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lufton
24.08.2017, 13:30
Hallo und Moin aus Hamburg!

Als Oldie (57 Lenze jung) baue ich schon seit Jahrzehnten
Lautsprecher selbst. Manchmal ein Nachbau aus den einschlägigen
Zeitschriften und sonstigen Publikationen. Hierzu gehört natürlich
auch das Internet.

Irgendwie haben die Lautsprecher mit einer "langen Leitung" meine
Zuneigung gefunden. Natürlich war es einfach, am Beginn meiner Selbstbaukarriere
eine geschlossene Box zu bauen. Kiste, Weiche, Bedämpfung - fertig!
Bassreflex? Ei,ei, das war schwierig. Endlose Bandwurmformeln unter Zuhilfenahme
mit dem ersten bezahbaren Taschenrechner 1976 (TI - 30) die Berechnungen ausgeführt.
Danach folgten prompt die Enttäuschungen. Mist! Es wurden fieberhaft die Bassreflexrohre
überprüft. Stimmte der Durchmesser? Mist! Bohrung für 70 mm gemacht. Ein 50 mm Rohrdurchmesser
wäre eventuell besser gewesen. Gottseidank baute man die fabelhaften HADOS - Faltgehäuse
(Diesen trauere ich immer noch nach!!!) mit einer verschraubten Schallwand. Also raus damit,
neue Schallwand her. Natürlich aus Spanplatte. MDF gab´s nicht. Wer Pech hatte, bekam beim
Tischler eine Spanplatte aus einer DDR Poduktion. Diese stanken ganz erheblich nach Formaldehyd
und mussten erstmal ausgasen.

Flugs die Aussparungen ausgesägt. Eine stundenlange Beschäftigung!
Elektrische Stichsäge? Gab es nicht! Eine manuelle Stichsäge mit Handgriff.
Dieses Sägeblatt hatte die Eigenschaft bei zuviel Druck einfach umzuknicken - echt Klasse!
Bei kleinen Radien nahm man die Bohr / Rundraspel. Hübsch waren die Ausschnitte damals gewiss nicht.

Egal! Lautsprecherabdeckrahmen, Stoff festgenagelt. Fertich!
Heftpistole? Gab es nicht. Hatten nur Polsterer und Dekorateure.
Die Dinger waren unbezahlbar.

Erster Hörtest. Klang es wie im Laden? War der Sound besser als die im
Laden (Ältere Hamburger kennen noch 1000 Töpfe, Wiesenhavern und Brinkmann)
gehörten Lautsprecher? (Marantz, Pioneer, Grundig, etc.)

Natürlich konnte der stolze Selbstbauer nur seine Lautsprecher gelten lassen.
Zuhause dann die zuvor gehörten Schallplatten angehört.
(Dual 1219 / Shure M55E + Dual CV 20 - damit war man 1976 schon ein König!)
Waren die Mitten und Höhen nicht etwas zu laut? Sofort zu Statronic (Gibt es heute noch!) und zwei
Hochwatt Potentiometer von Monacor gekauft und eingebaut. Ähhm. Jetzt stimmte die Stereoperspektive nicht!
Gleichlauf der Hochlast Potentiometer??? Ähnlich aufrecht wie ein Kuhschwanz.
Also Potentiometer ausgemessen und beide abgeglichen und wieder eingebaut. Schon besser.
Welche Lautsprecherchassis werwendet wurden? Der Tieftöner war von Adam Hall mit 20 cm Durchmesser,
der Mitteltöner ein KEF B-110 mit Topf und ein T 27 Hochtöner auch von KEF.

So zog sich das über die Jahrzehnte hin. Trotz meiner Freundin, welche mich seit 1977 begleitet
und die wirklich tolerant gegenüber meinem Hobby eingestellt ist. (nächstes Jahr sind wir 30 Jahre verheiratet)

O.K. beim Klipschhorn hat sie gestreikt!

Wechselten die Generationen von Lausprecher sich munter ab.

Immer wieder umkreiste ich sagenhafte Lautsprecher die als Transmission Line bezeichnet wurden.
IMF, TDL und KEF Lautsprecher waren immer irgendwie vom Nebel des Geheimisses umwabert.
Aber der Tiefgang und die Wucht des Tiefbasses waren gegenüber den Bassreflex und geschlossenen
Lautsprechern einfach betörend.

Man solle diese Lautsprecher nicht berechnen können. Misteriös!
Die Bedämpfung wäre extrem Aufwendig. Aha!
Es gehen nicht alle Lautsprecher mit einer Transmission Line. Ach?
Was ist denn eine Vogit Pipe?

So wurde immer weiter gepopelt und gefrickelt. Bis, ja bis es die CT - 142 gab.

Diese wurde sofort nachgebaut!

Diesmal war ich aber schlauer. Da mir der DT-94 von Visaton nicht gefiel, habe ich
die Box gleich mit einem wechselbaren Hochtönerteil ausgerüstet. Somit habe ich eine
Vielzahl von Hochtönern ausprobiert. Am besten gefielen mir der Peerless KOH-10, der
Morell MD-29 und die Monacor DT-19SU Kalotte. Natürlich wurde die Weiche immer angepasst.

Mittlerweile habe ich in den Jahren 12 Pärchen dieses Lautsprechers gebaut
und meistens an meine Freunde verschenkt, oder nur den Mateialpreis hierfür genommen.
Die schrägste Kombination ist die, bei dem ich einen Jordanow VLD 13 Bändchenhochtöner
(Schwedenurlaub!) eingesetzt habe. Diese Box spielt immer noch fröhlich bei einem Freund
in Neuseeland.

Noch heute verbrenne ich mir gern die Pfoten beim Löten, ärgere mich gern über
Zuschnitte aus dem Baumarkt, hasse immer noch das Schleifen vor dem Lackieren.

Aber was solls?

Es ist und bleibt mein Hobby!

Und wer hat schon so ein kreatives und befriedigendes Hobby,
wenn der Selbstbau einen selbst und die Hörgäste verzücken lässt?

Das Beste ist dabei: "Das habe ich geschaffen!" Was gibt es schöneres?

Liebe Grüsse aus Hamburg

Lufton

MOD Dorian
26.08.2017, 20:39
Servus Klaus,

TOP Vorstellung!!!


Herzlich willkommen. Ich schalte dich frei!

lufton
27.08.2017, 10:14
Ich Dank Dir!

Klaus