Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : TSP (Thiele Small Parameter) ermitteln und Zubehör dafür
Audiovirus
27.03.2016, 18:05
Hallo Leute
Bitte macht mit, es hilft den Anfängern sehr.
Man möchte die TSP´s ermitteln, aber Du weißt nicht wie.
Egal welches Messsystem Ihr habt, muß man eines wissen, es handelt sich hierbei um ein elektrisches Signal, ein Mikrofon ist hierbei nicht einmal erforderlich.
Als Zubehör benötigt man eine genau definierte Masse, z.B. Knetgummi was aber an der Membran teils Rückstände hinterläßt. Es gibt besseres Zeugs, da bin ich jetzt hierbei auf andere User angewiesen was besser ist.
Die zu messenden Töner sollten im eingebauten Zustand (ohne rückwärtiges Volumen wie im Lautsprecher!), sprich senkrecht in einem blanken Brett, idealerweise in einer Normwand (1,35 Meter mal 1,65, Treiber ist außermittig platziert) angebracht sein, es genügt aber auch ein fester halt irgendwie mit einer Schraubzwinge (aber nicht zu fest!).
Wenn man die Membrangröße SD (z.B. ATB) selbst ermitteln muß, zählt es den Durchmesser von der Einspannung zu messen, sprich der Gummi die Hälfte dessen dazu.
Hierzu habe ich einen Onlinerechner gefunden bei dem man nur den Durchmesser in cm eingeben muß und anschließend auf berechnen, Ergebnis ist dann der Flächeninhalt (A)
https://rechneronline.de/pi/kreis-rechner.php
Ich bitte noch weitere Tips für andere hier hinein zu schreiben oder mich zu berichtigen, so das die Leute es relativ einfach haben, diese selbst ermitteln zu können.
SG Claus
Querdenker
27.03.2016, 21:31
Gutes Thema - da klinke ich mich mal mit ein:
Hab mir vor ein paar Tagen beim TSP-Messen einen Mitteltöner mit der Knete versaut. Beim Ablösen von der Pappmembran haben sich Zellulosefasern von der Oberfläche mit abgelöst und so eine etwas "angerauhte" Fläche hinterlassen - nicht tragisch aber auch nicht schön :mad:.
Hat schon mal einer versucht, die Masse mittels Magnetplättchen (z.B.: https://www.mildenberger-verlag.de/page.php?modul=GoShopping&op=show_article&aid=5957&cid=423) aufzubringen? Also jeweils eines vorne und eines an der gleichen Stelle hinter der Membran. Das ganze gleichmäßig verteilt an mehreren Stellen, je nach dem wie viel Gewicht man halt braucht.
Oder sind die Dinger zu schwach dafür - irgendwelche Erfahrungen dazu?
Q
Dann bist Du jedenfalls, räumlich sehr nahe am "Antriebsmagneten"! Die stärkeren Neodym-Tabletten wären stark genug, an der Membran zu halten, sind aber so klein, dass man Sie kaum halten kann! Und wenn die mal losgelassen, durch die Zentrierung, auf den "Magnetspalt" knallen und womöglich noch zersplittern, gibt es auf jeden Fall Totalschaden! -
Ich habe aber mit "Plastic-Fermit" noch nie Probleme gehabt!
Gruß Gabriel
Hallo zusammen,
Bei HiFi-Selbstbau gibt es genau ausgewogene Knete, Beschwerungshelfer genannt, als Satz mit den Gewichten 2,0 , 4,0 , 8,0 , 16,0 und 32,0 gr.
Für saubere Messergebnisse legt man die Knete ringförmig in den Bereich des Übergangs zwischen der Membran und Schwingspule und sorgt durch Andrücken für guten Kontakt.
Funktioniert sehr gut in Verbindung mit ARTA. Die Knete lässt sich rückstandslos wieder entfernen.
Viele Grüsse
Thomas
Ausgeschiedener Benutzer
27.03.2016, 22:56
Die stärkeren Neodym-Tabletten wären stark genug, an der Membran zu halten, sind aber so klein, dass man Sie kaum halten kann!
Ich verwende kleine Neodym-Magneten (die kleinsten haben ca. 1 Gramm) und klebe einen Streifen Klebeband (TESA) darum. An der dadurch entstehenden Lasche kann ich die Magneten wieder entfernen. Das Klebeband verhindert auch Kratzer in der Membrane.
Für Metallmembranen würde ich die Verwendung von Magneten nicht empfehlen. Es ist mir schon passiert, daß diese Dellen in der Membrane hinterlassen haben.
Hallo,
ich habe gute Erfahrungen mit 'Intelligente Knete' gemacht.
Die schmiegt sich super an den Untergrund an und lässt sich rückstandsfrei entfernen.
Grüße, Karlbla
Moin,
wie Gabriel schon schrieb, Plastic-Fermit und dazu eine Feinwaage (Apothekerwaage). Dann kann man sich das benötigte Gewicht genau auswiegen.
Das Plastic-Fermit lässt sich auch rückstandslos wieder entfernen.
Feinwaagen gibt es in der Bucht für kleines Geld ▪
Audiovirus
28.03.2016, 14:24
Schön das Ihr die Zeit dafür nehmt Eure Erfahrung mit anderen zu teilen.
@Uibel Am Anfang wie ich Deinen Beitrag las, war ich begeistert.
Später aber nicht mehr, hat damit zu tun, das ich darüber nachdachte.
Magnete, gerade eben Neodyms haben ja eine sehr große Kraft, von daher empfinde ich es nicht so dolle wenn nicht nur das Gewicht, sondern auch eine Kraft zusätzlich herrscht, die man in Zahlen bzw. Gewicht nicht umrechnen kann.
Die Idee ist super, aber ich habe leider meine Zweifel.
Habe jetzt auch etwas gegoogelt und bin auf mehrere Sachen gestoßen
- Play doh Spielknete für 2 Euro https://www.galeria-kaufhof.de/p/play-doh-hasbro-play-doh-schulknete-mini-4er-pack/1002869541?v=1002871977
- Intelligente Knete für etwa 17 Euro http://www.knete.de/
- Plastic-Fermit für 7 Euro
- Rezept :
500 g Mehl,
200 g Salz,
2 TL Alaun (aus der Apotheke, ist ganz billig),
3 EL Speiseöl,
1/2 Liter kochendes Wasser.
Für die Farbe: etwas Lebensmittelfarbe verwenden.
Alle Zutaten miteinander vermengen (dafür einen Mixer mit Knethaken nehmen); das Wasser "schlückchenweise" unterrrühren. Fertig!
Frischhalte-Dose mit fest verschlossenem Deckel ist wichtig.
Ich weiß nicht ob das Rezept was taugt, ich sehe auch ein kleines Problem mit dem Speiseöl bei Papiermembranen, ob es dann einziehen könnte.
Zum Thema Alaun fand ich das https://de.wikipedia.org/wiki/Alaune
Darin sehe ich weniger Probleme.
Bedenken sehe ich auch etwas in der magnetischen intelligenten Knete, aber es gibt ja auch andere Sorten davon.
Zum Thema Briefwaagen, Ibäh sagt 9 Euro inklusive Versand, sehr genau (0,01 Gramm bis 200 Gramm) http://www.ebay.de/itm/Digital-Goldwaage-0-01-200g-Feinwaage-Waage-Taschenwaage-Briefwaage-Batterien-/161944834809?hash=item25b4aa12f9:g:GQMAAOSwwPhWlSQ 3
Das Plastic-Fermit kenne ich noch nicht, da es zum Abdichten von Leitungen ist, halte ich es mit diesem Vorurteil als bedenklich wegen dem rückstandlosen Entfernen.
Bei der Knetmasse von Hifiselbstbau steht nichts näheres dabei, ist aber auch recht teuer (15 Euro).
Sieht aber fast wie herkömmliche Knete aus mit höherer Elastizität.
Bisher macht die Play doh Knete das P/L Rennen, bin ich jedenfalls der Meinung, danach das Plasticfermit, müßte beides mal ausprobieren.
Macht bitte mit den Tips weiter!
Ich korrigiere auch meinen Eingangspost.
SG Claus
Ausgeschiedener Benutzer
28.03.2016, 15:43
@audiovirus
Bei einem Blechkorb muß man schon achtgeben, an welcher Stelle der Membrane man die Magneten anbrigt. Bei einem nichtmagnetischen Korb ist es ziemlich egal, solange man nicht der Schwingspule zu nahe kommt.
karosseri dichtband von der rolle ,lässt sich leicht entfernen und sollte jeder karosseri schlosser um die ecke haben
Die DIY-Knete würde ich wegen 2 Dingen nicht nehmen:
1. Die Lebensmittelfarbe wird bei Pappen abfärben (selbst am eigenen Leib erlebt...T-Shirt Müll)
2. Das Öl könnte Papiermembranen aufweichen
Hallo, :bye: wirklich langjährig, sehr gut bewährt: Plastic Fermit :eek: - also, null Risiko :p
Je nach dem, wie lange Du das knetest, kannst Du auch die Haftung noch beeinflussen.
Gruß Gabriel
Ich bin gerade auf den Thread gestoßen, darum will ich mich mal als Leichenfledderer betätigen, anstatt hierfür gleich einen neuen Thread aufzumachen:
Ich wollte wegen dieses Projektes (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?19769-Kompakt-Dreiweger) mal einen Schwung TSP messen, finde aber meine Plastic-Fermit-Dose nicht mehr. Außerdem hat das Zeug, als ich die TSP eines B&C 12TBX100 gemessen habe, sehr wohl Rückstände in dem Bereich, wo Dustcap und Membran aufeinander treffen, hinterlassen, die kaum wegzubekommen sind, und so wollte auf diesem Weg mal nachfragen, ob es hier neue Erkenntnisse gibt. :)
Viele Grüße,
Michael
Swansteini
10.10.2019, 17:34
Ich nehm für dicke Pa-Sachen Playdokinderknete, die lässt sich gut wieder lösen und verursacht eigentlich keine Rückstände...halt lebensmittelecht und essbar (wer will ;)) zu dem gibt es die in 130 gramm Döschen die sich als Masse perfekt für dicke Pa Treiber eignet. Einfach komplett drauf, ausmessen feritig und wieder zurück in die Dose.
Gruß Swany
Siegfried
03.12.2019, 01:27
Tach,
wenn es Recht ist, steige ich zum Thema mit ein.
Nun ist es ja so, dass es nicht nur die Gewichtsmethode mit Knetmasse gibt ( die aus optischen Gründen nicht immer erwünscht ist ), sondern auch noch die Volumenmethode.
Die Gewichtsmethode ist relativ einfach. Gewicht auf die Membrane und man stellt fest, je nachdem wie viel Gewicht, verschiebt sich die Resonanzfrequenz zu den Tiefen hin.
Nehmen wir mal ein Fantasie-Chassi mit dem Namen "Muster":
Dieses Chassi hat eine Freiluft-Resonanz fs von 55 Hz (A2). Mit einem Gewicht von, sagen wir, 20 Gramm, erreichen wir 27,5 Hz (A1) als untere Resonanzfrequenz fu.
Wir haben also eine Frequenzverschiebung von 27,5 Hz ( eine Oktave) vollzogen.
Leider ist das Muster Chassi von der Membranoberfläche nicht für Knete und Magnete geeignet.
Bei der Volumenmethode erreichen wir ebenfalls eine Resonanzverschiebung von einer Oktave, wenn wir eine luftdichte Kiste mit , naja - 20 Liter, davor montieren. Die gemessene Frequenz fo sollte jetzt 110 Hz (A3) haben.
Für die TSP-Berechnung ist es das selbe - eben ein Kraftaufwand für eine Oktave Versatz, egal in welche Richtung.
Sollte der Versatz weiter auseinander sein, also nicht 27,5 Hz sondern 20 Hz, dann eben mehr Gewicht.
Bei der Volumen Methode können wir nicht einfach eine größere Kiste nehmen. Hier muß die Kiste, anders herum, nämlich kleiner werden. Denn - je kleiner die Box desto mehr Kraftaufwand muß das Chassi aufbringen um den größeren Frequenzversatz zu bewerkstelligen. Ob das nachher 14,5 Liter sind läßt sich so nicht einfach sagen. Weil bei der Luft noch Faktoren wie Temperatur, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit mit eine Rolle spielen.
Das Ergebnis für die TSP läßt sich mit beiden Methoden relativ genau ermitteln.
Heinrich Weber hat in LIMP auf Seite 27 (?) eine kleine Grafik als grobe Orientierung.
Ich habe mir mal vorgenommen in dieser Richtung auch etwas zu forschen. Dazu habe ich mal ein paar TSP-Volumen-Boxen für Testzwecke angefertigt. ( Irgendwie muß Mann sich ja beschäftigen ).
Vielleicht hast ja gerade DU ebenfalls Erkenntnisse die als Anregung dienlich sein können.
Gruß
Das Ergebnis für die TSP läßt sich mit beiden Methoden relativ genau ermitteln.
Ich habe mir mal vorgenommen in dieser Richtung auch etwas zu forschen.
Vielleicht hast ja gerade DU ebenfalls Erkenntnisse die als Anregung dienlich sein können.
Das finde ich prima, dass du das erforschen willst, Siegfried!
Ich verwende eigentlich auch immer die Volumenmethode und finde die prima, zumal ich keine Knete, aber einige Testgehäuse habe, die ich immer wieder verwende.
Schwierig finde ich nur, den Volumengewinn (Montage mit Magnet nach außen) bzw. -verlust (Montage mit Magnet nach innen) abzuschätzen. Hier wäre interessant, wie man das Volumen am besten abschätzt bzw. auch, was ein ggf. auftretender Schätzfehler ausmacht.
Grüße
Chlang
Siegfried
11.05.2020, 20:23
Tach,
nun, war ich in der Zwischenzeit nicht ganz untätig und habe mal zum Thema TSP einiges zusammengetragen.
Wobbel, Messspannung, Probleme beim Ermitteln, Indices, Luft-Dichte, Testvolumen berechnen, zwei Beispiel-Chassi mit Formeln und ein paar Bilder.
Es sind 2* 4 Seiten PDF geworden. Muß ich auf zweimal hochladen.
Die Angaben sollten zunächst dem Grundverständnis und zum erfolgreichem Messen dienen .
Ich habe zwar gewissenhaft gearbeitet, doch kann ich Fehler in der Aufzeichnung nicht ausschließen. Falls welche entdeckt werden, bitte ich um Benachrichtigung, damit dies behoben werden kann.
Die Formel für "VAS" bietet noch Interpretationsspielraum.
Zum September 2020 lade ich zum Messen ein. Siehe "sonstige Veranstaltungen".
Und nun möchte ich noch Herrn Gerald Matz (dem Entwickler der Software HBX) für seine Unterstützung danken.
54762
.
Siegfried
11.05.2020, 20:35
Zweiter Teil 5-8
Wenn Plastic Fermit wegen Rückständen doch raus ist - intelligente Knete - nimmt man da I-Clay oder I-Gum?
Die intelligente Knete meiner KInder macht leider Fettflecken :rolleyes:
Siegfried
31.08.2020, 20:26
Hallo Allerseits,
der aufmerksame Leser, Paul K., hat mich angeschrieben und mir mitgeteilt, dass mir ein Fehler unterlaufen ist. :o
Bei Cms habe ich m/N angegeben mit einem Wert von 0,00000116 (Seite 7 ) und 0,000000975 (auf Seite 5). Das ist, wie er richtig festgestellt hat, falsch.
Es muß natürlich 1,16 mm/N als Wert stehen. - Das hat zur Folge, dass ich alles noch einmal überprüfte und mehrere Korrekturen vornehem mußte.
Die Ergebnisse haben sich nicht geändert. Nur die Eingabe ist jetzt einheitengemäß richtig. Ein dickes Lob an Paul K. :prost: auf ihn.
An Alle, die die vorherigen PDFs kopiert haben - zersägt sie, schlagt mit dem Hammer drauf, rein in den Schredder, verbrennt diese Schnipsel und streut die Asche auf den Mond. Nehmt nur diese Neue PDF.
Ich danke, dass ihr mir vergebt und wünsche eine schöne und erfolgreiche Woche
Siegfried
Hallo Siegfried,
ein dickes Lob geht natürlich an dich selber. Ich finde deinen Text super, gerade überflogen wird er nachher ausgedruckt und wandert in meinen Grundlagenordner, der hier immer griffbereit liegt.
DANKE :prost:
Ich muss nicht nur bei dem Aramid-Tieftöner die TSPs messen sondern auch bei den alten Pappen, daher brauche ich nun doch etwas, was nicht ölt.
Plastic Fermit ist raus, i-Clay ist raus, gibt es Knete, die definitiv keine Spuren hinterlässt?
Es gibt noch die Methode mit Folie und Schmierfett:
https://www.audio-software.de/zusatzmasse_mit_folienfett.pdf
Hier im Forum wurden auch schon kleine Magnete verwendet. Das finde ich gut weil die schön Ringförmig um die Staubschutzkappe angebracht werden können.
Frischhaltefolie ist ne gute Idee, dann geht jede Knete!
Dann werde ich schon mal die fabrikneuen Chassis ein bisschen weichspielen und das Messkabel bauen.
Hier wir Reis verwendet: https://youtu.be/dwm1v2w2tH0
was ich mich bei allem was „lose“ aufliegt frage: Reicht die Beschwerung an sich oder ist es wichtig, dass das Gewicht wirklich fest mit der Membran verbunden ist? Wenn sich die Membran schnell nach unten bewegt, verhält sich ein locker aufliegendes Medium vielleicht ein bisschen anders als ein fest verbundenes.
Oder einfach mal bei einem Chassis mit bekannten Werten messen und dann schauen ob die eigenen Messungen abweichen?
Siegfried
27.09.2020, 22:38
Tach,
Die Messungen erfolgen stets horizontal ( Abstrahlrichtung, also nicht zur Decke );
Warum?
Richtig - in der Horizontalen braucht der elek. Impuls nicht zusätzlich das Membrangewicht anheben. d.h. in der Vertikalen wird ein anderes Ergebnis entstehen. Somit ist das mit losen Gegenständen (wie Reis ect.) sehr problematisch. Zumal nur eine fest verbundene Zusatzmasse genaue Ergebnisse liefert.
Ob das mit der Folie und dem Fett funktioniert? Ich denke eher nicht, da es sich wahrscheinlich von der Membrane löst und fällt. Wie's Marmeladebrot, so dass ein erhöhter Reinigungsaufwand entsteht.:eek:
Bei empfindlichen Chassi bleibt das einzige, finanziell halbwegs erträgliche für uns Hobbybauer die Volumenmethode.
Ja - der Aufwand (Zeit, Fertigung und Mathe) ist wesentlich höher. Jedoch so genau wie mit aufgeklebter Knete. Dafür bleibt das Chassi auch unbeschadet.
:built:
wholefish
28.09.2020, 06:36
Mangels Knete habe ich mir Salzteig angerührt. Das ist fettfrei. Es bleiben ein paar Mehl/Salzbrösel, die man mit dem Staubsauger aber gut wegbekommt.
...
in der Horizontalen braucht der elek. Impuls nicht zusätzlich das Membrangewicht anheben. d.h. in der Vertikalen wird ein anderes Ergebnis entstehen.
...
Bist Du Dir da sicher? Bei der TSP-Messung mit Gewichten geht es doch um das Delta der beiden Meßvorgänge, das Membrangewicht ist doch quasi ein konstanter offset.
Edit - wie / nach welchem Prinzip werden eigentlich bei "DATS" die TSP gemessen, weiß das jemand?
So wie ich es verstanden habe wird das Chassis „roh“ gemessen und dann muss man ganz normal mit Knete/Karosseriekitt die Membran beschweren. DATS meckert, wenn es zu wenig Gewicht war.
Wobei ich nicht weiß ob es auch nach Volumen messen kann. Müsste ich nochmal im Testbericht nachlesen, wenn ich ihn mal finde.
DATS misst mit einem Sweep die "Basisparameter". Dann hat man mehrere Möglichkeiten, Vas und Mms zu ermitteln:
56716
Ich nutze die Added Mass Method sowohl in DATS als auch in LIMP. Beschwert wird mit Plastik Fermit. Das bleibt als Kugel oder Wurscht geformt auf der Membran liegen und hüpft nicht.
Hast Du Plastic Fermit auch auf Pappmembranen getestet? Ich muss einige glatt-versiegelte modernere Chassis messen, mit Aramid/etc. Membran, da kann ich mir jede Form von Knete gut vorstellen. Nur muss ich auch ein paar Pappmembran-Chassis aus den 50er Jahren messen, ich glaube die nehmen mir jede Form von Öl/Feuchtigkeit massiv übel.
Und auf Volumenmessung wollte ich nicht gehen. Wenn sogar für Pico die Gewichtsmethode ausreichend genau ist, dann reicht das für mich tausendmal.
Ich verwende Hama Haft-Paste (https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=Hama+Haftpaste). Diese aus dem Fotobereich stammende Knete läßt sich bei richtiger Anwendung rüchstandsfrei von Membranen wieder entfernen. Jedenfalls habe ich bei unterschiedlichsten Membranmaterialien bislang keine gegenteiligen Erfahrungen gemacht.
Gruß
Sven
MK_Sounds
28.09.2020, 12:35
Hatte mit Plastik Fermit noch nie Probleme mit Rückständen. Auch auf nicht imprägnierten Pappmembranen. Einfach als Wurst um die Dustcap drücken. Evtl. anhaftende Reste kann man mit dem Klumpen wieder abnehmen.
Mein Multimeter zeigt zwar trotz neuer Sicherung immer noch einige Zicken, aber für relative Spannungsmessung reicht es. Daher habe ich mir jetzt einfach mal die Haft-Paste bestellt und zum unbekannten Chassis ein bekanntes in die Einwobbel-Station eingebaut. Dann messe ich einmal mit Haftpaste und einmal mit Reis und dann schauen wir mal.
Wie macht Ihr das eigentlich mit der Polkernbohrung? Die muss ja offen bleiben und das Chassis trotzdem fest sein, oder?
MK_Sounds
28.09.2020, 12:49
Wie macht Ihr das eigentlich mit der Polkernbohrung? Die muss ja offen bleiben und das Chassis trotzdem fest sein, oder?
Am einfachsten ist das Chassis bei der Impedanzmessung senkrecht zu halten (im Sitzen auf dem Schenkel abgestellt).
Alternativ hab ich auch schon den Magnet in den Schraubstock auf der Hobelbank "eingespannt" (mit Hölzchen dazwischen um Deformation zu vermeiden). Die Reproduzierbarkeit ist hier sicherlich besser, die Abweichungen bei der Impedanzmessung aber meist sowieso vernachlässigbar.
Danke für die "DATS"-Aufklärung, allerdings weiß ich dann nicht so recht, warum ich die 150€ für's "DATS" nicht lieber in eine ARTA-Meßbox stecken sollte.
Die TSP-Messungen mache ich genau wie von Markus (MK-Sounds) beschrieben.
Und als exklusiven lifehack für Euch empfehle ich, sich 3 verschiedene Ringe aus Plastik-Fermit zu machen und die dann offen in der Holzwerkstatt hinzulegen.
Meine sind mittlererweile von so einer Holzstaubschicht überzogen, da bappt nix mehr. ;)
Das DATS kann halt noch viel mehr und ist handlich. Man braucht nur Laptop und DATS um unterwegs ein Chassis oder ein Bauteil LCR zu messen. Einzig und alleine für TSPs zuhause messen wo man eh alles rumstehen hat und frei verkabeln kann muss sich wohl keiner das Teil kaufen. Für einen Vor-Ort-Einsatz „ich schaue bei Dir vorbei was das Problem ist“ ist das Teil anscheinend extrem praktisch.
Zu dem Plastik-Fermit-Ringen: Wenn die nicht pappen, also wirklich mur aufliegen, dann weiß ich aber nicht was der Unterschied zu „Quarzsand in Frischhaltefolie“ oder Reis ist.
Hab ja gegen andere "Gewichte" auch gar nix gesagt, mit ging's nur um das Anbappen und die Rückstände des Plastik-Fermits an/auf der Membran.
Auch ich hatte damit noch nie Sorgen.
MK_Sounds
28.09.2020, 13:31
Zu dem Plastik-Fermit-Ringen: Wenn die nicht pappen, also wirklich mur aufliegen, dann weiß ich aber nicht was der Unterschied zu „Quarzsand in Frischhaltefolie“ oder Reis ist.
Das Anpappen halte ich bei der Impedanzmessung für nicht optional. Loses Material auf die Membran zu legen, mal abgesehen von der zu 98% der Fälle nicht passenden Einbaulage, halte ich für Unsinn, der zwar ein Messergebnis liefern wird, mit einer belastbaren und vergleichbaren Messung hat das dann aber nichts mehr zu tun.
Ah o.k. verstanden. Wenn ich nächstes Mal im Baumarkt bin, stecke ich mir sicherheitshalber ein halbes Kilo Plastic-Fermit ein, kann man ja anscheinend für alles brauchen.
Bisher hatte ich auch keine Probleme mit Rückständen - auch nicht auf Pappmembranen. Leicht angedrückt, versteht sich. Wie mein Vorredner schon schrieb, sollte das Gewicht nicht lose auf der Membran liegen. Ansonsten ist Asche mit aussagekräftiger Messung.
Und zur Frage, warum man die 150€ in DATS investieren sollte, statt einer ARTA-Box (kann man sich auch für 30€ selbst aufbauen, statt sie für 150€ zu kaufen): ich hab beides. Das gesamte ARTA-Setup steht im Messraum und DATS hängt im Arbeitszimmer am Rechner, wo in der Regel auch die Weichen gebaut werden. Wenn man also schnell mal neue Chassis oder Bauteile messen will, ist DATS einfach superschnell und praktisch. Für ARTA braucht man halt doch einen Verstärker und die Box und das ganze Kabelgedöns und da ist DATS dann einfach handlicher. Von der Funktionalität her nehmen sie sich beide nichts, außer dass ARTA natürlich akustische Messungen beherrscht. Ob man in das eine oder das andere investieren möchte, bleibt jedem selbst überlassen.
Heute ist die Hama Haftpaste angekommen. Großen Dank an not0815 für den Tipp - das Zeug ist wirklich verrückt gut: Es haftet, klebt aber nicht. Wie eine Kreuzung aus Knetmasse und Post-it-Zettel. Null ölig, garnicht das übliche Knetmasse-Gefühl bei dem ich sofort immer Krawatten und Anzüge in Sicherheit bringe.
Plastic-Fermit werde ich trotzdem mal testen aber vom Anfass- und Anhaftgefühl her ist die Haftpaste echt schwer zu toppen. Die Packung Haftpaste kostet zugegebenermaßen fast so viel wie ein 5kg (!) Kübel Plastic Fermit - während man das Plastic Fermit zu diesem Kurs auch mal großzügig auf blecherne Chassis-Streben aufbringen kann, wird man die Haftpaste wohl nur für die TSP-Messung benutzen: Die gelieferten 250g sollten selbst für PA-21er ausreichen.
Wenn ich jetzt noch die im Umzug verloren gegangene Feinwaage wieder finde, kann es hoffentlich bald losgehen mit der TSP-Messung.
Ich habe es jetzt mal versucht mit der Messung nach dieser Anleitung: https://www.youtube.com/watch?v=dwm1v2w2tH0 , das "Opfer" ist ein Tangband W69-1042J der vor einer Woche schon mal ein paar Stunden bei 60Hz eingewobbelt wurde.
Vorgehen
- Widerstand solo gemessen 11.1Ohm
- Widerstand Chassis gemessen 6,4Ohm
- Widerstand zwischen Verstärker und Chassis
- 120Hz Signal
- eingepegelt auf 0,5V AC an den Verstärkerklemmen
- Spannung am Widerstand gemessen 0,3V AC
- wenn ich jetzt die Frequenz runterzudrehen bis die Spannung minimal ist, lande ich bei einer Fs von 46Hz? Der sollte 35 haben!
Was sind typische Fehlerquellen?
MK_Sounds
13.10.2020, 18:10
Ich habe es jetzt mal versucht mit der Messung nach dieser Anleitung: https://www.youtube.com/watch?v=dwm1v2w2tH0 , das "Opfer" ist ein Tangband W69-1042J der vor einer Woche schon mal ein paar Stunden bei 60Hz eingewobbelt wurde.
Das hast das ja wohl hoffentlich nicht mit der sinnfreien Methode im Video (Chassis waagerecht und dann Reis drauf) gemessen? Oder hast du die Pi-Mal-Daumen anhand Hub abschätzen Methode gemacht?
Du hast doch vernünftige Paste zur Hand, warum nicht einfach gleiche eine richtige Messung machen?
Beim Einspielen würde ich generell einen Sinus von ~15 Hz als Signal nehmen und dann ruhig den linearen Hub des Chassis ganz ausfahren. Sonst hält sich die Wirkung in Grenzen.
Ich lasse das dann immer ca. 12 h über Nacht im Keller vor sich hin huben. Auf Belüftung der Polkernbohrung achten. Die niedrige Frequenz hat auch den Vorteil, dass man das im Prinzip nicht mehr hört.
Zur Beschwerung bin ich garnicht gekommen, ich war erstmal bei normaler Fs. Also die muss ich auch mit „stehendem“ Chassis messen? Macht ja Sinn, wenn man drüber nachdenkt, im Regelbetrieb bewegt sich die Membran ja auch horizontal.
Dann lasse ich die Chassis über Nacht mal bei 15Hz schwingen.
O.k. ich habe mal bei stehender Membran (horizontale Bewegung, wie eingebaut) gemessen aber keine signifikante Änderung festgestellt.
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Daher habe ich jetzt mal die Chassis an 20Hz geklemmt und lasse sie lautlos zittern.
Siegfried
30.11.2020, 15:17
Tach,
hier habe ich mit der Software „HBX6.8.2“ zwei Impedanz-Messungen von einem 13er Chassi erstellt.
Bei der roten Linie zeigte das Chassi zur Decke.
Bei der schwarzen Linie, normale Betriebsausrichtung, zur Wand.
In den nächsten Tagen kann ich auch von einem 20er die Impedanzen beifügen.
57388
wilbur11
30.11.2020, 15:44
Tach,
hier habe ich mit der Software „HBX6.8.2“ zwei Impedanz-Messungen von einem 13er Chassi erstellt.
Hallo,
würde ich jetzt mal nicht so sehr dramatisch ansehen; 74,8Hz zu 76Hz, das sind ca 1,5%.
Und die TSP (zumindest mit Added Mass) muß ja eh liegend erfolgen; wird die Volumenmethode überhaupt groß benutzt? Immerhin könnte man das gehäuse dann auch passend hinstellen
MK_Sounds
30.11.2020, 16:35
Und die TSP (zumindest mit Added Mass) muß ja eh liegend erfolgen; wird die Volumenmethode überhaupt groß benutzt?
Warum sollte die liegend erfolgen müssen? Also ich mache das ganz normal in Einbauposition mit Plastic Fermit.
Die Volumenmethode erschien mir immer unnötig umständlich (Gehäuse notwendig) im Vergleich dazu einfach etwas Paste drauf zu machen.
wilbur11
30.11.2020, 16:43
Warum sollte die liegend erfolgen müssen? Also ich mache das ganz normal in Einbauposition mit Plastic Fermit.
Mir ist nur bekannt, dass zum TSP-Bestimmen die Chassis waagerecht sein sollen, damit die Zusatzmasse richtig "Klebt"
Aber ich behaupte nicht, dass es nur so richtig ist. Wenn das Plastikfermit nicht abfällt, dann geht es auch senkrecht!
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