Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nahfeld Messung, Irritation ?? :-(
Hallo zusammen,
bin gerade leicht irritiert oder habe ein Brett vorm Kopf ... :confused:
Versuche gerade mal die HH Subito mit dem Visaton B100 zu vermesen.
Ab 20 cm Entfernung sieht das gut aus.
Wenn ich aber näher heran gehe ist der Bereich > 6 kHz mit diversen Einbrüchen versehen und < 300 Hz ca. 3-4 dB zu laut ?
Hier mal 5 - 25 cm in 5 cm Schritten :
44751
Hier noch mal deutlicher, 5 und 20 cm .
44752
Ich hätte eingentlich nur eine Änderung im Pegel erwartet und mit zunehmender Entfernung mehr Raumeinflüsse unter 500 Hz.
Mir fällt gerade keine sinnvolle Erklärung ein, vielleicht kann mich ja jemand erleuchten ?
Danke und Grüße
Dirk
mtthsmyr
13.08.2018, 18:01
Je näher Du am Chassis misst, desto weniger Schallwandeinfluss (Bafflestep) ist sichtbar. Das ist gut erkennbar in deiner Messung.
Es ist auch normal, dass Du bei einer Nahfeldmessung in 5cm Entfernung bei einem 10cm Chassis keine verwertbaren Daten mehr bei 6 kHz bekommst.
Wenn Du die 5cm-Messung mit einer 70cm Messung vergleichst, und dir für beide jeweils die Laufwege Mikro<->Membranrand und Mikro<->Membranmitte berechnest,
dann hast Du bei der 70cm Messung (aus dem Kopf) wenige Millimeter Versatz zwischen beiden Punkten, während es bei der 5cm Messung schon 2 cm sind!
PI-mal-daumen: 1/2 Wellenlänge Versatz führen zur Auslöschung.der Signale. 4cm Wellenlänge entsprächen ~8600 Hz. Nun ist dein Chassis etwas kleiner, also rutscht das Ergebnis zu hohen Frequenzen.
Kann man ja auch schön sehen bei dir in der Messung.
VG, Matthias
Kripston
13.08.2018, 18:56
Hallo,
Je näher Du am Chassis misst, desto weniger Schallwandeinfluss (Bafflestep) ist sichtbar. Das ist gut erkennbar in deiner Messung.
Es ist auch normal, dass Du bei einer Nahfeldmessung in 5cm Entfernung bei einem 10cm Chassis keine verwertbaren Daten mehr bei 6 kHz bekommst.
Wenn Du die 5cm-Messung mit einer 70cm Messung vergleichst, und dir für beide jeweils die Laufwege Mikro<->Membranrand und Mikro<->Membranmitte berechnest,
dann hast Du bei der 70cm Messung (aus dem Kopf) wenige Millimeter Versatz zwischen beiden Punkten, während es bei der 5cm Messung schon 2 cm sind!
PI-mal-daumen: 1/2 Wellenlänge Versatz führen zur Auslöschung.der Signale. 4cm Wellenlänge entsprächen ~8600 Hz. Nun ist dein Chassis etwas kleiner, also rutscht das Ergebnis zu hohen Frequenzen.
Kann man ja auch schön sehen bei dir in der Messung.
VG, Matthias
korrekt.... :ok:
Was lernen wir noch daraus ?
Nahfeldmessungen sind durch den prinzipbedingten Pegelabfall und zunehmende Welligkeiten mit steigender Frequenz entgegen z.T. andersweitigen Behauptungen NICHT zur Frequenzweichenentwicklung (oder Entzerrung) tauglich...
Gruß
Peter Krips
MK_Sounds
13.08.2018, 19:07
Eine Nahfeldmessung die wirklich nah ausgeführt wird, sprich max. ein paar Millimeter vor der Membran oder Port, führt imho aber schon zu brauchbaren Ergebnissen. Die Einbeziehung der Schallwandeinflüsse erfolgt dann freilich rechnerisch, das halte ich aber für recht genau.
Im ARTA Kompendium (http://www.artalabs.hr/appnotes/arta-hb-d2.4-rv0.1.pdf) unter Kapitel 6.2.0 "Messen unter Wohnraumbediungungen" (S. 84) gibt es auch Betrachtungen dazu und zur resultierenden Messungenauigkeit.
Bei der Nahfeldmessung sollte der Abstand von der Membran zum Mikro nach der Faustregel maximal 11% der Abmessung des Chassis aufweisen, um max. 1 dB Messfehler zu bekommen.
Die obere Grenzfrequenz ergibt sich folglich auch aus der Größe der Schallquelle (wegen der bereits von den Vorpostern beschriebenen Auslöschungen).
OK Danke, eure Erläuterungen waren hilfreich :)
Ihr habt mich wieder auf die richtige Spur gestellt:yahoo:
Normalerweise messe ich auch eher in größeren Abständen.
Irgendwo hatte ich mal was von Nahfeld Messungen gelesen im Zusammenhang mit :
- "Abschätzung" in welchem Bereich die Chassis bei einem Mehrwege LS arbeiten ohne das Teil aufzuschrauben ...
- Je nach Trennung der einzelnen Wege könnte das vielleicht funktionieren ..
Vielleicht trügt mich ja auch nur meine Erinnerung ...:denk:
Danke und Grüße
Dirk
sonicfury
14.08.2018, 11:21
Moin
so wie Peter das sagt- Nahfeld kann man machen für Fragestellungen ohne Schallwand/ Raumeinfluss und niedrige Frequenzen. Zur weichenentwicklung und gerade Übernahme bei 2/3/4 kHz zum Hochtöner aber immer auf 1m. Ps - Bei großen Systemen langen die 1 m Abstand oft nicht.
Manche Messsysteme können Phase nur bei kurzem Messabstand darstellen ( Atb) aber sowas ist eher die Ausnahme. 1m = immer gut :D
Moin zusammen,
verzeiht mir, wenn ich diesen Thread kapere. Aber meine Frage passt so'n bisschen hier hinein.
Welchen Abstand nimmt man bei Nahfeldmessungen für OpenBaffle ?
Ich habe gelesen, mind. Schallwandbreite.
Was heisst das bei einer 50cm breiten Schallwand; 50, 55, 60 ...?
Danke im Voraus
Udo
mtthsmyr
14.08.2018, 12:04
Nahfeld? 0,1...1,0 cm. :p
Für die gefensterte Messung: mindestens Schallwandbreite,besser 3x Swb, noch besser 3x Diagonale. Gut - rein praktisch steht man dann schon auf der Straße und ein sinnvolles Gate bekommt man auch nicht mehr zustande.
Nimm einfach den größten Abstand, der dir in dem Bereich, den Du benötigtst, noch sinnvolle Daten lieferst. "IR Wnd=Hamming 50%" in Arta hilft die FFT-Artefakte etwas zu zügeln.
Zusätzlich nimmst Du noch die ungefensterte 1/3-Oktav-Messung in 2m Abstand als Reality-Check.
VG, Matthias
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