Vox Olympian Weiche?

[josh_cpct]

Hallo

Ich bin auf der Suche nach ein paar Specs...

Nachdem mich auf der letzten HighEnd 2016 die Living Voice Vox Olympian so hypnotisch gefesselt hat, hat sie mich inspiriert mein Hornkonzep zu überarbeiten.

Ich habe mittlerweile fast alle für mich relevanten Daten des Systems im Internet zusammentragen können. Eines fehlt mir noch.

Die Trennfrequenz zwischen Tief und Mitteltonhorn.
Der Vitavox S2 macht wohl 200Hz fs in der Planetube. Das Horn ist auf 300Hz cutoff bemessen.
Der Tieftöner spielt offen sehr hoch aber der rabiate 180° Knick sollte es tief begrenzen.

Was meint oder wisst ihr wo die Olympian hier trennt, und welcher Ordnung? Ich tippe mal auf irgendwas von 500/24 bis 800/12.....????

Gruß
Josh

[josh_cpct]

Wens interessiert, hier alles was ich rausgefunden habe:

Subwoofer:
2 x 13 inch longthrow, DC-70Hz, tapped horn
Active, phase-corrected

LF driver:
Vitavox AK151 in Thunderbolt Horn
15 inch paper, paper-surround, 2inch coil, alnico
Folded horn without parallels, 70Hz cutoff fx,
70-xHz

MF driver:
Vitavox S2
Radialhorn, 300Hz cutoff fx,
3 inch alu dome, 1.5” exit, alnico, radial phaseplug, enforced rearchamber
x-5khz crossover

HF driver:
TAD 2002
44mm beryl dome, 1” exit, alnico, radial phaseplug, enforced rearchamber
Spherical horn JBL-2307 alike
5-15kHz crossover

SHF driver:
TAD ET703
35mm beryl dome, cobalt, radial phaseplug, compression driver, radial horn load
15-45kHz crossover -3dB

[Franky]

Frage mich gerade wo die noch neue Vitavox Treiber her bekommen?

[josh_cpct]

http://www.vitavoxhifi.co.uk/distributors.php

Haben 2009 wieder aufgemacht. Wohl dank Kevins Finanzspritze :D
Bei 400.000 Pfund das Paar... leider sind die Treiber auch nicht billiger geworden

[jogi]

leider sind die Treiber auch nicht billiger geworden
Wow

Vitavox S2 compression driver: £3,204.50 each
http://www.decoaudio.com/deco_audio_drive_units.html

[josh_cpct]

Ja eins muss man ihm lassen. Der steckt wirklich was rein für den Preis. Nicht wie Wilson mit seinen Scanspeak oder Seas von der Stange...

Was mich wundert, das Mittelton Horn strahlt 120° breit ab bis 5kHz.
Und dann schnürts ab 5k auf nur 30° eng zu.
Das sollte erstmal mies oder dumpf oder wie ne Lupe klingen.
Tats aber nicht. Eher luftig wie ein Elektrostat...
Das Teil ist mir immer noch ein Rätsel.
Auch der Sprung vom riesen 15"er auf kleine Kalotte im Mittelton.
Der TMT ist nach meinem Geschmack auch viel zu tief getrennt.
Dass der SHT bei 15k kaum noch eine Funktion erfüllt und wieder 180° breit strahlt ist ein weiteres Rätsel.

[Franky]

Oh, hatte ich garnicht mitbekommen.

Übrigens wurden viele Vitavox S2 Treiber mit Monacor Schwingspulen repariert.

[josh_cpct]

Gut zu wissen bevor ich mir einen gebrauchten anlache :)

Welches Modell weisst nicht zufällig?

Mir scheinen die Breitbandigkeitsqualitäten des S2 aber mehrheitlich auf Phaseplug und 3 Zoll Format zurückzuführen zu sein. Also eher das was am wenigsten Geld kostet

[Franky]

Mir haben das alte Hasen aus der Beschallungsszene erzählt.

Solche S2 Treiber fehlen noch in meiner Sammlung

[fosti]

Ja eins muss man ihm lassen. Der steckt wirklich was rein für den Preis. Nicht wie Wilson mit seinen Scanspeak oder Seas von der Stange..........
Es kommt darauf an, was man daraus macht:
http://www.grimmaudio.com/site/assets/files/2737/audio_mai_2013_grimm_ls1_testbericht.pdf
http://www.kiiaudio.com/en/component/phocadownload/category/1-revies.html?download=1:audio-review-test-09-2015

BTW: Um mal den alten AH zu zitieren: "Reste von ingenieurmäßigem Verstand waren bei diesem Konstrukt wohl nicht beteilgt!" :D

[josh_cpct]

Ah moin chef :) Recht gebe ich, der war wohl nicht dabei.
Was wohl auch den Klang erklärt...
Welchen ich beim Musik hören (subjektive Wahrnehmung von Kunst) sehr genossen habe.

Nur mal erwähnt auch wenn das dem Ingenieur jetzt wieder schmerzhaft sauer aufstößt :D
Geht mir als Rationalist oft auch so. Aber hör sie dir mal an! Kann ich nur ans Herz legen. Die bringt so manchen Physiker zum Kirchenbeitritt.

Habe nach der Begegnung ein bischen Blabla aus Diversen HiEnd Reviews gelesen. Die ja in der Regel mit sulzigem inhaltslosen Geschwafel und Luftpatronen schießen. Aber dort empfand ich es als "ja genau so war das" :)

[fosti]

Ich kann Deine Emotionen leider nicht erklären, will ich auch nicht ....ist wie mit einem Bugatti, Lamborghini oder was auch immer...Aria Giovanni? Da setzt der Verstand aus und man zahlt viel Geld. Und dann muss es einfach nur himmlisch klingen. Wenn sie Dir gefallen ist doch alles gut. Zahle und genieße auf Deine Art :prost:

[josh_cpct]

Das liegt leider mehrfach über dem Budget... glaub es oder nicht.

Aber zum Glück kann man ja auch alles selbst machen.
Den Opel habe ich nach 4 Jahren auch auf Corvette Niveau gebracht. Für Bruchteil vom Preis. Oft geflucht und geweint, irgendwann läufts :D

Wenn nächste Woche die letzten Teile kommen, kann es los gehen, wäre so weit alles für das Vox Budget Replika da. Fehlt nur noch die kostbarste Ressource Zeit.

Deswegen hier die Fragen zur Abstimmung...

[fosti]

Selbst bei einer äußerlichen Ähnlichkeit, welche Du vielleicht erreichst, wie willst Du denn diese Sachen umsetzen, welche die schon bei ihrem "Einsteigermodell" IBX/OBX-RW anbieten?



Star earthing
Crystal oriented internal wiring harness
Hovland discrete film and foil Musicaps
Proprietary non-inductive wire wound resistors
Scanspeak D2905/990000 Revelator tweeter
Proprietary 6.5”doped paper bass/mid drivers
Platinum WBT binding posts
Select components cryogenically treated

[josh_cpct]

Höre ich da einen Hauch Ironie? :)

Ich denke dass die konzeptionellen Eckpfeiler ausreichen.
Einen schönen unterschätzen Ersatz des AK151 habe ich im RFT L3702 gefunden. Das Horn werde ich aber ungefaltet bauen.

Vom Vitavox S2 gehe ich auf Fostex Fd200.
Von den beiden TAD auf Fostex T825 und T925.

Das TappedHorn gefällt mir nicht so, da bleibts beim Klipsch plus noch unbekannter Sub.

Da mir der Sprung von 15" Tiefton auf 3" Kalotte zu groß ist, wird noch ein 8" Lowther im kleinen Horn dazwischen geschaltet.

Um die Bühne zu Kontrollieren/Positionieren kommt ein zweiter T825 nach hinten auf die Rückseite mit Delay.

Das soll vollaktiv laufen auf 14 Parasound Endstufen, und 2 Fostex Lab Amps. Gefüttert über eine Motu von Acourate.

Ein paar geschmackliche Verfeinerungen wird es also geben.
Mal sehen. Vielleicht lässt sich der Entwickler ja im Mai in München blicken und gibt noch was preis. Denke dass die Vox Weiche neben Abstrahlverhalten, Teilequalität und Dynamik wesentlich zum Klang beiträgt.

[miwa]

Hi :),

Hier (http://6moons.com/industryfeatures/roadtourlivingvoice/1.html) gibt`s neben schönen Fotos auch noch einige Infos zum Original...

VG Micha

[josh_cpct]

Ahhhh 500 Hz

Dankeschön :thumbup:

[Diskus_GL]

Hallo,

Was war denn besonders am Klang?

Ich denke in der Kostruktion steckt schon einiges an Absicht und das wird auch für den Klangeindruck verantwortlich sein. Allerdings sicher nicht "lehrbuchmässig".
Z.B. wird auch der SHT bis 45khz seinen Anteil am Klangeindruck haben...auch wenn manche immer noch glauben (bzw "messen") das der Mensch nur bis max.20khz "hört" (was für einzelne Sinustöne auch stimmt... aber nicht für Musik etc.).

Versuch doch mal das Konzept dahinter zu ergründen - warum SHT, warum dieses Abstrahlverhalten etc... - welche Wirkung bez. des Klangs soll weches Konstruktionsteil haben - und das unvoreingenommen..

Grüsse Joachim

[Franky]

Ich habe vor Jahren mal ein ACR Klipschorn gehört mit 2" Mitteltontreibern und den T925 Hochtönern gehört. Das passte in diesem Raum wie die Faust aufs Auge und es wird mir nie aus dem Gedächtnis gehen - so gut klang es. Ich habe damals das komplette System mit Outsider Monoblöcken und weiterem Zubehör gekauft. Mir ist es aber nicht mehr gelungen mit diesem System in meinen Räumlichkeiten einen vergleichbaren Sound zu erzielen. Gut das ist fast 20 Jahre her aber ich habe das Gefühl heute noch im Ohr.

[josh_cpct]

Aaah Joachim. Hast du meine Absichten durchleuchtet :D

Was so besonders war...
Zb in einem Pianostück, hörte man so klar und eindeutig jeden Tastenanschlag, das Pedal, all das kleine Klacksen und Klucksen unter den Fingern, wie mit einer Lupe. Und das bei eher geringer Lautstärke.

Das kannte ich leicht im Ansatz von sehr stark bündelnden Lautsprechern. Die dann aber nah vor der Nase abbilden und eingeengt klingen. Das war hier absolut nicht da.

Oder ich kenne es von überzogenen Präsenzbetonungen im Frequenzgang. Dann klingts aber scharf. Auch das fehlte.

Es klang warm und wohlig. Wie man es von geschönten BBC Senken kennt. Das klingt aber leblos. Auch das fehlte.

Alles in allem wirft dieser Lautsprecher mein bisheriges sehr theoretisches Weltbild komplett durcheinander!
Das Stück selbst war eher langweilig und sehr langatmig.
Aber die Klänge fesselten mich hyptnotisch für eine Ewigkeit.
Die Dame musste mich irgendwann nachmittags am Arm rauszerren :D

[Franky]

He, man muß sich für eigene Erfahrungen nicht rechtfertigen. Finde es übrigens absolut daneben wenn einem die abgestritten werden. Ich lasse es übrigens mittlerweile solche Dinge zu teilen da es nix bringt.

Habe z.B Klein + Hummel O92 Monitore um mich immer mal wieder zu erden. Diese Boxen z.B. würde sich ausser mir wahrscheinlich niemand in das Wohnzimmer stellen.

http://upload.review33.com/avforum/201509/201509191227441540.jpg

[Diskus_GL]

Hallo josh...

Ich kenne das auch nur allzugut:D
Um das zu ergründen muss man ja erstmal beschreiben was man "gehört" hat.
Mir hilft dann auch zu wissen was für diese Klangeindrücke alles "verantwortlich" ist ...und dazu hilft es eine Vorstellung zu haben wie diese Klangeindrücke im Gehör "entstehen" (warum höre ich bei manchen Anlagen das Glucksen und Klacken unter den Fingern und bei anderen Anlagen nicht...).
Warum kann ich das Klacksen und Klacken überhaupt aus all den anderen gleichzeitig am Ohr ankommenden Schallsignalen deutlich hören (bzw. dem Tastenanschlag des Klaviers zuordnen...)?
Wahrscheinlich erklärt sich dann auch der SHT.

@Franky: Der Raum in Verbindung mit der Aufstellung und dem Abstrahlverhalten wird da einen grossen Einfuss gehabt haben (ist ja mein Reden seit Langem) - deshal wären von Josh auch Infos hierrüber hilfreich.

Gruss Joachim

[josh_cpct]

Hi Franky!

Geb ich dir recht. Weiß was du meinst. Aber das habe ich hier jetzt nicht so wahrgenommen :) alles positiv.

Wo ich grad beim schwärmen bin. Auch der Körper des Flügels, also die Grundtonresonanzen, kamen so frei von dröhnen, obwohl analog ohne Raumkorrektur. Raum mäßig bedampft. Teppich plus 4 absorber.

Das war das übliche Messegedöhns. Sogar unter Durchschnitt. Keine Diffusoren, normale Decke (Lochplatten) normaler Filzboden, ein dünner Persa in der Mitte. Seitenwände L/R ca 1 Meter Abstand und n Quadratmeter Absorber dran. Frontwand 2 Meter hinter den LS mit Fenster und großen Palmen. Ziemlich klassisch und vertrauenswürdig.

Aufstellung und Hörplatz auch absolut trivial. Ok bling bling und dicke 300b Monos mit Gartenschlauch gehören zum üblichen Messestandard dieser Preisklasse was sicher weniger daran beteiligt war.
Ich würde auch behaupten dass ich nach 17 Jahren mein Gehör ziemlich gut kalibriert habe.
Beispiel, bei der B&W 802D habe ich nach wenigen Minuten nur ungefähr bekannter Stücke sofort alle Verfärbungen gehört und mir einen Frequenzgang im Kopf gemalt, welcher zu meiner Überraschung haargenau so kurz drauf von Stereophile veröffentlicht wurde. Ziemlich unangenehmer Lautsprecher nebenbei :p

Gruß
Josh

[Diskus_GL]

Hallo Josh,

die Röhrenendstufe dürfte auch ihren Teil dazu beigetragen haben - z. B. in Verbindung mit dem SHT (Harmonische der Röhre - die dann vom SHT auch wiedergegeben werden - könnten vorteilhaft für das Harmonizitätsprinzip sein.. was zu besserer Segregation führt und damit zu mehr Informationen über die einzelnen Schallquellen... eben das Klacksen und Klacken deutlicher "hören" lässt).

Um aber einen LS mit Röhren sinnvoll betreiben zu können müssen es schon Hörner sein - was einer der Gründe für diese Konstruktion sein dürfte...

Grüsse Joachim

[josh_cpct]

Hallo Joachim

Ja das würde mich ja auch reizen damit zu spielen.
Aber die Harmonischen werden doch in der Röhre selbst generiert und sterben dann im induktiven Ausgangsübertrager oder?
Die meisten fallen ja über 20k sehr steil ab...

Gruß
Josh

[FoLLgoTT]

Was ist eigentlich so gut daran, Dreckgeräusche wie Klacken und Knacksen zu hören, die bestimmt nie auf die Aufnahme sollten? :rolleyes:

Als Geigenspieler finde ich das immer lustig, was in Hifi-Kreisen als "gut" empfunden wird. Z.B. soll der Zuhörer ganz viele Nebengeräusche beim Streichen gar nicht hören. Die werden einem regelrecht abtrainiert. Und trotzdem freuen sich Hifi-Freaks, wenn sie sie hören. Genauso wie das Separieren von Instrumenten in einem Sinfonieorchester. Es war nie gewollt, die einzeln herauszuhören. Sie sollen als eine Einheit spielen. ;)

[josh_cpct]

Hallo Nils

Ich glaube es liegt einfach an unserer Zeit.

Heutzutage gibt es sehr gute Software die Instrumente simuliert.
Singe ich ne Oktave daneben, zieh ich das mit Melodyne wieder grade. Vergreifst du dich auf der Geige, stempelt man das in Audition wieder weg. Klingt Bushido nicht fett genug, komprimier ich alles auf 3dB Dynamik flach. Hat Rihanna nicht genug Titten, pump ich das mit Silikon voll, und den Hintern mit Photoshop.

Imperfektion ist ein Teil der Natur. Es wird Echt und Authentisch.
Natürlich nur ein bisschen. Ein Touch Makel im Meisterwerk wirkt human und sympathisch.

Und gerade weil jedes Medium, ob auditiv oder grafisch, seine Makel auf Auflösungsbeschrenkten Chinamassenprodukten nicht zeigen, ist das Erkennen ein Qualitätsmerkmal.

Ich liebe den Rest Isorauschen auf den Monochromabzügen unter der Lupe. Ein Zeichen unbegrenzter Auflösung.

[Zermatt]

Reine Analytik ohne Spaß muß nicht sein. Ansonsten erlebe ich das beim Hören so, dass diese Details, Griffgeräusche etc., dann stören, wenn m.E. bei der Aufnahme extra per Mikrofonauswahl und -position nachgeholfen wurde. Wenn die Anlage das dann so störend abbildet ist es doch richtig.

Beim Musikerlebnis hab ich manchmal den Eindruck, dass kleine Unsauberkeiten usw. dann ok sind, wenn der Musiker zugleich einen Gegenwert bringt. Wenn ich bei Menuhin merke, dass er sich seine Qualität erarbeitet hat, wenn es nicht ganz so locker zu sein scheint, er dafür den Ton oder Timing oder was auch immer besser trifft, ist es für mich auch gut. Wenn ich dann im Vergleich dieselbe Passage von Mutter mit Karajan höre und die ganzen scheinbaren Unstimmigkeiten sind nicht da, aber zugleich scheinen einfach auch ein paar Noten oder Töne zu fehlen, dann ist mir Menuhin lieber.

Und bei alten Jazzaufnahmen ist es noch eindrucksvoller, wenn der Musiker jeden einzelnen Ton wichtig nimmt und spielt, solange das nicht zu pathetisch wird. Da möchte ich nicht unbedingt ein tolles Remastering, wonach Eigenheiten der Trompete oder des Klaviers ebenso verschwunden sind wie die individuelle Interpretation.