Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Furnier beizen (schwarz/dunkel)
Nabend,
bin noch neu hier und komme nun mit der ersten Frage, welche hoffentlich nicht zu dumm daherkommt.
Ich habe bisher 2 2/1 Paar (der letzte ist noch nicht ganz fertig)Lautsprecher gebaut und alle furniert (Bügelmethode).
Danach wurde das Furnier mit Osmo Hartwachsöl (Seidenmatt) in 5-6 Schichten bearbeitet.
Furnier habe ich aus zwei Gründen gewählt:
1. Es wurde an verschiedenen Stellen als gute Methode für Anfänger empfohlen.
2. Ich mag die Optik von Holz mit dem Holzbild
Nun bin ich nicht unzufrieden, aber ich würde gern mal in Richtung schwarz gehen und dabei das Funierbild halbwegs erhalten.
Daher dachte ich an Beizen. Und vielleicht stehe ich da nun auf dem Schlauch, aber meine Suche hier oder an anderen Orten im Internet hat mich nicht wirklich weitergebracht.
Meine Fragen dazu sind folgende:
1. Kann man Funier vernünftig beizen?
2. Wenn ja, welche Beize ist zu empfehlen? Da gibt es ja nicht nur eine Menge Hersteller, sondern anscheinend auch reihenweise verschiedene Formulierungen
3. Ebenfalls, wenn es geht: Wie behandel ich das ganze danach? Wieder Hartwachsöl?
Ich hoffe mir kann hier jemand weiterhelfen.
Logischerweise bin ich auch für hilfreiche Links dankbar. Wie gesagt kann es sein, dass ich einfach blind bei meiner Suche war.
Danke an alle Leser und Antwortenden im Voraus.
Gruß,
Dirk
Edit: Plan wäre erst das Gehäuse zu furnieren und dann zu beizen.
Audiovirus
04.07.2016, 23:02
Hallo Dirk
Da Du unwissend bist, so soll Dir geholfen werden.
1. Kann man Furnier vernünftig beizen?
Generell ja, ist ja Echtholz, aber nur 0,6 mm stark
2. Wenn ja, welche Beize ist zu empfehlen? Da gibt es ja nicht nur eine Menge Hersteller, sondern anscheinend auch reihenweise verschiedene Formulierungen
Naja, führend sind zwei Hersteller, einmal Clou http://clou.netzton.de/fileadmin/user_upload/pro_pdf/TM_Color-Beize.pdf weil es jeder kennt und recht einfach ist mit dem zu arbeiten http://www.clou.de/bau-heimwerker/produkte/produktansicht/beizen/b11-aqua-clou-holzbeize/ und nahezu überall zu bekommen ist und zum anderen Adler, die haben etwa zehnmal soviel Beize zur Auswahl
Als Anfänger rate ich Dir zu Clou.
3. Ebenfalls, wenn es geht: Wie behandel ich das ganze danach? Wieder Hartwachsöl?
Danach bist Du frei, mußt nur aufpassen das es trocken ist, ausdampfen lassen, mehr nicht, könntest auch lackieren falls gewünscht. In der Regel steht was in der Beschreibung! Bitte genau lesen, falls Fragen, gerne, her damit.
Aber blöde Frage, möchtest Du nun grundsätzlich die alten Lautsprecher beizen oder neue?
SG Claus
Hallo Claus,
danke für die Antwort!
Das klingt ja schonmal sehr gut, also kein no-go getroffen.
Furnier habe ich eigentlich immer 0,6mm. Wobei ich mir gerade ein helles Buche in 1mm geschossen habe. Das wäre dann tendenziell der Kandidat für die Beize.
Clou hatte ich mir auch angeschaut, ist ja ein weit verbreiteter Anbieter. Ein Bekannter hatte mir Zweihorn empfohlen und da bin ich verzweifelt.
http://www.zweihorn.com/de/produkte/beizen_und_lasuren.html#.V3rYezYkqUk
Die haben gefühlte 100 Varianten, teilweise auf Wasser-, Lösungsmittel- oder gemischter- Basis. Und ich als unwissender sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Was das Lackieren angeht bin ich bisher vorsichtig. Das wird überall (wo ich gelesen habe) als tendenziell tricky beschrieben. Kann ich einfach sprühbaren Klarlack nehmen?
Hartwachsöl war dagegen bei mir bisher recht harmlos in der Umsetzung ist aber klar mit Lösungsmittel und ich hatte Sorge, dass das dann die Beize wieder auflösen könnte, daher meine Frage.
Und zu deiner Frage, es geht klar um zukünftige Gehäuse. Plan war das Gehäuse aus MDF aufzubauen und wie bisher zu furnieren, danach beizen.
Ich hab alle Bauteile (außer Holz) für eine Quintett/CT280 rumliegen. Das wäre ein günstiger Testkandidat an den ich gedacht habe das zu testen.
Danke und Gruß,
Dirk
Audiovirus
06.07.2016, 16:58
Hallo Dirk
Das Zweihorn ist sehr gut, aber leider nur im Fachhandel erhältlich.
Clou bekommt man selbst beim "Eisenhändler" um die Ecke, jede Stadt hat so eine Art Handwerkerfachmarkt ähnlich einem Baumarkt, nur mit besseren und teureren Sachen.
Selbst das Pulver für 3 Euro ist von jedem Horst easy zu verarbeiten, einfach alten Topf nehmen, Wasser kochen, Pulver rein, kurz aufkochen, fertig! Danach in Glas mit Schraubverschluss nehmen und zu, hält ewig.
Lackieren ist auch nicht besonders tricky, Mühe geben musst Du bei allem.
Bei Deinem neuen Projekt unbedingt ein Probebrett nehmen, furnieren (etwa die Fläche die Du als LS hast!) und die Beize erst einmal ausprobieren, danach Hartwachs drauf und abwarten ob es Dir gefällt!
SG Claus
Hallo Claus,
vielen Dank für die Antwort!
Hatte die Zweihorn online gefunden und da ist sie im Endeffekt günstiger (10-15€/L) als Clou (7-8€ / 250ml).
Im Endeffekt ist beides ok, nur wenn ich "bessere" Beize für gleiches oder weniger Geld bekomme.
Aber soweit ich das verstehe scheint ja keine große Rolle zu spielen.
Mit der Fläche des Probebretts ist dann z.B. die Größe einer Seitenwand gemeint? Werde ich machen.
Thema lackieren:
Wollte auch mal Furnier mit Klarlack probieren. Das Hartwachsöl feuert doch schon stark an und ich finde die eher helle Farbe des Furniers vor dem Hartwachsöl tw. auch sehr schön und hatte mich gefragt wie man die erhalten kann?
Lackieren dann mit Rolle oder Pinsel?
...und Mühe gebe ich mir eigentlich immer, auch wenn man beim Ergebnis streiten kann ob es das widerspiegelt. Ich war bisher zufrieden im Rahmen meiner Fertigkeiten.
Danke und Gruß,
Dirk
beachte aber bitte ,vor dem beizen das furnier zu wässern ,nochmal zu schleifen und dann erst zu beizen
gerade bei dunkelen farbtönen wirkt das furnier sonst schnell checkig aus.
Danke für den Tip!
Fleckig wäre echt ärgerlich.
Leider muss ich da nochmal nachfragen. Wässern? Feuchter Lappen, nasser Lappen, oder noch mehr? Und dann schleifen während es feucht ist? Und beizen dann nach dem trocknen oder ebenfalls während es feucht ist?:confused:
Danke
Hallo Dirk,
beim Beizen am besten mit nem Schwamm uppig nass in nass alles einfach zügig 'vollpanschen' und gut trocknen lassen.
Anschliessend kannst du lackieren.
Gruß von Sven
Hallo,
ich glaub langsam ich stell mich total blöde an, aber nass in nass? Also furnier nass und dann üppig Beize drauf?
Und leider nochmal: Furnier nass machen, schleifen und dann bei nassem furnier ordentlich die Beize drauf?
Danke für die Geduld.
Beim Wässern stellen sich die kleinen Fasern des Holzes auf, die nach dem Trocknen, mit feinem Schleifpapier(220er), ganz leicht, mit der Hand, weg/angeschliffen werden. Danach nimmt das Furnier die Beize gleichmäßiger auf! Nass in Nass heißt nur, dass so "schnell" gearbeitet wird, dass eine gleichmäßige Feuchte durch die "Wasserbeize" entsteht! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Ergebnis besser wird, wenn man mit einem trockenen Stoffballen die Beize noch mal verteilt, respektive, zuviel Wasser-Beize "wegnimmt". Dieser Stoffballen wird dadurch natürlich sehr schnell feucht! Und man arbeitet die meiste Zeit mit einem "feuchten Stoffballen"! :D
Herzlichen Gruß Gabriel
Hallo,
ich glaub langsam ich stell mich total blöde an, aber nass in nass? Also furnier nass und dann üppig Beize drauf?
Und leider nochmal: Furnier nass machen, schleifen und dann bei nassem furnier ordentlich die Beize drauf?
Danke für die Geduld.
Neneee... wenn das Ding fertig furniert ist, einfach etwas mit nem Lappen wässern, trocken lassen, 200er Papier Schleifen und dann auf die trockene Box üppig Wasserbeize drauf. Es schadet nicht wenn die Siffe runterrinnt, hauptsache Du beizt zügig kreuz und quer durch. Wirst sehen, je schlampiger Du arbeitest desto besser wird das Ergebnis... Na ja nicht ganz so, aber es ist wirklich keinProblem. Dann trocknen lassen und lackieren. Auf gar keinen Fall nach dem Beizen nachschleifen, auch nicht mit 400er Papier, auch wenn sichs noch rauh anfühlt! Durch die anschliessende Behandlungmit Lack o.ä. wird die Oberfläche wieder glatter.
Probiers am besten an einem Holzstück erst mal aus....
Gruß Sven
Hallo,
danke euch für die ausführliche Erklärung. Und nun ist auch klar wie es gemeint ist und ich denke was die Theorie angeht habt ihr mich präpariert.
Das mit den Fasern hab ich auch schon vor dem Hartwachsöl bisher gemacht, werde es aber nochmal etwas penibler machen vor dem Beizen.
Und was das flott angeht werde ich mir Mühe geben.
Der Tipp mit dem "nichtmehr schleifen" ist gut! Das hätte ich garantiert gemacht.
Dann besorg ich mal Beize und mache mit etwas Restfurnier mal einen Testlauf.
Danke und Gruß,
Dirk
Hallo Dirk,
Immer vorher einen Test an einem Stück Oorginalfurnier machen, aber das Furnier muß natürlich vorher schön plan aufs Holz geklebt werden.
Es gibt übrigens auch weisse Beize, die natürlich nicht so gut abdeckt aber MPX Birke kann damit ganz passabel aussehen (aber nur verdünnt). Beize auf Birke- MPX schaut gelinde gesagt beschissen aus, egal welche Farbe, ausser verdünntes weiss.
Also ich werde in Zukunft nur Furnier verwenden, dass auf der Rückseite eine Gewebe- oder Papierschicht hat und entsprechend vorbereitet ist. Diese Furniere sind zwar teurer, sind aber viel leichter zu verarbeiten. Ich hab jetzt nicht den Namen im Kopf, aber informier Dich mal im Web. Auch die Oberfläche ist bestens vorbereitet.
Hast du dich mal mit Ölen beschäftigt? Öle bringen eine schöne Maserung erst richtig zur Geltung ( anfeuern), dagegen färbt halt eine Beize eher nur ein...
Und es gibt auch noch das Osmo Dekorwachs...
Von einem Hartwachsöl egal von wem rate ich Dir ab. Das Zeug stinkt monatelag....
Wenn Du lackierst, dann nimm einen Lack mit UV- Schutz. Mein Apfelfurnier hat in kürzester Zeit so nachgedunkelt, dass es nicht mehr schön war.
Gruß von Sven
Hallo Sven,
danke für den Hinweis.
Einen Test mit dem Originalfunier werde ich machen. Aber da ich noch Reste anderen Funiers habe, wollte ich erstmal noch einen Vortest machen. Eine Runde Übung mehr kann nicht schaden, dachte ich.
Das ganze jeweils auf ein Testbrett akzeptabler Größe gebügelt.
Ölen hatte ich noch nicht in Betracht gezogen. Ich fand die Hartwachsöl Kombi ganz gut. Ich benutze Hartwachsöl von Osmo. Habe bisher sowohl seidenmatt und glänzend verwendet. Ich finde der Geruch geht recht schnell weg. Aber stimmt schon, erstmal ist das Lösungsmittel nicht ohne.
Beizen fand ich mal interessant, weil es so auf anhieb die Variante zu sein scheint mit der ich in den Bereich Holzoptik/schwarz kommen kann.
Dekorwachs sieht ganz interessant aus. Feuert dann nicht so an, oder?
Mal den ursprünglichen Holzfarbton mehr zu behalten finde ich ebenso spannend.
Wahrscheinlich sollte ich nun mal wieder die Suchmaschine bewegen.
Besten Dank und Gruß,
Dirk
Moin zusammen,
Also ich werde in Zukunft nur Furnier verwenden, dass auf der Rückseite eine Gewebe- oder Papierschicht hat und entsprechend vorbereitet ist. Diese Furniere sind zwar teurer, sind aber viel leichter zu verarbeiten. Ich hab jetzt nicht den Namen im Kopf, aber informier Dich mal im Web. Auch die Oberfläche ist bestens vorbereitet.
Decoflex-Furnier ist so ein auf eine Gewebeschicht aufgebrachtes Furnier. Ich habe das bei der LB3 (http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showpost.php?p=77617&postcount=20) verarbeitet, weil sich damit auch Rundungen relativ einfach furnieren lassen. Meine Erfahrungen damit waren sehr gut.
Gruß,
Christoph
Sven ich persönlich finde an Birke MPX in schwarz und dunkelrot gebeizt absolut nichts auszusetzen, aber jeder Jeck ist anders. Wenn nach dem Beizen noch was steht kann man mit ittler bis feiner Edelstahlwolle nachhelfen, das 'Edel' ist dabei aber elementar wichtig!
Ich hatte wirklich alle Farben durch bis auf schwarz. Möglicherweise ist aber genau das der Punkt, weil man bei schwarz sauber durchgefärbt wohl kaum eine Maserung sieht. Hast recht Dominic, es kann es schon sein, dass Schwarz recht gut aussieht. Blau auf Birke gefiel mir übrigens auch noch ganz passabel, aber alle Farben die nach Holz aussahen waren einfach nicht anzusehen.
Sven ich persönlich finde an Birke MPX in schwarz und dunkelrot gebeizt absolut nichts auszusetzen, aber jeder Jeck ist anders. Wenn nach dem Beizen noch was steht kann man mit ittler bis feiner Edelstahlwolle nachhelfen, das 'Edel' ist dabei aber elementar wichtig!
Geht schwarz mit Maserung auf eine andere Art?
Oben war ja bereits das Dekorwachs angesprochen, welches es auch in schwarz gibt. Ist das eine Alternative?
Danke und Gruß,
Dirk
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