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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : SB-Acoustics SB34SWPL - Einordnung?!



Köter
25.01.2018, 12:55
Hi,

Ich bin vor einiger Zeit beim stöbern auf den Seiten von SB-Acoustics auf den neuen Subwoofer Treiber SB34SWPL76-4 gestoßen. Dieser hat eine sehr niedrige Fs, starken Antrieb, hohen Xmax usw. und ist mit einem EBP von rund 55 für kleine geschlossene Gehäuse geeignet... Wenn ich das Chassis simuliere erhalte ich zwischen 22 Litern und 50 Litern sehr brauchbare Ergebnisse.
Das müsste ihn doch eigentlich für die im Moment so beliebten Multisub / SBA / DBA Anwendungen prädestinieren. Bei Intertechnik und einigen anderen europäischen Händlern ist er gelistet - damit sollte die Beschaffung auch nicht das Problem sein. Preislich auch voll konkurrenzfähig.

Allerdings findet man im Web keinerlei Erfahrungen, auch nicht im großen englischsprachigen DIY Forum...

Hier die Beschreibung mit technischen Daten und TSPs:

Special Features



Long stroke design
Linear high stability suspension
Low damping rubber surround
3’’ copper voice coil
Non-conducting reinforced fibre glass coil former
Very stiff hard paper cone (made in-house)
Vented cast aluminium chassis
Large vented motor system and vented coilformer
Long life silver lead wires

Specifications:
Nominal Impedance4 ΩFree air resonance, Fs19 HzDC resistance, Re3.5 ΩSensitivity (2.83 V / 1 m)85 dBVoice coil inductance, Le5.3 mHMechanical Q-factor, Qms8.6Effective piston area, Sd458 cm2Electrical Q-factor, Qes0.34Voice coil diameter76 mmTotal Q-factor, Qts0.33Voice coil height38 mmMoving mass incl.air, Mms266 gAir gap height8 mmForce factor, Bl18.0 TmLinear coil travel (p-p)30 mmEquivalent volume, Vas78.5 litersMagnetic flux density0.62 TCompliance, Cms0.26 mm/NMagnet weight2.4 kgMechanical loss, Rms3.7 kg/sNet weight7.68 kgRated power handling*300 W

Vielleicht findet jemand von Euch noch einen Haken an der Sache?
Es geht mir auch weniger um einen konkreten Bauvorschlag als um einen Austausch für und wider. Generell gefallen mir die Produkte von SB-Acoustics sehr gut - deshalb bin ich gespannt auf eure Meinungen.

Viele Grüße,
Köter

Lauscher
12.06.2018, 06:11
Hallo,

ich bin auch über diesen Treiber gestolpert :)

hat einer der Profis eine Meinung ?

Viele Grüße
Jens

Köter
12.06.2018, 09:01
Hi!

Freut mich, dass es hier ein wenig weiter geht bzw. dass Interesse besteht.

Im Vergleich zum Scan Speak Discovery 30W/4558T00 macht der SB-Treiber imho eine gute Figur. Er ist zwar rund 3dB leiser, kommt aber mit einem kleineren Gehäuse zurecht und verträgt mehr Auslenkung & Leistung...

Würde mich freuen wenn es hier noch weitere Meinungen gibt. Der Treiber wäre echt interessant zur Ergänzung meiner SB-Lautsprecher...

Beste Grüße,
Köter

a.j.h.
12.06.2018, 09:43
Das Ding wird im Reflexgehäuse umdie 40 Liter laufen. Toll, wenn man solche Kisten mag. Bei solch kleinen Gehäusen mit tiefer unterer Grenzfrequenz hast du allerdings auch eine Kompressionskiste mit relativ starken Verzerrungen. Große Gehäuse sind da im Vorteil, besonders wenn's auch mal lauter gehen soll. Das sagen die TSP nämlich nicht. Man kann jetzt über Verzerrungen im Bass diskutieren,... werde ich nicht machen, weil ich genügend von diesen kleinen Kisten gehört habe.

Der von dir erwähnte Discovery nimmt sich deutlich mehr Volumen... Das hat entsprechend Vorteile.

Ich erwähne das nur, weil du nach "einem Haken" gefragt hast.
Ich würde keine Kohle für einen solchen High-Tech-Treiber ausgeben, um dann einen solchen Bass zu bekommen. Nur, um ein kleines Gehäuse zu haben. Das wird ein Würfel mit einer Kantenlänge, wo das Chassis von den Massen gerade mal rauf passt. Nee danke....

Lauscher
12.06.2018, 11:31
Hallo Andreas,

Danke für Deine Einschätzung. :)

Hast Du eine Empfehlung für einen CB Sub ? Sollte so klar und unverzerrt wie möglich klingen - Ripol mit mehr druck ?. Raumgröße ca 70 m2.
Aktiv mit Acourate betrieben. Maximalpegel ist mir nicht so wichtig.
Auf was sollten wir achten ?

Oder anders gefragt: Was für ein Sub spricht Dich an - Was wäre Dein Wunschsub ?

Viele Grüße
Jens

Köter
12.06.2018, 13:23
Moin Jens,

diesen Thread kennst du?

https://www.beisammen.de/index.php?thread/121691-subwooferchassis-messvergleich/

Grüße,
Köter

Lauscher
12.06.2018, 13:57
Hallo Köter,

nein - kannte ich noch nicht. :)

Ich rackere mich da mal durch.

Viele Dank und viele Grüße
Jens

BiGKahuunaBob
13.06.2018, 14:55
Das Ding wird im Reflexgehäuse umdie 40 Liter laufen. Toll, wenn man solche Kisten mag. Bei solch kleinen Gehäusen mit tiefer unterer Grenzfrequenz hast du allerdings auch eine Kompressionskiste mit relativ starken Verzerrungen. Große Gehäuse sind da im Vorteil, besonders wenn's auch mal lauter gehen soll. Das sagen die TSP nämlich nicht. Man kann jetzt über Verzerrungen im Bass diskutieren,... werde ich nicht machen, weil ich genügend von diesen kleinen Kisten gehört habe.

Der von dir erwähnte Discovery nimmt sich deutlich mehr Volumen... Das hat entsprechend Vorteile.

Ich erwähne das nur, weil du nach "einem Haken" gefragt hast.
Ich würde keine Kohle für einen solchen High-Tech-Treiber ausgeben, um dann einen solchen Bass zu bekommen. Nur, um ein kleines Gehäuse zu haben. Das wird ein Würfel mit einer Kantenlänge, wo das Chassis von den Massen gerade mal rauf passt. Nee danke....

Verstehe die Argumentation nicht ganz...
Bei der Subwoofer Anwendung wäre das ganze ja aktiv und sinnvollerweise auch entzerrt – so lässt sich das Mehr an xmax und die elektrische Belastbarkeit gegenüber dem Discovery gezielt nutzen. Wiese soll das nicht gut klingen? Habe ich persönlich genau andere Erfahrungen. Zumal die Modenanregung im Raum ja ohnehin alles andere was man hier diskutieren könnte um Größenordunungen überspielt. Und kleine Gehäuse zu haben ist doch DER Vorteil, insbesondere dann bei man etliche Treiber unterbringen und im Raum verteilen will.

Der Treiber an sich ist interessant und auch preiswürdig!

a.j.h.
14.06.2018, 05:57
Kleine Gehäuse komprimieren gegenüber großen Gehäusen. Da Luft eine nichtlineare Feder ist, bedeutet das nichtlineare Verzerrungen, also Klirr. Und das umso stärker, je kleiner das Gehäuse gegenüber dem Hubraum wird. Und der Hubraum ergibt sich aus der erzielbaren Frequenz und gefordertem Schalldruck. Das ist eine Sache, welche die TSP und Simulationen nicht sagen.
Da liegt der Nachteil solcher Tieftöner, die für - eigentlich - zu kleine Gehäuse entwickelt wurden.
Dass der Markt danach ruft (WAF etc.), ist der Grund, warum es sie gibt.
Und für Heimkino und andere Kawumms-Anwendungen mag das oben geschriebene wohl auch eine untergeordnete oder keine Rolle spielen - für "richtigen" Tiefton aber schon.

Wenn klein, dann lieber nicht so tief und vielleicht sogar geschlossener Einbau? Dipol (ob klassisch, nach Linkwitz oder als Ripol) wirft das Problem mit der Aufstellung auf.
Wie so oft: Es muss halt ein sinnvoller Kompromiss gefunden werden. Manchmal ist das vielleicht sogar ein "zu kleines" Gehäuse. Ich wollte nur den "Haken" an der Sache erwähnen.

Raummoden, aktive Entzerrung, viele Subs im Raum verteilt,... Das sind nochmal ganz andere Punkte.

BiGKahuunaBob
14.06.2018, 08:11
Raummoden, aktive Entzerrung, viele Subs im Raum verteilt,... Das sind nochmal ganz andere Punkte.

Ja und zwar die deutlich wichtigeren :prost:

Die Nachteile die Du beschreibst sind mE eher akademisch, auch wenn Du die Nichthörbarkeit von Klirr in diesem Bereich ja nicht besprechen willst – kurios dabei ist, das vor einigen Jahren ein URPS genau wegen des Klirrs so populär war :cool:

Ich denke die Präferenz für große Gehäuse kommt noch aus einer Zeit wo die Chassies wenig Hub hatten und Verstärkerleistung verhältnismäßig teuer waren, man also man nur über Membranfläche und eben Gehäusevolumen mit zwingende Ventilation skalieren konnte. Selbst oder gerade im PA Bereich baut man kompakter und die meisten neuen Treiber die ich in den letzten 10 Jahren gesehen haben verfügen über deutlich höheren xmax...

Köter
14.06.2018, 09:06
Hey - hier kommt ja richtig Bewegung in die Sache - Danke dafür! :thumbup:

So ein Stück weit hat Andreas schon recht. Durch den großen Korbrand braucht allein die Gehäusefront eine Kantenlänge von rund 35 cm. Rechnet man mit einer Materialstärke von 18 mm erreiche ich bei einer Brutto Tiefe von 25cm bereits die 21 Liter Nettovolumen. Berücksichtigt man jetzt auch noch die Volumenverdrängung vom Chassis komme ich mit einer Gehäusetiefe von 30 cm bereits auf ein Netto-Volumen von 26 Litern und abzüglich Chassis und Versteifung auf 22 Liter und eine 0,7er Güte... Für einen 30er Sub ist das verflucht klein und nahezu in jedem Wohnzimmer unterzubringen >> es lassen sich auch mehrere Subs stellen!

Wie sich der Klirr dann auswirkt (und bei welchen Pegeln) kann ich leider nicht beurteilen...

Grüße,
Köter

BiGKahuunaBob
14.06.2018, 09:31
... Für einen 30er Sub ist das verflucht klein und nahezu in jedem Wohnzimmer unterzubringen >> es lassen sich auch mehrere Subs stellen!



Genau... da würd ich lieber 4x geschlossene "Flachsubwoofer" an Wand/Boden stellen, günstige 4-Kanal PA Endstufe dran, entzerrt via AVR oder externem DSP und fertig ist das Ganze.

Alternativ eben ein oder zwei BR-Kühlschränke, die weit weniger Leistung, dafür aber mehr Volumen fressen, die Ventilierung* dann bei dem Hub und Pegel dann strömungsoptimiert werden muss und man dann in der Aufstellung deutlich eingeschränkter ist.

Das scheint aber eine Philosophiefrage zu sein, die akustische Performance ist im Bass mE jedenfalls durch andere Dinge stärker beeinflusst (siehe oben)...


--
* = ne ordentliche BR-Abstimmung bei 20 Hz oder was man im Heimkino braucht, stelle ich mir ohnehin abenteuerlich vor (Dimension Rohre) und sie höher zu legen, versetzt die Aufhängung des Treibers unterhalb der Abstimmung in Chaos...

a.j.h.
14.06.2018, 09:37
Ich meine, dass Klirr immer ein Thema ist - auch im Tiefton. Das hat überhaupt keine historischen Hintergründe. Man war auch in den 70'ern in der Lage, solche Tieftöner zu bauen. JBL hat da im Prinzip alles vorgemacht, was heute auch gebaut wird. Die JBL-Ingenieure sind damals nur nicht so doof gewesen, solche Luftpumpen zu bauen.
Entzerrungen wurden seinerzeit auch aktiv gemacht - heute hat man dafür natürlich deutlich stärkere Werkzeuge dafür (DSP). Aber die nichtlinearen Verzerrungen aus Unlinearitäten (Antrieb, Luftvolumen,... etc.) sind dadurch nicht korrigierbar (jedenfalls nicht mit Hausmitteln).

a.j.h.
14.06.2018, 09:50
...
Das scheint aber eine Philosophiefrage zu sein, ...

Das ist wohl so. Man entscheidet sich für oder gegen etwas. Die Gründe dafür kann man als "Philosophie" sehen.

BiGKahuunaBob
14.06.2018, 10:03
Ich meine, dass Klirr immer ein Thema ist - auch im Tiefton.

Klippel nennt 10 % noch "linear" und setzte damit einen Industriestandard.

Wie auch immer, mich würde eine Vergleichsmessung interessieren um die beiden Philosophien konkret mit Zahlen zu untermauen... solange ist es nur eine Philosopie mit persönlichen Präferenzen.

a.j.h.
14.06.2018, 10:53
Klippel nennt 10 % noch "linear" und setzte damit einen Industriestandard.

...

Und diese 10% sind praktisch gar nicht mal so leicht zu erreichen. Vor allem bei großen Pegeln.
Wobei ich mir gar nicht sicher bin, ob Klippel sich mit der Aussage lediglich auf Unlinearitäten im Antrieb beschränkt. Da könnte man dann den Klirr in den Grenzen des mechanischen Hubs des getesteten Chassis betrachten. Das Gehäuse kommt da noch obendrauf(?).

FoLLgoTT
14.06.2018, 11:29
Wobei ich mir gar nicht sicher bin, ob Klippel sich mit der Aussage lediglich auf Unlinearitäten im Antrieb beschränkt.

Xmax ist definiert als maximal 10% THD, egal welcher welcher Parameter (Bl, CMS, Le) diese Grenze zu erst erreicht. Die anderen können total geil sein. Es reicht ein Parameter, der früher limitiert, um Xmax festzulegen.


Das Gehäuse kommt da noch obendrauf(?)

Ja, das kommt immer obendrauf. Allerdings kann es auch sein, dass die Asymmetrie der Luftfeder der Asymmetrie des Treibers entgegenwirkt. Oder andersrum... ;)

Lauscher
14.06.2018, 11:33
Darf ich als Anfänger mal dazwischen grätschen ? :) und 3 Fragen stellen ?

1
Wenn ich das Gehäusevolumen gleich auf CB mit einen Qtc von 0,5 auslege - wären dann die Bedenken von zu wenig Volumen beseitigt / Luftpumpen Effekt - bei diesem Treiber ?


2
Gibt es eine Software mit dem ich den Klirr aufgrund der Herstellerparameter vorher simulieren / bestimmen kann ? Evtl. auch die benötigte Endstufenleistung ?

3
Welchen Treiber würdet Ihr für CB und bestmöglichen Klang bevorzugen ? Ich entzerre aktiv.

Viele Grüße
Jens

Köter
14.06.2018, 11:35
Hallo Nils,

schön, dass auch du hier her gefunden hast.
Da du ne Menge Know How und Erfahrungen im Bereich SBA / DBA bzw. Subwoofer in kleinen geschlossenen Gehäusen hast mal frech gefragt:
Was hälst du von dem SB34SWPL? Könnte doch eine Interessante Alternative zu XXLS, Scan 30W, JBL CS1214, Dayton Ultimax etc. sein? Insbesondere bei beengten Platzverhältnissen...

Grüße,
Köter

a.j.h.
14.06.2018, 11:45
..., dass die Asymmetrie der Luftfeder der Asymmetrie des Treibers entgegenwirkt. Oder andersrum... ;)

Das wäre mal 'ne Nummer... Bin mir aber ziemlich sicher, dass es solche Treiber nicht gibt. Oder nur zufällig.. Die wären dann ja - ohne Gehäuse beim Vermessen "freiluft" - unlinear. Test nicht bestanden :D

a.j.h.
14.06.2018, 11:52
Um das mal klarzustellen: Ich möchte die Sachen von SB auf keinen Fall schlecht machen. Da gibt's (für mich) ein paar richtig gute HighTech-Chassis.

FoLLgoTT
14.06.2018, 11:53
Was hälst du von dem SB34SWPL? Könnte doch eine Interessante Alternative zu XXLS, Scan 30W, JBL CS1214, Dayton Ultimax etc. sein? Insbesondere bei beengten Platzverhältnissen...

Preislich und von der Auslenkung her ist der auf jeden Fall interessant. Aber ohne Test kann ich nicht wirklich mehr dazu sagen. Wenn du einen kaufst und dich an Hank bei Beisammen wendest, misst er den eventuell mal so durch, wie er das bei den anderen getan hat. Sofern er die Gehäuse überhaupt noch hat. :)


Das wäre mal 'ne Nummer... Bin mir aber ziemlich sicher, dass es solche Treiber nicht gibt. Oder nur zufällig..

Jedenfalls wäre es doch mal interessant, einen asymmetrischen Treiber andersherum einzubauen und zu vergleichen... ;)

a.j.h.
14.06.2018, 11:58
Der assymmetrische Einbau zweier Tieftöner ist ja nicht ganz neu. Also den einen richtig rum - den anderen mit dem Korb nach aussen. Auch bei offenen Gehäusen schon gesehen.

FoLLgoTT
14.06.2018, 12:01
Der assymmetrische Einbau zweier Tieftöner ist ja nicht ganz neu. Also den einen richtig rum - den anderen mit dem Korb nach aussen. Auch bei offenen Gehäusen schon gesehen.

Ich meinte nicht zwei Tieftöner, sondern nur einen. Also einmal korrekt herum einbauen und einmal falsch herum. Beide male den Klirr messen und K2 vergleichen. Bei einer Einbaurichtung müsste K2 niedriger sein.

a.j.h.
14.06.2018, 12:06
Aaaalso:
Der Antrieb verliert zum Auslenkungsende an Kraft.
An dieser Position hat er die Gehäuseluft am stärksten komprimiert.
Die Luftfeder macht an dieser Stelle aber schon "zu" - wird "hart".
Prinzipiell egal, ob "links- oder rechtsrum" eingebaut. Nur anders ausgeprägt.

a.j.h.
14.06.2018, 12:07
Um das mal klarzustellen: Ich möchte die Sachen von SB auf keinen Fall schlecht machen. Da gibt's (für mich) ein paar richtig gute HighTech-Chassis.

http://www.sbacoustics.com/index.php/products/subwoofers/15-sb42fhcl75-6/

:p

Solche Treiber gibt's kaum noch.

FoLLgoTT
14.06.2018, 12:13
Aaaalso:
Der Antrieb verliert zum Auslenkungsende an Kraft.
An dieser Position hat er die Gehäuseluft am stärksten komprimiert.
Die Luftfeder macht an dieser Stelle aber schon "zu" - wird "hart".
Prinzipiell egal, ob "links- oder rechtsrum" eingebaut. Nur anders ausgeprägt.

Das denke ich nicht. Der Antrieb des Treibers verliert eben asymmetrisch an Kraft, das heißt, z.B. nach außen schon nach kurzer Auslenkung und nach innen nach größerer. Das überlagert sich mit der Luftfeder und kann sich eben konstruktiv oder destruktiv überlagern.

Hier ist ein Beispiel für eine asymmetrische Kennlinie. Stellt man sich nun eine invertierte vor (ist da gestrichelt eingezeichnet) und multipliziert sie, wird es wieder symmetrisch.

43813

Köter
14.06.2018, 12:42
Hi,

danke für deine Einschätzung! :D

Grüße

DesLumos
14.06.2018, 14:48
Im Bassbereich "glaube" ich an den Frequenzgang. Wenn der Frequenzgang bei einem geschlossenen Gehäuse gleich ist wird sich das auch sehr "gleich" anhören solange die Verzerrungen nicht enorm sind und man nur Sinustöne anhört.

Was sich aber bemerkbar macht sind Veränderungen im Frequenzgang bei höherer Auslenkung durch Veränderung aller mechanischen und elektrischen Parameter (Aufhängung, Luftfeder, Antrieb), Sowie der Erwärmung der Schwingspule und der damit einhergehenden Parameteränderung vom Chassis. Typischerweise steigt damit dann insgesamt die Resonanzfrequenz im Gehäuse bei höherer Belastung an und aus einem geraden Frequenzgang bildet sich ein Peak (Qtc steigt z.b. von 0,7 auf 1)

Was eine interessante Versuchsreihe wäre ist wie stark sich das tatsächlich auswirkt.

Dafür würde ich ein und den selben Subwoofer (Beispiel Peerless XXL, SB34SWPL oder vergleichbar) einmal z.B. in ein 55L Gehäuse einbauen und einmal in ein 25L Gehäuse. In beiden Fällen wird der Frequenzgang auf linear bis 30Hz hinunter glattgezogen (Abfall erst darunter)
Dann misst man mit einem 30-100 Hz Sweep bei 80dB in einem Meter Entfernung und einem bei 100dB in einem Meter Entfernung (das sollte mit den meisten 12"ern noch möglich sein).
Eventuell könnte man die 100dB Messung 2 hintereinander durchführen um eine Erwärmung zu simulieren.

Es wird dann jeweils betrachtet wie sehr sich die Varianten in Sachen Klirr und Frequenzgang unterscheiden.

Das sollte tendenziell eine Antwort auf die Frage geben ob von einem Subwoofer im kleinen Gehäuse der dann entsprechend mehr Leistung braucht die gleiche akustische Performance zu erwarten ist wie von einem Subwoofer in einem größeren Gehäuse.

Ist das Gedanklich sinnvoll? Wenn ja könnt ich so einen Test mal anwerfen wenn die Nachbarn nicht da sind :D

lg Ralf

BiGKahuunaBob
14.06.2018, 17:13
Was eine interessante Versuchsreihe wäre ist wie stark sich das tatsächlich auswirkt.

Dafür würde ich ein und den selben Subwoofer (Beispiel Peerless XXL, SB34SWPL oder vergleichbar) einmal z.B. in ein 55L Gehäuse einbauen und einmal in ein 25L Gehäuse. In beiden Fällen wird der Frequenzgang auf linear bis 30Hz hinunter glattgezogen (Abfall erst darunter)
Dann misst man mit einem 30-100 Hz Sweep bei 80dB in einem Meter Entfernung und einem bei 100dB in einem Meter Entfernung (das sollte mit den meisten 12"ern noch möglich sein).
Eventuell könnte man die 100dB Messung 2 hintereinander durchführen um eine Erwärmung zu simulieren.

Es wird dann jeweils betrachtet wie sehr sich die Varianten in Sachen Klirr und Frequenzgang unterscheiden.

Das sollte tendenziell eine Antwort auf die Frage geben ob von einem Subwoofer im kleinen Gehäuse der dann entsprechend mehr Leistung braucht die gleiche akustische Performance zu erwarten ist wie von einem Subwoofer in einem größeren Gehäuse.


Genau nach solchen Zahlen hatte ich gefragt, ansonsten ist das nur Stammtisch (kein Vorwurf).

Unabhängig davon, halte ich die hier diskutierte Option mit vielen kleinen und (mutmaßlich) klirrenden CB-Gehäusen sinnvoller, als wenigen große BR-Kisten :prost:


PS: Ich halte die Betrachtung der TSP bei diesen Pegeln ohnehin für nicht relevant, spätestens bei aktiver Entzerrung ist das alles egal... am Ende zählt hier nur mechanische (xmax) und elektrische Belastbarkeit.

Köter
18.06.2018, 09:28
Hallo Ralf,

ich wäre sehr interessiert an den Ergebnissen eines solchen Versuchs - also nur zu! :D
Vielen Dank für dein Engagement!

Grüße,
Köter

DesLumos
18.06.2018, 10:15
Ich warte noch darauf dass mein Micro von der Kalibrierung zurück kommt dann geht es los!

LG Ralf

rkv
18.06.2018, 10:50
spätestens bei aktiver Entzerrung ist das alles egal... am Ende zählt hier nur mechanische (xmax) und elektrische Belastbarkeit.

Aber auch nur, wenn die Entzerrung die anwachsende Nichtlinearität des Antriebs bei größer werdenden Auslenkungen berücksichtigt.

BiGKahuunaBob
18.06.2018, 12:21
Aber auch nur, wenn die Entzerrung die anwachsende Nichtlinearität des Antriebs bei größer werdenden Auslenkungen berücksichtigt.

Kann man machen (Sensorregelung, Vorsteuerung via DSP, etc), muss man aber nicht beim dem Material hier... Klirr scheint in Bassbereich weniger kritisch, bis unhörbar zu sein.

BiGKahuunaBob
18.06.2018, 13:04
Um mal mit ein paar Zahlen zu starten:
In der folgenden Simulation (WinISD) ist das mögliche maxSPL gezeigt, also, das was der Treiber leistet, wenn man die Treibereignen Möglichkeiten mechanisch und elektrisch ausreizt. Wahrscheinlich geht noch mehr, aber hier soll es um den Vergleich gehen. Ich habe drei Kandidaten genommen, den hier diskutierten SB34SWPL (grün), den erwähnten Scanspeak 30W/4558T00 (blau) und einen BMS 12" PA mit viel xmax zum Vergleich (12S305, rot). TSP, xmax und elek. Belastbarkeit kommen alle aus den (hoffentlich fehlerfrei abgetippten) Herstellerdatenblättern. Eingebaut in jeweils in 40l geschlossen, also für einen 12"er recht kompakt.

43844

In den Bereich bis unten angrenzend zur jeweiligen Linie kann man nun entzerren, d.h. die Kurve beliebig verbiegen, entsprechenden Verstärker vorausgesetzt. Es geht hier nicht um die exakten SPL, sondern soll lediglich dazu dienen, wie sich die Treiber jeweils in dem gleichen kompakten Gehäuse verhalten. Der SB ist <30Hz minimal lauter, darüber aber deutlich leiser. ScanSpeak und BMS sind <50Hz fast deckungsgleich, darüber ist der BMS massiv lauter, bei 100 Hz gar +7 dB!

Für den Subwoofer Betrieb bis in den Tiefbassbereich halte ich alle drei Treiber in dem gegebenen Gehäuse für geeignet, sie unterschieden sich im Ober- und Kickbassbereich, also subjektiv deutlich :cool: Interessant wäre nun das Klirrverhalten im gegebene Gehäuse und der angewendeten Entzerrung. Und noch interessanter dann die Hörbarkeit, falls die Werte von einem großen BR Gehäuse substanziell abweichen (Klirr auch unterhalb der BR Abstimmung beachten)...

Köter
18.06.2018, 13:59
Hi,

vielen Dank schon mal für den Vergleich!
Heißt das, du simulierst den Scan mit 150 W, den SB mit 300 W und den BMS mit 800 W?

Der BMS ist bei 100 Hz immerhin 10dB lauter als der SB!

Grüße

BiGKahuunaBob
18.06.2018, 14:44
Heißt das, du simulierst den Scan mit 150 W, den SB mit 300 W und den BMS mit 800 W?


ja, WinISD leitet so maxSPL her.



Der BMS ist bei 100 Hz immerhin 10dB lauter als der SB!

ja, PA eben :cool:
Für den Bereich ist er im Grunde optimiert, aber durch das große xmax kann der auch Tiefbass.

Köter
19.07.2018, 07:35
Hallo Ralf,

ohne drängen zu wollen und nur um am Ball zu bleiben:
Bist du schon dazu gekommen die Vergleichsmessungen zu machen? :engel:

Grüße!

Lauscher
19.07.2018, 07:44
Würde mich auch noch sehr interessieren :)

Selbst bei CB mit einem Qtc von 0,5 braucht der Treiber nur ca. 40 Liter.

Das wäre schon sehr angenehm. Wenn das ohne Nachteil wäre.....

Viele Grüße
Jens

Köter
07.08.2018, 15:02
Hi Zusammen,

Hat sich schon mal jemand von Euch mit den neuen Peerless SDF Woofern beschäftigt?
Ich warte noch auf das 12" Modell, das 10" Modell wird in den Staaten ja bereits verkauft:
SDF-250F75PR01-06

Grüße,
Köter