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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kopierhülsen-Versatz-berechnen



Siegfried
13.11.2016, 20:51
Guten Tag,

bei unseren Lautsprecherbau kommen wir nicht umhin Chassis, Terminals, Deckel bündig ins Gehäuse einzulassen.
Bei größeren Durchmessern ist es mit dem Fräszirkel kein Problem.
Doch bei Durchmessern unter 100 mm wird es schon schwierig bis unmöglich und zum Teil auch gefährlich.

Hier ist der Lösungsansatz: Kopierhülse / Kopierring.

Im Gegensatz zum Bündigfräser, der Kopien 1:1 liefern kann, benötigt die Kopierhülse einen Versatz. d.h. dass die Kopierschablone größer sein muß.
Um welches Mass vergrößert werden muß ist abhängig von dem Durchmesser der Kopierhülse und von dem verwendeten Fräser Ø.

Der Unterschied zum Fräszirkel liegt vor allem darin, dass wir kein Zentrum haben um das sich die Maschine bewegt. Wir legen die Kopierschablone auf einen angezeichneten Kreis oder Rechteck, der die Masse der Schablone hat und fixieren diese dort.
Es ist SEHR WICHTIG, dass die Schablone gut befestigt wird und nicht verrutschen kann. Dann erst bewegen wir unseren Fräser an der Schablone entlang.

In meinem Beispiel habe ich einen Kopierring mit Ø 24 mm verwendet.
Es gibt je nach Hersteller auch andere Maße.

Es ist klar: Je genauer die Schablone, desto genauer das Ergebnis.

Die Kopierhülse darf das Werkstück nicht berühren. Für meine Schablonen verwende ich 16er MDF, da der Kopierring 13 mm hat.

Zum Chassidurchmesser gebe ich noch 0,3 mm im Durchmesser für den Lack hinzu.
So wird das Loch mit 45 mm Chassi-Ø dann 45,3 mm gefräst.

Es ist sinnvoll immer an einem "Abfallbrett" eine Probefräsung zu fertigen.
Sollte das Loch in der Schablone nur minimal zu groß sein, kann man Klebeband ringsum hineinkleben. Oder Neurechnen und einen kleineren Fräser verwenden (statt 8 mm dann 6 mm, Schablonenloch vorher 61,3 mm wird dann 63,3 mm Ø)

Nachtrag: Lass drei oder vier kleine Stege stehen damit das lose Teil nicht in den Fräser gerät. Die Stege am Schluß von Hand durchtrennen.

Nun hoffe ich, dass ihr mit meiner Berechnungsvorlage mit Zeichnung zurecht kommt.

Siegfried