Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Meßmethode zur Abstimmung eines BR-Kanals
Ich möchte mit Hilfe von REW die Länge des BR abstimmen. Als Richtwert nehme ich die aus K&T und per Simulation ermittelte BR-Länge, die ich dann physikalisch verändern werde (schrittweise das BR-Rohr verlängern/verkürzen). Jetzt zu meiner Frage. Ich lese immer wieder von einem gefensterten Messen in 1m Abstand auf Achse des Chassis. Irgendwo habe ich aufgeschnappt und gespeichert, dass diese gefensterte Methode in dem Bassbereich nicht mehr funktioniert (Raummoden, Wellenlänge,...), also muß man näher an das Chassis ran, um die Relation Direktschal zum reflektierten Schal zu vergrössern.
Ist es so? Gibt es dazu weitere Tips, worauf ich dabei achten sollte?
rollercontainer
19.09.2017, 08:27
Impedanzmessung mit Limp (Arta) und selbstgebautem Kabel oder Arta Messbox.
www.artalabs.hr/AppNotes/LIMP-HB-D2.4%20Rev0.0.pdf
Lies mal ab Seite 7.
rollercontainer
19.09.2017, 08:40
Dabei kommt dann so ein Bild raus:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=14680&d=1505127454
So wie ich das verstehe, ist das Minimum zwischen den Buckeln (gelbe Marke) die Abstimmfrequenz, aber da dürfen mich die Profis gerne berichtigen oder bestätigen.
Ja. Und die Höhe der beiden Buckel zeigt die Güte.
... und je tiefer das Impedanzminimum, desto mehr Pegel liefert das BR Rohr...
rollercontainer
19.09.2017, 09:05
... und je tiefer das Impedanzminimum, desto mehr Pegel liefert das BR Rohr...
Und sollte idealerweise auf dem minimalen Wert nach dem Buckel liegen, oder? Stimmt man auf die fres des Treibers ab?
Moin,
zur theoretischen Abstimmungen von Bassreflexboxen gibt eine riesige Menge von Aufsätzen, Filterdiskussionen, Philosophien und Rechnenprogramme. Wenn man den Aufstellungsort kennt und messen kann, würde ich die Abstimmung wegen der Interaktion mit dem Raum vor Ort treffen. Etliche hersteller sehen solche Abstimmungsmöglichkeiten ab Werk vor.
Die Abstimmung erfolgt nur in seltenen Fällen auf der Treiberresonanzfrequenz, siehe die Aufsätze und Berechnungsprogramme nach Thiele-Small-Parametern.
Gruß Kalle
Das kann man sich in Win ISD oder basta super simulieren, dann sieht man auch, dass maximaler Pegel und perfekte Güte auch Auswirkungen auf die Gruppenlaufzeit haben.
Das ist dann manchmal gut als "BR-Kistenklang" zu erkennen.
Nicht vergessen sollte man auch den Roomgain und die Aufstellung...
Ach ein weites Feld.
Ich finde Abstimmungen die im Maximum liegen (Sehr schmale hohe Spitzen und ein tiefes Tal) oft klanglich nicht gut.
Jungens, zuerst danke für die schnellen Antworten. Leider bin ich mit ARTA und Impedanzmessung noch nicht vertraut, also muß ich zuerst bei REW bleiben und mit etwas einfacheren, weniger wissenschaftlichen "Hausmitteln" auskommen (die in REW verfügbar und mit Hilfe eines Umik-1, ohne zusätzliche Messhardware realisierbar sind). Die Messung kann ich nicht an dem Aufstellungsort durchführen, sie muß zuerst in meinem Musikzimmer erfolgen. Also noch mal, welche Mikroaufstellung u.ä. wäre unter diesen Randbedingungen von Bedeutung?
BTW. Bei der Abstimmung geht es mir eher um die "Ausdehnung" des Frequnzgangs nach unten (tiefe Abstimmung) als um mehr Pegel.
Es geht um ein Beyma 8BX in einem 38 Liter Gehäuse mit einem flachen Port 3,1x25cm (ca. 78cm²) und Länge 28cm
1) Nahfeld ....1cm vor BR Rohr und Lautsprecher. Das liefert Dir das Verhalten und die Abstimmung des BR.
2) Raummessung am Sitzplatz ohne Gate/Fenster. Das liefert Dir im Bass was der Raum dann draus macht. Wie schon erwaehnt ...was nutzt Dir ein perfekt abgestimmter BR und da hast Du dann auf der Abstimmungsfrequenz genau eine Raummode ...dann dröhnt es. Dann z.B. lieber tiefer abstimmten.
[...] also muß ich zuerst bei REW bleiben [...]
Man kann auch mit REW Impendanzgänge messen. Hier (http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showpost.php?p=214809&postcount=48) habe ich das gemacht, weil ich Textfiles zur Verwendung in Simulationsprogrammen generieren wollte, was mit der Demo-Version von ARTA/LIMP wohl nicht geht.
Man kommt aber dennoch nicht um das Basteln eines Messkabels herum. Meins habe ich nach dieser (http://www.elektronik-labor.de/HF/Lautsprecher/LS1.html) Anleitung gebaut. Ich musste nur ein bisschen umdenken, weil mein Audio-Interface (Cakewalk UA-25EX) andere Anschlüsse hat. Das Messkabel funktioniert in LIMP und in REW gleichermaßen und die Materialkosten belaufen sich nur auf wenige Euro.
Außerdem braucht man noch ein Kabel zum Kalibrieren. Es muss lediglich den Messausgang mit beiden Eingängen verbinden.
Die etwas hemdsärmeligere Methode zur groben Abschätzung der Abstimmfrequenz wäre, mittels Sinusgenerator im Bassbereich nach der Frequenz zu suchen, bei der sich die Membran am wenigsten bewegt. :)
Viele Grüße,
Michael
Ich habe mit meinen einfachen Messungen angefangen und bin dabei auf eine interessante Frage gekommen.
Wenn ich die Messung 1-2 cm von dem Chassis durchführe (mit REW, Umik-1, 20-2000Hz, BR-Portöffnung ist hinten unten), dann sehe ich trotz der unterschiedlichen Längen des BR-Ports (oder sogar bei einem geschlossenenn Port) kaum Unterschiede in dem Frequenzgang - siehe erstes Bild (ungeglättet):
-> dunkelblau BR, Portlänge 38cm
-> mittelblau BR, Portlänge 30cm
-> hellblau GG, Port geschlossen ("verstopft")
-> orange BR, mikro im Port
Die Wirkung des BR-Ports scheint an dieser Stelle (2cm vor dem Chassis) noch nicht "bekannt" zu sein -> der Direktschal des Chassis ist dominant
Wenn ich die Messung in 1m Abstand vor dem Chassis durchführe, dann sind die Unterschiede klein aber bereits merkbar. Leider der Raum und die Aufstellung verfälschen die Wiedergabe/den Frequenzgang und machen die Frequenzganganalyse etwas komplizierter (was wird durch den Raum und was durch den BR-Port verursacht?)- siehe zweites Bild
-> dunkelgrün BR, Portlänge 38cm
-> mittelgrün BR, Portlänge 30cm
-> hellgrün GG, Port geschlossen ("verstopft")
Ich könnte den Raumeinfluß minimieren und die 1m Messung z.B. wie Azrael in den Garten/ins Freie verlegen, aber ich vermute, dass ich dadurch wieder die Portmitwirkung nicht erwische.
Also welche Aufstellung Mikro/Lautsprecher/Raum wäre die richtige, um das Summensignal aus Chassis und BR-Port zu messen und den Einfluß des Ports zu beobachten?
Das dritte Bild zeigt Vergleich von Messungen in 1m Abstand und in 2cm Abstand (1/6 geglättet)
Die Wirkung des BR-Ports scheint an dieser Stelle (2cm vor dem Chassis) noch nicht "bekannt" zu sein -> der Direktschall des Chassis ist dominant
Korrekt ...deswegen macht man eine Nahfeld Messung ...Raum und BR Port haben keinen Einfluss.
Ansonsten scheint Dein BR nicht sehr gut zu funktionieren. Bei Dir fehlt eine deutliche Rückwirkung auf das Chassis. Bei BlackDevil kann man die deutlich sehen. Eigentlich sollten bei BR Frequenz die Bewegungen '= Pegel des Chassis minimiert werden. Ich denke Dein BR Kanal ist zu lang. Ich halte von solchen langen BR Kanälen nix. Die dämpfen so stark, dass vom BR Effekt nix übrig bleibt.
Ich muss bei meinen LAB12-BR-Subwoofern mal eine Impendanzmessung machen, wenn ich mal weniger grippaler-Infekt-gebeutelt bin, aber das Abnehmen der Membranbewegung um fb herum ist schon recht deutlich wahrnehmbar, und das, obwohl die Kanäle fast 80 cm lang sind. Mir scheinen die Kanäle jedenfalls nicht unwirksam zu werden durch ihre große Länge.
Ich würde eine andere Ursache vermuten.
Viele Grüße,
Michael
Also natürlich muss man das in Relation zum Durchmesser betrachten. Aber 80 cm ist echt heftig. Nahfeldmessung von Membran und Port finde ich fast Aussagekräftiger als Impedanz. Aber Messung würde mich schon interessieren bei der Länge.
Alternativ kann es noch zuviel Dämmmaterial sein oder der Bass ist ungünstig eingebaut (zuwenig Luft).
Hmm,
hab mir mal das Datenblatt angeschaut... Fs 57Hz, Vas 22l, Qts 0,66 ( lt. Datenblatt ;))... Den in 38l BR, abgestimmt in der 30Hz Region, ich würds nicht machen...
Rec. enclosure : 20-60l, da ist sicher CB gemeint.
LG, Manfred
Qts berichtigt...
Es ist ein etwas umgestaltetes Projekt aus K+T 3/2001 KompaktMonitor von Udo Wohlgemuth (Länge/Breite/Tiefe ist anders, aber das Volumen und BR-Kanal ist unverändert)
14801
Kann das sein, dass Du die TSP der neueren Neodym Variante erwischt hast (8BX/N)?
Kann das sein, dass Du die TSP der neueren Neodym Variante erwischt hast (8DXN)?
Erwischt:o Ändert aber nicht meine Beurteilung.....
Für mich wäre der CB-geeignet, aber keinesfalls für ein BR-Konstrukt. Qts ist für BR aus verschiedenen Gründen viel zu hoch.
Viele Grüße,
Ezeqiel
Das kommt mir sehr "entgegen" :-)
Ich stehe auf CB
Jungens, danke! Der Trend geht zum CB. Das macht die Konstruktion um einiges einfacher.
vBulletin® v4.2.5, Copyright ©2000-2024, Jelsoft Enterprises Ltd.