 'nur' um die Interaktion des Hörraums mit dem H-Frame.

Zunächst wieder die horizontale Abstrahlung auf Höhe des 3. Chassis von oben bei 20 Hz...
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23796

...bei 54 Hz...
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23797

...bei 102 Hz...
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23798

...und bei 206 Hz:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23799


Entsprechend die vertikale Abstrahlung bei 20 Hz...
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23800

...bei 54 Hz...
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23801

...bei 102 Hz...
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23802

und bei 206 Hz:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23803

Die selben Simmulationen wie oben 'free-air', nur im Hörraum, direkt an den Chassis...
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23792

...an der Grenzfläche des H-Frames vorne...
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23793

...und in 1 Meter Entfernung axial:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23794

Die Directivity kann nicht 360° rundum simmuliert werden, da der H-Frame zu nahe an der Seiten- bzw. Rückwand steht:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23795

Da der Beitrag nun ohnehin arg lang geworden ist, halte ich mich mit weiteren Interpretationen zunächst zurück.

Gerne mache ich weitere Simmulationen - Christoph, vielleicht kannst Du sagen, was Dich besonders interessiert und ggf. genau spezifizieren, wo der H-Frame stehen soll, die Ausrichtung des H-Frames im Raum, soll ein zweiter H-Frame mit simmuliert werden? Ich versuche mich solange mal an der Simmulation der Dämpfung im Raum, der Raumwände und der Dämpfung im rückseitigen Volumen des H-Frames...

Kann alles etwas dauern, aber es sind ja schonmal eine Reihe von Simmulationen zur freien Interpretation und Diskussion da. :D

Bis dahin, Gruß,
Christoph

Oldie
01.08.2015, 15:45
Hi Christoph,


.....was Dich besonders interessiert und ggf. genau spezifizieren, wo der H-Frame stehen soll, die Ausrichtung des H-Frames im Raum, soll ein zweiter H-Frame mit simmuliert werden?

mich hätte mal interressiert, ob der H-Frame um neunzig Grad gedreht in doppelter Ausführung , als Quasi Boxenständer für kleine Satelliten, als longitudinaler QuadruPol (+--+) funktionieren würde? Vielleicht auch nur mit halber Bestückung und Stereodreiecksbasis.

Sehr schöne Doku mal wieder. :ok:

Wenn's halt so einfach wäre , Skripts einzuklöppeln.

:prost:

Grüsse Michi

Christoph Gebhard
03.08.2015, 11:25
Hallo Christoph,

erstmal danke für deine Mühen :ok:

Mit der Bewertung des Abstrahlens bzw. der Raumanregung habe ich noch so meine Probleme. Man müsste einen kugelförmig abstrahlenden Monopol als Vergleich haben :denk:

Die "Zacken" im Frequenzgang messe ich auch, wobei die Ausprägung bei mir - gerade im Fernfeld - harmloser ist (vermutlich wegen der Absorption im Raum). Die untere Grenzfrequenz liegt bei mir aber höher (Neuzustand der Chassis?), ist aber auch stark abhängig davon, wie der Dipol ausgerichtet ist. Dipolachse parallel zur langen Raumseite geht tiefer.

Interessant wären für mich die Unterschiede am konkreten Aufstellungsort (Abstand zur Seitenwand ca 1,10 m, zur Rückwand 30-40 cm) wenn man den Dipol eindreht (also Dipolachse Richtung Hörplatz ((Raummitte auf der gegenüberliegenden Seite) und dann +/- 30°).

Gruß, Christoph

Gnom52
03.08.2015, 18:29
hallo Christoph
hallo Rudolf

Die Arbeit (ABEC) und die Links (Rudolf) muss ich erst einmal würdigen.
Sorry, jetzt entferne ich mich etwas vom ursprünglichen Thema.
Für weitere Untersuchungen, messen kann ich schon einiges, habe ich derzeit noch 4 identische Dipol-Subs (InDiBa 16.2. Contest 2012) herumstehen. Leider fehlt mir die Zeit, um jetzt "ABEC zu lernen und zu machen", aber ich würde gern die o.g. und weitere Dipole ABECen, um zu verstehen, wie sich Details auswirken.
Aber drehen wir es mal um.
Ich habe die Möglichkeit in verschiedenen Räumen (6x6m Reflexarmer Raum, open air, 20x40m Halle, div. teilgedämpfte Räume (Rohbau..20cm Isolation), 4x10m Wohnzimmer) 1-4 Dipole aufzustellen und zu vermessen (ARTA, acourate).
Diese Messungen könnte ich für die weitere Grundlagenbeschaffung zur Stützung und Kalibrierung der Simulation in den nächsten Wochen (falls konkrete Ideen entstehen) durchführen.
Warum? Vielleicht hilft es.
Wie? Da sollten wir dann einen neuen Thread öffnen.

GrüÜüsse
Wolfgang

Gaga
03.08.2015, 23:42
Moin zusammen, hallo Christoph,


erstmal danke für deine Mühen :ok:
Ehrlich gesagt habe ich schon derartig viel von Deinen sehr gut dokumentierten Threads gelernt, daß ich ganz froh bin, wenn ich mich mal ein wenig revanchieren kann.

Daher gerne weitere Simulationen, solange Du die hier im Thread zielführend findest.:)

@Wolfgang: Vielen Dank, freut mich! Gerne beteilige ich mich ggf. mit ABEC-Simulationen im Rahmen eines neuen Threads an der weiteren, eingehenden Untersuchung der Abstrahlung von Dipolen im Raum, bzw. möglichen Unterschieden zu Monopolen. Ich stelle gerne auch mein ABEC-Skript zum Download in den ABEC-Thread - das wäre relativ leicht für eigenen Simulationen zu modifizieren....

@Michi: Eine Quadrupol-Simu mache ich bei Interesse ggf. ebenfalls gern in Rahmen des ABEC-Threads...

Ansonsten sind ja äußerst umfangreiche Informationen zu Dipolen auf Rudolfs Homepage zu finden. Damit auch gleich die Brücke zur Simulation des H-Frames von Christoph. Rudolf schrieb oben...

Den Raummoden und Wandreflexionen ist die Art der Anregung egal, den Unterschied macht nur die Position im Raum. Dort wo der Monopol am stärksten anregt, wirkt der Dipol am geringsten - und umgekehrt. Einen gewissen generellen Vorteil hat der Dipol nur, wenn man seine Winkelabhängigkeit ausnutzt und ihn relativ stark eindreht....was zu Deiner Anmerkung führt...

Man müsste einen kugelförmig abstrahlenden Monopol als Vergleich haben Das erscheint mir auch sinnvoll und spannend. Tatsächlich bietet ABEC genau das, d.h die Simulation einer gleichmässig, kugelförmig abstrahlenden Schallquelle. Die Vergleichs-Simu kommt also später.

Zunächst habe ich neue Simulationen anhand Deiner Angaben zum Aufstellungsort des H-Frames und zur Lage des Hörplatzes durchgeführt:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23819

Zudem habe ich eine zweite Serie von Simulationen gemacht, bei denen eine Dämpfung im Raum angenommen wurde.
ABEC bietet hierzu den Wänden des Raums eine Dämpfungsfaktor zwischen 0 (keine Dämpfung) und 1 (vollständige Dämpfung) zuzuordnen.

Ohne genau die in Deinem Hörraum vorhandene Dämpfung zu kennen, als auch ohne Erfahrungswerte, welchem Wert eine bestimmte Dämpfungsmaßnahme in der ABEC-Simu zuzuordnen wäre, habe ich als Startwert zunächst so simuliert:
Value=0.1 // Front Wall
Value=0.2 // Back wall
Value=0.05 // Boden
Value=0 // Decke
Value=0.1 // Seite links
Value=0.1 // Seite rechts

Vielleicht lässt sich dies durch Vergeich mit Messungen noch verifizieren.

Endlich zu den Simulationen - zur besseren Vergleichbarkeit - bei den selben Frequenzen wie die vorher gezeigten Simulationen durchgeführt. Obacht: Die horizontale Abstrahlung wurde hier auf Höhe der beiden mittleren Chassis durchgeführt, die vertikale Abstrahlung wurde nicht am H-Frame, sondern am Hörplatz dargestellt.

Bei 20 Hz:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23822

54 Hz:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23829

102 Hz:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23824

206Hz:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23825

Der SPL am Hörplatz mit Dämpfung...
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23826

...und zum Vergleich ohne Dämpfung:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23820

Den H-Frame drehe ich auch noch auf den Hörplatz ein - das braucht aber noch ein paar Änderungen. Dann auch der Vergleich zum Monopol.

Bis dahin, Grüsse,
Christoph

PS: Hat die Simu inzwischen wenigstens eine entfernte Übereinstimmung mit Deinen Messungen?

Rudolf
04.08.2015, 10:04
Hallo Gaga,
(wegen der mehrfach-Christophs hier nehme ich den Nickname)

Deine Simus sind extrem verdienstvoll - ich weiß Deinen Aufwand zu schätzen. :ok:
Vielleicht wäre es wirklich sinnvoll, die grundlegende Demo "Dipol gegen Monopol" in einem extra thread zu veranstalten, um grundsätzlich zu zeigen, worin die Unterschiede im Raum bestehen (oder nicht). Die Wahl einer Boden-Decke-Linienquelle ist keine schlechte Idee, weil die Anregung in den verschiedenen Höhen ziemlich stabil bleibt. Der Monopol müsste dann aber wohl auch eine Linienquelle sein und keine Kugel.

Ich meine, man sollte nicht mit dem Lautsprecher in einer Ecke beginnen, sondern auf der Mitte der Längswand und ein Drittel (oder Viertel) der Raumtiefe nach vorn. Dort einmal den Monopol und dann den Dipol auf 0° und 45° gedreht. Ich glaube, das wird übersichtlicher als die Position in einer Ecke.

Kannst Du sagen, um wie viele Gehäuseecken herum dein Modell bzw. ABEC simuliert? Wenn man nicht nur die Beugung an der ersten Gehäuseecke simuliert, sondern dem Schall praktisch rund um das H-Gehäuse folgt, wird die Simulation genauer (http://www.diyaudio.com/forums/multi-way/267339-baffle-edge-diffraction-dipole-radiation-9.html#post4249318). Ich frage das nur aus Interesse, keinesfalls soll dadurch Dein Aufwand beliebig vergrößert werden.

Gruß und Dank
Rudolf

FoLLgoTT
04.08.2015, 12:02
@Gaga
Ich finde die Simulation auch sehr interessant. Ich habe sowas mal für DBA/SBA gemacht. Aber für einen Dipol noch nicht.

Interessant wäre später vor allem die Varianz über einen gewissen Raumbereich. Dafür reichen ja die Amplitudengänge an verschiedenen Positionen. Die 1. und 2. Moden erkennt man ja meist sofort an den Überhöhungen.

Ich könnte mir vorstellen, dass der Dipol nicht automatisch besser abschneidet als der Monopol, da ersterer die Moden stark gewichtet und somit die Modendichte verringert. Etwas ähnliches kann man bei einem unbedämpften SBA beobachten. Die einzigen Moden, die übrigbleiben, sind die Längsmoden und die schlagen mit aller Kraft durch. Kurz gesagt, das Ergebnis ist katastrophal.


Der Monopol müsste dann aber wohl auch eine Linienquelle sein und keine Kugel.

Es gibt extra eine Linienquelle in ABEC, die recht einfach zu parametrieren ist. Dann braucht man noch nicht einmal ein Gehäuse.


Kannst Du sagen, um wie viele Gehäuseecken herum dein Modell bzw. ABEC simuliert?

ABEC simuliert immer automatisch die komplette Geometrie, die vorhanden ist. Nur mit der Mesh-Dichte muss man etwas rumspielen, damit man einen guten Kompromiss aus Laufzeit und Genauigkeit bekommt.

Gaga
04.08.2015, 19:52
Hallo zusammen,

vielen Dank für Euer Interesse - das freut mich.
Ich denke auch, daß es sinnvoll ist, die systematische Untersuchung Monopol vs Dipol (vs Cardioid?) im Raum in einem getrennten Thread durchzuführen. Interesse scheint ja ausreichend da zu sein, und wenn Du (Rudolf) auch dazu Lust hast, warum nicht? Wolfgang hatte ja auch schon Interesse geäußert und zudem angeboten, entsprechende Messungen durchzuführen.

In dem Fall würde ich hier im Thread - Christophs Interesse vorausgesetzt - einfach weiter möglichst spezifisch den gegebenen H-Frame, dessen Aufstellung, den Hörraum und dessen Dämpfung im Vergleich zu einem Monopol simulieren. Spannend wäre dann m.E. die Frage, ob der H-Frame für die spezifsche Situation bei optimaler Aufstellung einen Vorteil gegenüber dem Monopol bieten kann.


Interessant wäre später vor allem die Varianz über einen gewissen Raumbereich.Das würde ich anhand Christophs Vorgaben (Bereich Hörplatz) gerne versuchen.

@Rudolf: Die Frage, wie ABEC simuliert hat Nils ja schon beantwortet. Nur zur Illustation das 'Netz' des H-Frames mit den aktuellen Einstellungen, d.h. wie die Oberfläche des H-Frmaes simuliert wird.
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23831

Feiner geht später jederzeit, aber wie Nils schon meinte - die Rechenzeit geht heftig nach oben...

Hier dann weiter mit Simus des eingedrehten H-Frames im Vergleich zum Monopol.

Bis denn, Gruß,
Christoph

Gaga
06.08.2015, 00:21
Moin zusammen, hallo Christoph,

zurück zu Deinem Dipol.


Interessant wären für mich die Unterschiede am konkreten Aufstellungsort (Abstand zur Seitenwand ca 1,10 m, zur Rückwand 30-40 cm) wenn man den Dipol eindreht (also Dipolachse Richtung Hörplatz ((Raummitte auf der gegenüberliegenden Seite) und dann +/- 30°).Zunächst der Hörraum und die Plazierung der 'Mikros', am Hörplatz (mittig an der Gegenüberliegenden Seite) und 1 Meter rechts und links neben dem Hörplatz. Das war einfacher zu rechnen als die +/- 30°, sollte aber eine ähnliche Aussage erlauben...
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23863

Dann wie gehabt die horizontale und vertikale Abstrahlung bei 20 Hz...
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23859

...bei 54 Hz...
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23860

...bei 102 Hz...
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23861

...und bei 206 Hz:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23862

Der Schalldruck am Hörplatz:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23866

1 Meter links vom Hörplatz:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23868

Und 1 Meter rechts vom Hörplatz:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23867

Bei ca 140 Hz ist am Hörplatz ein Einbruch zu sehen. Daher die vertikale und horizontale Abstrahlung im Raum bei 135 Hz:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23864

Und schliesslich die Directivity, -90° bis 150°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23869

Hier ist wieder der Einbruch um 100-200 Hz zu sehen, der sich von ca -90° bis +90° zieht. Allerdings sehr schmalbandig in ca 70-80 cm Abstand von der Rückwand. Diesen Abstand hatte ich einfach für den Hörplatz angenommen - wie ist der tatsächlich? Könnte in 1 m Abstand von der Rückwand schon erheblich besser aussehen... Vielleicht mache ich die Simu noch.

Ich meine das sieht trotzdem gar nicht so schlecht aus. Wie sich im Vergleich ein Mononopol-Bass im selben Hörraum schlagen würde - im nächsten Beitrag.

Gruß,
Christoph

FoLLgoTT
06.08.2015, 07:20
@Gaga
Die Höhenvariation ist eigentlich relativ uninteressant, da durch den Linienstrahler praktisch keine Unterschiede vorhanden sind. Könntest du stattdessen die Kurven für die verschiedenen Sitzplätze in ein Diagramm packen? Das wäre deutlich übersichtlicher. :):prost:

Rudolf
06.08.2015, 16:10
Hallo Gaga,

die frontale Draufsicht auf den Raum finde ich weniger übersichtlich als die bisherige. Da wusste ich besser, wo welche Ebene lag.

30° außerhalb der Achse des Dipols zu messen, sagt wenig über den Dipol aus. Im Idealfall hat der Dipol bei 30° -1 dB Abfall, bei 45° -3 dB und bei 60° -6 dB. Von +/-30° ist also nicht viel zu erwarten. Bedeutende Änderungen in der Raummodenanregung fand ich in meinen Messungen erst bei 45 und 60° Einwinkelung.

Nach wie vor fände ich die Gegenüberstellung von Dipol und Monopol für gleiche Frequenzen am interessantesten. :)

Gruß
Rudolf

Gaga
07.08.2015, 00:43
Moin zusammen,

@Nils

Könntest du stattdessen die Kurven für die verschiedenen Sitzplätze in ein Diagramm packen? :)
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23874

@Rudolf

30° außerhalb der Achse des Dipols zu messen, sagt wenig über den Dipol aus....Da kann ich jetzt wenig zu sagen, die +/-30° hatte ich auf Bitte von Christoph hin so simuliert. Ich nahm an, daß dies ungefähr den Bereich des Hörplatzes erfassen sollte...?


Nach wie vor fände ich die Gegenüberstellung von Dipol und Monopol für gleiche Frequenzen am interessantesten. :)Finde ich auch, mache ich gerne. Wie gesagt, denke wir sollten dies bevorzugt in einem getrennten Thread machen :prost:(Christoph, was meinst Du denn dazu, wie viel Theorie und Background-Simulationen verträgt Dein Thread;)).
Die Raumgröße dann vielleicht so, daß Wolfgang entsprechende Vergleichsmessungen machen kann?


Da es ja noch ein Leben neben dem Hobby gibt, habe ich heute nur noch geschafft, den mittigen Hörplatz etwas noch vorne in den Raum zu verschieben, so daß er aus dem '150 Hz-Loch' raus ist:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23877

Der Vergleich der Schalldrücke an den beiden Hörplätzen, mittig und 73cm (rot) bzw. 110 cm (blau) von der Rückwand weg:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23876

Mit dem etwas größeren Wandabstand ist das 100-200Hz-Loch kaum noch vorhanden. Vielleicht ist dem ohnehin ganz gut durch Dämpfungsmaßnamen an der Rückseite >100 Hz beizukommen.

Diese Simulation und der Vergleich zum Monopol (spezifisch für CGs Hörraum) demnächst...

Gruß,
Christoph

Christoph Gebhard
07.08.2015, 02:38
Hallöchen,


Da kann ich jetzt wenig zu sagen, die +/-30° hatte ich auf Bitte von Christoph hin so simuliert. Ich nahm an, daß dies ungefähr den Bereich des Hörplatzes erfassen sollte...?

Nein, ich meinte eigentlich, wie sich das Abstrahlen beim Reindrehen des Dipols verändert, also z.B. 0°, 15°, 30° und 45° im Vergleich.


Christoph, was meinst Du denn dazu, wie viel Theorie und Background-Simulationen verträgt Dein Thread;)

Für mich ist das egal. Packt alles hier rein ;)

Am Lautsprecher arbeitete ich übrigens stetig weiter. Ich habe die letzten Tage ein paar mögliche Kandidaten für den Mittelhochton durchgemessen, bin aber noch nicht so recht sicher, was ich baue. Favorit sind derzeit eine LPG-Mitteltonkalotte und ein Görlich-Grundtöner, beide aus dem letzten Jahrtausend. Hochtöner noch offen...


Mit dem etwas größeren Wandabstand ist das 100-200Hz-Loch kaum noch vorhanden. Vielleicht ist dem ohnehin ganz gut durch Dämpfungsmaßnamen an der Rückseite >100 Hz beizukommen.


Ich höre eigentlich direkt vor der Wand, 30 bis 40cm, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.


Diese Simulation und der Vergleich zum Monopol (spezifisch für CGs Hörraum) demnächst...

Interessant ist für mich neben dem dipolaren Abstrahlen auch der Effekt des vertikale Abstrahlens durch die Linienanordung. Oder ist die "Zylinderwelle" gar nicht so gut wie ihr Ruf?

Eine Messung von mir werde ich bei Gelegenheit nachliefern. Am Wochenende bin ich aber ziemlich eingespannt. Ich schätze, ich schaffe das erst nächste Woche.

Gruß, Christoph

Gaga
07.08.2015, 09:41
Moin zusammen,


Nein, ich meinte eigentlich, wie sich das Abstrahlen beim Reindrehen des Dipols verändert, also z.B. 0°, 15°, 30° und 45° im Vergleich.
Für mich ist das egal. Packt alles hier rein ;)
OK, na denn....:cool:

Gruß,
Christoph

PS: Hier die Simu mit mittigem Hörplatz 33cm vor der Rückwand (grün). Vermeidet ebenfalls das '150 Hz-Loch'.
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23878

Gaga
11.08.2015, 01:20
Moin zusammen,

inzwischen habe ich das ABEC-Skript für den H-Frame neu geschrieben, d.h. die Nodes des H-Frames durch Polarkoordinaten anstelle von kartesischen Koordinaten definiert. Warum diesen Aufwand? Durch die Verwendung von Polarkoordinaten lässt sich der H-Frame nun relativ einfach im Raum drehen, was wiederum...

Nein, ich meinte eigentlich, wie sich das Abstrahlen beim Reindrehen des Dipols verändert, also z.B. 0°, 15°, 30° und 45° im Vergleich. ...

30° außerhalb der Achse des Dipols zu messen, sagt wenig über den Dipol aus. Im Idealfall hat der Dipol bei 30° -1 dB Abfall, bei 45° -3 dB und bei 60° -6 dB. Von +/-30° ist also nicht viel zu erwarten. Bedeutende Änderungen in der Raummodenanregung fand ich in meinen Messungen erst bei 45 und 60° Einwinkelung....diese Simulationen erlaubt.

Zudem habe ich ein neues Skript geschrieben, das einen Monopol, hier der Axton 205 in einem geschlossenen Gehäuse von etwas über 20 Litern simuliert:

Man könnte die HW 205 auch je in 20-25 Liter geschlossen oder in 40-50 Liter Bassreflex packen.Der Monopol steht an derselben Stelle, wie der H-Frame, parallell zu den Raumwänden (=0°).

Der Frequenzgang direkt vor der Membran (ca. 1 cm Abstand) simuliert sich so:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23894

Dieser geschlossene Bass dient in den nächsten Beiträgen dann als Vergleich, um...

Nach wie vor fände ich die Gegenüberstellung von Dipol und Monopol für gleiche Frequenzen am interessantesten. :)
...eben diesen Vergleich - zunächst spezifisch für den von Christoph gewählten Aufstellungsort im Hörraum - zu ermöglichen.

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23901

Die Simulationen des H-Frames bei 0° bis 90° Drehung in 15°-Schritten vs geschlossenem Bass (immer 0°) bei 20, 53, 106, 212 und 424 Hz am spezifizierten Hörplatz +/- 0.5 m rechts und links davon dann in den nächsten Beiträgen...:D

Bis dahin, Gruß,
Christoph

Gaga
11.08.2015, 23:13
Hallo zusammen,

denn will ich mal.

Zunächst also der Vergleich des H-Frames 0°-90° gedreht in 15°-Schritten mit dem Monopol, Standplatz 1,10 m weg von der linken Seitenwand und 40 cm (die Schallwand) entfernt von der Rückwand.

Raum: 4,5 m breit, 3,13 m tief und 1,95 m hoch.

Vielleicht wichtig für die Interpretation der Simus: Bei der Darstellung des Schalldrucks wird ein Bereich von 50 dB angezeigt (rot = hoher Schalldruck, blau = niedriger Schalldruck), von ABEC automatisch an den höchsten Schalldruck angepasst. D.h., wenn an einer Stelle punktuell ein besonders hoher Schalldruck entsteht, ändert sich die Farbgebung entsprechend. Die Schallpegel am Hörplatz (Mitte Rückwand +/- 50 cm) im Vergleich dann in einem späteren Beitrag.

Los geht's.

Der Monopol im Hörraum bei 20 Hz:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23886

Der H-Frame ohne Drehung (0°):
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23887

H-Frame 15°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23888

H-Frame 30°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23889

H-Frame 45°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23890

H-Frame 60°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23891

H-Frame 75°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23892

H-Frame 90°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23893

Der Übersichtlichkeit halber die selbe Serie für 53 Hz dann im nächsten Beitrag.

Gruß,
Christoph

Gaga
11.08.2015, 23:32
Hallo zusammen,

hier dann die Schalldruckverteilung im Hörraum bei 53 Hz.

Der Monopol:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23902

Der H-Frame bei 0°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23903

Der H-Frame bei 15°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23904

Der H-Frame bei 30°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23905

Der H-Frame bei 45°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23906

Der H-Frame bei 60°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23907

Der H-Frame bei 75°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23908

Der H-Frame bei 90°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23909

Hier ist deutlich die Raummmode zwischen Rück- und Vorderwand zu sehen. Mit dem Raummodenrechner auf der Hunecke.de-Seite (http://www.hunecke.de/de/rechner/raumeigenmoden.html) dargestellt:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23884

Das macht die Interpretation etwas klarer. Diese Raummode wird, abhängig vom Drehwinkel der H-Frames, unterschiedlich stark angeregt. Allerdings ist es dieser Raummode egal, daß sie von einem Linienstrahler angeregt wird, interessant wird dies für die Raummode zwischen Boden und Decke...

Zunächst aber die Simulationen für 112 Hz und 224 Hz.

Gruß,
Christoph

Gaga
12.08.2015, 00:11
Moinsen,

hier die Simulationen für 106 Hz.

Wie gehabt zunächst der Monopol:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23910

H-Frame 0°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23911

H-Frame 15°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23912

H-Frame 30°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23913

H-Frame 45°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum
/picture.php?albumid=1379&pictureid=23914

H-Frame 60°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23915

H-Frame 75°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23916

H-Frame 90°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23917

Zu sehen ist - bei doppelter Frequenz - natürlich wieder die Raummode zwischen Vorer- und Rückwand, hier dann n2. Und wieder die Änderung der Anregung bei Drehung des Dipols hin zur schwächsten Anregung bei 90°-Drehung, da die Dipol-Null dann genau zur Vorder- bzw. Rückwand zeigt.

Bevor ich mit den Simus bei 212 Hz weiter mache, simuliere ich bei Interesse zunächst bei 86 Hz (Raummode Boden-Decke) - hier sollte der Effekt des Linienstrahlers klar sichtbar sein.

Und natürlich kommen noch die Schalldruckverläufe am Hörplatz für den Monopol und den unterschiedlich eingewinkelten H-Frame.

Bis dahin, Gruß,
Christoph

Grasso
12.08.2015, 01:02
Ja, das finde ich interessant. Bei 20Hz, wo die Raum- gleich der viertel Wellenlänge ist, ergeben sich abhängig von der genauen Anwinklung des Dipols ganz unterschiedliche Pegel in der linken und rechten Raumhälfte -- Pi/12 machen schon den Unterschied, nur bei 5Pi/12 und 6Pi/12 sind die Pegel gleich. Wieso?

FoLLgoTT
12.08.2015, 13:22
@Gaga
Sollte der Monopol nicht auch besser eine Linienquelle sein? Das wäre zumindest ein Vergleich, bei dem sich das Abstrahlverhalten nur in einer Dimension ändert. So ändert sich ja gleich mehr und es gibt keinen Grund, geschlossene Gehäuse nicht auch als Linie zu bauen.

Weiterhin sind einzelne Moden zwar ganz interessant, aber der gesamte Amplitudengang bis 100 Hz zeigt weitaus mehr auf einen Blick. Denn zwischen den Überhöhungen gibt es ja je nach Sitzposition auch starke Einbrüche, die mit dem Dipol schwächer ausfallen sollten.

Ansonsten: weiter so! :prost:

PS: die vielen Treiber, die Christoph als H-Linie verbaut hat, würden als DBA mit geschlossenen Gehäusen ein um Welten besseres Ergebnis erzielen. ;)

Gaga
12.08.2015, 16:53
Hallo Nils,

ja, klar, ich stimme Dir zu. Der Vergleich mit dem Monopol als Linienquelle wäre auf jeden Fall sinnvoll - und ich mache den ggf. auch noch.

Die Fragestellung Dipol vs Monopol, Linien-Dipol vs Linien-Monopol, verschiedene Positionen von Dipol/Monopol im Raum, unterschiedliche Hörpositionen, mögliche Dämpfungsmaßnahmen ist halt extrem komplex.

Für diesen Thread habe ich entschieden, zunächst möglichst nahe an der Fragestellung von Christoph G zu bleiben und damit die Freiheitsgrade einzuschränken: D.h. genau den H-Frame, den Hörraum und die H-Frame-Position und Hörposition zu simulieren.

Den Amplitudengang bis 600 Hz habe ich simuliert und werde diese im nächsten Beitrag zeigen - das macht Sinn. :prost:

Gruß,
Christoph

Rudolf
12.08.2015, 17:23
Ja, das finde ich interessant. Bei 20Hz, wo die Raum- gleich der viertel Wellenlänge ist, ergeben sich abhängig von der genauen Anwinklung des Dipols ganz unterschiedliche Pegel in der linken und rechten Raumhälfte -- Pi/12 machen schon den Unterschied, nur bei 5Pi/12 und 6Pi/12 sind die Pegel gleich. Wieso?
Ich finde es auch interessant :).
Beim Wechsel von 75° zu 90° streicht nur die Dipol-Null an der nächstliegenden (Rück)Wand entlang. Bei 0° zu 15° ist es die Dipol-Achse -da passiert mehr an der Rückwand.

Rudolf

Gaga
12.08.2015, 18:29
Moin zusammen, hallo Rudolf und Grasso,

zum Vergleich zu den 20 Hz-Simulationen hier die Simulationen für die 1. Raummode zwischen linker und rechter Seitenwand bei ca 38 Hz:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23883

Der Monopol:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23927

H-Frame 0°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23928

H-Frame 15°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23929

H-Frame 30°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23930

H-Frame 45°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23931

H-Frame 60°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23932

H-Frame 75°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23933

H-Frame 90°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23934

Die 38 Hz-Raummode ist natürlich gerade am mittigen Hörplatz sehr präsent. Siehe auch später in den winkelabhängigen Schalldruckverläufen ist das für den Hörplatz +/- 50 cm...

Gruß,
Christoph

Gaga
12.08.2015, 23:53
Moin zusammen,

wie angekündigt die Amplitudenverläufe am Hörplatz und die Directivity von 20-400 Hz für den Monopol und den H-Frame von 0°-90°.

Bitte beachtet, daß zwar immer ein Bereich von 50 dB angezeigt wird, die Skalierung aber teilweise unterschiedlich ist. Die rote Kurve zeigt jeweils den mittleren Hörplatz, die blaue und grüne Kurve jeweils den Hörplatz 50 cm links, bzw. 50 cm rechts von der Mitte. Der Hörplatz befindet sich mittig und 33 cm vor der Rückwand (kleine schwarze Punkte in den Raum-Simulationen im letzten Beitrag).

Für die Directivity-Diagramme habe ich ebenfalls einen Bereich von 50 dB gewählt, allerdings immer auf den jeweils höchsten Schalldruck skaliert.

Der Monopol:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23935
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23936

H-Frame 0°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23937
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23938

H-Frame 15°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23939
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23940

H-Frame 30°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23941
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23942

H-Frame 45°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23943
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23944

H-Frame 60°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23945
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23946

H-Frame 75°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23947
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23948

H-Frame 90°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23949
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=23950

Gruß,
Christoph

Gaga
24.08.2015, 23:44
Hallo Chrsitoph, moin zusammen,

der Vollständigkeit halber wollte ich noch Simuationen für die (z-) Boden-Decke-Raummode bei ca 86 Hz zeigen. Damit sind dann die ersten Raummoden bei 38 Hz, 55 Hz und 86 Hz simuliert.

Du hattest im ersten Post zum Thread geschrieben...

Mein Hörraum im Keller hat eine sehr geringe Nachhallzeit und eine Deckenhöhe von 1,95m. Daraus resultieren zwei Probleme:

- Frequenzganglöcher am Hörplatz, die durch phasenungleiche Boden- und Deckenreflektionen entstehen werden kaum mit Diffusschall "aufgefüllt". So entstehen tonale Löcher.
- Decke und Boden haben in etwa den gleichen Abstand zum Hörplatz, so dass diese Auslöschungen in ähnlichen Frequenzbereichen liegen.

Konzept

Eine linienförmige Anordnung mehrere Chassis vom Boden bis zur Decke sollte diese Reflektionen mindern. Idealerweise entsteht eine kohärente Welle, die vertikal stark bündelt.
Die Simulation des Monopols bei 86 Hz...
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=24019
...zeigt genau die befürchtete Auslöschung auf halber Raumhöhe.

Im Vergleich dazu zeigt der H-Frame bei 30° Einwinkelung...
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=24018
...wegen der Linien-Anordnung diese horizontale Auslöschung tatsächlich nicht.:) Es sind dennoch vertikale Auslöschungen zwischen Vorder- und Rückwand und den Seitenwänden zu sehen.

Ich füge die Simulationen des von 0°-90° in 15°-Schritten eingewinkelten H-Frames im Hörraum als gif-Animation ein. Ich hoffe das funktioniert und auch, daß der Effekt der Einwinkelung so besser zu erkennen ist.

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1379&pictureid=24021

Ich finde man kann ganz gut verfolrgen, wie die Auslöschungen der Raummoden durch die Drehung des H-Frames im Raum 'wandern' und wo sie sich verstärken, bzw. abschwächen.

Spannend wäre für genauere Simulationen zu wissen, wie stark an der Front-/Rück-, bzw, den Seitenwänden im Raum gedämpft ist - und natürlich würde mich ein Vergleich mit Messungen interessieren....;).

Ich würde an der Stelle einfach mal unterbrechen - trotzdem führe ich gerne bei Gelegenheit weitere, spezifische Simulationen nach Wunsch durch.

Bis dahin, Gruß,
Christoph