Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bedämpfung Bassreflexkanal
nähmaschine
20.04.2017, 12:02
Hallo,
hat schon einmal jemand mit dem Bedämpfen von BR-Rohren experimentiert?
Ich dachte da an das Auskleiden der Kanalwände mit ca. 1cm Basotect (Akustikschaumstoff).
Bevor ich selbst losmesse, und das schaff ich erst in ein paar Wochen, würde ich gern sondieren.
Es ist nämlich ein Gehäuse vorhanden, dessen BR-Kanal eigentlich zu groß ist und mit dem Einbau eines kleineren TT wollte ich den Kanal sowieso verkleinern.
Anstelle eines Brettes zur Querschnittsreduzierung würde ich deshalb die Basotectmatte testen,
zumal der Kanal auf der Boxenfront endet und Mitteltonanteile/Resonanzen Richtung Hörer abgestrahlt würden.
Die Frage ist, abgesehen von der Wirksamkeit betreffs Absorption der Kanalresonanzen,
ob die Querschnittsreduzierung durch den Schaumstoff die Abstimmung genauso verändert wie ein Reduzierung durch ein Brett.
Die Hifi-Selbstbau-Methode kleiner Bohrungen in der Kanalmitte ist mir im Übrigen bekannt,
benötigt aber eine starke Verlängerung des Kanals und vor allem noch mehr Zeit zum messen, ausbauen, messen, ausbauen.....etc.
(vermute ich zumindest, da die Löcher schmalbandig wirken, das Basotect aber hoffentlich breitbandiger)
Viele Grüße
Steffen
Hallo,
hat schon einmal jemand mit dem Bedämpfen von BR-Rohren experimentiert?
...
Hallo Steffen,
die Idee hatte ich auch schon mal vor längerer Zeit. Damals hatte ich die Überlegung das Prinzip eines Schalldämpfers zu übertragen. Also ein Rohr mit vielen kleinen Löchern und einer gedämpften Kammer drumherum. So ein Rohr aus Stahlblech gibt es für Auspuffanlagen für KFZs.
So ein Rohr liegt bei mir rum, ist aber leider nur bei der Idee geblieben.
Wer schon mal ein Auto ohne Auspuff gehört hat, weiß wie effektiv solche Schalldämpfer arbeiten.
Gruß Patrick
mtthsmyr
20.04.2017, 16:13
http://www.troelsgravesen.dk/Illuminator-Monitor.htm
Ein weniger herunterscrollen, unter "cabinet". Leider ohne Messungen.
Irgendwie besorgniserregend, dass ich auf Anhieb den richtigen Baubericht angeklickt habe... :denk:
-Matthias
nähmaschine
20.04.2017, 23:24
Hallo Patrick,
das Schalldämpferprinzip würde vermutlich auch auf eine genaue Abstimmung auf eine bestimmte Frequenz hinauslaufen.
Sicher sehr wirkungsvoll aber recht aufwendig und benötigt Platz.
Im Buch "Schallabsorber und Schalldämpfer" von H. Fuchs übrigens sehr gut beschrieben.
Absorbermaterial direkt in den Kanal gelegt, der dann natürlich neu vermessen werden muss, wäre einfacher zu realisieren.
Matthias,
danke für den Link! Genau so, allerdings in einem rechteckigen Kanal, hatte ich das angedacht.
Schade, dass nix weiter zu den Einflüssen der Bedämpfung ausgeführt wird.
Viele Grüße
Steffen
Also irgendwie ist mit das gerade zuviel basteln ohne Grundlagenwissen ... sorry.
Ein BR Rohr soll bei der Reso moeglichst ungehindert arbeiten. Darum macht man das ja. Daempfen im BR Rohr hat schnell auch massive negative Auswirkungen auf die eigentlich Grundfunktion des Bassreflex. Man kann das machen, wenn der Bass z.B. zu massiv ist (Schaumstoffstopfen) oder wie im Beispiel die Grundfrequenz leicht verschoben (Verringern des effektiven Durchmessers) werden soll.
Wer schon mal ein Auto ohne Auspuff gehört hat, weiß wie effektiv solche Schalldämpfer arbeiten.
Gruß Patrick
Die sollen aber alle Frequenzen und vorallem auch die tiefen Frequenzen bedaempfen. "BR Rohr soll bei der Reso aber moeglichst ungehindert arbeiten". Der Vergleich hinkt also irgendwie.
Nach meinen Erfahrungen kommt aus dem BR Rohr ausser den gewuenschten tiefen Frequenzen noch Stoerungen aus zwei Quellen dazu, die man aber anders effektiver bedaempft.
1) Stehende Wellen im Gehaeuse: Die gelangen durch das BR Rohr nach aussen. Dagegen hilft die richtige Platzierung der Oeffnung des BR Rohrs an der richtigen Stelle im Gehauese (...in den Nullstellen der stehenden Wellen...) und natuerlich das bedaempfen der stehenden Wellen im Gehaeuse selbst.
2) Rohrresonanz: Die Laenge des BR Rohrs beguenstigt eine Frequenz und ist oft auch eine Quelle von unerwuenschten Toene. Nach meinen Erfahrungen hilft es da am besten, wenn der Basstoener die Frequenzen garnicht mehr anregt. Sprich: schon ein Mitteltoener uebernommen hat. Bei Zweiwegboxen und kleinen Boxen mit langen BR Rohren funktioniert das in der Regel nicht mehr. Da hilft ein Rohrresonator im BR Rohr. Der muss ungefaehr die halbe Laenge des BR Rohr haben ...Oeffnung in der Mitte des BR Rohrs. Und da drin dann Daemmwolle. Das Thema hatten wir hier schon mal. Und ich glaube ...so ein Ding funktioniert dann sogar wirklich sehr aehnlich wie ein Schalldaempfer ... aber hier reden wir so typischer Weise von um 1000Hz, die bedaempft werden sollen.
Moin,
na ja, zur genausten Berechnung von Bassreflexrohren habe ich so meine eigene über 50 Jahren gewachsene Erfahrungen. Erst einmal driften die TSPs je nach Wetterlage oder letzter Trainingseinheit;) ganz schön aus der Ideallinie. Dann kommt noch die Interaktion der Basskonstruktion mit dem Raum.
Fazit, nichts wird so heiß gegessen, wie es simuliert wird.
Bei der Durchmesserverringerung wird das System eindeutig tiefer abgestimmt. Einfach mal probieren und hören und nicht so viel theoretisieren wäre meine ganz praktische Empfehlung.
Einige edele Manufakturen liefern beim Kauf diverse Möglichkeiten zur Tunigsfrequenzänderung mit, bzw. stimmen im Hörraum des Kunden entsprechend ab. So verkehrt kann ausprobieren also nicht sein.
Gruß Kalle
Also irgendwie ist mit das gerade zuviel basteln ohne Grundlagenwissen ... sorry.
Das ist eine Unterstellung. Woher weißt du, wie viel an Grundlagenwissen vorhanden ist.
...Man kann das machen, wenn der Bass z.B. zu massiv ist (Schaumstoffstopfen) oder wie im Beispiel die Grundfrequenz leicht verschoben (Verringern des effektiven Durchmessers) werden soll...
Da hilft ein Rohrresonator im BR Rohr. Der muss ungefaehr die halbe Laenge des BR Rohr haben ...Oeffnung in der Mitte des BR Rohrs. Und da drin dann Daemmwolle... Und das ist dann basteln mit Grundlagenwissen, also ich sehe keinen Unterschied.
Ich persönlich wollte gar keinen Artikel zu meinem Grundlagenwissen schreiben, sondern einfach nur eine Idee veröffentlichen. Was man daraus macht, sei jeden selbst überlassen. Und außerdem bleibt so genügend Luft für Mitforisten, die gern Grundlagenwissen beisteuern.
Und übrigens, einen Schalldämpfer kann man so konstruieren, dass nur ein bestimmter Anteil eines Frequenzspektrums gedämpft wird. Das kann man sogar vergleichsweise gut berechnen.
holly65_MKII
21.04.2017, 15:21
Moin,
Nach meinen Erfahrungen kommt aus dem BR Rohr ausser den gewuenschten tiefen Frequenzen noch Stoerungen aus zwei Quellen dazu, die man aber anders effektiver bedaempft.
1) Stehende Wellen im Gehaeuse: Die gelangen durch das BR Rohr nach aussen. Dagegen hilft die richtige Platzierung der Oeffnung des BR Rohrs an der richtigen Stelle im Gehauese (...in den Nullstellen der stehenden Wellen...) und natuerlich das bedaempfen der stehenden Wellen im Gehaeuse selbst.
2) Rohrresonanz: Die Laenge des BR Rohrs beguenstigt eine Frequenz und ist oft auch eine Quelle von unerwuenschten Toene. ....
Das sind auch meine Erfahrungen.:)
Die Mär vom "Mitteltonmüll" aus dem Port stimmt so pauschal wie es immer gesagt wird einfach nicht.
Die Messungen, die ich im laufe der Jahre an Ports gemacht habe, haben gezeigt das Dämmaterial an den Port Wänden
den Port "verlängert" (tieferes Tuning) und den Port Pegel reduziert.
Das kann man nutzen wenn der Tiefbass im Hörraum zu dominant ist.
IRR nach Ton Feile habe ich im Port noch nicht probiert - dürfte
nach meiner Einschätzung gegen die Portreso funktionieren.
Gehäuse (längs) Resonanz dringt stark bei Port in den Druckmaxima (Boden / Deckel) nach außen.
Bei Port im Schnellemaximum habe ich kaum bis keine Gehäuse Resos am Port gemessen.
Man muß sich aber bewußt sein das Gehäuse Resos genauso durch die Membran
des TT nach außen dringen.....liegt der im Druckmaximum....;)
Gegen Gehäuse längs Resos setze ich sehr gern Rainers IRR ein.
Steffen, was genau möchtest du bei der Port Modifikation erreichen?
Wenn du ihn für ein neues Chassi kürzen möchtest können die Bohrungen Mitte Port funktionieren.
Sie verkürzen ihn und "saugen" die Portreso zum großen Teil raus.
LG
Karsten
nähmaschine
21.04.2017, 17:26
Ok, mal genauer.
Das Gehäuse ist wie gesagt vorhanden, Es waren 15"er verbaut, jetzt soll es verkleinert werden und eine 12"/1"Horn-Kombi rein.
Gehäuserecycling mach ich definitiv, wegen Arbeitsaufwand und auch der Umwelt zuliebe.
Kanal war auf 40Hz abgestimmt, nach Verkleinerung soll er wieder ca. 40Hz machen, daher Querschnittsreduzierung.
Leider endet der Kanal am Boden, also Druckmaximum. Bohrungen in der Mitte werden vermutlich die BR-Reso zu hoch ausfallen lassen.
Newmir....ich will NICHT einen Schaumstoffpfropfen reinpacken sondern die Kanalwände auskleiden.
Es bleibt also definitiv eine ausreichend große Resonanzröhre frei.
Eigentlich wollte ich nur Erfahrungswerte erfragen, insbesondere ob die Querschnittsverkleinerung durch die Wandverkleidung mit Schaumstoff genauso wirkt wie mit Holz.
Messungen mach ich dann am "lebenden" Objekt, aber mit Familie, kleinen Kindern, Job etc. na ihr wisst schon, das dauert noch.
Karsten, danke für die Tips, du scheinst genau das ja auch schon probiert zu haben.
Viele Grüße
Steffen
holly65_MKII
21.04.2017, 17:44
Eigentlich wollte ich nur Erfahrungswerte erfragen, insbesondere ob die Querschnittsverkleinerung durch die Wandverkleidung mit Schaumstoff genauso wirkt wie mit Holz.
Ich habe das nie direkt verglichen - kann also nur mutmaßen......:dont_know:
Der Effekt ist "vergleichbar" einer Querschnitts-Verkleinerung da
die Tuningfrequenz sinkt.....
...gleiche Portlänge + kleinerer Querschnitt = tieferes Tuning....
LG
Karsten
ton-feile
21.04.2017, 17:45
Hi,
IRR funzt auch im BR-Rohr, senkt aber nachgerüstet etwas die Tuningfrequenz und begünstigt durch die Verengung früheres Überladen.
Hier in der KEF IQ1:
http://www.hifi-forum.de/index.php?action=browseT&forum_id=267&thread=473&postID=15#15
Gruß
Rainer
Moin, interessantes Thema.
Gibt es eigentlich (Erfahrungs)Werte, mit denen die Verlängerung eines Ports zu ermessen ist, der mittig mit Löchern zur Verringerung der Portresos versehen ist? Kann man evtl. einfach den Durchmesser der Löcher zur Portlänge addieren, um so wieder rel. zuverlässig simulieren zu können? Was ist bei mittig gelochten Ports die Kehrseite der Medaille? Nur etwas Verlängern wäre ja eigentlich kein wirklicher Nachteil.
holly65_MKII
22.04.2017, 09:51
Mion Matthias,
Gibt es eigentlich (Erfahrungs)Werte, mit denen die Verlängerung eines Ports zu ermessen ist, der mittig mit Löchern zur Verringerung der Portresos versehen ist? Kann man evtl. einfach den Durchmesser der Löcher zur Portlänge addieren, um so wieder rel. zuverlässig simulieren zu können? Was ist bei mittig gelochten Ports die Kehrseite der Medaille? Nur etwas Verlängern wäre ja eigentlich kein wirklicher Nachteil.
HiFi Selbstbau hat das in diesem Artikel recht gut beschrieben:
https://www.hifi-selbstbau.de/bauvorschl-mainmenu-36/fullrange-lautsprecher-mainmenu-74/331-marko
Ich meine das der gebohrte Port um Faktor 1,4 verlängert werden muß um das gleiche Tuning zu haben.
Das kann man in der Planung/Simu vorab mMn. gut mit einplanen / betrachten.
Habe das damals bei einem Projekt mal möglichst präzise (Meßaufbau) dokumentiert.
Verglichen habe ich bei gleicher Portlänge - nicht gebohrt und mit 5x 8mm Bohrungen.
Port (Rohr) Durchmesser waren ca. 70mm.
https://abload.de/img/nahfeldmessungen-ohnebruws.png (http://abload.de/image.php?img=nahfeldmessungen-ohnebruws.png)
Tuning ist durch die Bohrungen um ca. 5Hz von 45 auf 50Hz gerutscht, die Portresonanz hat bis zu ca. 10dB an Pegel verloren.
Der Pegel aus dem Port ist bei gebohrtem Port minimal höher.
Bis auf die Möglichkeit das der Port zu lang (Einbau ins Gehäuse) werden könnte
und die Strömungs-Reibungsverluste etwas größer werden
sehe ich nur Vorteile beim gebohrten Port.
Sehr Vorteilhaft finde ich das bei Port auf der Front z.B. bei sehr wandnaher Aufstellung und Regalbox.
LG
Karsten
Moin und Merci Karsten,
eine sehr schöne aussagekräftige Messung.
Jetzt brauche ich den Artikel aus den 80ern:cool: im Bausatzheft von Elektor nicht mehr heraussuchen.
Jrooß Kalle
Lionheart
22.04.2017, 10:21
Moin Karsten,
sehr schön zusammenfasst. :ok:
Danke dir für die sehr aufschlussreichen Infos...
Sollte man direkt irgendwo "anpinnen" :)
Gruß Yves
Moin Karsten,
auch von mir vielen Dank. Mit dem Faktor 1,4 meinst Du, dass man z.B. bei 10mm Löchern und 'ner Portverlängerung von 14 mm wieder da ist, wo man ohne Löcher war? Spielen denn die Anzahl der Löcher, also deren Gesamtfläche dabei (dass sie die Güte der "Absaugung" beeinlussen, ist klar) keine Rolle?
Edit: Earum macht man es eigentlich nicht immer so?
Den minimal reduzierten Pegel des ungebohrtem Ports schreibe ich eher der etwas tieferen Resonanz zu, aber egal, das ist eh nur 'n Sch...ss.
Edit2: Ahhhh, hab' den link jetzt betrachtet. Der Faktor 1,4 bezieht sich auf die geänderte Resonanzfrequenz des Ports, nicht auf seine Länge. Den Faktor erkenne ich in Deinem Beispiel (50Hz -> 45Hz) allerdings nicht, so dass es evtl. doch etwas mit der Gesamtfläche der Absaugungsbohrungen zu tun hat.
holly65_MKII
22.04.2017, 10:45
Hi und Danke:)
Die Portlänge muß um Faktor 1,4 verlängert werden,
also Portlänge ohne Bohrungen Mal 1,4 ergibt den Port der dann mittig gebohrt wird.
EDIT: Anzahl der Bohrungen (Auswirkungen) habe ich ab einem gewissen Punkt nicht weiter
untersucht da mir das Ergebnis sehr gefallen hat und ich an die Weiche gehen wollte.... :)
Habe noch ein Diagramm von damals gefunden das die Differenz
beider Port Pegel darstellt:
https://abload.de/img/differenz-ohnebohrungddull.png (http://abload.de/image.php?img=differenz-ohnebohrungddull.png)
Die Portreso wird in dieser Konstellation um 9,41dB reduziert.
LG
Karsten
10 dB ist mal ne Ansage ... danke.
holly65_MKII
22.04.2017, 10:56
Den minimal reduzierten Pegel des ungebohrtem Ports schreibe ich eher der etwas tieferen Resonanz zu, aber egal, das ist eh nur 'n Sch...ss.
Edit2: Den Faktor erkenne ich in Deinem Beispiel (50Hz -> 45Hz) allerdings nicht, so dass es evtl. doch etwas mit der Gesamtfläche der Absaugungsbohrungen zu tun hat.
Ja - sehe ich auch so - habe die auftretenden Effekte einfach nur beschrieben.
Das hängt mMn. ursächlich zusammen.
Genau sieht man die Differenz imho nur in der Impedanz - akustisch läufts am Port manchmal etwas anders.
Ich weiß leider die Portlänge nicht mehr - dann könnte man das "Zurückrechnen".
LG
Karsten
Eigentlich wollte ich nur Erfahrungswerte erfragen, insbesondere ob die Querschnittsverkleinerung durch die Wandverkleidung mit Schaumstoff genauso wirkt wie mit Holz.
Sicher nicht "genauso". Ich wage mal die Vorhersage: Du bekommst eine Mischform. Schaumstoff ist gerade fuer tiefe Frequenzen durchlaessiger, als man so meint. Also wird auch der Teil des BR Kanals noch wirken, den Du durch mit Schaumstoff fuellst (Ob Wandverkleidung oder einfach ein Streifen ....macht vermutlich keinen Unterschied). Du hast eine geringere effektiver Querschnittsveringerung im Vergleich zu Holz (geringere Absenkung der Grundresonanz). Gleichzeitig hast Du schon eine teilweise Wirkung vergleichbar mit dem Schaumstoffstopfen. Sprich ...Du daempst die Grundresonanz. Das muss ja nicht verkehrt sein (die wird niedriger und breiter). Es kommt halt drauf an, was Du erreichen willst. Ansonsten sehe ich kaum Vorteile gegenüber Holz. Warum also?
Ein IRR im BR Rohr ...wie Tonfeile schreibt ...bringt Absenkung der Grundfrequenz ohne zusaetzliche Absenkung des Pegels plus den Vorteil der Daempfung der Rohrresoanz.
Die Methode mit den Loecher im Kanal fand ich nicht so ueberzeugend. Der BR Kanal wird dadurch länger und die Rohrresonanz sinkt damit. Oft kommt sie damit in kritischere Bereiche.
holly65_MKII
22.04.2017, 12:23
Hi,
Die Methode mit den Loecher im Kanal fand ich nicht so ueberzeugend. Der BR Kanal wird dadurch länger und die Rohrresonanz sinkt damit. Oft kommt sie damit in kritischere Bereiche.
Das stimmt grundsätzlich - Füsik halt....:D
Da aber beim verlängerten gebohrten Port ,wo die Reso dann in einem anderen Frequenzbereich liegt,
der Resonanz-Pegel ebenfalls deutlich abgesenkt wird zieht das Argument mMn. hier nicht.:)
Das der Port länger wird wurde Ja schon mehrfach gesagt.
LG
Karsten
FoLLgoTT
22.04.2017, 23:05
Ich habe mal ABEC angeschmissen und die Gedackte-Pfeife-Methode simuliert, die auch Pioneer einsetzt (https://www.google.de/search?q=pioneer+afast&espv=2&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwjGrrqk-LjTAhWNYlAKHYN3DP4Q_AUIBygC&biw=1920&bih=974&dpr=1#tbm=isch&q=pioneer+afast+technology).
Ich habe das Rohr extra länger als jede Gehäusedimension gemacht, damit die Gehäuseresonanzen über der ersten Rohrresonanz liegen. Diese liegt bei ca. 260 Hz.
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=13784&stc=1&d=1492894502
Amplitudengänge im Rohr (auf 1/2 der Länge):
Rot: ohne Kanal
Blau: mit Kanal
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=13785&stc=1&d=1492894502
Ca. -10 dB sollten also drin sein. Und das praktisch ohne Dämpfungsmaßnahmen durch poröse Absorber. Allerdings war recht viel iteratives Gefummel notwendig, bis die Wirkung maximal war. Parameter sind hier die Länge des Kanals, die Breite und seine Bedämpfung (Absorptionskoeffizient liegt momentan bei 0.016). Wobei die Bedämpfung wieder Einfluss auf seine Resonanzfrequenz nimmt und damit die Länge verändert werden muss usw. Inwiefern sich das auf die Praxis übertragen lässt, weiß ich nicht. Jedenfalls setzt es Pioneer auch im Gehäuse selbst ein.
Ein Vorteil ist jedenfalls, dass der Bassreflexkanal nicht länger wird. Die Abstimmung verändert sich durch den zusätzlichen Kanal praktisch nicht.
Das der Port länger wird wurde Ja schon mehrfach gesagt.
Ja, aber .... ein langer Port ist nicht einfach nur unpraktisch .... nach meinen Erfahrungen frisst der auch Energie .. je laenger um so mehr.
Gerade bei den kompakten Zweiwegboxen werden die Tunnel sowieso schon oft sehr lang und funktionieren eh schon nicht mehr richtig. Gerade bei denen ist das Problem mit der Portresonanz am groessten und dann den Port noch laenger machen und noch mehr Daempfung?
Kein Zufall, dass die Firma Pioneer die Technik bei einer recht kompakten Box anwendet.
Die "Pioneer Lösung" nennt sich afaik Lambda Viertel Resonator und wird auch gern bei Ansaugrohren von Fahrzeugen verwendet :)
FoLLgoTT
24.04.2017, 10:49
Die "Pioneer Lösung" nennt sich afaik Lambda Viertel Resonator und wird auch gern bei Ansaugrohren von Fahrzeugen verwendet :)
Ja, man findet unter dem Begriff auch einiges darüber. Ist, wie immer, alles nichts Neues. :)
Ich frage mich, wie weit man die Absorption steigern kann, wenn man das Bassreflexrohr von allen Seiten mit solchen Lambda/4-Resonatoren bestückt...
Ich frage mich, wie weit man die Absorption steigern kann, wenn man das Bassreflexrohr von allen Seiten mit solchen Lambda/4-Resonatoren bestückt...
Moin,
natürlich bis zur absoluten Stille des Vakuums:D.
Der gute alte Helmholtzresonator wurde schon viel früher in Auspuffanlagen verwendet.......oder als Bierflasche in Kaminen von "trockenen" Baustellen verbaut.
Voll pervers ist das beim Toyota GT86:rolleyes:, da endet das andere Ende des Ansaughelmholtzresonators im Handschukasten, zur Verbässerung des Motorsounds im Innenraum:D.
Etwas off topic.....aber;)
Jrooß
Guten Morgen,
ich bin gerade dabei Ollis Teltow nachzubauen; nicht ganz exakt nach Vorlage, an ein einigen Stellen bin ich vom Original abgewichen.
In dem Zuge habe ich auch die Position des Bassreflexrohres leicht verändert. Aus optischen Gründen wollte ich es mittig unter dem TMT.
In Verbindung damit habe ich dann auch mit verschiedenen Ansätzen experimentiert möglichst wenig Unerwünschtes durch den BR-Port nach außen dringen zu lassen.
Bitte nicht falsch verstehen: Das soll nicht bedeuten die originale Teltow hätte da irgendwelche Probleme; dazu etwas zu sagen kann ich mir nicht anmaßen da ich die nie gehört habe. :)
Ich fand die Vorlage einfach spannend und habe diese genutzt um ein paar Dinge auszuprobieren; nicht nur im Bereich der akustischen Wirkung, auch im Bereich Gehäusebau und Finish.
Zurück zum Thema.
Um möglichst wenig direkten und reflektierten Schall vom TMT durch das BR Rohr nach außen dringen zu lassen habe ich einen bedämpften Teiler verbaut.
Der „kümmert“ sich gleichzeitig auch noch und Gehäuseresonanzen und Reflektionen die über die TMT-Membran wieder nach außen gelangen könnten.
Die Bohrungen im Teiler sind Durchmesser 20mm und mit 25x25x30mm Würfeln aus Basotect „gestopft“; die Platten Basotect jeweils 30mm dick.
Mit dem freien Durchgang unten und der Durchlässigkeit der Basotects ist die Ankopplung des Bassreflexrohres kein Problem.
Als Bassreflexrohr kommt jetzt ein PVC-U Rohr / T-Stück aus dem Installationsbereich zum Einsatz.
Das wird von innen in eine Ausfräsung (Halbe Plattenstärke der Front) geklemmt und am anderen Ende mittels Kabelbinder durch die Holzklötzchen noch einmal fixiert. Der Austritt an der Front ist großzügig verrundet.
Die Portresonanz habe ich am effektivsten mit einer Bedämpfung aus Basotect in den Griff bekommen. Um dahin zu gelangen habe ich diverse Ansätze/Materialien probiert.
Dazu im Bild ein paar Messungen.
Verwenden werde ich jetzt eine mittige Bedämpfung aus 12cm Basotect, offen zum Innenvolumen der Box (grüne Kurve).
Das einfache in der Mitte gelochte Rohr habe ich nicht getestet.
In der fertigen verschlossenen Box wäre das später am Teiler vorbei durch die Öffnung des TMT nicht mehr einzufädeln gewesen (zu lang); daher von vornherein ausgeschlossen.
Die Seitenansicht zeigt die finale Bedämpfung und Positionierung; es fehlt lediglich noch eine dünne Matte Noppenschaum zwischen Frequenzweiche und Gehäuseoberseite.
Auf dem Bild sind die Enden und Stoßkanten der Rohre noch nicht verrundet; das habe ich jetzt zum Ende hin nachgeholt wo alle Längen feststehen.
Gruß
Nico
FoLLgoTT
26.04.2017, 09:53
Schöne Messreihe! :ok:
Wo hast du genau gemessen?
Und wie misst es sich ohne den Raumteiler? Denn die Resonanzen vom Gehäuse sind ja immer noch gut sichtbar und dürften länger abklingen.
Saubere Arbeit soweit. So ein Foto vom Innenleben zeige ich von meinen Lautsprechern immer nur ungern.
Die Portresonanz habe ich am effektivsten mit einer Bedämpfung aus Basotect in den Griff bekommen. Um dahin zu gelangen habe ich diverse Ansätze/Materialien probiert.
Du meinst damit das Basotect im Inneren der Box? So wirklich kann man da ja die Portresonanz garnicht bekaempfen ..... man kann nur das anregende Signal daempfen. Kommt davon weniger, ist auch die Portresonanz weniger ausgepraegt. Aber.. das scheint soweit gut zu funktionieren.
Bei Deiner "gelochten Holzplatte" haette ich aus dem Bauch heraus erstmal vermutet, dass die zu eng ist ...den Luftstrom behindert. Aber in den Mesungen kan man das nicht erkennen. Hast Du im Vergleich dazu mal ohne diese Lochplatte gemessen
Was Du da mit dem Rohrabzweig in der Mitte des BR Rohrs gemacht hast verstehe ich noch garnicht. Eine IRR ist das, soweit ich sehen kann, nicht. Denn der muesste dann auf der einen Seite geschlossen sein. Aber dann waere er auch vermutlich zu lang.
Ich glaube du hast da eher ein atypische BR-Rohr gebaut. Du hast zwei unterschiedliche lange Zugaenge ...der laengere davon ist stark gedaempft. Und dann verringert sich der Querschnitt des BR Rohrs auf die Haelfte. Hast Du dazu Messungen?
Nachtrag: Messung mit und ohne Deckel .....? Welcher Deckel?
Moin,
wenn jedoch das anregende Signal gemindert wird (sehe ich auch so), würden mich vergleichende Nahfeldmessungen des TTs interessieren. Nicht, dass Du Dir mit der Methode ein Loch im FG eingefangen hast.
Anyway, spannend ist's.
Hi Nils,
die Messung war mittig direkt vor dem BR-Kanal. (für den möglichst reproduzierbaren Abstand ein Blatt Papier vor den Austritt geschoben, dann das Mikrofon auf Achse des BR-Kanals bis vor das Blatt geschoben; Blatt weg -> messen.)
Komplett ohne den Teiler habe ich keine Frequenzgangmessung.
Teiler und Bedämpfung habe ich zu Beginn auf einen sauberen Impedanzverlauf des TMT „hinoptimiert“; dabei habe ich die Daten noch nicht strukturiert zur Weiterverwendung erfasst.
Nachdem ich damit zufrieden war habe ich den Teiler eingeleimt; so waren die anderen Messungen einfacher zu bewerkstelligen.
Was ich noch habe sind die Unterschiede zwischen
-(beweicht)-
Lediglich Teiler (mit Basotect in den Löchern), sonst keine Gehäuse-Bedämpfung, BR-Port mit 12cm Basotect bedämpft
Mit Teiler und Bedämpfung lediglich auf dem Teiler, BR-Port mit 12cm Basotect bedämpft
Mit Teiler und Bedämpfung lediglich an der Gehäuserückwand, BR-Port mit 12cm Basotect bedämpft
Mit Teiler Vollständig (mi_u_hi,Löcher) bedämpft, BR-Port mit 12cm Basotect bedämpft
Mit Teiler Vollständig (mi_u_hi,Löcher) bedämpft, einfache BR-Rohr
-(unbeweicht)-
Mit Teiler Vollständig (mi_u_hi,Löcher) bedämpft, BR-Port mit 12cm Basotect bedämpft
Mit Teiler Vollständig (mi_u_hi,Löcher) bedämpft, einfache BR-Rohr
Gruß
Nico
Hallo Michael,
nee, ich meine den Abzweig am BR-Rohr; der ist mit Basotect gefüllt.
IRR passt schon, da wollte ich zu Beginn hin; auch wenn es jetzt nach klassischer Form keiner geworden ist.
Daher auch der Deckel nach dem Du fragst. Gemeint ist die Kunststoffkappe auf dem zweiten Bild oben.
Mittels eines kleinen Stück Rohres kann man den direkt auf den Abzweig das T-Stücks setzen und hat so quasi einen im 90° Winkel angeflanschten IRR in der Mitte des Rohres; Länge passt dann auch.
Je nachdem wie man den Bedämpft funktioniert das auch schon.
Unter anderem habe ich an Stelle von Wolle/Sonofil auch mit Basotect im „IRR“ experimentiert und bin so bei der jetzigen Variante gelandet.
Je größer die Schichtdickte Basotect im Abgang desto effizienter wird die Portresonanz bedämpft.
Mit Deckel kann ich lediglich ca. 9cm Basotect in einem maximal langen Rohr unterbringen; für mehr reicht der Platz im Gehäuse nicht aus.
Ohne den Deckel kann ich ein leicht längeres Rohr verwenden und so ca. 12cm unterbringen.
Den Messungen zu urteilen ist die 12cm Variante zu bevorzugen da die Wirkung noch ein wenig besser ist.
(gelbe zu grüner Kurve im ersten Bild; mit dem Deckel(gelb) gibt es eine neue Störung um 1740Hz)
Ich habe auch kurz ausprobiert inwieweit ein Loch im Deckel (5mm) einen Unterschied macht: Macht keinen.
Was genau meinst du mit folgenden, da kann ich gerade nicht folgen? Der Querschnitt des offenen Rohrers variiert über die Länge durch die Innengestaltung der Stoßkanten etc. vielleicht 4-6mm.
Und dann verringert sich der Querschnitt des BR Rohrs auf die Haelfte. Hast Du dazu Messungen?
Gruß
Nico
Ok, also im Betrieb ist der Abzweig mit einem Deckel oben drauf verschlossen? Dann also doch IRR.
Ich glaube aber nicht, dass die Laenge stimmt. Die sollte so naeherungsweise halbe Laenge des BR Rohrs sein. Durch Daemmung wird der IRR scheinbar laenger, muss also tatsaechlich sogar kuerzer werden fuer eine korrekte Abstimmung. Mir scheint dein IRR eher gleiche Laenge wie BR zu haben.
Wenn Du keinen Deckel hast, dann ist das kein IRR.
Dann hast Du ein BR Kanal, bei dem Anfangs zwei unterschiedliche lange Roehren in einem Rohr zusammenfliessen. Damit hast Du auch einen gewissen Effekt auf dei Portresonanz, einfach weil Du quasi zwei unterschiedliche Laengen hast.
Salü,
beim Lesen ist mir eine sehr alte "Frickelei" eingefallen, so alt wie zu der Zeit des Variovents.
BR haben ja oft eine (vom Hersteller gewollte) Anhebung im Kickbass für Popmusik zwischen 100-200 Hz.
Das klingt dann oft pappig statt poppig, oft ist es einfach zuviel.
Die Bekämpfung der Rohr-Reso ist eigentlich ein anderes Thema.
Meiner Meinung stimmt da oft die Impedanz nicht und eine Linearisierung wird aus Kostengründen nicht immer gemacht, sollte aber Pflicht sein.
Es ging hier ja um vorhandene BR-Rohre abstimmen, bzw. zu verkleinern.
Daher mal der Tip zum Experimentieren --Strohhalme:D
Kein Witz, das war die erste "Technik" die ich da gesehen und gemacht habe. Wobei mir ging es oft nicht um andere Abstimmung, sondern um das "Rohrpfeifen ist kein tubesound" wegzubekommen.
Bilder und Messungen kann ich keine liefern, nur die Erfahrungen von damals.
Wir hatten mit unterschiedlichen Durchmessern extern eine Rohr-in-Rohr Packet-Stopf-Lösung gebaut,
die sich in das vorhandene BR-Rohr einschieben lies.
Damals gab es nur dünnere PVC-Rohre, keine Trompeten.
Als die DIY´ler alle Baumarktrohre verwendeten, haben sich die Hersteller mehr (Design) einfallen lassen.
War vllt. auch der Versuch die Dynaudio Varios zu ersetzen.
Ich selber habe das nur mit Holz gemacht und es von hinten
bedämpft. Lässt sich auch nicht zeigen, da eingebaut - und von vorne ist es ein schwarzes Loch.:cool:
Nicht so stylish wie viele bunte Strohhalme, aber ich war Design-mäßig schon immer ein unbunter...
Ok, also im Betrieb ist der Abzweig mit einem Deckel oben drauf verschlossen? Dann also doch IRR.
Nein, offen.
Wie gesagt, Ansatz war erst ein IRR und ist dann wegen der besseren Ergebnisse dahin abgedriftet. :)
Wenn Du keinen Deckel hast, dann ist das kein IRR.
Genau, ich vermute der Effekt der hier zum Tragen kommt ist weniger die Energie einer entstandenen Resonanz im IRR zu vernichten, als die Resonanz durch Flexibilität im Bereich des Druckmaximums gar nicht erst entstehen zu lassen.
Von der Wirkung vielleicht eher angelehnt an dem was KEF mit deren „flexible ports“ erreicht. Schau mal da:
http://www.avsforum.com/kef-reference-1-speakers-at-axpona-2016/ (They flex, and are porous)
https://www.kefdirect.com/media/wysiwyg/documents/ls50/ls50_white_paper.pdf ab Seite 16
https://www.youtube.com/watch?v=HBeDeu-j3ho&feature=youtu.be so grob am Minute 8.
Dann hast Du ein BR Kanal, bei dem Anfangs zwei unterschiedliche lange Roehren in einem Rohr zusammenfliessen. Damit hast Du auch einen gewissen Effekt auf dei Portresonanz, einfach weil Du quasi zwei unterschiedliche Laengen hast.
Jetzt habe ich verstanden was Du meinst.
Von der Frequenzgangmessung am Port würde ich urteilen ob offen oder mit Deckel macht keinen Unterschied in Bezug auf die Abstimmung; der mit Basotect bedämpfte Teil scheint auf den ersten Blick für die Abstimmung nicht sichtbar/relevant.
Sieht man jedoch vermutlich besser in einer Impedanzmessung.
Werde ich bei nächster Gelegenheit nachholen; Das sollte Klarheit schaffen.
Gruß
Nico
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