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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Lautsprecher passend zum Raum



Keizo
06.04.2017, 07:44
Guten Morgen liebe ForentInnen,

es soll neue Lautsprecher für unser neues Wohnzimmer geben. Im Moment stehen dort immer noch meine mittlerweile uralten B&W DM 603, welche ersetzt werden sollen. Diese sind ein 17/25er BR Konzept mit Passivmembran. Da mir dies immer zu "bumsig" abgestimmt war, habe ich ein paar feinste Tennissocken zum verstopfen des BR-Rohres verwendet.
Daher sollte die Bassabstimmung des Lautsprechers schon vorab möglichst gut zum Raum passen. Dieser ist 5,75m lang, 4,20 breit und 3,25 hoch. Laut Hunecke Lautsprecher Rechner (Grafik siehe Angang) bekomme ich bei ca. 55-63hz "kostenlos" 12-16db geschenkt. Mit stellt sich daher die Frage, ob ein BR-System überhaupt Sinn machen kann? :confused:
Mein alter AV-Receiber (Marantz SR-5004 mit einfachem Audyssey MultEQ) ist auch nicht wirklich in der Lage, in diesem Bereich Wunder zu vollbringen. Da dieser vorerst nicht ersetzt werden soll, muss der Lautsprecher hier Vorarbeit leisten.

Neben dem Bassproblem ist der Raum momentan auch noch recht spärlich möbliert, so dass die Nachhallzeiten ziemlich hoch sind. Absorber sind zwar geplant, aber ob diese jemals am Veto der Regierung vorbeikommen werden, ist aktuell völlig unklar.

Zuletzt sollte der neue Standlautsprecher nicht allzu hoch sein, damit er noch unter eine Leinwand passt (diese sollte bei ca. 80cm Höhe beginnen und bei 16:9 eine Breite von 2,50m aufweisen).

Soviel zu den Vorbedingungen vorab.

Wie sollte der Lautsprecher also aussehen? Meine Vorüberlegungen basieren auf Timmis Illuminata 18, welche er im Heft 6/2016 vorgestellt hat. Die nach hinten geneigte Standbox von 75cm Höhe hat es mir, und natürlich vor allem meiner Madame :D, angetan.
Ich würde dem Hochtöner allerdings gern ein WG vorschnallen. Alexander Heissmann hat den Scan-Speak Discovery D2604 / 833000 mit WG PCT-300 getestet und für hervorragend befunden.
http://heissmann-acoustics.de/test-scan-speak-discovery-d2604-833000-p-audio-pct-300/
Da ich diese Kombi "zufällig" :rolleyes: :D zuhause rumliegen habe, soll diese verbaut werden. Als meiner Meinung nach hervorragenden Spielpartner habe ich den SBAcoustics ausgesucht. Dieser macht im Mittelton einen extrem niedrigen Klirr und ist laut WinISD flexibel einsetzbar (22l Gehäuse f3 32hz BR und 13l geschlossen ca 60hz Q0,7). Dazu passt auch der fallende Verlauf ab 2khz, um ihn ganz gut mit dem Hochtöner zu verheiraten, oder?
http://www.audioexcite.com/?page_id=5833

Macht der Lautsprecher in meinem Raum Sinn? Gehobene Pegelansprüche sind nicht vorhanden, optimiertes Abstrahlverhalten ist mir für meinen Raum recht wichtig.

Vielen Dank für euren Input. :thumbup:

nähmaschine
06.04.2017, 11:00
Hallo Keizo,
ich betreibe meine LS in einem Raum mit zufällig fast exakt deinen Abmessungen, auch in der Höhe.
Bei mir funktionieren geschlossene Boxen generell sehr gut aber meine Hauptlautsprecher sind dort derzeit zwei 10" TMT + 1"-Horn PA Lautsprecher,
deren Bassreflexabstimmung ich an den Raum angepasst habe. Vorher waren sie auf ca. 65 Hz abgestimmt, nun sind es knapp unter 50Hz und damit eigentlich mit starkem Abfall.
Der Bass ist aber sehr druckvoll und gleichzeitig nicht dröhnig. Könnte ich häufiger mal laut hören wäre ich absolut zufrieden ;)

Im Unterschied zu deinem Raum habe ich aber mehrere Absorber im Raum verteilt. Das hat sich extrem positiv ausgewirkt.
Konkret hab ich in allen vier oberen Ecken dreieckige Eckabsorber (selbstgebaut) aus weißen Lochplatten mit Schaumstoff/Stoffrestehinterfüllung.
An einigen Raumkanten habe ich zusätzlich aus den gleichen weißen Lochplatten Regale gebaut (Lochplatten + Vlies dahinter als Türen),
was soweit ok aussieht und ohne Platzverschwendung den Nachhall senkt.
Verbessert im Übrigen auch die Qualität der Gespräche mehrerer Personen im Raum (nur akustisch allerdings).

Eine variable Bassreflexabstimmung erreiche ich immer durch den Einbau mehrerer BR-Rohre. Sind alle offen wird die höchste sinnvolle BR-Abstimmung erreicht.
Sukzessives Verschließen senkt dann die Abstimmung um definierte Werte.
Man muss nur darauf achten, dass bei der tiefsten Abstimmung noch genug Kanalfläche bleibt um starke Strömungsgeräusche zu vermeiden.
Das führt daher auch eher zu recht langen Rohren.
Glücklicherweise spielen Strömungsgeräusche bei zu tiefen Abstimmungen meiner Erfahrung nach zu geringeren Problemen als bei höherem Tuning.
Außerdem kann ich sowieso nicht so laut hören, dass Strömungsgeräusche relevant würden.
Viel Erfolg, auch mit der kreativen Installation von Absorbern.
Grüße
Steffen

Keizo
10.04.2017, 09:55
Moin Steffen, sorry für die späte Antwort, ich hatte das Wochenende über Besuch.
Deine Eckabsorber interessieren mich sehr, könntest du davon vielleicht ein Bild machen und mir zukommen lassen?
Eine variable Bassabstimmung scheint für das SBAcoustics Chassis nur mit 45er Rohren halbwegs zu funktionieren, alles andere wäre deutlich zu lang ( wenn man nicht gerade 90° Winkel verwendet).
PA- Material ist zwar spannend, nen 10er TMT kann ich aber wegen der Schallwandbreite leider nicht ohne weiteres umsetzen. Auch brauche ich die Pegelreserven nicht mal im Ansatz, da ich zu 98% gerade mal Zierlautstärke höre.

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nähmaschine
14.04.2017, 09:52
Hi Keizo.
Mit eher weich aufgehängten Chassis würde ich erstmal geschlossen probieren. Allerdings wenn Platz vorhanden Bassreflex aufbauen und dir Rohre dann verschließen. Hab zwei Fotos angehängt. Einmal Eckabsorber, einmal Kante.
Grüße
Steffen

nähmaschine
14.04.2017, 09:53
Mhh. Fotos stehen auf Kopf. Naja, muss noch üben.

Keizo
16.04.2017, 18:55
Hi Steffen, frohe Ostern wünsche ich. Die Eckabsorber sind echt super integriert, Respekt. Wenn ich wieder zuhause bin, werde ich mal Entwürfe der Absorber posten.

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