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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Messmikrofon, selbst gebaut, tut dat taugen tun ?



db7mk
01.09.2018, 17:32
Hallo zusammen,

ich will hier einmal beschreiben, wie ich mir ein Messmikrofon zusammengefrickelt habe.

Nachdem ich meine ersten Messversuche mit einem dynamischen AKG 190D Mikrofon gemacht habe (das ist dat silberne Ding, was so stabil ist, daß man Nägel in die Wand mit schlagen kann), wurde ich misstrausisch, was ich da nun wirklich messe.

Ich hatte mir bei Pollin den Sharp Breitbänder und den Westra Hochtöner gekauft. Irgendwie passte das gemessene garnicht zu dem, was man so aus dem Datenblatt und in den Foren lesen konnte.

Dank Tante Google findet man zahlreiche HInweise wie man ein Messßmikrofon bauen kann.
Was braucht man:
- von Pollin die WM52BT Mikronkapsel
- XLR Stecker
- 20cm Kunststofstab 10mm Durchmesser aus dem Baumarkt
- Schrumpfschlau
- 2 adrigesKabel, ich hattenoch RG178 Koax,klein und flexibel
- Kondesator und Widerstand

Soundkarte mit Phantomspeisung war vorhanden,
Genau dieser Kondensator und Widerstand haben doch bei mir zu einiger Verwirrung geführt,
Im Netz findet man nur unklare und widersprüchliche Beschreibungen, ob die nun für die Kapsel notwendig sind oder nicht.
Schliesst man die Kapsel direkt an die Soundkarte an und schaltet dann die Phantomspannung, dann funktioniert die Kapsel für 1-2 Sekunden :p.
Also Widerstand und Kondensator noch dazwischengefuckelt, damit die Phantomspeisung vernünftig funktioniert.

Die Mikronkapsel wurde mit Schrumpfschlauch ummmantelt, ebenso sollte man die Lötanschlüsse mit Schrumpfschlauch überziehen.

Das Kunststoffrohr erwies sich als praktisch, da mit der Reibahle problemlos die Öffnung ür die Kapsel passend gemacht werden konnte.

Gleiche Prozedur musste der XLR Stecker über sich ergehen lassen,
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so sieht das ganze in seiner Pracht aus. Die Reibung hält das ganze gut zusammen.

Mit geringen Erwartungen bin ich dann an die Messungen gegangen, und bin dann positiv überrascht worden.
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Da sich meine Vermutung bestätigt. Das AKG ist nur geignet um Unstetigkeiten zu entdecken. Messungen ist Glückssache. Im Hochtonbereich mehr als 10dB (zu laut) Unterschied (im Tieftonbereich mehr als 6dB zu leise.

Noch schöner war, daß der gemessen Frequenzgang des Sharp Breitbänders jetzt einigermassen mit den Messungen hier im Forum übereinstimmte (siehe https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=42422&d=1522612548).

Dann habe ich noch einen Hochtöner von Westra mit dem Mikrofon vermessen und mit dem Datenblatt verglichen. Die gelbe Kurve ist vom alten AKG190D Mikrofon, die dunkle ist das Selbstbaumikrofon.
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Da hat sich eine überrasched gute Ähnlichkeit mit dem Datenblatt ergeben.


Unsicher bin ich mir nur im Tieftonbereich.
Das eigentliche Basteln waren nur zwei Stunden.

Ich würde mich freuen, ob ihr einen Blick auf die Messungen machen könnt.
Die eigenen Kinder sind ja immer am schönsten, aber wäre auch hübsch zu sehen, ob meine Interpretation da auch richtig ist (ick bin halt noch ein Anfänger in dem Bereich.)

liebe Grüße

Markus
:prost:

ton-feile
01.09.2018, 18:47
Hallo Markus,

es ist aus meiner Sicht schwer zu sagen, ob das taugt.
Da müsste man Vergleichsmessungen mit einem Mikro machen, dessen Frequenzgang bekannt ist.

Dann könnte man aus der Differenz zwischen beiden eine ASCII-Datei generieren und so die Abweichungen Deines Mikros kompensieren.
So ist das ein wenig fischen im Trüben.

Bei Tiefton-Nahfeldmessungen -die in Wohnräumen praktisch unumgänglich sind- und Verzerrungsmessungen spielt auch der maximale Schalldruck eine Rolle, den die Kapsel verzerrungsarm ab kann.

Mit einer Korrekturdatei taugt das Mikro aber sicher für Amplitudengangmessungen.

Viele Grüße :prost:
Rainer

Edit: Hifi-Selbstbau hat so einen Service (ASCII-Korrekturdatei) angeboten, ich weiß aber nicht, ob sie das immer noch tun,

db7mk
01.09.2018, 19:57
Hallo Rainer,

dann werde ich mich mal um eine Kalibrierung kümmern müssen.

vielen Dank

Markus

ton-feile
01.09.2018, 21:07
Guten Abend Markus,

wenn die Kapsel nicht zu stark streut, ist sie bestimmt auch für User interessant, die bisher noch nicht selbst gemessen haben.
Ich hoffe also, Du hältst uns auf dem Laufenden. :)

Viele Grüße :prost:
Rainer

Harman Hans
02.09.2018, 13:57
ja hifo Selbstbau macht das noch mit dem Kalibrieren.

Gruß Harman Hans

db7mk
02.09.2018, 15:37
:rolleyes: Grins,grins, grins

Der Weg ist das Ziel. Zeit/Kosten Nutzenverhältnis wird langsam richtig lustig.

Für meine Pappkameraden (TT, HT,BB) habe ich irgendwas um die 15€ ausgegeben.
Die sollen aber auch erstmal als Lernobjekte dienen.

Dann werde ich mal das Mikrofon zu den Jungs schicken.

Aber Spass machts trotzdem ....

liebe Grüße

Markus

ThomasF
06.09.2018, 19:35
Hat jemand da noch Tips ?


Hallo Markus,
mir fällt da nur Onkel Linkwitz ein.
Er hat ein Panasonic-Mikro mit der Bezeichnung WM 61 empfohlen.

Gruß
Thomas

db7mk
06.09.2018, 20:11
zZ. nehmen die Goldgräber in der Bucht um die 8€ aufwärts pro Kapsel. Lieferung dauert dann ca 6 bis 10Wochen.
lG Markus
(vom Handy mit korrekter Rechtschreibung antworten, bekommen ich doch so nicht auf die Reihe).

Bizarre
06.09.2018, 20:23
Vor dem STICK hab ich mit diesem Billigmikro gemessen :
https://www.ebay.de/itm/Computer-Mikrofon-Technika-TKM110-Impedanz-2-2k-Frequenzbereich-30-16-000-Hz-Em/122092904995?hash=item1c6d4de223:g:ZZEAAOSwHoFXuaK 3

Sehr ähnlich vom FG wie das WM61,,, Hatte für meins ein Kalibrierfile nach dem Mittelwert vom WM61 ( siehe HSB ) gestrickt, damit wars schon "Klasse2", wie sich nach einer "amtlichen" Kalibrierung herausstellte....

LG, Manfred

db7mk
06.09.2018, 20:37
Hallo Manfred,

das probiere ich aus. Das werde ich dann mal auch zur Kalibrierung wegschicken.

vielen Dank für den Tip.:)



lG

Markus

Bizarre
06.09.2018, 21:13
Der Frequenzgang von meinem ( kalibrierten) TKM110 . Ich hab noch eins, weicht gerade mal 1 dB bei 10kHz davon ab.

Mein "selbergestricktes" Kalibreirfile war auch nur max. 1,5 dB "daneben"....

db7mk
07.09.2018, 07:32
Hallo Manfred,


das hat mir sehr weitergeholfen. Ich war kurz davor das Mikro ins Korn zu schmeissen.
Das Mikro ist bestellt.
Jetzt werde ich für mein Selbstbaumikro und dem TKM aus dener Bucht mal selber ein Kalibrierfile erstellen.
Dann werde ich Vergleichsmessungen mit dem Hochtöner und dem Sharp Breitbänder machen.
Für beide Chassis sind gute Messungen hier im Forum vorhanden, so dass ich über dem breiten Daumen gepeilt die Güte bestimmen kann.
Danach entschiede ich, was ich zum Kalibrieren wegschicke.

So jetzt ist aber erstmal 2 Wochen Pause angesagt (Urlaub und Dienstreise).

Ich wünsch allen vielen Spass beim Forumtreffen.

liebe Grüße

Markus

adicoustic
02.02.2019, 11:12
Wenn das nicht klappt dann, versuche ich mich an die Priomo EM172. Bezahlbare andere Kapsel habe ich nicht gefunden.

Hat jemand da noch Tips ?

Evtl. könnte Dich das interessieren: https://adicoustic.wordpress.com/2015/01/18/projekt-1-ein-messmikrofon/