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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Entwicklung einer passiven Box, die mit Acourate betrieben werden soll...?



AR
31.12.2015, 15:35
Hallo,
mir stellt sich die Frage, wie weit man die passive Frequenzweiche einer z.B Dreiwegebox entwickelt bzw. welche Punkte man evtl. dem DSP überlassen kann bzw. sollte:
- steile Trennung der Chassis (Pflicht, das passiv zu machen)
- Phasenbeziehungen der Chassis bei den Übergangsfrequenzen (das dürfte wohl ebenfalls Pflichtprogramm der passiven Weiche sein).
- Anpassung der Lautstärken
- Glättung der Frequenzgangfehler mittels Saug- oder Sperrkreise
- Impedanzlinearisierung
- Hochpasskondensator für GHP

Frequenzgangfehler der Chassis könnte ja z.B. die Software kompensieren (nehmen wir Acourate DRC als gegeben an), unterschiedliche Pegel auch. Passiv also nur z.B. eine auf die Chassis abgestimmte 18dB-Weiche vor die Chassis, schauen dass Pkt.2 auch erfüllt wird und den Rest dem Einmessprogramm überlassen, um möglichst wenige passive Bauteile im Signalweg zu haben? Oder die Box "fertig" entwickeln und dem DSP nur die Raumentzerrung überlassen?
Was meint Ihr?
Bitte die universelle Verwendbarkeit einer durchentwickelten Passivbox als Argument außen vor lassen!
Das Thema dürfte bei einer Aktivweiche ja auch interessant sein und wohl etwas anders gewichtet werden. Hier wird man wohl soviel wie möglich mit der Aktivweiche gerade ziehen - oder?
Guten Rutsch!
Andreas

eltipo
31.12.2015, 15:39
Hi Andreas,

mir stellt sich eine Frage :

Warum?

AR
31.12.2015, 15:53
... kapier ich ehrlich gesagt nicht!

eltipo
31.12.2015, 16:02
Warum sollte ich eine Krücke basteln, die nichts alleine kann, aber besser ohne ein Gemurkse laufen würde?

AR
31.12.2015, 16:08
Hi Markus,
es soll nur um technische Aspekte gehen:
Zitat s.o.: "Bitte die universelle Verwendbarkeit einer durchentwickelten Passivbox als Argument außen vor lassen!"

Bist Du sicher, dass es bei dieser Arbeitsteilung (Passivweiche+DSP) keine Vorteile gibt?

Gruß
Andreas

eltipo
31.12.2015, 16:10
Absolut sicher. Außer, du willst eine Box falten, die alleine schon lebensfähig ist. Da sehe ich einen Sinn drin. Zb ein Setup, das unter bestimmten Bedingungen ungefaltet laufen soll. Ansonsten... Nö.

Kripston
31.12.2015, 16:25
Hallo Andreas,

Hallo,
mir stellt sich die Frage, wie weit man die passive Frequenzweiche einer z.B Dreiwegebox entwickelt bzw. welche Punkte man evtl. dem DSP überlassen kann bzw. sollte:
- steile Trennung der Chassis (Pflicht, das passiv zu machen)
- Phasenbeziehungen der Chassis bei den Übergangsfrequenzen (das dürfte wohl ebenfalls Pflichtprogramm der passiven Weiche sein).
- Anpassung der Lautstärken
- Glättung der Frequenzgangfehler mittels Saug- oder Sperrkreise
- Impedanzlinearisierung
- Hochpasskondensator für GHP

Frequenzgangfehler der Chassis könnte ja z.B. die Software kompensieren (nehmen wir Acourate DRC als gegeben an), unterschiedliche Pegel auch. Passiv also nur z.B. eine auf die Chassis abgestimmte 18dB-Weiche vor die Chassis, schauen dass Pkt.2 auch erfüllt wird und den Rest dem Einmessprogramm überlassen, um möglichst wenige passive Bauteile im Signalweg zu haben? Oder die Box "fertig" entwickeln und dem DSP nur die Raumentzerrung überlassen?
Was meint Ihr?
Bitte die universelle Verwendbarkeit einer durchentwickelten Passivbox als Argument außen vor lassen!
Das Thema dürfte bei einer Aktivweiche ja auch interessant sein und wohl etwas anders gewichtet werden. Hier wird man wohl soviel wie möglich mit der Aktivweiche gerade ziehen - oder?
Guten Rutsch!
Andreas

warum nicht, ist grundsätzlich eine Möglichkeit.
So ähnlich habe ich das auch vor:
Box komplett passiv entwickeln (weil ichs kann und keine Weichenbauteile kaufen muss, da genügend im Fundus) und ggf. dann mit einem DSP "drüberbügeln".
Wobei ich die Erfahrung gemacht habe, als mal ein Freund mit Acourate über meine noch aktuelle, aber demnächst ausgemusterte Box "drübergebügelt" hat, dass das vom oberen Grundton aufwärts kaum was gebracht hat, das kann man auch passiv einwandfrei hinbekommen (ich zumindest :p ).
Im Bass- und unterem Grundtonbereich, im modalen Bereich des Raumes unterhalb der Schröderfrequenz, hat es dann aber deutliche Vorteile gebracht.

Um diesen Frequenzbereich vorrangig zu bearbeiten, wäre Acourate meiner Meinung nach aber "overkill", zumal man dann zwingend per PC zuspielen muss.
Da könnten dann Lösungen wie Mini-DSP oder Gerätschaften, die eine Armada von parametrischen EQs zur Verfügung stellen dann schon ausreichen.

Gruß
Peter Krips

Uli_Bel
31.12.2015, 16:30
Hallo,
Von der Verwendung von Mehrwegeboxen mit Passivweichen möchte ich dringend abraten wenn Du die Verwendung von FIR filtern erwägst - die Erstellung dieser digitalen FIR-Filter ist doch der Hauptgrund für Acourate...
Aber vielleicht meinst Du nur digital room correction (DRC)... es ist mir ist deutlich was für Dich "DSP" bedeutet... Elektronisch EQ-filter (mittels dsp-chips als elektronischen Bauelementen) zu erzeugen hat ja nix mit Acourate zu tun...
Warum also das ganze?

Uli_Bel
31.12.2015, 16:50
Ein paar Anmerkungen zu Frequenzweiche vom Entwickler vonAcourate auf dieser Seite: http://audiovero.de/anleitungen-und-tutorials.php
Thoughts about crossovers....

DRC ist eine Krücke die nur wenig Klangverbesserung bringt, wennn die Raumakustik schlecht ist - nur akustische Massnahmen helfen dann wirklich...

Und wenn Du eben analoge Filter behalten willst (musst?) dann helfen die digitalen Mittel auch nicht mehr wirklich.
Ich verwende FIR-Filter und Acourate zum Entwurf und Erstellung der Filter und verzichte auf analoge Weichen selbstverständlich völlig!

Im home cinema Betrieb muss man u.U. die Latenzzeit der FIR-Filter mit berücksichtigen

eltipo
31.12.2015, 17:00
@Peter: Er hält die Entwicklung einer allein stehenden Box ja explizit außen vor!!!

Da ichs gerade sehe:


zumal man dann zwingend per PC zuspielen muss

Das stimmt nicht.
Sonst hätten wir so gar nicht am Contest teilnehmen können.
Der PC übernimmt die Weichenfunktion, das stimmt schon ( ausser ,man kauft sich nen Convolver), aber das geht auch in absoluter Sparvariante, wie unser Beitrag schön zeigt.

AR
01.01.2016, 15:38
Hi,
nocheimal ein Zitat aus meinem ersten posting:
"...nehmen wir Acourate DRC als gegeben an", d.h. ich habe Acourate DRC auf dem MiniDSP schon am Laufen.
Ich frage mich nur, wie tief ich bei dem angedachten Projekt bei der Entwicklung der Passivweiche gehen sollte! Und hier stellen sich einfach mehrere Fragen wie z.B. "Muß ich z.B. das Hochtonhorn um 10dB runterbügeln oder gleiche ich das per Acourate aus?".
Ich hoffe, jetzt wird es verständlicher.
Gruß
Andreas
PS: Und ein gutes neues Jahr allerseits mit vielen interessanten Projekten und vorallem viel Gesundheit!

elbfisch
01.01.2016, 16:02
Sicherlich gibt es elegantere Wege, aber das Potential vorhandene Passivlautsprecher fullrange (!) auf den Hörplatz korrigieren zu können wird häufig unterschätzt!
Gerade bei suboptimaler Aufstellung im Wohnbereich kann das sehr viel bringen.

Gruß Andreas

eltipo
01.01.2016, 17:39
Ich frage mich nur, wie tief ich bei dem angedachten Projekt bei der Entwicklung der Passivweiche gehen sollte!

Hallo Andreas,

lag ich doch richtig mit meiner Einschätzung....;)
wie ich schon schrieb, die Kiste muss alleine lebensfähig sein.
Unterschiedliche Pegel sind da noch dein geringstes Problem, aber wenn die Trennungen der Chassis zueinander nicht sauber sind, kann bügeln da auch nix mehr retten...

jones34
01.01.2016, 19:54
Das wird im PA-Bereich oft so gemacht.
Es wird eine einfache Weiche entwickelt bei der die Phase so gut wie möglich passt. Den Rest macht dann das DSP, zum Teil auch mit FIR.

Vorteile sind:
-geringeres Gewicht
-geringere Kosten
-höhere Effizienz
-kann besser klingen als was passiv hingebügeltes
-man kann Hochleistungschassis verwenden die schwierig zu beschalten sind
-man muss den Systemcontroller/-amp dazu kaufen:rolleyes:

Prominentes Beispiel wäre eine Nexo PS15 oder auch das Zeug von D&B.

Edit: Bei der Entwicklung einer solchen Box sollte man also darauf achten das die Flanken und die Phase bei der Trennung nach der Behandlung per DSP möglichst ideal aussehen.


Gruß

Yogibär
01.01.2016, 20:23
Hallo Andreas,

Ich kann Markus nur beipflichten: Dein Vorgehen ist m.E. suboptimal.
Ich nutze auch AcourateDRC, aber wie der Name sagt, besteht dessen Aufgabe in der Raumentzerrung und nicht in der Lautsprecherentzerrung. Wenn Du also "simpel" passiv die Box abstimmen möchtest und z.B. Pegelunterschiede zwischen den Chassis mit AcourateDRC ausgleichen möchtest, dann schränkst Du den Pegelbereich für die Raumentzerrung unnötigerweise bereits stark ein.
Also wenn schon passiv, dann bitte mit Sorgfalt und Qualität, ansonsten verschenkst Du zuviel Potential.

Viele Grüsse und viel Erfolg

Thomas