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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Moni-DXT (Seas DXT + Tang Band W4 1720)



Sathim
16.03.2018, 14:57
Hallo zusammen,

ich möchte hier die Entstehung der "Moni" dokumentieren.
Ziel ist ein sehr kompakter Lautsprecher mit sauberem Abstrahlverhalten
und genug Tiefgang, um auch ohne Subwoofer ein bisschen Spaß haben zu können.
Ideal z.B. als Schreibtisch-LS oder kompakter Surround Satellit (hochpassgefiltert).

Ein bisschen "Monitor" steckt natürlich drin im Namen, die Assoziation
meinerseits ist aber eigentlich eine andere: Eine gute Freundin aus der
Kindergarten- und Grundschulzeit:

Moni war weder besonders groß nach sah sie krätig aus, aber wehe wenn
sie den Mund aufgemacht hat ;-) Und wo sie hinlangte, wuchs auch so schnell kein Gras mehr :-D


Hier die Zutaten:

Seas DXT Kalotte
- hinreichend bekannt, weit verbreitet - einfach zu beschalten

Tang Band W4 1720
- 125mm Tiefmitteltöner mit ordentlich Übergewicht (BMI entspricht so 45-50)

Der kleine TB bekommt 6l Volumen (brutto) zum Austoben und wird auf 55Hz abgestimmt.
So sind simuliert ~60Hz bei -3dB drin, was Berichten nach auch realistisch ist.

Die Schallwand fällt simpel rechteckig mit umlaufender Fase aus, so "sieht" der
Hochtöner möglichst wenig Schallwand und mit 15,5cm Gesamtbreite gibt es eine
auch angenehm schlanke Erscheinung. (Maße insgesamt 270*155*235 (H/B/T))

Angetrieben wird vollaktiv mittels miniDSP2x4 und 2 B&O 50ASX2 Modulen, womit
mehr aus ausreichend Saft zur Verfügung steht. Da die Moni recht zierlich ausfällt,
findet die Technik ihren Platz in einem kleinen Extra-Gehäuse.

Im Sinne der Nachbaubarkeit wäre auch eine passive Weiche fein, wofür mir aber
Zeit und Teile fehlen, alle DSP-Parameter werde ich natürlich veröffentlichen.
Vielleicht ist ja am Ende jemand so überzeugt vom Konzept, dass er selbst
eine passive Weiche für die Box strickt.

Für die Frequenzweichenentwicklung habe ich ja bereits bei meinen Wohnzimmer-LS
Erfahrung mit Vituix-CAD sammeln dürfen, das wird auch hier wieder zum Einsatz kommen.

Ich habe gerade eben Angebotsanfragen für die Zuschnitte verschickt, da mir die Zeit
zum selber sägen momentan einfach fehlt. Front und Rückseite werden aus schwarzem
MDF gefertigt und geölt, den Korpus selbst will ich dann furnieren.
(Die erste eigene Furnier-Arbeit, mir graust es schon ...)

Auf geht's !

Willi
16.03.2018, 15:48
Hi Sathim.

Ich stell mal den Klappstuhl auf und lese mit.
Gutes gelingen...

Willi:)

Ausgeschiedener Benutzer
16.03.2018, 16:38
Hi Sathim,

wenn du schon einen DSP einsetzt, dann brauchst du auch nicht mit 60 Hz zufrieden sein. Mit dem Bass sind aktive korrigiert 40 Hz drin.

Udo
16.03.2018, 22:54
Hallo,

interessantes Projekt



wenn du schon einen DSP einsetzt, dann brauchst du auch nicht mit 60 Hz zufrieden sein. Mit dem Bass sind aktive korrigiert 40 Hz drin.

... allerdings ist es keine gute Idee den Frequenzgang unterhalb der BR-Frequenz (55Hz) anzuheben

-3dB 40Hz dürfte schwierig werden evt. größeres Gehäuse mit Passivmembran ...


Grüße Udo

Sathim
20.03.2018, 17:22
Ich denke Michael würde eher "zu tief" abstimmen und dann
oberhalb der Abstimmfrequenz einen Boost einbauen.

Auf 55Hz abgestimmt ergibt sich schon ein recht flacher und
eher früh beginnender Abfall, der mir aber erstmal ganz recht ist.

Ich gewinne etwas Tiefgang, die Grenzauslenkung wird nicht so
schnell erreicht und ich kann bei Bedarf mit dem MiniDSP immernoch
für ein bisschen mehr Schub oberhalb der Abstimmfrequenz sorgen.

Maximaler Tiefgang ist kein Ziel, dann doch eher wenigstens ein bisschen Pegelfestigkeit.


Ansonsten werde ich wohl doch selber sägen und fräsen müssen,
von den angefragten hat bisher keiner liefern können. Nicht das richtige
Material oder gar kein Angebot oder ausgelastet...

Sathim
11.01.2019, 00:24
Nach nichtmal ganz einem Jahr geht es hier tatsächlich schon weiter... :schnarch:

LarsNL hat ja mit seiner MiniMon schon gut vorgelegt, da er nun auch noch
aktivieren will musste ich einfach wieder loslegen :built: :p


Habe die Zuschnitte letztlich von Dabenmo machen lassen, zwischenzeitlich
die Pläne fürs Gehäuse und dessen Gestaltung zum Teufel gejagt und nun
einfach erstmal MDF roh verleimt:

http://bilder.hifi-forum.de/max/183387/img-20190110-205429_913756.jpg

http://bilder.hifi-forum.de/max/183387/img-20190110-224721_913757.jpg


Für's "Schönbauen" werden mir auch in den kommenden Monaten die
Nerven fehlen, aber Messen und Entwickeln werde ich schon hinbekommen.
Das geht immerhin zuhause, zur Werkstatt muss ich immer erst fahren.


Mal sehen, wann ich es schaffe Chassis und Gehäuse zu verheiraten.
Ich bin nun auf jeden Fall hochmotiviert, der Geruch von Frässtaub zieht einfach immer ;)

Sathim
18.01.2019, 23:32
Schleppend geht es weiter...
Gerade fange ich an, zumindest einen LS zum Leben zu erwecken.

Dämmung (Auslegung pi mal Daumen):

Deckel und Rückseite habe ich mit einem Stück 40mm Noppenschaum
versehen, Boden und Seiten mit 15mm Basotect. Da es recht eng zugeht,
habe ich das Basotect nicht bis ganz vor gezogen, es bleiben ca. 3cm Luft.
Der Magnet reicht links/rechts/unten quasi bis ans Basotect heran, die
Rückseite der Membran spielt quasi in die hohe Kante.
(Bilder kommen noch)


Abstimmung wird wie schon gesagt erstmal 55Hz sein, zumindest
in der Simulation mit WinISD so ausgelegt. Mit dem Thema Impedanz-
Messung muss ich mich nochmal genauer auseinandersetzen.

Als nächstes kommt die Innenverkabelung, das Loch für die
4kanalige Speakon-Buchse ist schon drin.

Sathim
21.01.2019, 21:46
So - ein LS ist messfertig...

http://bilder.hifi-forum.de/max/183387/img-20190121-150006_916856.jpg

Hier noch Bilder der Dämmung:

http://bilder.hifi-forum.de/max/183387/img-20190121-143401_916854.jpg

http://bilder.hifi-forum.de/max/183387/img-20190121-143420_916855.jpg


Und noch ein Bild - Messung des TT im Nahfeld, mehrere übereinander...

http://bilder.hifi-forum.de/max/183387/tt-nahfeld-mysterios_916857.jpg

Ich bekomme bei jeder Messung diese komischen Dips im Frequenzgang.
Die sind stets gleichförmig, aber jedes Mal in anderer Tonhöhe (habe aber
auch schon 2x exakt getroffen...)

Was ist das?


Gemessen ist mit einem kalibrierten ECM40, UMC202HD als PreAmp,
Ausgangsseitig MiniDSP 2x4HD direkt über USB.

Der Peak im Tiefbass wird Artefakt sein, die "gerade" nach unten durchlaufende
Messung ist mit 20ms gefenstert.




Hier noch der BR-Port im Nahfeld:

http://bilder.hifi-forum.de/max/183387/br-port-nahfeld_916870.jpg

Etwas arg tief gelandet wie mir scheint...
WinISD hat mir aber für mein im Mittel 32mm starkes Rohr 12cm angegeben...

Das erscheint mir auch etwas seltsam. :confused::confused:

Sathim
22.01.2019, 22:46
Zur BR-Abstimmung nochmal:
Der Port ist innen nicht in Wandnähe, direkt über dem Port ist Noppenschaum 40mm.
Das Volumen müsste sich ja virtuell vergrößert haben, damit die Abstimmung tiefer wird...

Wie dem auch sei, ich habe jetzt saubere Nahfeldmessungen mit dem Laptop erstellt
und angefangen, alles in VituixCad einzupflegen. (Störungen in der Messung müssen
aus mysteriösen USB/Netzteil/Miasmen-Interaktionen kommen...)

Zunächst mal den Schallwandeinfluss auf die Nahfeldmessung des TT "errechnet":
(Wie gibt man denn hier Fasen korrekt an? Wird ja immer von Verrundung ausgegangen)
http://bilder.hifi-forum.de/max/183387/diffr_917153.jpg


Dann mit dem Merger BR-Port und TT Nahfeld zusammengebracht,
die gerade erstellte Diffraction Response ebenfalls eingerechnet:

http://bilder.hifi-forum.de/max/183387/ttbrdiffr_917152.jpg


Hierbei ist pfiffig, dass VituixCad die Nahfeldmessung von TT und BR-Rohr
automatisch zusammenführt - wichtig ist es hier die korrekten Flächen anzugeben
und sowohl TT Nahfeld als auch BR-Port bei gleichem Pegel zu messen.
Nach Eingabe der Fläche bei "area" skaliert das Programm automatisch die Pegel.


Jetzt kommt die Fleißarbeit und die Winkelmessung müssen gemacht werden.
Mal sehen, wie gut ich das hier im Arbeitszimmer hinbekomme, bei der schmalen
Schallwand kann ich ja recht ja ran.

Sathim
24.01.2019, 09:43
Schlag auf Schlag http://www.hifi-forum.de/images/smilies/4.gif

http://bilder.hifi-forum.de/max/183387/ht-0-90-gate-50-ms-1-24tel_917526.jpg

http://bilder.hifi-forum.de/max/183387/tt-0-90-5ms-gate-1-24tel_917525.jpg



Gemessen wurde auf 53cm von der Vorderkante, Höhe Hochtöner.
(recht nah, aber 3x Schallwandbreite wären ja auch nur 46,5cm)

Alle relevanten Infos sollten im Titel der Bilder drin sein.
Jetzt noch exportieren und dann VituixCAD füttern.

Grundsätzlich sieht es erstmal gut aus denke ich.

Sathim
26.01.2019, 00:21
Ich habe nun alle Daten in VituixCAD eingefügt, Fern- und Nahfeld vom TT sind gefügt.

Der TT ist auf der x-Achse mit -120mm angegeben, da ich auf höhe HT gemessen
habe - ob das so korrekt ist, bin ich mir gerade aber auch nicht sicher.


Den Tangband bekomme ich problemlos entzerrt, aber beim DXT bin ich überfragt.
Funktioniert meine Schallwand nicht? Selbst mit dem zickigen Neo CD3.0 war das
hinzukriegen, hier komme ich auf keinen grünen Zweig.

Hier mal der Link zum Ordner mit allen Messungen und dem VituixCAD Projekt:

https://drive.google.com/drive/folders/1UQe6MdQybUP_o0XcNog-ae4P6QiKRvc7?usp=sharing


Ich würde mich sehr über Hilfe freuen!

Sathim
29.01.2019, 21:46
http://bilder.hifi-forum.de/max/183387/alpha-1_919015.jpg

So der aktuelle Stand - von sinnvoll kann aber noch keine Rede sein.
Der HT ist hier um 80µs/28mm versetzt.

Ich bekomme einfach keine saubere Addition der Wege hin.
Egal wie ich es anstelle - unter verschiedenen Winkeln habe
ich immer starke Einbrüche im Bereich der Trennfrequenz.

Mit Trail/Error komme ich nicht weiter. http://www.hifi-forum.de/images/smilies/8.gif

Bizarre
29.01.2019, 22:36
Hmm, 80ms sind bei mir pi mal Daumen 24m Versatz

Sathim
29.01.2019, 22:41
µS !!

Sorry :(

Slaughthammer
29.01.2019, 23:34
Du hast in REW Einkanalig gemessen. Dann ist es kein Wunder, dass die Phasenlage der beiden Treiber über verschiedene Winkel nicht konsistent ist. Also irgendwie den Messsoundkartenausgang mit einem ungenutzten Eingang derselben verbinden und in den REW Optionen entsprechend deklarieren (Timing Reference Output, Loopback Input) und unter Analysis "Use loopback as timing reference" auswählen. Dann klappts auch mit der Simulation. Erfolgreiche Konfiguration erkennst du daran, dass der Peak in der Impulsantwort jetzt nicht mehr auf 0ms liegt, sondern um die Schallaufzeit zwischen Lautsprecher und Mikro verzögert ist. REW zeigt die so errechnete Distanz auch an.

Beim Messen den Lautsprecher am besten immer nur einmal auf jeden Winkel drehen und dann TMT und HT messen. Oder Drehteller mit akkurater Winkelskala für präzise Wiederholbarkeit der Messbedingungen benutzen.

Gruß, Onno

Sathim
29.01.2019, 23:46
Oder Drehteller mit akkurater Winkelskala für präzise Wiederholbarkeit der Messbedingungen benutzen.

Genau das habe ich immerhin schonmal gemacht.


Was die 2kanalige Messung angeht habe ich aber aktuell einen Knoten im Kopf...

Messsoundkarte ist ein UMC202HD - aber nur als Eingang genutzt fürs Mic.
Abgespielt wird ja direkt via USB über das MiniDSP 2x4HD.

:confused::confused:
Vermutlich ist es auch einfach Zeit, ins Bett zu gehen...

Slaughthammer
30.01.2019, 00:12
Messsoundkarte ist ein UMC202HD - aber nur als Eingang genutzt fürs Mic.
Abgespielt wird ja direkt via USB über das MiniDSP 2x4HD.

Du misst ja immer nur einen Lautsprecher. Also solltest du für einen beim Messen ungenutzten Ausgang des MiniDSP den DSP auf lineare Ausgabe stellen und so einen neutralen Ausgang dann an den unbenutzten Eingang der UMC202HD anschließen. So ähnlich habe ich auch schon gemessen, das ist kein Problem. Eine eventuell entstehende Brummschleife ist auch unproblematisch, da der betroffene Frequenzbereich durch die Nahfeldmessungen abgedeckt wird. Bei denen gibt es keine Notwendigkeit für ein Loopback.

Gruß, Onno

Azrael
30.01.2019, 00:14
Dann musst du halt zu Messzwecken halt mal Audio über das Audiointerface analog ausgeben lassen, um ebenso analog in den Mini-DSP reinzugehen.

Loopback wird dann am Audiointerface realisiert, indem das Ausgangssignal direkt auf einen unbenutzten freien Eingang gegeben wird.

Viele Grüße,
Michael

spendormania
30.01.2019, 00:15
Huhu Sathim,

versuch doch mal einen anderen Arbeitsablauf. Das schöne am Aktivbetrieb ist ja, dass Du nicht unbedingt simulieren musst, sondern in Echtzeit siehst, was passiert.

Ich würde folgendes machen:

1. Alles auf Null und auch das Delay des HT rausnehmen (hört man eh nur mit Mühe)

2. Zuerst den Bafflestep des TT mit einem Highshelf EQ entzerren, also nicht mit zwei Absenkungen breiter Güte.

Den Messungen nach würde ich mit einem Highshelf ab 300 Hz beginnen und den Bereich darüber absenken. Q = 0,5 und -3 dB sind ein guter Startpunkt.

3. Danach das gleiche mit dem Hochtöner durchexerzieren. Irgendwo bei 10 Khz ist die Wirkung des Waveguides zuende. Also: Lowshelf EQ, alles unter 10 Khz wieder mit Q 0,5 absenken, bis es ungefähr gerade ist. Kleine Unebenheiten sind egal, da kann man später ran. Sind die 10 Khz zu hoch, in 500 Hz-Schritten runtergehen.

4. Jetzt den Pegel der beiden Treiber angleichen.

5. Erst danach mit der Trennfrequenz experimentieren. Da würde ich persönlich auch nicht mit 1,5 Khz, sondern mit 3 Khz beginnen und mich dann nach unten arbeiten. Die 3 Khz kann der Tangband problemlos und ein wenig Bündelung im Präsenzbereich kann nicht schaden.;-)

6. Ab jetzt würde ich nachmessen mit 15-30-45-60 und davon immer einen Average bilden. Das ganze solange, bis sich nichts mehr aufbuckelt oder großartig einbricht. Wie das auf Achse aussieht, ist erstmal nebensächlich. Und dann natürlich hören und den eigenen Ohren trauen. Ich beurteile eine Box immer mono und mitten im Raum stehend. Kann ich vor der Box hin und hergehen, ohne dass sich die Tonalität ändert und dass was nervt, hat's geklappt.

VG
Ludger

Azrael
30.01.2019, 00:34
Das würde ich bei DSP-Einsatz wohl auch so machen, jeweils begleitet mit Messungen nach jeder Iteration. Zuletzt habe ich aber was passives entwickelt, da waren zweikanalige Messungen schon praktisch. Das wäre sonst arg teuer geworden, hätte ich vorab nicht simulieren können.

Viele Grüße,
Michael

Slaughthammer
30.01.2019, 01:18
Bei meiner letzten aktiven Entwicklung habe ich mit REW zweikanalig gemessen, mit VituixCAD simuliert, Ergebnis in den DSP übertragen und so auf Anhieb die simulation deckungsgleich nachmessen können. Selbst das Delay (bei mir 220µs wegen des tieferen Horns) stimmte. Waren allerdings ein paar mehr Messungen als hier, auch noch vertikal in beide Richtungen und alles bis 180°. Da ist dann der Vorteil so einer Simulation einfach, dass man genau sieht, in welche Richtung der Lautsprecher wie viel Schall abstrahlt. Da sind die Visualisierungen von VituixCAD einfach sehr viel aussagekräftiger als gemittelte Winkelfrequenzgänge 0-60°.

Gruß, Onno

Azrael
30.01.2019, 01:26
Aber es gibt das Problem, dass unterschiedliche DSPs einige Filterparameter unterschiedlich interpretieren. Kann man das in VituixCAD irgendwie umgehen? REW hat da wohl gewisse Möglichkeiten.

https://eventelevator.de/storys/warum-dsp-controller-unterschiedlich-klingen/

Viele Grüße,
Michael

Sathim
30.01.2019, 08:56
Also das mit der Loopback Messung ist jetzt klar, ich stand gestern Abend einfach auf dem Schlauch.

@Ludger

Meine räumlichen Gegebenheiten lassen eine "iterative" Arbeitsweise nicht zu.
Ich kann nur entweder messen oder am PC arbeiten, jedes Mal entsprechend
umräumen dauert 20min. Der mir zur Verfügung stehende Raum ist eben nur
14qm groß.

Vielen Dank aber auf jeden Fall für die praktischen Hinweise das die Entzerrung angeht!!

@Michael

Bei VituixCAD kann man inzwischen etliche verschiedene DSPs in den
Einstellungen angeben, damit die Filter am Ende auch so wirken wie sie sollen.
Das Programm ist schon wirklich sehr ausgefeilt...


Ich werde nun einfach die Messung nochmal zweikanalig machen und
dann weitersehen. Die letzte Entwicklung hatte ich noch mit dem UMIK
gemessen, da ging das ganz ohne Probleme...

Sathim
30.01.2019, 16:00
Ich bin gerade dabei die Kabel zusammenzusuchen, die ich brauche...
Klinke/Cinch/XLR und zurück - ganz schön wüst.

Dabei kam mir folgende Frage in den Sinn:

Am Interface ist die Phantom-Speisung für's Mic an, die greift auf beiden Eingängen.
Verträgt sich das mit der Loopback-Messung?! :confused::confused:

Azrael
30.01.2019, 17:02
Eine Phantomspeisung erfordert eine durchgehende symmetrische Verbindung. An meinem Audiointerface verbindet aber als Loopback-Kabel ein asymmetrisches (Mono-) 6,3 mm Klinkenkabel den Aus- mit dem Eingang (die beiden Eingänge sind als Klinke/XLR-Kombi-Buchsen ausgeführt). Es besteht also keine Gefahr, dass die Phantomspeisung den Ausgang grillt.

Viele Grüße,
Michael

Sathim
30.01.2019, 17:08
Ich dachte es mir schon so, aber sicher war ich mir eben nicht.
die symmetrische Verbindung mit XLR und Stereo Klinke bekomme ich hin.

Azrael
30.01.2019, 17:24
Du brauchst doch nur für die Verbindung Mikro zu Mikro-Eingang eine symmetrische Verbindung, üblicherweise ausgeführt in XLR an beiden Kabelenden. Der Mini-DSP 2x4 hat doch m.W.n. nur asymmetrische Analog-Eingänge, oder? Wozu dann die symmetrische Klinke-Verbindung?

Viele Grüße,
Michael

Sathim
30.01.2019, 17:31
Für die loopback Messung brauche ich große Klinke auf XLR.
Vom anderen Ausgang des Interface muss ich mit großer Klinke raus auf Cinch zum minidsp.

Azrael
30.01.2019, 19:44
Ich empfehle „große Klinke“ auf „große Klinke“. Das sollte gehen: ich habe eben mal nachgesehen, das UMC202HD scheint auch solche XLR/Klinke-Kombi-Büchsen als Eingänge zu haben. Ein Mono-Klinke-Patchkabel sollte als Loopback-Kabel also locker reichen. Bei mir funktioniert das jedenfalls problemlos.

Viele Grüße,
Michael

Sathim
04.02.2019, 06:47
So - nachdem mir Onno erstmal mit der korrekten Verwendung der
Messungen mit Loopback weitergeholfen hat, kann es nun auch hier
weitergehen.

Ich hatte mehrere 40mm Hartholzbohlen vor dem Kopf was das Thema
Delay und Phase anging, eigentlich ja völlig logisch, dass auch die
Durchgangsverzögerung des DSP da mit reinspielt... :rolleyes:

Vielen Dank an Slaughthammer!!


Mit korrekt eingestelltem Delay lassen sich die Treiber nun auch endlich verheiraten.
Hier mal mein aktueller Stand:

47639

Nicht so schön wie das was Onno im anderen Thread gezeigt hat :rolleyes:
aber immerhin sparsam gefiltert, unter 20° ausreichend linear und der
Energiefrequenzgang haut auch erstmal hin.

Sathim
04.02.2019, 09:16
Hier nochmal der Link zu allen Daten (funktioniert hoffentlich!):

https://drive.google.com/drive/folders/1UQe6MdQybUP_o0XcNog-ae4P6QiKRvc7?usp=sharing


Um die Phaseninformation korrekt darzustellen braucht es ein Delay von -4785µs.
Nachdem ich die TT-Messung allerdings nochmal neu mit dem Nahfeld gefügt hatte,
brauche ich dort plötzlich kein Delay mehr und die Darstellung passt gleich... :confused:

Wie auch immer, mit 40µs effektivem Delay am HT passt es gut, ist auch analog
z.B. zur DXT-mon und damit plausibel.


Ich werde nun mein MiniDSP erstmal mit den Daten füttern und reinhören.
Für einen richtigen Eindruck muss ich auch erstmal die zweite Box verheiraten.

Parallel würde ich mich natürlich über Vorschläge eurerseits zur Entzerrung
freuen, da mir hier einfach Erfahrung in der Bewertung der Messungen fehlt.

Da wäre z.B. die Störung um 600HZ in der Nahfeldmessung - ist die echt?
Sollte man damit was machen? Oder einfach tiefer fügen und damit ausblenden?

spendormania
04.02.2019, 11:28
Sieht doch gut aus, würde ich erstmal so lassen und in Ruhe hören.

Die 600 Hz- Stelle halte ich nicht für weltbewegend.

:prost:

Sathim
06.02.2019, 21:00
Seit heute Spiel Moni Nummer eins Mono.
Füttere direkt über MiniDSP USB die eine Box mit dem Stereo-Signal.

Erster Eindruck:

Auch wenn's platt klingt: Klingt größer als sie aussieht :p
Auf Achse etwas frisch, unter dem angepeilten Winkel haut es ganz gut hin.

Als nächstes kommt noch ne Kontrollmessung, ob auch wirklich alles so passt.
Dann baue ich die Zweite auf. Bevor ich mal gegen die DXT-Mon vergleichen
kann, muss ich aber auch noch den Verstärker bauen um direkt umschalten
zu können - aktuell nutze ich ja den Amp meine DXT-Mon.

Sathim
10.02.2019, 22:02
Inzwischen laufen beide Monis und haben übergangsweise (vielleicht auch länger :D)
die DXT-Mon ersetzt. Stereodreieck 160cm, 20° Abhörwinkel zu den LS.

Der Effekt der verblüffenden Räumlichkeit, den ich beim Schritt von meinen kleinen
Adam A5 zu den DXT-Mon hatte, bleibt absolut erhalten. Ich vermisse nichts, bei
aller bisher gehörten Musik habe ich mir auch keinen Subwoofer gewünscht.
So kann man schon sehr sehr gut Musik hören.

Die Kontrollmessung bin ich nach wie vor schuldig.


Hier mal noch ein paar Screenshots der Simus Sathim VS Slaugthammer:
(Slaughthammers Weiche war ohne Nahfeldmessung entstanden)

http://bilder.hifi-forum.de/max/183387/sathim-0-grad_922346.jpg

http://bilder.hifi-forum.de/max/183387/sathim-20_922347.jpg





http://bilder.hifi-forum.de/max/183387/slaughthammer-0_922348.jpg

http://bilder.hifi-forum.de/max/183387/slaughthammer-20_922349.jpg

LarsNL
10.02.2019, 22:57
Respekt, das sieht echt gut aus! :ok: Messung wäre natürlich super.

Würde ich aber auf jeden Fall sehr gerne mal im direkten Vergleich hören, wenn ich meine fertig hab...

Schönen Gruß,
Lars

Slaughthammer
11.02.2019, 01:34
Was hast du da eigentlich bei 610 Hz so ne hässliche Stufe im Frequenzgang, die in der Nahfeldmessung auch noch verzögert ausschwingt? lambda/2 wäre im Bereich deiner Gehäusehöhe. So ein kleiner Treiber sollte eigentlich nicht so früh schon so stark resonieren. Ich würde da noch mal genauer investigieren (Chassis ohne Gehäuse im Nahfeld messen und gucken ob die Stufe auch da ist), und ggf. die Dämmung überarbeiten. Wenn es dann doch die Sicke ist, kann man auch nichts dran ändern.

Ansonsten sieht die Entzerrung ja schon ganz ordentlich aus. Ich hatte halt nur den Achsenfrequenzgang, und hab den einfach glatt gebügelt, das muss dann unter 20° nicht unbedingt noch genau so gut laufen...

Gruß, Onno

Sathim
11.02.2019, 07:58
Schon klar, dass du auf Achse optimiert hattest.
Ich wollte einfach nur den Vergleich zeigen.

Da ich auf Achse von ca.7 bis 9 KHz eine Überhöhung habe, die aber unter Winkeln verschwindet, hatte ich auf 20° gezielt.
Fand spannend, dass in dem Fall die Korrektur auf 0° aber auch sehr gut funktioniert.

Ich werde mal beide Setups laden, kann ja am DSP direkt umschalten.


Die Störstelle schaue ich mir nochmal an.
Habe mich leider mit dem Thema Impedanz-Messung noch nicht befasst.

Bizarre
11.02.2019, 10:13
Bei den 610Hz tipp ich auf die Stehwelle in der Höhe. ( 15mm Basotect wirkt da kaum).. Ich nehm einen Raummodenrechner und setze die Maße x10 ein.... Real sind die Stehwellen dann nicht 10x höher, sondern 8 ..9x ( abhängig vom Grad der Bedämpfung )...

Optimierung mach ich per Impedanz Messung....

LG, Manfred

mtthsmyr
11.02.2019, 11:57
Wenn ich mir den Korb des Treibers anschaue und die Schallwandöffnung, dann kann die 610 Hz Störung auch von mangelnder Hinterlüftung herrühren.
Das würde ich so nicht lassen. Schon klar, ist bei verleimtem Gehäuse nicht mehr ganz so einfach. ;)

Siehe auch hier:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?17582-Bausatz-Diplomat&p=238797&viewfull=1#post238797

Eine weitere Möglichkeit ist die Polkernbohrung. Einfach mal testweise etwas bedämpfen und schauen ob sich in der Messung etwas ändert.

Ist nur ergänzend gemeint. Gehäuseresonanz ist natürlich ein heißer Kandidat.

VG, Matthias

Sathim
11.02.2019, 20:27
47818

Hier mal der TT im Nahfeld - den Sprung sieht man auch hier.
Durch die "Anwendung" der Schallwand auf den Nahfeldfrequenzgang verschärft sich das noch.
(Siehe erste Seite hier im Thread)


Bizarre


Bei den 610Hz tipp ich auf die Stehwelle in der Höhe. ( 15mm Basotect wirkt da kaum)....



15mm Basotect sind links/rechts/unten
Hinten und oben habe ich 40mm Noppenschaum drin.

Innehöhe sind 238mm - wie ich das jetzt sinnig in einen Raummodenrechner
übertrage erschließt sich mir irgendwie nicht. Welchen Rechner verwendest du?

Problem könnte auch sein, dass das Basotect unten und seitlich bis an den
Magneten herangeht - allerdings erst auf Höhe "Ende" Magnet. Vor ist ringsum
ein ca 3-4cm breiter Streifen ohne Dämmung.

Nachträglich anfasen ginge nur mit der Raspel, wäre beim MDF jetzt aber
auch nicht sooo schwer. Mal sehen.

Bizarre
11.02.2019, 20:56
Ich benutz den : https://www.hunecke.de/de/rechner/raumeigenmoden.html

Bei 2,4m zeigt der 71,5 Hz, also 715Hz bei 24cm... Die reale Stehwelle in einer bedämpften Box kann durchaus 20% niedriger liegen....

Das passt zu dem Hubbel...

Sathim
12.02.2019, 21:26
Ich werde die Sache schrittweise angehen.

Als erstes nehme ich mal das Basotect weiter vom Magneten
weg um dem TT so mehr Luft zu Atmen zu geben.

Als nächsten Schritt könnte ich zusätzlich zum Noppenschaum
noch ein bisschen Sonofill im oberen Bereich einbringen, muss
nur aufpassen dabei das BR-Rohr nicht zu verlegen.

Gaga
13.02.2019, 01:04
Moin Sathim,

da...



Bizarre


Bei den 610Hz tipp ich auf die Stehwelle in der Höhe. ( 15mm Basotect wirkt da kaum)....





15mm Basotect sind links/rechts/unten
Hinten und oben habe ich 40mm Noppenschaum drin.
...bin ich bei Manfred, denke ebenfalls dass 15mm Dämpfungsmaterial zu wenig sind.

Siehe Untersuchungen zur Gehäusedämpfung hier (https://www.hifi-selbstbau.de/index.php?option=com_content&view=article&id=235:schallabsorption-im-lautsprechergehe&catid=58:verschiedenes&Itemid=70),

'...5 Glaswollematten (Gesamtdicke 25 cm, d.h. > 1/4 der Gehäusehöhe) am Boden des Gehäuses "belasten" das Chassis nicht (höchstes Qmc und höchstes Fc) aber entschärfen die stehenden Wellen fast perfekt. 3 Matten reichen aber nicht aus, wie kommt das?

Bei porösen Absorbern wie Schaumstoff, Vlies etc. funktioniert Absorption dadurch, dass die Geschwindigkeit der "Schallteilchen" durch Reibung in Wärme umgewandelt wird. An den Wänden muss die Geschwindigkeit immer 0 sein (sofern sie nicht mitschwingen) -> dort kann poröses Absorptionsmaterial keine Wirkung zeigen. Im Abstand von Lambda/4 hat die stehende Welle die größte Geschwindigkeit, hier kann poröses Absorptionsmaterial optimal wirken. Allerdings wird auch dort eine gewisse Schichtdicke benötigt, damit der Effekt groß genug ist. Diese beträgt etwa Lambda/12. ...'



...hier (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?1333-Der-lange-Jupp-ein-gro%DFes-3-Wege-D%B4Appo&p=17423&viewfull=1#post17423)und hier (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?7118-Die-LB2-LB3-light-mit-WAF-aktiv-Digitaleingang/page2).

Glückwunsch zu Deinem tollen und toll dokumentierten Projekt und Grüße,
Christoph

Sathim
13.02.2019, 15:47
@ Slaughthammer:

Wie hast du die Wasserfalldarstellung skaliert, damit ich das nachmachen kann?
Bitte mal einen Screenshot aller Einstellungen.

Slaughthammer
13.02.2019, 21:25
47840
Bitteschön!

Versuch mal ein mit einem Stück Baso zwischen den beiden Treibern ca. 70% des Querschnittes dicht zu machen. Erfahrungsgemäß ist die Stehwelle dann weg.

Gruß, Onno

Sathim
14.02.2019, 11:59
Ich bin aktuell der Störstelle um 600Hz auf der Spur...


Zur Erinnerung:
Dämmung oben und hinten 40mm Noppe von Monacor, an den Wänden hatte ich
15mm Basotect, das bis an den Magneten heranreichte, war nur ca 3cm von der
Front zurückgesetzt.


Verdächtig waren also Treiberbelüftung (auch durch meine Dämmung gestört)
sowie auch die senkrechte Mode im Gehäuse.




Hier die Frequenzgänge im Detail mit Glättung 1/48tel.
Blau ist die urspürngliche Nahfeldmessung.
Grün ist mit 15mm Basotect nur am Boden.
Pink ist mit 15mm Basotect etwa in der Mitte der Box über ca 70% der Innentiefe.

http://bilder.hifi-forum.de/max/183387/frequenzgange-tt-nah-vergleich_923308.jpg




Ganz vergleichbar sind die neuen Messungen zur alten Nahfeldmessung nicht,
da die Micro-Position etwas anders gewesen sein muss. Der Unterschied im
Frequenzgang ist trotzdem auffällig, das verzögerte Ausschwingen der Störung bleibt aber!


Hier die alte Dämmung
http://bilder.hifi-forum.de/max/183387/basotect-15mm-alle-wande_923310.jpg


Hier mit Basotect nur am Boden
http://bilder.hifi-forum.de/max/183387/baso-nur-boden_923309.jpg


Hier mit Basotect in der Mitte der Box
http://bilder.hifi-forum.de/max/183387/basotect-15mm-mitte-box-noppe_923311.jpg




Die Mode wird es wohl eher nicht sein, die sollte ja mit dem Basotect in der Mitte
(plus den Noppenschaum) ausreichend bedient sein.


Nächster Schritt wird es also wohl sein, den TT-Ausschnitt hinten anzufasen.

Bizarre
14.02.2019, 21:11
Ich tipp immer noch auf die Stehwelle. Dazu zitier ich noch mal HSB : "Im Abstand von Lambda/4 hat die stehende Welle die größte Geschwindigkeit, hier kann poröses Absorptionsmaterial optimal wirken. Allerdings wird auch dort eine gewisse Schichtdicke benötigt, damit der Effekt groß genug ist. Diese beträgt etwa Lambda/12. "...

Nach meinen Erfahrungen ist eher mehr nötig, selbst wenn der kpl Querschnitt bedämpft ist.

Das Anfasen ist auf jeden Fall sinnvoll, aber so eine ausgeprägte Resonanz mit langem Ausschwingen kann davon kaum verursacht sein.

Impedanzmessungen zur Optimierung der Gehäusebedämpfung sind sehr einfach durchführbar, präzise reproduzierbar, und vor allem : die Ergebnisse sind viel einfacher zu interpretieren als FG Messungen ( als Zahlen vergleichbar ).

Letzlich zählt natürlich der FG...

LG, Manfred

Space
15.02.2019, 09:25
Der relevante Artikel aus dem HSB: https://www.hifi-selbstbau.de/bauvorschl-mainmenu-36/3-wege-lautsprecher-mainmenu-76/546-trio-absorption

Ein Versuch wäre wert, dass nahezu komplette Gehäuse mit Dämmmaterial zu füllen. Ist die Störstelle dann noch da?

Gruß Thomas

Azrael
15.02.2019, 10:16
Ich würde mir auch eher Impedanzmessungen ansehen. Der Aufwand dafür ist ja auch gar nicht so groß, ein entsprechendes Messkabel mit Referenzwiderstand ist für wenige Euros zusammengelötet (http://www.elektronik-labor.de/HF/Lautsprecher/LS1.html).

Resonanzen findet man damit schnell in Form von "Pickeln" im Impedanzgang, die Free-Air gemessen nicht zu sehen sind.

Viele Grüße,
Michael

LarsNL
15.02.2019, 10:21
In meinem (ja recht ähnlichen) Gehäuse misst sich der Tieftöner unbeschaltet so:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=43473&d=1527571739

Free-Air könnte ich heute Abend machen.

Schönen Gruß,
Lars

Sathim
15.02.2019, 10:49
Als nächstes Bastel ich mir erstmal alles für die Impedanzmessung zusammen.

Ich habe nun rückwärtig den Ausschnitt noch angefast, was keinen Unterschied macht.


Ein Versuch wäre wert, dass nahezu komplette Gehäuse mit Dämmmaterial zu füllen. Ist die Störstelle dann noch da?


Außerdem zusätzliche 15mm Basotect in der Boxenmitte eingebracht, was auch keinen
Unterschied macht. Außerdem auch mal mit Sonofil on top gestestet - der Dip bleibt
und das Ausschwingen ändert sich auch nicht.

http://bilder.hifi-forum.de/max/183387/gehause-kpl-gefullt_923565.jpg

In der Messung befinden sich also 40mm Noppe an Deckel und Rückseite,
20mm Basotect über den gesamten Querschnitt in der Mitte des LS und
den verbleibenden Raum hinter dem TT habe ich komplett mit Sonofill
gefüllt.


Das ist schon sehr seltsam.



Eine weitere Möglichkeit ist die Polkernbohrung. Einfach mal testweise etwas bedämpfen und schauen ob sich in der Messung etwas ändert.

Die isses auch nicht, mit einem Fitzelchen Sonifil in der Bohrung bekomme ich nur
einen schmalen sehr tiefen Einbruch bei ca. 380Hz, an der Störstelle tut sich nix.

Azrael
15.02.2019, 10:55
Man könnte als nächstes den W4-1720 mal in eine größere Testschallwand schrauben und schauen, ob dieser Dip dann auch auftaucht. In der Herstellermessung kann ich da jedenfalls nichts erkennen, aber wer weiß,,,,,

Viele Grüße,
Michael

mtthsmyr
15.02.2019, 13:21
Sathims Messung (oben) vs. Tangband (unten). Beide Fenster zeigen jeweils den Bereich 100 bis 1000 Hz in einem 10 dB Fenster:
47859

Da hast Du aber nochmal Glück gehabt, dass das nicht so aussieht wie in der Herstellermessung! ;)

VG, Matthias

Sathim
15.02.2019, 21:25
So - alles für die Impedanzmessung zu friemeln war ja wirklich ein Witz...

Aber dass das Interface dann Treiberzicken macht, hat mich ne Stunde gekostet! :mad::mad:


Wie dem auch sei - hier meine allerersten (im Leben!) Impedanzmessungen:

http://bilder.hifi-forum.de/max/183387/gehause-ganz-leer-vs-ur-dammung_923758.jpg


Gemessen habe ich Box 1 komplett leer gegen Box 2 in der Ur-Bedämpfung,
also mit 40mm Noppe hinten / Oben und 15mm Basotect an den Seiten und unten.

Weiter geht's:

http://bilder.hifi-forum.de/max/183387/imp-ur-vs-zuatzlich-15mm-basotect-mitte-box_923760.jpg

Hier nun noch mit 15mm Basotect 70% Querschnitt in Boxenmitte.
Wie man sieht, greift das bei der Störung bei 660Hz, die scheint aber
(wenn auch nur noch sehr gering ausgeprägt) auf 600Hz abzurutschen.

Was mache ich nun mit diesen Informationen?
Sieht für mich sehr sehr nach den Messungen von LarsNL aus...

@LarsNL:

Viel interessanter als die Impedanz freeAir wäre für mich eine Nahfeldmessung des TT!

Bizarre
15.02.2019, 21:42
Gut:ok:, und nun mal Skalierung 6-8 Ohm.. Dann sieht mans besser.

Da der "Einbruch" aber gerade mal 1dB tief und ca.1/10 Oktave schmal ist, würde ich da nicht weiter bohren,,,,

Sathim
15.02.2019, 21:54
Wie genau muss ich die Darstellung einstellen?

So:

47862


Weitere 15mm Basotect bringen keine Veränderung der Messung!

Sathim
15.02.2019, 22:18
Hier nun nochmal Links gegen rechts:

http://bilder.hifi-forum.de/max/183387/imp-l-r_923775.jpg

Die kleine Störung bleibt, die Verschiebung in der "Tonhöhe" ist analog zur
Frequenzgangmessung, die hier auch einen kleinen Unterschied zwischen
linkem und rechtem Lautsprecher zeigte.

Sathim
15.02.2019, 23:18
Ich habe jetzt die Nahfeldmessung nochmal neu "gemergt" und die Weiche
leicht überarbeitet - sieht noch ein bisschen "schicker" aus, ich tue mich aber
selbst beim direkten Umschalten schwer, hier einen Unterschied zu hören.

Da die Nahfeldmessung mit anderer Dämmung auch oberhalb der
Füge-Frequenz doch recht deutlich abweicht, werde ich alles neu messen müssen... http://www.hifi-forum.de/images/smilies/8.gif


http://bilder.hifi-forum.de/max/183387/beta-2-0_923785.jpg

Sathim
18.02.2019, 11:35
Mag nochmal jemand was zu den Impedanzmessungen sagen?

Ist das jetzt "OK" so?

Oder gibt es noch weitere Vorschläge für Dämmstoffexperimente?

Gaga
18.02.2019, 11:59
Hallo Sathim,

aus meiner Sicht kannst Du das schon so lassen. Mich würde aber trotzdem interessieren, wie die Impedanzmessung mit einem konventionellen 'Sumpf' aussieht.

Die 15 mm Basotect auf 70% Höhe machen die '600 Hz-Resonanz' etwas kleiner und verschieben sie nach unten. Ich schließe daraus, (i) dass es sich bei der 600 Hz Reso um eine Gehäuseresonanz (Gehäusehöhe) handelt und (ii) dass die Dämpfung nicht ausreicht, diese zu komplett zu unterdrücken. Wenn's Dir nicht zu aufwändig oder blöd ist, noch ein Vorschlag: Ein 'Sumpf' aus vertikal angeordneten Schichten aus Basotect und Sonofil (in einem Thread von Christoph Gebhard gibt's ein Bild dazu, kann ich ggf raussuchen), oben im Gehäuse, der ca 1/3 der Gehäusehöhe ausfüllt. Damit sollte es möglich sein, den Weg von der TT-Rückseite zum BR-Rohr frei zu lassen.
Du kannst Du Box ja zur Messung ggf auf den Kopf stellen, es geht ja zunächst nur darum zu sehen, ob Du die Resonanz damit noch besser in den Griff bekommst, ohne den Bassbereich zu sehr zu dämpfen.

Gruß,
Christoph

Sathim
18.02.2019, 12:56
Danke für deine Erklärungen!

Da das BR-Rohr zentriert hinter dem HT liegt und damit relativ weit oben,
kann ich hier eigentlich nicht bis zu einem Drittel der Gehäusehöhe arbeiten.

Versuchsweise kann ich das ja trotzdem mal machen, immerhin sind
das aktuell eh nur Testgehäuse, bei den neuen könnte ich das ja auch
weiter unten ansetzen.

Was die Motivation angeht bin ich "ambivalent" - grundsätzlich will ichs
schon genau wissen, andererseits würde ich die Zeit lieber anderswo
reinstecken - aber korrekte Bedämpfung und deren Beurteilung ist ja
ein wichtiger Bestandteil im Selbstbau und damit sowieso auf der Lern-Liste.
Die Moni soll schon so gut werden wie es eben geht.

Gaga
18.02.2019, 14:05
Da das BR-Rohr zentriert hinter dem HT liegt und damit relativ weit oben,
kann ich hier eigentlich nicht bis zu einem Drittel der Gehäusehöhe arbeiten.

Ah, sorry, das hatte ich nicht nachgeschaut und angenommen, dass das BR-Rohr eher unten liegt. Der Sumpf sollte halt dahin, wo es Platz gibt, ohne etwas direkt zwischen BR-Lautsprecher und BR-Rohr zu packen.

LG,
Christoph

Sathim
23.02.2019, 14:58
Ich habe nochmal experimentiert und den oberen Teil mit Sonofil
gefüllt und darunter mit Basotect dicht gemacht, also etwas über
ein Drittel der Gehäusehöhe ist damit gefüllt.

Hier mal die Impedanzen im Vergleich:

Grün ist die mit dem "Sumpf" aus 55x16cm Sonfil + 2x1,5cm Basotect

Bei 600Hz absolut keine Änderung, der Rest sogar schlechter... :confused:

http://bilder.hifi-forum.de/max/183387/sonofil-basotect-sumpf_925710.jpg

Und hier noch der TT ohne Gehäuse:
Die Störstelle zeigt sich absolut deckungsgleich zum eingebauten Zustand :prost:

http://bilder.hifi-forum.de/max/183387/tt-free-air_925715.jpg

Ich habe auch nochmal einem Fitzelchen bzw. einer etwas größeren Menge Sonofil
in der Polkernbohrung probiert, kein Unterschied.

mtthsmyr
23.02.2019, 15:17
Weil ich es in Post #53 nicht ausdrücklich gesagt hatte: die Störung bei 600Hz scheint meiner Meinung nach eine Eigenschaft des Treibers zu sein. In der Herstellermessung ist sie nämlich auch sichtbar und zwar ausgepägter als sie in deiner Messung erscheint.
Man kann sich zwar schon fragen, warum die Herstellermessung so dermaßen verzappelt ist und ob man in der Genauigkeit überhaupt irgendetwas herauslesen darf, aber die Übereinstimmung an der Stelle mit deiner Messung ist schon auffällig.

VG, Matthias

Sathim
23.02.2019, 15:31
Ich hatte das schon so verstanden - aber es gab ja schon eine gewisse
Beeinflussung durch das Dämmmaterial, so dass ich nichts unversucht lassen
wollte um hier vielleicht noch eine Verbesserung zu erzielen.

Hier aktuelle Innenansichten:

http://bilder.hifi-forum.de/max/183387/img-20190223-151358_925737.jpg

http://bilder.hifi-forum.de/max/183387/img-20190223-151423_925736.jpg

Azrael
24.02.2019, 10:15
Ich weiß nicht, ob es schon gemacht worden ist: eine Impedanzmessung am ausgebauten TMT wäre doch recht nützlich, finde ich. Dann könnte man ggf. ein Problem mit dem Gehäuse gleich ausschließen.

Viele Grüße,
Michael

schmiddie
24.02.2019, 10:23
moin zusammen,

störungen bei tiefmitteltönern im bereich 700 - 1100hz kommen auch gerne mal von der sicke. bei der fahrradschlauchsicke des tb also durchaus möglich :cool:
da man die störstelle im impgang auf der oaudio-seite sehen kann und alle bisherigen bedämpfungsmassnahmen nicht zum vollständigen vernichten dieser störung geführt haben, drängt sich bei mir die frage auf:
könnte es sich hierbei nicht um eine sickenresonanz handeln, die mit der resonanz der gehäusehöhe korrespondiert und sich beide addieren?
dafür würde sprechen, dass mit der großzügigen bedämpfung zwar die gehäusereso bekämpft wird, die sickenreso aber nachwievor bleibt - dementsprechend auch noch die reststörung.

schönen sonnigen sonntag denn .......
-philipp-

schmiddie
24.02.2019, 10:33
hi, ich nochmal :)

das müsste man doch leicht rausfinden können.
wenn ich beispielsweise paar schnippsel kreppband o.ä. auf die sicke klebe, nochmal eine impmessung durchführe, müsste sich eine vorhandene reso doch geringfügig verschieben oder anders aussehen?!
oder lieg ich da falsch?

bester gruß
-philipp-

Bizarre
24.02.2019, 11:27
Im Vergleich "Chassis in Box vs nachtes Chassis", Post 63, ists schon klar: Sickenresonanz... Abhilfe kenn ich keine, der Dip im FG ist nicht schön, aber imho klanglich wohl nicht relevant.

LG, Manfred

Slaughthammer
24.02.2019, 11:29
[...]Ich würde da noch mal genauer investigieren (Chassis ohne Gehäuse im Nahfeld messen und gucken ob die Stufe auch da ist), und ggf. die Dämmung überarbeiten. Wenn es dann doch die Sicke ist, kann man auch nichts dran ändern.


Man könnte als nächstes den W4-1720 mal in eine größere Testschallwand schrauben und schauen, ob dieser Dip dann auch auftaucht.



Und hier noch der TT ohne Gehäuse:
Die Störstelle zeigt sich absolut deckungsgleich zum eingebauten Zustand :prost:

http://bilder.hifi-forum.de/max/183387/tt-free-air_925715.jpg


Ich denke das Thema ist durch....

Mich wundert nur, dass so ein kleiner Treiber eine so tief liegende und stark ausgeprägte Sickenresonanz hat.

Gruß, Onno

schmiddie
24.02.2019, 11:31
yes, damit hat sich das thema tatsächlich erledigt, sehe ich auch so - muß man mit leben

slaughthammer: wo hättest du die störung erwartet? deutlich höher? liegt wahrscheinlich an der dicken schlauchsicke, dass die so niedrig liegt

Slaughthammer
24.02.2019, 12:04
Ja, eher bei >1kHz und nicht so stark ausgeprägt. Das Gummi der Sicke scheint wohl recht schwer zu sein.

mechanic
24.02.2019, 13:53
Könnte auch eine mechanische Resonanz im System Korb / Magnet sein. Im Visaton-Forum haben wir uns an diesem Phänomen vor kurzem etwas abgearbeitet und die diskrete Spitze im Impedanzgang sieht verdächtig ähnlich aus:

http://www.visaton.de/vb/showthread.php?t=29500&page=15

schmiddie
24.02.2019, 13:56
mahlzeit klaus,

kann sehrgut sein.
aber selbst wenn gilt auch hier: nix zu machen, muß man mit leben

-philipp-

Sathim
24.02.2019, 14:11
Ich weiß nicht, ob es schon gemacht worden ist: eine Impedanzmessung am ausgebauten TMT wäre doch recht nützlich, finde ich. Dann könnte man ggf. ein Problem mit dem Gehäuse gleich ausschließen.

Viele Grüße,
Michael

Siehe oben, gelbe Kurve.

Kommt also vom Treiber.

Sathim
24.02.2019, 23:44
Heute war ein schwarzer Tag...

Eigentlich wollte ich doch nur Musik hören... :(


Durch meine Dämm-Experimente hatten sich die Flachstecker an der
Speakon-Buchse gelockert und einer der HT-Stecker hatte sich einen
neuen Kontakt gesucht.

Auf die Idee, in die Box zu schauen, bin ich aber erst gekommen nachdem
ich das zweite 50ASX2 gehimmelt hatte.

Zuvor war ich der Meinung ich hätte schlichtweg mit dem Anschließen
einer Box "unter Spannung" einen Fehler gemacht und das Endstufen-
Modul damit irgendwie kurzgeschlossen.

Naja - immerhin habe ich die Module mal sehr sehr billig gekauft.
Trotzdem knapp 60€ verbrannt im wahrsten Sinne des Wortes.

Moral von der Geschicht:

Nicht pfuschen!
Flachstecker ordentlich mit Schrumpfschlauch isolieren und vor
allem welche nehmen, die auch sicher sitzen. :built:


So - und jetzt trinke ich meinen Whisky aus und genieße noch eine
Runde auf den Schreck. Musik hören macht auf jeden Fall sehr viel Spaß
mit den Zwergen.

Ansonsten laufen gerade die Planungen für das finale Gehäuse.
Ich werde das BR-Rohr nochmal etwas mehr in die LS-Mitte verschieben
um oben mehr Platz für Dämmung zu haben.

Ein Gehäuse für den eigentlichen Verstärker habe ich, Kabel sind bestellt,
die Rückseite muss ich noch fräsen lassen. Und ein weiteres 50ASX2 besorgen :(

Auch auf dem Plan steht eine 0°-Abstimmung, einfach zum Spielen.

Sathim
27.04.2019, 17:53
http://bilder.hifi-forum.de/max/183387/img-20190427-172725_939333.jpg

Aktuelles Stimmungsbild, leider packt es die Handykamera nicht besser.

Die Moni soll ja im September mit zum DIY-LS-Contest und durfte heute zum
ersten Mal raus aus dem Musikzimmer im Keller um sich nun im großen Wohnzimmer
zu beweisen - bisher macht sie das Bravour, auch wenn die kleinen TT auf die
hiesige Hördistanz natürlich ganz schön arbeiten müssen. Gefüttert mit elektronischen
Beats von Deine Lakaien bewegt sich der Hub bei etwas gehobenem Pegel bis circa
3mm +/-, was ja bei den vorhandenen Hubreserven völlig ok ist.

Auch hier im gut 25m² großen Wohnzimmer kein Mangel an Bass, alles da.
Bisher nur eine minimale Anpassung der Weiche, ich denke da wird es keine
großen Änderungen mehr geben.

Für den Neuaufbau habe ich nochmal neue BR-Rohre bestellt, will noch mit
etwas höherer Abstimmung experimentieren.

Sathim
06.05.2019, 13:10
Weiter geht's mit dem Abstimmen...

Im Wohnzimmer habe ich noch eine ganze Weile experimentiert, letztlich auch
eine deutlich tiefere Trennung probiert und so weiter uns so fort...

Deutlich überarbeitet habe ich die Entzerrung des TT, hier stark angelehnt
an den Vorschlag von Slaughthammer, mit ausschließlich PEQs ging es deutlich
besser als mit dem Kuhschwanz :D

Für's Gewissen und zum Schutz bei allzu eifrigen Griffen zum Lautstärkeregler
habe ich noch einen Hochpass eingebaut, je nach Aufstellung kann man noch
den kleinen Bassboost um 60Hz zuschalten um ein bisschen mehr Druck zu haben.

So sieht es aktuell aus lt. Simu:
http://bilder.hifi-forum.de/max/183387/beta-3-0_941258.jpg

Und so sieht es nun bzgl. der Hörsituation aus:
http://bilder.hifi-forum.de/max/183387/img-20190506-125326_941259.jpg




Im so extremen Nahfeld (120cm) habe ich bisher noch nie gehört, das ist
erstmal gewöhnungsbedürftig im Sinne der Direktheit, klingt aber auch hier
"richtig" bei bekannten Aufnahmen.

Nun warte ich noch immer auf oaudio, damit die BR-Rohre geliefert werden...

Sathim
25.06.2019, 21:03
https://www.bilder-hochladen.net/files/big/lu68-5y-6697.jpg

Hier geht es nun endlich erstmal mit dem Verstärker weiter.
Fand das Bild witzig, daher belästige ich euch damit ;-)

Ansonsten bin höre ich nach wie vor sehr zufrieden mit den Zwergen,
wenn der Amp fertig ist, kann ich auch mal einen sinnvollen Vergleich
mit den DXT-Mon anstellen.

Sathim
17.07.2019, 14:34
Ich gehe nun endlich daran, die zweite Version der Gehäuse aufzubauen.

Dabei kam mir folgende Frage in den Sinn:
Die Spitze im Frequenzgang bei glatt 10Khz kann ja nur ein
Effekt der Schallwandgestaltung sein - mir fehlt nun der theoretische
Hintergrund um das genauer zu ergründen - was also tun?

49888

Weg-eq-en lässt es sich jedenfalls nicht sinnvoll, also muss
was an der Hardware geändert werden.

Schräge Fasen sollen es definitiv nicht werden, verrunden wäre meine erste Idee.

Slaughthammer
17.07.2019, 17:10
Weg-eq-en lässt es sich jedenfalls nicht sinnvoll, also muss
was an der Hardware geändert werden.


Wie kommst du zu dem Schluss? Sieht für mich so aus, als wenn sich der Zacken durch alle Winkel durchzieht: EFG und Achs-FG laufen parallel, Bündelungsmaß ist auch unauffällig. Sonogramm ebenfalls.

Gruß, Onno

mtthsmyr
17.07.2019, 20:14
Ich lese, Du magst Holzstaub... ;)

In so einem Fall würde ich Experimente mit verschiedenen Schallwänden machen. Man kann auch schon viel testen mit "anbauen": Bretter mit verschiedenen Profilen und Stärke anschrauben, die Gehäuseoberkante erweitern...
Ansonsten geht es eigentlich recht fix einen Stapel Schallwandrohlinge in Serienproduktion zu fertigen.:built:

Da das Problem erst bei 10kHz auftritt ist eine Verrundung vielversprechend.

Nicht ausschließen würde ich, dass der Tiefmitteltöner die Störquelle ist. Das würde ich vielleicht sogar als erstes klären: Tieftöner ausbauen, Loch abdecken, messen.

VG, Matthias

Sathim
19.07.2019, 09:50
@Onno

Ich habe es mehrfach versucht, lässt sich mit dem EQ
irgendwie nicht so richtig fassen.

Außerdem wär's ja besser, wenn ich die Ursache beseitige.

@mtthsmyr

Theoretisch ist es tatsächlich keine große Sache, ein paar
Testschallwände anzufertigen - praktisch fehlt mir die Zeit.
Ich habe 10 Tage vor'm Contest Facharztprüfung, d.h. ich
bin aktuell mehr als ausgelastet und die Zeit zum Basteln
hinterher ist auch knapp.

Das mit dem Tieftöner halte ich für unwahrscheinlich...
LarsNL hat ja einen quasi identischen LS aufgebaut, aber
mit schrägen Fasen - der hat das Gezappel bei 10Khz nicht.

LarsNL
19.07.2019, 14:10
Kannst Du die Verrundung nicht nachträglich an den bestehenden Gehäusen anbringen? Wenn Du doch eh neu bauen willst, hast Du ja nix zu verlieren... Aber so könntest Du vielleicht schon mal sehen, ob die Resultate in die richtige Richtung gehen...

Schönen Gruß,
Lars

Edit: gerade nochmal die Gehäuse genauer angeschaut, eine umlaufende Fase hast Du ja schon. Mit welchem Radius wolltest Du denn verrunden? Ich frage mich, ob das tatsächlich einen großen Unterschied zu den Fasen machen wird.

Sathim
19.07.2019, 14:15
Die Fasen sind schon soweit es ging ausgereizt, die Verrundungen
würden also jetzt größer ausfallen als sie dann beim neuen Gehäuse
möglich wären...

Die Fasenkanten könnte ich leicht verrunden, das wär noch drin.
Mal schauen, nach dem Urlaub gehe ich das nochmal an.


Außerdem wollte ich die Gehäuse schon grundsätzlich behalten,
ob dieser Peak hörbar ist wage ich sowieso zu bezweifeln ...

Azrael
20.07.2020, 09:21
Sorry, das kommt was spät, aber ich bin da erst vor kurzem drauf gestoßen:


Ich habe nun alle Daten in VituixCAD eingefügt, Fern- und Nahfeld vom TT sind gefügt.

Der TT ist auf der x-Achse mit -120mm angegeben, da ich auf höhe HT gemessen
habe - ob das so korrekt ist, bin ich mir gerade aber auch nicht sicher.
Es gibt ja zwei Möglichkeiten, zu messen, um Fernfeld-Futter für VituixCAD zu generieren:



Es wird alles aus Richtung der zukünftigen Abhörachse gemessen, beispielsweise wie bei dir auf Höhe des Hochtöners, auch der Frequenzgang des TMTs. So hast du es offensichtlich gemacht, so mache ich das bisher auch.
Beide Treiber werden jeweils auf Achse gemessen.


Nur bei der zweiten Möglichkeit macht es m.E.n. Sinn, einen Versatz bzgl. der Abhörachse anzugeben, hier halt den Versatz des TMTs. Die Angabe eines Versatzes verändert nämlich auch den Frequenzgang hier des TMTs, ähnlich, wie man das auch im Diffraction-Tool sehen kann, wenn man das virtuelle Mikrofon vertikal aus der Achse des TMTs herausverschiebt.

Bei Methode 1. misst du ja aber eh schon außerhalb der TMT-Achse, die Frequenzgangänderung ist in der Messung also schon drin und es wäre doppelt gemoppelt, jetzt durch eine Versatzangabe diese Frequenzgangänderung erneut einzubringen.

Das bedeutet allerdings auch, dass es mit Methode 1. nicht möglich ist, sich durch VituixCAD das vertikale Abstrahlverhalten simulieren zu lassen. Man müsste also auch das vertikale Abstrahlverhalten der Einzeltreiber messen, damit einem da etwas angezeigt wird, was nicht genauso aussieht, wie das horizontale Abstrahlverhalten.

Ich hoffe erstens, dass das einigermaßen verständlich beschrieben ist, und zweitens, dass ich keinen Unsinn verzapft habe. :o

Viele Grüße,
Michael

MK_Sounds
20.07.2020, 09:46
Nur bei der zweiten Möglichkeit macht es m.E.n. Sinn, einen Versatz bzgl. der Abhörachse anzugeben, hier halt den Versatz des TMTs.
(...)
Das bedeutet allerdings auch, dass es mit Methode 1. nicht möglich ist, sich durch VituixCAD das vertikale Abstrahlverhalten simulieren zu lassen.
Nach meinem Wissen hast du mit beidem vollkommen Recht.
IMHO sollte das Abstrahlverhalten egal in welcher Richtung immer gemessen werden. Ist mit einem einfachen Drehteller ja auch kein großes Ding.

Dirk_H
20.07.2020, 10:51
Es gibt ja zwei Möglichkeiten, zu messen, um Fernfeld-Futter für VituixCAD zu generieren:



Es wird alles aus Richtung der zukünftigen Abhörachse gemessen, beispielsweise wie bei dir auf Höhe des Hochtöners, auch der Frequenzgang des TMTs. So hast du es offensichtlich gemacht, so mache ich das bisher auch.
Beide Treiber werden jeweils auf Achse gemessen.



Bei Methode 1. misst du ja aber eh schon außerhalb der TMT-Achse, die Frequenzgangänderung ist in der Messung also schon drin und es wäre doppelt gemoppelt, jetzt durch eine Versatzangabe diese Frequenzgangänderung erneut einzubringen.

Das sehe ich auch so.
Zur vertikalen Sache kann ich nichts sagen.

mtthsmyr
20.07.2020, 10:56
Hallo Michael,

Meiner Meinung macht es auch bei Methode 1 Sinn. Man sollte den Fehler, den man sich auf diese Weise einhandelt, im Auge behalten. Die Fehlabschätzung, die man ohne Eingabe des Versazes für den Energiefrequenzgang bekommt, halte ich für gravierender als den Fehler über die gemeinsame Messachse. Bei Messung auf Hochtönerachse liegt der TMT meist auf circa 5°. Selbst bei 10° wäre der Fehler in den meisten Projekten, die ich hatte, vernachlässigbar.

VG, Matthias

Sathim
20.07.2020, 13:26
Das mit dem Versatz hatte ich im Nachhinein (Contest-Thread denke ich?) dann auch
rausgenommen, weil es so wie ich gemessen hatte auch keinen Sinn gemacht hat.

Der Einwand ist korrekt.

Slaughthammer
20.07.2020, 17:57
Man sollte eh immer horizontal UND vertikal Winkelmessungen machen. Insbesondere bei Kompaktlautsprechern sieht der Bafflestep in beiden Achsen doch gerne mal recht unterschiedlich aus. Das sollte man bei der Abstimmung dann schon Berücksichtigen.

Gruß, Onno

Azrael
20.07.2020, 19:09
Ich glaube, ich sollte ein Projekt dazwischen schieben: eine Dreheinrichtung, mit der horizontale wie vertikale Winkelmessungen auch in deutlich über 1 m Höhe möglich sind, auch mit moppeligeren Kompaktboxen.....:built:

Ich schreibe das nicht, um zu jammern, sondern weil ich es ja irgendwie schon einsehe. :o

Viele Grüße,
Michael