Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Dicke Röhren in Class-A
Moin Jungs,
es sollte sich ja mittlerweile rumgesprochen haben, das ich ziemlich kräftig einen am Helm habe, und komischerweise hat sich bei mir vor Jahren ein Traum festgesetzt, nämlich einen der abgedrehtesten Röhrenverstärker aller Zeiten zu bauen. Da ich mich viel mit Teslaspulen beschäftigt habe, bin ich zwangsläufig über die GU-81M gestolpert, und dann überlegte ich mir das da doch bestimmt was als Audioverstärker gehen müsste.
Langer Rede kurzer Sinn, ich möchte ganz gerne einen Stereoverstärker mit vier GU-81M pro Kanal in Push Pull Class A aufbauen, habe aber so ungefähr keinen Schimmer von der sinnvollen Ansteuerung, vorallem nicht von solchen Brummern. Ergo suche ich erstmal Seiten/Bücher wo ich mir die Grundlagen anlesen kann, falls aber einer ein Patentrezept für die Nummer im Ärmel hat nehme ich natürlich auch das dankend an.. :rtfm: :D:D
Ich hoffe morgen früh stehen keine Menschis in weißen Kitteln vor der Tür, ich meine das durchaus ernst und bin bei voller geistiger Gesundheit - also zumindest im Rahmen meiner Möglichkeiten. :dont_know:
Moin,
kennst Du sicher schon, aber wenn nicht, hier gibt es gaaanz viele Infos zu Röhren:
http://www.jogis-roehrenbude.de/
Rede mit Christoph, Dominic!
Hallo Dominic,
Moin Jungs,
es sollte sich ja mittlerweile rumgesprochen haben, das ich ziemlich kräftig einen am Helm habe, und komischerweise hat sich bei mir vor Jahren ein Traum festgesetzt, nämlich einen der abgedrehtesten Röhrenverstärker aller Zeiten zu bauen. Da ich mich viel mit Teslaspulen beschäftigt habe, bin ich zwangsläufig über die GU-81M gestolpert, und dann überlegte ich mir das da doch bestimmt was als Audioverstärker gehen müsste.Passt schon :)
Wenn Du es abgedreht willst, was hältst Du dann von einem Circlotron ? (http://circlotron.tripod.com/)
Großer Vorteil der Schaltung ist, dass der Ausgangstrafo Gleichspannungsfrei angesteuert wird.
Insgesamt eine sehr interessante Schaltung.
Grüße Patrick
Ha, das ist ja mal ein spannender Tipp! :ok: Auch wenn ich mich noch ne ganze Menge mehr einlesen muss, wie würde das aussehen wenn ich nur zwei GU pro Seite nehme und mich dann grob an diesem Vorbild orientiere? http://www.angelfire.com/electronic/funwithtubes/Amp-Circlotron.html Da wird zumindest schon mal eine Pentode als Ausgangsstufe verwendet, oder ist das nicht übertragbar?
Slaughthammer
18.06.2016, 16:56
ich möchte ganz gerne einen Stereoverstärker mit vier GU-81M pro Kanal in Push Pull Class A aufbauen,
Willst du eine Class A oder eine Push Pull (Class B/AB) aufbauen? Darüber solltest du dir erstmal im klaren sein! Und wo der Unterschied liegt.
Gruß, Onno
Ehem, ist es nicht eigentlich möglich Class A - D in Push-Pull aufzubauen? Das sagt mir zumindest mein bisheriges Verständnis, und Google gibt mir da auch recht.
Willst du eine Class A oder eine Push Pull (Class B/AB) aufbauen? Darüber solltest du dir erstmal im klaren sein! Und wo der Unterschied liegt.
Gruß, Onno
Ich bin zwar kein ausgemachter Röhrenspezialist, aber zumindest weiß ich, dass Class A auch mit Push Pull funktioniert. Bzw. als Circlotron. Alles eine Frage des Ruhestroms.
Du meinst bestimmt Single Ended Röhrenendstufen, die zwangsläufig in Class A laufen.
Ob man einen Circlotron in Class A laufen lassen muss, darüber ließe sich trefflich streiten. Ich würds aufgrund des Verschleißes nicht machen, aber das muss jeder selbst wissen.
Auch wenn ich mich noch ne ganze Menge mehr einlesen muss, wie würde das aussehen wenn ich nur zwei GU pro Seite nehme und mich dann grob an diesem Vorbild orientiere? http://www.angelfire.com/electronic/...irclotron.html (http://www.angelfire.com/electronic/funwithtubes/Amp-Circlotron.html) Da wird zumindest schon mal eine Pentode als Ausgangsstufe verwendet, oder ist das nicht übertragbar? Im Prinzip schon, Du musst nur die Werte der GU-81 anpassen(Gatevorspannung und Netzteilspannung).
So "verschoben" war schon mal einer:
lhttp://http://www.triodenpower.de/crtcinema/Bildergalerie/Seiten/GU81_1.html
und noch einer:
http://http://www.kt66.de/gu81-amp.html
Langsam aber sicher steige ich schonmal ein bisschen mehr durch, aber ich glaube meine "Verschiebung" sitzt noch etwas tiefer, bei 1,2m Breite:
http://bilder.hifi-forum.de/max/808784/bild_687223.jpg
langweilige Vorlesungen haben auch ihre guten Seiten, und ich steh total auf Nixies.. :dance::dance::dance:
Sö, nachdem ich in den letzten Tagen viel gelesen habe bin ich von meinem ursprünglichen Plan abgekommen, es sollen nun zwei SE-Monos in umschaltbar von Ultralinear auf Triode werden, vermutlich auch ganz klassisch mit Kathoden-Bias. Sind mit 40x40cm auf jeden Fall deutlich handlicher, und auch mit nur je zwei GUs sollten sie ausreichend Dampf haben:
http://bilder.hifi-forum.de/max/808784/end_687778.png
Nun die Preisfrage, wie gehe ich am besten vor? Triodenkennlinien habe ich noch nicht gefunden, also muss ich diese wohl oder übel selber aufnehmen. Tipps zur Realisierung des Messequipments? Die Umschaltung soll inklusive Arbeitspunktanpassung erfolgen, das dürfte dank Kathodenbias recht leicht von der Hand gehen. Allerdings hatte auch noch überlegt im UL eine kleine Gegenkopplungsschleife zur Treiberstufe einzuplanen statt nur den Abgriff vom AÜ auf das Schirmgitter zu legen. Macht das Sinn? Kann man sowas überhaupt problemlos umschaltbar realisieren? Lesetipps dazu (falls das überhaupt schonmal wer gemacht hat) wären ziemlich interessant. :prost:
3eepoint
22.06.2016, 14:58
Mal überlegt ne Spice simulation zu machen? Dann würde das mit den Kennlinien auch einfacher gehen, Modelle gibt es für die dinger sicherlich irgendwo....
Hey Dominic,
da ich ich von Röhren überhaupt keinen Plan habe googelte ich erst mal nach der Röhre ... und da gibt es doch schon einige Aufbauten ... der hier z.B. scheint doch recht gelungen:
http://www.triodenpower.de/crtcinema/GU81.html
Ich würde mich da einfach mal mit Leuten kurzschließen (:D) welche da schon was gebastelt haben ...
G F
Hallo,
du kannst dir auch die Kennlienien vermessen lassen.
www.die-wuestens.de (http://http://www.die-wuestens.de/dindex.htm)
Irgenwie klappst mit dem direkterm Link nicht unter Inhalt Röhrentest nachlesen.
Hallo dommii,
zum Kennlinien vermessen brauchst Du nur 3 DVM-Multimeter und eine einstellbare Hochspannungsquelle bis vielleicht geschätzt ca 300V/300mA. 1 Multimeter an Gitter und Kathode, 1 Multimeter direkt an die Hochspannung (Kathode /Anode) und ein DVM im Strommodus in die Anode. Ein Hochspannungsnetzteil, Oszi und Signalgenerator ist die erste Anschaffung für das Basteln an Röhren.
Gegenkopplung kannst du an den verschiedensten Stellen ausprobieren. Es ist nicht unüblich an einer Anzapfung gegenzukoppeln aber ich würde eine mäßige Überalles GK vorziehen
Gruß von Sven
Frequenzgenerator und Oszi sind vorhanden, nur das HV-Netzteil wird wohl etwas schwieriger, ich glaube nicht das ich bei den Brummern mit 300V/300mA weit komme.
Naja, aber apropos Brummer - Kommando zurück, alles auf Start, denn ein Vögelchen hat mir freundlicherweise einen Link gezwitschert: http://www.vormoor.de/833highendtriodenroehrenverstaerker.html Das schaut exakt nach dem aus was ich gesucht habe, außer das ich das ganze eben mit zwei Röhren bauen täte - die 833 reizt mich als reinrassige Triode noch deutlich mehr. Also zurück an's Reißbrett:
http://bilder.hifi-forum.de/max/808784/zeichnung_688409.png
Jede 833 kriegt ihre eigene SRPP-Treiberstufe mit KT88ern, das symmetrische Eingangssignal wird von ECC83 verwurschtet. Ob ich die Biasbeschaltung übernehme oder doch auf Kathodenbias setze, das wird sich später zeigen. Ich werde mich die Tage mit dem Erbauer kurzschließen und mal schauen. :dance:
Hallo Dominic,
uiuiui,
Stromverbrauch: 600W
Weitere Daten:
Anodenspannung: Endröhren: Ua= 2200V (Ub= 2250V)
Anodenspannung. Treiberstufe: Ua= 900V
:eek:
Will ja keine Spassbremse sein, aber mir würde das deutlich zu weit gehen... ;)
Grüsse,
Christoph
Hallo dommii,
ich hatte auch mal einen Futterman nachgebaut und in der Summe 600V Versorgungsspannung - wo ich prompt auch mal hingelangt habe. Den Rest des Tages hab ich mir dann frei genommen... Eigentlich hätte ich ins Krankenhaus zur Beobachtung gehört. Es ist schon klar, dass man mit hoher Spannung eine höhere Audioleistung rausbekommt, aber für mich persönlich war darnach das obere Limit bei ca 300V, egal welche Röhre.
Bei den geplanten 1kV stirbst Du zwar vielleicht nicht gleich, wenn Du eine gewischt bekommst, aber am nächsten Tag durch eine Vergiftung....
Wie auch immer, ich glaube um die obig vermerkten 600 Watt aus dem geplant sehr kompakten Gerät zu schaufeln oder irgendwie so von der Montageplatte wegzubekommen, dass man die Kontakte oder ein Poti noch anlangen kann, wird wohl einer oder mehrere Lüfter erforderlich werden, oder Du lässt Dir was anderes einfallen. Ich glaube silvercore hat mal zwei 'kleine' 6 C33 betrieben und unten einen Lüfter eingebaut, weil ihm ansonsten wohl die Heizkabel abgeschmolzen wären. Die üblichen PVC- Kabel kannst Du dann sicher vergessen, aber es gibt ja hochtemperaturfeste Kabel. Außerdem wurden Schaltnetzteile verwendet, um den Strom noch einigermaßen verlustarm bereitstellen zu können.
Ich finde es ein sehr schönes aber thermisch auch sehr anspruchsvolles Konzept und lese interessiert weiter. Ich würde aber erst mal einen einfachen Tischaufbau machen und prüfen, ob Dir die Schaltung nicht durch den Tisch schmilzt ;)
Pro Röhre etwa 800V/500mA macht 400Watt pro Röhre (450Watt Grenzwert) wenn ich mir mal die Kennlinie im Pentodenbetrieb so ansehe. Sind dann bei 4 Stück 1600 Watt. Hinzu kommt noch die Heizleistung in Höhe von 140 Watt pro Röhre, wären dann also mindestens 2000 Watt die in Wärme umgewandelt werden - wenn man für die Versorgungsspannung Schaltnetzteile verwendet. Ansonsten kommen nochmal - Grschätzt - 500 Watt hinzu, die man ohne Lüfter von keinem noch so großen Kühlkörper wegbekommt. Der Kühlkörper ist damit in jedem Falle ein optisch bestimmendes Element das Du in Deiner Designphase nicht vernachlässigen solltest. Abhilfe wären mehrere CPU Lüfter aber da hast Du dann ein mords Lüftergeräusche...hmmmm.. Ach ja - die KT88 als Treiber hab ich in der Leistungsbilanz vergessen. Mehere tausend Watt Verluste in einem Hörraum funktioniert nur im Winter.
Ich würde erst mal einen Heizlüfter in meinen Hörraum reinstellen und prüfen obs mir dann nicht doch allmählich zu heiss zum Musikhören wird...
Die Preisfrage darst Du Dir gar nicht stellen... und Du müsstest einen eigenen Ausgangsübertrager entwickeln ....( lassen).
Gruß von Sven
Das der Verstärker nur im kleinen Kreis ohne Haube betrieben werden sollte ist mir bei den Spannungen bewusst, diesbezüglich habe ich ausreichend Erfahrungen beim Bau meiner Teslaspule sammeln können.
Das die Abwärme ein Problem ist ist mir bewusst, aber ein Lüfter unter jeder Endröhre sollte dessen Herr werden. Bei 1000h Lebensdauer werden die kleinen Racker jedenfalls eh nicht allzu oft angeschmissen, deshalb mache ich mir auch keine Sorgen wegen den sommerlichen Temperaturen. Es wird aber definitiv erstmal auf einen Tischaufbau hinauslaufen, ich bin zwar ein wenig durchgeknallt, aber nicht völlig wahnsinnig.. :D
Den Arbeitspunkt der GU hätte ich auch ungefähr in Richtung 800V/500mA gelegt, denn (um auch auf Christophs Einwurf einzugehen) die 833 ist eine absolut gut beleumdete Röhre und wird in diversen High-End-Verstärkern verbaut, allerdings gehen wenn man mal nach Class A2 sucht die Meinungen doch heftigst auseinander, denn das Klirrsprektrum verschiebt sich von den geradzahlingen zu den fiesen ungeraden, was ich bis heute morgen weil nie mit A2 beschäftigt nicht aufem Schirm hatte. An dem Punkt könnte ich dann ergo auch fast einen Push Pull in AB bauen, oder ich gehe einfach wieder zurück zur GU. Nicht nur das sie in sauberstem Class A1 läuft, die Anodenspannung liegt mit ~800V fast um den Faktor 3 niedriger und ich brauche keine allzu niederohmige Treiberstufe.
Vor diesem Hintergrund, gibt es irgendeinen rationalen Grund (wie gesagt, A2 ist Neuland für mich) die 833 der GU in Triodenschaltung vorzuziehen?
Ich glaube silvercore hat mal zwei 'kleine' 6 C33 betrieben und unten einen Lüfter eingebaut, weil ihm ansonsten wohl die Heizkabel abgeschmolzen wären. Die üblichen PVC- Kabel kannst Du dann sicher vergessen, aber es gibt ja hochtemperaturfeste Kabel. Außerdem wurden Schaltnetzteile verwendet, um den Strom noch einigermaßen verlustarm bereitstellen zu können.
Nicht nur 6C33 sondern durchaus auch deutlich größere Lampen. Weshalb ich ja auch schon in Post #3 empfohlen habe, mit Christoph (Silvercore) zu sprechen.
Tja, bei einem "Rede mit Christoph" bin ich nicht direkt auf Silvercore gekommen. Allerdings steht mittlerweile meine Entscheidung für die GU, als Bias sind -160V bei 1,5k Abschlussimpedanz je Röhre angepeilt:
http://bilder.hifi-forum.de/medium/808784/triodegu-81_688837.jpg (http://www.hifi-forum.de/bild/triodegu-81_688837.html)
Dann bleibe ich bei 240Vpp von der Treiberstufe noch weit ab vom A2-Bereich und eine überschlägliche Rechnung wirft mir ohne Gegenkopplung runde 5% Klirr raus. Ergo kann ich mich die Tage an die Auslegung der Treiberstufe machen.
Und weiter geht's, gestern kamen schon die ersten Teile, ein echt leckerer Encoder (http://www.alps.com/prod/info/E/HTML/Encoder/Incremental/EM20B/EM20B_list.html) und die LEDs für die Anzeige des Lautstärkestellers sind da. Selbiger wird angelehnt an Holger (http://www.holgerbarske.com/diy/the-pegelsteller/) gebaut. Kleinste Stufe wird 0,375 dB, gibt bei 8 Bit plus Mutingrelais einen Regelbereich bis -95,625dB und bei 24 Optokopplerausgängen die Möglichkeit einer Balanceregelung plus sechsfach Eingangswahl. Den Schalter des Encoders nehme ich als Schnelleinstellung, reingedrückt geht es pro Impuls um 3 dB nach oben. Bei den Relais bin ich mir noch nicht so sicher, aber es wird wohl zur Vermeidung vom Übersprechen zwischen Ansteuerung und Audiosignal auf die guten (http://www.mouser.de/Search/ProductDetail.aspx?R=D3023virtualkey65510000virtua lkey655-D3023) hinauslaufen. Die Widerstände entstammen der E96-Reihe und ergeben eine maximale Abweichung von 0,05dB, das sollte auch für Highender langen. Am Montag wird dann meine erste GU81-M inlusive Fassung versandt, der Herr Flick (http://www.meggys-shop.de/GU-81-M) führt diese zu recht günstigen Preisen und antwortete promt aus dem Urlaub mit der Ankündigung der Lieferverzögerung, so lob ich mir das. :thumbup:
Heute gab es dann auch noch was für die graue Masse:
http://bilder.hifi-forum.de/max/808784/13563159-1070057056364354-856813664-n_690044.jpg
Der Blencowe ist leicht verständlich und gibt viele praktische Tipps, der Potchinkov hingegen geht ziemlich tief in die Theorie. Beide sind dabei ausgezeichnet geschrieben und auch letzterer ist trotz arg hohem Level noch gut verständlich.
Die Designabteilung (Frauchen und so :D ) hat auch ihr go gegeben, ich mache es mir mit der Gehäusekonstruktion einfach und nutze die doch recht großen Kühlkörper als Seitenwände:
http://bilder.hifi-forum.de/max/808784/1_690051.png
http://bilder.hifi-forum.de/max/808784/2_690052.png
http://bilder.hifi-forum.de/max/808784/3_690053.png
http://bilder.hifi-forum.de/max/808784/4_690054.png
Das war's erstmal, ich freu mich schon riesig auf das nächste Paket! :prost:
Hallo Dominic,
Sieht ja schonmal richtig prima aus! Den Potchinkov hab ich ebenfalls zu Haus, da ich mich beruflich viel mit SPICE Simulationen beschäftige.
Allerdings wird hier der - meines Erachtens leider nicht besonders praxistaugliche - Versuch unternommen die Kurven auf mathematische Formeln der Elektronenbeschleunigung in einem elektrischen Feld zurückzuführen, so weit ich mich erinnern kann. (Menno Van der Veen - der moderne Röhrenguru schlechthin - unternimmt ebenfalls einen derartigen Versuch laut Buch mit akzeptablen Abweichungen.)
Die daraus errechneten Röhrenkurven weichen in der Praxis besonders an den Grenzbereichen also an der Aussteuerungsgrenze allerdings so stark von dem Datenblatt ab, dass ich diesen Weg nicht weiter gegangen bin. Am Ende habe ich die Kurven im Datenblatt in Excel mit mathematischen Polynomfunktionen nachgebildet und dann die halbmeterlangen Formeln in ein SPICE Modell eingeschrieben. Besonders für Trioden war das jetzt einfacher, pragmatischer und sehr viel näher am Datenblatt als jeder Versuch die Physikformeln miteinzubauen. Ist halt weniger akademisch, dafür aber erheblich präziser...Die Erfassung der Penthode ist dagen ein schierer Wahnsinn. Wenn Du Interesse hast, dann kann ich Dir meine Unterlagen für eine eigene Modelerstellung zukommen lassen.
An Deiner Stelle würde ich die Röhre vermessen, die Kurven in Excel graphisch darstellen und dann in Formeln umwandeln lassen. (Das macht Excel automatisch)
Die Simulation mit SPICE hat in erster Linie das Verständnis für die gesamte Schaltung vereinfacht und die Dimensionierung der Vorstufe war wirklich eine erhebliche Zeitreduzierung. Auch die simulierten Klirrdaten waren plausibel, trotzdem immer eine Ernüchterung, wenn man dann bei den üblichen Schaltungstopologien nicht so gute Klirrergebisse bekommt, aber dafür ist es ja ein Röhrenamp. Ohne GK siehts halt nicht besonders gut aus. Die in Menno Vanderveen beschriebenen Gegenkopplungsmaßnahmen über weitere Anzapfungen kommen halt auch nicht von ungefähr.
Wenn Du gute Übertrager suchst findest Du bei ihm gute spezielle Ringkernübertrager, auch für Class-A, aber ziemlich sicher nicht für Deine Leistung. Bei dem Monster was Du vorhast kommst Du aber wohl um einen neu entwickelten Übertrager nicht um.
Möglicherweise wirst Du die verhältnismäßig theoretisch sehr hohen Audioleistungen nicht mit akzeptabler unterer Grenzfrequenz nicht über den Ausgangsübertrager bekommen. Wenn Du mit 20 Hz Grenzfrequenz erzielen willst bei z.B 100 Watt Triodenausgangsleistung brauchst Du schon einen AÜ der noch ein bisserl größer ist, als in Deiner Abbildung. Ich denke dabei an ein Monster mit 25 cm Kantenlänge (!). 500mA Gleichstrombelastung bei ein paar zehn Henry Primärinduktivität oder mehr ist richtige Hardware...Gib Deinem Design möglichst viel Montagefläche für die AÜs.
Letzlich wiegt dann das Teil was weis ich um die 30kg und da ist ein selbt designtes Alucase vielleicht schon ein bisserl schlapp...Ich würde besser gleich an pulverbeschichtetes Stahlblech oder gleich an Edelstahl denken.
Ich sehe mit Freude, dass Du doch ein bisserl Kühlblech spendiert hast...;-)
Mit nur zwei Röhren pro Kanal hast Du vielleicht doch noch ne Chance dass Dein Hörraum nicht zu einer - zugegebermaßen sehr edlen - Frittenbude mutiert! Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg und lass Dich nicht rösten!
Ach ja, ich würde mir an Deiner Stelle noch was designtechnisches für die Anodenkappen einfallen lassen. So offen ohne Isolation brauchst Du momentan noch einen Waffenschein für den Amp.
Gruß von Sven
Ganz schön viel Input, danke dafür! An den Unterlagen bin ich definitiv interessiert..
Ob die Übertrager aber so groß werden müssen da bin ich mir noch unschlüssig, immerhin liegt die Impedanz bei nur 750 Ohm. Das Kühlblech ist wieder weg, die Biaswiderstände werden gute Rohrdrahtwiderstände mit Email-Beschichtung. Bei der Lautstärkeregelung bin ich mittlerweile bei einem PGA2311 angekommen, der sollte das ganze nochmal deutlich besser bewältigen. Wenn ich dann an der Stelle schon Käfer einsetze und auch die Röhren mit Schaltnetzteilen heize, dann darf es auch noch ein bisschen mehr Silikon sein, sprich die Anodenspannungen werden per Kapazitätsmultiplizierer gebändigt. SRPP ist damit obsolet, die einzelnen Stufen werden klassische µ-Folger.
Das Paket von Flick ist auch seit Mittwoch da (eigentlich Dienstag, aber ich habe den Postboten verpennt) und die 'Kleine' durfte schon mal ein bisschen glühen:
http://bilder.hifi-forum.de/max/808784/1k_691400.png
Ich bin verliebt.. :dance::dance::dance:
Hallo Dominic,
Die Übertragergröße wäre über I*I*Lprim in etwa abschätzbar. Vielleicht gibts ja auch irgendwelche Tabellen dazu. Selbst wenn Du eine geringe Primärinduktivität hast, geht der Strom im Arbeitspunkt quadratisch in die Baugröße ein. Das ist in etwa bei Ferriten so und dürfte in auch bei Eisen der Fall sein.
Bei 20 Hz wäre dann eine Primärimpedanz von etwa 750Ohm/(6*20) = ca 6 H erforderlich, was in der Tat ziemlich wenig ist - das ganze jedoch bei 1000mA. Man müsste mal simulieren, welcher Querschnitt und welcher Luftspalt erforderlich wäre. Der maximale Wicklungswiderstand (im Sinne minimaler Baugröße) dürfte dann vielleicht bei 20-30 Ohm, also 20-30 Watt Verluste im AÜ sein, was bei dem riesen Teil wohl noch OK ist.
Ich hatte da eher an 5 Hz gedacht, wenns bei 20 Hz nur wenig klirren soll, aber ich finde eigentlich auch dass 20 Hz völlig ausreichen.
Dann ist das immerhin schon mal praktisch, weil die Primärinduktivität gering sein darf. Das schönste aber ist, dass Du möglicherweise dann nicht so viel Wicklungen verschachteln musst...:) Der AÜ wird wohl außer seiner schiren Größe nicht so kompliziert werden....
Gruß von Sven
Wenn die Kennlinien vermessen sind werde ich damit einfach mal zum Trafobauer des geringsten Misstrauens dackeln, 5Hz wären natürlich schon arg schick. Bis jetzt sieht der Plan so aus:
http://bilder.hifi-forum.de/max/808784/gu-81triodewax_691698.png
Bei 320 Ohm Kathodenbias kann ich den Arbeitspunkt über weite Teile variieren, das wollte ich mit mehreren schaltbaren Abgriffen am Versorgungstrafo realisieren. Die Lüfter werden dann der Anodenverlustleistung entsprechend in der Geschwindigkeit angepasst. :thumbup::thumbup:
Ein weiteres Problem wird aber wohl wirklich die generelle Wärmeentwicklung, die GU war nach rund 5 Minuten nur an der Heizung schon ziemlich arg warm, Tendenz steigend:
http://bilder.hifi-forum.de/max/808784/20160706-160532_691701.jpg
Deshalb und weil die Fassung mehr Bautiefe braucht als vermutet, und weil mir ein paar Highender den Tipp gegeben haben, das weniger manchmal mehr ist, wurde das Design nochmal überdacht:
http://bilder.hifi-forum.de/max/808784/3k_691699.png
http://bilder.hifi-forum.de/max/808784/3k_691700.png
Hat beides was, ersteres wirkt für mich deutlich martialischer wogegen zweiteres schon fast elegant erscheint. Was sagt die versammelte Forengemeinde? :rolleyes:
Optisch deutlich eleganter.
Ich frag mich, baust Du das Teil aus Klanglichen, optischen oder Ich will bauen Gründen ?
Alles drei, plus das mich die GU seit Jahren fasziniert.. :)
Hi Dominic,
mehr ist manchmal besser als weniger... ;)
Ich würde alles dran setzen damit der Verstärker später eben nicht aussieht wie nur ein normaler, aber riesengroßer - Röhrenverstärker, sondern wie ein moderner Verstärker. Ansonsten läufst Du Gefahr, dass das ganze am Ende aussieht wie ein einzig hässliches, altes Röhrenmonster. Diese schmalen Aussteuerungsanzeigen würde ich also als Designelement drinnen lassen. Außerdem siehts gerendert immer gut und modern aus....da kannst Du also ruhig mit mehr Designelementen planen.... Auch die hellen Alufräskanten würde ich jetzt nicht so lassen, sondern zu einem Gerätehersteller gehen, der das Teil biegen und pulverbeschichten kann. Es ist echt schwierig einen Röhrenverstärker am Ende richtig edel aussehen zu lassen, wovon ich jetzt erst mal ausgehe wenn ich mir die Gesamtanlage mal so ansehe. Arbeite vielleicht mit Glaseinsätzen an der Front, dann hast Du ein Designelement mehr. Das Problem ist dass sich Dein Röhrenverstärker während des Entwicklungsverlaufes auf Grund von praktischen Erfordernissen zunächst massiv in Richtung 'old style' entwickeln wird (was man übrigens jetzt bereits schon etwas erkennen kann) , und du ständig versuchen musst eben genau diese Mauer in Deinem Design zu durchbrechen.
Damit die höhere Gehäusehöhe eleganter wirkt, würde ich den ganzen Aufbau erheblich großflächiger gestalten, was dann auch thermisch besser ist. Wuchtig ist das Teil sowieso...
Ich würde mir also genrell mehr Montagefläche lassen. Schnuckelig wird thermisch nicht klappen. Wer weiss, vielleicht brauchst Du ja auch mit Schaltentzteil ein Kühlblech. Außerdem ist jedes bisschen weniger Lüfter natürlich weniger Gesamtgeräusch. Ich sehe da auch ein Problem wenn sich die Röhren gegenseitig aufheizen....also nimm lieber nur eine. 50 Watt Audio Class-A Triode reichen völlig aus um Dir nen Platz im Triodenhimmel zu sichern.
Summasummarum: Ich würde nur eine Leistungsröhre pro Kanal verwenden und somit die Gesamtverlustleistung reduzieren. Dann ist es auch immer noch ein mords Trumm. Lass Dir in jedem Fall mehr Aufbaufläche, besonders wenn Du unbedingt zwei Röhren verwenden möchtest, Weiterhin : Think big! & Size Matters!
Gruß von Sven
Hallo Dominic,
wo sind denn die geilen Aussteuerungsanzeigen geblieben, oder haben die schmalen Stifte eine andere Funktion?
Gruß von Sven
Das Design wurde eben um ein wenig aufgeräumter zu wirken ein wenig reduziert, mittlerweile hat sich aber auch wieder viel getan, aktuelle Renderings kann ich heute Abend einstellen.
Ich bin aber gerade in der Uni am schrauben, unser Leiter bekam als er die GU sah große Augen, also darf ich für die kommende Show (http://www.event-physik.de/) erstmal einen Plasmahochtöner basteln, was mir ganz recht kommt, damit habe ich nämlich auch direkt eine Hochspannungsquelle mit genug Stromlieferfähigkeit um die Triodenkennlinien nochmal genau aufzunehmen. Der aktuelle Stand schaut an der Front bis jetzt so aus:
http://bilder.hifi-forum.de/max/808784/20160823-172639_702510.jpg
Es fehlen nurnoch Resonator und Heiztrafo, dann sollte die Kiste bald rennen. :)
Unter der Lieferung der zwei GUs war eine die Luft gezogen hatte - Herr Flick schickte anstandslos Ersatz - also habe ich es mir nicht nehmen lassen selbige zu öffnen:
http://bilder.hifi-forum.de/max/808784/20160823-172705_702511.jpg
http://bilder.hifi-forum.de/max/808784/20160823-172716_702512.jpg
http://bilder.hifi-forum.de/max/808784/20160823-172729_702513.jpg
Die wandert jetzt bei uns inne Vitrine.. :thumbup:
Sö, hier mal der aktuelle Stand von der Designfront - die 1000µ-Folien (#keineelkosimsignalweg) und 2x600µ Siebung wollten noch unauffällig verstaut werden.. :D:D
http://bilder.hifi-forum.de/max/808784/3_702770.png
http://bilder.hifi-forum.de/max/808784/4_702774.png
http://bilder.hifi-forum.de/max/808784/2_702769.png
Und weil ich das so dermaßen hübsch finde werde ich mir wohl das erste und letzte in leicht bearbeitet auf Akustikstoff drucken lassen und daraus Absorber basteln :)
http://bilder.hifi-forum.de/max/808784/13_702772.pnghttp://bilder.hifi-forum.de/max/808784/12_702771.png
Langsam aber sicher nimmt er Formen an http://forum.mosfetkiller.de/images/smilies/smiley_mosh.gif
http://bilder.hifi-forum.de/max/808784/20160902-1350320_704775.jpg
http://bilder.hifi-forum.de/max/808784/20160902-135240_704776.jpg
http://bilder.hifi-forum.de/max/808784/20160902-135225_704777.jpg
http://bilder.hifi-forum.de/max/808784/20160902-135235_704779.jpg
http://bilder.hifi-forum.de/max/808784/20160902-135231_704778.jpg
http://bilder.hifi-forum.de/max/808784/20160902-135245_704780.jpg
http://forum.mosfetkiller.de/images/smilies/coolface.png http://forum.mosfetkiller.de/images/smilies/coolface.png
Dominic,
jetzt steht Dir wohl ne Menge Arbeit ins Haus.:built: Ich blieb dran und drück Dir die Daumen, dass Du das Monster :eek: auch fertig bekommst. Allein der 'freiverdrahtete' Prototyp ist echt ne Hausnummer....Was ist das denn eigentlich für ne Wicklung auf dem Abflußrohr?
Gruß von Sven
Das wird erstmal ein Plasmahochtöner, siehe oben:
Ich bin aber gerade in der Uni am schrauben, unser Leiter bekam als er die GU sah große Augen, also darf ich für die kommende Show (http://www.event-physik.de/) erstmal einen Plasmahochtöner basteln, was mir ganz recht kommt, damit habe ich nämlich auch direkt eine Hochspannungsquelle mit genug Stromlieferfähigkeit um die Triodenkennlinien nochmal genau aufzunehmen. Der aktuelle Stand schaut an der Front bis jetzt so ausVorteil dabei ist, das ich direkt ein 2kV-Netzteil habe um ein paar Kennlinien zu schreiben :)
Hallo Dominic,
hast Du das Teil weiter gebaut, oder sogar inzwischen in Betrieb genommen?
Grüße,
Christoph
Ich bin auch noch dran und hoffe auf einen kurzen Satus und ein paar Fotos vom Plasmatweeter. Der Ruhm wäre ihm sicher...
Gruss von Sven
Ich vergesse immer wieder, als was das Ding geplant war (PP, PPP, PSE).... Gibt es einen Schaltplan oder Skizze?
Bist'e mit den Ausgangsübertragern weiter?
Hallo Dominic,
bist du schon ein bisserl weitergekommen?
Gruß von Sven
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