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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bassreflex-Abstimmung (WinISD)



wus
23.04.2018, 11:40
Ich bin z.Z. heftig am simulieren mit WinISD um den besten 18-Zöller für meinen Heimkino- und Party-Subwoofer-Projekt herauszufinden. Aktuell aussichtsreichster Kandidat ist der FaitalPro 18XL1800, fest entschieden ist das aber noch nicht.

Ich möchte den Subwoofer für 2 verschiedene Einsatzzwecke auslegen. Der eine ist das Heimkino, hier kommt es mir nicht auf die allerhöchsten Pegel an, aber ich möchte eine echt tiefe Abstimmung, die bis unter 20 Hz ordentliche Pegel bringt. Das andere Einsatz-Szenario ist die (manchmal auch etwas größere, evtl. auch Freiluft-) Party, wo es mir reicht wenn der Frequenzgang bis auf 35 oder 40Hz runter reicht, das aber mit höchstem Pegel. Ich will die Boxen so bauen dass ich die Bassreflexabstimmung quasi umstellen kann, je nach Einsatz.

1. Frage: hat jemand Erfahrung darin, wie realitätsnah die Simulationen mit WinISD sind? Kann man ein Gehäuse aufgrund der Simulation mit WinISD bauen ohne Gefahr zu laufen, dass die errechnete Bassreflexabstimmung in der Realität weit daneben liegt und man den Boxenbau nochmal neu anfangen muss?

NB: WinISD (ich habe v0.7.0.950) meldet beim Aufruf eines Treibers immer "Driver data fails integrity check". Kann man trotzdem von brauchbaren Simulationsergebnissen ausgehen?

2. Frage: Ich habe gesehen dass man für tiefe Abstimmung einfach einen relativ langen Bassreflexkanal braucht. Dagegen reicht für eine höher und lautere Abstimmung ein kürzerer Kanal. Um also die Box umstellen zu können würde ich zwei verschieden lange Kanäle einbauen, von denen jeweils einer verschlossen würde. Kann man das so bauen? Oder gibt es eine sinnvollere Methode?

Azrael
23.04.2018, 12:00
Zur zweiten Frage:

Statt durch Verlängerung des Kanals kann die Senkung von fb auch durch Verringerung der Kanalquerschnittfläche erreicht werden. Ich würde also die BR-Abstimmung auf Party auslegen und für Wohnzimmerbetrieb einen Teil der Fläche verschließen, wozu es ganz praktisch ist, den Kanal in 2 oder 3 Segmente zu unterteilen oder mehrere Rohre/Kanäle zu verwenden.

Viele Grüße,
Michael

Kalle
23.04.2018, 12:17
...oder einfach ein Stück Holz zur Querschnittsverkleinerung einlegen......
Dieser Trick ist uralt und war, so viel ich weiß bei der großen EV Sentry schon mit eingeplant.
Es gibt aber auch in der Länge verschiebare Reflexrohr, Baut man sie selbst aus DN75 oder DN110 kann man am Flansch auch fast 5 cm schieben.
Gruß Kalle

Azrael
23.04.2018, 12:23
...oder einfach ein Stück Holz zur Querschnittsverkleinerung einlegen......
Dieser Trick ist uralt und war, so viel ich weiß bei der großen EV Sentry schon mit eingeplant.
Stimmt, da wurde ich auch schon drauf aufmerksam gemacht:

42926

Viele Grüße,
Michael

wus
23.04.2018, 14:02
Vielen Dank für eure Antworten!

Dass statt Kanalverlängerung auch Querschnittverringerung geht war mir schon klar.

Allerdings sollte man auch bedenken dass nach der Querschnittsverringerung immer noch genügend Querschnitt übrig bleiben soll dass die Strömungsgeschwindigkeit im Kanal nicht zu groß wird. An dieser Stelle bin ich noch etwas unsicher. Fest steht, dass der Treiber (FaitalPro 18XL1800) ein absoluter Hammer ist, mit 20mm Xmax und Sd von über 1000 qcm verschiebt er peak to peak über 4 l.

Was wäre hierfür ein brauchbarer Kanalquerschnitt, bei dem die Strömungsgeschwindigkeit im Rahmen bleibt? Gibt's einen Richtwert für die maximal sinnvolle Strömungsgeschwindigkeit?

Einfach ein Stück Holz zur Querschnittsverringerung einlegen (lose???) würde ich an dieser Stelle, an der rohe Kräfte zerren, sicher nicht. Da hätte ich Angst dass es früher oder später rausvibriert, oder dass es rappelt.

Kalle
23.04.2018, 14:17
Querschnitt in Bezug auf Wirkungsgrad so viel wie geht.
Suche mal nach dem Bauplan bei Dieter Achenbach.
http://lsv-achenbach.de/
http://lsv-achenbach.de/images/lautsprecher/plaene/Sub18-195l-big.jpg
und simuliere ihn für deinen Bass. So in etwa könnte das aussehen..... oder eben einen großen Kanal unten ähnlich der alten EV Zeichnung s.o..
Gruß Kalle

Slaughthammer
23.04.2018, 17:56
Ich würde die BR-Ports für Wohnzimmerbetrieb einfach komplett verschließen und dann CB entzerren. Pegelreserven sollten auch in CB bei 20Hz kein Problem darstellen.

Gruß, Onno

wus
24.04.2018, 09:36
Laut WinISD-Simulation bringt der 18XL1800 in einem geschlossenen Gehäuse gleicher Größe (135 l) bei 20 Hz etwa 7 dB weniger als mit der 20 Hz Bassreflex-Abstimmung. Die max.-SPL-Kurve fällt beim geschlossenen Gehäuse Xmax-bedingt unterhalb 40 Hz steil ab, mit der 20 Hz-BR-Abstimmung ist der Abfall zwar noch viel steiler, fängt aber erst unterhalb etwa 17/18 Hz an.

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Deswegen werde ich wohl für beide Einsatzzwecke Bassreflexabstimmungen verwenden.

Hat niemand hier Erfahrung mit WinISD? Passt das, was diese Software errechnet, oder ist sie unbrauchbar?

sonicfury
24.04.2018, 09:38
Geschlossen klingt im raum besser. Immer.

wus
24.04.2018, 11:00
Ich werd's ausprobieren, sobald ich die Kiste habe. Den Kanal zuzumachen ist ja relativ leicht bewerkstelligt.

nical
24.04.2018, 11:02
eine absolute aussage.
ich hab einen 150l tml-sub, der sehr knallt (d.h. trocken und souverän, wenn das irgendjemandem etwas sagt), kenn auch die diversen jbl-bässe - bassreflex - die für mich zum beeindruckendsten gehören, was ich je gehört habe.
muss aber sagen, ich hab kaum erfahrung mit CB.
gruß reinhard

miwa
25.04.2018, 09:23
42931

Hat niemand hier Erfahrung mit WinISD? Passt das, was diese Software errechnet, oder ist sie unbrauchbar?

Moin :),
Meine WinISD-Version hat 185 Liter BR für den Faital ausgerechnet (mit Hersteller-TSP)...:confused:
Ansonsten ist WinISD recht verlässlich, habe insgesamt positive Erfahrungen gemacht. Ein "Restrisiko" bleibt natürlich immer...:(

LG Micha

Azrael
25.04.2018, 15:46
Ich habe den Faital 18XL1800 jetzt auch mal durchsimuliert und komme zu folgenden Schlüssen:



In der Tat ist der Vorschlag von WinISD für BR 185 Liter groß, die Tuningfrequenz fb liegt bei gut 28 Hz. Die untere Grenzfrequenz f3 liegt dann auch in dem Bereich und wenn Xmax voll ausgenutzt wird, werden im Halbraum Powerkompression nicht mit einkalkuliert, 123 dB/1m erreicht, wozu 83 Volt anliegen müssen. Ich habe mich bei der Strömungsgeschwindigkeit jetzt mal auf 24 m/s eingeschossen. Laut WinISD werden die bei voller Ausnutzung von Xmax (es sind rechnerisch nach (HC-HG)/2 übrigens +/- 15,5 mm) nicht mehr überschritten, wenn der Kanal 400 cm² Querschnittfläche hat. Die Länge des Kanals beträgt dann etwas über 60 cm, was ich persönlich für den reinen Subwooferbetrieb noch für absolut akzeptabel halte. Tendenziell ist es übrigens so, dass je nach Bauart des Kanals dieser auch kürzer ausfallen kann, als die Simulation aussagt. Das müsste man dann ggf. per Prototyp verifizieren.
Aber auch in 135 Litern BR scheint sich der Faital wohlzufühlen. Der Nachteil ist, dass für gleichen fb bei gleicher Kanal-Querschnittfläche der Kanal dann länger, in dem Fall unpraktikabel lang sein müsste, wollte man die 24 m/s Strömungsgeschwindigkeit nicht überschreiten. Man könnte fb etwas höher legen, auf so 30 Hz z.B., was es auch ermöglicht, bei Einhaltung der 24 m/s die Querschnittfläche auf 360 cm² zu verkleinern. Die Kanallänge reduziert sich dann auf (zumindest für mich) akzeptable gut 70 cm.
135 Liter CB ergibt eine Gesamtgüte Qtc von 0,63. Der Abfall ist bedeutend weniger steil, was zunächst mal so ohne Anwendung irgendwelcher Filter ja gut für die Gruppenlaufzeit ist, was immer das in der Praxis im Raum am Ende auch bedeutet. So eine Konstruktion lässt sich zumindest im Bereich so richtig tiefer Frequenzen besser entzerren, wo bei den Bassreflex-Exemplaren besser ein Subsonicfilter greifen sollte. Der berüchtigte Roomgain könnte allerdings dafür sorgen, dass soviel Entzerrung vielleicht garnicht nötig ist. Natürlich sind die BR-Teile größtenteils bei weiten pegelfester (unter 20 Hz allerdings nicht), doch sind mit der CB-Konstruktion ab 30 Hz immerhin auch so 112 dB/1m möglich.


Viele Grüße,
Michael

Bizarre
25.04.2018, 16:14
Hmm, sinnvoll wären wohl 4 BR Rohre ( resp, 3-eckige Kanäle) in den Ecken... Kann WinISD leider nicht simulieren....

Azrael
25.04.2018, 16:23
Man kann das schon, es gibt die Möglichkeit, die Anzahl der Kanäle anzugeben (bis zu 8 Stück). Aber wie gesagt: je nach Anordnung des Kanals/der Kanäle kann die nötige Länge ggf. etwas kürzer ausfallen, als von WinISD berechnet. Müsste man dann also, wenn man es genau wissen wollte, per Prototyp eruieren.

SRAM hatte da mal eine interessante Vorgehensweise erläutert, die zu einer recht deutlichen Verkürzung führt.

Viele Grüße,
Michael

Kalle
25.04.2018, 16:33
Moin,
jetzt wäre es vielleicht die Zeit billiges OSB - Grobspanplatte zu besorgen und die Kreissäge singen zu lassen. Die Achenbachbox als Vorlage nehmen und loslegen ... die Kanallänge kan man durch Brettchen immer noch verlängern, durch Einlegen von Styroporblöcken läßt sich das Volumen verkleinern.
Durch ensprechend dicke Dreikantleisten läßt sich auch der Kanalquerschnitt verkleinern.
Gruß Kalle

wus
25.04.2018, 23:14
Danke für die zahlreichen Antworten!

@ Michael: wie kommst Du auf "nur" 123 dB? WinISD errechnet bei mir für Nennleistung (1600 Watt) 125,5 dB. Dabei bleibt die Auslenkung oberhalb fb unter 15,5mm

Die Powerkompression würde sicher etliche dB kosten wenn man die Box länger mit Grenzleistung betreibt, für kurzzeitige Peaks, die nicht wesentlich zur Erwärmung der Schwingspule führen, sollte sie aber vernachlässigbar sein - glaube ich. Stimmst Du mir da zu?

Ich habe nochmal ein bisschen rumkonstruiert und habe die Box etwas größer gemacht. Allerdings geht ein nicht unerheblicher Teil des Innenvolumens für die großen Bassreflexkanäle drauf, so dass es effektiv bei ca. 140l bleiben wird. Nochmal zur Erinnerung: ich will die Box ja quasi "umstimmbar" machen, einmal mit einer hohen "Party"-Abstimmung (33Hz) für high output bis runter auf ca. 33Hz mit großquerschnittigen Ports mit entsprechend niedriger Strömungsgeschwindigkeit, dann aber auch eine sehr tief reichende "Heimkino"-Abstimmung mit langen, dünneren Ports, die auf 22 Hz abgestimmt werden. Je nach Einsatz wird dann entweder das eine oder das andere Paar Ports abgedeckt.

Würde ich die "Heimkino"-Abstimmung auf ebenso niedrige Strömungsgeschwindigkeit auslegen, dann würden die Ports inakzeptabel lang (1,52m für 24m/s). Da ich im Heimkino nicht ganz so hohen Output brauche werde ich hier einen Kompromiss eingehen und voraussichtlich einen Querschnitt von ca. Sd/5 wählen, womit sich dann Strömungsgeschwindigkeiten von ca. 35m/s bei Nennleistung ergeben.

Irgendwo - vermutlich auch hier im Forum, sicher weiß ich es aber nicht mehr - habe ich schon mal gelesen, dass flach an der Gehäusewand entlang geführte BR-Kanäle beträchtlich kürzer ausfallen. War es das was SRAM erläutert hat? Gibt es dazu irgendwelche Literatur, oder eine Formel die den Verkürzungsfaktor ausspuckt?



@Kalle - stimmt. Genügend derartiges Holz liegt im Keller, was allerdings noch fehlt ist der Treiber und ein potenter Amp. Das wird als nächstes bestellt.

Wenn der Prototyp dann mal gebaut ist:
Wie misst man sowas, angesichts von Raummoden und womöglich room gain? Wie überprüfe ich messtechnisch ob die Abstimmung mit der Simu übereinstimmt, um ggfs die Kanäle anpassen zu können?

Azrael
25.04.2018, 23:50
Ich schreibe gerade mit einem Handy, daher nur kurz was zur letzten Frage. Die Holzhammermethode: in der Gegend der vermuteten Abstimmfrequenz Sinustöne draufjagen und den Bereich zwischen solchen mit großen Membranauslenkungen suchen, wo die Membran sich minimal bewegt. Dort ist dann die Abstimmfrequenz.

Eleganter geht das natürlich mit einer Messung des Impendanzganges. Dort sieht man dann zwei für BR-Lautsprecher charakteristische Maxima. Auf dem Minimum dazwischen liegt fb.

Viele Grüße,
Michael

naumi
26.04.2018, 04:53
guten Morgen,


Irgendwo - vermutlich auch hier im Forum, sicher weiß ich es aber nicht mehr - habe ich schon mal gelesen, dass flach an der Gehäusewand entlang geführte BR-Kanäle beträchtlich kürzer ausfallen. War es das was SRAM erläutert hat? Gibt es dazu irgendwelche Literatur, oder eine Formel die den Verkürzungsfaktor ausspuckt?



Das war hier, speziell in Beitrag 32:

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?15800-Umrechnung-BR-Rohr-Port



Anm.
Leider kann ich den Link nicht mit der Funktion dafür einbinden, da stürzt mein Opera ab und eine Fehlermeldung erscheint. Kann jetzt nicht länger den Fehler suchen und deshalb nur als text eingefügt. Werde es später erneut versuchen und evt. eine Fehlermeldung an den Admin machen, oder ich hole mir erst mal Kaffee!

Azrael
26.04.2018, 06:27
@ Michael: wie kommst Du auf "nur" 123 dB? WinISD errechnet bei mir für Nennleistung (1600 Watt) 125,5 dB. Dabei bleibt die Auslenkung oberhalb fb unter 15,5mm
Es wird vielleicht daran gelegen haben, dass ich da mit den 185 Litern @ 28 Hz simuliert habe. Eine tiefere Abstimmung in größerem Gehäuse sorgt für mehr Hub bei der unteren Grenzfrequenz bei gleicher Eingangsleistung. Oder es lag an einem Knick in der Optik.....:eek::D


Die Powerkompression würde sicher etliche dB kosten wenn man die Box länger mit Grenzleistung betreibt, für kurzzeitige Peaks, die nicht wesentlich zur Erwärmung der Schwingspule führen, sollte sie aber vernachlässigbar sein - glaube ich. Stimmst Du mir da zu?
Kann sein, meine Hand ins Feuer legen würde ich dafür aber nicht. Ich würde aber auch nicht Wohl und Wehe der Konstruktion ausgerechnet davon abhängig machen. :)


Da ich im Heimkino nicht ganz so hohen Output brauche werde ich hier einen Kompromiss eingehen und voraussichtlich einen Querschnitt von ca. Sd/5 wählen, womit sich dann Strömungsgeschwindigkeiten von ca. 35m/s bei Nennleistung ergeben.
Mach wie gesagt den Kanal mehr-, sagen wir dreisegmentig, dann kannst du Segmente verschließen, so dass sich z.B. in etwa SD/5 ergibt. Ich denke auch, das soviel Pegel im Wohnraum wohl eher selten erreicht wird. Auch das vollständige Verschließen bleibt ja noch als Option.


Irgendwo - vermutlich auch hier im Forum, sicher weiß ich es aber nicht mehr - habe ich schon mal gelesen, dass flach an der Gehäusewand entlang geführte BR-Kanäle beträchtlich kürzer ausfallen. War es das was SRAM erläutert hat? Gibt es dazu irgendwelche Literatur, oder eine Formel die den Verkürzungsfaktor ausspuckt?
Zu SRAMs Methode der Längenberechnung habe ich hier (http://www.hifi-forum.de/viewthread-159-4461.html) was gefunden.


Wie misst man sowas, angesichts von Raummoden und womöglich room gain? Wie überprüfe ich messtechnisch ob die Abstimmung mit der Simu übereinstimmt, um ggfs die Kanäle anpassen zu können?
Die Methoden, die ich weiter oben genannt habe, sind unabhängig von der Raumakustik.

Viele Grüße,
Michael

wus
26.04.2018, 09:29
Eine tiefere Abstimmung in größerem Gehäuse sorgt für mehr Hub bei der unteren Grenzfrequenz bei gleicher Eingangsleistung.Stimmt, ist ja logisch. Hätte ich auch selber draufkommen können :o


Mach wie gesagt den Kanal mehr-, sagen wir dreisegmentig, dann kannst du Segmente verschließen, so dass sich z.B. in etwa SD/5 ergibt. Ich hatte ohnehin vor mindestens 2 Kanäle zu bauen und die (punkt-)symmetrisch zum Treiber anzuordnen, da ich mal gelesen habe die einseitige Anordnung könnte bei Extrembelastung - und 1600 Watt auf 18 Zoll, mit Hüben bis 40mm absolut, sind extrem - zu Taumelbewegungen von Membran und Schwingspule und deshalb zu Schäden führen.


Zu SRAMs Methode der Längenberechnung habe ich hier (http://www.hifi-forum.de/viewthread-159-4461.html) was gefunden.Danke für den Link, auch @Thomas! Liest sich ja sehr vielversprechend. Da meine Kanäle speziell für die tiefe Abstimmung sehr lang sein müssen nehmen sie auch beträchtlich Arbeitsvolumen von der Box weg. Mit der Verkürzung bliebe dann doch noch etwas mehr Nettovolumen übrig,


Die Methoden, die ich weiter oben genannt habe, sind unabhängig von der Raumakustik.Meinst Du das?

Eleganter geht das natürlich mit einer Messung des Impendanzganges. Dort sieht man dann zwei für BR-Lautsprecher charakteristische Maxima. Auf dem Minimum dazwischen liegt fb.Das ist ja im Prinzip die gleiche Methode, die Klinger schon 1978 in seinem Gehäusebaubuch empfahl, oder? Er betont ja dass bei "richtiger" Abstimmung beide Maxima gleich hoch sind. Und als "richtig" sieht er eine Abstimmung bei der Lautsprecher und Gehäuse Resonanz haben. Meine tiefe Abstimmung liegt da jedoch weit daneben, so dass ich grob unterschiedliche Maxima erwarten würde, quasi eine Schieflage des ganzen Impedanzschriebs im fraglichen Bereich. Ist fB in diesem Fall immer noch genau beim Impedanzminimum, oder verschiebt sich das dann? Wenn ja, in welche Richtung?


135 Liter CB ergibt eine Gesamtgüte Qtc von 0,63. Der Abfall ist bedeutend weniger steil, was zunächst mal so ohne Anwendung irgendwelcher Filter ja gut für die Gruppenlaufzeit ist, was immer das in der Praxis im Raum am Ende auch bedeutet. So eine Konstruktion lässt sich zumindest im Bereich so richtig tiefer Frequenzen besser entzerrenWie beschrieben werde ich auch für die tiefe Abstimmung erst mal Bassreflex ins Auge fassen, weil das im hörbaren Bereich doch erheblich höheren Output verspricht. In der Simu "überholt" CB die BR-Konstruktion erst unterhalb von 16Hz.

Sollte sich der Bass damit auch nach raumakustischer Entzerrung (ich plane Anschaffung eines DSPeaker Antimode) zu langsam oder unpräzise anhören, werde ich aber die Ports sicher mal zumachen um zu sehen ob's damit besser klingt. Ich bin Funk-Fan, und Funk lebt von einem knackigen, präzisen Bass.

Azrael
26.04.2018, 12:26
Das ist ja im Prinzip die gleiche Methode, die Klinger schon 1978 in seinem Gehäusebaubuch empfahl, oder? Er betont ja dass bei "richtiger" Abstimmung beide Maxima gleich hoch sind. Und als "richtig" sieht er eine Abstimmung bei der Lautsprecher und Gehäuse Resonanz haben. Meine tiefe Abstimmung liegt da jedoch weit daneben, so dass ich grob unterschiedliche Maxima erwarten würde, quasi eine Schieflage des ganzen Impedanzschriebs im fraglichen Bereich. Ist fB in diesem Fall immer noch genau beim Impedanzminimum, oder verschiebt sich das dann? Wenn ja, in welche Richtung?
Ich habe den Klinger nicht gelesen. Ich sehe das mit den unterschiedlich großen Höckern auch nicht so eng, solange sie sich noch deutlich abzeichnen. Und ja, ich würde sagen, dass es auch in diesem Fall so bleibt: der tiefste Punkt zwischen den Höckern ist die Abstimmfrequenz.

Eine weitere Möglichkeit wäre übrigens noch, eine akustische Nahfeldmessung vor der TT-Membran zu machen, also wirklich wenige mm nah dran. Dort suchst du dann im fraglichen Bereich mittels Sinusgenerator die Frequenz, wo der TT am wenigsten Pegel abstrahlt. Das ist ein bisschen verwand mit der Methode, die Frequenz mit der kleinsten Membranamplitude zu finden, nur wohl doch etwas genauer. :)

Viele Grüße,
Michael

holly65_MKII
26.04.2018, 15:17
Moin wus,




Ich möchte den Subwoofer für 2 verschiedene Einsatzzwecke auslegen. Der eine ist das Heimkino, hier kommt es mir nicht auf die allerhöchsten Pegel an, aber ich möchte eine echt tiefe Abstimmung, die bis unter 20 Hz ordentliche Pegel bringt. Das andere Einsatz-Szenario ist die (manchmal auch etwas größere, evtl. auch Freiluft-) Party, wo es mir reicht wenn der Frequenzgang bis auf 35 oder 40Hz runter reicht, das aber mit höchstem Pegel. Ich will die Boxen so bauen dass ich die Bassreflexabstimmung quasi umstellen kann, je nach Einsatz.



für Deine 2 genannten Einsatzgebiete wäre mMn. ein DSP die beste Lösung.
Du bräuchtest den Sub für die andere Anwendung nicht umbauen und hättest gleichzeitig ein gutes Werkzeug für die Trennung / Basserweiterung / Hubentlastung
und gegen eventuell vorhandene Raummoden.
Dazu ist selbstverständlich Messtechnik, und die Fähigkeit damit umzugehen, notwendig.:)

Ich habe auch mal simuliert und komme mit DSP EQing in 180L BR für HK auf -3dB @21,5Hz und Max Pegel bei X-Max von 112dB bei 90W und 13,7m/s Strömungsgeschwindigkeit.
Für outdoor Party mit DSP EQing komme ich auf -3dB @ 31Hz und Max Pegel bei X-Max von 123dB bei 1500W und 15m/s Strömungsgeschwindigkeit.
Für outdoor sollte man WinISD Simus mit vorsicht genießen.....;):D

Für meine Abstimmung habe ich mit einem Kanal simuliert - 50cm breit und 8cm hoch = 400Quadratzentimeter.
Kanal hat dann eine simulierte Länge von 68,3cm.*

Für Kanäle, die durch Gehäusewände verlängert werden habe ich in der Fa. mal eine Messreihe gemacht
und simuliertes Tuning gegen reales Tuning (Impedanzmessungen) verglichen und Kanal angepasst......
Ergebnis für mich war das man Kanäle, die durch Gehäusewände verlängert werden um ca. 30% kürzer auslegen kann.
Das sollte man imho bei einem Projekt immer mittels Imp. Messung einstellen / überprüfen.

* Der Kanal könnte also ca. 46cm lang werden.

LG

Karsten

wus
26.04.2018, 16:43
für Deine 2 genannten Einsatzgebiete wäre mMn. ein DSP die beste Lösung.
Du bräuchtest den Sub für die andere Anwendung nicht umbauen und hättest gleichzeitig ein gutes Werkzeug für die Trennung / Basserweiterung / Hubentlastung DSP ist eh angedacht, schon um den (auch schon in der Simu) nicht ganz idealen Frequenzgang zurecht zu biegen. Ob es ein separater Antimode wird oder ich auf einen besseren AVR Receiver zurückgreife ist noch nicht ganz entschieden.

Allerdings kann ich mir nicht recht vorstellen was ein DSP an der Box ändern kann. Das ist doch im Endeffekt reine Mechanik. Eine Bassreflexbox (gegebener Größe) kann man entweder hoch abstimmen um max. Pegel zu kriegen, was aber zu steilem Abfall unterhalb fB führt. Oder man dehnt den Frequenzgang unter Verzicht auf max. Pegel und linearen Frequenzgang nach unten hin aus, kriegt dann aber in dem Bereich, wo die hohe Abstimmung noch glänzt (bei fB und knapp darüber) nicht annähernd die gleichen max. Pegel. An den Maximalpegeln kann der DSP auch nichts ändern, einzig ein Subsonic kann den Treiber vor Überlastung unterhalb fB schützen, aber das setze ich jetzt mal als Standard voraus, wenn man so einen Subwoofer PA(rty-)mäßig einsetzen will.


Für outdoor sollte man WinISD Simus mit vorsicht genießen.....;):DWieso?

wus
24.05.2018, 20:51
So, heute - schlappe 4 Wochen nach der Bestellung - kam der Faital 18XL1800 endlich an.

Da dies das erste Mal ist dass ich Messungen an "nackten" Lautsprechern mache dachte ich ich fange mal mit etwas einfachem an, einer Impedanzmessung mit Limp. Funktioniert auch soweit, seltsam fand ich nur dass Limp die Messung nicht wie eingestellt bis 3000 Hz hoch machte, sondern bei knapp unter 200 Hz "stecken" blieb. Der letzte Ton lief dabei so lange weiter bis ich den Stopp-Button klickte.

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Ist das normal? Warum wird die Messung nicht bis zu der eingestellten Frequenz fortgesetzt?

Laut der aufgezeichnet Kurve müsste Fs bei 35 - 36 Hz liegen. Laut Datenblatt sollten es aber 29 Hz sein. Ich finde das eine beträchtliche Abweichung - wie seht ihr das? Muss ich das Chassis erst einwobbeln bevor ich solche Messungen mache?

Ich will auf alle Fälle TSP Messungen vor und nach Einwobbeln machen um zu sehen ob es einen deutlichen Unterschied macht, so viel schon vorweg.

wus
24.05.2018, 21:13
Es lag wohl an der USB Soundkarte (Maya22). Ich habe dann versucht eine neue Messung zu starten, aber es ging nicht bis ich die Maya einmal vom USB abstöpselte und neu anschloss, wobei ich auch Limp neu startete.

Danach lief die Messung bis zur eingestellten Maximalfrequenz durch.

Die Resonanz lag wie schon zuvor wieder bei knapp 36 Hz, es bleibt also die Frage ob derart grobe Abweichungen normal sind. Immerhin liegt die gemessene Reso mehr als 20% über Herstellerangabe.

???

Slaughthammer
24.05.2018, 21:33
Mit wie viel Leistung misst du den Impedanzgang denn? Bei nem 18"er darf da schon mal ein halbes Watt anliegen... Und ja, einwobbeln. Ansonsten auch mal weichkneten, also die Membran einfach mal händisch bis in den progressiven Bereich der Aufhängung in beide Richtungen auslenken. Achtung hierbei, man sollte schon aufpassen, dass man die Membran/Schwingeinheit nicht beschädigt.

Gruß, Onno

wus
24.05.2018, 22:54
Ich hatte die Leistung vorher nicht gemessen, sondern bin einfach nach der Anleitung im Limp Manual vorgegangen. Jetzt habe ich aber mal nachgemessen und kam auf 4,8 Volt, was an 8 Ohm knapp 3 Watt ergibt.

Danach war mir auch klar warum die Messung so laut war :D

Die Membran "bis in den progressiven Bereich der Aufhängung" zu bewegen gelang mir nicht, mit mehr als ein paar Millimter würde ich eine Beschädigung befürchten. Und ein paar Millimeter sind bei dem Koloss gar nichts. Die Grenzauslenkung liegt bei dem laut Datenblatt bei 36 mm! Mit Cms = 0,11mm/N müsste ich schon mit 180 N drücken oder ziehen um nur auf das Xlin von 20mm zu kommen, vom progressiven Bereich der Auslenkung ganz zu schweigen.

Ich bin ja schon auf den Tanz gespannt wenn ich das Ding einwobble. Aber wie gesagt, zuerst möchte ich mal die TSP im nicht eingewobbelten Zustand ermitteln.

naumi
25.05.2018, 06:30
Hi,


Immerhin liegt die gemessene Reso mehr als 20% über Herstellerangabe.


Lass ihn erst mal weich wobbeln und achte darauf, alle Kühlungsöffnungen müssen frei sein bei der Messung.
Übrigens verdammt cooles Teil der 18XL1800. haben wollen

wus
25.05.2018, 08:25
Jetzt wollte ich mich an die TSP Messungen machen und stelle fest, dass ich keine Zusatzmasse habe - außer etlichen ganz kleinen (d5 x 1 mm) Neodymmagneten. Die wiegen alle zusammen gerade mal 11g. Das ist mit digitaler Küchenwaage gemessen, die nur auf 1g genau auflöst und über deren Genauigkeit ich keine Angabe habe.

Ich habe dann gesucht nach wieviel Zusatzmasse man überhaupt verwenden soll, dazu aber keine Angaben gefunden.

Also wieviel Zusatzmasse braucht man? Muss die in irgend einem sinnvollen Verhältnis zu Mmd stehen? Hängt die Genauigkeit der TSP-Messung von diesem Verhältnis ab?

Mmd liegt beim 18XL1800 laut Datenblatt bei 254,4g. Reichen 11g Zusatzmasse für den 18XL1800?

Azrael
25.05.2018, 08:42
Das scheint mir viel zu wenig zu sein. Die Folge wird sein, dass sich die Impendanzmaxima bei fs der beiden nötigen Messungen nicht deutlich genug voneinander abheben.

Bei meiner letzten TSP-Messung habe ich die Hälfte von Mms aus dem Datenblatt genommen, was in diesem Fall 60 Gramm Plastik-Fermit war.

Viele Grüße,
Michael

naumi
25.05.2018, 08:53
Ja genau, die Messungen müssen sich gut unterscheiden. Wie sich das auf die Genauigkeit der errechneten TSP auswirkt weiß ich aber nicht.
Und die Zusatzmasse darf die Resonanzfrequenz nicht unter die Messgrenze des Messsystems drücken.
Sieh mal hier, bei HBX gefunden:
https://www.audio-software.de/zusatzmasse_mit_folienfett.pdf

ente
25.05.2018, 11:20
Also wieviel Zusatzmasse braucht man? Muss die in irgend einem sinnvollen Verhältnis zu Mmd stehen? Hängt die Genauigkeit der TSP-Messung von diesem Verhältnis ab?
Mmd liegt beim 18XL1800 laut Datenblatt bei 254,4g. Reichen 11g Zusatzmasse für den 18XL1800?

..... siehe LIMP-Handbuch Seite 25!

Gruß
Heinrich

Azrael
25.05.2018, 11:42
Oh, dann wären in meinem Fall 120 Gramm vielleicht besser gewesen. Dat is ja die halbe Büchse....:eek:

Viele Grüße,
Michael

holly65_MKII
25.05.2018, 11:56
Moin,


Ja genau, die Messungen müssen sich gut unterscheiden. Wie sich das auf die Genauigkeit der errechneten TSP auswirkt weiß ich aber nicht.
Und die Zusatzmasse darf die Resonanzfrequenz nicht unter die Messgrenze des Messsystems drücken.
Sieh mal hier, bei HBX gefunden:
https://www.audio-software.de/zusatzmasse_mit_folienfett.pdf

ich messe TSP immer mit senkrecht auf einem Stativ eingespanntem Chassis, also in "Einbaulage".
Das ginge mit der "Fettfolien" Methode vermutlich nicht ?

@ wus: Sorry habe hier länger nicht reingeschaut......

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/images/metro/bw/misc/quote_icon.png Zitat von holly65_MKII https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/images/metro/bw/buttons/viewpost-right.png (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?p=234037#post234037)
Für outdoor sollte man WinISD Simus mit vorsicht genießen.....;):D


Wieso?
Win ISD simuliert imho mit den vollen theoretischen Werten (+6dB) auf unendlicher Schallwand / Halbraum - outdoor hat man imho Verhältnisse irgendwo zwischen Freifeld und Halbraum......jeh nach Aufstellung.
Ich schätze mal irgendwas um +3dB ???
http://www.neumann-kh-line.com/neumann-kh/home_de.nsf/root/prof-monitoring_knowledge_glossary_technical
Reiter Akustischer Raum.

LG

Karsten

wus
25.05.2018, 23:12
Ich habe mir kurz vor Ladenschluss noch schnell 250g Plastic Fermit geholt und auch schon ausprobiert ob das Zeug auf der beschichteten Pappe klebt (tut es) und auch rückstandsfrei wieder abgemacht werden kann (ging auch).

Wann ich zu der Messung komme steht aber noch nicht fest, die nächsten Tage bin ich leider schon voll ausgebucht.

wus
26.05.2018, 10:15
achte darauf, alle Kühlungsöffnungen müssen frei sein bei der Messung.Guter Hinweis. Ist eigentlich ja klar, aber jetzt wo ich das lese fiel mir ein: ich hatte das Chassis einfach mit dem Magnetsystem am Boden liegen, wodurch die Polbohrung verschlossen war.

Deshalb habe ich die Messung jetzt nochmal mit frei liegender Polbohrung wiederholt. Zuvor habe ich auch noch das Lautsprecherkabel durchgemessen und die automatische Kompensation der Kabelmesswerte aktiviert.

Es ergab sich aber keine nennenswerte Änderung, Fs blieb bei 36 Hz.

wus
27.05.2018, 21:27
So, inzwischen habe ich 2 weitere Messreihen gemacht um ganz sicher zu gehen. Sie lieferten beide ähnlich Werte wie schon die erste, somit weichen etliche Parameter erheblich von den Herstellerabgaben ab.

Am krassesten ist der Unterschied bei Le, wo Faital 2,04 mH angibt, meine Messungen um die 0,61 bis 0,64 ergaben. Aber ich denke mal für einen Subwoofer ist das irrelevant, oder zumindest von geringerer Bedeutung.

Stimmt ihr mir da zu?

Recht deutlich ist der Unterschied auch bei Cms wo ich 0,064 bis 0,076 mm/N gemessen habe, Faital aber 0,11 angibt. Das heißt die gemessenen Werte liegen rund 30 - 40% unter der Herstellerangabe. Andersrum ausgedrückt heißt das, der Antrieb braucht 45 bis 72% höhere Kräfte um die gleiche Auslenkung zu erreichen.

Ich schätze mal, die extrem harte Aufhängung ist auch der Grund für die deutlich höhere Freiluft-Resonanz von 36 statt 29 Hz.

Stimmt ihr mir hier (auch) zu?

Vermutlich ist es also doch so, dass die Aufhängung des fabrikneuen Chassis noch recht steif ist, und die sollte durch kräftiges Einwobbeln doch weich zu kriegen sein - ODER ???

Azrael
27.05.2018, 22:45
Mit ähnlichen Fragen schlage ich mich gerade auch herum, siehe hier. (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?17362-Kleiner-Subwoofer-f%FCr-lautstarke-Musikanwendungen). Bisher wusste dort aber wohl noch niemand eine Antwort. Einwobbeln wird Cms bei dir wahrscheinlich noch etwas erhöhen, aber ich weiß halt nicht, ob das dann auch ein irreversibler Zustand bleibt.

Weiters habe ich die TSP ja mit zwei unterschiedlichen Programmen gemessen, mit LIMP und mit REW. Die REW-Resultate kommen mir im Moment plausibler vor. Die Werte wichen zwar auch vom Datenblatt ab, aber auf eine Weise, die ich zumindest intuitiv besser darauf zurückführen konnte, das der Treiber ja nicht eingewobbelt war, als bei LIMP.

Andererseits waren die Unterschiede gering genug, dass ich da wohl einen Konpromiss anstreben werde, der ziemlich sicher nicht weh tut. :)

Viele Grüße,
Michael

fosti
27.05.2018, 23:58
Viel wichtiger als die absoluten Werte sind deren Konsistenz: https://www.hifi-selbstbau.de/grundlagen-mainmenu-35/verschiedenes-mainmenu-70/199-tsp-checken-einfach-gemacht

wus
28.05.2018, 09:23
Viel wichtiger als die absoluten Werte sind deren Konsistenz: https://www.hifi-selbstbau.de/grundlagen-mainmenu-35/verschiedenes-mainmenu-70/199-tsp-checken-einfach-gemacht
Danke für den Link, das Programm kannte ich noch nicht. Leider läuft es bei mir nicht, ich kriege eine Fehlermeldung "... da MSVBVM50.DLL nicht gefunden wurde. ..."

Ich gehe aber davon aus, dass Limp in sich (pro Messung) konsistente Werte liefert, da es ja wohl (? - überprüft habe ich das nicht) die gleichen Formeln verwendet wie TspCheck.

Azrael
28.05.2018, 09:34
Man kann auch WinISD für einen Konsistenzcheck hernehmen. An Parametern gebe ich dort lediglich Qes, Qms, Vas, fs, Mms, Re und Le ein. Alle anderen Werte lasse ich durch Crosscalc berechnen. Wenn die berechneten Werte sich vom denen im vorliegenden TSP-Satz deutlich unterscheiden, liegen wohl Inkonsistenzen vor.

Viele Grüße,
Michael

wus
28.05.2018, 12:41
Ich habe dann für alle drei TSP-Sätze mal eine WinISD-Simulation erstellt, so dass sich bei einer Schwingspule, die sich um 75 Grad aufgeheizt hat, in 40 Litern ein möglichst linearer FG ergibt.
Interessant, auf die Idee eine Erwärmung zu berücksichtigen bin ich noch nicht gekommen. Das habe ich jetzt auch mal mit dem 18XL1800 simuliert (bei unveränderter Box) und kriege damit um die 50 ... 60 Hz ca. +2dB.

Hat hier jemand eine ungefähre Vorstellungen was für Leistungen nötig sind, um die (gut belüftete) 100mm-Schwingspule eines 18-Zöllers um 75° zu erwärmen? Und wie lange dauert das?

Azrael
28.05.2018, 15:05
Ich kann mir kaum vorstellen, dass solche Temperaturanstiege bei derartigen Trümmern auch nur annähernd erreicht werden bei auch etwas gehobenerer Zimmerlautstärke oder auch bei Heimkinoeinsätzen, wo ja in der Regel eher kürzere Bassimpulse auftreten als ein andauerndes Grollen.

Bei ausgelassenen Parties mag das anders aussehen, deshalb kalkuliere ich das mal ein. Das erzeugt im Gegenzug bei kalter Schwingspule einen kleinen "Spassbuckel", den ich aber ggf. leicht per DSP beseitigen könnte.

Viele Grüße,
Michael

wus
28.05.2018, 15:54
Ich habe das Chassis jetzt aufgehängt und angefangen einzuwobbeln. Den größten Hub bei gleicher Leistung macht es bei 20 Hz. Trotzdem musste ich noch bis gut 500 Watt aufdrehen bis das vom Hersteller angegebene Xmax erreicht wurde. Ich schätze den Hub auf ca. 4 cm p-p.

43464

Es läuft jetzt seit ca 30 min, man spürt es an den Lüftungslöchern am Magnetsystem deutlich "puffen", allerdings höchstens minimal erwärmt. Davon ausgehend erscheint die Hersteller-Belastbarkeitsangabe von 1600 W glaubhaft. Gut, 30 min ist für das massive Magnetsystem vermutlich auch noch nicht lange. Der Verstärker "keucht" allerdings schon heftig, aber auch er bläst (bisher) nur geringfügig erwärmte Luft raus.

Ich bin ja gespannt was für Werte die TSP-Messung anschließend bringt. Wobei ich noch nicht weiß wie lange ich weiterwobbeln kann ... auch wenn frei Luft bei 20 Hz natürlich nicht viel Schall erzeugt wird und der Setup in Keller hinter 2 verschlossenen Türen steht: ganz unhörbar ist das nicht :D. Könnte leicht sein dass meine Freundin da nicht begeistert ist, wenn sie nach Hause kommt.

wus
29.05.2018, 18:05
Nach etlichen Stunden hatte ich den Eindruck dass der Hub gestiegen war, obwohl die Leistung (genauer gesagt die anliegende Spannung) genau gleich geblieben war. Messen kann ich das ja leider nicht, aber um das Chassis nicht zu überfordern habe ich vorsichtshalber die Leistung mal um ca. 100 Watt - auf jetzt ca. 400 - zurück genommen. Damit stellte sich ungefähr wieder der (meiner Erinnerung nach) gleiche Hub wie am Anfang ein.

Wenn ich mir das nicht nur einbilde spricht das ja dafür dass die Aufhängung etwas weicher geworden ist. Daher bin ich schon gespannt auf die TSP Messung nach dem Einwobbeln, das ich allerdings noch 24 h forstsetzen möchte.

Erstaunlicherweise ist das Magnetsystem auch jetzt, nach einem vollen Tag Betrieb mit rund 400 Watt, nicht nennenswert warm genommen. Die Belüftungsmaßnahmen arbeiten anscheinend wirklich sehr effektiv.

wus
30.05.2018, 23:37
So wie es aussieht habe ich den Treiber jetzt beschädigt. Als ich nach Hause kam fehlte das Wummern aus dem Keller. Obwohl der Signalgenerator im Laptop und die Endstufe liefen machte er keinen Mucks mehr. Ich befürchtete zunächst dass der Verstärkerkanal ausgefallen war, schaltete den Generator stumm und und stöpselte auf einen anderen Kanal an der Endstufe um, dann drehte ich wieder auf. Jetzt bewegte sich die Membran wieder, machte aber schon ab recht geringen Hüben (1, 2 mm) extrem häßliche Geräusche. Es klang für mich wie wenn sie irgendwo anschlug, allerdings stieg der Hub durchaus wenn ich weiter aufdrehte. Dabei nahmen allerdings die Geräusche dermaßen zu dass ich schnell wieder zurückdrehte.

Ich habe dann nochmal auf den Verstärkerkanal umgestöpselt auf dem der Ausfall aufgetreten war, der ging dann wieder genau so wie der andere. Also im Endeffekt weiß ich nicht was den Ausfall verursachte. Kann auch sein dass der Generator kein Signal mehr abgab, obwohl er es laut Anzeige in Limp tun sollte. Dann allerdings gäbe es keinen Grund für die Beschädigung, die zweifelsfrei vorhanden ist.

Wenn man die Membran von Hand bewegt gibt es erst kein Kratzen oder Anschlagen, erst ab einem gewissen Hub, der mir erheblich größer scheint als der wie beschrieben recht geringe, bei dem mit elektrischer Anregung (20Hz) die ersten Geräusche auftreten, klingt es als ob sich im Inneren irgend etwas lösen würde und dann weiterrutscht. Beim Zurückbewegen der Membran passiert das dann wieder.

Also im Endeffekt werde ich den Treiber wohl reconen müssen. Leider habe ich sowas noch nie gemacht. Braucht man dazu besondere Werkzeuge oder Lehren? Wer kann mir Tipps (Links) dazu geben, oder Leute nennen die sowas machen?

naumi
31.05.2018, 20:16
Hallo wus,

leider kann ich nicht helfen. Aber wenigstens rutscht das Thema jetzt wieder hoch. Das ist echt SCH.....! So ein geiles Teil und dann das.
Wenn es wenigsten irgendwo ein Reconekit dafür geben würde. Habe da nix gefunden. Vielleicht beim Hersteller?
Es sieht so aus, als ob eine Windung von der Schwingspule sich gelöst hat. Und zwar in dem Bereich der weit außerhalb der Polplatte liegt, also Anfang oder Ende der Schwingspule.
Das dürfte bei offenen Belüftungsöffnungen eigentlich gar nicht passieren. Garantie?
Wenn, dann ist es reparabel, mit Epoxidharz. Reichlich Harz unter die lockere Windung bringen. Aushärten lassen und dann gut abschleifen. Das kommt manchmal vor wenn der Schwingspulenträger aus Alu ist und Entfettungsfehler gemacht wurden. Ist er aus Fiberglas ist in dem verbrannten Bereich sehr viel Schleifarbeit nötig.

Oder ist dir irgendein Eisenteil, wie eine Tackerklammer da rein geraten.
Da würde die Entfernung der Staubschutzkalotte Antwort geben.

wus
31.05.2018, 22:14
Ich habe FaitalPro gestern abend über das Kontaktformular auf ihrer Website nach einem Recone-Kit gefragt. Bisher kam aber noch keine Antwort.

Ich werde es auf alle Fälle mit Garantie versuchen, könnte mir aber vorstellen dass das abgelehnt wird, weil in der Rinne zwischen Membran und Staubschutzkalotte Spuren von Plastic-Fermit hängen blieben.

Ich weiß nicht ob ich mir so eine Reparatur mit Epoxidharz zutrauen würde - dazu müsste ich die Schwingspule überhaupt erst mal sehen. Ich habe noch nie einen Lautsprecher zerlegt. Kennst Du eine gute Anleitung nach der man da vorgehen könnte?

wus
06.06.2018, 16:40
Wie verhalten sich BR-Boxen mit 2 unterschiedlich langen BR-Kanälen?

Ich bräuchte für die tiefe Abstimmung einen langen Kanal, für die nicht so tiefe high output Abstimmung einen kürzeren. Für den high output Betrieb sollte der Querschnitt großzügig dimensioniert sein, damit die Box "gut atmen" kann. Deswegen möchte ich den langen Kanal in diesem Fall auch offen lassen, und nur einen zusätzlichen öffnen, der wegen der höheren Abstimmung auch kürzer sein könnte.

Wie berechne ich die Länge des 2. Kanals? Geht das irgendwie mit WinISD? Wenn nicht, womit dann?

Sind wegen der unterschiedlich langen BR-Kanäle irgendwelche Problem zu befürchten, etwa zusätzliche Resonanzen?

Azrael
06.06.2018, 17:44
Eine Verringerung der Querschnittfläche eines BR-Kanals senkt die Abstimmfrequenz. Ich an deiner Stelle würde also auf, wie du es nennst, "High-Output" abstimmen und bei Bedarf einfach die Querschnittfläche verringern.

Du könntest z.B. mittels mehrerer gleichlanger Rohre abstimmen und für die manchmal gewünschte tiefere Abstimmung das ein oder andere Rohr verschließen. Oder du baust einen Kanal, dessen Querschnittfläche sich bei Bedarf durch das Einlegen eines Brettes verringern lässt.

Das Hantieren mit unterschiedlich langen Kanälen würde ich mir jedenfalls ersparen.

Viele Grüße,
Michael

wus
06.06.2018, 21:22
Hmm, sinnvoll wären wohl 4 BR Rohre ( resp, 3-eckige Kanäle) in den Ecken...Nach allem was ich inzwischen gelesen habe denke ich das jetzt auch.


Kann WinISD leider nicht simulieren....Womit kann man es simulieren?

Azrael
06.06.2018, 22:44
Mir war gleich, als hätte ich ein Déjà Vu....:)

Viele Grüße,
Michael

Siegfried
06.06.2018, 23:32
Tach,
falls es noch aktuell sein sollte benötigt man für einen Tieftöner 18" mit ca. 1100 qcm [Sd] ein Zusatz-Gewicht von ca. 150 Gramm fürs erste. Hinzu kommt noch für die Berechnung die mitschwingende Luftmasse [ Mmr] von ca. 22 g
Sollte mit der Volumenmethode gemessen werden, dann wird ca. ein Gehäuse von 130 Liter benötigt.
Liter * Masse der Luft (bei 50% Luftfeuchte, 25°, ca 1000mBar)
130 L * 1,18 g/L = 153,4 g [Gramm ist nicht ganz richtig, aber fürs erste Verständnis ....]

Damit sollte eine ausreichende Resonanzverschiebung zur TSP-messung möglich sein.

Übrigens: Wobbeln = ja, totprügeln = nein
auch einen 18" LS würde ich nicht mit mehr als max 10Volt wobbeln (10^2 / 5 Ohm = 20 W)
Horizontal - wohlgemerkt.

In wieviel Liter (Gehäuse) soll der Lautsprecher denn seine Arbeit verrichten?
Auf welche Frequenz soll denn abgestimmt werden?
4 Rohre á 100 mm Durchmesser entspricht ca. 28,5 % von Sd

Gruß

wus
07.06.2018, 07:08
Mir war gleich, als hätte ich ein Déjà Vu....:)Ich seh schon, der Thread wird langsam zu lang, und zu alt.

Auch wenn sich die Antworten tlw. wiederholen: ich freue mich trotzdem über jede! Vielen Dank für's Mitmachen!

@Siegfried: ich hatte zunächst ein Gehäuse von 135l angedacht (netto, nach Abzug aller Inneneinbauten und des Eigenvolumens des Treibers, das Faital freundlicherweise - als einer von wenigen Herstellern - mit spezifiziert). Aber damit komme ich für meine tiefe Abstimmung auf derart lange Kanäle, die trotzdem noch so kleine Querschnitte haben (20% von Sd), dass sich bei Nennleistung Strömungsgeschwindigkeiten von 37m/s ergeben.

Deshalb habe ich gestern nochmal ein Gehäuse von 200l simuliert, damit kann ich einen Port von 32% Sd realisieren, womit die Strömungsgeschwindigkeit dann auf ca. 30m/s sinkt (für die tiefe Abstimmung auf 22Hz). Immer noch ne Menge Holz, das ist dann der Preis den man für den großen Hub bezahlt, den der Treiber kann. Das war früher überhaupt kein Thema. Bei mir unterm Schreibtisch stehen noch 2 40 Jahre alte alte

42926Wenn man's nachrechnet hat der Port bei der gerade mal 12% von Sd. Da die alten EVMs aber keine solchen Hübe konnten war das kein Problem.

Leider wird mir die 200l-Box aber doch zu groß, deswegen werde ich wohl etwas um die 160 - 170l bauen.


Übrigens: Wobbeln = ja, totprügeln = nein
auch einen 18" LS würde ich nicht mit mehr als max 10Volt wobbeln (10^2 / 5 Ohm = 20 W)Hätte ich das nur früher gewusst! 10 Volt erscheint mir allerdings schon sehr wenig. Man sollte nicht vergessen, wir reden hier von einem Chassis mit 1600 Watt Nennleistung. Mit 10 Volt macht der noch nicht mal 4mm Hub, das sind weniger als 20% des herstellerseitig spezifizierten Xmax. Die Wobbelei soll ja all die fertigungsbedingt steifen Federelemente etwas "erweichen", meiner Vorstellung nach muss der Lautsprecher dazu schon wenigstens in die Größenordnung etwas unterhalb Xmax ausgelenkt werden. Ich will ihn ja zumindest gelegentlich (Party) auch mal richtig aussteuern.

Wie sehen andere hier?

Azrael
07.06.2018, 11:18
Ich habe mal bzgl. des Einwobbelns von fabrikneuen Tieftönern vor der TSP-Messung herumgegoogelt und leider nur hier und da Hinweise gefunden. Es scheint so zu sein, dass nicht sonderlich viel Leistung verwendet wird, dafür aber eine sehr tiefe Sinusfrequenz, damit trotz geringer Leistung einigermaßen Hub zustande kommt.

Ein Exemplar meiner 12TBX100er habe ich mit einem Kanal einer Alesis RA-150 bei 20 Hz eingewobbelt, die Clip-LED war am flackern, ich schätze also, dass vielleicht so 50 bis 60 Watt anlagen. Der Hub war schon ordentlich wenn man bedenkt, dass es sich dabei ja um einen ziemlich hart aufgehängten, mit 1000 Watt (AES) belastbaren Tieftöner handelt. Die Prozedur musste der Treiber etwa zwei Stunden über sich ergehen lassen.

Es wird auch oft die Meinung vertreten, dass das Einspielen gänzlich überflüssig sei, z.B. hier (http://www.hifi-forum.de/viewthread-104-22621.html). Es würden sich zwar verschiedene Werte ändern, doch sich auf eine Weise ausgleichend, dass aus den TSP vor und nach dem Einspielen die gleichen Gehäuseparameter resultierten.

Wiederum woanders habe ich die Behauptung gelesen, dass nach längerem "Erkalten" nach einer Einspielprozedur sich wieder die vormaligen TSP einstellen würden. Da müsste es aber durch das Einspielen schon zu einer heftigen Schwingspulenerwärmung gekommen sein, so dass sich Rdc schon deutlich erhöht hätte......:eek:

Ich habe ja noch einen uneingespielten 12TBX100. Es kann noch etwas dauern, aber an ihm kann ich das ja mal nachprüfen, indem ich vor und nach einer Einspielprozedur mal die TSP bestimme und aus den beiden TSP-Sätzen jeweils Gehäusesimulationen erstelle. Ich werde aber mit Sicherheit nicht nächtelag einwobbeln lassen. 2 Stunden müssen genügen. :)

Im Prinzip habe ich hier (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?17362-Kleiner-Subwoofer-f%FCr-lautstarke-Musikanwendungen) auch schon die TSP vor und nach dem Einwobbeln gemessen, aber den vorher gemessenen TSP traue ich nicht so recht über den Weg (u.a. sage ich nur: Punkt in Limp....:o), wobei man schon sieht, dass fs deutlich gesunken zu sein scheint, aber wie gesagt: andere Werte veränderten sich halt auch und dann vielleicht sich auf eine Weise mittelnd, so dass sich die resultierenden Gehäuse kaum unterscheiden. Mal sehen.....:)

Viele Grüße,
Michael

holly65_MKII
07.06.2018, 13:07
Moin,


Ich habe mal bzgl. des Einwobbelns von fabrikneuen Tieftönern vor der TSP-Messung herumgegoogelt und leider nur hier und da Hinweise gefunden. Es scheint so zu sein, dass nicht sonderlich viel Leistung verwendet wird, dafür aber eine sehr tiefe Sinusfrequenz, damit trotz geringer Leistung einigermaßen Hub zustande kommt.

....

Es wird auch oft die Meinung vertreten, dass das Einspielen gänzlich überflüssig sei, z.B. hier (http://www.hifi-forum.de/viewthread-104-22621.html). Es würden sich zwar verschiedene Werte ändern, doch sich auf eine Weise ausgleichend, dass aus den TSP vor und nach dem Einspielen die gleichen Gehäuseparameter resultierten.

Wiederum woanders habe ich die Behauptung gelesen, dass nach längerem "Erkalten" nach einer Einspielprozedur sich wieder die vormaligen TSP einstellen würden. Da müsste es aber durch das Einspielen schon zu einer heftigen Schwingspulenerwärmung gekommen sein, so dass sich Rdc schon deutlich erhöht hätte......:eek:


ich wobbele mit 20Hz über 24 Stunden mit leicht über Xlin ein und lasse das Chassis dann ca. 8-12 Stunden abkühlen.
Für den Hub gehen da, auch bei härteren PA Pappen, max. ca. 60-80 Watt rein.
Die Thomann 15er habe ich mit dem Grundig V3 eingewobbelt - Regler stand dabei auf 1-2 Uhr.......

Das ist zum Teil richtig.......:D
Bei unterschiedlichen Chassis verschieben sich die TSP nach dem Einwobbeln halt mehr oder weniger - das weiß man vorher aber nicht.
Unterschiedliche Sicken und Zentrierspinnen können halt unterschiedlich weich werden.
Wenn man dann z.B. einen TMT neu mit QTS= 0,48 misst denkt / plant / simuliert man ggf. mit CB / TQWT / GHP.........
Eingewobbelt hätte dieses Chassis z.B. QTS- 0,4 - da könnte man auch noch über BR nachdenken.
Sollte das Chassis aber um QTS= 0,45 zeigen würde ich es nur ungern in BR einsetzen.

Nach längerem "Erkalten" - Ja wenn wir über 7 Tage oder länger nach dem Einwobbeln sprechen.
Das Ganze dient Ja nicht dazu die Chassis auf diese TSP fest einzustellen sondern Parameter zu ermitteln die die Chassis
langfristig im Spielbetrieb annehmen.

LG

Karsten

wus
07.06.2018, 15:35
Moin,

ich wobbele mit 20Hz über 24 Stunden mit leicht über Xlin ein Ziemlich genau so (etwa Xmax nach Herstellerangabe) hatte ich das auch gemacht, nur eben über 48h. Hätte ich nur nach 24 aufgehört...


Für den Hub gehen da, auch bei härteren PA Pappen, max. ca. 60-80 Watt rein.Beim 18XL1800 waren dafür anfangs 500 Watt nötig (63 Volt). Nach etlichen Stunden, in denen der Hub noch etwas angestiegen war (wobei er aber sicher noch weit unter Xdam blieb) habe ich auf 400 Watt zurück geregelt, damit stellte sich der ursprünglich beobachtete Hub wieder ein.

Azrael
07.06.2018, 18:02
Vielleicht sollte man bei Treibern, die für die volle Ausnutzung ihres wie im Falle des Faital 18XL1800 doch ziemlich extremen Xmax von +/- 15,5 mm so viel Leistung brauchen, eine Ausnahme machen und etwas darunter bleiben.......:eek:

Viele Grüße,
Michael

wus
07.06.2018, 22:20
Ja, ich werde das neue Exemplar das ich jetzt bekommen habe erstmal gar nicht einwobbeln sondern gleich einbauen - unter der Annahme dass die Hersteller-TSP stimmen - und in der Box durchmessen. Sollten sich grob andere Ergebnisse einstellen als anhand der Simulation erwartet, dann würde ich evtl. das Chassis ausbauen und deutlich vorsichtiger einwobbeln, wenn's danach immer noch nicht passt die TSP überprüfen.

Übrigens würde ich die 15,5mm ((Windungslänge - Polplattendicke)/2) beim 18XL1800 als Xlin bezeichnen.

wus
11.07.2018, 16:16
Also der Ersatz-Treiber kam kostenlos auf Garantie, das ist doch schon mal fein.

Bei ihm ist fs nochmals 2 Hz höher, bei 38 Hz. Ich habe den Speaker diesmal nur ca. 1 h eingewobbelt, erst 15 min mit etwa 100 W, dann etwa 45 min mit 200, jeweils bei 20 Hz. Die Membran hat dabei Auslenkungen von schätzungsweise etwa 25 mm p-p gemacht, also knapp unterhalb Xlin.

Ich habe die TSP dann mit der Closed Box Methode gemessen, das ergab folgende Werte:

Fs = 38.38 Hz Re = 5.50 ohms[dc]
Le = 905.72 uH
L2 = 2051.87 uH
R2 = 15.67 ohms
Qt = 0.49
Qes = 0.52
Qms = 9.08
Mms = 222.56 grams
Rms = 5.909637 kg/s
Cms = 0.000077 m/N
Vas = 154.85 liters
Sd= 1194.59 cm^2
Bl = 23.889126 Tm
ETA = 1.63 %
Lp(2.83V/1m) = 95.85 dB


Closed Box Method:
Box volume = 242.00 liters
Diameter= 39.00 cm

Zum Vergleich nochmal die Hersteller-Angaben:

Fs = 29 Hz
Re = 5.35 ohms[dc]
Le = 2.04 mH
L2 = -
R2 = -
Qt = 0.4
Qes = 0.42
Qms = 9.9
Mms = 275 grams
Rms = 5.1 kg/s
Cms = 0.00011 m/N
Vas = 185.8 liters
Sd= 1093.6 cm^2
Bl = 25.4 Tm
ETA = 1.06 %
Lp(2.83V/1m) = 95 dB

Die gemessenen TSP ergeben in der Simulation etwas höheren Output, dafür aber etwas früheren Tiefenabfall (grüne und orange Kurven). Insgesamt ist der Unterschied aber nicht gigantisch.

44205

Langsam nähert sich mein Boxen-Prototyp der Vollendung. Die Box hat jetzt netto 184 l für die 21 Hz-Abstimmung, wobei sich dieser Wert nochmal etwas nach unten verschieben kann, weil ich die BR-Kanäle (2 St.) in diagonal gegenüberliegende Ecken gelegt habe, und somit ja eine Verkürzung eintreten sollte. Ohne Verkürzung effektiv also eine noch etwas tiefere Abstimmung. Ich bin schon gespannt was die Messungen ergeben werden.

BR-Kanal-Querschnitt für beide Kanäle liegt bei 289 cm2, somit haben sie 27% von SD (Herstellerangabe) oder 24% vom "gemessenen" Wert, den ich für realitätsnäher halte. Das sollte reichen.

Die Strömungsgeschwindigkeit erreicht bei Nennleistung (1600 W) 38 m/s, aber erst deutlich unter 20 Hz. Oberhalb 20 Hz bleibt sie unter 27 m/s.

Jetzt möchte ich aber nochmal nachfragen

Wie verhalten sich BR-Boxen mit 2 unterschiedlich langen BR-Kanälen?

Ich bräuchte für die tiefe Abstimmung einen langen Kanal, für die nicht so tiefe high output Abstimmung einen kürzeren. Für den high output Betrieb sollte der Querschnitt großzügig dimensioniert sein, damit die Box "gut atmen" kann. Deswegen möchte ich den langen Kanal in diesem Fall auch offen lassen, und nur einen zusätzlichen öffnen, der wegen der höheren Abstimmung auch kürzer sein könnte.

Wie berechne ich die Länge des 2. Kanals? Geht das irgendwie mit WinISD? Wenn nicht, womit dann?

Sind wegen der unterschiedlich langen BR-Kanäle irgendwelche Problem zu befürchten, etwa zusätzliche Resonanzen?Wenn es mit winISD nicht geht, geht es vielleicht AJHorn?

Azrael
12.07.2018, 09:12
Ich habe dazu nicht viel gefunden, u.a. das hier (http://www.hifi-forum.de/viewthread-104-5055.html). Sowas wie zwei Impedanzminima statt nur einem erhält man aber scheinbar nicht. ;)

Ausprobiert und dann eine Impedanzmessung gemacht hat es aber wohl noch keiner, aber das könntest du ja machen, wenn da schon ein Prototyp ist. An den brauchst du ja nur außen ein Abflussrohr oder so zusätzlich ansetzen.

Aber wie ich schon schrieb: Ich würde einfach sehen, dass ich die Querschnittfläche des Resonators variabel gestalte, da gibt es ja verschiedene Möglichkeiten (Querschnittfläche auf mehrere kleine Ports verteilen, dann kann man manche ggf. verschließen -> fb sinkt. Gleiches bei einem großen Kanal, der durch ein Brett oder sowas kleinlumiger gemacht werden kann -> gleiches Ergebnis).

Bis auf das Hantieren mit unterschiedlichen Längen ist das ja doch auch im Prinzip das, was du auch machen willst, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, oder? :confused:

Viele Grüße,
Michael

Uli_Bel
12.07.2018, 16:55
Davon ausgehend erscheint die Hersteller-Belastbarkeitsangabe von 1600 W glaubhaft. Gut, 30 min ist für das massive Magnetsystem vermutlich auch noch nicht lange. .

1600W aber doch nicht mit einem SINUS !!! Und dann noch wahrscheinlich dicht an der Resonanzfrequenz ....
Mann mann mann... :eek:

Wenn Du die AES Vorschrift nicht kennst unter der die 1600W erreicht werden (nach Datenblatt), dann les Dir die Norm doch erst einmal durch und verstehe, was das eigentlich heißt
Mal ein bisschen Vorsicht mit den teuren Sachen und etwas Respekt wäre angesagt...

Viel Erfolg jedenfalls im zweiten Versuch...
Faital hat genug von de 18Zöllern...hi

Ulli

fosti
12.07.2018, 20:00
Moin zusammen,

da hat Ulli aber sowas von Recht. Bei der Reso und Freiluftbetrieb reichen auch bei einem solchen Koloss viel weniger Leistung als man denkt.

Zu den Unterschiedlichen Längen: Die Formel vo ja? = JE :D stimmt:
Zwei Längen L1 und L2, effektive Länge Leff = 1 / ( 1/L1 + 1/L2)

Das habe ich schon nachrechnet. Allerdings habe ich jetzt nicht die sich evtl. unterschiedlich ergebenden Strömungsgeschwindigkeiten im Parallelbetrieb berechnet. Wüsste jetzt auf Anhieb auch nicht wie.

Zur Abstimmung von BR nach den TSP: Das sind Kleinsignalparameter und so werden sie auch ermittelt. Bei höheren Pegeln kann sich das alles verschieben. Bei so einem Projekt wirst Du wohl nicht um ein Probegehäuse herumkommen und dann mal bei verschiedenen höheren Pegeln das Auslenkungsminimum der Membran oder das Pegelminimum vor der Membran überprüfen und mit der TSP-Berechnung vergleichen.

Und leg Dir für diese Probeaufbauten schon einen DSP zu. Da reicht auch erstmal ein günstiger miniDSP für 100,- EUR.

Weiter viel Erfolg :prost:

wus
12.07.2018, 22:06
Vielen Dank für eure Antworten! Ist schon eine klasse Community hier.

Ich nehme mal an, die Formel setzt voraus, dass beide Ports gleiche Querschnitte haben.

Nachdem ich mir die Formel jetzt mal im Detail angeschaut und sie umgestellt habe, um mein L2 zu ermitteln muss ich sagen: da hätte ich auch selbst drauf kommen können. Beim Umstellen der Formel musste ich allerdings ein paar mal ein wenig nachdenken, was mir zeigt, dass meine Mathekenntnisse ein wenig eingerostet sind bzw. waren. Und deswegen bin ich auch nicht selber drauf gekommen. Ich hab nicht mehr den Blick für solche Zusammenhänge ... der doppelte Bruch ... war auch Schuld daran, dass ich eine falsche Vorstellung davon hatte wie kurz oder lang der 2. Port (den ich für die laute, hohe Abstimmung zusätzlich öffnen wollte) werden muss, wenn man den ersten (den für die tiefe Abstimmung) nicht verschließt - er muss natürlich länger werden. Und in meinem Fall wird er dann zu lang, er passt dann nicht mehr in die Box ...

... wenn ich von gleichen Querschnitten ausgehe.

Ich habe aber dem Port für die tiefe Abstimmung wie oben beschrieben schon einen recht großen Querschnitt gegeben (um hörbare Strömungsgeräusche zu vermeiden), doppelt so groß muss der Querschnitt für die hohe Abstimmung gewiss nicht werden.

Wie berechne ich jetzt die Länge des zusätzlichen Ports für einen kleineren Querschnitt?

@fosti:
Warum jetzt schon einen DSP? Ich mache den Probeaufbau doch genau dazu, die Eigenschaften der Simulation zu überprüfen, die Box ggfs. anzupassen um so das mechanische, unbeeinflusste Optimum herauszufinden. Klar werde ich später einen DSP, MultEQ o.ä. brauchen um im Hörraum einen vernünftigen Frequenzgang einstellen zu können, aber die beste Grundlage dafür ist doch sicher eine gute Grundabstimmung der Box - einverstanden?

@Ulli:

1600W aber doch nicht mit einem SINUS !!! Und dann noch wahrscheinlich dicht an der Resonanzfrequenz ....
Mann mann mann... :eek: Das ist und war mir schon klar. Wie in #45 beschrieben habe ich dem nackten Chassis keineswegs 1600 Watt zugemutet, sondern habe so lange vorsichtig weiter aufgedreht bis etwa Xmax erreicht war, +/-20mm. Dazu waren (anfangs) rund 500 Watt nötig.

Laut Datenblatt misst Faital nach AES2-1984 rev. 2003, da wird mit gefiltertem pink noise mit 6 db peak-to-rms Verhältnis oberhalb einer vom Hersteller anzugebenden unteren Grenzfrequenz, die hier bei 30Hz liegt, gemessen. Die 1600 Watt sind der RMS-Wert den das Chassis (natürlich im eingebauten Zustand) 2 h lang abkönnen soll; Peak sind das dann 3200 Watt, und dieser Wert steht auch auf dem Chassis-Aufkleber! Also ich schätze mal ich habe das Chassis nicht überfordert, eher denke ich, dass ich ein Montagsmodell erwischt habe.

Aber ich werde trotzdem jetzt vorsichtiger sein.

fosti
13.07.2018, 01:16
Hallo Wolfgang,

bei unterschiedlichen Querschnittsflächen muss man die Formel um die Portflächen erweitern: Leff/Aeff = 1 / ( A1/L1 + A2/L2) sieht einfacher aus, wenn man den Kehrwert der Gleichung anzeigt Aeff/Leff = A1/L1 + A2/L2

Das mit den doppelten Brüchen / Kehrwerten kommt daher, dass bei 2 (oder auch mehr) BR-Rohren es sich wie bei einer Parallelschaltung von elektrischen Widerständen verhält Reff = 1 / ( 1/R1 + 1/R2) bzw. 1/Reff = 1/R1 + 1/R2

Was den DSP angeht: Ich denke, Du kannst für Deine doch sehr unterschiedlichen Anwendungen von Anfang an alle Möglichkeiten ausnutzen. Bin aber kein BR-Experte.

Viele Grüße,
Christoph

Uli_Bel
13.07.2018, 07:30
@Ulli:
Das ist und war mir schon klar. Wie in #45 beschrieben habe ich dem nackten Chassis keineswegs 1600 Watt zugemutet, sondern habe so lange vorsichtig weiter aufgedreht bis etwa Xmax erreicht war, +/-20mm. Dazu waren (anfangs) rund 500 Watt nötig.

Laut Datenblatt misst Faital nach AES2-1984 rev. 2003, da wird mit gefiltertem pink noise mit 6 db peak-to-rms Verhältnis oberhalb einer vom Hersteller anzugebenden unteren Grenzfrequenz, die hier bei 30Hz liegt, gemessen. Die 1600 Watt sind der RMS-Wert den das Chassis (natürlich im eingebauten Zustand) 2 h lang abkönnen soll; Peak sind das dann 3200 Watt, und dieser Wert steht auch auf dem Chassis-Aufkleber! Also ich schätze mal ich habe das Chassis nicht überfordert, eher denke ich, dass ich ein Montagsmodell erwischt habe.

Aber ich werde trotzdem jetzt vorsichtiger sein.

Hallo,
es gibt 2 Probleme:
1.) gefilterter Pink Noise ist etwas völlig anderes als ein Sinus (womöglich auch noch auf der Resonanzfrequenz oder unterhalb)
Schau Dir mal die Elongation der Membran bei gefiltertem Noise und bei einem solch brutalen Sinussignal an ! Der Unterschied ist gewaltig !
2.) Wo steht bei dem Faital Chassis etwas von +/- 20mm Xmax ?!? Ich sehe eine Luftspalttiefe von 14mm ...

Fazit: Das Chassis wurde drastisch überlastet im Xmax nach meiner Ansicht und als Folge (auch durch die stundenlange Erwärmung) wahrscheinlich auch thermisch überlastet...

Ich drück Dir die Daumen, daß es nicht noch einmal passiert!

Ulli

wus
13.07.2018, 09:42
Ich sehe eine Luftspalttiefe von 14mm ...Stimmt, und 45mm Winding Depth. 45 - 14 = 31/2 = 15,5mm Xlin. Also 15,5mm in jede Richtung, nach der Xmax Formel von Faital (s.u.) dann eben +/-20,17mm.


2.) Wo steht bei dem Faital Chassis etwas von +/- 20mm Xmax ?!? Im Datenblatt (https://www.faitalpro.com/en/products/LF_Loudspeakers/product_details/index.php?id=201070150) bei den TSP !!!!!!!

Genau genommen 20,17mm und zur Erklärung "Xmax= [(winding depth - magnetic gap depth)/2] + (magnetic gap depth/3)"

Außerdem steht da auch noch Xdamage = 36mm - vorher sollte keine Beschädigung auftreten. Und von 36mm war war ich noch weit entfernt.

Fazit: Das Chassis wurde nicht überlastet, jedenfalls nicht über die Herstellerangaben hinaus. Wie auch schon weiter oben beschrieben (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?17214-Bassreflex-Abstimmung-(WinISD)&p=236044&viewfull=1#post236044) ist es auch nicht nennenswert warm geworden.

Aber trotzdem danke für Deine Warnung und das Daumen drücken. Ich werde vorsichtiger sein.

jogi
13.07.2018, 11:09
Die 1600 Watt sind der RMS-Wert den das Chassis (natürlich im eingebauten Zustand) 2 h lang abkönnen soll;
Nein, das stimmt nicht!
Bei der Messung nach AES wird der Lautsprecher mit einem Rauschen getestet, daß der Leistung bezogen auf Re entspricht.
Das ist bei einem Re von 5,35 Ohm sehr deutlich weniger als 1600 Watt an 8 Ohm.
Abgesehen davon werden die Lautsprecher im nicht eingebauten Zustand gemessen

Azrael
13.07.2018, 11:50
Sowas hier
+ (magnetic gap depth/3)kommt mir doch rechr willkürlich vor. 18sound rechnet z.B. (magnetic gap depth/4) drauf, wenn ich mich recht erinnere, andere Hersteller nehmen den reinen Schwingspulenüberhang her.

Ich halte mich aus Gründen der Vergleichbarkeit meist an letzteres, wenn es denn angegeben bzw. herleitbar ist.

Leider sind die meisten Hersteller immer recht sparsam bei der Veröffentlichung von Klippeldaten, die ich dem reinen Schwingspulenüberhang noch deutlich vorziehen würde.

Viele Grüße,
Michael, der immer noch skeptisch bzgl. der gleichzeitigen Verwendung zweier unterschiedlich dimensionierter Kanäle ist.....:denk:

fosti
13.07.2018, 15:44
....Michael, der immer noch skeptisch bzgl. der gleichzeitigen Verwendung zweier unterschiedlich dimensionierter Kanäle ist.....:denk:

Das geht, man nur im Parallelbetrieb unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten und Verluste.....wenn man das so haben will, muss man damit leben.
:prost:

wus
13.07.2018, 18:50
Sowas hierkommt mir doch rechr willkürlich vor. 18sound rechnet z.B. (magnetic gap depth/4) drauf, wenn ich mich recht erinnere, andere Hersteller nehmen den reinen Schwingspulenüberhang her.

Ich halte mich aus Gründen der Vergleichbarkeit meist an letzteres, wenn es denn angegeben bzw. herleitbar ist.

Leider sind die meisten Hersteller immer recht sparsam bei der Veröffentlichung von Klippeldaten, die ich dem reinen Schwingspulenüberhang noch deutlich vorziehen würde.Es stimmt sicherlich, Angaben wie ...+ gap depth/4 o.ä. sind recht willkürlich. Ich nehme an die Hersteller wollen damit aufzeigen, dass man durchaus ein Stück weit über den "linearen Bereich" hinaus auslenken kann, bevor es zu groben Verzerrungen kommt. Streng genommen ist ja auch der "lineare Bereich" (winding depth - magnetic gap depth)/2) nicht perfekt linear, deswegen auch die Anführungszeichen.

Klippeldaten wären sicherlich sinnvoller, allerdings wäre das immer noch nicht die letztendliche Garantie dass der Lautsprecher in einem bestimmten Gehäuse präzise berechenbar genau das tut was man sich erhofft. Letztlich kann immer erst eine Messung am vollendeten Objekt aufzeigen was tatsächlich rauskommt. Gerade und vor allem was Verzerrungen anbetrifft. Es nützt ja wenig wenn der Lautsprecher irre hoch belastbar ist ohne Schaden zu nehmen, wenn dabei mehr Verzerrungen als Grundton rauskommt.

Kann man Strömungsgeschwindigkeit im BR-Kanal irgendwie messen?

EMP
13.07.2018, 19:01
Aber Klippel zeigt doch auch Verzerrungen an (wenn man sie mit misst)?!

Die Nichtlinearität bei großen Hüben durch die Luftfeder sollte ja einigermaßen abschätzbar sein, oder?

wus
13.07.2018, 20:12
Bei der Messung nach AES wird der Lautsprecher mit einem Rauschen getestet, daß der Leistung bezogen auf Re entspricht.
Das ist bei einem Re von 5,35 Ohm sehr deutlich weniger als 1600 Watt an 8 Ohm.Nur damit hier nichts Falsches unwidersprochen stehen bleibt: In der Norm wird die Leistung auf Zmin bezogen, nicht auf Re: "Power shall be determined as the square of applied rms voltage, as measured with a “true rms” voltmeter, divided by Zmin."

Zmin liegt bei diesem Chassis bei 7,1 Ohm (gemessen mit LIMP), damit sind wir schon deutlich näher an den nominellen 8 Ohm.

Abgesehen davon habe ich mit 20 Hz eingewobbelt, dort hat das (uneingebaute!) Chassis sogar leicht über 8 Ohm.



Abgesehen davon werden die Lautsprecher im nicht eingebauten Zustand gemessenFür welche Messung? Für die TSP-Messung einmal uneingebaut, dann entweder mit Zusatzmasse ebenfalls uneingebaut, oder nach der Closed-Box-Methode eben wie der Name sagt in einer geschlossenen Box.

Da ich auf das neue Exemplar nicht nochmal Plastic-Fermit aufdrücken will (lässt sich leider nicht ganz rückstandsfrei entfernen) habe ich jetzt mit der Closed-Box-Methode gemessen. Ich werde die Messung aber wiederholen nachdem ich das Chassis nochmal vorsichtig für 2h eingewobbelt habe, einmal weil mir die gemessene fs mit 38Hz einfach zu weit oberhalb der Herstellerangabe von 29Hz liegt, zum anderen weil die Box bei der ersten Messung leicht undicht und eine Wand zu labbrig war. Jetzt habe ich sie abgedichtet und die dünne Wand verstärkt. Mal schauen wie die nächste Messung ausfällt.

Uli_Bel
13.07.2018, 22:01
Stimmt, und 45mm Winding Depth. 45 - 14 = 31/2 = 15,5mm Xlin. Also 15,5mm in jede Richtung, nach der Xmax Formel von Faital (s.u.) dann eben +/-20,17mm.

Im Datenblatt (https://www.faitalpro.com/en/products/LF_Loudspeakers/product_details/index.php?id=201070150) bei den TSP !!!!!!!

Genau genommen 20,17mm und zur Erklärung "Xmax= [(winding depth - magnetic gap depth)/2] + (magnetic gap depth/3)"

Außerdem steht da auch noch Xdamage = 36mm - vorher sollte keine Beschädigung auftreten. Und von 36mm war war ich noch weit entfernt.

Fazit: Das Chassis wurde nicht überlastet, jedenfalls nicht über die Herstellerangaben hinaus. Wie auch schon weiter oben beschrieben (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?17214-Bassreflex-Abstimmung-(WinISD)&p=236044&viewfull=1#post236044) ist es auch nicht nennenswert warm geworden.

Aber trotzdem danke für Deine Warnung und das Daumen drücken. Ich werde vorsichtiger sein.


Was ich meinte ist:
Wo steht in dem Datenblatt etwas von PLUS/MINUS 20mm....
Da steht 20mm...
Da steht auch die Erklärung Xmax = (wie Du oben ja auch schreibst) ... steht da auch PLUS/Minus ?!
Du gehst davon aus....
Ich gehe da garantiert NICHT von aus... +/- 10mm = 20mm bei Faital
Und ein SINUS unterhalb der Resonanzfrequenz ist ein absolutes NO.
Das AES signal (pink noise) bei der Messung ist stark gefiltert ... und hat sicher erst eine Oktave höher als die Resonanzfrequenz nennenswerten Energieinhalt...

Rechne Dir doch mal aus wieviel Bewegungsenergie bei einem SINUS von 20Hz zu stande kommt und wieviel bei einem stark bandpassbegrenzten pink noise weit weit oberhalb der Resonanzfrequenz....

Ulli

wus
13.07.2018, 23:54
Sei doch nicht so pessimistisch! Nochmal zum Mitschreiben: Die Schwingspulenlänge ist 45mm, die Magnetspaltlänge oder -tiefe 14mm. 45-14 = 31, die Schwingspule steht also vorne und hinten um jeweils 31/2 = 15,5mm über. Einverstanden? So weit kann sie sich also ganz sicher vor und zurück bewegen (PLUS/MINUS), ohne den linearen Bereich zu verlassen. Dann kann Xmax nicht kleiner sein, oder?

Das AES Testsignal ist gefilterer pink noise, dessen untere Grenzfrequenz die vom Hersteller angebenene untere Einsatzfrequenz des Chassis ist - die ist beim 18XL1800 mit 30Hz angegeben. Ich gehe daher davon aus, dass das Signal ab 30Hz (-3db, Butterworth) seinen vollen Energiegehalt hat, und nicht erst eine Oktave höher. Dazu kommen dann noch die 6dB starken peaks.

20Hz liegt natürlich nochmal deutlich tiefer, aber letztlich kommt es doch nur darauf an, dass die mechanischen Grenzwerte nicht überschritten werden.

wus
18.07.2018, 17:49
So, gerade habe ich die erste Messung mit der tiefen Abstimmung gemacht. Berechnet war die Box auf Grundlage der zuletzt gemessenen TSP auf 22Hz, dafür sollten die zwei BR-Kanäle bei zusammen 289cm2 Querschnitt 87cm lang sein. Ich habe die Kanäle in 2 gegenüberliegende Ecken gelegt und musste sie hinten in der Box dann um 90° abwinkeln (die Box ist innen nur knapp 55cm tief). WinISD errechnete damit diesen Impedanzverlauf:

44302

Dem mit Limp gemessenen Impedanzschrieb

44303

entnehme ich ein Impedanzminimum von 6,94 Ohm bei 19 Hz. Somit ergibt sich durch die Verlegung der BR-Kanäle in die Ecken ein Verlängerungsfaktor von 22/19 = 1,16 - nicht ganz so viel wie erhofft, aber doch nicht schlecht.

Ich habe dann auch mal ein wenig "Gas gegeben" und erst 20, dann 30Hz Sinus eingespeist, das war schon recht beeindruckend. Bei 20Hz habe ich 76 Volt gemessen, mit der gemessenen Impedanz kommt man so auf etwa 830 Watt. Dabei machte der Treiber geschätzt etwa 8-9mm Hub p-p. Vor den BR-Kanälen war dabei ein sehr deutliches Luftpumpen zu verspüren. Bei 30Hz waren es 78,5 Volt, mit der dabei schon höheren Impedanz von 10 Ohm aber rechnerisch "nur" 785 Watt. Da das schon deutlich neben der Abstimmfrequenz, aber immer noch recht tieffrequent war, war der Hub dabei weitaus größer, ich schätze etwas um die 25mm p-p.

Diese Werte stimmen recht gut mit der Berechnung von WinISD überein wenn ich die Abstimmfrequenz auf die real gemessenen 19Hz ändere und die gemessenen Leistungen eingebe.

44304

Das war für mich quasi die erste Probe ob und wie weit man WinISD trauen kann. Die zweite kommt wenn ich die tatsächlichen Frequenzgänge messe. Das wird aber noch etwas dauern.

Als nächstes werde ich 2 weitere kleine Ausschnitte in die Front sägen, um die hohe Abstimmung auszuprobieren.

Die Box ist innen bisher komplett unbedämpft, soll ich das für die Messungen noch so lassen oder besser schon Dämmmaterial einbringen?

Uli_Bel
18.07.2018, 20:26
Ich kann mich ja irren, aber hattest Du nicht die Resonanzfrequenz von dem Chassis bei ca 38Hz gemessen zuletzt ?

Ich würde die Box nicht so weit unterhalb der Freiluftresonanz des Chassis abstimmen. Das gibt in der Praxis keine wesentlich tiefere Basswidergabe, sondern führt nur dazu, daß im Bereich der Reso (38Hz, wenn ich mich richtig erinnere, Post oben ?!) der Wirkungsgrad geringer wird. Für Tiefstfrequenzwidergabe (bis in den Infra-Bereich) ist ein Tapped Horn einfacher und effektiver als eine Bassreflexkiste.
Deshalb stimme ich BR auch mit 46ern nie unter 35Hz ab... bringt unten nix und kostet nur oben...

Ulli

wus
18.07.2018, 22:23
Nach Einwobbeln hatte das Chassis dann eine fs von 34Hz. Immer noch deutlich höher als die Herstellerangabe, aber doch schon ein Stück tiefer als fabrikneu.

Laut der WinISD-Simu bringt die tiefe Abstimmung (orange Kurve) bei 16Hz 13dB mehr als die hohe. Es stimmt zwar dass der Tiefenabfall mit der tiefen Abstimmung früher einsetzt, aber er verläuft viel flacher, in meinem Fall "überholt" er die hohe Abstimmung unterhalb von 24Hz. Und auch im Vergleich zu einem geschlossenen Gehäuse ist die tiefe BR-Abstimmung noch 6dB lauter. Das konnte ich heute auch hörbar nachvollziehen - ich habe nämlich bevor ich die BR-Kanäle öffnete erst mal CB gehört - bei 20Hz und definierter Leistung - und danach nochmal mit gleicher Leistung mit der tiefen BR-Abstimmung. Mit BR war der Output sehr deutlich hörbar lauter, und das obwohl das Chassis deutlich weniger Hub machte als mit geschlossener Box.

44306

Tapped Horns erschlossen sich mir bisher nicht. Ich habe schon ein paar Mal versucht etwas darüber zu lernen, aber bisher wurde mir nicht klar was der große Unterschied sein soll wegen dem dieser Horntyp z.B. Backloaded überlegen sein soll. Kennst Du einen Artikel wo das klar dargestellt wird?

Auch ein Link zu einem Bauplan für ein kompaktes Tapped Horn für 46-Zöller mit tiefer Abstimmung wäre willkommen.

Uli_Bel
19.07.2018, 09:41
Ein paar grundsätzliche Bemerkungen zu tapped Horns hat Tom Danley ja hier mal aufgeschrieben... Da nennt er ja auch ein paar Besonderheiten.
http://www.danleysoundlabs.com/danley/wp-content/uploads/2012/01/The-Tapped-Horn.pdf

Bei den Bauplänen im Internet steht meist der Wirkungsgrad von weit über 100db/m pro Watt im Vordergrund. (Martinsson, Danley, etc.)
Die TH's für Home-Cinema zielen mehr auf Tiefgang ab anstatt auf 140db/maximum... man will ja das Haus nicht abreissen...:D (Danley DTS-10, Volvotreter, etc..)

Aber jetzt mach doch mal eine Bodenmessung (draußen) von Deiner BR-Box - Ein Parkplatz oder Sportplatz wird doch irgendwo sein.... Brauchst ja nicht 1kW mitschleppen - 1W output, Messabstand 2m, Micro auf den Boden... dann stimmt das schon.
Wäre mal interessant zu sehen, was der Wirkungsgrad ist und wie dabei der Bassfrequenzgang ist (20-500Hz )
Das ganze Simulieren bringt doch nix.

Ich nehme an, daß im praktischen Betrieb die Lautheit bei 40-60Hz dermaßen viel grösser ist, daß die Frage ob Du bei 20Hz noch ein paar dB mehr rausholst oder nicht vollkommen piepegal ist.

Ulli

wus
19.07.2018, 16:43
Danke für den Link. Ganz kann ich dem ja nicht folgen, z.B. wenn er schreibt

"The pressure from the front and rear of the driver are of reverse polarity; a 180° phase shift at all frequencies."

Klar, zunächst stimmt das natürlich, aber der Schall der in den langen Teil des Horns gestrahlt wird kommt ja erst verzögert vorne an, und ob das dann tlw. Auslöschung oder Aufsummierung ergibt ist natürlich Wellenlängen- und damit frequenzabhängig. Das spiegelt sich ja auch im welligen Frequenzgang wider.

Außerdem, fürchte ich, wird selbst ein sehr kompaktes TH für einen 46-Zöller weitaus größer als meine schon große Box, wenn es wirklich tiefste Frequenzen abstrahlen soll.


Wäre mal interessant zu sehen, was der Wirkungsgrad ist und wie dabei der Bassfrequenzgang ist (20-500Hz )Da sprichst Du einen interessanten Punkt an. Die Frequenzgangmessung im Freien will ich auf alle Fälle machen, allerdings erst wenn das Gehäuse so weit fertig ist dass ich zwischen den beiden verschiedenen Abstimmungen ruckzuck umbauen kann. Das wird noch ein bisschen dauern.

Und um wirklich den Wirkungsgrad einigermaßen genau messen zu können brauche ich einen geeichten Messaufbau. Ich habe zwar ein Messmikro dessen individuelle Empfindlichkeit angegeben ist, aber wie ich die USB-Soundkarte genau so einstelle dass sich aus der Messung der tatsächliche, absolute SPL ermitteln lässt muss ich erst noch herausfinden.

Wo kann man dazu was lesen?

Azrael
19.07.2018, 21:42
Ich benutze für pegelkalibrierte Messungen ein entsprechendes Kalibriergerät (links neben dem Notebook):

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=5799&stc=1&d=1404513736

Das finde ich am komfortabelsten.

Viele Grüße,
Michael

Gaga
19.07.2018, 21:48
Hallo WUS,


Und um wirklich den Wirkungsgrad einigermaßen genau messen zu können brauche ich einen geeichten Messaufbau. Ich habe zwar ein Messmikro dessen individuelle Empfindlichkeit angegeben ist, aber wie ich die USB-Soundkarte genau so einstelle dass sich aus der Messung der tatsächliche, absolute SPL ermitteln lässt muss ich erst noch herausfinden.

Wo kann man dazu was lesen?

Dazu gibt es hier (http://www.artalabs.hr/appnotes/arta-hb-d2.4-rv0.1.pdf) für ARTA eine genaue Anleitung.

Gruß,
Christoph

wus
19.07.2018, 23:12
Ich benutze für pegelkalibrierte Messungen ein entsprechendes Kalibriergerät
Das finde ich am komfortabelsten.Das ist vielleicht am komfortabelsten, mir aber zu teuer.


Dazu gibt es hier (http://www.artalabs.hr/appnotes/arta-hb-d2.4-rv0.1.pdf) für ARTA eine genaue Anleitung.Ich dachte es mir schon fast, konnte mich aber bisher noch nicht aufraffen da mal genauer reinzuschauen. Naja das wird mir dann wohl nicht erspart bleiben.

wus
21.07.2018, 10:05
Also mit nur 2 kleinen zusätzlichen BR-Öffnungen zusätzlich zu den langen Kanälen der tiefen Abstimmung war die Luftbewegung (air velocity) vor diesen kleinen Öffnungen zu krass, während sich in den langen Kanälen zu gut wie nichts tat. Schon bei moderaten Lautstärken waren sehr deutlich Strömungsgeräusche zu hören. Das war zu erwarten, aber ich wollte es ausprobieren, denn der Verzicht auf 2 zusätzliche BR-Kanäle hätte die Komplexität des Gehäusebaus schon spürbar vereinfacht.

Das geht also nicht, deswegen werde ich die Box jetzt für die hohe Abstimmung für high output zusätzlich mit 2 kurzen Kanälen mit großen Querschnitten versehen, und die langen für diese Betriebsart verschließen.


Und leg Dir für diese Probeaufbauten schon einen DSP zu. Da reicht auch erstmal ein günstiger miniDSP für 100,- EUR.Ich wollte mir ja eigentlich nicht vorab schon einen DSP zulegen, aber das cone excursion Diagramm

44323

mit "nur" 800 Watt gibt mir zu denken. Irgendwann wenn alles andere klar ist möchte die Box auch mal SPL-mäßig ausreizen und dabei Verzerrungen messen - allerdings ohne den Treiber dabei zu schädigen. Gibt es DSP mit Software, die die Auslenkung begrenzen kann? Oder soll ich mir besser ein speaker management aus dem PA-Bereich kaufen?

Azrael
21.07.2018, 13:35
Jeder DSP für Audioanwendungen wird doch auch konfigurierbare Hochpassfilter mitbringen, auch die Nicht-Profi-Teile.....:confused:

Viele Grüße,
Michael

wus
21.07.2018, 22:15
Ein Hochpass wäre aber nur die halbe Miete - wie man anhand der Kurve sieht gibt es beim ca. 2-fachen der Abstimmfrequenz nochmal ein Auslenkungsmaximum. Und in diesem Bereich - um die 40Hz - muss man vielleicht sogar eher Signalspitzen befürchten als im Tiefsttonbereich. Man denke nur an Hiphop ...

naumi
22.07.2018, 07:33
Moin,


Gibt es DSP mit Software, die die Auslenkung begrenzen kann?

Ja, das kenne ich unter der Bezeichnung dynamischer EQ. Speziell im Behringer DCX 2496 (Precise Dynamic EQs for level-dependent equalization ) habe ich praktische Erfahrungen damit gemacht. Andere Hersteller haben das bestimmt auch in der Software.
Wir haben damit festgelegt das eine Bassanhebung bei höheren Pegeln immer geringer wird. Das macht aber nur bei festen Pegelverhältnissen Sinn, ob zu Hause bei ständig anderer Musik, weiß nicht.
Hoffe du meintest das mit der Frage.

Azrael
22.07.2018, 13:45
Wenn's allzu sehr in den Grenzbereich geht, wäre ein Limiter das Mittel der Wahl. Allerdings bin ich in der Anwendung solcher Teile nicht sonderlich bewandert.

Meine zukünftigen beiden Subwoofer dürften trotzdem relativ betriebssicher sein. Die darin enthaltenen Tieftöner sind nach AES elektrisch mit 1000 Watt belastbar. Im von mir entworfenen Gehäuse überschreiten sie aber schon früher Xmax, das kann man sehr schön in WinISD sehen.

Ob Xdamage damit schon erreicht wird, kann ich nicht sagen, das das für diese Tieftöner nicht angegeben wird. Ich habe einfach mal geschätzt, dass Xdamage knapp dem doppelten Xmax entspricht, was deswegen hinkommen kann, weil Xmax mit 6,5 mm nicht sooooo hoch ist, der Treiber aber trotzdem so Dinge wie eine tiefgezogene hintere Polplatte aufweist.

Die Endstufe, die ich dafür benutzen möchte, eine Nova X2000, liefert 2 x 650 Watt an 8 Ohm. Damit liege ich auslenkungstechnich etwas über Xmax, nämlich bei so 10 statt bei 6,5 mm. Schalte ich den eingebauten Clip-Limiter ein, sollte eigentlich nicht mehr herauskommen und die beiden Subwoofer mechanisch zerstören zu können, sollte unwahrscheinlich sein.

Unterhalb von fb greift dann der Hochpassfilter des davor geschalteten Controllers. Der hat auch einstellbare Limiter, aber wie gesagt: damit habe ich mich noch nicht befasst.

Und mal nebenbei: im Moment steht hier ja nur ein einzelner Prototyp aus OSB. Und was der schon an Pegel raushaut, obwohl es sich nur um einen 12''er handelt, da will ich gar nicht wissen, was bei zweien davon passieren muss, damit diese etwas improvisierten Sicherungsmaßnahmen auch mal zum Greifen kommen. Und du verwendest 18''er......:eek:

Ich würde mir da keine allzu großen Sorgen machen. :)

Viele Grüße,
Michael

wus
22.07.2018, 23:41
weil Xmax mit 6,5 cm nicht sooooo hoch ist6,5 cm Xmax nicht so hoch??? Meintest Du vielleicht mm?

Limiter (wie ich sie kenne) begrenzen nur die Spannung. Wie man am Auslenkungsdiagramm - das für gleichbleibende Spannung errechnet wird - sieht, variiert die Auslenkung aber stark frequenzabhängig. Klar könnte man die Spannung per Limiter so weit begrenzen dass man über alle vorkommenden Frequenzen auf der sicheren Seite wäre, aber damit verschenkt man Pegel, den der Treiber bei den "günstigeren" (und in meinem Fall sicher auch "gängigeren") Frequenzen durchaus bringen kann.

Dein Szenario - 650 W Amp an 1000 Watt Treiber, dazu ein Hochpass, der die Auslenkung unterhalb fb reduziert - halte ich auch für relativ unkritisch, bei mir schaut's da schon anders aus. Mein Amp haut bis zu 4 kW raus, das kann auch der fette 18-Zöller höchstens sehr kurzzeitig, und gewiss nicht unterhalb fb.

Ich habe mal in WinISD einen BW-HP 2.Ordnung definiert, der knapp unter fb liegt. Er reduziert die Auslenkung nur unzureichend, kostet aber trotzdem ein wenig Output im untersten Nutzbereich. Dann versuchte ich es mit einem BW-HP 8. Ordnung. Der schützt dann schon, aber damit steigt die Gruppenlaufzeit auf astronomische 120 ms bei 17 Hz.

Jetzt ist die Frage: hört man das, so nah an der Frequenzgrenze?

Azrael
23.07.2018, 09:43
6,5 cm Xmax nicht so hoch??? Meintest Du vielleicht mm?
Natürlich sind es Millimeter, ich hab's korrigiert.

Ich verwende übrigens einen Hochpass 4. Ordnung, den ich so setze, dass der Hub unterhalb fb den oberhalb gerade nicht überschreitet. Überprüfen kann ich das nur in einer Simulation, WinISD in diesem Fall, aber ich vermute, dass das trotzdem genau genug ist. :)

Viele Grüße,
Michael

wus
23.07.2018, 15:20
Dazu gibt es hier (http://www.artalabs.hr/appnotes/arta-hb-d2.4-rv0.1.pdf) für ARTA eine genaue Anleitung.So jetzt habe ich mal Arta gestartet und komme auch gleich auf das erste Problem: beim Test der Soundkarte (S. 20 ff) kriege ich folgendes Ergebnis:

44384 44385

d.h. der RMS-Wert tendiert gegen 0, und THD und THD+N = 100%. Woran könnte das liegen?

Ich habe dann erst mal die Ausgangsspannung mit dem Multimeter gemessen, sie liegt bei 1,32 Volt.Warum "hört" die Soundkarte dieses so eingespeiste Signal nicht?

Ich muss dazu schreiben, dass ich den gleichen Ausgang und das gleiche Kabel, das ich jetzt direkt vom Ausgang auf den Eingang der Karte verbunden habe, auch schon für die bereits durchgeführten Messungen mit Limp verwendet habe, und dabei hat der Eingang durchaus funktioniert.

Uli_Bel
23.07.2018, 15:56
Aufnahme und Wiedergabemixer richtig eingestellt ?
Soundkarte richtig angeschlossen mit funktionierendem Treiber ?
Was Passiert im Messmodus ? Siehst Du die Grünen Aussteurungsbalken?

Auch mal Rechner ausschalten und wieder einschalten....

Ulli

wus
23.07.2018, 17:33
Hatte ich alles schon gemacht. Trotzdem danke für Deine Hinweise.

Inzwischen habe ich rausgefunden, dass sich einige der Audio Devices - komischerweise nicht alle - ungefragt auf Windows-Standards zurückgesetzt hatten, insbesondere der Input.

Soweit so gut. Jetzt weiß ich dass bei meiner Maya22 THD+N deutlich unter 0,01% liegt und sie von daher gut brauchbar ist.

Uli_Bel
23.07.2018, 21:51
Dann bin ich auf die Messungen gespannt...

Viel Erfolg...
Ulli

wus
24.07.2018, 20:01
Jetzt wollte ich erstmals Messungen mit Mikrofon probieren, aber da gibt es etliche Stolpersteine. Ich finde das Arta Handbuch (http://www.artalabs.hr/appnotes/arta-hb-d2.4-rv0.1.pdf) an der Stelle nicht gerade klar.

Ich habe die USB Soundkarte kalibriert wie im Handbuch Kap. 3.1 ab Seite 30 beschrieben, bis auf den Mikrofoneingang. Leider weiß ich nicht welche Empfindlichkeit und welchen Verstärkungsfaktor der hat. Im Maya Handbuch und auf der Website ist nichts angegeben. ESI, den Hersteller der Maya, habe ich gerade angeschrieben - oder weiß es einer von euch?

Selbst wenn ich es wüsste, dann wüsste ich noch immer nicht wie ich das in Arta eingebe. Im Handbuch steht zwar auf S. 34 "Sofern Sie über einen Mikrofonvorverstärker und ein Mikrofon mit zugehörigen und zuverlässigen Datenblättern verfügen, geben Sie die entsprechenden Daten ein." Aber wo oder wie fand ich nirgends. Habe ich etwas übersehen? Weiß es einer von euch?

Die "Ermittlung der Mikrofonempfindlichkeit aus einer Nahfeldmessung" liest sich sehr kompliziert, außerdem habe ich keinen geeigneten Treiber, bzw. wenn ich den für die Subwooferbox, um die es hier geht verwenden wollte, dann müsste ich erst nochmal eine geschlossene Front ohne Bassreflexöffnungen bauen.

Ich fände es auch ungeschickt wenn ich ein Mikrofon kalibrieren müsste, dessen genaue Empfindlichkeit und sogar Frequenzgangabweichungen der Hersteller für mein individuelles Exemplar haarklein und mit großer Genauigkeit spezifiziert. Das Ergebnis kann nur schlechter sein als wenn ich die Daten direkt in die Software eingeben würde.

Wo man die Kompensierung von Frequenzgangfehlern des Mikrofons eingibt und aktiviert habe ich gefunden, aber das löst nicht das Problem mit der Empfindlichkeit.

Wer kann mir helfen?

Uli_Bel
25.07.2018, 10:08
Zum Messen brauchst Du:
- eine Datei für Dein Microfon, welche die frequenzabhängige Empfindlichkeit des Micro's beschreibt (Korrekturdatei). Hast Du diese Datei nicht, musst Du sie anfertigen (lassen) mit einer verlässlichen Referenz. Ohne ein solches Microfon wird Deine Messung immer ein "Schätzwert" bleiben, denn Du kannst die Messtoleranz dann nicht angeben...
- für pegelkalibrierte Messungen muss mit einem Referenzpegel diese frequenzabhängige Kurve quasi parallelverschoben werden. Ein entsprechendes Gerät um Referenzpegel anzubieten ist in Post 82 von Azrael gezeigt...

Die Korrekturdatei des Microfon's musst Du nur noch einlesen. (wie ? --:> Arta Handbuch!)
Den Referenzpegel misst Du dann mit dem frequenzkorrigierten Microfono solange bis der gemessene Pegel eben übereinstimmt mit der Realität (Spezifikation des Normpegelgerätes, meist 94db aber auch umschaltbar auf 104db, oder auch einstellbar, je nach Typ)

Ulli

wus
29.07.2018, 23:21
So, heute konnte ich endlich die Freifeldmessung machen. Das Mikro ist nach wie vor unkalibriert, aber frequenzgangkorrigiert. Wirkungsgrad kann ich so natürlich nicht überprüfen, aber ich wollte vor allem überprüfen ob die Box in den verschiedenen Modi etwa die Frequenzgänge hat, wie die Simulationen vorhersagten.

So sah der "Messplatz" vor ein paar Tagen aus:

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Heute schien die Sonne und es war ziemlich heiß, weshalb wir Verstärker und Notebook in den Schatten vor dem Aussichtsturm stellten. Von dort sah das dann so aus. Verglichen mit dem obigen Bild geht der Blick hier 180° in die andere Richtung:

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Das Messmikro liegt genau 2m vor der Box flach am Boden, die Box habe ich hinten aufgebockt so dass die Lautsprecherachse genau auf das Mikro zielt, wie es für die Ground Plane Messung sein soll. Die "Ohren" sind die Deckel mit denen ich die BR-Kanäle für die erste Messung zugemacht habe. Ich wollte schon wissen ob die tiefe BR-Abstimmung tatsächlich mehr Output bringt, oder ich die Box im Heimkino vielleicht doch besser geschlossen betreiben soll.

Wir waren gut 20m von der Box entfernt, das Auto - aus dem ich mit Hilfe eines 12VDC/230VAC-Wandlers die Endstufe speiste - stand nochmal 10m weiter entfernt, auf dem Feld hinter dem Aussichtsturm. Auch sonst war nichts in der Nähe was Schall (im tiefen Frequenzbereich) reflektiert hätte.

Dummerweise war es aber etwas windig, das verfälschte vor allem im alleruntersten Frequenzbereich die Messungen. Nachdem wir das mal festgestellt hatten, haben wir auf einigermaßen windstille Momente gewartet. Da der Wind aber nicht immer so lange still hielt bis die Messung vorbei war, musste ich einige Messungen mehrfach wiederholen bis sich ein verlässliches Resultat ergab, zumindest oberhalb 20 Hz.

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Die braune Kurve ist die Messung als geschlossene Box, die gelbe mit der mittleren Abstimmung*, bei der nur das Paar kurze (36cm) BR-Kanäle mit großem Querschnitt (400cm2 und somit 33% Sd) offen waren. Leider habe ich vergessen, die Messung abzuspeichern, bei der nur das Paar lange (91cm) Kanäle mit etwas kleinerem Querschnitt (289cm2 / 24% Sd) geöffnet war, darum kann ich euch diese Kurve jetzt nicht zeigen. Ich kann mich aber recht genau erinnern, dass sie zwischen 70 und 25 Hz zwischen der gelben (BR mittel) und der braunen Kurve (geschlossen) lag. Unter 25 Hz war der Output höher als bei der gelben Kurve, also weitaus höher als von der geschlossenen Box. Somit hat sich bestätigt, dass bei diesem Treiber in dieser Box der BR-Betrieb im Hinblick auf maximalen Output immer sinnvoller ist als geschlossen, wenn man eine entsprechend tiefe BR-Abstimmung wählt.

Überhaupt haben sich die WinISD-Simulationen insgesamt recht gut bestätigt.

Für die grüne Kurve schließlich habe ich beide BR-Kanal-Paare geöffnet, diese Abstimmung erscheint mir die beste für die Betriebsart PA zu sein, wenn der maximal mögliche Output gefragt ist. Bei Musik ist wohl nur sehr selten mit Tönen unter 35Hz zu rechnen, und so tief reicht der Frequenzgang ja gerade.



* wie schon beschrieben möchte ich die Box für 2 Einsatzszenarien auslegen, einmal Home Theater wo ich nicht die aller gewaltigsten Pegel brauche, die Box aber auch noch die allertiefsten hörbaren Frequenzen bis runter auf 16 Hz wiedergeben soll, zum anderen Party PA für vielleicht auch mal eine etwas größere (Garten-) Party, wo Musik gespielt wird, und das durchaus auch mal laut. Ich bin zwar nicht mehr der allerjüngste, höre aber trotzdem ab und an gerne auch mal Metal oder Hiphop in Live-Lautstärke.

So sah die Box aus, als ich nur die BR-Kanäle für die tiefe Abstimmung eingebaut hatte:

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Da die Box netto (innen) nur knapp 55 cm tief ist, müssen die Kanäle hinten ums Eck gehen, um die geforderte Länge von 91 cm zu erreichen. Für die tiefe Abstimmung (Heimkino) werden dann nur diese beiden Kanäle geöffnet.

Nach Einbau der Kanäle für die hohe Abstimmung und Dämmung sah die Box so aus:

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Der Plan war ursprünglich, dass für die Abstimmung mit maximalem Output nur die beiden kurzen Kanäle geöffnet werden, die anderen beiden verschlossen. Aber schon die Impedanzmessung an der BR-Box mit den verschiedenen Abstimmungen zeigte, dass die Abstimmungen deutlich tiefer liegen als mit WinISD berechnet. Und die heutigen F-Gang-Messungen bestätigten das. Es stimmt also, dass die Lage der Kanäle in den Ecken der Box eine effektive Verlängerung der Kanäle bewirkt, und damit eben eine entsprechend tiefere Abstimmung. Die auf 22 Hz Abstimmfrequenz berechneten Kanäle ergaben laut Impedanzminimum 19 Hz, die auf 33 Hz berechneten etwa 28 Hz. Da mit der tieferen Abstimmung leider auch immer einhergeht, dass der Frequenzgang schon bei höheren Frequenzen anfängt nach unten hin abzufallen, habe ich dann doch auch noch eine 4. Messung gemacht, bei der beie BR-Kanalpaare offen waren.

Wir haben also effektiv 3 mögliche BR-Abstimmungen, weshalb ich die, bei der nur die beiden kurzen geöffnet waren, oben die mittlere nenne, obwohl ich die ursprünglich ja als die hohe vorgesehen hatte.

Nachdem der aus Holzresten unterschiedlichster Art gebaute Prototyp seine Aufgabe erfüllt hat werde ich jetzt einen Schreiner suchen, der mir die Box "in schön" baut.

Uli_Bel
01.08.2018, 22:14
...für die viele Arbeit um an einem prima Standort (keine Hindernisse, schallharter Grund...etc) die Messungen zu machen...

Schwer hier jetzt irgendwie konstruktiv zu reagieren, damit es dem Projekt weiter nutzt.
Ich meine aber, daß Du die Box nicht so tief abstimmen solltest - ich würde nur eine Abstimmung machen - ca 30Hz.
Das ist tief genug für so gut wie alles was Musik angeht draußen!
In geschlossenen Räumen (home cinema) musst Du sowie erstmal die Raum-Moden in den Griff kriegen - also akustisch gewaltig was tun, damit die Raumakustik hohe Lautstärken im Subbass zulässt. Wahrscheinlich ist ein gut aufgebautes Bass-Array die wesentlich bessere Lösung. Oder zumindest die Aufstellung vieler kleiner Subbässe = 20x 8Zoll wäre mir in dem Falle wesentlich lieber als 2x 18Zoll... (subbass im Home-Cinema)

Deshalb würde ich mir die Mühe mit der Doppelabstimmung sparen.
Investiere lieber in ein superstabiles Gehäuse was dann bei 30...35Hz eben auch den gewünschten Pegel für die "grösseren Gartenparties" kann ohne zu springen und zu knattern...:D

Da Du das sowieso beim Schreiner machen lassen willst ist wahrscheinlich eine gebrauchte 218er Bassbin-Kiste vom Beschaller billiger und sicher auch nicht schlechter.... aber lauter!
In unserer Gegend gibts massenhaft ältere Martin-subwoofer (2x18") im Verleih - es war schon was besonders neulich hier auf dem Dorf mal eine moderne up-to-date Cuda-PA zu hören (BMS Chassis) - sowas muss es ja nicht sein.

Viel Erfolg

Ulli

wus
02.08.2018, 23:43
Ich habe mir schon vereinzelt PAs ausgeliehen. Nur für die gelegentliche (seltene) Party würde ich mir jetzt nicht teure Subwoofer bauen (lassen), da wäre es wohl auch langfristig günstiger dann hin und wieder ein PA zu mieten.

Aber ich will ja einen Heimkino-Subwoofer mit richtig Tiefgang. Und ich habe glaube ich einen einigermaßen guten Überblick über kompakte 18er PA-Subwoofer. Die sind z.T. schon lauter als reine BR-Subwoofer, das aber eigentlich immer auf Kosten des Tiefgangs. Überhaupt gibt es kaum PA-Subwoofer die wesentlich unter 40 Hz reichen. Viele Hersteller geben den Übertragungsbereich ja immer noch mit -6 oder sogar -10 dB an. Und bekanntlich fällt der Schalldruck bei "offenen" Systemen (BR u.ä.) unterhalb des Übertragungsbereichs sehr steil ab. Equalizing per DSP bringt da nicht viel. Dazu kommt dass PA-Subwoofer nicht wirklich wohnraumtauglich aussehen, schon gar nicht gebrauchte.

Deshalb bleibt mir eigentlich nur der Selbstbau (bzw. Auftragsbau durch Schreinerei) mit sehr tiefer BR-Abstimmung. Und wenn ich die schon mal baue, dann kann ich die hohe und laute Abstimmung für die Party mit nur geringem Zusatz-Aufwand mit einbauen. So erschlage ich 2 Fliegen mit einer Klappe.

wus
01.11.2018, 22:49
Langsam nähern sich meine Subwoofer der Vollendung, jetzt suche ich ein Dämpfungsmaterial. Ich weiß, BR-Boxen sollten nicht zu sehr bedämpft werden - BR-Kanäle überhaupt nicht -, aber gute Materialen bewirken effektiv eine Volumenvergrößerung, und das wäre schon sinnvoll. Es sollte ein Material sein, das erschwinglich ist, und gut und solide anzubringen. Was haltet ihr von sowas (https://www.ebay.de/itm/Akustikpur-Pyramidenschaumstoff-7cm-SELBSTKLEBEND-Akustik-Schaumstoff-Dammung/312205394030?_trkparms=aid%3D555017%26algo%3DPL.CA SSINI%26ao%3D1%26asc%3D20160630134825%26meid%3Dabc 64d404c6240f0b2bd6142d78ea2dd%26pid%3D100507%26rk% 3D1%26rkt%3D1%26%26itm%3D312205394030&_trksid=p2045573.c100507.m3226)? Oder was würdet ihr empfehlen?

wus
05.11.2018, 21:53
Ich habe mir jetzt ganz banal einige Lagen Sonofil bestellt, denke (hoffe) damit mache ich nichts falsch.

Die Boxen nähern sich langsam der Vollendung, mit etwas Glück kriege ich sie noch vor dem Wochenende. Das ist aber auch höchste Zeit, denn nächste Woche geht's ab nach Indonesien.

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wus
26.01.2020, 10:29
Ich sehe gerade ich habe euch die fertigen Subwoofer noch gar nicht gezeigt. Aber was nicht ist ...

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... soll hiermit nachgeholt werden.

Zur Erinnerung: es sind 2 Subwoofer, die zur Impulskompensation Rücken an Rücken verschraubt werden. Dazu führen 5 Gewindestangen durch beide Subwoofer. Mit den Rändelschrauben die ihr im Foto seht werden sie zusammengehalten, gleichzeitig halten die auch die Frontplatte fest, die eine Wendeplatte ist. Oben seht ihr die Anbringung für die tiefe Abstimmung, so ...

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... sieht es aus wenn ich die Platte für die laute Abstimmung umgedreht habe. Wer genau hinschaut und vergleicht, erkennt, dass die BR-Kanal-Querschnitte der tiefen Abstimmung etwas geringer sind als die der lauten. Das setzt sich im Inneren fort: die Kanäle der tiefen Abstimmung sind viel länger als die der lauten, sie gehen hinten im Gehäuse sogar um die Ecke.

Das Ganze gibt's dann nochmal in spiegelbildlicher Anordnung an der 2. Box auf der gegenüberliegenden Seite.

Die Boxen stehen auf Rädern und fungieren als fahrbarer Untersatz für den TV, der auf einen TV-Lift montiert ist.

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Wozu das Ganze erfahrt ihr demnächst in diesem Theater!

Azrael
26.01.2020, 10:55
Das ist irgendwie schon pfiffig gelöst. :)

Ich nehme an, es gibt dann auch zwei verschiedene DSP-Settings?

Viele Grüße,
Michael

wus
26.01.2020, 11:53
Es gibt sogar 5 DSP-Settings... aber wart's ab!

Wie ihr auf den Fotos oben seht, schwebt der TV knapp über der Schreibtischplatte. In dieser Position dient er mir als großer Monitor.

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Ich gehe sowohl vom Laptop als auch vom Tower, der unter dem Tisch steht, per HDMI in den AVR, der in dem Rack unter dem Tisch steht, von dort weiter in den TV.

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An dem Gestell, mit dem der TV auf dem Lift befestigt ist, sind auch die die L, R und Center-Satelliten befestigt.

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Das Gestell habe ich mir von einem Bauschlosser schweißen lassen. Die Doppelgelenk-Ausleger-Arme für die L und R Satelliten kann man als TV-Mount fertig so kaufen, ich musste sie nur dahingehend modifizieren, dass ich die TV-Aufnahme wegließ und die LS mit nur einer Schraube von unten befestigen konnte. Leider ist es keine Präzisionskonstruktion, darum standen die LS anfangs alles andere als senkrecht, was so direkt am Rand des TV echt übel aussah. Um sie so sauber auszurichten wie man hier sieht ...

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... musste ich mir was einfallen lassen:

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Ich habe in große Beilagscheiben M4-Gewinde geschnitten und kann die LS jetzt mit den darin eingesetzten Madenschrauben sauber ausrichten.

nical
26.01.2020, 14:07
mag ich sehr - bin ein großer freund von "was nicht passt wird passend gemacht".
beeindruckend und clever.
und inspirierend.
gruß reinhard

wus
26.01.2020, 21:24
Auf dem Überblicksbild wo man das ganze Zimmer sieht kann man anhand der an der Decke und links und rechts von der Wandweltkarte montierten Satelliten-LS schon erkennen, wo die Haupt-Hörposition für 3D-Surround-Sound sein muss. Also zum Filme gucken rolle ich den TV vor die Couch. Mit dem TV-Lift kann ich ihn per Funk-Remote auf die niedrigere Augenposition vor der Couch runterfahren. Das Rack mit dem AVR und dem BD-Player steht auf Rollen, das drehe ich dann um ca. 180° unter dem Leuchttisch durch, so dass ich AVR und BDP von der Couch aus steuern kann. Wie der Subwoofer mit dem TV werden die Kabel in flexiblen Kabelschläuchen zum AVR geführt, nur dass es hier so viele sind dass ein solcher Schlauch nicht ausreicht - es sind 2, beide prall gefüllt.

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Heimkinofans werden jetzt vielleicht einwenden, dass die Couch viel zu nah an der Wand und damit viel zu nah and den Rear-LS steht - stimmt auch. Aber nicht jeder Film hat 7.1 Sound oder gar noch mehr Kanäle. Wenn doch, dann rücke ich die Couch etwa 80cm von der Wand ab, somit kommen meine Ohren auf etwa 1m Abstand zur Wand - nicht gerade viel, die für derartige LS-Anordnungen empfohlenen Winkel werden aber recht gut eingehalten, und die Anlage wird ja auch auf die Hörposition eingemessen.

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Meine Augen sind dann noch etwa 1,60m vom TV entfernt - der ideale Abstand für 4K / UHD Movies auf 65 Zoll. Gerade so weit entfernt, dass man die Pixel nicht mehr einzeln unterscheiden, aber die volle Auflösung genießen kann. So stellt sich trotz der im Vergleich mit echten Kinos kleinen Bildfläche sowas wie Kinofeeling ein. Der Bildwinkel ist damit etwa 55°, ganz ähnlich wie in vielen Kinos auf einem Platz ungefähr in der Mitte. Da die Front-LS direkt links und rechts vom TV angebracht sind stimmt auch der Stereowinkel recht gut. Und wie man auf diesem Foto auch erkennen kann sitze ich genau zwischen den beiden Seiten-Surround-LS, wenn die so wie hier gezeigt auf diese Position ausgerichtet sind.

Für die Couch-Position direkt an der Wand kann ich die Seiten-LS nach hinten schwenken, damit ihre Position auch in diesem Fall passt.

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Denn ÖR-Fernsehen mit 720p macht auf den kurzen Abstand nicht wirklich Spaß... :thumbdown:

wus
26.01.2020, 23:46
Jetzt kommt ich mal zur Elektronik:

Der TV ist ein Sony KD65ZD9, ein LCD mit Zone dimming. Ausgewählt habe ich ihn weil er a) einen sehr hellen Bildschirm hat - Spitzenhelligkeit bis 1800 cd/m2 -, b) wollte ich einen TV, der auch 3D anzeigen kann. Es war wohl eins der letzten noch erhältlichen Exemplare als ich ihn vor ca. 2 Jahren gekauft habe. Zu der Zeit konnte schon keins der neu herausgekommenen TVs noch 3D, als 3D-Fan - der auch selber 3D-Fotos macht - bin ich echt froh noch ein solches Gerät ergattert zu haben.

Der AVR ist ein Denon AVR-X4500H, der alle 3 Surround-Verfahren Dolby, DTS und Auro beherrscht, und auch alle Upmixer an Bord hat. Er hat 9 x 200W Endstufen eingebaut, der Prozessor kann aber bis zu 11 Kanäle decodieren bzw. simulieren, je nach gewählten Verfahren 7.1.4 oder 5.1.5. Bei Auro 5.1.5 ist der 5. Lautsprecher ein Deckenlautsprecher in der Mitte über der Hörposition, auch bekannt als Voice of God (VOG). Da ich nicht je nach aktuell verwendeten Mehrkanal-Verfahren Lautsprecher umpositionieren will habe ich mir den Luxus von 12 Satelliten geleistet, von denen aber wegen der Beschränkung des Prozessors immer nur maximal 11 + Subwoofer gleichzeitig angesteuert werden können.

Folglich brauchte ich noch 3 externe Endstufen, plus die für meine passiven Subwoofer. Da kam mir der 4-kanalige Thomann t-amp 4-1300 gerade recht. Mit 1670 Watt pro Kanal geht ihm die Puste so schnell nicht aus :D

Die Audyssey XT32 Einmessautomatik im X4500H funktioniert hervorragend und kann mit der MultEQ App vom Smartphone aus gesteuert werden. Man kann sich verschiedene Einmessung abspeichern und bei Bedarf ruck-zuck per WLAN in den AVR laden, was angesichts meiner verschiedenen Hörpositionen auch nötig ist. Und man kann nach erfolgter Einmessung noch auf etliche Parameter Einfluss nehmen, so gibt es z.B. einen parametrischen EQ - getrennt pro LS-Gruppe - mit grafischem UI am Smartphone.

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Hier habe ich mir z.B. eine Bassanhebung eingestellt, für die Betriebsart 3.0, "Hintergrundmusik am Computer", wo ich den Subwoofer-Amp ausgeschaltet lasse. Da die Satelliten im Frequenzgang unter ca. 100Hz abfallen gleiche ich das mit dem kleinen Peak bei 70Hz ein Stück weit aus. Solange keine großen Lautstärken gefordert sind und ich nicht ausgesprochen tiefbasslastige Musik höre ist der Sound damit ganz o.k., und ich spare mir den Stromverbrauch des SW-Amps (ca. 50 Watt im Leerlauf). Das ist der erste DSP-Preset, einer der beiden für die Hörposition am Computer. Die andere ist dann 3.1, also mit Subwoofer.

Für die TV-Positionen vor der Couch habe 3 DSP-Presets eingemessen, die immer alle 12 Satelliten und den Subwoofer umfassen. Einmal für "Couch an der Wand" (Seiten-LS nach hinten geschwenkt), einmal für "Couch vor der Wand" (Seiten-LS nach vorne geschwenkt), und dann noch eine für Stehen vor dem TV, also mit höheren Hörpositionen.

Insgesamt also 5 Presets, wie oben schon angekündigt (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?17214-Bassreflex-Abstimmung-(WinISD)&p=272007&viewfull=1#post272007).

Die Satelliten sind allesamt vom gleichen Typ, Thomann the box pro achat 204. Als ich anfing das Heimkino zu planen hatte ich überlegt, auch die Satelliten selbst zu bauen, aber da meine handwerklichen Fähigkeiten beschränkt sind hätten die nicht so gut ausgesehen, außerdem wäre es ein Mega-Aufwand, 12 kleine Boxen selbst zu bauen. Also habe ich gesucht und mich dann auf die achat pro eingeschossen, die kompakt sind, ganz gut klingen, relativ guten Wirkungsgrad haben und einigermaßen hoch belastbar sind. Ihr wirklich günstiger Preis kam mir natürlich auch sehr entgegen. Das sind gewiss keine Highend-Teile, aber für ihren Preis erstaunlich gut. Und sie profitieren ja auch von der Einmessung mit Audyssey XT32.

Die Verkabelung des ganzen war eine Herausforderung, für die ich einigen Aufwand treiben musste. Auf den ersten Blick sieht das Zimmer halbwegs aufgeräumt aus (wenn man von den zahllosen Zetteln an den diversen Pinwänden mal absieht - aber das ist eine andere Geschichte), wenn man genauer hin- oder dahinter schaut fällt allerdings schon auf was für Massen von Kabeln aller Art da verlegt werden mussten.

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Das flache Gerät unten ist ein 4-fach Symmetrierer, der nötig wurde, weil der t-amp symmetrische Eingänge hat. Man kann zwar auch unsymmetrische Signale auf symmetrische Eingänge legen, das habe ich anfangs auch versucht. Aber der t-amp hat einen Lüfter, den ich im Hörraum nicht hören wollte, darum habe ich ihn in die benachbarte Ankleide verbannt. Um nicht jedesmal nach nebenan gehen zu müssen um ihn einzuschalten, habe ich ein Signalkabel von den Schaltausgängen des AVR (12V / 100mA) nach nebenan gelegt, wo ein Relais den Netzstrom für die t-amp Endstufe einschaltet.

Für den SW und die 3 extern zu verstärkenden Rear Height und VOG waren dann rund 15m Signalkabel nötig (und ein Loch in der Wand :eek:), die - für Teile der Strecke - zusammen mit Netzkabel verlegt werden mussten. Und da haben sie sich einigen Brumm eingefangen. Also habe ich mir diesen 4-fach Symmetrier besorgt. Um nicht 4 - relativ dicke und in der erforderlichen Länge auch nicht ganz billige - symmetrische Audio-Kabel mit XLR-Steckern durch das enge Loch zwängen zu müssen habe ich ein LAN-Kabel für die 4 symmetrischen Signale aufgesplittet und nach Durchführung des nackten Kabels durch das Loch auf beiden Seiten mit XLR-Steckern versehen. Das ist eins der beiden unteren von den 3 orangen LAN-Kabeln die ihr im Foto seht. Es ist vom Typ PIMF (Paare in Metall-Folie, also paarweise mit Alu-Folie abgeschirmte Leitungspaare), ein perfektes, einfaches Multicore. Perfekt auch deshalb, weil die Paare mit unterschiedlichen Schlagzahlen verdrillt sind, und sich so magnetisch induziertes Übersprechen - das Alufolie bei niedrigen Frequenzen durchaus durchdringen kann - über die Länge des Kabel aufhebt.

Auch mein altes Twin-Tapedeck habe ich mit so einem Kabel angeschlossen. Es steht in dem Rack rechts vom Computer, wo früher die ganze Anlage drin stand.

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Dahinter sieht es auf den ersten Blick aufgeräumt aus - bis man um die Ecke schaut:

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In der hohen Bodenleiste verlaufen die Kabel zu dem Loch, durch das es zum t-amp im Nebenraum geht. Vor dem Loch zweigen außerdem die LS-Leitungen zu den Seiten- und Rear-LS, 2 USB-Kabel zum darüber stehenden A3+ Fotodrucker, diverse LAN-Kabel u.a. zum dort angebrachten WLAN-AP, ein serielles und diverse Netzkabel nach rechts ab, wo sie hinter dem Schrank versteckt verlaufen.

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Unter dem Schreib- und Leuchttisch musste ich mir regelrechte Kabelpritschen hinbauen ...

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... um die Kabel halbwegs unsichtbar zu verlegen. Dort liegt auch das Netzteil für die Notebook-Dockingstation. Wie ihr seht ist der Tisch um einen soliden Stahlrahmen gebaut.

Ganz hinten unter dem Tisch, wo u.a. der Switch und die TV-Sat-Signal-Verteilung liegt, habe ich mir dann nicht mehr die Mühe gemacht das Chaos aufzuräumen - dort sieht normalerweise aber auch kaum jemand hin.

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wholefish
29.01.2020, 21:15
Ich bin echt beeindruckt wie akribisch du vorgehst und wie ordentlich der Raum ist. Bei mir sähe dass niemals so aus :D
Mir war (als Zuschauer von hauptsächlich Independent Filmen) gar nicht bewusst, dass es mittlerweile so viele Tonspuren gibt. Also danke für den Input :)

MarsianC#
29.01.2020, 21:25
Nun ja, dieses Thema eskalierte angemessen.
Pfiffige Lösung!

Aja, nette Subs, aber die gehen neben der letzte Seite einfach unter.

wus
29.01.2020, 21:49
Ich bin echt beeindruckt wie akribisch du vorgehst und wie ordentlich der Raum ist. Bei mir sähe dass niemals so aus :DBei mir sah das die vergangenen 17 Jahre auch nie so ordentlich aus - ganz im Gegenteil! :(

Der Leuchttisch war oft mit vielen Dias belegt, und das tlw. so lange dass sie schon verstaubten. Wegen der vielfältigen Basteleien (Sound, Licht, Fotografie, Tauchen) waren dort oft gleichzeitig mehrere "Baustellen", so dass es tlw. fast aussah wie bei einem Messi. :eek:

Ich habe den Bau des Heimkinos als Anlass genommen, endlich mal wieder aufzuräumen - und habe es auch fast geschafft (die Ecke wo sich jetzt alles konzentriert was ich sonstwo weggeräumt habe habe ich natürlich nicht fotografiert :D )