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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Best Baffle = No Baffle



Bizarre
07.12.2017, 22:25
Vortrag Sigi Linkwitz beim "Burning Amp 2017" :

https://www.youtube.com/watch?v=rrxwudn7C4w

OK, die BR Phobie kann ich nicht so ganz nachvollziehen, egal, ansonsten passt die Theorie zur Praxis nach meiner Erfahrung..

LG, Manfred

fosti
07.12.2017, 23:26
Moin Manfred,


wie auch schon "drüben" dazu gesagt, finde ich ein Omni-Verhalten bis 700Hz ungünstig. Auch Toole ist für Raumreflektionen für einen "lebendigen" Klang. Grimm/Putzeys sehen das ähnlich. Und auch unsere "Altvorderen" (nicht mehr im Forum Anwesenden) wie AH und JE haben die Meinung vertreten, dass SL da auf einem Holzweg ist...


Viele Grüße,
Christoph

Ausgeschiedener Benutzer
08.12.2017, 03:44
Hatte JE überhaupt jemals eine Meinung oder wollte er nur provozieren? :rolleyes:

Ansonsten aus praktischer Erfahrung:

- Die Pluto klingt richtig gut und hat eine hervorragende Räumlichkeit.
- Die Lxmini klingt sehr gut, hat aber im Vergleich zur Pluto Null Räumlichkeit. Da passt die Praxis wohl nicht zur Theorie ...

Ansonsten liebe ich ebenfalls den Punch von BR, ob das jetzt "richtig" oder "falsch" ist - #ismiregal.

fosti
08.12.2017, 06:59
Interessant, wenn man die Linkwitz Seiten so liest, könnte man genau zu dem gegensätzlichen Schluss kommen....

Wie die beiden "menschlich" so drauf sind, vermag ich nicht zu sagen, denn ich kenne Sie nur aus den Foren (AH habe ich einmal besucht).

Fachlich sin die beiden aber immer sehr gut gewesen. Habe mir Sammlungen von Forenbeiträgen zugelegt. AH ist leider irgendwann "stehen" geblieben. Seine Messtechnik hört mit dem DEQ-Ultracurve auf und mit DSP hatte er nie was am Hut, bis auf eine Schwärmerei für den C-28 von K+H.

JE hat zu seiner "Zeit" immer viele Messungen veröffentlicht. Mehr als es damals in den Foren üblich war. Er war auch einer der ersten in den Foren, die erkannt haben, dass Klirr nicht alles ist und IMDs u.U. viel schlimmer sein können.

Er ist auch der mir bekannt Einzige, der in den Foren das BR Prinzip richtig erklärt hat und gezeigt hat, dass auch eine Orgelpfeifenabstufung der Rohre auf eine einzige Abstimmfrequenz hinausläuft. SL faselt dagen auch im aktuellen Beitrag von Feder-Masse-Schwinger. Soll er damit mal die Herleitung mit den abgestuften Rohren zeigen.... :D

On Topic:

Making the loudspeaker extremely
directive and strapping the listener into the hotseat
is hardly a solution. It wouldn’t work at low frequencies
anyway. There’s no unambiguously “right” radiation
pattern for a speaker to have. There are only
wrong ones and even more wrong ones.Also auch hier werden extrem bündelnde Konzepte nicht als der Gral angesehen, aber der Übergang von Omni günstiger gelegt.


Accepting that the LS1 will be omnidirectional at
low frequencies, we can not make high-frequency directivity
too strong. What we can do is decide where to put
the baffle-step frequency. Psychoacoustics tells us that
below about 300Hz the ear will no longer clearly discern
direct sound, first reflections or reverberant sound. Presumably
the evolutionary background of this is that the
vocal range starts here. Anyhow, we can live with a
transition to omni below 300Hz. If we can get reasonable,
constant directivity above that, we have a design
spec!Die Grimm LS1 hat ein extrem gleichmäßiges Abstrahlverhalten, so dass man der Empfehlung von Grimm/Putzeys folgen kann, sie 45° einzuwinkeln. Das hat zwei Vorteile:

i) Die (schädlichen!) frühen Reflektionen der jeweils benachbarten Seitenwände werden reduziert.

ii) Das von SL angemeckerte zu kleine "listening window" von "Box"-Lautsprechern steht seinem Ansatz in nix nach.

Quelle: Siehe meine Signatur.


Viele Grüße,
Christoph

EDIT: Nicht umsonst hat der Nachbau von yogibär den Contest 2015 sowohl in der Klangwertung, als auch in der Bauchwertung gewonnen: http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?t=11377

FoLLgoTT
08.12.2017, 07:47
Hatte JE überhaupt jemals eine Meinung oder wollte er nur provozieren? :rolleyes:

Helft mir mal auf die Sprünge: wer war JE doch gleich?



Ansonsten aus praktischer Erfahrung:

- Die Pluto klingt richtig gut und hat eine hervorragende Räumlichkeit.
- Die Lxmini klingt sehr gut, hat aber im Vergleich zur Pluto Null Räumlichkeit. Da passt die Praxis wohl nicht zur Theorie ...

Die LxMini bündelt durch den großen Breitbänder viel früher als die Pluto und ist zudem noch ein Dipol. Da Räumlichkeit durch (seitliche) Reflexionen entsteht und die LxMini diese deutlich abgeschwächt erzeugt, ist das für mich sehr logisch.

Dafür müsste die Abbildungsschärfe der LxMini besser sein, vor allem bei größeren Entfernungen...

fosti
08.12.2017, 07:52
Moin Nils,

Jürgen (JE) ist der, der sich immer mal wieder mit anderen Nicknamen in den Foren anmeldet, aber in allen eine Sperre hat und deshalb nach kurzer Zeit immer wieder rausfliegt.

Viele Grüße,
Christoph

FoLLgoTT
08.12.2017, 07:54
Jürgen (JE) ist der, der sich immer mal wieder mit anderen Nicknamen in den Foren anmeldet, aber in allen eine Sperre hat und deshalb nach kurzer Zeit immer wieder rausfliegt.

Da gab es einige. War das der, der immer in so merkwürdig blumig gefaselt hat als ob er auf Drogen gewesen wäre? :D

fosti
08.12.2017, 07:56
Nee, ich glaube Du meinst Marvel(audio)/KlingKlong der manisch depressive .... :D
War aber zur gleichen Zeit.

FoLLgoTT
08.12.2017, 07:59
Nee, ich glaube Du meinst Marvel(audio)/KlingKlong der manisch depressive .... :D

Hmm, stimmt, so hieß der.

Ach ja, im Laufe der Zeit sind in der Heimkino- und in der Selbstbauszene so viele gekommen und gegangen... man wird alt...:D

fosti
08.12.2017, 08:09
JE war einer der ersten, welcher eine flache Wandbox propagierte. Gab mal ein Foto davon: Spankiste, inverse gelbe Focal Kalotte, 6,5" oder 8" TMT mit nach außen eingebautem Passivradiator am Fuß der Box. Das war natürlich komplett anders, als es SL auch damals schon mit seinen Dipolkonzepten vertreten hat.

FoLLgoTT
08.12.2017, 08:21
Ich habe ja damals beim großen Halbraumstrahlerhype nach A.H. und U.S. auch einen gebaut. Die funktionieren im Nahfeld auch ganz gut und klingen schön hell. Aber auf größere Entfernungen funktioniert die Abbildung einfach nicht mehr. Viel zu diffus.

Du hattest mir doch damals sogar die H304-Kalotten abgekauft, oder? In meiner Junggesellenbude mit PC in der Küche. :prost:

Wie auch immer, ich habe ja immer noch das Ziel, irgendwann mal einen Lautsprecher zu bauen, der folgende Abstrahlverhalten abdeckt:

1. horizontal und vertikal breit
2. horizontal breit, vertikal eng
3. horizontal und vertikal eng

Mir schwebt da sogar eine drehbare Kiste vor. Wenn die in beide Dimensionen drehbar ist, kann man auch horizontal eng und vertikal breit abbilden. Problem sind nur die vielen Anschlüsse und DSP-Profile. Aber geil wäre so ein Testlautsprecher schon. Man könnte auf Knopfdruck völlig verschiedene Bündelungen im Raum testen. Ich glaube, das würde einigen komplett die Ohren öffnen. :)

fosti
08.12.2017, 08:29
Ja die 3" habe ich auch noch.....

Coole Idee,

ich lasse gerade eine Arbeit schreiben, wo man mit Matlab ein Musikstück auswählen kann, das wiederholt abspielt und Matlab dabei randomisiert zwischen zwei Filtereinstellungen den DSP hin und her schaltet. Dann kann man ankreuzen was einem besser gefällt und hinterher mit der Matlab-Reihenfolge vergleichen...ein eigener Blindtest sozusagen ;)

EDIT: Link zu JE's Wandbox gefunden: http://www.audiotreff.de/foren/msg.php?f=audiotreff_selbstbau&idx=52626&

capslock
08.12.2017, 11:22
Ich habe ja damals beim großen Halbraumstrahlerhype nach A.H. und U.S. auch einen gebaut. Die funktionieren im Nahfeld auch ganz gut und klingen schön hell. Aber auf größere Entfernungen funktioniert die Abbildung einfach nicht mehr. Viel zu diffus.

Lustig, ich habe gerade gestern darüber nachgedacht, ob ich das in Ständerbauweise gebaute Haus nicht dahingehend ausnutzen sollte, dass ich alles außer Sub (also TMT und Hochtöner oder Breitbänder) flächenbündig in die Wand verlagere.

Hast Du rausgefunden oder Theorien aufgestellt, woran die mangelnde Ortbarkeit liegt? Braucht es zwingend die frühen Reflexionen an der Schallwand und den Reflex von der dahinterliegenden Zimmerwand?

Ich könnte mir vorstellen, dass Resonanzen der Wandbeplankung dafür verantwortlich sind, dass in-walls zumindest in amerikanischen Foren verschrien sind. Dort ist einfache Beplankung mit Rigips üblich, und für in-walls wird einfach ein Loch reingesägt. Bei mir sind die Wände immerhin ein Sandwich aus Spanplatte und Rigips, und ich würde eine closed box akustisch isoliert von der Wandkonstruktion und mit kleinem Spalt der Schallwand zum Rigips bauen.

FoLLgoTT
08.12.2017, 11:50
Hast Du rausgefunden oder Theorien aufgestellt, woran die mangelnde Ortbarkeit liegt? Braucht es zwingend die frühen Reflexionen an der Schallwand und den Reflex von der dahinterliegenden Zimmerwand?

Ich habe das nicht weiter untersucht und ich denke auch nicht, dass ein Wandeinbau das Problem ist. Die besondere Eigenschaft des Halbraumstrahlers ist ja, dass er in beide Dimensionen extrem breit abstrahlt. Auch freistehende, breit abstrahlende Lautsprecher bilden in größerer Entfernung nicht mehr gut ab.

Welche Wirkung die Reflexion an der Front hat, kann ich auch nicht sagen. Das isoliert zu testen, ist leider auch nicht so einfach.

capslock
08.12.2017, 14:23
Aha, wichtiger Punkt. Breite Abstrahlung = schlechte Ortbarkeit?

Vielleicht sollte ich mal die Probe auf's Exempel machen, bevor ich Wände aufsäge. Momentan habe ich Ciare HX132 in CB mit ca. 25 cm Schallwandbreite und ca. 0,6 m vor Wand. Ich kann ja mal kurz Flachboxen zimmern und an die Wand hängen.

fosti
08.12.2017, 14:38
Wenn ich Toole richtig verstanden habe, verschlechtern frühe Reflektionen die Ortbarkeit. Ist der Zeitunterschied zwischen einer Reflektion oberhalb einer bestimmten Schwelle, kann der Hörsinn problemlos orten. Breite Abstrahlung also nicht per se schlecht.

Wie ich oben schon geschrieben habe, schlagen Grimm und Putzeys ein starkes Einwinkeln vor. Mit einem Breiti aber wohl nicht zu machen.

Tooles Referenzkiste (zumindest war sie das wohl vor der M2) dürfte auch nicht über Gebühr bündeln (mit Übergangsfrequenzen von 250Hz und 2,2kHz):
http://www.jblpro.com/images/default-source/product-slider-images/r-b/lsr6300/lsr6332_front_r.jpg
http://www.jblpro.com/www/products/recording-broadcast/lsr6300-series/lsr6332#.Wiqjn3mDOpo

EMP
08.12.2017, 15:49
SL faselt dagen auch im aktuellen Beitrag von Feder-Masse-Schwinger. Soll er damit mal die Herleitung mit den abgestuften Rohren zeigen

Aber Recht hat er doch, oder?

Es ist eine Luftfeder an zwei (oder mehr) Massen gekoppelt -> Eine Feder ist m.M.n. der Knackpunkt. Somit lassen sich die zwei Luftmassen zu einer zusammenfassen -> auch nur eine Tuningfrequenz. Oder bin ich hier auf dem Holzweg?

Jesse
08.12.2017, 16:22
...alles außer Sub (also TMT und Hochtöner oder Breitbänder) flächenbündig in die Wand verlagere.
...ich würde eine closed box akustisch isoliert von der Wandkonstruktion und mit kleinem Spalt der Schallwand zum Rigips bauen.

Hallo,
find ich eine vielversprechende Vorgehensweise. Nur den Sub würde ich (wenn möglich) unbedingt als Dipol mit in die Wand setzen, denn das ist eine der besten Basswiedergaben die ich bislang gehört habe.

fosti
08.12.2017, 17:28
Aber Recht hat er doch, oder?

Es ist eine Luftfeder an zwei (oder mehr) Massen gekoppelt -> Eine Feder ist m.M.n. der Knackpunkt. Somit lassen sich die zwei Luftmassen zu einer zusammenfassen -> auch nur eine Tuningfrequenz. Oder bin ich hier auf dem Holzweg?

Wenn die Masse-Feder-Analogie stimmen würde, dann müsste es egal sein, ob die Luftmasse im Rohr durch ein längeres oder eines mit größerem Durchmesser erhöht wird. Ist es aber nicht ;)
Durch verlängern des Rohres sinkt die Reso. Durch einen größeren Durchmesser um auf die gleiche höhere Luftmasse zu kommen, bei gleichbleibender Ausgangslänge erhöht sich die Resonanzfrequenz. Und das bei gleichbleibendem Gehäusevolumen! --> Analogie zum Feder-Masse-System stimmt so nicht!

Dass es durch mehrere unterschiedlich lange und dicke Rohre nur zu einer Abstimmfrequenz kommt stimmt, hatte ich ja obe schon gesagt.

EMP
08.12.2017, 17:34
Durch einen größeren Durchmesser um auf die gleiche höhere Luftmasse zu kommen, bei gleichbleibender Ausgangslänge erhöht sich die Resonanzfrequenz

Die Feder erhält ja ihre Steifigkeit durch die Umgebungsluft (Luft möchte raus wird aber von den ganzen Luftteilchen zurück gedrängt) -> Scheinzugkraft (bzw. Sog) des LS-Volumens, welcher in Wahrheit ein Druck ist.

Umso größer der Durchmesser ist, desto mehr Teile drücken die Luft wieder zurück ins Rohr -> Die Luftfeder erscheint steifer -> Die Reso steigt.

Was meinst du? :)

EDIT: Bestätigt sich m.M.n hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Helmholtz-Resonator

Und die haben zur Herleitung auch Feder-Masse verwendet.

fosti
08.12.2017, 17:40
Ja so ähnlich:

Die mechanisch "träge" Masse berechnet sich aus dem Volumen

m = rho * l * A

die akustisch wirksame Trägheit berechnet sich aber zu

m_ak = rho *l / A

EMP
08.12.2017, 17:42
Ich hab dich vermutlich falsch verstanden, aber neben der Masse ist ja auch die Feder entscheidend.

Und in diesem Fall nimmt die Steifigkeit überproportional zur Masse zu weswegen die Reso steigt.

E: Zitat entfernt, kann ja jeder selber über mir lesen.

E2: Also die Steifigkeit enthält den Term A².

fosti
08.12.2017, 17:46
Auch nicht ganz ;) Hier der Link zum Link zur allgemein bekannten Formel:
http://www.visaton.de/vb/showpost.php?p=363218&postcount=22

EMP
08.12.2017, 17:52
E: Noch mal lesen :)

fosti
08.12.2017, 17:55
Die (akustische!) Steifigkeit bleibt wegen des konstant gehaltenen Gehäusevolumens in beiden Fällen konstant:

s_a = (rho * c²) / V
Selber lesen :p

EMP
08.12.2017, 18:01
Die (akustische!) Steifigkeit bleibt wegen des konstant gehaltenen Gehäusevolumens in beiden Fällen konstant:

Selber lesen :p
Ich meinte auch, dass ich noch mal lesen muss :D

Die Wikipedia Rechnung (ich nenne sie jetzt einfach mal so) exerziert das Ganze auch so durch, aber mit der Mechanik als Grundlage und kommt beim Gleichen raus.

Allerdings ist dort eben die Steifigkeit nicht konstant sondern vom Rohrdurchmesser abhängig.

Für mich macht das irgendwie mehr Sinn (von Vorstellungsvermögen her), weil ja wie geschrieben die Umgebungsluft für den Federeffekt verantwortlich ist (wäre außen keine Luft, würde die Luft auch nicht wieder zurück ins Gehäuse).

EMP
08.12.2017, 18:11
Um deine Zeit nicht zu verschwenden: Ausgang war ja deine Aussage, dass Feder-Masse nicht passt.

Jetzt kommt aber das Gleiche raus wie bei euch. Dann passt es ja?


Ich hab auch mal schnell nach Akustischer Masse gesucht, aber nix gefunden. Ist das ein etablierter Begriff oder habt ihr diese Definition aufgestellt (:p)?

Dissi
08.12.2017, 18:35
Der Helmholtzresonator ist definitiv ein klassisches Masse-Feder-System. Aber die Feder ist nicht einfach durch das eingeschlossene Luftvolumen definiert, sondern ist ebenfalls abhängig von der Fläche des Rohrs. Je grösser die Fläche, umso mehr Luft wird komprimiert und umso steifer erscheint die Feder.

fosti
08.12.2017, 19:53
Nein! Wer Formeln lesen kann weiß es ;) Ist aber hier nicht Thema. Also wer es besser weiß, nur zu!

Bei PT2 bin ich auf Deiner Seite!

capslock
08.12.2017, 20:13
Hallo,
find ich eine vielversprechende Vorgehensweise. Nur den Sub würde ich (wenn möglich) unbedingt als Dipol mit in die Wand setzen, denn das ist eine der besten Basswiedergaben die ich bislang gehört habe.

Sub als Dipol in Wand ist Widerspruch in sich, außer es handelt sich um Stummelwand, die beidseitig im selben Zimmer ist.

TMT und HT in Wand hätten allerdings mit den ganz normalen Reflexen von den ca. 1 m entfernten Seitenwänden zu kämpfen.

EMP
08.12.2017, 20:38
Ich lass mich auch gerne überzeugen, nur mein Akustik Prof hat es vor 2 Tagen noch mit Feder Masse erklärt :)

Wie kommst du auf: p = s_a*integral(q*dt)?


VG Michi

fosti
08.12.2017, 21:02
Moin Michi,

das mech. äquivalent steht doch dahinter ;)

Tipp: Einheiten checken!

Ich habe bei Prof. Sennheiser Elektroakustik gehört.

Viele Grüße,
Christoph

Ausgeschiedener Benutzer
09.12.2017, 00:05
I am turning 82 on this Thanksgiving Day and maybe it's time for Frank (www.magicLX521.com (https://www.magiclx521.com/epages/17940394.sf/en_GB/?ObjectPath=/Shops/17940394)) to carry the open-baffle and neutral-sound-dispersion flag forward.Quelle: http://www.linkwitzlab.com/BA-2017/lxmini+2.htm

Das klingt nicht gut. Anscheinend will sich SL doch langsam "zur Ruhe setzen".

EMP
09.12.2017, 05:25
Moin Michi,
[...]

Viele Grüße,
Christoph

Morgen Christoph,

ok, wenn man das die Herleitung war, dann ist es nachvollziehbar. Dachte das war nur zur Veranschaulichung.

Was "ihr" jetzt gemacht habt: Steifigkeit ist unabhängig von der Öffnung, dafür sinkt die Masse mit steigendem Querschnitt. Für mich als Mechaniker abwegig, aber sonst funktionieren die Formeln nicht. Somit wurden die akustische Masse/Steifikeit so definiert, damit sie in den Formeln Sinn machen (was auch legitim ist) und seine Richtigkeit hat.

Was für mich aber dennoch nicht erklärkt, wieso du den Feder Masse Ansatz als falsch ab tust?

Dein Ansatz ist richtig (soweit zumindest in meinen Augen), aber das heißt ja nicht, dass der andere Ansatz falsch wird :)

VG Michi

fosti
09.12.2017, 07:20
Moin Michi,

ja die akustischen Einheiten sind in der Tat gewöhnungsbedürftig. Vielleicht sollte man auch nicht "akustische Masse" sondern "akustische Trägheit" sagen. "Masse" ist irreführend. Der Unterschied ist halt wie sich die beiden Größen berechnen.

Was gleich ist, dass es sich in beiden Fällen um PT2 Systeme handelt.
:prost:

Jesse
09.12.2017, 11:57
Sub als Dipol in Wand ist Widerspruch in sich, außer es handelt sich um Stummelwand, die beidseitig im selben Zimmer ist.
Da hast du natürlich Recht. Dann nennen wir es halt geschlossenes Gehäuse mit einem Volumen >10 m³. ;)

ctrl
09.12.2017, 13:59
sorry falscher Thread

adicoustic
09.12.2017, 22:01
SL faselt dagen auch im aktuellen Beitrag von Feder-Masse-Schwinger. Soll er damit mal die Herleitung mit den abgestuften Rohren zeigen.... :D

Wenn die Masse-Feder-Analogie stimmen würde, dann müsste es egal sein, ob die Luftmasse im Rohr durch ein längeres oder eines mit größerem Durchmesser erhöht wird. Ist es aber nicht ;)
Durch verlängern des Rohres sinkt die Reso. Durch einen größeren Durchmesser um auf die gleiche höhere Luftmasse zu kommen, bei gleichbleibender Ausgangslänge erhöht sich die Resonanzfrequenz. Und das bei gleichbleibendem Gehäusevolumen! --> Analogie zum Feder-Masse-System stimmt so nicht!

Dass es durch mehrere unterschiedlich lange und dicke Rohre nur zu einer Abstimmfrequenz kommt stimmt, hatte ich ja obe schon gesagt.

Deinen Exkurs fand ich ja zunächst ganz interessent...

Hab mal die einschlägige Literatur quergelesen. In der Fachwelt scheint man bisher sich einig gewesen zu sein, der Heltmholtz-Resonator sei ein Feder-Masse-System. (Vielleicht hatten die Herren es nur nicht besser gewusst? :denk:)

Wie dem auch sei - Ich hab einige Zeit über Deinen Ausführungen und den Formeln gebrütet. Meiner Ansicht nach liegt ein Trugschluss vor.

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=15487&d=1512855927

Formel (3) beschreibt das Feder-Masse-System mittels der mechanischen Steifigkeit links unter der Wurzel und der mechanischen Masse rechts. Die Fläche A taucht in der Steifigkeit im Zähler und in der Masse im Nenner auf. Und es liegt nahe, hier zu kürzen.

Siehe Formel (4). Unter der Wurzel stehen jetzt eine flächenbezogen Steifigkeit und eine flächenbezogene Masse (Massenbelag), die keine Fläche mehr enthält. Der (Trug)schluss: Der Helmholtz-Resonantor könne ja gar kein Feder-Masse-System sein, weil die Resonanzfrequenz [falsch: umgekehrt] direkt proportional zur Tunnelfläche und damit Tunnelmasse ist.

Ja, scheint so. Dabei wird aber übersehen, dass die Fläche sehr wohl die Masse bestimmt, aber gleichzeitig im Quadrat in die Steifigkeit einfließt. Deswegen [falsch: sinkt] steigt f0, wenn A vergrößert wird. Teufelszeug!

Nachdem ɷ nach 2¶f aufgelöst und c² aus der Wurzel bugsiert wurden, erscheint die bekannte Formel (5), die die Nichtexistenz der Tunnelmasse vorgaukelt.

Die Formel (8) beschreibt den Zusammenhang in der akustischen Domäne. Unter der Wurzel stehen die akustische Steifigkeit und die akustische Masse. Und Formel (9): "Ups, die Fläche macht aber komische Sachen!" ;)

(Mir ist klar, dass die Portlänge l_eff in den Formeln oben einer Mündungskorrektur bedarf)

Bei mir daheim würde man dazu sagen: G'hupft wia g'schprunga.
Es bleibt alles beim Alten - und der HHR eine Feder-Masse-System :cool:

Was den HHR mit mehreren Ports angeht: Bei gleicher Länge werden die Flächen aller Ports addiert. Das ist nichts Neues. Es gibt ja gängige Anwendungen wie die Lochflächenabsorber (https://books.google.de/books?id=SKoZDgAAQBAJ&pg=PA72&lpg=PA72&dq=lochfl%C3%A4chenabsorber&source=bl&ots=6Xi0R7X4lb&sig=HPpnuJcug7Zgdq3vJwX5sBt_dII&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwioouetpf3XAhUP_qQKHVG7CloQ6AEIKjAA#v=on epage&q=lochfl%C3%A4chenabsorber&f=false), die so dimensioniert werden.

Für die Resonanzfrequenz bei Parallelschaltung von n Ports unterschiedlicher Länge würde ich die Formel erweitern nach

f = c/2¶ sqrt(1/V * (A1/l1 + ... + An/ln))

Weil's IMHO zum OT passt: Janne Ahonen, der Autor von WinISD hatte sich mal intensiv mit der Dimensionierung von BR-Ports, insbesondere der Mündungskorrektur befasst:
http://jahonen.kapsi.fi/Audio/Papers/Portlengths.pdf

Darin wiederum wird verwiesen auf
https://jlaudio.zendesk.com/hc/en-us/articles/221068047-Enclosure-Ports

...wo zu lesen steht:


The second and correct way to figure out how long each port should be follows this simple three-step procedure:


Divide the chamber volume by the number of ports you wish to use for that one chamber.
Take the quotient and use that as your Vb (box volume) in the port formula.
Do the number crunching and figure out how long each port should be.

...bedeutet, die Mündungskorrektur ergibt sich aus der Gesamtfläche aller Ports.

Bizarre
09.12.2017, 22:47
Danke Adi für die "Vorlesung". Das Schlußzitat vor allem sehr interessant.. Die Mündungskorrektur hats in sich, ...

Jetzt aber genug PT2 , OK ?...;)

BR vs.CB vs. OB wurde an anderer Stelle ja schon genügend durchgekaut. Mein Fazit : hat alles seine Vor und Nachteile. Das "optimale" Konzept hängt völlig vom individuellem Lastenheft ab.

Ein Vorteil der Dipole scheint mir der deutlich erweiterte "Nahfeld" Bereich im Hörraum. Ich hab mal mit den Watson ESL rumexperimentiert ( hatte die beim PappenBattle dabei ).
Im Diffusfeld klappt "Ping-Pong" Stereo noch ganz nett, aber es gibt keine klar erkennbare akustische 3D Bühne. Das ändert sich gewaltig, wenn die Watsons für mehr "Nahfeld" sorgen. ( der FG von 300-3000kHz -3dB ist dabei schon völlig ausreichend ).

fosti
10.12.2017, 02:36
Moin Adi,


....

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=15487&d=1512855927

...

:thumbup: und so lobe ich das, weil inkl. Einheiten! :ok:

Konnte unter dem momentanen Alkoholeinfluss :prost: nichts Widersprüchliches entdecken, außer:


......
Ja, scheint so. Dabei wird aber übersehen, dass die Fläche sehr wohl die Masse bestimmt, aber gleichzeitig im Quadrat in die Steifigkeit einfließt. Deswegen sinkt f0, wenn A vergrößert wird. Teufelszeug!....

Sollte wohl heißen:

Deswegen steigt f0, ...Viele Grüße,
Christoph

adicoustic
10.12.2017, 12:48
@fosti: Ja, sollte heißen "Deswegen steigt f0, ..." :prost:
Sollen wir den MOD bitten, die BR-Port-OT-Diskussion auszulagern?

EDIT: Ich hab's oben in Post 38 (http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showpost.php?p=221402&postcount=38) korrigiert. Danke nochmal für den Hinweis!

fosti
10.12.2017, 12:53
Nee, alles gut, hat ja SL selber angeschnitten das BR-Thema! :prost:

Bizarre
10.12.2017, 22:33
Leider findet man bei SL keine Sonogramme... Hier mal eins von der VIFATOP, (gemessen von Bee und Sailor) ,was ähnliches wie die LXmini . HT ist ein Vifa 9BN ....

Schade, hab ich keins von hinten, wo man den "Cardioide" Bereich sieht...

JFA
11.12.2017, 06:29
Aha, wichtiger Punkt. Breite Abstrahlung = schlechte Ortbarkeit?

Enge Abstrahlung = enge Phantomschallquellen
Breite Abstrahlung = breite Phantomschallquellen

Aber:
Enge Abstrahlung = instabile PSQ
Breite Abstrahlung = stabile PSQ

Heißt: bei enger Abstrahlung habe ich eine sußer präzise, exakt definierte PSQ, die aber augenblicklich zerfällt, wenn ich den Kopf auch nur einen Millimeter bewege.

Sehr frühe Reflexionen (Schallwandkanten) können störender wirken als späte (Präzedenz-Effekt hat sein Maximum erst bei 10ms)

capslock
11.12.2017, 12:55
Muss ich nochmal drüber nachdenken. Wenn den Klarinettenspieler vor die Wand stellen würde, dann würde er ja wie eine Punktlichtquelle in alle Richtungen gleichmäßig abstrahlen, also bekomme ich unendlich viele reflektierte Punktschallquellen. Trotzdem kann ich ihn gut orten. Das spräche für einen Omni, aber vermutlich nur in mono...


Andere Frage: hat mal jemand eine Orion gegen eine Grimm LS1 gehört? Gleicher TMT, ähnlich breite Schallwand, aber Dipol vs. CB.

fosti
11.12.2017, 13:17
Muss ich nochmal drüber nachdenken. Wenn den Klarinettenspieler vor die Wand stellen würde, dann würde er ja wie eine Punktlichtquelle in alle Richtungen gleichmäßig abstrahlen, also bekomme ich unendlich viele reflektierte Punktschallquellen. .....

Äh nee, weil der Ursprungsraum (mit seinen Reflektionen) sollte auf der Originalaufnahme ja schon drauf sein.....beim "Rest" Monohühner) ist eh' fast alles egal....:engel:

Diskus_GL
11.12.2017, 13:45
Wenn den Klarinettenspieler vor die Wand stellen würde, dann würde er ja wie eine Punktlichtquelle in alle Richtungen gleichmäßig abstrahlen, also bekomme ich unendlich viele reflektierte Punktschallquellen. Trotzdem kann ich ihn gut orten. Das spräche für einen Omni, aber vermutlich nur in mono...


Im Prinzip schon richtig gedacht. Die Reflexionen des Klarinettenspielers werden aber nicht als weitere einzelne Punktschallquellen wahrgenommen. Das Gehör ist ja ohrenfällig schon in der Lage Klangstrukturen die ähnlich sind zusammenfassend auszuwerten (entscheidned zum Verständnis dessen was man hört ist zu berücksichtigen wie das das Gehör den Schall "verarbeitet" - weniger wie sich der Schall physikalisch verhält).

Inwieweit das auch auf einer technischen Aufnhame so für das Gehör verwertbar ist, hängt allerdings von mehreren Faktroren ab (z. B. Mikropositionen oder Signalreproduktionstreue der Anlage, etc.).
Eine Philosophie bei Anlagen ist ja daher auch, das auch die Box in einem Raum ein Reflexionsbild erzeugen sollte, wie jede andere Schallquelle in diesem Raum, damit der von der Box abgestrahlte Schall vom Gehör als "in diesem Raum entstanden" empfunden wird. Das Gehör ist wohl recht gut in der Lage die "Rauminformation" recht schnell und gut zu erfassen und dies bei der Auswertung weiterer Schallquellen in diesem Raum zu berücksichtigen (der Cocktaileffekt ist ein auf ähnlichen Prinzipien basierendes Hörphänomen - siehe auch Blauert´s "Hören in Räumen").

Für Boxen hiesse das, das sie ruhig den Schall in alle Richtungen des Raums abstrahlen sollten... Frühe Reflexionen sollten aber vermieden werden - späte (>5ms) dann aber möglichst tonal wie der Direktschall...

Grüße Joachim

adicoustic
16.12.2017, 11:01
Nee, alles gut, hat ja SL selber angeschnitten das BR-Thema! :prost:

Dann möchte ich Dich bitten, das Rätsel aufzulösen. Was ist der HHR, wenn er, wie Du schreibst, kein Feder-Masse-System ist?

EMP
16.12.2017, 11:57
Dann möchte ich Dich bitten, das Rätsel aufzulösen. Was ist der HHR, wenn er, wie Du schreibst, kein Feder-Masse-System ist?

Ich konnte Christoph dazu ja keine konkrete Aussage entlocken, vll. hast du mehr Glück :D

E: Und ja, die akustische Betrachtung scheint auch ihre Daseinsberechtigung zu haben, was die Feder-Masse Betrachtung aber nicht falsch macht.

fosti
16.12.2017, 12:01
Hatte ich doch schon in #40 geschrieben.

Der Schlüssel liegt, wie Du schon sagtest darin:

Für die Resonanzfrequenz bei Parallelschaltung von n Ports unterschiedlicher Länge würde ich die Formel erweitern nach
f = c/2¶ sqrt(1/V * (A1/l1 + ... + An/ln))Darauf kommt man bei der Analogie mit echten Portluftmassen und von den Portflächen abhängigen Steifigkeiten nicht so ohne Weiteres beim "Mehrfachen"-HHR. Mit den Schallfeldgrößen ergibt es sich aber zwingend. Warum dann umständlich mit x Erweiterungen, wenn es auch einfach geht. Am Namen liegt mir nichts. Die Mechaniker haben ja auch bis es anständige Mathematikprogramme gab, elektr. Schaltungssimulatoren wie SPICE für mechanische Problerme "missbraucht"...:D

:prost: