Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Abschied vom Klipschhorn
Vinylschaber
11.08.2015, 00:10
Hallo Leute,
nachdem ich nun ein paar Tage hier im Forum bin und ausser meiner Kurzvorstellung nur wenig von mir gegeben habe, möchte ich das heute nachholen und mein aktuelles Projekt vorstellen. Zum Arbeiten ist es mir heute einfach zu warm.
Zunächst vielleicht ein paar Worte zu mir: Ich liebe Hörner und große Lautsprecher. Von Anfang an habe ich die Leute um mich herum davon überzeugt, dass ein kleiner Lautsprecher nicht klingen kann. So wie der Mantel in den Schrank, das Auto in die Garage passen muss, so sollte der 5-Saitige Orchester-Kontrabass in den Lautsprecher passen. Diesen Vergleich sehen die meisten Laien ein, auch wenn er, zugegeben, etwas hinkt. Mit der Orgel kam ich schon freiwillig lieber nicht an...
Einpaar Worte zur Historie: Recht früh (1985) habe ich ein Klipschhorn gebaut. Und da war auch schon der erste Kompromiss: ich hatte einfach keinen Platz für 2 Stück. So bleb es lange (bis vor kurzem) beim Monobass. Im Lauf der Jahre baute ich verschiedene Satelliten.
Das Highlight sollte ein Kugelwellenhorn aus Beton mit einer unteren Grenzfrequenz von ca. 250 Hz werden. Das Ding habe ich auch wirklich gebaut (gegossen):
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aber es kam nie richtig zum Einsatz, denn kaum war ich fertig, bot sich die Gelegenheit, professionelle CD-Hörner samt Treiber (Electro Voice) zu bekommen. Ich habe also beide Hörner verglichen. Mit Hörtests und meinen damaligen Messmöglichkeiten (Neutrik-Schreiber, vom Kumpel geliehen). Die Unterschiede waren für mich unhörbar und die Differenzen in den Messungen waren marginal. So entschied ich mich für die EV-Kombi statt des immerhin 30 Kg schweren Beton-Elefanten. Zumal da noch seeehr viel Arbeit dran wäre, das Ding auch noch schön zu bekommen. Ich verhökerte also 2 Beton-Kugelwellenhörner für immerhin 1€ bei Ebay...
Hier also die Bestückung, die vorhanden ist:
Hochton: JBL Schlitz-Strahler Mod. 2405
Mitte: EV-Horn HP940 + Treiber EV-DH 1A
Bass: Beyma GT15-200 (derzeitig im Klipschhorn verbaut)
Das Ganze ist aktiv, gesteuert über eine Behringer DCX 2496 Weiche.
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Eigentlich könnte man es ja so lassen. Aber das Ganze hat folgende Probleme:
Das Klipschhorn funktioniert – Bauartbedingt – nur in einer Raumecke. Dadurch ist die Aufstellung extrem eingeschränkt und da es ein Mono-Bass ist, der erst relativ hoch abgekoppelt wird (350 Hz) muß er auch mittig zwischen den beiden Satelliten stehen, sonst verschiebt sich das Klangbild in Richtung Klipschhorn-Ecke.
Das nächste Problem ist, dass das Mitteltonhorn zu seiner unteren Grenzfrequenz hin echt vergewaltigt wird, man müsste es viel höher abkoppeln, aber dann geht es nicht mehr mit einem Monobass. Trotzdem klingt das Ganze richtig gut, extrem direkt und ehrlich.
Jetzt steht ein Umbau unserer Wohnung an. Und da lässt sich das Klipschhorn nicht mehr unterbringen. Ich möchte nun etwas bauen, was möglichst nicht schlechter klingt, aber flexibler in der Aufstellung sein soll. Unter Verwendung der vorhandenen Chassis.
Mein Kumpel hatte im Keller wunderbare 38ger JBL-Treiber mit dazu passender JBL-Passivmembrane. Leider war ein Treiber durchgebrannt und alle Schaumstoff-Sicken weggekrümelt. Die Mächtigen Magnete sind aber unkaputtbar. Was uns animierte, es mit einem Reconing zu versuchen. Ich bestellte also (in USA) After-Market Kits für die Treiber und Passiv-Membranen. Leider ging das Reconing-Vorhaben gehörig schief! Details erspare ich Euch, aber falls jemand so etwas vor hat, gebe ich gerne Auskunft, wo der Hund begraben lag. Ich verbuche die nicht ganz billigen Reconing-Kits samt Shipping Kosten und Zoll unter „Lehrgeld“ und mache das nicht nochmal. Wenigstens sind die Passiv-Membranen erfolgreich renoviert.
Da durch das verunglückte Reconing Projekt auch viel Budget in den Sand gesetzt wurde, schaute ich bei Ebay, ob man nicht noch einen 2. Beyma GT 15-200 auftreiben kann. Und ich hatte Glück, ich konnte ihn ersteigern.
Nun nimmt mein Projekt also Formen an:
Geplant ist ein BR-Gehäuse mit ca. 130 l Innenvolumen für den Bass, soll bestückt werden mit dem Beyma und der JBL-Passivmembran. Oben ca. 1,2 m hoch soll dann die Mittel-Hochton Einheit mit dem EV-Horn+Treiber und dem JBL-Schlitz sein. Da die meisten Boxen schräg hingestellt werden, damit sie den Geniesser direkt anstrahlen, habe ich mir überlegt, die Schallwand gleich schräg zu bauen (15°) und die Boxen dann gerade an die Wand zu stellen. Hier ein gerendertes Inventor-Bild meiner Planung:
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Und angefangen zu bauen habe ich auch schon. Eigentlich sollte alles aus 30mm „Birkoplex-Buche“ werden, aber beim Preis bin ich dann umgekippt. Jetzt ist es aus 28mm MDF, „furniert“ mit 3,6mm A/BB Buche MPX . Hier ein reales Bild des aktuellen Standes:
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Jetzt muss noch gebeizt, geschliffen, lackiert,.... verdrahtet werden. Und da das Ganze ja auch über die Behringer gesteuert wird, muss vor Allem dann GEMESSEN, nachgestellt, GEMESSEN, probegegört, gemessen werden. Und da freue ich mich schon wie ein Lausbub auf den Arta-Mess Stick, den SNT-Sven für diese tolle Gemeinde hier entwickelt !!! Für mich sieht es fast so aus, als würde das Ganze eine zeitliche Punktlandung werden. Realistisch werde ich gegen Ende September die ersten ernsthaften „Geräusche“ aus den Boxen hören, da kommt der Stick genau richtig. Falls Du das hier liest, Sven: Vielen Dank vorab für die super Entwicklung, Ich drück auch die Daumen, dass die daran hängende Bürokratie nicht zu kompliziert wird!!
Ich hoffe, Ihr habt nun einen kleinen Eindruck von mir und meinem Projekt. Ich freue mich auf Eure Kommentare, Kritiken, Anregungen und Fragen.
Viele Grüße,
Rudi
3eepoint
11.08.2015, 00:20
1. Genau meine Kragenweite ^^
2. Yay, Inventor =D
3. Schönes Projekt ! Hörner, grade CD, sind was feines. Passivmembrane in dem Stil gibts auch selten.......
Was das Reconing angeht kannst du dich ja mal mit hoschibill kurzschließen, wenn nciht zum erneuten Versuch, dann wenigstens zum erfahrungsaustausch, Er ist hier im Forum der JBL/Reconing....naja, ich will nicht sagen Gott, aber ganz menschlich ist das nichtmehr ;)
Mfg 3ee
Slaughthammer
11.08.2015, 00:45
Moin und Wilkommen im Forum,
zu den angesprochenen Reconingerfahrungen hier im Forum, dokumentiert durch Olli/hoschibill: http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?t=8729
Ansonsten tolles Projekt! :thumbup:
Gruß, Onno
Hallo Rudi,
schönes Projekt, tolle Optik, ebenfalls ganz mein Geschmack!:ok:
Ich hätte lediglich mit den eventuellen Einflüssen des HT im der Hornmündung leichte Bauchschmerzen.
Aber Du wirst uns ja sicherlich berichten.:)
Gruss
Klaus
Guten Morgen Rudi
Selbst wenn du im Bass leichte Einbußen hinnehmen mußt, so wird doch das Gesamte durch eine jetzt mögliche höhere Kopplung der 2" deutlich profitieren.
Davon abgesehen zwei 15er im Bass :p:D:p ist sooo schlecht auch nicht.
Grüße Michael
Vinylschaber
11.08.2015, 13:24
Hey Hey Hey .... so schnell so viele Kommentare ... Super!
Ich hätte lediglich mit den eventuellen Einflüssen des HT im der Hornmündung leichte Bauchschmerzen..... Das mit der Anordnung des Hochtöners im Mitteltonhorn hat natürlich seine Historie:
Eigentlich bin ich ja von den verschiedenen Koaxialanordnungen sehr angetan. Unrealisierbare Idealvorstellung: Ein Tannoy-Koaxial-Doppeltreiber in einem gestrecken Kugelwellenhorn mit Fu=30 Hz.. Dagegen würden selbst Orgeln niedlich wirken.
Dann überlegte ich mir eine Koaxiallösung mit Kugelwellenhörnern getrieben von Fostex (oder gar Lowther) Breitbändern, passend zum Klipschhorn Monobass. Hier mal ein virtueller Quick-&-dirty Gedanke:
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Das habe ich allerdings wieder verworfen, es erschien mir doch etwas zu abgefahren. Alleine das Rack: Ein Plattenspieler in der
Mundöffnung eines Klipschhorns (!!).
Eine gute Lösung sieht man am Regielautsprecher RL-901 K von Geithain. Das funktioniert anerkannt gut, deshalb wagte ich eine ähnliche Konstruktion.
So kam es zu der "Halb-Koaxial" Anordnung. In unzähligen Hörversuchen verglich ich die aktuelle Position, mit einer klassischen, wo der Hochtöner ganz oben drauf war. Ich konnte nichts feststellen und so entschied ich mich für die kompaktere Lösung.
Eine Modifikation käme noch in Frage: Den Hochtöner tiefer in das MT-Horn intergrieren:
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Aber das geht im Inventor so schön einfach.... In der Realität schrecke ich davor zurück, dem Horn mit Säge oder Fräse zu Leibe zu rücken.
Da gäbs noch ne andere Möglichkeit der Modifikation, mit nem geeigneten 2" Treiber bräuchts gar keinen HT mehr.
Grüße Michael
Hallo,
der DH 1 A ist ein Mittel- Hochtontreiber.
Er gibt an diesem Horn 500 Hz bis 20 kHz wieder!
Muss aber linearisiert werden, entweder über die (alten) analogen Weichen mit Steckmodulen für die Entzerrung von EV oder eine EV- DSP-Weiche die entsprechende Setups mitbringt, oder einen anderen DSP, oder passiv.
Für diesen Treiber - Horn lohnt sich das, klingt besser als viele der modernen Treiber die schon von sich aus linearer sind.
z.B.:
http://www.ebay.de/itm/Electro-voice-DX34A-Digital-Signal-Processor-Crossover-Speaker-Manageme-/261998273790?hash=item3d005064fe
Geiles Projekt. Erinnert mich ein wenig an:
http://strauss-elektroakustik.com/produkte/mastering-studio-monitors/se-mf-2/SEMF2gesamt.png
Quelle: http://strauss-elektroakustik.com/produkte/mastering-studio-monitors/se-mf-2
Gibt es mit und ohne Zusatz-HT: Ein Technics TH-800 Bändchen.
Viele Grüße,
Christoph
Vinylschaber
11.08.2015, 16:02
Also nochmal danke für die vielen Rückmeldungen!
Da gäbs noch ne andere Möglichkeit der Modifikation, mit nem geeigneten 2" Treiber bräuchts gar keinen HT mehr.
der DH 1 A ist ein Mittel- Hochtontreiber.
Er gibt an diesem Horn 500 Hz bis 20 kHz wieder!
Muss aber linearisiert werden,Also auf den HT zu verzichten habe ich, ehrlich gesagt, noch gar nicht gedacht. Einfach deshalb, weil er da ist..:) Ich habe damals die F-Gänge der Einzelchassis gemessen. Wenn ich wieder zu Hause bin, kann ich ja mal die Neurtik-Blätterchen einscannen und herzeigen. Mit der Behringer könnte ich auch eine Entzerrung hinbekommen. Mal sehen, der HT ist ja schnell abgeschraubt. Auf den HT zu verzichten, würde wohl schon einige Vorteile bringen:
keine Übernahme Effekte der Weiche
keine Abschattung im MT-Horn
das Koaxialkonzept wäre besser realisiert.
Klar ist aber auch, dass der JBL-Schlitz ein klasse HT ist. Es ist halt die Frage, was überwiegt :denk:.
Ich sehe schon: Die Messerei und Testhörerei wird spannend! Jetzt muss ich aber erst mal die groben Schreiner- und Finish arbeiten sauber abschliessen !
Ciau, Rudi
Versuch macht kluch :D
Egal wie's ausgeht das gibt echte "Lautsprecher" 🔈🔉🔊
Grüße Michael
Hallo! Ich würde auf die Laufzeitunterschiede achtgeben. Damit hat der Hochtöner im Verhältnis zum Mitteltöner ein Problem. Und deshalb sollte auch die Trennung zwischen Tieftöner und Mitteltöner nicht zu hoch gelegt werden. Uli
Hallo Christoph
Äää sorry, aber das ist ein TAD PT-R9, gibt's aber nicht mehr.
Grüße Michael
sokrates618
12.08.2015, 00:56
Hallo Uli,
Hallo! Ich würde auf die Laufzeitunterschiede achtgeben. Damit hat der Hochtöner im Verhältnis zum Mitteltöner ein Problem. Und deshalb sollte auch die Trennung zwischen Tieftöner und Mitteltöner nicht zu hoch gelegt werden. Uli
Die Boxen werden aktiv mit einer Behringer DXC2494-Weiche betrieben. Da kann man die Laufzeitunterschiede digital ausgleichen.
Gruß, Götz
sokrates618
12.08.2015, 02:07
Hallo Rudi,
Auf den HT zu verzichten, würde wohl schon einige Vorteile bringen:
keine Übernahme Effekte der Weiche
keine Abschattung im MT-Horn
das Koaxialkonzept wäre besser realisiert.
Der 2405 macht in Deiner Kombination schon Sinn. Die MT-Kombination aus HP940 / DH1A hat im Bereich von 2,5 - 7kHz einen typischen CD-Horn Abfall von -3dB/Okt, der sich leicht kompensieren lässt. Oberhalb wird es schon schwieriger. Interessant wären auch noch die Intermodulationsverzerrungen, die mit dem zusätzlichen Hochtöner deutlich niedriger liegen dürften. Ich bin auf die Messungen gespannt.
Die Übernahme-Effekte der Weiche dürften bei 7kHz erträglich sein. Eine Abschattung durch das Horn sehe ich bei der geplanten Montage nicht wirklich. Das Koaxialkonzept ist in der Horizontalen perfekt und in der Vertikalen auch schon recht gut realisiert. Versuchsweise könntest Du den HT noch weiter nach oben ins Zentrum des Horns montieren.
Gruß, Götz
Vinylschaber
12.08.2015, 07:43
Morgen Leute,
und danke für die Hinweise wegen der Laufzeitunterschiede. Ja, das ist mir bewusst und ich habe das auch schon in der Verganganheit mit der Behringer Weiche ausgeglichen. Gerade bei der Klipschhornlösung war das wichtig, da reden wir immerhin über 3m abgewickelter Länge Versatz zu den Stereo-Satelliten. Ich denke, das werde ich beim aktuellen Vorhaben auch in den Griff bekommen.
Grüße von Rudi
@Michael: Danke, hatte den für den TH-800 gehalten :ok:
Hallo Rudi,
dem Klipschorn braucht Du wahrscheinlich gar nicht so sehr nachjammern.... Ich habe festgestellt, daß meine beiden Klipschörner nicht tiefer gehen als 35Hz - darüber spielen Sie zwar sehr sauber, aber darunter geht nix mehr !!
Ein Sinus von 28Hz ist nicht mehr als solcher hörbar, sondern es ertönt nur noch ein "Gemisch von Oberwellen".... Klirrfaktor ohne Ende...
Also habe ich ein Subsonicfilter von 33Hz in Verwendung...
Deine neue Entwicklung wird den extremen Tiefbassbereich sicherlich mindestens ebenso gut wiedergeben, wenn nicht sogar um einiges besser...
Nur den hohen Wirkungsgrad des Horns von 50-200Hz wirst Du wohl nicht erreichen können...
Ich habe vor die Klipschörner ebenfalls abzuschaffen und anstelle dessen entsprechende tapped Hörner zu bauen.
Meine Klipschörner sind Eigenbauten aus den frühen 90ern mit Beyma 10G400 auf Basis von den ACR-Gehäusen jener Zeit.
(schau mal hier: http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?t=10545 )
Vinylschaber
13.08.2015, 10:41
Hallo Uli,
danke dass Du mir Mut machst, das Horn abzuschaffen. Technisch gesehen ist das erstmal wie's ist. Aber mental? Ich kenne ein Ehepaar, die haben "Ihren" alten VW-Bus verschrottet. Wirtschaftlich gesehen die richtige Entscheidung. Aber in dem Teil sind ihre 3 Kinder gezeugt worden.... Ich habe im Klipschhorn zwar nie Kinder gezeugt (zu eng) :), aber es hängt doch irgendwie Seele dran. Wenn ich darüber weg bin, steht die nächste "Entsorgung" an: Die Revox A77 samt ca.60 26cm-Bandspulen! Wenn ich mir klarmache, dass das alles eigentlich auf 1 (EINE !!) micro-SD Karte passen würde...:confused:Wenn die Boxen fertig sind, dann werde ich dazu wohl einen extra Thread eröffnen.
Grüße Rudi
Hallo Rudi,
die Zeiten ändern sich eben...und nichts ist für ewig!
Ich habe aus meiner frühen Zeit als Toningenieur noch allerlei Aufnahmen gehabt, die ich sicher von den analogen Aufnahmen damals auf DAT kopiert hatte...
Bis ich dann nach 15 Jahren feststellen musste, daß die DAT-Aufnahmen solche Aussetzer hatten, daß die Aufnahmen unwiederbringlich verloren waren ! Hätte ich zur gegebenen Zeit mal archiviert auf HDD's wäre das nicht passiert.
Ich kann nur empfehlen, die 60 analogen Tonbänder so schnell wie möglich in ein digitales Format (FLAC?) um zu kopieren und dann sicher zu verwahren.
Ich muss sagen, daß die neue Vorgehensweise mit Mediaplayer (JRiver) und Home-Cinema-PC mir jetzt nach 6 Monaten in Betrieb viel Freude macht!
Allein schon die Bedienung und das schnelle Auffinden von Titeln aus der großen Datenbank mittels Tablet ist eine Wohltat!
Also - nicht "nachjammern", sondern konzentrieren auf Verbesserungen! Und ich denke, daß da bei Dir auch großes Verbesserungspotential ist - genau wie bei mir.
Bin momentan dabei meine alten Hauptlautsprecher neu zu bauen aber dann voll aktiv! Dazu baue ich gleichzeitig auch einen 6Kanal Verstärker mit 3x Abletec Class-D Modulen zusätzlich zu den in Betrieb befindlichen alten Sony TA-N80 Endstufen...
Das Orchester muss ja weiterhin in die Boxen/Anlage passen...:p
Viel Erfolg - bin gespannt, wie die ersten Messungen Deiner neuen Boxen aussehen und wie sich ein 2weg Betrieb auswirken würde (auch wenn Du den JBL Hochtöner dann doch weiter verwendest...)
Ulli
Vinylschaber
14.08.2015, 10:44
Hallo Leute,
gestern hatte ich eine etwas ungewöhnliche Fräsaufgabe zu lösen. Näheres steht hier:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?t=1047&page=6
Ciau Rudi
Vinylschaber
17.08.2015, 12:21
Auch wenn ein Projekt an sich schön läuft, so gibt es unterwegs eben doch mal Probleme. Wenn Sich hier jemand gut mit Beizen auskennt: Ich bin für jeden guten Tipp dankbar. Mein Problem habe ich hier beschrieben:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?p=156609#post156609
... vielleicht wird es ja doch noch schön ... :confused:
Ciau, Rudi
Vinylschaber
06.09.2015, 21:57
Sooo... Es ist einige Zeit vergangen, seit ich das letzte mal hier gepostet habe, Es wird Zeit, dass ich hier wieder mal was schreibe.
Ich war hauptsächlich mit dem Beizen und Lackieren beschäftigt. Dieser Schritt war mit einigem Ärger verbunden. Die Handhabung der Beize habe offenbar ich selber falsch gemacht. Da ich sie zu sparsam aufgetragen habe, zog sie nicht gleichmäßig ein, ließ sich nicht richtig verteilen und hat so "Flecken" hinterlassen. Das konnte ich noch retten, indem ich partiell nachgebeizt habe.
Da ich mit wasserlöslichem Lack die Erfahrung gemacht habe, dass er zu schnell trocknet, habe ich mich bei diesem Projekt für eine Grundierung + Lack auf Nitro-Basis entschieden. (Clou Schnellschleifgrund und Clou Lack L2). Ich musste feststellen, dass dieses Zeug noch viel schneller trocknet! Ich verstehe nicht, wie man damit arbeiten soll. Nachdem man einen Pinselstrich getan hat, ist er am Anfang bereits so trocken, dass man es nicht mehr vertreiben kann. Geschweige denn, dass die Pinselspuren verlaufen. Da verläuft gar nichts. Entnervt habe ich vorsichtig von Hand den Lack wieder weggeschliffen. Immer Gefahr laufend, die Beize anzuschleifen... Da sind aus dem Hobbykeller etliche deftig-feuchte Flüche zu hören gewesen....:devil:. Ich habe das Clou-Zeug, was noch nicht angebrochen war, wieder zurückgebracht und bin auf Klarlack aus der Spraydose umgestiegen... Das hätte ich gleich machen sollen. Hätte ich viel Zeit gespart. Aber jetzt ist alles OK, Trocken und ich habe mit der Endmontage begonnen. So sieht es jetzt aus:
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Bestückung von oben nach unten:
- Hochton: JBL 2405
- Mitelton: Electro Voice Treiber HP940 + Horn DH1A
- Bass: Beyma 15 GT 200
- JBL-Passivmembran
Hier das Ganze von Hinten, noch ohne Rückwand:
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Im oberen Teil der Box befindet sich auch die Elekrtonik:
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Links neben dem Mitteltontreiber sind 2 Ringkerntrafos und die Siebung für den Bass.
Rechts auf dem Kühlkörper ist eine ALBS-DacMos Endstufe, darunter 2 sogenannte "High Endstufen" aus der Elektor. Wie die klingen, weiß ich noch garnicht, ich habe sie für dieses Projekt erst kürzlich gebaut. Die ALBS Endstufe ist schon ein "Veteran".
Wie Ihr sicherlilch seht, ist das alles noch gar nicht verkabelt. Nächste Woche geht es aber ab in den Urlaub. Vor dem Urlaub schaffe ich es eh nicht und ich wollte vor dem Urlaub noch ein Paar Bilder hier ins Forum stellen.
Nach dem Urlaub erfolgt die Verkabelung beider Boxen und dann, ja dann freue ich mich schon auf den Mess Stick von SNT, der dann gerade rechtzeitig kommen wird, um die vielen Messungen zu machen.
Viele Grüße,
Rudi
ReibRadAntrieb
07.09.2015, 00:00
...
darunter 2 sogenannte "High Endstufen" aus der Elektor. Wie die klingen, weiß ich noch garnicht, ich habe sie für dieses Projekt erst kürzlich gebaut.
Hallo Rudi,
welche Elektor-Endstufen sind es denn genau?
Gruß
Thomas
Vinylschaber
07.09.2015, 08:05
Hallo Thomas,
Im Heft März 2014 ist die Schaltung erschienen. Ich habe das Heft nicht, sondern ich habe eine PDF beim Recherschieren gefunden und mich damit angefreundet. Die Platine habe ich bei Elektor bestellt. Hier ist die PDF und der Link:
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http://www.hobbielektronika.hu/forum/getfile.php?id=222589
Und hier ein Bild von meinem Aufbau:
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Momentan weiß ich nur, dass alle 4, die ich gebaut habe funktionieren. Wie deren Klang ist, kann ich erst beurteilen, wenn das Gesamtprojekt fertig ist. Das wird vermutlich Herbst.
Etwas seltsam ist, dass die Schutzschaltung nicht auf dem Board drauf ist, sondern extra aufgebaut werden muss. Ist aber auf einem Stück Lochrasterplatine kein Problem und eine Schutzschaltung versorgt 2-3 Platinen.
Es gibt auch 2 Kondensatoren mit etwas exotischen Werten. Das sind die grauen riesigen Dinger rechts im Bild. Eigentlich sollen sie 63 V haben, ich habe aber nur die 100V - Typen bekommen und musste etwas improvisieren, weil sie so natürlich nicht auf die Platine passen. Da man das aber weder sieht noch hört, lasse ich das so.
Grüße, Rudi
Vinylschaber
30.09.2015, 08:34
Dass hier keiner denkt, das Projekt sei eingeschlafen. Ich bin aus dem Urlaub zurück und verdrahte, wenn ich dazu komme. Jetzt kommt der ganze Kleinkram, der viel Zeit frisst, aber es wird so langsam.
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Vinylschaber
21.10.2015, 09:08
Soooo.... Die Elektronik ist nun endlich verdrahtet. Hat länger gedauert, als ich dachte: Vor ca. 15 Jahren habe ich eine intakte ALBS-DACMOS Endstufe samt Netzteil eingelagert, weil ich sie nicht brauchte. Vorletzte Woche habe habe ich alles wieder hervorgekramt, angeschlossen, ging nicht :confused:. Nach einigen Messungen und Baugruppentauschen hat sich herausgestellt, dass die Netzteilbaugruppe schuld war, Der Trafo ist aber noch OK. Also Entweder Gleichrichter oder Siebelkos. Ich habe nicht lange herumgefackelt, sondern 6 neue Siebelkos und Gleichrichter neu besorgt, das Ganze neu aufgebaut und: Alles OK :). Da ich schon dabei war zu löten, habe ich vorsorglich gleich alle Elkos auf den ALBS-Endstufenplatinen erneuert. Die Dinger sollten also die nächsten 30 Jahre durchhalten.
So ist nun der Stand:
- Bassgehäuse ist noch unbedämpft, Dämm-Material steht bereit.
- Passivmembran ist noch unabgestimmt, hat momentan noch kein Zusatzgewicht.
- In der Behringer DCX Weiche ist lediglich ein Standard-Basis-Setup für 3-Weg-Stereo geladen. Nur die Trennfrequenzen sind festgelegt. Sonst nix
- Die in den Boxen eingebauten Verstärker haben am Eingang Pegelregler. Die sind rudimentär mittels Rausch-Signal von CD und Mikrofon (kein kalibriertes Messmikro) ungefähr auf gleiche Lautstärke aller LS eingestellt.
Für die nächsten Schritte brauche ich das Messystem. Ich freue mich also schon auf Post von SNT:dance:. Bis es so weit ist, werde ich mich mit einem Schrank im Schlafzimmer befassen - Zur Freude meiner Frau :).
Hörtest: Momentan sehr ungezügelt. Da ich die Mittelhochton-Kombination ja schon lange kenne, weiß ich, dass es mit der Behringer in den Griff zu bekommen ist. Der Bass ist gewaltig, aber zu dominant. Kein Wunder, da ist auch noch nix abgestimmt.
Viele Grüße von Rudi
Guten Morgen Rudi
Selbst wenn du im Bass leichte Einbußen hinnehmen mußt, so wird doch das Gesamte durch eine jetzt mögliche höhere Kopplung der 2" deutlich profitieren.
Davon abgesehen zwei 15er im Bass :p:D:p ist sooo schlecht auch nicht.
Grüße Michael
Späte Anmerkung: Es ist pro Seite ein 15er im Bass plus jeweils eine Passivmembran. Wenn du aber insgesamt zwei 15er meinst, hättest du wieder recht. :)
Ansonsten käme von mir nur Lobhudelei zu diesem Projekt mit nur einer kleinen Meckerei: Je nach Pegelwunsch könnte das Verdrängungsvolumen der Passivmembran knapp werden.
Aber ansonsten ist das ein sehr schöner LAUTsprecher. :D
Viele Grüße,
Michael
Vinylschaber
21.10.2015, 12:33
Also dass die Passivmembran größer sein sollte als der Treiber, habe ich auch schon an verschiedenen Stellen gelesen. Hier im Forum steht ja auch einiges zu diesem Thema. Aber Möglicherweise war dieser Sachverhalt gegen Ende der 70ger Jahre noch nicht bekannt ..?.. Jedenfalls wurde die Passivmembran damals von JBL zu einigen 15 Zoll Treibern vertrieben. Und es gab auch Fertigboxen damit (15" Treiber + 15" Passiv). Nach dem verunglückten Reconing der JBL-Treiber sind es in hier nun die Beyma. Allzu groß ist der Unterschied ja nicht. Es ging u.A auch darum, die bestehende Hardware wiederzuverwenden.
Ich habe es mir etwa so vorgestellt:
Im ersten Schritt versuche ich, die Passivmembran so gut wie möglich abzustimmen, die Gehäuseämpfung zu optimieren. Wenn das alles gut ausgeht, dann werde ich mich zufrieden in den Musikhörsessel zurücklehnen.
Wenn das nicht klappen sollte, dann ist "Plan-B":
Die Passivmembrane rausbauen, durch eine Blindplatte ersetzen und diese Blindplatte dann mit einem möglichst gut abgestimmten BR-Rohr zu versehen. Dann hätte ich halt konventionelle BR-Boxen. Das kann eigentlich nicht schlecht werden.
Die Variante mit Passivmembran sieht halt viel geiler aus, als ein normaler BR-Port. Letztlich entscheiden wird aber der Klang, der bei mir immer noch vor der Optik steht :prost:
Viele Grüße
Rudi
Hallo,
interessanter Bericht, ich lese gerne mit.
ca. 15 Jahren habe ich eine intakte ALBS-DACMOS Endstufe samt Netzteil eingelagert
Also Entweder Gleichrichter oder Siebelkos
Ich glaube, nach so langer Zeit müssen die Elkos neu formiert werden, sind also bestimmt nicht defekt.
Die Elektronikprofis hier, wissen bestimmt wie das sicher zu machen ist.
Vinylschaber
21.10.2015, 15:25
Elkos neu formieren? Hab nicht gewusst, dass so was geht.
Nach 15 Jahren kann man aber schon mal die zugegeben nicht billigen Elkos (6x 10000 uF 63V) spendieren. Andererseits habe ich im anderen Kanal ja noch so ein Netzteil laufen. Dort sind noch die alten Elkos drin. Allerdings wurde dieses Teil permanent im Mono-Bass verwendet, vermutlich ist es deswegen nicht defekt (das defekte stand ja 15 Jahre ungenutzt im Keller).
Wenn also das alte Netzteil anfängt zu spinnen, dann wäre so eine Neuformierung vielleicht eine Alternative. Außerdem habe ich die alte Baugruppe noch nicht entsorgt.
Kann man messen ob ein Elko defekt ist? Wahrscheinlilch sind nicht alle 6 betroffen.
Wenn ich keine weiteren Sorgen habe, werde ich es mal angehen.
Aber jetzt fällt mir grad ein:
Was passiert, wenn im Netzteil 2 oder 3 von 6 Elkos während des Betriebs sterben? Kann dadurch in Folge der Verstärker über den Jordan wandern? Das macht mir Angst :denk: ....
Grüße von Rudi
So genau kann ich das auch nicht sagen. Ich kenne das Formieren auch nur für lange gelagerte nicht benutzte Elkos.
Solche hatte ich und dachte auch die wären über den Jordan gegangen.
Aber ein Bekannter dem ich die Teile zeigte hat sie neu formiert und die funktionierten alle wieder. Meine waren 83 Volt und er meinte das es gefährlich wäre. Wie das geht hat er mir nicht gesagt, aber es war preiswert und bei so teuren Elkos durchaus einen Versuch wert.
Vinylschaber
22.10.2015, 09:22
Hallo Leute,
Es ist schon komisch, was für Steine bei so einem Projekt im Weg liegen. Diesmal ist es die Behringer Weiche „Ultradrive Pro DCX2496“.
Ich habe sie schon ein paar Jahre und verwendete sie mit dem Setup für Mono-Bass und 2-Weg-Stereo-Satelliten. Jetzt baue ich ja „klassische“ 3-Wege-Boxen, also habe ich das Setup auf „3-Weg-Stereo“ umgestellt. Mittels Rauschen und einfach-Mikro ungefähr eingepegelt und die ersten Hörversuche unternommen. Da noch nix abgestimmt ist, habe ich auch nicht viel erwartet. Aber so schlecht? Ziemlich mulmig und total plattes Stereobild. Na ja…
Als ich dann anfing, - nach Gehör – etwas mehr einzustellen, sah ich, dass das Routing in der Weiche falsch ist, oder zumindest falsch angezeigt wird:
· - Eingang A wird nur auf 2 Ausgänge geleitet,
· - Eingang B wird dafür auf 4 Ausgänge geleitet.
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Es ist nicht nur ein Anzeigefehler, sondern es wird wirklich so geroutet. Das bedeutet, Eingang A liefert an den linken Hochton-Kanal nichts, dafür versorgt der Eingang B beide Hochtöner mit dem selben Signal. Durch gezieltes Muten einzelner Kanäle lässt sich das schön nachweisen. Deshalb also das versaute Stereobild. :thumbdown: Dieses Setup ist doch unsinnig oder? Das muss ein Bug in der Firmware sein. Kann das jemand hier bestätigen?
Meine Hoffnung liegt jetzt im Firmware-Update von aktuell V1.16 auf V1.17…. Werde ich heute Abend mal machen. Ihr könnt mir ja die Daumen drücken….
sokrates618
22.10.2015, 09:49
Hallo Rudi,
Also dass die Passivmembran größer sein sollte als der Treiber, habe ich auch schon an verschiedenen Stellen gelesen. Hier im Forum steht ja auch einiges zu diesem Thema. Aber Möglicherweise war dieser Sachverhalt gegen Ende der 70ger Jahre noch nicht bekannt ..?..
Da würde ich mir keine Sorgen machen. Bei sehr kleinen Langhubchassis ist es sicherlich sinnvoll eine größere Passivmembran zu verwenden, damit diese bei Extremaussteuerungen noch im linearen Bereich bleibt. Mit den 38ern wirst Du im Wohnzimmer bei einer vernünftigen Abstimmung und einem Sub-Filter keine Probleme haben.
Die theoretischen Grundlagen von Passivmembran-Lautsprechersystemen wurden von Small 1973 unter "Passive-Radiator Loudspeaker Sytems" auf der AES ausführlich dargestellt.
Gruß, Götz
Hallo Vinylschaber,
das Routing ist ja echt daneben.
Vielleicht könntest du zuerst die Werkseinstellungen aufrufen.
Page drücken und Ultradrive einschalten, mit OK bestätigen.
Daumen drück.
Vinylschaber
22.10.2015, 10:27
Hallo Vinylschaber,
das Routing ist ja echt daneben.
Vielleicht könntest du zuerst die Werkseinstellungen aufrufen.
Page drücken und Ultradrive einschalten, mit OK bestätigen.
Daumen drück.
Das habe ich getan, als ich vom 2-Weg-Monobass auf 3-Weg-Stereo umgestellt habe. Ich kann's natürlich nochmal machen - bezweifle aber, dass es was bringt.
Ciau Rudi
sokrates618
22.10.2015, 10:50
Hallo Rudi,
Jetzt baue ich ja „klassische“ 3-Wege-Boxen, also habe ich das Setup auf „3-Weg-Stereo“ umgestellt.
Du kannst doch im DCX-Routing die Kanäle beliebig verteilen und im Setup abspeichern. Hierfür brauchst Du kein Software-Update.
Gruß, Götz
Vinylschaber
22.10.2015, 11:03
Hallo Rudi,
Du kannst doch im DCX-Routing die Kanäle beliebig verteilen und im Setup abspeichern. Hierfür brauchst Du kein Software-Update.
Gruß, Götz
Echt? Ich dachte, es gäbe nur die vordefinierten Routings zur Auswahl. Na gut, dann werde ich mich da nochmal einlesen :rtfm: :D
Danke und viele Grüße,
Rudi
sokrates618
22.10.2015, 11:54
Hallo Rudi,
habe gerade im Netz das Manual gefunden:
https://verleih.fhstp.ac.at/upload/Behringer_DCX2496_Ultradrive_Pro_1421243984.pdf
Sieh mal auf Seite 10 unter 4.2 "Setup-Menü" nach.
Ergänzung:
Hiernach sind wirklich nur bestimmte Konfigurationen möglich. (mono, stereo LMH LMH, stereo LL MM HH und "trio" LH LH LH. Deine abgebildete Konfiguration ist so nicht vorgesehen. Offensichtlich spinnt da die Software, so dass ein Update sinnvoll erscheint.
Gruß, Götz
Vinylschaber
22.10.2015, 14:24
Hi Götz,
wenn ich nachher zu Hause bin, probiere ich die Konfiguration "LL MM HH" und dann entsprechend umkabeln :D .
Hoffentlich geht das... Bei so nem Firmwareupdate zittern mir immer die Finger. Ich habe schon mal nen PC mit einem BIOS Update total gehimmelt...
Ciau Rudi
Meine Hoffnung liegt jetzt im Firmware-Update von aktuell V1.16 auf V1.17…. Werde ich heute Abend mal machen. Ihr könnt mir ja die Daumen drücken….
Stop!!!
Die V1.17 ist die gleiche Firmware wie die V1.16, nur für eine neuere Version des DCX. Die funktioniert nicht mit deiner DCX.
DCX2496 Update Version 1.17 Important notice: due to technical differences this firmware is not compatible with older models of the DCX2496
Vinylschaber
23.10.2015, 09:50
Jogi, danke für Deine Warnung. Den Hinweis auf "older DCX" habe ich auf der Downloadseite auch gelesen. Aber was heisst "older"? gibt es da konkretere Hinweise? Herstellungsdatum, Seriennummer oder sowas?
Andererseits hat sich das Problem wahrscheinlich erledigt, denn der Setup "LL MM HH" funktioniert. Das habe ich gestern noch probiert. Eigentlich ist es ja egal, wie geroutet wird, hauptsache, das Signal landet am richtigen Lautsprecher.
... Was ich nicht verstehe, ist dieser Fehler. Routen denn alle DCX seit ca. 2008 im "LMH LMH" - Setup diesen Unsinn und ICH soll der erste sein, der das merkt? :confused: Das kann ich nicht glauben.
Ciau Rudi
Vinylschaber
26.10.2015, 09:45
Hi Leute,
dieses WE kam ich nicht viel weiter, weil ich zu viel Anderes tun musste. A bisserl Probehören war aber möglich. Dabei fiel mir auf, dass irgendetwas mitsurrt / mitrasselt.. Nachdem ich ausschliessen konnte, dass es irgendwelche Möbel sind, stand fest: es ist etwas in der linken Box. Ich fand heraus, dass es 2 eng benachbarte (große) Kondensatoren auf den Endstufenplatinen waren, die munter "mitgetanzt" haben, und bei bestimmten Frequenzen auch zusammengestossen sind. Etwas Schaumgummi zwischen die Brüder gebeppt brachte Ruhe.
Fast. Wenn man ein Problem behebt, dann macht sich das nächstkleinere bemerkbar. Jetzt habe ich noch ein Surren bei ca. 400 Hz. Und das ist nicht lokalisierbar. Hat aber was mit dem Mitteltonhorn zu tun. Man hört das Surren nur VOR der Box, hauptsächlich aus dem Horn (ist aber testhalber abgeklemmt). Und es ändert sich, wenn man an den Befestigungsschrauben dreht. Möglicherweise spielen die Anschraubflächen Mundharmonika...
Ich werde schon irgendwie dahinter kommen und werde es auch posten, wenn ich's hab. Vielleicht braucht's etws Filz. Aber ich kann mich an irgendeinen Thread hier erinnern, (welcher es war habe ich vergessen) dort herrschte Uneinigkeit darüber, ob in einem Lautsprechergehäuse Körperschall vorkommt oder nicht. Nach dieser Erfahrung würde ich sagen: Ja, es gibt Körperschall.
Ciau Rudi
sokrates618
26.10.2015, 10:37
Hallo Rudi,
bei den rappelnden NT-Elkos könnte auch Silikon helfen, ist eventuell langzeitstabiler als zwischngeprepelter Schaumstoff.
Ich gehe mal davon aus, dass nicht irgendein Kabel oder sonstiges am Horn anliegt.
Das MT-Horn hat ein Alu-Inlay, auf das der Treiber geschraubt wird. Der Treiber dürfte an der Mund-Aufnahmefläche eine Pappscheibe als "Dichtung" haben. Wenn diese nicht wirklich plan, oder die Verbindung nicht fest angezogen ist, könnte es auch rappeln.
Eine weitere Schwingquelle könnte die Abdeckkappe über der Membran sein. Ist sie fest verschraubt? Als letztes kann man auch noch die verschraubte Membran überprüfen, jedoch sehr vorsichtig, da ein ungleichmäßiges Anziehen der Schauben unter Umständen schon zu einer Dejustierung der Menbraneinheit führen kann. Bevor Du an den Membranen schraubst, könntest Du auch die Treiber tauschen und hören, ob der Fehler mitwandert.
Gruß, Götz
Vinylschaber
26.10.2015, 12:50
Hallo Götz,
Die systematische Fehlersuche wird wohl mit einem Treibertausch beginnen. Die Hörner haben eine Auflagefläche aus Kork und der Treiber ist dort mittels Stehbolzen, Mutter und Federscheibe befestigt. Mal sehen, ob das Surren wandert.
Der andere Verdacht liegt auf der Auflagefläche zwischen Horn und Gehäuse am Hornmund. Momentan ist es einfach Horn auf (lackiertes) MDF geschraubt. Da werde ich wohl etwas Filz zwischenlegen. Aber erst ab Mittwoch... vorher kann ich nicht :mad:.
Was mich ärgert ist, dass es nicht einfach geht. Immer muss irgendwie dieser Murphy reinspucken.... Es fing mit dem verunglückten Reconing an, die Beiz- und Lackiererei war auch so ein Reinfall und jetzt dieses Rasselthema. Was wartet da noch? Es gibt Projekte, bei denen erwischt man dauernd diesen "worst Case". Und das kostet einfach nur Kraft, Nerven und Zeit... Dem Schicksal muss doch klar sein, dass ICH diesen Kampf gewinne!!! Dann könnte es (das Schicksal) doch gleich aufgben oder? :devil:
Ciau Rudi.
Vinylschaber
08.11.2015, 22:47
Sooo, ich habe mich wieder beruhigt und mich der Fehlersuche gewidmet. Es war nicht einfach und damit ich hier keinen Roman schreibe, folgen einige Stichpunkte:
Problem:
Beim Durchpfeifen der Box mit dem Tongeneratoe fällt ein intensives Surrendes Geräusch bei ca. 350 - 400 Hz auf. Das Geräusch kommt aus dem Horn, wird aber irgendwie vom Tieftöner angeregt, weil die anderen Lautsprecher abgeklemmt sind.
Diese Schritte bin ich gegangen:
Mitteltonhorn abgeschraubt und die Mundöffnung auf ein Kissen gelegt, Treiber auf eine Gummiunterlage gebettet.- Surrt weiter.
Mitteltonhorn ganz aus der Box ausgebaut und ca. 1m entfernt auf einen Polsterstuhl gelegt. - Surrt weiter, aber erst bei etwas höherem Pegel.
Treiber abgebaut. Ohne Treiber Surrt das Horn nicht.
Treiber mit dem anderen Kanal getauscht: Kein Surren.
Surrenden Treiber am Tongenerator: Surrt auch.
Aha, liegt also am Treiber....Verdacht: Membrane defekt.
Membrane vom Treiber abgebaut, Sichtprüfung der Spule + Membran: Keine Risse, Beulen oder "verbrannte Stellen". Etwas Dreck im Spalt gefunden, mittels Klebeband - Sticks herausgepopelt. Wieder zusammengebaut: Surrt weiter.
Membrane mit dem intakten Treiber getauscht: Surrt weiter.
Gegenprobe: Vermutlich defekte Membrane am Vergleichs-Treiber: Kein Surren. Also ist es nicht die Membrane....Verdacht: Magnetsystem defekt.
Abschliessender Test: Problemtreiber ohne Membrane mit einem kleinen Breitbänder angeregt, siehe Bild. Auch dieses Gebilde surrt.
9484
Fazit: Membrane ist OK, Im Magnetsystem surrt was, wenn es angeregt wird - egal ob durch die eigene Membrane oder durch "Fremdeinwirkung" .
Ich habe auch geprüft, ob sich was ändert, wenn ich an der "Zwiebel" (die halbrunde geschlitzte Kuppel oben am Treiber) etwas herumdrücke... Da ändert sich absolut nix.
Jetzt ist fachliche Hilfe gefragt: Wie kommt man an den Innenraum zwischen "Zwiebel" und Staubschutzsieb heran? Das ganze sieht aus, als wäre es in einen Messingring gepresst und nicht zerstörungsfrei zerlegbar. Hier Fotos von der Vorder und Rückseite des nackten Treibers ohne Membran:
9483 9485 9486
Wenn also jemand hier eine Idee hat, wie ich aus diesem Gebilde die "Ameise mit Sturmgepäck" heraushole, wäre es eine super Sache!
Ich danke Euch schon mal für die Geduld beim Lesen.
Grüße von Rudi
sokrates618
09.11.2015, 08:21
Hallo Rudi,
ich habe gerade mal einen DH1A-Treiber aufgeschraubt. Der Dichtungsgummi an der Treiberöffnung ist nur mit einem tesafilmartigen Kleber aufgeklebt und kann leicht abgezogen werden. Ob der Messingring eingepresst oder eingeklebt ist, kann ich auf die Schnelle auch nicht erkennen. Mit einer starken LED-Taschenlampe kann man sehr schön in die Öffnung durch das Schutzsieb reinsehen. Eventuell findest Du ja hier Deine "Ameise".
Kann es sein, dass sich das Sieb etwas gelöst hat und hierdurch das Schnarren ausgelöst wird? Lass es mal schnarren und drück vorsichtig mit einem Q-Tip Wattestäbchen gegen das Sieb.
Gruß, Götz
Vinylschaber
22.11.2015, 21:54
So Leute, es ist so weit ! Ich verkaufe mein Klipschhorn! Echt schweren Herzens, aber es muß halt so sein.
:( :bye:
Wenn Ihr wollt: In der Bucht ist es unter der Art.Nr
221948257752
zu finden.
Wer will, kann natürlich gerne mitbieten.
Vinylschaber
30.11.2015, 00:38
Schön, dass es Freunde gibt !!!
Nachdem sich herausgestellt hat, dass einer der beiden ElektroVoice Treiber einen Schaden im Magnetsystem haben muß (er schnarrt) hat mir mein guter Freund ein Paar Fostex FD200 geschickt. Die habe ich nun eingebaut.
Bei der Gelegenheit habe ich auch den Bassteil mit Dämmaterial gefüllt und die Passivmembran nach Tabelle mit 3 Papp-Gewichten versehen. So gesehen sind die Boxen nun fertig. Rein mechanisch und elektrisch meine ich.
Vorhin habe ich schon mal ein wenig Probe gehört. Naja, da ist schon noch Abstimmarbeit dran. Der Bass klingt zu "rummsig" und ganz unten fehlt noch was. Jetzt geht es darum, die richtige Balance zwischen Dämmaterialmenge, Abstimmgewicht an der Passivmembran und die Einstellungen an der Begringer-Weiche zu treffen.
Aber jetzt habe ich ja den STIC von SNT :dance: Das wird die Arbeit erleichtern. Wird aber tritzdem dauern. Nächste Woche komme ich zu nix.
Ach ja: Das Klipschhorn ist verkauft. Am Dienstag wird es abgeholt. :bye:
Melde mich wieder, wenn ich ein paar Messergebnisse habe.
Gute Zeit,
Rudi
Hallo Rudi,
erstmal herzlichen Glückwunsch zu dem Projekt, was Du ja scheinbar langsam aber sicher zu dem gewünschten Ergebnis bringst...
Das mit der Bedämpfung wird schon hinhauen, denke ich...
Du weißt, ich bin der Verrückte mit den beiden (ACR-)Eckhörnern nach Klipsch im Double-Stack.... hatte ja schon einmal Foto's gepostet.
Momentan bin ich gerade dabei, ein 25Hz Tapped Horn zu bauen (Eigenentwicklung), da ich noch nicht weiß, ob ich längerfristig meine ACR-Eckhörner behalten will.
Ich habe gerade das Bass-Chassis bestellt für das Tapped Horn (als alternativer Sub zu den ACR Eckhörnern). Es wird ein Eighteensound 12lw1400 - 12"er..
Sobald das Tapped Horn fertig ist, werde ich ausführlich berichten in einem neuen Thread.... wenn das mal nur nicht endet mit "Die Klipschörner müssen weg...", denn rein platzmäßig stören Sie mich. Bei gleichwertiger Alternative, würde ich Sie auch abgeben....
Allerdings, ob ich etwas gleichwertiges hinkriege, ist wirklich noch nicht sicher...
Bin gespannt was bei Dir das Endresultat wird, Rudi. Kannst Du Messungen veröffentlichen - vielleicht sowas wie vorher/nachher ?
Auf bald - werde wohl erst nach der Urlaubszeit so weit sein, den neuen Thread zu eröffnen... (shootout ACR-Eckhorn gegen 25Hz-12" Tapped Horn)
Ulli
sokrates618
01.12.2015, 15:41
Hallo Uli,
ein Tapped Horn (rearloaded Horn) ist nur bedingt mit einem Eckhorn zu vergleichen, da es lediglich einen engen Frequenzbereich abdeckt und aufgrund seiner geringen Mundfläche eher ein Bassresonator mit entsprechender Strahlungsimpedanz und Güte darstellt. Hierdurch ist es nur als Sub bis ca. 100Hz geeignet ist. Welche Systeme sind darüber geplant? Eckhörner? Mach hierzu am besten mal einen eigenen Tread auf.
Gruß, Götz
Inzwischen habe ich auch kapiert, daß der STIC von SNT sich auf ein Messtool bezog.. und damit ist mir auch klar, daß Rudi uns noch Messungen präsentieren will, wenn die Zeit es wieder zuläßt...
Der Hinweis mit einem Tapped Horn eine Alternative zu meinem Klipschorn (ACR-Eckhorn) zu finden, bezog sich auf folgendes:
Rudi schreibt in seinem ersten Post in diesem Thread:
"...Ich möchte nun etwas bauen, was möglichst nicht schlechter klingt, aber flexibler in der Aufstellung sein soll...."
Die Eckhörner sind ja eben wirklich nicht flexibel in der Aufstellung und Riesenkisten...
Mich interessiert jetzt eben besonders sein abschließender Vergleich seiner neuen Box zu der alten Lösung mit Klipschorn.
Konkret: Wie hat sich die Basswiedergabe entwickelt - kann die neue Lösung was die Basswiedergabe angeht mit dem Klipschorn mithalten?
Ich habe ja inzwischen festgestellt, daß das Klipschorn beim Tiefgang auch seine Grenzen hat - unterhalb 30Hz kommt gar nix mehr (außer der ganz erheblichen Anregung von Harmonischen!). Eine gute Bassreflex kann hier vielleicht doch noch etwas mehr Tiefgang?
Bei den Eckhörnern habe ich wegen des stark ansteigenden Klirrfaktors ein steilflankiges Hochpassfilter bei 30Hz eingefügt (via Acourate)
Ich würde gern Rudi's essungen mit seiner neuen Lösung dann hier mal mit meinen Bassmessungen am Klipschorn vergleichen wollen...
Achtung:
Meine ACR-Eckhörner laufen NUR bis 80Hz und sind reine Subwoofer! Ab 80Hz werden Satelliten eingesetzt (Trennung über Acourate FIR-filter) - es geht mir persönlich also nur um den Vergleich in der Basswiedergabe
Den Stand der Dinge hatte ich ja schon einmal beschrieben:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?t=10545
Ich werde einen neuen Thread unter "Lautsprecher/Allgemeines" aufmachen um Alternativen zum ACR-Eckhorn weiter zu diskutieren. Allerdings macht das erst Sinn, wenn ich selbst Messdaten vorlegen kann von einer Alternative im Vergleich zu den Eckhörnen.
Jetzt bin ich gespannt welche Ergebnisse Rudi mit seinem STIC und bei der Optimierung der Basswiedergabe erreichen kann!
Toi, Toi, Toi...
Bis später
Vinylschaber
04.12.2015, 00:09
Ja, die neue Lösung auch messtechnisch mit der alten vergleichen, das wäre gut. Leider wird es nicht gehen, weil:
Eine echte Eckaufstellung hatte ich früher in verschiedenen Wohnungen, auch in unserer aktuellen. Aber da hatte ich keine Messmöglichkeiten. D.h. Messungen, wo das Horn richtig aufgestellt ist, habe ich nicht. Leider. Ich habe nur Messungen meiner letzten Aufstellung und die war nicht optimal. Hier ein Bild davon:
9629
Die EV-Mitteltonhörner wurden bis zum untersten Zahnfleisch betrieben. Ich habe sie mit der Behringer-Weiche bei 350 Hz mit 48 Db abgekoppelt. Echt brutal, aber machbar, weil ich ihnen nur "gehobene" Zimmerlautstärke zugemutet habe. Das Klipschhorn betrieb ich auch bis 350 Hz. Dadurch konnte es aber nicht mehr einseitig in einer Ecke stehen, sonst verschiebt sich das Stereo Bild. Am Besten wäre es, wenn ich den Hörplatz um 45° drehen würde. Also Horn im Eck, links und rechts davon die Satelliten. Das geht aber von der Zimmereinteilung her nicht mehr. Daher der Kompromiss, das Horn auf den Boden zu legen. In dieser Aufstellung erreicht es aber nicht seine optimale Qualität, weil ja quasi eine begrenzende Wand fehlt. Die Messungen, die ich habe, tun dem Horn also unrecht.... So gesehen, fiel mir der Abschied auch nicht sooo schwer, denn auf absehbare Zeit würde ich es auch nicht mehr optimal aufstellen können. Naja und zum irgendwo deponieren, bis es vielleicht mal wieder so weit wäre - dafür ist es zu groß.
Nun wurde es am Dienstag von einem sehr netten Mann abgeholt. Ich glaube, es ist bei ihm in guten Händen. Dadurch sind aber auch experimentelle Messungen in einer Ecke nicht mehr möglich.
Mein neues Projekt geht langsam, aber stetig voran. Leider spielt mir meine verfügbare Freizeit oft einen Strich durch die Rechnung: Ein Kleiderschrank im Schlafzimmer musste gebaut werden (ist nun fertig), das Esszimmer habe ich neulich erst komplett ausgeräumt. Jetzt soll es bald gemalert werden, im Weihnachtsurlaub kommt dort ein Parkettboden rein - alles DIY. Das Boxenprojekt war im Sommer das Hauptprojekt, jetzt ist es zum Lückenfüller geworden. Ganz nach Murphy: die letzten 10% der Arbeit brauchen 90% der Zeit...Mich tröstet aber, dass es in vielen professionellen Projekten auch so ist.
Viele Grüße, Rudi
Vinylschaber
31.05.2016, 11:06
Es ist verwerflich, fast ein ganzes Jahr nicht von sich hören zu lassen. Das möchte ich nun nachholen und kurz berichten, warum es kaum weiter ging:
Da war letztes Jahr zunächst der Tod der Zwillinge meiner Tochter zu verkraften. Ein Kind starb im April noch im Mutterleib, das zweite musste deshalb vorzeitig herausgeholt werden. Es starb letzten September an der 2. Lungenentzündung. In so einer Zeit ist an Boxenoptimieren und Forendiskussionen einfach nicht zu denken.
Um auf bessere Gedanken zu kommen, habe ich mir danach eher handwerkliche Projekte vorgenommen:
2 Zimmer ausräumen, malern, Parkett verlegen. Das fand im Winter statt. Im Lauf des Frühjahres habe ich ein Geräte- und Vinyl-Platten Rack gebaut:
11254 hier im Bild noch ohne Geräte.
Dann war ein CD-Regal fällig:
11255 unten ist noch Platz für ein paar Vinyl-Scheiben.
Und im Wohnzimmer war ein neuer Tisch fällig:
11256
Hier ein Detail für Freunde dicker Multipex Platten:
11257
Der nächste Schritt ist der Umbau / Aufbau meines Vorverstärkers. Ich benutze ja die Behringer DCX Frequenzweiche. Die hat 24 Bit auflösung, muss aber gut ausgesteuert werden, damit das auch zum tragen kommt. Bei Zimmerlautstärke fehlt's da einfach. Ich habe die Verstärker in den Boxen zwar stark gedämpft, aber dadurch kann ich nicht mehr "laut" hören. Besser wäre es, die Lautstärke HINTER der Behringer zu regeln. So kam die Idee, den PICPLAYER zu bauen. Ein Lautstärkeregler mit PGA2310 ICs.
Das ist also die nächste Aufgabe. Die Platinen für 6 Kanäle sind bereits belötet. Jetzt kommt der mechanische Teil dran, hoffentlich habe ich keinen Bestückungsfehler gemacht. Da bin ich echt gespannt.
Dann habe ich aber noch ein Problem:
In den Boxen verwende ich für den Bass jeweils die guten alten ALBS-Endstufenmodule (DACMOS). Vielleicht war es ein Fehler, diese immerhin 30 Jahre alten Teile überhaupt noch zu verwenden. Folgende Erscheinung quält mich:
nach ca. 15-30 Minuten Musik hören verzerren die Bässe. Erst nur ein Kanal, neuerdings beide, aber nicht gleichzeitig. Wenn man die betroffene Box für ca. 10 Sekunden ausschaltet und dann wieder an, verzerrt für den Rest des Abends nichts mehr. Erst nach längerer ausgeschalteter Zeit wieder, z.B. nächsten Tag.
Hat jemand ne Idee was das sein könnte?
Jedenfalls habe ich bei ALBS mal nachgefragt. Herr Balthasar Schmidt persönlich schlug mir vor, die Module mal einzuschicken, vielleicht kann er was machen. Wenn nicht, dann brauche ich halt 2 neue Endstufen. -Werde ich auch noch überleben-.
So - Ich hoffe, es ist mir hier niemand für diese "Lücke" böse. Jedenfalls geht es jetzt weiter. Messungen werde ich machen, wenn der Lautstärkeregler fertig ist, vorher macht es kaum Sinn.
Viele Grüße,
Rudi
Vinylschaber
31.05.2016, 15:51
Hallo Ulli,
dankeschön für die Rückmeldung. Naja, andere Endstufen zu nehmen ist zunächsteinmal die 2. Wahl, denn die Box ist ja schon komplett aufgebaut und spielt. Die Netzteile sind ja auch schon komplett drinn. Also werde ich, wenn neue Verstärker, welche nehmen, die mit dem vorhandenen Netzteil betrieben werden können. ich meine, es sind +/- 65 Volt oder so. Ich werde aber erstmal abwarten, was Albs sagt. Dann werde ich weiter sehen. Bis es so weit ist, muss ich nach ca. 1/2 Stunde 10 Sekunden "Zwangspause" machen.
Ciau Rudi
Hallo Rudi,
auch von mir mein herzliches Beileid!
Zu Deinem Problem mit den Albs:
Das hört sich irgendwie nach verschmutzten Relaiskontakten an. Ich hatte auch 'mal Albs. Wenn ich mich recht erinnere, kann man die Relais aufmachen.
Oder kalten Lötstellen?
Ich hoffe es hilft!
Gruß
AR
Die albs kenne ich. Schicke Teile. Die haben auch eine direkten Ausgang ohne Relais. Du kannst die ja mal auf den Direktausgang umklemmen, dann gibts zwar einen Einschaltplopp, aber du weißt, ob es die Relais sind. Meine Relais musste ich auch tauschen, aber danach war alles wieder gut.
Gruß, Stefan
stefankhh
16.06.2016, 19:06
Ich als grosser ALBS Freund kann dir auch nur empfehlen die weiter zu nutzen und die Relais zu tauschen. Ich habe einige Endstufen, aber die Albs (DAC MOS II 360) gefällt mir immer wieder am besten.
Vinylschaber
21.06.2016, 20:02
Danke schön für die Hinweise zu den Relais. Daran habe ich nun gar nicht gedacht. Das kann natürlich sein, dass die gut 30 Jahre alten Kontakte was haben. Aber was soll's: Nun habe ich sie an ALBS zur Überprüfung geschickt. Wenn es wirklich die Relais sind, dann werden es die Entwickler schon finden. Und wenn sie es mir reparieren, dann ist es zwar teurer, als eine DIY Reparatur, aber auch OK... Schließlich haben sie echt lange kein Geld von mir bekommen. Mal sehen, was ALBS berichtet.
Grüße von Rudi
Vinylschaber
03.08.2016, 13:30
Hallo Leute,
nach einer wieder etwas längeren Lücke gibt es hier ein paar Neuigkeiten zu vermelden. Die negative Nachricht zuerst: Das Burg Herzberg Festival ist vorbei :(:thumbdown:... Leider. Aber nächstes Jahr gibt's wieder eines. War Jemand von Euch dort? Treffen wir uns nächstes Jahr? :)
Jetzt aber zurück zur Technik:
Endstufen:
ALBS hat mir die Relais getauscht, jetzt spielen sie wieder so sauber, wie am 1. Tag. Also das ist schon eine tolle Sache. Über 30 Jahre alte Module werden repariert... Vermutlich auch noch zum Selbstkostenpreis. Dass es sowas noch gibt !! Klanglich sind die ALBS ohnehin empfehlenswert. Aber mit dieser Erfahrung mit dem Service, einfach fantastisch. Wenn ich wieder mal ne Endstufe brauche: Klar was das für eine wird.
Aber ich habe noch etwas gebaut oder besser umgebaut / erweitert: einen Vorverstärker.
Da ich ja die Aktiv-Boxen mit einer Behringer DCX Weiche ansteuere, habe ich das Problem der Auflösung. Ein kleines Signal aus dem analogen Vorverstärker (Zimmerlautstärke) führt dazu, dass die Weiche nur mit geringer Auflösung arbeitet. Manch einer hat die Behringer auch schon als "Rauschgenerator" bezeichnet. Bei hohem Pegel ist das Problem zwar weg, aber dann kommen die Nachbarn. Ich höre zwar nicht so viel Metal, aber Krautrock, Freejazz und SpaceRock mag auch nicht jeder.
Es ist also besser, den Pegel am Eingang der Weiche optimal hoch einzustellen und dann die Lautstärke hinter der Behringer zu regeln. Dabei hat man die Herausforderung, 6 Kanäle synchron zu regeln. 6 Potis auf einer Achse? das konnte ich mir nicht gut vorstellen. Bis ich den VolCon gefunden habe. Das ist ein kaskadierbarer Lautstärkeregler, der mittels PGAs und Microcontroller wunderbar 6 und mehr Kanäle absolut synchron regelt. Wer das Projekt nicht kennt sollte hier schauen:
http://www.picplayer.de/
Tolle Sache: Der Aufbau ist super beschrieben. Selbst ich, als "Kochbuch-Elektroniker" bin damit zurechtgekommen. Es hat gleich funktioniert, die Beschaffung der Teile war unproblematisch (Reichelt, Conrad, lokaler Elektronik-Händler). Es gibt EINEN SMD-Transistor auf einer der Platinen und den hat mir der Betreiber des Projektes freundlicherweise schon aufgelötet. (Ich hätte ihn -den Transistor- wahrscheinlich in Lötzinn ersoffen).
Hier ein paar Bilder von meinem - sicher nicht industrietauglichen- Aufbau:
11647
... Sieht schon etwas gebastelt aus. Aber nichts brummt, kein Rauschen, nix verzerrt ...
Die Veroboard-Platine unten rechts ist mein "alter" analoger VV mit RIAA. Damit mache ich die Pegel-Voreinstellung für die Behringer Weiche. Das Signal geht über die 2 Kabel (oben links im Bild) in den Eingang der Behringer. Dort wird es auf die 6 Kanäle aufgeteilt und kommt über die 6 Kabel (oben rechts im Bild) wieder in das VV-Gehäuse zurück. Dort geht es weiter auf die 6 Eingänge des VolCon, wird dort mit den PGAs Lautstärkegeregelt und geht an die Ausgangsbuchsen. Von dort gehen je 3 Kabel zu den Boxen.
Hier noch eine Rückansicht mit angeklemmter Behringer:
11648
So. Und jetzt geht es ENDLICH darum, mit dem von Sven (SNT) gebauten STIC Messungen zu machen und das ganze richtig schön einzumessen, probehören, nachmessen, probehören, diskutieren, nachmessen, probehören, .... Ab jetzt wird es hier auch mehr zu sehen geben. Halt die eine oder andere Frequenzgang- und Impedanzkurve. Ich freu mich riesig darauf :prost:.
Viele Grüße, Rudi
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