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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Moving Magnet Lautsprecher



Franky
03.02.2017, 16:43
Wie ich schon mal angedeutet hatte gibt es ein neues Lautsprecherpatent was im Gegensatz zu einer bewegten Schwingspule mit einem bewegten Magneten arbeitet.

https://www.google.com/patents/DE102013017679B4?cl=de&hl=de

Ich habe Kontakt mit dem Entwickler und bekomme demnächst ein Testmuster mit einem 18" Chassis. Bin hochgespannt.

http://www.eaqs.de/eigene-schallwandler/

Wir alle kennen Moving Coil und Moving Magnet Systeme bei Tonabnehmern und der Wirkungsgrad der MM Systeme ist bedeutend höher. Wenn das so auch bei dem MM Basstreiber der Fall ist steht da eine Revolution ins Haus.

Tobias
03.02.2017, 16:59
Hallo Franky,
Interessant, ist aber wohl nur für Subchassis anwendbar?
Hat jemand schon die neue k&t?

Franky
03.02.2017, 17:02
Abwarten - da können auch sehr massearme Neodymmagnete verwendet werden die nicht schwerer wie die bekannten Schwingspulen sind.

Kalle
03.02.2017, 17:26
Wie, haben wir schon wieder April:rolleyes::D



Bin auch gespannt.
Jrooß

Franky
03.02.2017, 17:34
Nein, ist so einfach das ich mich frage warum da früher noch keiner drauf gekommen ist. Wenn das so funktioniert - wo ich wenig Zweifel habe- hat man damit viele Probleme klassischer Antriebe mit schwingender Spule gelöst. Es gibt z.B. keine Kühlungsprobleme mehr da die Spulen ja nun außen liegen - man könnte die sogar gezielt kühlen. Für mich ist nur die Frage was muß der Magnet in den Spulen der mit der Membran gekoppelt ist leisten können bzw. für Eigenschaften haben.

Tobias
03.02.2017, 18:11
Mit Ferriten oder AlNiCo war das wohl auch platzmäßig nicht machbar...

EMP
03.02.2017, 18:34
Interessant, aber wo liegt so ein Treiber preislich?

Franky
03.02.2017, 18:42
Vom Material her ist es ja viel weniger und der Aufbau ohne Zentrierspinne ist einfacher. Der Magnet zentriert sich in den Spulen von allein.

Hier mal ein Link zum Thema Helmholtz und Maxwell Spule.

https://de.wikipedia.org/wiki/Helmholtz-Spule

Ich habe Urbanke gefragt ob denn die TSP dann noch Gültigkeit haben. Sollen sie haben - wird aber noch genauer geprüft.

jogi
03.02.2017, 18:58
Nein, ist so einfach das ich mich frage warum da früher noch keiner drauf gekommen ist.Das ist doch nichts neues.
Gibt es in der PA-Welt schon einige Zeit:
http://www.powersoft-audio.com/en/oem-solutions/m-force

Franky
03.02.2017, 19:05
Ich glaube das funktioniert etwas anders! So eine Maschine braucht der Urbanke Lautsprecher nicht.

ThomasF
03.02.2017, 19:11
Wir alle kennen Moving Coil und Moving Magnet Systeme bei Tonabnehmern und der Wirkungsgrad der MM Systeme ist bedeutend höher. Wenn das so auch bei dem MM Basstreiber der Fall ist steht da eine Revolution ins Haus.

Franky,
das mit dem Wirkungsgrad ist nicht korrekt!
Beim MC wird eine Spule im Magnetfeld bewegt; beim MM ein Magnet im (feststehenden) Spulenpaar.
Da beim MM die Spulen feststehen kann man beliebig(?) viele elektrische Windungen auf den Spulenkörper aufbringen. Beim MC, da beweglich, ist das nicht so einfach, da viele Windungen die bewegte Masse vergrößern. Deswegen ist die Ausgangsspannung von MCs meist geringer. Es gibt aber auch MCs mit hoher Ausgangsspannung.

Und für den Lautsprecher im Patent gilt auch
F = B * i
(Für die Kraft F ist der Strom i und das Magnetfeld B verantwortlich)
Es ist also egal ob ich ein Spule im Magnetfeld oder
einen Magnet durch (feststehende) Spule antreibe.

Gruß
Thomas

EMP
03.02.2017, 19:11
Ich glaube das funktioniert etwas anders! So eine Maschine braucht der Urbanke Lautsprecher nicht.
Diese Maschine scheint das Antriebskonzept einfach nach hinten verlagert zu haben, oder?

Helmholzspule könnte unter dem Schwarzen Körper sein und der Plastikstift ist mit dem Magneten verbunden.

Franky
03.02.2017, 19:14
Kann alles sein - ich warte auf das Muster.

@ThomasF
hast ja recht - aber im Endeffekt ist es so das MM mehr Spannung heraushaut als MC bei vergleichbarer Baugröße.

Man müsste es anders beschreiben.

Bizarre
03.02.2017, 22:13
Hmm,

interessant find ich die Möglichkeit die Compliance zu ändern oder die Null Lage bei nem Downfire zu kompensieren..

Bin schon gespannt, was Franky da so rausfindet....

fosti
03.02.2017, 22:21
Franky,
das mit dem Wirkungsgrad ist nicht korrekt!
Beim MC wird eine Spule im Magnetfeld bewegt; beim MM ein Magnet im (feststehenden) Spulenpaar.
Da beim MM die Spulen feststehen kann man beliebig(?) viele elektrische Windungen auf den Spulenkörper aufbringen. Beim MC, da beweglich, ist das nicht so einfach, da viele Windungen die bewegte Masse vergrößern. Deswegen ist die Ausgangsspannung von MCs meist geringer. Es gibt aber auch MCs mit hoher Ausgangsspannung.

Und für den Lautsprecher im Patent gilt auch
F = B * i
(Für die Kraft F ist der Strom i und das Magnetfeld B verantwortlich)
Es ist also egal ob ich ein Spule im Magnetfeld oder
einen Magnet durch (feststehende) Spule antreibe.

Gruß
Thomas

Exakt so ist es: Actio gleich Reactio.....nur dass beim Helmholtz Spulenpaar der Luftspalt ungleich größer ist, als bei einem Tauchspulantrieb, weil gar kein Eisenkreis vorhanden ist. Ist ungefähr so, als wollte ich die LED in der Decke ohne Kupferleitung einfach durchs Mauerwerk mit Strom versorgen....

@Thomas: Die Leiterlänge fehlt noch F = i * L * B

Der angesprochene Spannungswirkungsgrad bei MM Tonabnehmersystemen trägt hier nicht, denn bei einem Lautsprecher reicht Spannung nicht, wir brauchen Leistung.

P = ui * i = F * v

Beim Tonabnehmer reicht

ui = v * B * L

Man erkennt hier schön die Wandlerkonstante: B * L, welche in beiden Termen auftritt mit der Einheit Tm (Tesla Meter) oder wenn man sich die Gleichungen oben anschaut V / (m/s) (= Volt pro Geschwindigkeit) oder auch N / A (Newton pro Ampere)

Franky
04.02.2017, 08:51
Hier steht ein wenig mehr drin

https://www.google.com/patents/DE102013017679A1?cl=de&hl=de

EMP
04.02.2017, 10:24
Wann kommt er denn Franky?

Tobias
04.02.2017, 11:28
Ich habe vor ein paar Jahren ( keine Ahnung mehr wo, evtl k&t) von einem selbst gebastelten Breiti gelesen.
Da übernahm ein alter Festplatten Lesearm den Antrieb.
Und tymphany hatte auch mal einen Subtreiber der mit Schubstangen angetrieben würde.
Neu ist eigentlich nur die Spulenanordnung.

Nicht falsch verstehen, ich will das Konzept keinesfalls abwerten. Ich sehe Potential. Wird jedoch eine unsaubere und unausgereifte technische Lösung präsentiert, wird es schwer für den Hersteller. Das Bild in der k&t legt diese Vermutung jedoch Nahe.

waterburn
04.02.2017, 12:41
Ich hab mir das Patent mal durchgelesen. Auf jeden Fall ein interessanter Ansatz. Wie in Patenten üblich bleiben natürlich viele Fragen offen. Ich bin gespannt, was die Tests der Prototypen ergeben.

Gruß

waterburn

Franky
05.02.2017, 20:31
Hallo Tobias, da muß ich Dich enttäuschen. Ich habe schon Bilder von betriebsbereiten Mustern vorliegen. Das macht alles einen sehr guten Eindruck auch optisch.

JFA
06.02.2017, 06:28
[0020]
Bei einem derzeit auf dem Markt verfügbaren Subwoofer-Bass von z. B. 450 mm Nenndurchmesser und 13 mm linearer Auslenkung der Membran gibt das Datenblatt eine maximale Leistungsaufnahme von 1000 Watt bei gleichzeitigem mittlerem Schalldruck in Höhe von 93 dB/Watt/Meter. Damit gehört dieser Subwoofer-Treiber bereits zu den „lauten” bzw. wirkungsgradstarken Lautsprechern im Heimmusikbereich mit extrem tiefer möglicher Frequenzwiedergabe.
[0021]
Mein Versuchsaufbau eines Lautsprechers mit dem oben zum Patent angemeldeten Antrieb, erzeugt einen identischen Hub bei ähnlichen Membranabmessungen und mindestens identischer Tiefbasswiedergabe mit zwei Elektromagneten als Antrieb, welche gemeinsam eine Nennleistung von lediglich 40 Watt konsumieren.
[0022]
Dies ergebe rechnerisch einen um den Faktor 25 höher liegenden Wirkungsgrad gegenüber herkömmlichen Antrieben von elektrodynamischen und hier speziell bei Basslautsprechern

Ernsthaft jetzt?



Und ich verstehe das richtig? Wir nehmen den schweren Magneten eines normalen elektrodynamischen Lautsprechers und tun ihn auf die Membran, um einen hohen Wirkungsgrad zu erzielen?


Was ist eigentlich mit der Verlustleistung im Elektromagneten?



Hier gibt es ein alternatives Modell: http://www.powersoft-audio.com/en/technologies/m-system

newmir
06.02.2017, 09:01
interessant find ich die Möglichkeit die Compliance zu ändern oder die Null Lage bei nem Downfire zu kompensieren..

Du meinst mit einem konstanten Strom? Interessante Idee .... aber das koennte man doch auch mit einem herkoemmlichen Lautsprecher machen.

JFA
06.02.2017, 10:18
Dann wird aber die Schwingspule unnötig beheizt. Hier nur der "Magnet".

Was aber auch eines der Probleme dieser Konstruktion ist. Denn für ein taugliches Magnetfeld braucht es entweder viele Windungen oder viel Strom. In jedem Fall wird in den Spulen Leistung im Innenwiderstand verbraten. Es sei denn er verwendet Supraleiter, was ich nicht glaube.

Edit: Für die Focal Grande Utopia EM habe ich für das Netzteil 1 - 75 W Ausgangsleistung gefunden. Und bei der ersetzt der Elektromagnet nur den normalen Ferrit, hat also nur einen engen Luftspalt zu überbrücken.

Gabrie
06.02.2017, 10:59
Hi, :eek:
ich merke nur, da wird sehr viel vermutet! Vielleicht sind die Detail-Lösungen viel simpler! Es beschäftigt mich auch gedanklich, werde mich aber gedulden. :cool: Ich glaube auch, das Franky genug technisches Verständnis besitzt, um den neuen Moving-Magnet-L, im konkreten Fall, richtig einschätzen zu können! Man darf auch nicht vergessen, die ersten Glühbirnen "brannten" auch nur sehr kurze Zeit! Da wird, im Prototypen, auch noch Potenzial schlummern! Es wäre ein Wunder, wenn das alles sofort perfekt ....!
Ich muss das einfach aus dem Kopf ... :D
Gruß Gabriel

EMP
06.02.2017, 12:44
ich merke nur, da wird sehr viel vermutet!

Was anderes können wir ja nicht tun ;)

Aber wenn Franky das nicht gewollt hätte, hätte er ja den Thread nicht aufgemacht :)

Franky
06.02.2017, 12:51
Mich interessieren Meinungen, Bemerkungen usw. dazu. Ich weiß auch nicht wie groß und schwer der Magnet ausfallen muss. Vielleicht reicht da ja ein dünnes Neodymblättchen.

EMP
06.02.2017, 12:57
Mich interessieren Meinungen, Bemerkungen usw. dazu.
Hab ich auch gemeint :)

Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt. Wie lange müssen wir uns eig. noch gedulden (:D) ?

Was hältst du eig. von den M-Tec Franky?

JFA
06.02.2017, 14:00
Zumindest finde ich die Idee interessant, auch konstruktiv. Mal folgende Überlegungen:
der Antrieb basiert nicht auf der Lorentzkraft, sondern auf der Anziehung zweier Magneten. Die Anziehung basiert dabei nicht auf dem magnetischen Feld an sich, sondern auf dessen Gradienten. Deswegen die Maxwell-Spule, die bei passend gewählten Dimensionen einen ziemlich linearen Magnetfeldgradienten erzeugt: https://de.wikipedia.org/wiki/Helmholtz-Spule#Maxwell-Spule
Dabei gilt: Spulenabstand D=Wurzel(3)*R (Spulenradius)
Der Gradient ist dann: grad(B)=3*0,64*u0/D²*(N*I)
Die Kraft auf den Permanentmagneten ist:
F=m*grad(B)
Dabei ist m das magnetische Dipolmoment. Das ist ziemlich knifflig zu berechnen, ich schätze es ab über die magnetische Spannung:
V=Hc*l*A
l ist die wirksame Länge des Magneten, A dessen Fläche, und Hc die Koerzitivfeldstärke. Normalerweise darf man die nicht so nehmen, sondern einen kleineren Wert, aber der ist von der Geometrie des Magneten abhängig.
Die gesamte Kraft ist somit:
F=Hc*l*A*1.92*u0/D²*(N*I)
Setzen wir mal ein paar Werte ein:
Hc für NdFeB40 ist ca 1MA/m
l: Da die Membran flach ist, sollte sie für ordentlich Stabilität ein wenig stärker sein, sagen wir 5mm. Das ist dann auch die Länge des Magneten
Dann möchte ich +/- 10 mm lineare Auslenkung (ist ja ein Subwoofer). Damit das wirklich linear wird, müssen die Spulen etwas weiter auseinander stehen, aus den im Wikipedia-Artikel ersichtlichen Grafiken nehme ich mal 30 mm. Macht mechanisch mögliche +/- 12,5 mm (Membranstärke beachten!)
Der Spulenradius wird damit R=17,3 mm. Größer dürfte der Magnet auch nicht sein (außerhalb des Spulendurchmessers geht die Flussdichte rapide abwärts), macht A=942mm²
Daraus folgt:
F=0,013 * (N*I)
Für 10 N/A Kraftfaktor müsste man schon 770 Windungen (pro Spule!) aufbringen. Hmmm..... rechne das mal einer nach, nicht das ich mich irgendwo mit einer Größenordnung verhaue

Edit: ich bin ziemlich gut, mit FEMM komme ich auf 0,0139 N/A

Mit der Annahme von oben, dass Magnet- und Spulenradius gleich sind, lässt sich die Formel noch weiter vereinfachen:

F=Hc*l*pi*0.64*u0*(N*I)

JFA
06.02.2017, 19:23
Wenn meine Rechnung und Simulation stimmt, dann ist der Kraftfaktor natürlich äußerst gering (ist bei dem Luftspalt ja zu erwarten). Das ist natürlich auch gleichbedeutend mit einer geringen elektromagnetischen Kopplung, und deshalb auch einer geringen elektrischen Dämpfung bei der Resonanzfrequenz. Es könnte also sein, dass Qes gleich oder sogar größer als Qms ist. Als reiner Subwoofer wäre das durchaus interessant.

Ein weiterer Nebenaspket des Antriebs: weil der Magnet immer dem steilsten Gradienten folgt, der auf der Mittelachse liegt, erreicht man dadurch eine zweite Führung neben der Sicke. Ich hatte die Zentrierspinne vermisst, ohne die die Membran zum Taumeln neigen müsste. Hat sich damit erledigt.

fosti
06.02.2017, 20:22
Hi, :eek:
ich merke nur, da wird sehr viel vermutet! ....

Nö, keine Vermutungen: http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showpost.php?p=201496&postcount=15

Viele Grüße,
Christoph

JFA
16.02.2017, 11:12
Hallo Frank,


Ich habe Kontakt mit dem Entwickler und bekomme demnächst ein Testmuster mit einem 18" Chassis. Bin hochgespannt.

wie sieht es aus, schon ein Muster in der Hand?

Auch wenn ich begründete Zweifel habe (s. o.) bin ich doch gepspannt. Entweder darauf, Recht zu behalten ( :D ), oder auch einfach falsch zu liegen.

Franky
16.02.2017, 14:46
Dauert noch ein wenig. Ich werde Bescheid geben wenn es soweit ist. Aber ich denke das Du falsch liegst. Ich habe das Patent mittlerweile schon mal prüfen lassen und ich habe da noch keine negativen Rückmeldungen erhalten. Aber ich stelle das Ding in den Messraum und dann wird man sehen!

Gruß Frank

EAQS Rolf
28.03.2017, 10:27
Hallo Zusammen,
Franky hatte mich auf diesen sehr interessanten Thread aufmerksam gemacht, weshalb ich beschlossen habe, mich hier auch anzumelden, und mich an dieser sehr fachlichen Diskussion zu beteiligen.

Einleitend ist es mir wichtig zu sagen, dass ich mit dem DCMM keinen Anspruch stelle, die Lautsprecherwelt zu revolutionieren.
Es geht eher in die Richtung, wie Franky auch schon einmal als Frage hier bemerkt hatte...im ungefähren Wortlaut wie "wenn es denn funktioniert, warum hat denn zuvor niemand gemacht?"

Kurzversion Status heute: Ich habe es einfach mal gemacht...und..es schwingt, und es funktioniert tatsächlich...

Ich beschäftige mich schon sehr lange, mit der Idee, dieser Umsetzung, und habe diese, als ich erste schwingende und tönende Erfolge hatte, zum Patent angemeldet.

Besonders treffend beschreibt es Grabiel, mit dem Wunder, wenn es denn sofort perfekt funktionieren würde..

Das hat es in der Tat nicht sofort perfekt, und ich bin seit der Patentanmeldung 2013 bis zur Erteilung des Patentes im Juni 2017 und auch der Erstvorstellung in der K+T 2017- 2, intensiv daran gewesen, die Schwächen basierend auf dem "Gucken, ob's geht" Muster, Stück für Stück ins Positive und Brauchbare zu modifizieren.

Das optisch noch vorserielle KT Fotomodell ist ein Labormuster, bei dem ich sehr schnell einfach mal die Spule und / oder die Membran tauschen kann.

Parallel liefen selbstverständlich auch optische Modifikationen,
welche heute in einem Design münden, welches durchaus ansprechend die vielen technischen Verbesserungen in sich umbaut.

Aktuell lasse ich eigene Magnete fertigen und auch noch noch einmal optimierte Spulen wickeln, weshalb ich auf meiner Webseite die voraussichtliche Verfügbarkeit auf August 2017 gesetzt habe.

Es kann und wird früher soweit sein; macht aber keinen Sinn, hier "falsche Hoffnungen" zu wecken, die immer wieder korrigiert werden müssen, und dadurch künstlich "Stress" erzeugen.

Es ist eine Neuentwicklung, bei der ich persönlich den Anspruch stelle, dass bei einer ersten öffentlichen Messungen alles passt.
...und sei es nur eine letzte Membranresonanz, die dann bei einem derart neuen Antrieb, diesem eventuell geschuldet wird,
während er bei herkömmlichen Treibern aufgrund spezieller Membranmaterialien eventuell in der Art akzeptiert wird, dass diese Spitzen per Saugkeis rechtzeitig "einfach in den Griff zu bekommen sind", bevor sie im gesamten Frequenzsprektrum störend auftreten.

Eine Neuentwicklung wird immer genauer unter die Lupe genommen als ein weiterer Herkömmlicher.

Ich sehe die Berechtigung des DCMM als Ergänzung des aktuellen Lautsprechertreiberfeldes, nicht als Ablöse oder Ersatz.

Die klaren Vorteile liegen in seiner geringen Einbautiefe, den freiliegenden stationären Spulen und dem im Vergleich zu equivalenten Treibern, geringeren Gewicht.

Die Frage nach dem Datenblatt kann ich beantworten, sobald ich mit den neuen Magneten einen finalen Serientreiber in der Hand halte, und bitte auch gleichzeitig um Verständnis, dass ich zu den Zwischenschritten bis dahin, keine Angaben zu den bisherigen Parametern mache.

Die Frage nach dem Preis lässt sich ebenfalls dann beantworten.
Mein Ziel war es immer, mit jeder technischen / akustischen Verbesserung, im gleichen Schritt auch die Kosten zu verringern,
was mir sehr gut gelungen ist.
Dennoch bleibt es im Moment eine Neuentwicklug, welche dann je nach Markterfolg wie jedes andere Produkt (Beispiel der Glühlampe von Gabriel) anfangs sicher teuerer sein wird als ein herkömmlicher Treiber mit ähnlichen TSP.

Die Akzeptanz und auch der Bedarf am Markt wird dann sicher irgendwann einmal den Preis für einen solchen Treiber im Markt justieren.

Um noch auf einige Details aus diesem Thread einzugehen:
..es geht hier tatsächlich um die Nutzung des Gradienten...und.....einen Vorteil der außen liegenden Spulen sehe ich zum Einen in der Thermik (Thema thermische Kompression) und auch in der in gewissem Rahmen Freiheit der Gestaltung der Antriebsspulen.
Ich kann hier kraftoptimierte kurze Spulen einsetzen, da der Hub an anderer Stelle definiert wird.
Günstige Nebeneffekte sind die ausbleibende Gefahr einer verkannteten Schwingspule, sei es elektrisch bedingt oder durch mechanische Einwirkungen.
Ich schlage gerne mal mit der Faust auf meine Membran oder drücke diese unsymmetrisch ins Lautsprecherinnere, um genau diesen Vorteil zu demonstrieren.

Eine Analogie zu dem Power Soft Antrieb, welcher hier ebenfalls per Links teils zitiert wird, gibt es eventuell auf den ersten Blick,
jedoch handelt es sich dabei um einen völlig anderen Antrieb, nämlich um einen Linearmotor, der über eine mechanische,
so sieht es jedenfalls aus, Schub / Zug- Stange die Membran antreibt. Die magnetische Kopplung ist dabei enorm und auch die kleine Induktivität absolut interessant.

Mein Ziel war es, einen Treiber zu entwicklen, der von der Einbautiefe und dem Gewicht eine Berechtigung im Markt findet,
und dabei ohne mechanische Kopplung von Spule, Spulenträger oder "Motor" usw. auskommt. Dabei galt es die auf die Membran wirkenden Kräfte direkt "zu liefern", ohne jegliche belastende und belastete Mechanik.

Ein weiterer Nebeneffekt ist, solange der Korb entsprechend konstruiert ist, ein schnelles Reconing, falls aus irgendeinem Grund doch einmal erforderlich, innerhalb von wenigen Minuten durchzuführen.

Soweit einmal von meiner Seite :-)

Ich freue mich auf eine rege Forsetzung Eurer Diskussion,
und schaue von Zeit zu Zeit immer mal wieder vorbei.

In diesem Sinne...

Lieben Gruß,

Rolf

Lionheart
28.03.2017, 11:26
Hallo Rolf,

danke dir für deine sehr ausführlichen Informationen. :ok:
Interessant ist der Ansatz allemal und Respekt vor deinem Durchhaltevermögen, so eine Idee letztendlich auch in die Tat umzusetzen. :idea:
Ich bin schon gespannt und freue mich auf die Dinge die da noch kommen.

Gruß und viel Erfolg bei den weiteren Schritten
Yves

fosti
28.03.2017, 12:25
Hallo Rolf,

auch von mir besten Dank für Deine direkte Beteiligung. Ist immer besser als über Dritte.

Der Tauchspulmotor ist von seinem Antriebsprinzip (Lorentzkraft) ja von Hause aus "linear" (F~ i). Nichtsdestotrotz muss man auch hier auf Nichtlinearitäten achten, dass diese nicht über die Hörschwellen kommen. Der Antrieb Deiner Idee ist von Hause aus nichtlinear. Man könnte die äußeren Spulen als Helmholtzspulenpaar anordnen, um ein halbwegs homogenes Feld in der Mitte zwischen Ihnen zu bekommen. Allerdings muss ich Dir ehrlich sagen, bin ich da sehr skeptisch. Aber vielleicht belehrst Du mich da ja eines Besseren.

Viele Grüße,
Christoph:prost:

Longwood
29.03.2017, 07:54
Ich bin super auf das erste fertige Modell gespannt. Klingt alles sehr interessant. Naja bis August kann ich gerade noch warten :D

hoschibill
29.03.2017, 09:32
Moin Rolf :)
Ich finde es großartig, dass Du Dich als Entwickler der direkten Diskussion stellst. Vielen Dank dafür.

Gruß Olli

EAQS Rolf
29.03.2017, 12:25
Moin Rolf :)
Ich finde es großartig, dass Du Dich als Entwickler der direkten Diskussion stellst. Vielen Dank dafür.

Gruß Olli

Hallo Zusammen,

vielen Dank für Eure unterschiedlichen Reaktionen :-)

Da ich sehr offen mit dem Thema umgehe, ist es mir wichtig, hier einen kleinen Beitrag zur Klärung / Aufklärung leisten zu können...bei gleichzeitig, und hier werbe ich um Verständnis, Zurückhaltung in einigen Details.

...und mich hier, Zitat Olli, der direkten Diskussion, stelle...
Danke Olli :-)

Die "Befürworter" stärken mich in meinem Vorhaben...die "Zweifler" treiben an...beides tut gut, weshalb ich mich über beide "Lager" sehr freue...das gehört zu einem professionellen Austausch.

Ich bin ein lösungsorientierter Praktiker, der sicher fernab jeglicher anfänglicher Formel auch einmal unlimitisiert das eine oder andere Thema angeht und einfach mal "probiert", um sich dann durch intensives Beschäftigen mit den verschiedenen Gewerken, sei es Magnetismus, das Kraftgewichtsverhältnis aus Membran und Antrieb usw. formelmäßig auseinandersetzt, um sich Schritt für Schritt dem gesteckten Ziel anzunähern.

Im Lautsprecherbau ist aus meiner Sicht erst einmal alles erlaubt....und wenn wir alle mal einen Blick z.B. auf höchstleistungskonsumierende Car- Woofer werfen, welche ganz klar die Regeln der Physik aufzeigen, oder auch auf Subwoofer im Tetrapak- Format mit der Berechtigung, dass hier das Design entscheidet und Leistung dank digitaler Endstufen in nahezu unbegrenzten "Resourcen" bezahlbar zur Verfügung steht, dann rufe ich gerne dazu auf, genau diesen Trend einmal zu betrachten bei der Bewertung einer Neuentwicklung, mit der Chance, die ein oder andere Lücke, im Fidelen Umfeld zu füllen.

Wo ist die Akzeptanz definiert?...eines Elektrostaten, eines Magnetostaten, eines Power Soft Antriebes mit bis zu 25kW Leistungsbedarf?
Alles hervorragende Konzepte....mit, und das gibt uns die Physik vor, zu akzeptierenden Kompromissen...welche aber im Gegenzug eine teils hervorragende Nieschenlösung bieten.

Und, und da sehe ich meinen DCMM, nun jemand hingeht, und einfach mal macht, und dann noch den Anspruch stellt, dass dieser Treiber sowohl von den Parametern und auch wirtschaftlich irgendwann einmal an herkömmlichen (diese Definition ist sicher breit gefächert) Verstärkern eine "TSP- Kompatibilität" aufweist, sehe ich persönlich hier eine absolute Berechtigung, diesen nach 80 Jahren ergänzenden Antrieb zum Tauchspulentreiber Lautsprecher, zu verwirklichen.

Mit meinem Schritt in die Öffentlichkeit möchte ich niemanden angreifen und auch nicht die Physik auf den Kopf stellen.
Ich halte es eher für eine "wir" Sache, was auch die Intension dieses Forums ist.

Tatsache ist, dass erste 500er Vorserienmodelle funktionieren, und genau das tun, was sie sollen, nämlich ordentlichen Bassdruck produzieren mit bis zu 20mm Hub in jede Richtung um den Nullpunkt.

Das Finetuning welches nun noch läuft, fasst alle Erkenntnisse, ja, auch Schwächen aus diesen Prototypen zusammen.

Bitte gebt mir noch einige Wochen bis zur endgültigen Präsentation....und begleitet mich gerne dahin...

Danke an Euch Alle.

Lieben Gruß mit Hoffnung auf weitere rege Diskussionen :-)

Rolf

fosti
29.03.2017, 13:01
Literatur:
https://www.researchgate.net/publication/290878801_Subwoofer_design_with_moving_magnet_line ar_motor

http://www.powersoft-audio.com/en/docman/897-m-force-datasheet/file

EAQS Rolf
23.05.2017, 21:31
Hallo zusammen,

ich habe sehr kurzfristig das Angebot erhalten, mein DCMM System auf der diesjährigen High End auf dem Messestand der Firma Ceratec Audio...Cerasonar mit auszustellen.
Gerne teile ich demnächst meine Eindrücke der wirklich spannenden 4 Tage,
würde jedoch vorerst folgenden Link mit Euch teilen.
http://ceratecaudio.de/high-end-2017-wir-sagen-danke/
Wenn Ihr da ein bisschen herunter scrollt, findet Ihr eine sehr schöne Zusammenfassung des erlebten.

Liebe Grüße,

Rolf

JFA
24.05.2017, 06:12
Hätteste mal was vorher gesagt, dann wäre ich runter gekommen um mir das mal näher anzuhören.

EAQS Rolf
24.05.2017, 08:54
Hätteste mal was vorher gesagt, dann wäre ich runter gekommen um mir das mal näher anzuhören.

Hallo "JFA",

ich verstehe Deine Reaktion, und hätte mich natürlich auch auf jeden Besuch aus diesem Forum auf dem Messestand gefreut.

Auf der einen Seite habe ich nicht eingeladen auf eine Veranstaltung, bei der ich selbst Gast war. An dieser Stelle auch noch einmal meinen herzlichsten Dank an Herrn Ulrich Ranke (Gründer von Eton Audio...heute Ceratec Audio / Cerasonar), ohne dessen Einladung, mich mit einem DCMM Prototypen mit auf seinen Stand zu stellen, diese Testausstellung überhaupt nicht möglich gewesen wäre.

Auf der anderen Seite handelte es sich bei dem Exponat tatsächlich um einen Prototypen, den ich sehr kurzfristig mit dem neusten Update der DCMM Technik bestückt für die Messe aufgebaut habe...die Farbe war noch fast frisch am Tag des Aufbaus :)

Für einen solchen kurzfristigen Vorserienaufbau vorab für eine Ausstellung zu werben, war zu früh und wäre aus meiner Sicht auch in irgendeiner Weise verantwortungslos, hier eventuell Interessenten auf die Messe "zu locken", um dann, im schlimmsten Fall, gar kein Muster vorzufinden...oder eines, welches in der Messehallenumgebung klanglich vielleicht nicht "funktioniert".

Familie, Freunde und auch die unterstützenden "Gewerke" wussten von dem Auftritt, und haben ohne jegliche Erwartung an das Produkt selbst, mit mir schöne Momente meines ersten Messeauftritts, geteilt.

Der Subwoofer hat zusammen mit den Cerasonar Panels sehr gut harmoniert, so dass wir von 25Hz (geschlossenes Gehäuse) aufwärts, hier tatsächlich regelmäßig die Messebesucher in Trauben auf den Stand gelockt haben, die dann, großteils verwundert, die Lautsprecher und auch den Subwoofer gesucht haben.

Die Reaktionen des Publikums waren durchweg positiv.

Zusammenfassend hat das System bei diesem für mich sehr wertvollen "Testlauf" sehr gut funktioniert, so dass es jetzt an das serienreife Einzelchassis geht.
Auch hier halte ich Euch gerne weiter auf dem Laufenden, bitte jedoch, wie schon zuvor, um etwas Geduld :-)

Lieben Gruß

Rolf

fosti
24.05.2017, 09:04
Hallo Rolf,

wenn es jetzt schon an das serienreife Einzelchassis geht, gibt es doch bestimmt auch Messungen, oder? Mich würde der Antriebsfaktor BxL als Funktion der Auslenkung x interessieren. Wäre das möglich zu zeigen? (Frequenzgang, Klirr etc kannst Du gerne geheim halten).

Viele Grüße,
Christoph

Franky
24.05.2017, 18:29
Nachdem Rolf ja nun was zu der Weiterentwicklung gesagt hat hier ein paar Anmerkungen von mir. Der erste Prototyp mit nur zentrischem Antrieb funktionierte eher mangelhaft. Der Bass hatte einfach noch keine Impulstreue weil der Antrieb wohl zu schwach war. Ausserdem ist das Taumeln wohl nicht zu unterschätzen. Den neuen Aufbau mit nun 5 radial pro Seite angeordneten Spulen scheint in die richtige Richtung zu gehen. Wie flach man das ganze bauen kann zeigen die Bilder ja sehr anschaulich.

JFA
25.05.2017, 07:33
Heißt: ich hatte recht.

Die Rechnung dürfte gepasst haben, sehr schwacher Antrieb, kaum BL, nennenswerter Wirkungsgrad nur auf der Resonanzfrequenz, weil nur mechanisch schwach bedämpft.

Das müsste man aber entzerren können.

Franky
29.05.2017, 07:39
Hallo JFA,


bevor da weiter spekuliert wird muss ich fairer Weise nachtragen, dass es sich damals um ein reines „Funktionsmuster“ handelte,
lediglich um demonstriert zu bekommen, dass das Prinzip generell funktioniert.
Es hat geschwungen, noch etwas schwach, aber es hat geschwungen.
Impulstreue kam vielleicht deshalb auch etwas schwach herüber, zudem waren die begleitenden 2- Wege Lautsprecher
bei der Vorführung eventuell nicht ideal angekoppelt.
Auf der High End scheint es ja gut funktioniert zu haben wie ich erzählt bekommen habe, vielleicht auch durch die jetzt 5 eingesetzten Spulenpaare.

Burk
26.03.2022, 19:49
Was ist eigentlich aus der "Sensation" geworden?? Die Website ist angeblich bald verfügbar?

Franky
26.03.2022, 20:35
Ich habe schon lange nichts mehr von diesem Projekt gehört.