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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hobby Hifi 2/2017 LS Kabel Reckhorn L-3



Lauscher
20.01.2017, 20:28
Hallo :)

Ich habe eine Frage, die mich beschäftigt --zu einer Aussage von Hobby Hifi 2/2017 Seite 13:

Es geht um das geflochtene LS Kabel Reckhorn L-3

Aussage: "Dass die Kapazität zwischen Hin- und Rückleiter bei dieser Leiterstruktur relativ hoch ausfällt, ist bei so niedriger Abschlussimpedanz, wie sie für passive Lautsprecher charakteristisch ist, ohne Belang"

Meine Fragen:

...und bei Aktiven Lautsprechern ? ist es dort von Belang ? Ich verstehe die Auswirkung nicht.

Ich betreibe meine LS aktiv mit DSP und habe dieses Kabel für die Verkabelung vom Verstärker zum jeweiligen LS-Anschluss verwendet. Ich empfinde das Kabel als vorteilhaft. Bei meinem neuen LS-Aufbau wollte ich auch die Innenverkabelung damit ausstatten. Sollte ich das nicht tun ??:) oder nur für den HT und MT ?

Ich verstehe - wenn ich ehrlich bin - die Aussage inhaltlich nicht.

Was ist Eure Meinung zu dem Thema?

Viele Grüße
Jens

Kalle
20.01.2017, 20:54
Hallo Jens,
geflochtene Kabel in der Machart des Reckhorn ist ja nun gewiss nix Neues und gibt es in dieser Form schon ewig. Auf die Palme bringt mich der Zusatz OFC. Es gibt heute kein anderes Kupfermaterial mehr, das Stück billige Wasserleitung aus dem Baumarkt ist auch OFC.
Da diese Flechtung sehr locker ist, haben solche Kabel in einer Box absolut nix zu suchen, Stichwort Mikrophonie.
Ich verwende in Lautsprechern heute nur noch Messgeräteleitung. Wenn es vom Querschnitt nicht passt, verpflechte ich diese Leitungen zu einem sehr festen Dreierzopf.
Die kapazitive Wirkung kann man getrost vergessen.
Gruß Kalle

holly65_MKII
20.01.2017, 21:54
Moin,


...und bei Aktiven Lautsprechern ? ist es dort von Belang ?
Ist es nicht - das LS Kabel geht immer noch von der Endstufe zum LS Chassi.
Genau wie bei einem passiven LS.;)

LG

Karsten

Gargamel
21.01.2017, 06:24
Hallo,

Na und ob Mikrophonie von Belang ist...
OFC ist halt Werbung, und falsch ist die Aussage nicht.

Gruß
Guido

Lauscher
21.01.2017, 07:08
Erstmal danke für Eure Antworten und (Karsten und Kalle) die Beruhigung im Unterschied aktiv und passiv :) Ich hätte es auch nicht vermutet und erst gar nicht begriffen :):)
Warum schreiben die Jungs das ? Das irritiert Aufsaugleser wie mich doch nur :)

Kalle: Du sagst das das Kabel in einer Box nix zu suchen hat.
Wie merke ich den von Dir beschriebenen Mikrophonie-Effekt ?
Ich würde das gerne an Versuchen erfahren.

Toll wäre: wie verstärke ich den Effekt - damit ich den Unterschied hören kann.

Oder sollte ich die Flechtung aufribbeln und nochmal strammer aufziehen ?

Kannst Du mir bei den Messgeräteleitungen die Du verwendest ein BSP möglichst mit Link nennen ? Ich würde das gerne auch im Vergleich ausprobieren.

Viele Grüße
Jens

jogi
21.01.2017, 07:27
Wie merke ich den von Dir beschriebenen Mikrophonie-Effekt ?
Ich würde das gerne an Versuchen erfahren.
Nimm einen Gummihammer und haue bei eingeschaltetem Verstärker auf das angeschlossene Kabel.
Du wirst bei einem Lautsprecherkabel nichts hören.

Ich kenne diese Effekte nur von schlechten Mikrofon- oder Gitarrenkabeln.

a.j.h.
21.01.2017, 08:11
Es soll die Induktivität senken, ist aber bauartbedingt kapazitiv.

Was das für Auswirkungen (Frequenzgangverbiegungen) hat, hängt von der Last ab. Also der Impedanz des Lautsprechers. Und der ist relativ niederohmig. Da kann man in allererster Betrachtung die Kapazität vernachlässigen.

Vorsicht bei Endstufen, die keine Zobelfilter eingebaut haben: Nicht jeder Verstärker ist mit solchen Kabeln schwingunanfällig. Zu hohen Frequenzen nimmt die Impedanz dieses Parallelkondis ab und erzeugt einen Kurzschluss.

Ich kann mich noch daran erinnern, dass THEL mal mit den ganz großen Tripath-Modulen gebaut hatte. Immer schön Bandspulen in das Ausgangsfilter. Ohne zu bedenken, dass diese Boutiquespulen relativ kapazitiv sind, haben sich die Module zerschossen. Die Taktung war seeeeeehr hoch bei diesen Teilen.... Brutzel :cool:
Der Hersteller hatte damals ausdrücklich Kernspulen aus dem HF-Bereich angegeben. Sogar das Kernmaterial, Wicklung etc.pp... Waren halt zu billig für die Boutique :D

Mikrofonie? Ich weiß nicht... In meine Lautsprecher kommen nur noch gut eingespielte Installationskabel und alte Schlachtlitze von Netzkabeln. Da kann ich mir sicher sein, dass die Elektronenausrichtung bereits erfolgt ist. Quasi gut eingewobbelt mit jahrelanger 50Hz-Netzspannung...

OFC, Halogenfrei,... tolltolltoll.

Aber egal: Das Kabel da oben soll 3,-EUR/m kosten. Das ist jetzt weit weg von dem, was man als Wucher bezeichnen würde. Da geht mal auf Messen wie die HiEnd oder norddeutsche HiFi-Tage... Absurdes Zeux...

Bei Kimber kostet vergleichbares Kabel das Doppelte... von daher

Kalle
21.01.2017, 09:03
Hallo Jens,
ich verwende diese Leitungen von Pollin sehr gerne:
Messleitungen LifYY 1mm²
Bestellnummer: A1-561754 ........5m.....5,50€...schwarz
Endnummern: rot 55, blau 56, gelb 57
Messleitungen LifYY......1,5 mm²
A1-562003 schwarz oder 04 rot .....5m......6,95
Ich halte nichts von riesen Querschnitten und steifen Strängen in Gehäusen, die die Anschlussfahnen abbrechen.
Wenn 1,5mm² zu wenig sind, kann man auch sehr schnell, schön und stabil einen Dreierzopf flechten......DIY halt:D.
Oder für Auto und Moppäd oder für die Stromzufuhr in Verstärkern verzinnte 1,5 mm² 10m
A1-562007 schwarz bis 011 in grün 4.95€.
Im Gegensatz zu üblichen Lautsprecherleitungen haben obige Leitungen sehr wertige Isolationen und lassen sich sehr gut verarbeiten.

Gruß Kalle

Joern
21.01.2017, 11:00
Moin

diese Art Flechtkabel sind doch schon lange bekannt - ich denke da an das Kimber 4PR oder 8PR. So Mitte - eher Anfang - der 90er ?;)

Darüber finden die Suchmachinen doch bestimmt auch noch was zur "Verträglichkeit".

Irgendwann werden Inschinöre vielleicht auch mal lernen, das "Marketing" und "Engenieuring" zwei verschiedene Dinge sind - naja, zumindest die Hoffnung stirbt zuletzt :p

josh_cpct
21.01.2017, 12:57
Nabend.

Ich habe mich auch mit der idealen Verkabelung meiner Aktiven beschäftigt. Ohne mir da große Unterschiede zu erhoffen :D Ist halt alles Mikroskopische Optimierung.



Folgendes war für mich das Optimum. Technisch. Auch wenn ich keinen Unterschied höre. So hoffe ich doch macht es irgendwie Sinn:

- Bass: Hier zählt niedriger Widerstand zum erhalt des großen Dämpfungsfaktors. Hat die Endstufe einen tollen Dämpfungsfaktor von 1000, so ist der schnell mit 5 Meter Kabel auf 100 oder gar 50 geschrumpft. Also, Dick Dicker am Dicksten! 10-20qmm.
Auto Batterie Kabel für Endstufen eignen sich gut.
Die Induktivität ist dann sehr hoch. Egal, er macht ja kein Hochton.
Die Mikrofonie egal, haben Tieftöner idR einen niedrigen Wirkungsgrad, der Strom ist groß in Relation zur Mikrofonie.
Bei Conrad 10qmm ab 10€/m.

- Mittelton: Hier dürfte Dämpfungsfaktor (da oberhalb seiner fs betrieben) egal sein, also reicht dünn. Induktivität auch egal, da kein Hochtöner. In meinem speziellen Fall ist der Lautsprecher dank 110dB SPL/W sehr sensibel, der Strom idR klein, und nur deswegen möchte ich Störungen weghaben. Ich entschied mich für ein Koaxialkabel extremer Härte. Mikrofonieunanfällig und Störungs-Geschirmt.
Hier bietete sich das Sommercable Magellan 260 an. Auch gut als Peitsche :D

- Hochton: Hier zählt parallel-Kapazität zur Entlastung der Endstufe, sowie Induktivität (Pegelverlust, deren Ausgleich ebenso eine Belastung der Endstufe darstellt). Beides zusammen geht aber nicht, entweder Kapazität gering (großer Abstand zwischen Leitern) oder Induktivität gering (kleiner Abstand zwischen Leitern). Was ist nun schlimmer? Ausgenommen Ultrapotente >100Watt Röhrenendstufen, ist idR Hochton Schwerstarbeit für Endstufen. Pegelverlust sollte eher vermieden werden. Also entschied ich mich für hohe Kapazität und niedrige Induk.
Hier bietete sich ein dünnes (2-3qmm) Koaxkabel an.
Oder auch ganz gut, ein Flachbandkabel (ja moment zuhören! :) ).
Man nimmt 2 Flachkabel, und klebt das eine als Sandwich oben aufs andere drauf, aber umgedreht. Jetzt liegt der Plusleiter des einen auf Minus des anderen und umgekehrt, sehr nahe.

Viele Grüße
Josh

NormalZeit
21.01.2017, 13:51
Ich habe beste Erfahrungen mit einadriger, feindrahtiger Installationsleitung (Litze) gemacht. Offizielle Bezeichnung: H05V-K bzw. H07V-K. Bekommt man von 0,5 qmm bis 150 qmm und auch in den unterschiedlichsten Farben.

Preislich günstig. z.B. 1,0 qmm für rund 0,20 EUR/m oder 10 qmm für einen guten Eurotaler pro Meter.

Eignet sich nicht nur für Lautsprecherboxen sondern auch zur internen Verkabelung von Geräten optimal.

Beziehe ich direkt im Elektrogroßhandel, gibt's aber auch in der E-Bucht.

Viele Grüße

NormalZeit

josh_cpct
21.01.2017, 13:56
Einadrig 10qm ?? :eek:

Das muss man ja mit der Brechstange in Form bringen, zwecks Verlegung.

Damit wäre zumindest das Thema Mikrofonie erledigt :D
Aber das ist mir dann doch zu hart.

Joern
21.01.2017, 14:39
Einadrig 10qm ?? :eek:

Das muss man ja mit der Brechstange in Form bringen, zwecks Verlegung.

alles Kinderkrams ...

Am Ende dieses Blogeintrages weißt Du, was echte Männer so verlegen .... :joke:
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