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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schwingungsdämper



paco de colonia
08.07.2017, 20:47
Hallo,

ich arbeite gerade an einer "Box in Box" Konstruktion.

Zwischen beiden Gehäuseeinheiten würde ich gerne Schwingungsdämpfer anbringen, die idealerweise störende Resonanzen in Wärme umwandeln können.

Die Schwingungsdämpfer sollen effektiv arbeiten, und nicht die Welt kosten. Für esoterisches Spielzeug habe ich kein Geld über.
Gefunden habe ich von Oehlbach "One for All" Resonanzdämpfer.
http://www.oehlbach.com/de/home-hifi/pucks-spikes/one-for-all

Kennt die jemand, oder kann mir etwas besseres empfehlen?

Grüße aus Kölle
Paco

Zermatt
08.07.2017, 21:54
Es gibt doch ganz normale Schwingungsdämpfer in vielen Größen und mit verschiedenen Gummihärten, z.B. 35 mm mit M8 Gewinde (innen/aussen) für je vielleicht um die 3 Euro das Stück.


Mit solchen Schwingungsdämpfern, je Box 3 Stück, hatte ich geschlossene Gehäuse für Innentreiber einer Compoundkonstruktion in einem größeren Gehäuse verschraubt. Da war ausser der eigentlichen Musik absolute "Ruhe" beim Gehäuse.

albondiga
08.07.2017, 23:14
Hallo Paco,

genau die richtige Taktik.Allerdings brauchst du gar nicht so weit zu gehen, eine komplette Box-in-Box-Konstruktion zu bauen.
Der Trick heißt Sandwichbauweise und besteht aus drei (wichtig!) unterschiedlichen Schichten. Aufgrund unterschiedlicher Elasitizitätsmodule schwingen die innere und die äußere Schicht beim Schalldurchtritt jeweils anders, auch die Resonanzfrequenzen sind unterschiedlich. Dadurch ergeben sich Scherkräfte zwischen den beiden äußeren Schichten, welche durch die innere Schicht müssen. Nimmt man jetzt eine zähe Masse als Innenschicht, wird ein Großteil der Schwingungsenergie in Wärme umgewandelt.
Bewährt hat sich der Aufbau: MDF/Sperrholz außen, Bitumen, Alu innen. Bitumen kann man beim Dachdecker bekommen, oder selbstklebende Platten kaufen. Alublech 1 mm sollte reichen, notfalls kann man auch dickes Alubutyl nehmen, ggf. doppelt.

sayrum
09.07.2017, 07:55
Moin
Mit 2 Lage Alubutyl ist man was Preis - Leistung angeht schon sehr weit: Klick (http://www.visaton.com/vb/showthread.php?p=418505)
Beitrag # 101 vorläufiges Endergebnis

xajas
09.07.2017, 08:45
ich verstehe das Konzept mit den Dämpfern nicht.
Die genannten Pucks sind dafür da, um die Übertragung der Schwingungen von einem Körper auf das andere zu reduzieren.
Bei einem Lautsprecher wird gewöhnlich das Chassis fest mit dem äusseren Gehäuse verbunden. Die äußere Schale überträgt die Vibrationen an die Umgebung. Also sinnig wären die Pucks nur, wenn das Chassis an das Innengehäuse befestigt wäre, das wiederum per Pucks von einem Aussengehäuse getrennt ist.

Weiterhin ich verstehe die Vorschläge mit der Alu Schicht nicht. Welche Rolle soll das Alublech erfüllen? Einerseits treibt es die Masse hoch, was die die Resonanzfrequenz (nicht die Energie) senkt, aber andererseits durch die erhöhte Steinfigkeit wiederum die Resonzfrequenz anhebt. Als Energiewandler Schwingung (Mechanisch) in Wärme ist es vollkom ungeeignet. Also wozu?

Ich finde das Alubutyl gut

Kalle
09.07.2017, 08:45
Moin,
Bitumen, auch die beliebten Teroson-Auto-Dämmplatten, sind für mich aus zwei Gründen mittlerweile unakzeptabel:
-der Gesundheit tun die unvermeidlichen Dämpfe keinesfalls gut:mad:, ich weiß wie meine Lunge mittlerweile unter Belastung pfeift (Arbeit im Kfz-Bereich und Nichtraucher)
-die Entsorgung wird zu einem großen Problem.
Anstelle von Bitumen vewende ich schon sehr lange Fertigparkettdämmplatten aus Holzfasern und intelligente Versteifungen, siehe z.B. die Altecbaupläne aus den 60ern und 70ern.
Alubutyl ist auch keine erfolgversprechende Lösung, außer vielleicht bei dem Alukasten eines Defenders. Wirkliche Ruhe im Karton bekommt man nur durch Sandwichbauweise und Quarzsandfüllung.
Wer MDF verwendet handelt sich dermaßen viele Nachteile ein und ist sein Unglück selbst schuld:p.
Die abgebildeten Bullenklöten eignen sich sehr gut als Gerätefüße z.B. für empfindliche TTs oder Röhrenkästen oder zur Trennung von Bass und Topps, aber Vorsicht, das Sorbotan greift Lacke, Furniere, Holz massiv an, also imer mit zusätzlicher Trennlage verwenden.
Frohes schaffen!
Kalle

paco de colonia
09.07.2017, 08:58
Moin,

bei meinem Rund(um)Strahler strahlt der TMT nach oben ab.
Er ruht auf einem Holzgerüst.
Darüber gestülpt sind 2 dünne Kunstoffrohre, die sehr leicht sind aber entsprechend stark räsonieren.
Eine ungewöhnliche, aber vlt interessante Idee als Kombi zwischen Bassreflex und TML.

Die Idee ist, die beiden Kunstoffrohr sowohl mit Bitumen zu dämmen als auch mit dazwischenliegenden Schwingungsdämpfern die Resonanzen heraus zu bekommen.

Da beide Rohre leicht sind, und nicht direkt mit dem TMT in Verbindung stehen ist die Hoffnung, das Schwingungsdämpfer ausreichen...

Grüße aus Kölle Paco

Kalle
09.07.2017, 09:12
Moin,
Freunde von mir verwenden an solchen Stellen geschnittene Scheiben von Warmwasserdämmrohren
https://heizung.de/uploads/heizung_tipps_heizungsrohre-isolieren_fotolia-72554916.jpg
Mir fehlen Erfahrungen, aber bei dem Preis lohnen Versuche unbedingt.
In den 80ern habe ich Bitumen im Geräte- und Lautsprecherbau ausgiebig verwendet, ein Box ist immer noch in Betrieb, seit 10 Jahren stinkt sie im Hochsommer nicht mehr:mad:. Mit dem Alter habe ich bei dem unhandlichen Teil Transportprobleme:(, 25mm Multiplex - 5 mm Bitumen.
Bei deinem Problem würde ich Sorbothan verwenden, aber auf Trennschicht achten sonst ist die Optik hin, ohne hat es den Vorteile, dass das Toppteil klebt:) und da bleibt wo es soll.
Jrooß

Zermatt
09.07.2017, 09:52
Die Idee ist, die beiden Kunstoffrohr /../ mit dazwischenliegenden Schwingungsdämpfern

Also zwei Rohre unterschiedlichen Durchmessers ineinander gesteckt? Wie groß ist denn der Abstand?

Es gibt solche Teile:https://www.voelkner.de/search/search.html?keywords=schwingungsd%C3%A4mpfer (https://www.voelkner.de/search/search.html?keywords=schwingungsd%C3%A4mpfer) und natürlich auch einfach Gummi (gff. Moosgummi) in verschiedenen Formen, etwa als Rundmaterial/Meterware. Oder Squashbälle reinquetschen, aber vielleicht halten die nicht solange.

Ich würde Gummi und keinen Schaum nehmen, was aber wohl mit der Zeit fester wird.

albondiga
09.07.2017, 11:21
Weiterhin ich verstehe die Vorschläge mit der Alu Schicht nicht. Welche Rolle soll das Alublech erfüllen? Einerseits treibt es die Masse hoch, was die die Resonanzfrequenz (nicht die Energie) senkt, aber andererseits durch die erhöhte Steinfigkeit wiederum die Resonzfrequenz anhebt. Als Energiewandler Schwingung (Mechanisch) in Wärme ist es vollkom ungeeignet. Also wozu?

Ich hatte mich ein wenig unpräzse ausgedrückt, habe es oben korrigiert. Innen und außen schwingt es unterschiedlich, im Bitumen treten die Scherkräfte auf und werden in Wärme gewandelt. Die Alu-Schicht beim Alu-Butyl ist wohl ein bisserl dünn für diesen Einsatzzweck, ist ja auch eher was für Autotüren.

paco de colonia
09.07.2017, 18:40
@Zermatt: ja, 2 Rohre mit unterschiedlichem Durchmesser ineinander
gesteckt. Außendurchmesser Innenrohr 12.8cm,
Innendurchmesser Außenrohr 15.0cm. Durch eine
bestimmte selbst ausgetüftelte Schallführung zwischen
beiden Rohren sollen u.a.stehende Wellen minimiert
werden.

@xajas:

Dein Zitat:"Also sinnig wären die Pucks nur, wenn das Chassis an das Innengehäuse
befestigt wäre, das wiederum per Pucks von einem Aussengehäuse getrennt ist"
Du hast das Konzept richtig verstanden: Das Chassis über Dämpfer ist an einer
Trägerkonstruktion und indirekt am Innenrohr befestigt. Diese soll einen Teil der
verbliebenden Engergie/Resonanzen an den Boden/Untergrund weitergeben. Der
Kraftvektor ist vertikal vom Chassis Richtung Boden (da Rundumstrahler, nach oben
strahlend). Das Innenrohr fixiert die Trägerkonstruktion.

Ziel der Schwingungsdämpfer soll sein, die verbleibenden Resonanzen zwischen Innen- und
Außenrohr "totlaufen" zu lassen.

Viele Grüße aus Kölle Paco

JFA
09.07.2017, 20:21
Du möchtest also die Schwingungen vom inneren Gehäuse auf das äußere Gehäuse verringern.

Dazu muss man die Übertragungswege betrachten:

1.) Mechanische Übertragung durch Kontakt
2.) akustische Übertragung durch den Zwischenraum

Lösung zu 1.):
elastische Abkoppelung des Innen- vom Außengehäuse. Dazu sind Schwingungs"dämpfer" die richtige Lösung, "Dämpfer" ist dabei der falsche Ausdruck, denn das sollen die eigentlich nicht. Stattdessen müssen die möglichst und das Innengehäuse möglichst schwer sein, denn so ergibt sich ein Tiefpass mit niedriger Resonanzfrequenz.
Aber: mit diesen Gummidämpfern bräuchte es das Außengehäuse theoretisch nicht mehr. Denn die Schwingungen würden genauso wenig in den Boden eingeleitet werden, wenn man darauf verzichtet

Lösung zu 2.)
Das Problem entspricht ungefähr einer zweischaligen Bauweise, wobei die erste Schale (das Innengehäuse) selber Schall abstrahlt.
Letztlich muss man in diesem Problem diese Schallabstrahlung und die Schalltransmission durch beide Schalen verringern, und das geht über Masse und Dämpfung, NICHT über Steifigkeit. Der Ansatz, Bitumen oder Alubutyl auf die Wände zu kleben, ist sicherlich nicht verkehrt. Ich gebe aber zu bedenken, dass die üblichen Materialstärken zu gering sind, um Holzgehäuse in gängigen Wandstärken zu bedämpfen. Hier sind ganz andere Dimensionen nötig (Faustregel: Dicke der Dämpfungsschicht >= Dicke der zu dämpfenden Schicht).