Antitainer
01.12.2017, 21:58
Squeaky Clean (https://squeakycleanvinyl.com/products/squeakycleanvinyl-mk-iii)
Da ich meinen Nachmittag heute mit dem ersten Waschdurchlauf mit der Squeaky Clean Vinyl Plattenwaschmaschine verbracht habe, wollte ich zum Einstieg in das Forum mal kurz einen kleinen Erfahrungsbericht zu dem Teil abgeben.
(Passend zum DIY-Gedanken, entstammt das Gerät auch ebensolcher Motivation, bzw. Unzufriedenheit mit den marktüblichen Geräten und Preisen)
Zur Vorgeschichte:
Ich habe einige hundert Platten im Haushalt und die Teile bisher lediglich außer Haus bei einem Freund mit einer OkkiNokki gewaschen und dann auch eher einzelne Exemplare und keine Massen.
Mit der Zeit und der Anzahl der Platten sind solche Ausflüge aber nicht wirklich praktikabel und eine PWM beim Händler leihen ist finanziell auch nicht sonderlich attraktiv.
Mit einer Knosti und dem zugehörigen Geschirrwaschgang konnte ich mich noch nie anfreunden.
Lange Rede, kurzer Sinn - Was eigenes musste her.
Das Ganze möglichst kompakt, einfach in der Handhabung, mit Absaugung und relativ kostengünstig.
Durch Zufall bin ich in englischsprachigen Foren dann über Nick und seine Squeaky Clean gestolpert und fand das Konzept ansprechend.
Nach kurzem Austausch mit Nick hab ich das gute Stück dann geordert und nach zwei Wochen durfte ich alles beim Zoll abholen.
Gekostet hat der Spaß ca 160 Euro inklusive Versand + Zoll(30 Euro mitsamt einer kleinen Vorführung für die Zollbeamten) - Knapp ein Drittel einer OkkiNokki.
Zum Gerät selber:
Wie auf der Website vom Ersteller zu sehen, besteht die PWM aus einem Metalldrehteller mit Dorn und Auflagematte (kugelgelagert), einem Auflagepuck (scheint auch tatsächlich, kanadagerecht, ein Hockeypuck mit verbaut zu sein), einem zweiteiligen Absaugarm, der magnetisch am Teller eingehängt wird, Adapter für Singles/10inch und einer Plattenbürste Marke Eigenbau, die tatsächlich taugt.
Als kostenlose Beilage gab es noch ein Mikrofasertuch.
(Verpackt war das Ganze übrigens vorbildlich)
Der Absaugarm mit magnetischem Einklipsdingens und der Auflegepuck stammen aus einem 3D-Drucker - Das Gerät bewegt sich von der Haptik und Optik irgendwo in der Mitte zwischen DIY und Industrie.
Es erscheint robust genug für die Aufgabe, auf dem Drehteller kann bei Bedarf ordentlich geschrubbt werden und alles hat einen neorustikalen Charme, ist vom Design und Finish aber definitiv kein Fabrikneuwaregerät.
Das Schöne für mich ist die Handlichkeit. Das gesamte Gerät kann bei Nichtgebrauch einfach in einer Schublade/Karton/Plattenschrank verschwinden und belegt keinen zusätzlichen Stellplatz.
Einen größeren Haken hat das Gerät:
Es ist kein Absaugmotor mit dabei und die Idee ist, dass man die PWM an einen Nass-/Trockensauger anschließt.
Ich für meinen Teil besitze keinen solchen Sauger und habe mir einfach einen Low-Budget-Wasserabscheider aus einem PU-Rohr mit zwei Verschlusskappen und einem Teichtechnikrohr (25mm) gebastelt.
Kostenpunkt ca 10 Euro.
Ein gebohrtes Loch in der oberen Verschlusskappe nimmt den Staubsaugerstutzen auf, ein zweites Loch neben dran mit einer Dichtung das Teichrohr, das mit der PWM verbunden wird.
Das zieht keine unerwünschte Nebenluft und der Staubsauger dankt es mit ausbleibenden Kurzschlüssen.
Der Waschvorgang an sich läuft wie bei einer handelsüblichen PWM mit Flächenabsaugung ab:
Die Schallplatte kommt auf den Drehteller, der Puck darauf, dann kommt mein Wascheigengebräu (Isopropanol, Destil-Wasser, Fotonetzmittel) drauf, das mit der beiliegenden Bürste verteilt wird.
Je nach Verschmutzungsgrad darf die Platte nun ein wenig einweichen und dann wird der Staubsauger mit einem sanften Tritt aus dem Schlaf geweckt und der Arm wird auf die Platte eingedreht und abgesenkt.
Dann dreht man im Handbetrieb den Drehteller 1-2 Umdrehungen und alles wird bis in die Auslaufrillen abgesaugt.
(Bei Platten mit ordentlich Fingerabdrücken habe ich nach diesem Vorgang mit dem beigelegten Mikrofasertuch nachgeschrubbt und mit destilliertem Wasser nachgespült und wieder abgesaugt)
Den heutigen Härtetest mit einer Kindermärchenschnodderplatte in desolatem Zustand vom Flohmarkt hat die PWM bestanden - Bis auf die Kratzer ist die Platte wieder ordentlich hörbar geworden mit kaum wahrnehmbarem Rauschen/Knistern.
Das Ergebnis ist, von meiner Warte aus, dem einer OkkiNokki absolut ebenbürtig und definitiv flotter und angenehmer als mit einer Knosti oder ähnlichen handbetriebenen Alternativen.
Zudem werden die Labels nicht in Mitleidenschaft gezogen, zumindest sofern man sie nicht unter Vorsatz mit Reinigungsmittel einsaut.
Ich bin nach meinem ersten Durchlauf tatsächlich sehr zufrieden mit dem Ergebnis und der Maschine.
Auch mein Wasserabscheider als potentielle Schwachstelle hat einwandfrei funktioniert und das Wasser gesammelt und den Staubsauger verschont.
Die "Filzgleiter" unter dem Absaugstutzen scheinen aus Kunststoff zu sein (evtl. Nylon?), sitzen bisher bombenfest und nehmen vor allem keine Feuchtigkeit auf und fabrizieren auch keine Kratzer.
Vielleicht ist das für den einen oder anderen Plattenbesitzer mit Abwaschabneigung und schmalem Geldbeutel eine Alternative zu einer OkkiNokki oder Pro-Ject RCM.
(Mit einem guten Staubsauger definitiv auch leiser)
P.S.
Als Neuling ist man natürlich nach so einem Beitrag erstmal verdächtig, aber ich bin mit Nick von Squeaky Clean weder befreundet, noch verwandt, verschwägert oder sonst irgendwie geschäftlich/privat verbandelt.
Die PWM hätte sich auch als komplette Gurke entpuppen können und ich will hier nur meine Erfahrungen mit dem Gerät mitteilen.
Wie sich die 3D-Teile im Langzeittest schlagen wird sich noch zeigen.
Da ich meinen Nachmittag heute mit dem ersten Waschdurchlauf mit der Squeaky Clean Vinyl Plattenwaschmaschine verbracht habe, wollte ich zum Einstieg in das Forum mal kurz einen kleinen Erfahrungsbericht zu dem Teil abgeben.
(Passend zum DIY-Gedanken, entstammt das Gerät auch ebensolcher Motivation, bzw. Unzufriedenheit mit den marktüblichen Geräten und Preisen)
Zur Vorgeschichte:
Ich habe einige hundert Platten im Haushalt und die Teile bisher lediglich außer Haus bei einem Freund mit einer OkkiNokki gewaschen und dann auch eher einzelne Exemplare und keine Massen.
Mit der Zeit und der Anzahl der Platten sind solche Ausflüge aber nicht wirklich praktikabel und eine PWM beim Händler leihen ist finanziell auch nicht sonderlich attraktiv.
Mit einer Knosti und dem zugehörigen Geschirrwaschgang konnte ich mich noch nie anfreunden.
Lange Rede, kurzer Sinn - Was eigenes musste her.
Das Ganze möglichst kompakt, einfach in der Handhabung, mit Absaugung und relativ kostengünstig.
Durch Zufall bin ich in englischsprachigen Foren dann über Nick und seine Squeaky Clean gestolpert und fand das Konzept ansprechend.
Nach kurzem Austausch mit Nick hab ich das gute Stück dann geordert und nach zwei Wochen durfte ich alles beim Zoll abholen.
Gekostet hat der Spaß ca 160 Euro inklusive Versand + Zoll(30 Euro mitsamt einer kleinen Vorführung für die Zollbeamten) - Knapp ein Drittel einer OkkiNokki.
Zum Gerät selber:
Wie auf der Website vom Ersteller zu sehen, besteht die PWM aus einem Metalldrehteller mit Dorn und Auflagematte (kugelgelagert), einem Auflagepuck (scheint auch tatsächlich, kanadagerecht, ein Hockeypuck mit verbaut zu sein), einem zweiteiligen Absaugarm, der magnetisch am Teller eingehängt wird, Adapter für Singles/10inch und einer Plattenbürste Marke Eigenbau, die tatsächlich taugt.
Als kostenlose Beilage gab es noch ein Mikrofasertuch.
(Verpackt war das Ganze übrigens vorbildlich)
Der Absaugarm mit magnetischem Einklipsdingens und der Auflegepuck stammen aus einem 3D-Drucker - Das Gerät bewegt sich von der Haptik und Optik irgendwo in der Mitte zwischen DIY und Industrie.
Es erscheint robust genug für die Aufgabe, auf dem Drehteller kann bei Bedarf ordentlich geschrubbt werden und alles hat einen neorustikalen Charme, ist vom Design und Finish aber definitiv kein Fabrikneuwaregerät.
Das Schöne für mich ist die Handlichkeit. Das gesamte Gerät kann bei Nichtgebrauch einfach in einer Schublade/Karton/Plattenschrank verschwinden und belegt keinen zusätzlichen Stellplatz.
Einen größeren Haken hat das Gerät:
Es ist kein Absaugmotor mit dabei und die Idee ist, dass man die PWM an einen Nass-/Trockensauger anschließt.
Ich für meinen Teil besitze keinen solchen Sauger und habe mir einfach einen Low-Budget-Wasserabscheider aus einem PU-Rohr mit zwei Verschlusskappen und einem Teichtechnikrohr (25mm) gebastelt.
Kostenpunkt ca 10 Euro.
Ein gebohrtes Loch in der oberen Verschlusskappe nimmt den Staubsaugerstutzen auf, ein zweites Loch neben dran mit einer Dichtung das Teichrohr, das mit der PWM verbunden wird.
Das zieht keine unerwünschte Nebenluft und der Staubsauger dankt es mit ausbleibenden Kurzschlüssen.
Der Waschvorgang an sich läuft wie bei einer handelsüblichen PWM mit Flächenabsaugung ab:
Die Schallplatte kommt auf den Drehteller, der Puck darauf, dann kommt mein Wascheigengebräu (Isopropanol, Destil-Wasser, Fotonetzmittel) drauf, das mit der beiliegenden Bürste verteilt wird.
Je nach Verschmutzungsgrad darf die Platte nun ein wenig einweichen und dann wird der Staubsauger mit einem sanften Tritt aus dem Schlaf geweckt und der Arm wird auf die Platte eingedreht und abgesenkt.
Dann dreht man im Handbetrieb den Drehteller 1-2 Umdrehungen und alles wird bis in die Auslaufrillen abgesaugt.
(Bei Platten mit ordentlich Fingerabdrücken habe ich nach diesem Vorgang mit dem beigelegten Mikrofasertuch nachgeschrubbt und mit destilliertem Wasser nachgespült und wieder abgesaugt)
Den heutigen Härtetest mit einer Kindermärchenschnodderplatte in desolatem Zustand vom Flohmarkt hat die PWM bestanden - Bis auf die Kratzer ist die Platte wieder ordentlich hörbar geworden mit kaum wahrnehmbarem Rauschen/Knistern.
Das Ergebnis ist, von meiner Warte aus, dem einer OkkiNokki absolut ebenbürtig und definitiv flotter und angenehmer als mit einer Knosti oder ähnlichen handbetriebenen Alternativen.
Zudem werden die Labels nicht in Mitleidenschaft gezogen, zumindest sofern man sie nicht unter Vorsatz mit Reinigungsmittel einsaut.
Ich bin nach meinem ersten Durchlauf tatsächlich sehr zufrieden mit dem Ergebnis und der Maschine.
Auch mein Wasserabscheider als potentielle Schwachstelle hat einwandfrei funktioniert und das Wasser gesammelt und den Staubsauger verschont.
Die "Filzgleiter" unter dem Absaugstutzen scheinen aus Kunststoff zu sein (evtl. Nylon?), sitzen bisher bombenfest und nehmen vor allem keine Feuchtigkeit auf und fabrizieren auch keine Kratzer.
Vielleicht ist das für den einen oder anderen Plattenbesitzer mit Abwaschabneigung und schmalem Geldbeutel eine Alternative zu einer OkkiNokki oder Pro-Ject RCM.
(Mit einem guten Staubsauger definitiv auch leiser)
P.S.
Als Neuling ist man natürlich nach so einem Beitrag erstmal verdächtig, aber ich bin mit Nick von Squeaky Clean weder befreundet, noch verwandt, verschwägert oder sonst irgendwie geschäftlich/privat verbandelt.
Die PWM hätte sich auch als komplette Gurke entpuppen können und ich will hier nur meine Erfahrungen mit dem Gerät mitteilen.
Wie sich die 3D-Teile im Langzeittest schlagen wird sich noch zeigen.