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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Leistung Parallelwiderstand



Cap
11.12.2018, 21:20
Hi, ab wann nehmt Ihr parallel zum Tieftöner Widerstände mit mehr als 10 Watt Belastbarkeit?

In Saugkreisen und Zobel-Gliedern lässt sich dass ja nicht so leicht ausrechnen.

JFA
12.12.2018, 17:57
Doch, eigentlich ist das einfach.

1.) Aufbauen
2.) Spannung über dem Widerstand bei breitbandigem rosa Rauschen messen (per gutem Multimeter oder Oszilloskop)
3.) U²/R ist die Leistung bei der verwendeten Eingangsleistung. Muss dann nur noch skaliert werden

Also:
Du spielst ein Rauschen mit 2,83V Effektivwert ab (= 1W@8 Ohm = 2W@4 Ohm). Am Saugkreis-Widerstand von 10 Ohm misst Du 1V effektiv. Macht 0,1 W. Soll der Lautsprecher 100W dauerhaft aushalten, benötigt der Widerstand demnach 10W.

Tipp: kaum ein Lautsprecher im Heimbereich muss DAUERHAFT 100W aushalten. Meistens reicht ein 5W Widerstand, besonders wenn man Bassreflex baut und die Frequenzweiche an einer gut durchlüfteten Stelle platziert.

Cap
12.12.2018, 19:41
Prima, danke Euch beiden.

Stimnt, mit rosa Rauschen könnte man es auch messen. Zur Not so laut aufdrehen, wie man maximal hört, das sollte ja ein Anhaltspunkt sein und ein Gefühl dafür vermitteln. Ist wie das Einmessgeräusch vom AVR, somit bin ich das gewohnt ...

Vorm HT hätte ich nicht etwartet, aber stimmt schon, der mus ja vernichten.

JFA
13.12.2018, 06:19
Im Grunde muss jeder Serienwiderstand so groß sein.

Nimm einen 3-Wege-Lautsprecher, Trennung bei 200 Hz und 2 kHz. Dann bekommt, mit Normsignal gemessen, JEDER Weg die gleiche Leistung ab. Also, 100 W Eingangsleistung heißt 33 W am Tiefton, 33 W am Mittelton, 33 W am Hochton. Im Tiefton geht das dann in den Schwingspulen auf, im Mittel- und Hochton dann natürlich auch in den Vorwiderständen. Bei einem gut geplanten Spannungsteiler gehen dann 10 W in den Vorwiderstand, 10 W in den Parallelwiderstand, und 13 W in den Töner. Klappt eh nie so perfekt, also am besten einmal messen, skalieren, und dann mit gutem Gewissen doch den kleineren nehmen, weil es halt eben doch meistens reicht. Im Heimbereich liegen sehr, sehr selten mehr als 10 W dauerhaft an.

Kalle
13.12.2018, 06:37
Im Heimbereich liegen sehr, sehr selten mehr als 10 W dauerhaft an.

Bei einer satten Fête, Sylvester z.B., kann das aber ganz anders aussehen.

JFA
13.12.2018, 07:15
Die ist ja dann doch immer noch sehr, sehr selten... :D

Franky
13.12.2018, 07:30
Ich habe auch oft Kunden am Telefon die Beratung z.B. wegen einer Kneipenbeschallung suchen. Dann kommt oft die Aussage "ist ja nur für Hintergrundmusik und nur 2 bis 3 mal im Jahr wird es etwas lauter" Dann sag ich denen das sie entweder die Anlage auf diese 2 bis 3 mal im Jahr auslegen müssen oder sich für Karneval, Sylvester und andere Gelegenheiten dann lieber eine PA mieten sollen.

Kalle
13.12.2018, 08:33
Moin,
bei einer Sylvesterfête long time ago hat ein schwacher stark klirrender Dualverstärker zuerst an der üblichen Heco Selbstbaubox die Hochtöner gekillt. dann die Mitteltonkalotten zuletzt die 20er:(. Nach dem ausgiebigen Ausschlafen habe ich es vor den Aufräumarbeiten einfach mal versucht, ein Wunder:dance:alle 6 Treiber waren abgekühlt und alle wieder ohne Klangeinbußen wieder da:D, die Dinger waren zur Hintergrundbeschallung noch lange in Betrieb.
Jrooß Kalle

Cap
13.12.2018, 10:13
Ich habe als Faustregel im Kopf, dass Musik so abgemischt ist, dass bis 80 Hz bereits 75 % der Leistung benötigt werden. Das heißt, wenn mal mehr als 10 Watt anliegen, bekommen das faktisch nur die Tieftöner zu spüren. Und mit Sub wäre es dann vernachlässigbar.

Gab da glaube ich bei Sengpiel eine Tabelle in der Art: "20 - 40 Hz: 50 %; 40 bis 80 Hz: 25 %" etc.

Aber das ist ja nur das, was die Chassis aufnehmen müssen. Was jetzt noch in der Weiche ordentlich verbraten wird, kann ja im Voraus keiner wissen, das hängt von der Beschaltung ab.