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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Alternative DBA-Anordnungen



FoLLgoTT
03.09.2015, 20:18
Ich habe ein paar alternative Anordnung des Double Bass Arrays simuliert. Ich denke, einige davon sind durchaus interessant für Leute, bei denen irgendwo eine Tür oder ein Fenster im Weg sind. :)

Alternative DBA-Anordnungen (http://hannover-hardcore.de/infinity_classics/!!!/Alternative%20DBA-Anordnungen.pdf)

fabel
03.09.2015, 20:40
Super, vielen lieben Dank, sehr interessant das mal so zu sehen.

Grüße Fabian

Dorian
04.09.2015, 19:38
Klasse, das du dir die Arbeit machst.

Das werd ich im Winter mal näher angehen.

Vielen Dank!!

Viele Grüße
Michael

FoLLgoTT
05.09.2015, 16:23
Hier ist die Lösung für L-förmige Räume. Ja, es funktioniert! :)

DBA in L-förmigen Räumen (http://hannover-hardcore.de/infinity_classics/!!!/DBA%20im%20L-Raum.pdf)


PS: Ich muss wohl mal Wikipedia anpassen... ;)

FoLLgoTT
04.01.2016, 10:46
Ich habe meine Dokumentation über alternative DBA-Anordnungen (http://hannover-hardcore.de/infinity_classics/!!!/Alternative%20DBA-Anordnungen.pdf) um eine erweitert. Dabei bleiben es vier Treiber pro Gitter, sie sind jedoch im Zickzack angeordnet. Also quasi wie ein Gitter mit 8 Treibern, bei dem jeder zweite fehlt. Laut Simulation ist der Ergebnis noch etwas besser als bei der bekannten 1/4-Anordnung. Vor allem, wenn der Raum eigentlich zu breit ist, ist das ein guter Trick, die Gitterdichte virtuell zu erhöhen. :)

Man rechnet also wie mit 8 Treibern horizontal und lässt einfach jeden zweiten in der Form weg, dass die untere und obere Reihe versetzt zueinander sind.

elbfisch
04.01.2016, 15:57
:ok:top Arbeit.
Spannend das auch eine virtuelle Verbreiterung möglich ist.

Kann es sein das in der optimierten Variante ein paar Punkte zu viel sind?
Hatte Probleme meine Vorstellung anhand deiner Beschreibung mit der Grafik in Einklang zu bringen.:confused:


Gruß Andreas

FoLLgoTT
04.01.2016, 16:15
Kann es sein das in der optimierten Variante ein paar Punkte zu viel sind?
Hatte Probleme meine Vorstellung anhand deiner Beschreibung mit der Grafik in Einklang zu bringen.:confused:

Die sechs Punkte, die in der Mitte des Raumes verteilt sind, sind die Messpunkte. Bei den anderen Simulationen hatte ich die wohl ausgeschaltet. Das korrigiere ich noch mal. :)

Gaga
04.01.2016, 17:22
Große Klasse, vielen Dank Nils!

Gruß,
Christoph

wgh52
04.01.2016, 17:38
Hallo Nils,

vielen Dank für die mutmachende Abhandlung für L-Räume (wie meinen)!! :prost:

Einer Realisierung dieses eingängigen und offensichtlich wirksamen Konzeptes steht bei mir leider etwas "unverrückbares" im Wege: Dort wo die Sekundärschallquellen hingehören ist bei mir eine Glas-Faltwand, die (im Sommer ;) ) auch benutzt/geöffnet wird. Die Sekundärsubs wären richtig im Wege... Vielleicht wird's ja ein "Winter L-DBA" :dont_know:

in jedem Falle: Danke!
Gruß,
Winfried

FoLLgoTT
18.02.2016, 12:50
Update: es hatte sich bei meinen Simulationen leider ein Fehler eingeschlichen, so dass die diagonalen (oder Zickzack-) Anordnungen ungültig sind. Leider hatte ich übersehen, dass in ABEC noch die Symmetrie aktiv war, so dass in Wahrheit ein vollständiges Gitter simuliert wurde. Ich habe diese Anordnungen korrigiert und das Dokument aktualisiert. In Wirklichkeit sind diese Anordnungen viel schlechter.

Das hätte ruhig mal jemand nachprüfen können! ;)

BDE
02.07.2016, 18:31
Hallo FoLLgoTT,

vielen Dank für die Simulationen, sehr interessant! :thumbup:

Hast Du auch 2 Treiber pro Gitter auf 1/4 der Raumhöhe simuliert? Dies sollte häufig anzutreffen sein, da i.d.R. die Subs auf den Boden gestellt werden.

Gruß!

FoLLgoTT
06.07.2016, 15:07
Hast Du auch 2 Treiber pro Gitter auf 1/4 der Raumhöhe simuliert? Dies sollte häufig anzutreffen sein, da i.d.R. die Subs auf den Boden gestellt werden.

Nein, das habe ich bisher nicht. Zumindest erinnere ich mich jetzt nicht daran. Inzwischen kann man das mit dem Raumsimulator von REW aber auch recht einfach selbst machen. Der unterstützt auch eine Verzögerung, die ja für ein DBA notwendig ist. :)

BDE
06.07.2016, 18:27
Vielen Dank, das Tool kannte ich noch nicht!

DBA 0,5H
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1583&pictureid=27481


DBA 0,25H
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1583&pictureid=27480

incoggnito2
10.07.2016, 17:01
Vielen Dank, für die Mühe und das veröffentlichen deiner Berichte!

Habe dein Beispiel 4, mal eben in REW mit der Raumsimulation nachgestellt funktioniert auch dort recht gut.

http://i.giphy.com/l46Cy7IdJb6Tllu7e.gif

BDE
17.07.2016, 11:39
Ich habe noch eine Frage an diejenigen welche ein DBA nutzen, wie realisiert Ihr die Ansteuerung?
Theoretisch reicht ein 2 Kanal Amp mit DSP, wobei alle Front-Woofer an einem Kanal betrieben werden und alle Back-Woofer invertiert, delayed und mit etwas geringerem Gain an den zweiten Kanal.
Eine separate Ansteuerung FR, FL, HR und HL macht m.E. nur Sinn wenn das DBA asymmetrisch aufgestellt wird (z.B. HR weiter vor als HL).
Immer vorausgesetzt der Amp lässt die Impedanz zu.

Und wie schaut es in der Praxis aus?

Gruß

FoLLgoTT
17.07.2016, 19:14
Und wie schaut es in der Praxis aus?

Bei vielen sieht es genauso aus, wie du es beschreibst. Die Behringer Inuke DSP sind relativ beliebt dafür, weil sie alles an Bord haben.

Ich selbst habe DSP und Endstufe getrennt. Es hängen aber alle 24 Treiber an derselben Stereoendstufe.

josh_cpct
08.08.2016, 15:10
Moin Nils!!

Sehr interessant deine 2 und 2 Gegenüberstellung!
Sehr effizient nach Pareto :)

Magst du mir einen Gefallen tun?
Ich kann bei mir nicht an die kurze Wand aufstellen.
Sprich ich Höre in der Raummitte und schaue auf die Lange Wand.
Kannst du mal simulieren wie sich das auswirkt??

Sprich Lange Wand 2 subs je in dreiviertelposition, als Front Mono.
Lange Wand im Rücken 2 Gegenbässe. Hörposition absolute Mitte (Höhe 1 Meter).

Gruß
Josh

icebaer
09.08.2016, 10:30
Ob lange oder kurze Wand dürfte der Simulation eigentlich egal sein, solange der Grundaufbau einem DBA entspricht.

Die untere Grenzfrequenz wird halt sinken, weil die durch die Grösse der Wand bestimmt wird.

josh_cpct
09.08.2016, 10:48
Richtig der Simulation dürfte das egal sein nur der Frequenzgang sieht anders aus :D
Deswegen frage ich ja. Wie der wohl aussieht.

Ich dachte die untere Grenzfrequenz wird durch abstand haupt zu gegenbass (x meter) bestimmt via (344/x)/2 ???

Welche Rolle spielt die Wandgröße?

FoLLgoTT
09.08.2016, 10:52
Ich dachte die untere Grenzfrequenz wird durch abstand haupt zu gegenbass (x meter) bestimmt via (344/x)/2 ???

Es gibt keine untere Grenzfrequenz. Die Verzögerung stellt man so ein, dass sie der Entfernung zwischen den beiden Gittern entspricht. Der absolute Wert spielt also keine Rolle, solange er möglichst genau passt (was iterativ vorgenommen werden muss). :)

Die obere Grenzfrequenz wird durch die Gitterdichte bestimmt, also durch die Wandgröße.

Du kannst das übrigens auch leicht mit dem Raumsimulator in REW simulieren. Der kann inzwischen auch Verzögerungen. :)

josh_cpct
09.08.2016, 10:54
Moin Nils!

Das Feature hab ich wohl beim Update verpasst. Seit dem ersten Test vor langer Zeit lieferte der Raumsimulator so schlechte Ergebnisse dass ich ihn ignoriert habe :)

Cool, der funktioniert gut ähnlich deiner Simulationen auch mit DBA??

Gruß
Josh

icebaer
09.08.2016, 11:14
Die obere Grenzfrequenz wird durch die Gitterdichte bestimmt, also durch die Wandgröße.
Danke fürs richtig stellen.
So war's eigentlich auch gemeint :doh:

FoLLgoTT
09.08.2016, 12:28
Cool, der funktioniert gut ähnlich deiner Simulationen auch mit DBA??

Ja, man kann nur die Verzögerung nicht ganz so genau einstellen. ABEC ist da natürlich viel flexibler, aber für ein einfaches DBA reicht auch der Raumsimulator von REW.

josh_cpct
10.08.2016, 06:48
Ja hallo, funktioniert aber wirklich schön :)
REW mal beschäftigt, hast recht: gut aber nicht perfekt.
Hab sogar das Gitter auf einen Treiber reduzieren können bei gleichem Frequenzgang. 2 Subs reichen ja doch!

FoLLgoTT
10.08.2016, 08:59
Hab sogar das Gitter auf einen Treiber reduzieren können bei gleichem Frequenzgang. 2 Subs reichen ja doch!

Ja, für kleine Räume schon. Ich habe so ein DBA mal testweise an einer Wand aufgebaut, die 4,8 m breit war (https://www.beisammen.de/index.php?thread/114965-messungen-eines-mini-dbas/). Da funktionierte es bis ca. 50 Hz sehr gut. Darüber überhaupt nicht mehr.

josh_cpct
10.08.2016, 09:41
Morgen!

Nein das ging bis 100Hz ganz gut.
Mein Raum ist 6.6 x 5.7 x 2.8 m. Hörplatz absolute Mitte auf 95cm Höhe.
Gar nicht so klein!

Ich habe die Subs diagonal in die Ecken mit 19ms Delay + Invert simuliert.
Bis auf eine kleine schmale 50Hz Kerbe verlief es von 0 bis 100 sehr gut.

Gruß
Josh

FoLLgoTT
22.02.2017, 07:29
Ich habe das Pseudo-DBA hinzugefügt, bei dem nur ein Gitter existiert, dass auch gleichzeitig die Auslöschung vornimmt. Wie man sieht, funktioniert es wie erwartet nicht gut, weil es immer eine Interferenz zwischen Reflexion und Direktschall gibt.

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=13335&stc=1&d=1487748547

BiGKahuunaBob
22.02.2017, 08:19
Hi Nils,

wie immer besten Dank für die Mühe und Aufbereitung, ich wollte an dieser Stelle nochmal meine Wertschätzung dafür zum Ausdruck bringen!

Da ich ab Sommer ggfs einen eigenen Raum für Musik/Heimkino haben werde, wird das Thema SBA/DBA tatsächlich eine Option, in unserem Wohnzimmer würde ich das nicht anfangen.

Mal sehen...

FoLLgoTT
07.05.2017, 19:28
Noch eine Variante: das Stereo-DBA. Funktioniert zwar nur auf der Längsachse des Raumes, trotzdem finde ich diese Variante extrem interessant für reine Stereofonie. :cool:

Es ist die Variante 9 in dem Dokument.

josh_cpct
07.05.2017, 21:52
toooop. Die Stereo Version funktioniert ja grandios. Danke Nils !

EMP
08.05.2017, 11:50
Aber ist da auch schon bedacht, dass es zu Interferenzen zwischen den Kanälen komme kann (weil simuliert wurde ja nur ein Kanal oder)?

josh_cpct
08.05.2017, 12:52
Eigentlich nicht. In der Mitte ists linear.
Wenn Musik Bass mono, machts gegenüber symmetrisch, es wird 6dB lauter und arbeitet wie ein volles DBA.

Arbeiten sie Phasenversetzt, ist trotzdem jeder für sich alleine linear und die Unlinearität in der Summierung ist genau so wie es von der Stereophonie gewollt ist (falls es gewollt ist).

Also mit Schallplatte sollte das idR exzellent laufen.
Bei der Mehrheit der exzellent remasterten Studioaufnahmen auch.

Bei Pop-Bumm-Bumm sicher auch, die machen sich die Arbeit der Kanaltrennung erst garnicht.

Bleibt Stereophonie, Livemitschnitte und Aufnahmen in dem die ganze Band zB mit mehreren Mikrofonen gleichzeitig aufgenommen wurde und zusammengemischt. Hier können Phasendifferenzen im Bass schnell auftreten. Was dann interessant ist wenn das StereoDBA hier die Phase in linker und rechter Raumhälfte so akkurat wiedergibt.


Nachteil ist eher dass man sich nicht mehr so weit vom Hörplatz nach links / rechts herausbewegen darf wie beim MonoDBA. Verschmerzbar, ich mache selten "kollektives Musikhören", und wenn, gillt "Einem" der Vortritt :)


Gruß
Josh

EMP
08.05.2017, 13:27
Hi Josh,

ich muss gestehen, dass ich wohl auf den Schlauch sitze. Wenn ich bloß einen Treiber an der Front habe, kann ich doch kein Stereo ausgeben, oder?

Ich kann das PDF grad nicht öffnen, aber wenn ich mich Recht erinnere waren doch im ganzen Raum nur zwei Treiber verbaut (in der Simu), oder?

VG Michi

FoLLgoTT
08.05.2017, 14:22
Ich kann das PDF grad nicht öffnen, aber wenn ich mich Recht erinnere waren doch im ganzen Raum nur zwei Treiber verbaut (in der Simu), oder?

Ja, weil ich nur eine Seite simuliert habe. Natürlich benötigt man zwei dieser Mini-DBAs für Stereo. :)

JFA
08.05.2017, 14:49
Ich habe das Pseudo-DBA hinzugefügt, bei dem nur ein Gitter existiert, dass auch gleichzeitig die Auslöschung vornimmt.

Habe das jetzt erst gesehen.

Heißt diese Anordnung, dass Du das Signal um 2*L verzögert wieder auf das Frontarray gibst?

FoLLgoTT
08.05.2017, 14:53
Heißt diese Anordnung, dass Du das Signal um 2*L verzögert wieder auf das Frontarray gibst?

Und invertiert, ja.

josh_cpct
08.05.2017, 14:55
Nils! Einen schuldest du :)
Was wenn die Hauptlautsprecher jetzt nicht genau auf 1/4 - 3/4 stehen wegen warum auch immer.
Was wenn enger oder weiter, und vor allem, wie ich, wenn man Eckhörner benutzt, Raumecke Boden (bzw Mittelpunkt der Welle auf 50cm Höhe, von 300cm Raumhöhe) ????

DAS interessiert mich jetzt sehr! Weil derzeit alle 4 Eckhörner vorne laufen, wäre Stereo DBA ja eine Option.

Gruß
Josh

JFA
08.05.2017, 15:27
Und invertiert, ja.

Du kennst das hier: http://www.linkwitzlab.com/frontiers.htm#K ?

Das Problem in so einer Anordnung ist: das verzögerte und invertierte Signal wird ja ebenfalls wieder reflektiert, und muss deshalb auch "weginterferiert" werden; das dazu notwendige Signal (4*L verzögerte und doppelt invertiert) wird auch invertiert, und...

Hast Du das so gemacht?

Im Grunde lässt sich das durch eine erweiterte IIR-Struktur erschlagen, wo im Rückkopplungszweig eine entsprechende Zeitverzögerung eingebaut ist. Und im erweiterten Grunde muss man sich überlegen, wie man vermeidet, dass das vermaledeite Ding dann nicht schwingt...

josh_cpct
08.05.2017, 15:33
Und wie das schwingen wird :D

Wobei, Uli Brüggemann war hier fleißig am testen.
Einmal verliert hier der Schall an Energie durch die Distanz und zum zweiten je nach Wand. In der Praxis ca 3dB pro "bounce" hat sich als guter Richtwert erwiesen.

Das Delay *4 ist schwierig da die Welle sich am Lautsprecher ja wenn man kein wandflächiges Array hat, immer noch aus einem Punkt wie eine Kugel aufbläst und dann durch Reflektion zerfressen den Raum entlang wandert.

Auf dem Weg zurück versucht man dann die viel viel größere und zerklüftete Welle an einem einzigen kleinen Punkt der Membrane "einzusaugen", was natürlich nicht klappen kann.
Hier schrieb Uli man müsse das Signal also schon früher als L*4 losschicken damit es sich ausbreiten kann.
Hier wird das Delay schwierig. Auch je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit.

Deswegen funktionieren Helmholtz Resonatoren wohl auch so bescheiden.

Gruß
Josh

josh_cpct
08.05.2017, 15:45
Noch ein Gedanke zum Pseudo DBA:

Positionsunabhängigkeit wird man wohl nicht verbessern können, aber:

- Minphasige Moden (frühe Überlagerung) kann man mit simplem EQ verbessern

- absolute Auslöschungen durch Alisson kann man kaum gut verbessern

- Peaks und Dips der vielfachen nicht-minphasigen Reflektion könnte man durch FIR Echo absaugen, ist dann aber wieder so hoch (geschätzt über 100Hz) dass obiges Problem der Wellengröße wieder auftaucht und ohnehin...... ein Stück Schaum an die Wand klatschen einfach einfacher ist :D

Wahrscheinlich kann man die Idee einfach in die Tonne kloppen

FoLLgoTT
08.05.2017, 18:38
Das Problem in so einer Anordnung ist: das verzögerte und invertierte Signal wird ja ebenfalls wieder reflektiert, und muss deshalb auch "weginterferiert" werden; das dazu notwendige Signal (4*L verzögerte und doppelt invertiert) wird auch invertiert, und...

Du meinst, der Direktschall interferiert mit seiner Reflexion von der Rückwand. Das verzögerte, invertierte Signal löscht sich ja (vollständig) mit der Reflexion an der vorderen Wand aus. Das ist nicht das Problem.
Die Situation ist im Grunde genau das, was Linkwitz versucht, zu korrigieren. Nur nicht im Dreieck angeordnet, sondern auf einer Linie.

Dürfte seine Korrektur in Längsrichtung nicht nur genau in einer Ebene funktionieren? Ich überlege, wie ich das mit ABEC mal ausprobieren könnte...:denk:

JFA
08.05.2017, 20:11
Es mag sein, dass ich mit da irre. Nochmal nachdenken.

Linkwitz Entzerrung funktioniert natürlich nur in einer Ebene

FoLLgoTT
09.05.2017, 07:12
Wenn ich noch mal darüber nachdenke: die Verzerrung nach Linkwitz besitzt ja im Grunde nur einen invertierten Amplitudengang des Kammfilters. Das heißt, es sind unter Umständen Anhebungen von 20 dB oder mehr enthalten. Das hört sich für mich nicht wirklich sinnvoll an. Mit FIR-Filtern müsste das zwar einfach machbar sein, aber die mechanische Belastung ist extrem und man läuft in die Gefahr, ins Clipping zu kommen.

Es bliebe noch die Option einer partiellen Korrektur. Aber eben auch nur für eine Sitzreihe.

Zumindest ist aber das Abklingen der Moden mit dem Pseudo-DBA eliminiert. Denn mehr als eine Reflexion gibt es ja nicht. Von daher kann das schon klanglich ein großer Fortschritt gegenüber gar keiner Auslöschung sein. Trotz der Einbrüche, die man ja generell weniger hört als lang abklingende Überhöhungen.

adicoustic
09.05.2017, 07:28
Die Situation ist im Grunde genau das, was Linkwitz versucht, zu korrigieren. Nur nicht im Dreieck angeordnet, sondern auf einer Linie.

Nicht ganz. In Deiner Konstruktion beträgt der Abstand a = 0. Sender und Empfänger sind identisch.

http://www.linkwitzlab.com/images/graphics/flr-rfl0.gif

FoLLgoTT
09.05.2017, 07:32
Nicht ganz. In Deiner Konstruktion beträgt der Abstand a = 0. Sender und Empfänger sind identisch.

http://www.linkwitzlab.com/images/graphics/flr-rfl0.gif

Nein, die sind nicht identisch.

Sender: vorderes Gitter
Empfänder: Sitzplatz irgendwo im Raum
Reflexion: an der Rückwand*

Wenn man das auf eine Dimension projiziert (also auf die Laufzeit), läuft die Anordnung auf dasselbe hinaus wie eine Reflexion von Boden/Decke/Seiten. :)

*mehr Reflexionen gibt es nicht, weil sie ja vorne ausgelöscht wird. Das kommt einem vorne bedämpften SBA gleich.

josh_cpct
09.05.2017, 08:40
Na das mit dem FIR Echo ist quatsch.
Das liegt so nah an der ersten Welle dass de Fakto quasi garkein Unterschied zur IIR Korrektur besteht.

Der IIR schwingt auch quasi fast gegenphasig zur Mode aus, das mildert sich ähnlich.

Am Ende kommt alles aufs Gleiche raus.
Nur dass die Täler mit der FIR Reflektion nicht genau zum Raum passen. Wahrscheinlich weil der Abstand der Treiber zur verschiedenen Punkten der Reflektionswand unterschiedliche Abstände hat (gerade, diagonal, bzw mitte ecke...)

Gruß
Josh

FoLLgoTT
16.06.2018, 08:41
Ich habe das Dokument um eine genauere Betrachtung des Pseudo-DBAs erweitert. Es gibt tatsächlich zwei Varianten/Sitzpositionen, an denen es funktioniert.

wgh52
16.06.2018, 11:56
Vielen Dank Nils!

Deine Dokumentationen sind wirklich sowas wie "Standardwerke", sehr gut les- und mitvollziehbar - sie machen auch Mut zu Realisierungen!

FoLLgoTT
16.06.2018, 17:08
Deine Dokumentationen sind wirklich sowas wie "Standardwerke", sehr gut les- und mitvollziehbar - sie machen auch Mut zu Realisierungen!

Danke, das ehrt mich! :prost:

josh_cpct
18.06.2018, 12:32
Hi Nils

Auch von mir ein Like und Daumen hoch :)

Frage mich, ob das einfache Pseudo Gitter mit dem Stereo DBA kombinierbar ist?
Das Stereomodell hatte ja nur einen Treiber in der Mitte der Hälfte.

Sprich, nur ein Treiber auf Mitte der Fronthälfte.
Kein Treiber hinten.
Messplatz 1: Rückwand Mitte, Verzögerung 2 mal Raumlänge
Messplatz 2: Absolute Mitte Mitte, Verzögerung 1 mal Raumlänge

meinst das wird auch wieder funktionieren?

Gruß
Josh

PS: Interessant auch jeweils den Wirkungsgrad im Auge zu behalten... (unterste Oktaven)

capslock
18.06.2018, 15:26
Schön, dass dieser Thread wieder lebt. Erinnert mich daran, dass ich eine gar nicht so seltene Form des Wohn- / Kochbereichs habe. Ist knapp 12 m lang, 5 m breit und 2,75 cm hoch, hat aber eine Trennwand zur Küche bei ca. 3,2 m von der hinteren Wand weg und mit assymetrischem Durchbruch von ca. 1,80 m x 2 m.

Nachdem ich bislang weder ABEC noch REW probiert habe, bei welchem ist der Einarbeitungsaufwand geringer? Falls REW, kann das sowas überhaupt? Zumindest wenn auf der Trennwand sekundäre Treiber (Dipole?) sitzen müssen, braucht es ja schon drei Delays.

capslock
20.01.2020, 12:43
Anderthalb Jahre später, hat jemand Antworten?

Zusatzfragen: wie schlimm ist es, wenn beim primären Array einige Treiber nicht genau auf ihrer Sollposition sitzen, weil da ein dummes Fenster ist? Kann man das eventuell ausgleichen durch 2-3 Treiber, die am Rand des Fensters sitzen und entsprechend weniger Pegel machen?

Habe nochmal überlegt, wie ich das L-Raum-Paper auf meine Trennwand mit asyymetrischem Durchbruch anwende. Schlimmstenfalls brauche ich drei Delays, das erste für die Trennwand, das zweite für die Rückwand hinter dem Durchbruch und das dritte für die Ecke der Küche, in die gebeugte und an der Rückwand reflektierte Schall kommt.

Gibt es eigentlich ähnliche Simulationen wie im Paper für Giebelwände im Dachboden?

josh_cpct
22.01.2020, 10:09
Hallo Nils und Lesergruppe

Ich frage mich ob folgende Abweichungen vom Ideal stören:

Mein Kühlschrank ist im Weg :prost:
Ich könnte nun hinten eine andere Gitterdichte als vorne betreiben um dem Kühlschrank auszuweichen.
Vorne 4er Gitter horizontal, 2 Vertikal.
A) Hinten 2 Horizontal, 1 Vertikal.
B) Hinten 3 Horizontal, 1 Vertikal
C) Hinten 5 horizontal, 1 Vertikal

weitere Alternativen schweben mir vor.
Kann man die Gitter in beliebiger Dichte variieren, solange man den Raum Vertikal Spiegelsymmetrisch zur halben Raumhöhe aufbaut?
Und natürlich horizontal entlang der Längsachse R &L auch spiegelsymmetrisch.

Vorne hinten Dichte könnte man variieren so gut es geht, und die Gitterdichte sollte nur die obere Grenzfrequenz (~>100Hz) beeinflussen.

:confused:

Gruß
Josh

josh_cpct
22.01.2020, 10:39
Hallo schon wieder :rolleyes:

Eine allgemeine Frage zur Praxis:

Um wieviel dB ist das hintere Gitter schwächer als das Vordere?

Wandreflektion, Verlust auf dem Weg, etc...
3dB hat mal jemand gesagt, wie ist eure Erfahrung?

Gruß
Josh

FoLLgoTT
08.08.2021, 08:30
Zwei kleine Updates:



Umgekehrte Ansteuerung für die Surrounds (Richtungsoptimierung)
Gleichphasige Ansteuerung des hinteren Gitters unterhalb der 1. Längsmode


Die Richtungsoptimierung für die Surrounds ist eine feine Sache und funktioniert gut. Ich betreibe meine Subwoofer inzwischen so. Die Lokalisation des Basses wird damit bei "Small"-Einstellung der Surrounds deutlich verbessert. Dafür benötigt man natürlich einen DSP mit freiem Routing.

Die andere Optimierung bringt leider nur in kleinen Räumen im Nutzbereich signifikant mehr Maximalpegel. Bei größeren Räumen dagegen praktisch nichts.