Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 3-Wege/Mitteltöner/Kalotte
Moin liebe Community,
woran liegt es das man kaum noch 3 Wege Lautsprecher sieht ? Sind 2 Wege Lautsprecher mittlerweile technisch so ausgereift das man sich den "3ten" Weg sparen kann ? Erst recht in den 80ern, die Blütezeit des Lautsprecherselbstbaus, war es doch üblich einen Mitteltöner zu verwenden, dahingegen sieht heutzutage kaum noch solche Geschöpfe !
schöne grüße
Jannik
In der Tat kann man sich heute den 3. Weg oft sparen.
Das ist das richtige Stichwort, der kostet ja auch Geld.
Auch sind große Kisten oft unerwünscht, da kann man Platz sparen.
TMTs wie auch HTs sind deutlich besser geworden und ermöglichen auch bei 2-Wegern mit größeren TMTs vernünftige Trennungen mit wenig Kompromissen.
Der 3. (oder 4.-x.) Weg ist aber keinesfalls obsolet geworden.
In Sachen Abstrahlung und vor allem auch IMD kann man da im vergleich zu 2-Wegern wesentlich mehr rausholen, gerade wenn viel uns tiefer Bass gefordert ist.
Toll sieht man das bei technischen Referenzlautsprechern.
So eine KH 420 würde mal als 2-Weger nicht so gut hinbekommen.
Gruß
Das hat mehrere Gründe, unter anderem den seit den 90ern aufkommenden Hype von "Britischen Schuhkartons", dass passive Frequenzweichen von Dreiwegerichen deutlich aufwändiger und teurer (große Bassspule) sind und dass man heutzutage dank Schallführungen und Klippel-Optimiertieren Chassis auch mit zwei Wegen ein gleichmäßiges Abstrahlverhalten und bei normalen Abhörpegeln akzeptables Klirrverhalten erreicht. Zudem heute ja viele ihre Zweiwegeriche im Tiefbass durch Subwoofer in ihrem Heimkinoentlasten was auch die akustisch signifikanten Intermodulationsverzerrungen reduziert. Von der anderen Seite gerade bei höheren Hörpegeln und nicht Nutzung einer Tiefbassentlasung durch einen Sub ist nach meiner Meinung der dritte Weg schon was feines wenn man ein gutes Mitteltonchassis benutzt, die aber leider eher selten geworden sind da sich anscheinend Superduper Hochtöner und Tieftöner aus dem neuesten "Unobtainium" Material sich bessser vermarkten lassen, siehe auch http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?p=200082&highlight=ns-1000m#post200082
Schöne Grüße
Theo
Genau solche "Referenzen" wie die KH 420 machen mich stutzig :confused:
Wenn hier im Forum bzw. allgemein DIY Lautsprecher verglichen werden, tut man dies sehr oft mit der Tafal oÄ, was definitiv seine Gründe haben wird ! Aber warum befindet sich in der "Forum Referenz" kein DIY 3-Wege Lautsprecher ?
Als Referenz wird hier ja auch oft die K&T Nada genommen die nicht ganz unumstritten ist, das ist aber ein anderes langes Thema...
:prost:
Auch die K&T Nada wird ihre Vorteile haben, aber in der Tat das ist ein anderes Thema. ;)
Ich persönlich finde es immer sehr "aufregend" wenn hier ein 3 Wege Lautsprecher vorgestellt wird, aber mittlerweile kann ich es sehr gut nachvollziehen, warum sie so rar geworden sind :ok:
Vielen Dank
Auch die K&T Nada wird ihre Vorteile haben, aber in der Tat das ist ein anderes Thema. ;)
Sicher, es gibt viele schlechtere LS. :)
Ich persönlich finde es immer sehr "aufregend" wenn hier ein 3 Wege Lautsprecher vorgestellt wird, aber mittlerweile kann ich es sehr gut nachvollziehen, warum sie so rar geworden sind :ok:
Geht mir auch so, ich freue mich mehr über neue Dreiwegeriche als die X-te Variation von 6,5"/1".
Schön auch dass seit neuestem im Studiomonitorbereich einige neue kompakte Dreiwegeriche (die bis dato leider sehr selten waren) hinzukommen.
:prost:
sonicfury
06.02.2017, 14:26
Kaum einer hat 3000m² Platz daheim. Als Selbstbauer und DIY-ler möchte man vieles probieren und vieles testen. VIele haben ständig 2 oder 3 paar MEHR Lautsprecher daheim als es eigentlich braucht *lach*.
Große Kisten nehmen Platz weg. Große Kisten lassen sich schlechter lagern. Also bauen viele aus diesen praktischen Gründen lieber kleinere LS a la Tafal. Ansonsten gibts da keine (klanglichen) Gründe, sondern bei den meisten ist es aus der "Praxis" und Platzproblematik erwachsen. Meine persönliche Referenz ist übrigens ein 4- Wegerich.
Ich sprach nicht umsonst von technischer Referenz:D
Ein technisch wirklich gut gemachter 3(oder mehr)-Weger ist halt einfach Aufwand. Es gibt schon Leute die sowas bauen, es sind halt einfach nur nicht so viele.
Kleine Referenzboxen sind da beliebter und vor allem auch billiger. Z.B. gibt es da die Tafal, die DUO-DXT oder auch die sehr gute DXT-MON.
Wobei man auch 3-Wege noch relativ kompakt bauen kann, mein letztes Projekt ist auch nur eine "Regalbox" mit 50cm Höhe.
:prost:
Genau solche "Referenzen" wie die KH 420 machen mich stutzig :confused:
Wenn hier im Forum bzw. allgemein DIY Lautsprecher verglichen werden, tut man dies sehr oft mit der Tafal oÄ, was definitiv seine Gründe haben wird ! Aber warum befindet sich in der "Forum Referenz" kein DIY 3-Wege Lautsprecher ?
Ein Grund könnte sein, dass so eine 3-Wege-Kiste einfach schwieriger zu transportieren ist als z.B. die TAFAL, für die es sogar so eine Art Flight-Case gibt.
Die TAFAL "musste" sich inzwischen auf vielen Veranstaltungen mit vielen anderen hochklasigen Lautsprechern messen und wurde dabei von vielen Menschen gehört und für gut bzw sehr gut befunden. Eine 3-Wege-Standbox nimmt aber mal nicht so einfach jmd. als Beipack im Auto mit
Dass es keine guten bzw. sehr guten 3-Wege-Kisten aus der Selbstbauwelt oder aus diesem Forum gibt, stimmt so aber nicht. Auf dem Contest, bei dem die TAFAL insgesamt zum besten Lautsprecher gewählt wurde, schnitt Alex seine DoW in der Klangwertung besser ab, als die TAFAL. Nur wenn ein Lautsprecher von anderen nicht gehört und/oder verglichen werden kann, taugt er nicht zur Referenz.
Bei der Nada ist die Sache etwas anders. Die Nada wurde als markenunabhängige Referenz für die K+T und LP entwickelt. Sie funktioniert in meinen Ohren im Hörraum der K+T herausragend gut. In einem anderen Raum habe ich sie allerdings auch noch nie gehört. Umgekehrt habe ich die jeweils so gelobten Nada-Derivate noch nicht im Hörraum der K+T gehört. Dafür aber andere, sehr gut Boxen - auch 3-Weger -im direkten Vergleich zur Nada. Nah dran waren viele, besser keine - zumindest von denen, die ich gehört habe. Der Vergleich mit der TAFAL endete für mich in einem kämpferischen Unentschieden bei dem beide Lautsprecher auf ihre Art zu gefallen wussten.
Wenn man es also schafft, eine kompakte, transportable 3-Wege-Box zu entwickeln, die im Tiefmittelton ihre Vorzüge gegenüber einer klassischen 17/25-Kombi ausspielen kann, wäre eine DIY-Drei-Wege-Referenz durchaus im Bereich des Möglichen.
Für die wirklich tolle Neumann KH310 (http://www.neumann-kh-line.com/neumann-kh/home_de.nsf/root/prof-monitoring_studio-monitors_nearfield-monitors_KH310A) gibt es auch ein originales Flightcase und groß ist sie auch nicht, also alles ist machbar, nur tun muss an es. :D
:prost:
Dann mach es doch! :D Frei nach dem Motto: Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es.
Haben sich der Herr Gather und der Herr Feile unabhängig voneinander wohl auch mal gedacht! ;)
sonicfury
06.02.2017, 15:06
Genau. Aufwand und einfach viel mehr Zeit und Co brauchts für die Mehrwegeriche. 3- Wegeriche die die Vorteile ausloten und zB. jeweils Spezialisten einsetzen (zB. für den TT), werden immer eher großvolumig und sperrig sein.
Es ist nicht so sehr das Probem die klangliche Qualität einer Nada oder Tafal zu erreichen, sondern vielmehr das Problem die sehr gute Summe aller Eigenschaften zu übertreffen. Das kann ein 3- Wegerich fast nicht. Summe aller Eigenschaften heisst: Klang im Verhältnis zu Kosten, Aufwand, Größe uswusw. Diese "Gesamtsumme" ist bei den genannten 2- Wegerichen Nada und Tafal wohl fast optimal. Einen 3- Wegerich kann man größer auslegen, er spielt dann tiefer, lauter, aber dafür ist er teurer, undhandlich groß uswusw.
Insofen sind die 17/25 Dingers beliebte Lautsprecher, nicht weil sie das technisch machbare zeigen, im Gegenteil, es sind absolute Kompromißtierchen, aber sie spielen schon so gut, das sie einfach ein echt super Gesamtpaket abgeben.
Dann mach es doch! :D Frei nach dem Motto: Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es.
Hat ja Fosti schon, also warum das Rad doppelt erfinden? ;)
Haben sich der Herr Gather und der Herr Feile unabhängig voneinander wohl auch mal gedacht! ;)
Rainers und Christian Kompakte sind ja ziemlich unterschiedlich untereinander und auch zu der hervorragenden DXT-Mon von Alexander und der Nada Version von Nico, so gibt es für jeden Geschmack und Präferenzen was passendes.
:prost:
Genau. Aufwand und einfach viel mehr Zeit und Co brauchts für die Mehrwegeriche. 3- Wegeriche die die Vorteile ausloten und zB. jeweils Spezialisten einsetzen (zB. für den TT), werden immer eher großvolumig und sperrig sein.
Kommt auf die persönliche Prioritäten an, mein kompakter 3-Wegerich hat auch nur einen 6,5" TT wie auch meine Zweiwege Genelecs und kann vom Maximalpegel sogar eher weniger aber die saubere Durchhörbarkeit eine gutes Mitteltöners gerade bei gestiegenen Hör und Basspegeln kann nach meiner Erfahrung kein Zweiwegerich erreichen (Stichwort IMD), das wird ja aber auch gerade in anderen Threads parallel diskutiert. :)
:prost:
sonicfury
06.02.2017, 15:33
Ja, nur ein Dreiwegerich ohne den Vorteil (Tiefton ausreizen) ist natürlich kastriert. Du hast zwar den dedizierten Mitteltöner (Vorteil eins) aber nutzt den zweiten "eigentlichen" Vorteil (TT- Spezialist) nicht konsequent. Nichts gegen dein System, du musst daran Spass haben, aber du weisst selbst, dass du hier etwas verschenkt hast zugunsten einer handlichen und kompakten "Größe des Lautsprechers".
Nun wenn es in anderen Fred'S diskutiert wird, dann lassen wir es hier sein ;)
Auch ein Zweiwegerich der kompakt/tragbar ist ist im Tiefton "kastriert", mir persönlich ging es bei meinem Projekt rein um die Wiedergabequalität im musikalisch und psychoakustisch wichtigen Mitteltonbereich bei üblichen Monitoring Abhörpegeln und Abständen (<=85 db und <=2 Meter).
Markus Wolff, der Chefentwickler von Neumann hatte uns vor 2 Jahren beim Neumann Tag auch gezeigt dass die kompakten 3-Wege KH 310 vom Maximalpegel wenig Vorteile gegenüber der noch deutlich kleineren 2-Wege KH 120 haben, aber bezüglich Intermodulationsverzerrungen sind das schon Welten, leider, weil sonst könnte man sich ja den 3-fachen Preis sparen
http://www.neumann-kh-line.com/neumann-kh/glossary.nsf/root/7BEFD960787FA464C125723B003B5D3F. ;)
Und ja, man kann auch 2-Wege bauen die richtig Pegel bei extrem niedrigen Verzerrungen können, die kosten und wiegen aber dann auch "bissel" mehr https://www.audiopro.de/medias/item/16109/jbl_m2_soundandrecording_1214.pdf :D
:prost:
Ich denke vor allem, wenn es etwas lauter werden soll und auch eine Kirchenorgel oder z.B. Yello Touch in vollem Frequenz-Umfang wiedergegeben werden soll, reicht ein 13 cm Lautsprecherchen, wie der AL130 aus der Tafal, nicht mehr aus.
Da braucht man Fläche und die großen Tieftöner können dann keinen guten Mittelton mehr und schon ist man bei 3 Wegen.
Ein Kompromiss sind 2.1 Systeme, also Sub mit 2 Wegern. Klappt bei mir mit den Visaton Arias und einem TIW 360 X ganz gut.
Genau, Sub plus 2-Wege "Satelliten" sind ja nichts anderes als 3-Wegeriche mit tiefer TT/MT Trennfrequenz.
:prost:
sonicfury
06.02.2017, 16:18
Rchtig, absolute Zustimmung.
Ein Zweiwegerich "darf" kastriert sein, hat der doch einen ganzen Weg weniger. Du hast deinen Dreiwegerich eben bewußt so ausgelegt mit deinen Rahmenbedingungen und im Tiefton absichtlich das "so gelöst", aber du weisst schon worauf ich hinauswill....
Ja, wobei ich das ich nicht so sehe warum ein Zweiwegerich das darf und ein kompakter 3-Wegerich nicht, ich sehe jeden Lautsprecher nur als Lösungsansatz zu einem bestimmten Anforderungsblatt bezüglich Größe, Pegel, Tiefgang, Preis usw. und die interne Klassifizierung ist da schnuppe.
:prost:
LötpistolenMan
06.02.2017, 22:57
.
Insofen sind die 17/25 Dingers beliebte Lautsprecher, nicht weil sie das technisch machbare zeigen, im Gegenteil, es sind absolute Kompromißtierchen, aber sie spielen schon so gut, das sie einfach ein echt super Gesamtpaket abgeben.
Das sehe ich genauso und genau deshalb lohnt sich der Aufwand einer 3-Wege Konstruktion aus meiner Sicht trotzdem voll. Ich bin da eben „unvernünftig“ und realisiere für die Dynamik der unteren Lagen 3-Wege Boxen, weil ich genau in dieser Hinsicht keinen Kompromis möchte. Wie viele hier interessiert mich impulstreue Wiedergabe, so dass ein detailreiches Bild des musikalischen Geschehens, mit deutlichem Vordergrund, räumlicher Tiefe, Ortung der Instrumente, gelassene und dennoch engagierte Spielweise, usw…dabei herauskommt. Dazu soll der Lautsprecher dynamisch lebendig sein und tief spielen können, ohne zu übertreiben. Im Moment habe ich einen Ciare hw251n in einem 86 L BR Gehäuse laufen, das klingt für meine Ohren sehr gut. Der TT macht mir richtig Spaß, er ist sehr präzise, geht ordentlich tief ohne zu dick aufzutragen, ein solides Chassis.
Der Dank ist eine Tieftonabstrahlung im Bassreflexgehäuse, mit gutem Tiefgang und Dynamik sowie absolut überzeugender Detailauflösung und räumlicher Staffelung im 3-Wege-Verbund.
Baut keiner die Box modular auf, um sie besser transportieren zu können?
Ich denke bis 100 L sollte der Aufwand doch noch machbar sein, die auch mal mitzunehmen?
:joke:
Gruß
Manuel
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