K-Laus
05.03.2016, 18:19
Hallo,
ich habe meine neuen LS „SonB spezial“ endlich fertig – und möchte Interessierten Freaks im folgenden Roman mal "richtig-Impulse" geben. Mit größtem Dank an Dieter Achenbach für die Konzeptvorlage und die Traumchassis!!
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=10493&stc=1&d=1457197404
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=10502&stc=1&d=1457198086
Mein spezial-LS soll Folgendes können bzw. aufweisen:
- möglichst phasenlinear („impulsrichtig“)
- in den Mitten weit überlappende Frequenzgänge, flache Flanken. Erklärung folgt unten…
- geschlossener, straffer, nicht tiefer Bass wegen 40-70Hz Raumresos und nur 14qm (mit Dipol-Sub ergänzt)
- möglichst wenig oder gar keine Dämmung im Gehäuse für lebendigen Klang, Nutzung anderer Maßnahmen zum Eindämmen der Gehäuseresonanzen.
- körperhafte, greifbare Mitten mit bester Sprachverständlichkeit.
- den Traumhochtöner Beyma AMT TPL150H
- Standbox, darf ruhig ausgewachsen groß sein
Man sieht schon – ich rede von einer Abwandlung der originalen SonB Mk1. Das war die Standbox mit dem verschiebbaren Beyma-AMT-Brett oben drauf. Dieter hatte den Tiefmitteltöner (TMT) mit Saugkreisen (SKs) domestiziert und über 6dB gefiltert. Zusammen mit dem 6dB-Hochtöner war die Box sicher schon recht phasenlinear. Der Bausatz war wegen der unvermeidbaren Chassisstreuung nicht nachbausicher – die SKs müssen individuell angepasst werden. Daher ging Dieter richtigerweise bei der SonB Mk2 auf eine 12dB-TMT-Weiche ohne SKs über. Der nachbausichere Kompromiss.
Ich höre seit 2001 AMT, aber seit ich einmal den Beyma im Horn hörte, war ein Virus in mir… Der TPL150H mit der Dieter-Modifikation der Dämmkammer ist für meine Ohren der beste Hochtöner. Mit der originalen Kammerdämmung trötet er etwas schrill und hat eine 4kHz-Unsauberkeit (also unbedingt modifiziert bei Dieter kaufen - und das Geheimnis nicht verraten!). Er ist dynamisch wie ein großes Horn, atmet mit der Musik dank genug Rückvolumen, löst sehr gut auf, hat schöne Klangfarben und saubere S-Laute – und er klingt pfurzneutral. Leider hat er anders als im Test stärkere Resonanzen von 13-19kHz, hier muss man einen SK exakt einpassen. Dann drückt der TPL klanglich oben nicht mehr so und klingt insgesamt noch freier. Die Paargleichheit war gut, max. 1,5dB Abweichung.
Dieters knowhow war es, mit dem PHL E2460 einen wirklich geeigneten TMT zu dem TPL150H zu finden. Das 20er Chassis mit 95dB in den Mitten hat eine präsent-kernige, glockenklare Gangart – und kann mit dem Horn-AMT mithalten. Wenn der PHL mit vier SKs sauber von seinen Resos befreit wird, kann er locker bis 3kHz hoch laufen, nur über eine kleine Drossel sanft auslaufend gefiltert. Er klingt dann bis hoch in die Mitten sehr dynamisch-lebendig, gut auflösend, klangfarbenreich und sehr schrill-frei. Man kann übelste schrille Stimmen hören – da stört wirklich nichts. Sitzt ein SK auch nur etwas falsch, beginnen erste Beiklänge und im Wasserfall bleibt was zurück…
Unter meinen vier Chassis (aus einem Herstellos) fand ich zwei sehr ähnliche, die als TMT-Paar spielen. Dennoch sind zwei der vier SKs individuell angepasst, um beste Wirkung zu erreichen. Ein nerviges Spiel ohne Nachbausicherheit! Und wie sich die Resos bei Chassisalterung ändern, ist auch offen…
Die andere Seite des PHL ist der Bass – er kommt geschlossen nicht unter 95Hz und mag klanglich für meine Ohren kein Bassreflex. Dieter nutzt BR in der SonB als Kompromiss, aber wirklich glücklich macht das Chassis nur geschlossen betrieben mit einem guten Sub. Dann ist der PHL-Bass sehr präzise und schön straff. Bekommt der PHL geschlossen das passende Volumen, macht er auch genau die richtige Dosis an Grundton, Brustkörbe der Stimmen haben das richtige Maß. Wirklich ein Traum an Chassis! Und Dieters geiler Service: er lieferte die Chassis eingewobbelt… !
Genug der Vorrede, was habe ich nun angestellt auf dem SonB-„spezial“-Weg?
1. Zunächst baute ich ein geschlossenes Testgehäuse mit leicht abschraubbarer Rückwand. Mit 32ltr viel zu groß für einen 20er Bass. Über 1ltr-Einlege-Styroporplatten verkleinerte ich das Volumen der leeren Box nach und nach. Ein verschiebbaren Einstellstopfen ermöglicht das äußere Verändern.
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=10496&stc=1&d=1457196387
Der PHL spielte über 1mH und 15µF bis ca. 2,5kHz rauf ohne SKs. Einfach Musik ohne Hochtöner hören – man findet ein Volumen, bei dem der TMT „plötzlich“ genial klingt! Der Klang löst sich dann auch vom Gehäuse, bei falschen Volumen klebt er fest. Dieses Volumen berechnete ich später so genau wie möglich. Es liegt übrigens weit über Dieters 21ltr.
2. Dann wurde es nervig: ich habe einige Nachmittage lang diverse Varianten der vier überlappenden, wechselwirkenden SKs ausprobiert, um die Abklingflanke des TMT mit kleiner 0,47mH-Vordrossel zu modellieren. Breitbandige, energisch saugende SKs (wie Dieters original SonB), mittelmäßige und versucht schwach agierende. Mit Boxsim&Co geht da übrigens gar nichts (außer ein grober Anhalt zur Bandbreite)! Komplexe Reso-Effekte gehorchen den linearen Rechenmodellen nicht.
Ziel: die Phase sollte möglichst lange unten bleiben, aber die Resos bei 3+4+5+6kHz wirklich sauber weggesaugt sein. Am besten kamen mittelmäßig breite SKs. Siehe die Bilder anbei, oberhalb von 2,5kHz ist das Chassis lammfromm – daher auch der saubere schrillfreie Klang. Die bis 6kHz linear laufende Phase sorgt für ein super Zeitverhalten, die Sprungantwort bleibt schön schmal und steil ansteigend.
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=10499&stc=1&d=1457196387
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=10497&stc=1&d=1457196387
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=10495&stc=1&d=1457197404
3. nun ging es wieder bergauf, „volumenabgestimmt“ und mit den angepassten SKs hörte ich einfach Musik quer Beet auf einem PHL im Testgehäuse und variierte die Drossel, 0,39/0,47/0,56 und 0,68mH. Es gibt einen spannenden Effekt: man hört, „was dem Chassis gefällt“. Bei 0,47mH waren da zu viele obere Mitten, die Stimmwiedergabe wurde inhomogen – da oben fehlt Auflösung. Bei 0,68mH waren die Mitten lahm, Spielfreude weg. Bei 0,56mH zeigte der PHL als Mitteltöner, was er kann und mag!! Ohne Hochtöner und mit viel zu dünnem Bass – und trotzdem war das Hören ein fesselndes Erlebnis. Das „Timbre“ der Stimmen und Instrumente stimmt einfach. Die Auflösung und Dynamik des PHL sind exzellent.
4. der Spaß ging weiter mit dem Erhören des dämm-modifizierten AMT-Horns (auf Brettchen montiert, Rückversatz-verschiebbar oben auf das PHL-Testgehäuse gestellt – TMT aus!). Das Finden eines „gut klingenden“ AMT-Frequenzgangs (FG) und der unteren Grenzfrequenz (GF) standen auf dem Programm. Ich startete mit Dieters AMT-Frequenzweiche (FW). Mit Boxsim kippte ich den FG gehörmäßig etwas, noch 0,5dB mehr oberhalb von ca. 8kHz beginnend. Klingt frischer und lebendiger. Dann änderte ich die untere Grenzfrequenz in Schritten von ca. 50Hz. Dasselbe Vorgehen wie oben: Musik mit Stimmen hören. Klingt natürlich komisch ohne TMT, aber auf das Timbre der Stimmen achten. Man findet eine Grenzfrequenz, bei dem der AMT einfach „geil“ und natürlich klingt. Ist die GF zu hoch, klingt die Stimme unnatürlich komisch hell. Ist die GF zu tief, presst der AMT, er klingt gestresst.
5. Nun kam der Teil, der viele verwundern wird: den Übernahmebereich „abstimmen“. Das Vorgehen ist trivial: man nimmt den AMT, stellt ihn auf den TMT und hört Musik. Man sucht milimetergenau den Rückversatz, bei dem die Schallanteile „plötzlich“ zusammenpassen. Es lässt sich anschaulich so beschreiben: der AMT gibt bei Stimmen die Kehle und den Mundschall wieder, der TMT die Kehle und den Brustkorb. Beim richtigen Versatz (auf 0,5mm genau) verschmilzt alles zu einer körperhaft klingenden Stimme, die herrlich punktförmig abgebildet ist. Natürlich nur für eine Hörplatzhöhe. 20cm Höhenänderung machen bald 1mm Versatzunterschied aus.
Und dann kommt die Überraschung: bei dieser gut klingenden Lösung ist der gemessene Phasengang am linearsten (auf Hörplatzhöhe gemessen in 200cm Abstand)! Ist der AMT 1mm zu weit vorne oder hinten, bekommt der Phasenhang bei ca. 2kHz eine Stufe. Das Hirn kann anhand des Klanges noch am besten beurteilen, was „phasenlinear“ ist.
Das etwas verwellte Messbild der Phasengänge erklärt die Effekte: durch die breite Überlappung laufen die Phasen vom AMT und TMT langsam aufeinander zu. Der haupt-Schallanteil geht langsam von TMT zum AMT über. Die gehörte Gesamtphase stellt sich in der Mitte linear ein. Für diesen Effekt ist es letztlich fast egal, wie breit die Überlappung ist. Daher kann man die Chassis nach Gehör auf die gut klingenden Flanken trimmen und dann „einfach zusammenbringen“.
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=10503&stc=1&d=1457197404
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=10501&stc=1&d=1457196387
Natürlich hat das Konzept auch einen Haken bzw. „Problem“: es kommt zwischen 1-2kHz zu stärkerer Schallauslöschung. Siehe Frequenzgangbild (2ms-Fenster).
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=10500&stc=1&d=1457196387
Ich sehe das aber gar nicht als Problem! Der TMT hat eine leichte 1,5kHz-Überhöhung, die ca. 4ms lang ausschwingt (-30dB). In den ersten 2ms wird diese Überhöhung durch den AMT-Schall ausgelöscht, der Summen-FG ist gerade. Wenn der AMT nach 1,5ms ausgeschwungen ist, füllt der TMT den Bereich mit seinem Schall wieder auf. Wenn ich auf z.B. 5ms fenstere, ist die Auslöschung schon verschwunden. FG und Phase gut – das Abbild ist die sehr gute Sprungantwort (der feine Ripple die erste ms sind die AMT-Resos über 13kHz, die Messung war noch ohne SK). Die Anstiegsflanke ist nicht steiler, weil der PHL gemäß 3. nicht breitbandiger noch höher spielen mag.
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=10502&stc=1&d=1457196996
Ziel der Übung war das Ermitteln einer Ziel-FW und des notwendigen AMT-Vorversatzes: wegen des Horns muss der AMT bei mir 9mm vor dem TMT sitzen. Das muss also mein Zielgehäuse durch TMT-Einsenkung hergeben.
6. dann kamen Bleistift, Zettel und der Taschenrechner ins Spiel. Ich konstruierte ein schönes Standgehäuse mit dem erhörten Volumen plus 2,5ltr für Reso-Unterdrückungs-Maßnahmen, beschreibe ich gleich. Im Gehäuse bastelte ich einen Volumen-Steller, den ich von außen mit +/-15ml verstellen kann. Ich bestellte bei Schreinerei Thomair online. Fix und fertig CNC-gefräste Platten, „nur noch“ zusammenkleben. Der TMT-Vorderrand ist 9mm tief versenkt mit einem 45°-Schalltrichter.
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=10492&stc=1&d=1457196996
Hinter dem AMT ist eine große FW-Kammer. Die Bilder zeigen es…
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=10494&stc=1&d=1457196996
Mit Spedition kamen 550€ zusammen, für die Qualität sehr günstig! Das schwarze MDF bekam ein Hartwachs-Öl, was es schon schwarz macht. Mit schwarzer Front wirkt auch das RIESEN-Horn nicht mehr hässlich… WAF hoch, selbst meine Frau sagte „schön“.
7. Nun kam ein weitere Teil, der noch mehr verwundern wird: ja, Ziel war es, dass der LS null Gramm Dämmaterial bekommen soll! Ein volumenabgestimmtes Chassis in einer Kammer ganz ohne Dämmung lässt Musik mit feinster Dynamik und Timbre erklingen. Bereits etwas Dämmaterial schluckt Energie, das Chassis klingt sofort belegter, z.B. das natürliche Vibrieren in einer Stimme ist so gedämpft, dass sie vglw. langweilig klingt. Da reichen schon 10x20x3cm Basotec.
Natürlich geht das nur, wenn man andere Maßnahmen findet, die im Gehäuse zwangsläufig entstehenden starken Resonanzen hinreichend zu unterdrücken bzw. zu verwischen. Diese Maßnahmen sind: schräge Bretter, schräge oder gestufte Rückwände/Böden, Teilkammern. Als Anregung mal diese Bilder: http://boenicke-audio.ch/W8image.pdf
Man muss aus dem jeweiligen starken min-max-Sprung der Resonanzstelle einen verwischten Sprung machen, bei dem min-Bereiche in max-Bereiche hochrutschen – und sich die Reso-Effekte so tlw. kompensieren. Eine sehr komplexe Sache, ich habe mehre Wochenenden lang überlegt, rumprobiert und rumgemessen. Mit dem üblichen Aufbau: LS mit loser Seitenwand liegt auf dem Boden, Mikro 2cm vor TT bzw. TMT. Ich habe in Summe bestimmt 200-mal die Seitenwand abgenommen, um in der offenen Box etwas zu ändern und vergleichend zu messen… Bei jeder Messung mit beiden Füssen auf die 25mm Multiplex-Seitenwand gestellt, jede kleinste Undichtigkeit oder Lose im Inneren verfälscht die Messungen stark. So hatte ich meinen LS-Entwicklungssport…
Auf nähere Details will ich hier nicht eingehen, wenn, machen wir einen extra Tread auf. Das Ergebnis zählt, siehe die Messbilder (2cm Abstand = FG verzogen). Die TMT-Kammer hat oberhalb von 400Hz nur noch +/-2dB-Schwanker und einen hinreichend ruhigen Wasserfall bzw.Burstdecay. Klangliche Verfärbungen oder Schrillen hört man hinreichend wenig. NULL Gramm Dämmung!
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=10498&stc=1&d=1457197835
Den Effekt ohne Dämmung würde ich so beschreiben: trotz der störenden Rest-Resos im Gehäuse ohne Dämmaterial klingt es nicht nach Kistenklang oder tot-gedämpften Klang wie bei konventionellen Lautsprechern. Sondern das Chassis kann feinste Strukturen und Klangdetails „ausleben“ und hörbar machen. Mir kommt dabei folgender Gedanke (auch, wenn ein LS natürlich kein Musikinstrument ist!): eine Gitarre mit etwas Wolldecke gestopft klänge auch sofort „tot“.
So fand ich also die Reso-verringernden Maßnahmen für TT- und TMT-Kammer, die ich einbaute und dann die Seitenwand aufklebte.
8. dann baute ich die LS fertig… und wachste sie. Leider stank das Osmo-Zeug wochenlang abartig, ein draußen Ausdunsten im Winter ist schwierig, was eine Zwangspause erzeugte.
9. Dann kam die klangliche Feinabstimmung. Die Lautstärke des AMT muss exakt auf den TM abgestimmt werden, damit die Mitten „just right“ klingen. Ist der AMT ein Quäntchen zu laut, sind die Mitten zu hell. Ein Quäntchen zu leise, und die Box klingt leblos. Irre, das spielt sich bei +/-0,1dB ab. Der Effekt entsteht wohl so stark nur bei einem großen Überlappungsbereich.
Witzig waren Tests, welche die Punkte 3. und 4. verifizieren: ändere ich am TMT auf 0,47mH anstatt 0,56, klingt der TMT hervor und stört. Dasselbe, wenn ich den AMT auch nur 50Hz in seiner Übernahefrequenz runterziehe. Die Eigenschaften, welche die Chassis beim gehörmäßigen Einzelabstimmtest zeigen, setzen sich im Verbund klar hörbar durch. Umkehrschluss: hätte ich die Chassis nicht einzeln mit dem Ohr auf gutes Timbre abgestimmt – sondern nur nach Messtechnik, dann hätten die Chassis nie optimale den Timbre der Musik wiedergeben können.
10. Musik genießen seit nunmehr einigen Wochen… sich fragen, warum man „das“ nicht schon eher hatte:
Ein geschlossenes Chassis klingt um Welten genauer als Bassreflex-Nachwummern oder Passivmembran-Geschwubbele… Ohne Subwoofer fehlen unten aber zwei Oktaven und es klingt blutleer.
Ohne Dämmung und mit exakter Volumenabstimmung klingt ein LS so echt, beweglich, feindynamisch, man versteht die Begriffe Timbre und Spielfreude. Meine vorherigen LS waren schon abgestimmt im Bass, hatten aber noch etwas Dämmung – was das demnach an Feindynamik fraß…
Membranfläche und Wirkungsgrad sind durch nichts zu ersetzen als noch mehr… und … . Die Klangfülle und Kraft ist erstaunlich, ansatzweise wie bei PA-Lautsprechern. Bestes Beispiel: rumpelnder Applausraum der Carnegy Hall – das zieht einem die Schuhe aus!!
Der Beyma-AMT und der PHL-TMT bringen Dinge zu Gehör, die vorher auf den CDs einfach nicht drauf waren, komisch … ! Grobdynamisch, feindynamisch wie auch auflösungsmäßig.
Die Sprachverständlichkeit ist sensationell. Man klebt den Musikern an den Lippen…
Soweit mal mein Roman… Ich hoffe, es regt andere Selbstbauer an, auch mal quer zu denken. Wer Fragen hat, kann sich gerne melden…
Gruß
Klaus
ich habe meine neuen LS „SonB spezial“ endlich fertig – und möchte Interessierten Freaks im folgenden Roman mal "richtig-Impulse" geben. Mit größtem Dank an Dieter Achenbach für die Konzeptvorlage und die Traumchassis!!
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=10493&stc=1&d=1457197404
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=10502&stc=1&d=1457198086
Mein spezial-LS soll Folgendes können bzw. aufweisen:
- möglichst phasenlinear („impulsrichtig“)
- in den Mitten weit überlappende Frequenzgänge, flache Flanken. Erklärung folgt unten…
- geschlossener, straffer, nicht tiefer Bass wegen 40-70Hz Raumresos und nur 14qm (mit Dipol-Sub ergänzt)
- möglichst wenig oder gar keine Dämmung im Gehäuse für lebendigen Klang, Nutzung anderer Maßnahmen zum Eindämmen der Gehäuseresonanzen.
- körperhafte, greifbare Mitten mit bester Sprachverständlichkeit.
- den Traumhochtöner Beyma AMT TPL150H
- Standbox, darf ruhig ausgewachsen groß sein
Man sieht schon – ich rede von einer Abwandlung der originalen SonB Mk1. Das war die Standbox mit dem verschiebbaren Beyma-AMT-Brett oben drauf. Dieter hatte den Tiefmitteltöner (TMT) mit Saugkreisen (SKs) domestiziert und über 6dB gefiltert. Zusammen mit dem 6dB-Hochtöner war die Box sicher schon recht phasenlinear. Der Bausatz war wegen der unvermeidbaren Chassisstreuung nicht nachbausicher – die SKs müssen individuell angepasst werden. Daher ging Dieter richtigerweise bei der SonB Mk2 auf eine 12dB-TMT-Weiche ohne SKs über. Der nachbausichere Kompromiss.
Ich höre seit 2001 AMT, aber seit ich einmal den Beyma im Horn hörte, war ein Virus in mir… Der TPL150H mit der Dieter-Modifikation der Dämmkammer ist für meine Ohren der beste Hochtöner. Mit der originalen Kammerdämmung trötet er etwas schrill und hat eine 4kHz-Unsauberkeit (also unbedingt modifiziert bei Dieter kaufen - und das Geheimnis nicht verraten!). Er ist dynamisch wie ein großes Horn, atmet mit der Musik dank genug Rückvolumen, löst sehr gut auf, hat schöne Klangfarben und saubere S-Laute – und er klingt pfurzneutral. Leider hat er anders als im Test stärkere Resonanzen von 13-19kHz, hier muss man einen SK exakt einpassen. Dann drückt der TPL klanglich oben nicht mehr so und klingt insgesamt noch freier. Die Paargleichheit war gut, max. 1,5dB Abweichung.
Dieters knowhow war es, mit dem PHL E2460 einen wirklich geeigneten TMT zu dem TPL150H zu finden. Das 20er Chassis mit 95dB in den Mitten hat eine präsent-kernige, glockenklare Gangart – und kann mit dem Horn-AMT mithalten. Wenn der PHL mit vier SKs sauber von seinen Resos befreit wird, kann er locker bis 3kHz hoch laufen, nur über eine kleine Drossel sanft auslaufend gefiltert. Er klingt dann bis hoch in die Mitten sehr dynamisch-lebendig, gut auflösend, klangfarbenreich und sehr schrill-frei. Man kann übelste schrille Stimmen hören – da stört wirklich nichts. Sitzt ein SK auch nur etwas falsch, beginnen erste Beiklänge und im Wasserfall bleibt was zurück…
Unter meinen vier Chassis (aus einem Herstellos) fand ich zwei sehr ähnliche, die als TMT-Paar spielen. Dennoch sind zwei der vier SKs individuell angepasst, um beste Wirkung zu erreichen. Ein nerviges Spiel ohne Nachbausicherheit! Und wie sich die Resos bei Chassisalterung ändern, ist auch offen…
Die andere Seite des PHL ist der Bass – er kommt geschlossen nicht unter 95Hz und mag klanglich für meine Ohren kein Bassreflex. Dieter nutzt BR in der SonB als Kompromiss, aber wirklich glücklich macht das Chassis nur geschlossen betrieben mit einem guten Sub. Dann ist der PHL-Bass sehr präzise und schön straff. Bekommt der PHL geschlossen das passende Volumen, macht er auch genau die richtige Dosis an Grundton, Brustkörbe der Stimmen haben das richtige Maß. Wirklich ein Traum an Chassis! Und Dieters geiler Service: er lieferte die Chassis eingewobbelt… !
Genug der Vorrede, was habe ich nun angestellt auf dem SonB-„spezial“-Weg?
1. Zunächst baute ich ein geschlossenes Testgehäuse mit leicht abschraubbarer Rückwand. Mit 32ltr viel zu groß für einen 20er Bass. Über 1ltr-Einlege-Styroporplatten verkleinerte ich das Volumen der leeren Box nach und nach. Ein verschiebbaren Einstellstopfen ermöglicht das äußere Verändern.
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=10496&stc=1&d=1457196387
Der PHL spielte über 1mH und 15µF bis ca. 2,5kHz rauf ohne SKs. Einfach Musik ohne Hochtöner hören – man findet ein Volumen, bei dem der TMT „plötzlich“ genial klingt! Der Klang löst sich dann auch vom Gehäuse, bei falschen Volumen klebt er fest. Dieses Volumen berechnete ich später so genau wie möglich. Es liegt übrigens weit über Dieters 21ltr.
2. Dann wurde es nervig: ich habe einige Nachmittage lang diverse Varianten der vier überlappenden, wechselwirkenden SKs ausprobiert, um die Abklingflanke des TMT mit kleiner 0,47mH-Vordrossel zu modellieren. Breitbandige, energisch saugende SKs (wie Dieters original SonB), mittelmäßige und versucht schwach agierende. Mit Boxsim&Co geht da übrigens gar nichts (außer ein grober Anhalt zur Bandbreite)! Komplexe Reso-Effekte gehorchen den linearen Rechenmodellen nicht.
Ziel: die Phase sollte möglichst lange unten bleiben, aber die Resos bei 3+4+5+6kHz wirklich sauber weggesaugt sein. Am besten kamen mittelmäßig breite SKs. Siehe die Bilder anbei, oberhalb von 2,5kHz ist das Chassis lammfromm – daher auch der saubere schrillfreie Klang. Die bis 6kHz linear laufende Phase sorgt für ein super Zeitverhalten, die Sprungantwort bleibt schön schmal und steil ansteigend.
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=10499&stc=1&d=1457196387
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=10497&stc=1&d=1457196387
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=10495&stc=1&d=1457197404
3. nun ging es wieder bergauf, „volumenabgestimmt“ und mit den angepassten SKs hörte ich einfach Musik quer Beet auf einem PHL im Testgehäuse und variierte die Drossel, 0,39/0,47/0,56 und 0,68mH. Es gibt einen spannenden Effekt: man hört, „was dem Chassis gefällt“. Bei 0,47mH waren da zu viele obere Mitten, die Stimmwiedergabe wurde inhomogen – da oben fehlt Auflösung. Bei 0,68mH waren die Mitten lahm, Spielfreude weg. Bei 0,56mH zeigte der PHL als Mitteltöner, was er kann und mag!! Ohne Hochtöner und mit viel zu dünnem Bass – und trotzdem war das Hören ein fesselndes Erlebnis. Das „Timbre“ der Stimmen und Instrumente stimmt einfach. Die Auflösung und Dynamik des PHL sind exzellent.
4. der Spaß ging weiter mit dem Erhören des dämm-modifizierten AMT-Horns (auf Brettchen montiert, Rückversatz-verschiebbar oben auf das PHL-Testgehäuse gestellt – TMT aus!). Das Finden eines „gut klingenden“ AMT-Frequenzgangs (FG) und der unteren Grenzfrequenz (GF) standen auf dem Programm. Ich startete mit Dieters AMT-Frequenzweiche (FW). Mit Boxsim kippte ich den FG gehörmäßig etwas, noch 0,5dB mehr oberhalb von ca. 8kHz beginnend. Klingt frischer und lebendiger. Dann änderte ich die untere Grenzfrequenz in Schritten von ca. 50Hz. Dasselbe Vorgehen wie oben: Musik mit Stimmen hören. Klingt natürlich komisch ohne TMT, aber auf das Timbre der Stimmen achten. Man findet eine Grenzfrequenz, bei dem der AMT einfach „geil“ und natürlich klingt. Ist die GF zu hoch, klingt die Stimme unnatürlich komisch hell. Ist die GF zu tief, presst der AMT, er klingt gestresst.
5. Nun kam der Teil, der viele verwundern wird: den Übernahmebereich „abstimmen“. Das Vorgehen ist trivial: man nimmt den AMT, stellt ihn auf den TMT und hört Musik. Man sucht milimetergenau den Rückversatz, bei dem die Schallanteile „plötzlich“ zusammenpassen. Es lässt sich anschaulich so beschreiben: der AMT gibt bei Stimmen die Kehle und den Mundschall wieder, der TMT die Kehle und den Brustkorb. Beim richtigen Versatz (auf 0,5mm genau) verschmilzt alles zu einer körperhaft klingenden Stimme, die herrlich punktförmig abgebildet ist. Natürlich nur für eine Hörplatzhöhe. 20cm Höhenänderung machen bald 1mm Versatzunterschied aus.
Und dann kommt die Überraschung: bei dieser gut klingenden Lösung ist der gemessene Phasengang am linearsten (auf Hörplatzhöhe gemessen in 200cm Abstand)! Ist der AMT 1mm zu weit vorne oder hinten, bekommt der Phasenhang bei ca. 2kHz eine Stufe. Das Hirn kann anhand des Klanges noch am besten beurteilen, was „phasenlinear“ ist.
Das etwas verwellte Messbild der Phasengänge erklärt die Effekte: durch die breite Überlappung laufen die Phasen vom AMT und TMT langsam aufeinander zu. Der haupt-Schallanteil geht langsam von TMT zum AMT über. Die gehörte Gesamtphase stellt sich in der Mitte linear ein. Für diesen Effekt ist es letztlich fast egal, wie breit die Überlappung ist. Daher kann man die Chassis nach Gehör auf die gut klingenden Flanken trimmen und dann „einfach zusammenbringen“.
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Natürlich hat das Konzept auch einen Haken bzw. „Problem“: es kommt zwischen 1-2kHz zu stärkerer Schallauslöschung. Siehe Frequenzgangbild (2ms-Fenster).
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=10500&stc=1&d=1457196387
Ich sehe das aber gar nicht als Problem! Der TMT hat eine leichte 1,5kHz-Überhöhung, die ca. 4ms lang ausschwingt (-30dB). In den ersten 2ms wird diese Überhöhung durch den AMT-Schall ausgelöscht, der Summen-FG ist gerade. Wenn der AMT nach 1,5ms ausgeschwungen ist, füllt der TMT den Bereich mit seinem Schall wieder auf. Wenn ich auf z.B. 5ms fenstere, ist die Auslöschung schon verschwunden. FG und Phase gut – das Abbild ist die sehr gute Sprungantwort (der feine Ripple die erste ms sind die AMT-Resos über 13kHz, die Messung war noch ohne SK). Die Anstiegsflanke ist nicht steiler, weil der PHL gemäß 3. nicht breitbandiger noch höher spielen mag.
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=10502&stc=1&d=1457196996
Ziel der Übung war das Ermitteln einer Ziel-FW und des notwendigen AMT-Vorversatzes: wegen des Horns muss der AMT bei mir 9mm vor dem TMT sitzen. Das muss also mein Zielgehäuse durch TMT-Einsenkung hergeben.
6. dann kamen Bleistift, Zettel und der Taschenrechner ins Spiel. Ich konstruierte ein schönes Standgehäuse mit dem erhörten Volumen plus 2,5ltr für Reso-Unterdrückungs-Maßnahmen, beschreibe ich gleich. Im Gehäuse bastelte ich einen Volumen-Steller, den ich von außen mit +/-15ml verstellen kann. Ich bestellte bei Schreinerei Thomair online. Fix und fertig CNC-gefräste Platten, „nur noch“ zusammenkleben. Der TMT-Vorderrand ist 9mm tief versenkt mit einem 45°-Schalltrichter.
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=10492&stc=1&d=1457196996
Hinter dem AMT ist eine große FW-Kammer. Die Bilder zeigen es…
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=10494&stc=1&d=1457196996
Mit Spedition kamen 550€ zusammen, für die Qualität sehr günstig! Das schwarze MDF bekam ein Hartwachs-Öl, was es schon schwarz macht. Mit schwarzer Front wirkt auch das RIESEN-Horn nicht mehr hässlich… WAF hoch, selbst meine Frau sagte „schön“.
7. Nun kam ein weitere Teil, der noch mehr verwundern wird: ja, Ziel war es, dass der LS null Gramm Dämmaterial bekommen soll! Ein volumenabgestimmtes Chassis in einer Kammer ganz ohne Dämmung lässt Musik mit feinster Dynamik und Timbre erklingen. Bereits etwas Dämmaterial schluckt Energie, das Chassis klingt sofort belegter, z.B. das natürliche Vibrieren in einer Stimme ist so gedämpft, dass sie vglw. langweilig klingt. Da reichen schon 10x20x3cm Basotec.
Natürlich geht das nur, wenn man andere Maßnahmen findet, die im Gehäuse zwangsläufig entstehenden starken Resonanzen hinreichend zu unterdrücken bzw. zu verwischen. Diese Maßnahmen sind: schräge Bretter, schräge oder gestufte Rückwände/Böden, Teilkammern. Als Anregung mal diese Bilder: http://boenicke-audio.ch/W8image.pdf
Man muss aus dem jeweiligen starken min-max-Sprung der Resonanzstelle einen verwischten Sprung machen, bei dem min-Bereiche in max-Bereiche hochrutschen – und sich die Reso-Effekte so tlw. kompensieren. Eine sehr komplexe Sache, ich habe mehre Wochenenden lang überlegt, rumprobiert und rumgemessen. Mit dem üblichen Aufbau: LS mit loser Seitenwand liegt auf dem Boden, Mikro 2cm vor TT bzw. TMT. Ich habe in Summe bestimmt 200-mal die Seitenwand abgenommen, um in der offenen Box etwas zu ändern und vergleichend zu messen… Bei jeder Messung mit beiden Füssen auf die 25mm Multiplex-Seitenwand gestellt, jede kleinste Undichtigkeit oder Lose im Inneren verfälscht die Messungen stark. So hatte ich meinen LS-Entwicklungssport…
Auf nähere Details will ich hier nicht eingehen, wenn, machen wir einen extra Tread auf. Das Ergebnis zählt, siehe die Messbilder (2cm Abstand = FG verzogen). Die TMT-Kammer hat oberhalb von 400Hz nur noch +/-2dB-Schwanker und einen hinreichend ruhigen Wasserfall bzw.Burstdecay. Klangliche Verfärbungen oder Schrillen hört man hinreichend wenig. NULL Gramm Dämmung!
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=10498&stc=1&d=1457197835
Den Effekt ohne Dämmung würde ich so beschreiben: trotz der störenden Rest-Resos im Gehäuse ohne Dämmaterial klingt es nicht nach Kistenklang oder tot-gedämpften Klang wie bei konventionellen Lautsprechern. Sondern das Chassis kann feinste Strukturen und Klangdetails „ausleben“ und hörbar machen. Mir kommt dabei folgender Gedanke (auch, wenn ein LS natürlich kein Musikinstrument ist!): eine Gitarre mit etwas Wolldecke gestopft klänge auch sofort „tot“.
So fand ich also die Reso-verringernden Maßnahmen für TT- und TMT-Kammer, die ich einbaute und dann die Seitenwand aufklebte.
8. dann baute ich die LS fertig… und wachste sie. Leider stank das Osmo-Zeug wochenlang abartig, ein draußen Ausdunsten im Winter ist schwierig, was eine Zwangspause erzeugte.
9. Dann kam die klangliche Feinabstimmung. Die Lautstärke des AMT muss exakt auf den TM abgestimmt werden, damit die Mitten „just right“ klingen. Ist der AMT ein Quäntchen zu laut, sind die Mitten zu hell. Ein Quäntchen zu leise, und die Box klingt leblos. Irre, das spielt sich bei +/-0,1dB ab. Der Effekt entsteht wohl so stark nur bei einem großen Überlappungsbereich.
Witzig waren Tests, welche die Punkte 3. und 4. verifizieren: ändere ich am TMT auf 0,47mH anstatt 0,56, klingt der TMT hervor und stört. Dasselbe, wenn ich den AMT auch nur 50Hz in seiner Übernahefrequenz runterziehe. Die Eigenschaften, welche die Chassis beim gehörmäßigen Einzelabstimmtest zeigen, setzen sich im Verbund klar hörbar durch. Umkehrschluss: hätte ich die Chassis nicht einzeln mit dem Ohr auf gutes Timbre abgestimmt – sondern nur nach Messtechnik, dann hätten die Chassis nie optimale den Timbre der Musik wiedergeben können.
10. Musik genießen seit nunmehr einigen Wochen… sich fragen, warum man „das“ nicht schon eher hatte:
Ein geschlossenes Chassis klingt um Welten genauer als Bassreflex-Nachwummern oder Passivmembran-Geschwubbele… Ohne Subwoofer fehlen unten aber zwei Oktaven und es klingt blutleer.
Ohne Dämmung und mit exakter Volumenabstimmung klingt ein LS so echt, beweglich, feindynamisch, man versteht die Begriffe Timbre und Spielfreude. Meine vorherigen LS waren schon abgestimmt im Bass, hatten aber noch etwas Dämmung – was das demnach an Feindynamik fraß…
Membranfläche und Wirkungsgrad sind durch nichts zu ersetzen als noch mehr… und … . Die Klangfülle und Kraft ist erstaunlich, ansatzweise wie bei PA-Lautsprechern. Bestes Beispiel: rumpelnder Applausraum der Carnegy Hall – das zieht einem die Schuhe aus!!
Der Beyma-AMT und der PHL-TMT bringen Dinge zu Gehör, die vorher auf den CDs einfach nicht drauf waren, komisch … ! Grobdynamisch, feindynamisch wie auch auflösungsmäßig.
Die Sprachverständlichkeit ist sensationell. Man klebt den Musikern an den Lippen…
Soweit mal mein Roman… Ich hoffe, es regt andere Selbstbauer an, auch mal quer zu denken. Wer Fragen hat, kann sich gerne melden…
Gruß
Klaus