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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Günstiger Koax oder Pseudo-Triax?



gambetti
17.12.2018, 16:30
Es sind bestimmt total unausgegorene Gedanken, die ich hier zur Diskussion stellen will, mit Bitte um Nachsicht für meine Anfänger-Naivität.

Ich stehe am Planungsbeginn einer kleinen Konzertinstallation: Im Raum (50-60 qm) sollen mit ausreichender Subwoofer-Unterstützung 8 Lautsprecher auf dem Boden liegend nach oben strahlen, verteilt im Publikumsbereich. Die Lautsprecher sollen nicht zu groß werden und passiv betrieben, Entzerrung erfolgt aber im Rechner. Sie sollen keinen „virtuellen Raum“ erzeugen, sondern jeder führt sein eigenes, unabhängiges Mono-Signal. Die erforderlichen Pegel sind sehr moderat, aber die Abstrahlung soll breit und gleichmäßig sein (30-70°), unter 80 Hz übernehmen die Subwoofer.

Ich dachte mir ganz unbedarft: Koaxialchassis im geschlossenen, eher flachen Gehäuse mit achteckiger Schallwand und großflächigen Kanten-Verrundungen. Nachdem ich mir alle Tests auf HiFi-Selbstbau durchgelesen hatte, war aber klar: So einfach würde die Rechnung vielleicht mit dem KEF SP-1596 aufgehen, nur von denen kann ich mir leider höchstens anderthalb leisten.

Wenn schon größere Kompromisse, dann bitte richtig günstig: Vom Sica LP 165.25/270CX kenne ich nur die Messungen unter 15° hier: https://h-audio.de/Eigenentwicklungen/CUBE-SIX-CX-6-5-Coaxlautsprecherbausatz::2421.html

Das ist vielleicht nicht großartig, aber für den Preis doch respektabel. Im Rechner kann man sicher den Frequenzgang unter größeren Winkeln noch ein bisschen glätten.

Jetzt die unausgegorene Idee, weil es mich auch ein bißchen in den Fingern juckt: Ließe sich der Omnes CX3.1 nicht vor einen geeigneten TMT bauen lassen, bei einer Trennfrequenz von etwa 300 Hz? Bei der Einbautiefe des CX3.1 würde sich natürlich ein Laufzeit-Unterschied von etwa 10cm (auf Achse) ergeben. Unter den beabsichtigten Abhörwinkeln relativiert sich das zwar schnell, aber wie schlimm wirkt sich der Vorbau auf den Winkel-FG des TMT aus? Und welcher käme da überhaupt in Frage (im bescheidenem Gehäusevolumen)? Zudem darf die Kombination CX3.1 + TMT die 100 Euro-Grenze nicht übersteigen.

Ich habe mir VituixCAD installiert, sehe aber (noch) keinen Weg, so einen Aufbau zu simulieren. Wenn Ihr aus dem Gefühl des Experten-Bauchs heraus eine grobe Einschätzung abgeben wollt, hilft mir das schon sehr. Irgendwas zwischen „Doofe Idee, das schaffst Du nie“ und „Ist einen Versuch wert, probier es aus“ wäre schön.

Wer einen bezahlbaren Koax kennt, der zu dem beschriebenen Einsatzzweck besser passt als der Sica, kriegt zur Belohnung – hmmm, eine Freikarte für die Uraufführung wäre doch supertoll? 2020 ist es sicher schon soweit...


Mit Dank und Gruß,
Ecki

BDE
17.12.2018, 16:47
Gibt es fix und fertig zum klasse Kurs von 55EUR -> Mackie SP300 mit RCF-Coax (Carbon Membran). Messungen kann man bei H.Audio anfordern und sehen ganz ordentlich aus, anscheinend nur noch die 100V Version verfügbar aber das sollte ja kein Problem sein..
-> https://h-audio.de/Mackie-SP300/RCF-Coax-Monitor::1703.html

gambetti
17.12.2018, 17:19
Gibt es fix und fertig zum klasse Kurs von 55EUR -> Mackie SP300 mit RCF-Coax (Carbon Membran). Messungen kann man bei H.Audio anfordern und sehen ganz ordentlich aus, anscheinend nur noch die 100V Version verfügbar aber das sollte ja kein Problem sein..
-> https://h-audio.de/Mackie-SP300/RCF-Coax-Monitor::1703.html

Danke für die Antwort und der klingt bestimmt auch gut, aber ist trotzdem nicht wirklich, wonach ich suche:

- passiv (keine Stromkabel zwischen den Stuhlreihen)
- auf dem "Rücken" liegend zu betreiben
- mit gleicher Abstrahlung horizontal wie vertikal

Dazu kommen noch, weil es sich um eine Installation handelt, einige ästhetische Gesichtspunkte, die mit so einem Markenprodukt nicht ohne weiteres erfüllbar sind.

Gruß, Ecki

Sepp
17.12.2018, 17:53
Irgendwie verstehe ich die Anforderungen noch nicht ?
Auf dem Rücken liegend, die LS sollen auf dem Boden liegen und jeder latscht drauf oder stolpert drüber ?
Vielleicht kannst Du mal eine Zeichnung erstellen was Du dir da vorstellst ...

Grüße Dirk

mtthsmyr
17.12.2018, 18:32
Hallo Ecki,

Wie soll die Frequenzweiche realisiert werden?
Was darf die kosten?
Wer macht das?

Bausatz bauen oder Fertigprodukt schlachten und in eigenes Gehäuse einbauen wäre pragmatisch. Kleine Breitbänder selbst entzerren. Vielleicht mit Mehrfachanordnungen von kleinen Breitbändern herumexperimentieren. Das halte ich für realistisch.
Einen 2- oder 3-Wege Lautsprecher zu entwickeln, halte ich, so wie dein Kenntnisstand bisher einzuschätzen ist, für unrealistisch. Es sei denn, Du hast für 2019 noch nichts anderes vor, dann wiederum ... :)

VG, Matthias

newmir
17.12.2018, 21:13
Also da ist schon von den Anforderungen ziemlich unklar. Wieso gerade acht Lautsprecher? Werden es mehr entspannen sich die Anforderungen an die Abstrahlung? Da Du sowieso von wenig Pegel sprichst ....warum nicht einfach kleine Breitbänder ....z.B. Visaton FRS5x .....das wird so preiswert, dass Du davon auch deutlich mehr einsetzen kannst als bei jeder Coax Lösung und der FRS5x sollte immer noch so tief zu trennen sein, dass Du keinen Coax Anordnung brauchst.

gambetti
17.12.2018, 22:23
Ich versuche, auf die Fragen der drei Vorposter zu antworten:

- Die Lautsprecher sollen auf dem Rücken liegen und senkrecht nach oben strahlen. Die Abstrahlung soll in alle Richtungen gleich (breit) sein. In den Sitzreihen wird es Lücken geben, dort sollen die Lautsprecher positioniert sein.

- Genau acht Lautsprecher, weil die Komposition achtstimmig wird. Im Prinzip acht Instrumente mit ganz individuellem (elektroakustischen) Part, im Raum verteilt und nicht etwa ums Publikum herum, wie bei “normalen” Achtkanal-Kompositionen.

- In zeitgenössischer Klassik (mein Broterwerb als Geiger) kommt es öfters vor, daß Instrumente frei im Raum verteilt sind. Das kann phänomenal klingen, Streichinstrumente z.B. strahlen näherungsweise kugelförmig ab. Das ist das Klangbild, das ich vor Augen bzw. Ohren habe.

- Mein Budget ist schmal. Für die acht Lautsprecher insgesamt 1500, gerne auch weniger :rolleyes:

- Bausatz abwandeln war auch meine erste Idee. Die oben verlinkte Cube ist ja gar nicht so weit weg von dem, was ich vorhabe - ich weiß nur nicht, wie die klingt.

- Zeit ist immer knapp, aber ich komponiere nicht als Hobby sondern zumindest als ambitionierten Nebenerwerb. Es geht darum, eine erste kleinere Studie fertigzustellen und mit dem Ergebnis evtl. Fördergelder bewilligt zu bekommen für eine größere Komposition mit mehr Lautsprechern in einem wesentlich größeren Raum.

Danke fürs Mitdenken und Nachfragen,

Ecki

Swansteini
18.12.2018, 00:50
Warum möchtest du denn die Abstrahlung von unten nach oben überhaupt? Vom Klangereignis ist es ja so das die Zuschauer drum herum natürlicher Weise dämpfen...
Wenn man jetzt einen Lautsprecher nun zwischen Stühle legt, und selbst mit drum herum einen Meter frei, ist ja die Schallabstrahlung für den Rest des Saales...gewissermaßen für den Po...und müsste, wenn denn für Zuhörer die weiter links, rechts oder hinter der grade spielenden Box (respektive dem aktiven Schallereignis) durch mehr Pegel ausgeglichen werden.
Das hat dann aber zur Folge, dass die jenigen die direkt im Umkreis egal welchen Lautsprerchers sitzen, das eher dann alles nicht so knuffig empfinden dürften da die ja den meisten Schallanteil abbekommen dann.
Die Idee an sich ist ja ein neuer Ansatz Musik wahrzunehmen oder zu erleben. Doch die Physik sagt...ähäh. :) Wenn dann müssten alle Zuhörer schon auf dem Boden liegen! auf Matten oder Beanbags und die Lautsprecher am Besten einen Meter + X erhöht darüber mit Diffusorkegeln die das ganze dann 360 Grad drum herum abspielen.
Somit wäre man auch freier in der Wahl der Treiber/ des Bausatzes...und hier würden sich auch ganz klassisch, Breitbänder anbieten...Wenn es denn ganz günstig realisiert werden soll dann nimmt man einfach acht BG-20 und entzerrt die dann entweder am Rechner oder mit Saugis.

Aber...wenn man das macht, (klar kommt auf die Musik an und man könnte das mit "im Liegen genießen" als Gimmick "verkaufen" :)) dann stellt sich natürlich die Frage warum man nicht eher sich eine Konstruktion ausdenkt wie man acht Lautsprecher Zuschauer,...sorry Zuhörer freundlich und effektiv an die Decke bekommen tut die dann direkt nach unten strahlen und somit auch mehr als nur den einen Bereich dann abdecken, wobei man hier dann wiederrum falls man bei einem Breiti bleibt mit der Größe des Breitis, respektive dem Bündellungsmaß im Hochton, spielen könnte um gezielte Ortbarkeit bei bestimmten Instrumenten zu erzeugen.

Aber ist alles nur Spinnerei von mir...:).

Gruß Swany.

Cap
18.12.2018, 07:35
Das Problem sehe ich wohl auchm

Aber man könnte ja die einzelnen Klänge ganz Haas-mäßig auf die jeweils anderen LS verteilen. So hat man gleichmäßigen Pegel im Raum, aber die Ortung erfolgt beim "führenden" Lautsprecher.

Dazu muss das Signal jeweils um die Laufzeitdifferenz plus 20 ms verzögert werden. Pegel kann gleich laut sein.

gambetti
18.12.2018, 08:52
Das Problem sehe ich wohl auchm

Aber man könnte ja die einzelnen Klänge ganz Haas-mäßig auf die jeweils anderen LS verteilen. So hat man gleichmäßigen Pegel im Raum, aber die Ortung erfolgt beim "führenden" Lautsprecher.

Dazu muss das Signal jeweils um die Laufzeitdifferenz plus 20 ms verzögert werden. Pegel kann gleich laut sein.

Das Thema verlagert sich jetzt ein bißchen, aber es ist schon klar, daß so eine Aufstellung ganz und gar nicht schulbuchmäßig ist und daher Fragen aufwirft.

Auf so eine technisch imperfekte Idee kommen selbstverständlich keine Techniker, sondern Komponisten. Natürlich bin ich damit auch nicht der erste, das Konzept ist keineswegs neu und wird im Diskurs der experimentellen Klangkunst gerne unter dem Modewort „immersiv“ verkauft.
Normalerweise werden dafür irgendwelche kleinen Bühnenmonitore direkt unter (!) die Stühle positioniert. Über lineare Frequenzgänge und Abstrahlverhalten müssen wir uns da nicht mehr unterhalten, es geht dabei schlicht nicht mehr um eine korrekte Beschallung.
Trotzdem, der Klangeffekt ist manchmal wunderschön und den Lautsprechern kommt auf diese Weise fast schon eine theatrale Rolle zu.

Weswegen mache ich mir dann überhaupt Gedanken über eigens zu diesem Zweck konzipierte Lautsprecher? Weil ich eben keine experimentelle Klangkunst mache, sondern zeitgenössische Musik komponiere, mit ganz anderem musikalischen Material und anderer kompositorischen Zielsetzung. Ein Beispiel: die Pulsweiten-Modulation meiner analogen Oszillatoren habe ich wochenlang analysiert, um die daraus resultierenden Obertonstrukturen präzise und systematisch zu erfassen. Ich arbeite also gerne mit spektralen Parametern, die man bei einem größeren Breitbänder fast nur auf Achse hören kann.

Bitte erspart mir und Euch, darüber jetzt noch mehr zu erzählen. Aber ich habe eine ziemlich genaue kompositorische Vorstellung von dem ganzen und weiß, daß ich im konkreten Raum viel ausprobieren muß.

Über Rundumstrahler habe ich lange nachgedacht. Die können später noch ein Thema für mich werden - aber ich bin mir sicher, daß ich meine ersten Versuche mit den oben skizzierte Lautsprechern beginnen muß.

Danke für Eure Geduld,
Ecki

Cap
18.12.2018, 09:09
Verstehe ich jetzt nicht, den Langtext.

Die Sache lässt sich doch wie beschrieben lösen.

gambetti
18.12.2018, 09:41
Verstehe ich jetzt nicht, den Langtext.

Die Sache lässt sich doch wie beschrieben lösen.

Hmmm, wie erklär ich das jetzt?

Es geht mir gerade NICHT um gleichmäßigen Pegel für alle, sondern um konkrete Entstehungsorte verschiedener Schallereignisse. Es geht mir nicht darum, daß alle Zuhörer dasselbe Gesamt-Klangbild vorgesetzt bekommen, sondern jeder ein individuelles, genau dort, wo er sich befindet. Ein dezentrales Konzept gewissermaßen, das Gegenteil von Wellenfeld-Synthese. Die versucht ja, die imaginäre, „einzig richtige“ virtuelle Hörposition von der konkreten Position des Hörers unabhängig zu machen.

Dafür muß man dann natürlich die entsprechende Musik komponieren, bzw. die Aufstellung der Lautsprecher ist bereits Teil der Komposition.

Ach ja, Lautsprecher an der Decke, das wäre cool und war auch mein erster Gedanke. Nach einer kurzen Beschäftigung mit Veranstaltungsrecht habe ich davon wieder Abstand genommen. Viel zu aufwendig, auch in optisch-ästhetischer Hinsicht.

Gruß,
Ecki

nähmaschine
18.12.2018, 10:14
Hallo Ecki,
wäre denn eine Montage auf Hochständern mgl.? Manche Modelle sehen ganz passabel aus.
Je nach Beschaffenheit der Decke (absorbierend oder reflektierend) könnten die Sicakoaxe aus deinem Eingangspost einfach nach oben strahlend angebracht werden.
Die Höhe der Lautsprecher wäre variabel einstellbar, bei absorbierender Deckenkonstruktion würde ich tatsächlich probieren Kegel oder Kugeln über den Koaxen anzubringen.
Alternativ könnten vier kleine Breitbänder (8cm?) auf vier Seiten eines Würfels verbaut werden. Ergibt zwar ein paar Auslöschungen, aber um Hifi gehts ja nicht. Kann man für Visatonchassis auch recht einfach mit Boxsim simulieren.
Viele Grüße
Steffen

Swansteini
18.12.2018, 10:35
Wie weit willst du denn das ein Lautsprecher als Klangerzeugung reicht? Also ich meine wieviele Leute direkt um einen Lautsprecher herum sollen das direkt wahrnehmen können?
Will sagen wie laut/groß soll denn so eine Box dann maximal werden dürfen?

Wie du schon selbst auch sagst, akustisch...klanglich ist das nicht das gelbe vom Ei. Und den Punkt den ich vorher beschrieb wird dir auf jedefall mindestens komische Gesichter wenn nicht gar unbehagen einbringen...: der, der über einem Lautsprecher sitzt wird es vielleicht nicht so ganz knuffig finden.

Die Hängeridee ist gar nicht so veranstaltungsuntauglich, man muss sie nur sinnvoll planen :-D. Man könnte mit kleinen Eurotruss (HD 34/FD 33) und Bodenplatten halt eine "künstliche" Überdachung in den Raum stellen, also drei oder wieviele Bögen du benötigen würdest und da die Lautsprecher dran fliegen.
46760

Denn es sagt ja keiner das du nicht auch einen Lautsprecher Bauen kannst den du "fliegst"... Ja die Umsetzung erfordert ein bißchen mehr Planung und Hirnschmalz (austarieren um die Schwerpunkte zu finden), doch eine Box mit Einschlagmuttern zu versehen oder Flugpunkten und dann an die Decke oder sonst wo zu hängen bekommt man auf jedenfall hin. Und auch so sicher das sie keinen auf den Kopf fällt. :rolleyes:

Die Frage ist wie du insgesamt Bestuhlen willst..., eher so Kirche mit einem Mittelgang als Fluchtweg/ Zugang und links und rechts dann die Zuhörer? Was bei einem 6 mal 10 Meter Raum (nur ein Beispiel), mit 3 Meter Bühnenabstand (also pi mal Daumen 2 Meter reine "Bühne" und ein Meter Abstand zu ersten Reihe) und einem Fluchtweg von 1,2 Meter dann mit VA-Recht noch so um die 35 Leute, Stühle sind die du platzieren kannst?!

Gruß Swany.

P.s.: sowieso denke ich muss du das ganze von einer Fachkraft für VA aufbauen und abnehmen lassen...damit du auf der sicheren Seite bist. Die Lautsprecher kannst du schon selber bauen...auch "geflogene" nur anbringen sollte sie jemand der dafür auch rechtlich Verantwortung dann übernehmen kann.
Das jemand eine Box genaut hat die über dem Zuschauer mal eben auseinander gefallen wäre, habe ich noch nie gehört. Und da müsst man schon wirklich ganz doll pfuschen damit soetwas passiert.

kboe
18.12.2018, 15:19
Hallo Gambetti,
eventuell wäre sowas ein Ansatz:
http://www.genstr.com/acryl-dodekaeder-lautsprecher-mit-soliden-reaktive-led.html

Gruß
kboe

gambetti
18.12.2018, 15:59
Erstmal großen Dank, dass Du (und manche andere) soviel Zeit aufwendest!


Wie weit willst du denn das ein Lautsprecher als Klangerzeugung reicht? Also ich meine wieviele Leute direkt um einen Lautsprecher herum sollen das direkt wahrnehmen können?
Will sagen wie laut/groß soll denn so eine Box dann maximal werden dürfen?

Schwer zu sagen, das ist von ganz vielen, nicht zuletzt musikalischen Parametern abhängig. Extrembeispiel: Im großen klassischen Konzertsaal hört man das Aushauchen einer Querflöte in der letzten Reihe zwar nicht mehr akustisch „korrekt“, aber das Ohr „versteht“ das akustische Ereignis dennoch zutreffend, eben aus dem musikalischen Kontext heraus.

Wie laut 84 dB am Hörplatz sind, weiß ich aus meinem Studio - und das ist bereits lauter, als viele Konzertbesucher es mögen. Die Lautsprecher sollen optisch möglichst unauffällig werden. Kurzzeitige Maximallautstärke ungefähr dem entsprechend, was ein Streichinstrument im fff von sich gibt. Das ist gar nicht so wenig, aber man hält es in einem Meter Entfernung schon aus.


Und den Punkt den ich vorher beschrieb wird dir auf jedefall mindestens komische Gesichter wenn nicht gar unbehagen einbringen...: der, der über einem Lautsprecher sitzt wird es vielleicht nicht so ganz knuffig finden.

Komische Gesichter mindestens zu Beginn meiner Stücke sind kein ganz unbekanntes Phänomen. ;) Die Mienen entspannen sich dann zum Glück meistens, wenn die Leute merken, daß in dem Wahnsinn zumindest Methode steckt. Übrigens ist das Neue Musik - Publikum viel krassere Zumutungen gewöhnt als das, was ich vorhabe.

Den ausführlichen und ganz offensichtlich kompetenten Rest Deines Beitrags zitiere ich jetzt aus Platzgründen nicht. Nur soviel:

- Es geht hier um freie Musikszene mit geringem Budget. Ich muß den Aufwand vor Ort klein halten und im Zweifel alles alleine transportieren, bezahlen und technisch bewältigen können.

- Für ein leises, intimes Stück wirkt der technische Aufwand von Traversen erfahrungsgemäß ein bißchen grotesk. Das Auge hört immer mit, ich hätte es optisch gerne ganz diskret.

- Entschuldige meine Beratungsresistenz, aber die Lautsprecher sollen wirklich auf dem Boden liegen. Wie weiter oben geschrieben, ich hab so etwas ein paar mal gehört und mochte die Musik, die dadurch entstand.

- Innerhalb dieser Rahmenbedingungen will ich einfach das beste erreichen, was mein Budget und meine Arbeitskraft hergeben.

Dank und Gruß,
Ecki

gambetti
18.12.2018, 16:03
Hallo Gambetti,
eventuell wäre sowas ein Ansatz:
http://www.genstr.com/acryl-dodekaeder-lautsprecher-mit-soliden-reaktive-led.html

Gruß
kboe

Coole Idee, da denk ich drüber nach.

Gruß, Ecki

Cap
18.12.2018, 16:55
Hmmm, wie erklär ich das jetzt?

Es geht mir gerade NICHT um gleichmäßigen Pegel für alle, sondern um konkrete Entstehungsorte verschiedener Schallereignisse. Es geht mir nicht darum, daß alle Zuhörer dasselbe Gesamt-Klangbild vorgesetzt bekommen, sondern jeder ein individuelles, genau dort, wo er sich befindet. Ein dezentrales Konzept gewissermaßen, das Gegenteil von Wellenfeld-Synthese. Die versucht ja, die imaginäre, „einzig richtige“ virtuelle Hörposition von der konkreten Position des Hörers unabhängig zu machen.



Okay, dann ist es noch nicht klar geworden, aber genau das habe ich Dir vorgeschlagen.

Wenn man sich den Haas-Effekt zunutze macht, erfolgt die Ortung vom ganzen Raum aus am gewünschten Punkt (nämlich der Hauptschallquelle am Entstehungsort).

Die verzögerten Schallquellen erhöhen nur den Pegel, beeinflussen die Ortung aber nicht.

Das ist Kunst ;)

gambetti
18.12.2018, 17:49
Okay, dann ist es noch nicht klar geworden, aber genau das habe ich Dir vorgeschlagen.

Wenn man sich den Haas-Effekt zunutze macht, erfolgt die Ortung vom ganzen Raum aus am gewünschten Punkt (nämlich der Hauptschallquelle am Entstehungsort).

Die verzögerten Schallquellen erhöhen nur den Pegel, beeinflussen die Ortung aber nicht.

Das ist Kunst ;)

Ah, angekommen jetzt endlich. Den Haas-Effekt hab ich oft beim Abmischen genutzt, aber wäre in diesem Zusammenhang nicht darauf gekommen. Dankeschön, super!

Ich werd mir wahrscheinlich den Cube-Bausatz kaufen (einen), und das Gehäuse einfach nach Vorschlag bauen. Nur das Chassis werde ich nicht einfräsen, sondern sogar leicht erhöht einbauen Dann kann ichverschiedene Schallwände drumherum legen und dann erstmal viel messen. Dann bin ich auf jeden Fall schlauer als zuvor.

Swansteini
19.12.2018, 11:29
Tja, beratungsresistent zu sein ist ab und an das beste und einzige Mittel um Neues aus zu probieren :). Die Idee ist und ich sage es damit zu letzten Male, akustisch "komisch"...aber warum nicht.

Ich würde an deiner Stelle nicht bei HAudio bestellen...jedenfalls nicht den Cube Bausatz, denn irgendwie weiß ich nicht warum die oft echt Mondpreise für die gleichen Treiber aufrufen wie anderswo?!
Da das der selbe Treiber wie in Ollis NoXover ist und der mit dem Sperrkreis von 2! Weichenteilen sehr gut aus sieht würde ich mich einfach mal an Olli wenden und fragen ob er nicht zu dem Ding irgendwo TSP gemessen hat so dass man mal schauen (simulieren) könnte ob man den nicht auch akzeptabel tief in ein geschlossenes Gehäuse oder GHP bekommt.
Du darfst nicht vergessen, das wenn du einen Lautsprecher direkt für den Boden (oder Wand) konzipierst, kannst du falls es sich um einen Bausatz handelt, in der Regel vergessen das du die Weiche in der Abstimmung weiter verwenden kannst da du nun unter "quasi" Halbraumbedingungen agierst. Die Weiche aber in der Regel für etwas anderes konzipiert und abgestimmt wurde.
Daher...der Bausatz bei H. ist total der Quark wenn du ihn nicht so verwendest wie er angedacht wurde...ergo kannst du dir auch nur den Treiber kaufen und musst!!! dann eh deine eigene Weiche entwickeln.
Wobei vielleicht jemand (Olli) der schon mit dem Treiber etwas gemacht hat, dir bei der Geschichte gedanklich vielleicht ein wenig unter die Arme greifen kann wenn man ihn nett bittet :-).

An sich würde ich ja nichts mit Hochtöner machen, denn ich glaube das macht nur mehr Aufwand...wenn du eh am Ende mit EQ's am Pc entzerren kannst/willst, warum erst sich (für's erste Mal!) die mega Arbeit aufbürden und im Halbraum eine Weiche entwickeln? Will sagen, man sollte die Überschaubarkeit des Projektes im Auge behalten, grade als Einsteiger :).

Zumal ich mir denke, wenn man eine Box unter einen Stuhl packt es auch mit dem Hochton eh kreuz und quer geht, heisst: selbst wenn du eine Weiche entwickelst,...müsstest du die Box so Abstimmen wie sie am Ende liegen tut...unter einem Stuhl. Oder halt umringt von Stühlen mit vorgeschriebenem Freiraum um die Box herum.
Ersteres lässt sich ganz ganz schlecht messen...! Letztes noch eher. Ich versteh schon warum du einen seperaten Hochtöner verwenden willst um möglichst breit auch die Energie verteilen zu können. Doch wenn man bei Version unter "dem Stuhl" bleibt ist das eh makulatur. Wobei man hingegen mit Version "Freiraum um die Box" natürlich spielen könnte und á la Bose 701 mit seitlich versetzten HT's arbeiten könnte und die ganze Box dann als Pyramidenstumpf ausführen könnte mit an den Seiten platzierten HT's um die "Räumlichkeit" zu steigern.

Der Einfachheit würde ich dir immer noch raten dir einen oder zwei BG-20 zu kaufen (auch gebraucht von mir aus) und damit zu spielen. wenn man den in ein 7-8 Liter GHP Gehäuse packt kommt man mit einem 270µf Hochpasskondensator entspannt bis 87 hz (-3db) und einem Kennschalldruck von rund 93 db (alles im Halbraum!). 46776
Und dann könnte man den entspannt, am Rechner entzerren...so wie du es auf dem Hörplatz ;), haben willst. Passiv lässt sich der BG-20 auf Halbraum nur echt richtig nervig entzerren...und braucht ein paar Teilchen mehr noch wenn du ihn als Zweiweger ordentlich beschalten würdest, aber warum wenn es vielleicht auch einfacher geht :).
Als version 1.0 wäre das schon einmal relativ einfach und schnell umgesetzt und würde dir viel Möglichkeit zum experimentieren geben...ausbauen kann man das immernoch...

Gruß Swany.

P.s.: da ich grad zu faul zum Suchen bin, für welchen Sub hast du dich denn entschieden?
P.p.s: Das mit HAudio ist nur meine !!! Meinung und soll kein Händlerdissen sein...nicht das der Thread hier abwandert weil sich irgendjemand gemüßigt fühlt die Fahne halten zu müssen.

ArLo62
19.12.2018, 12:12
Jepp, Swany. 25er Abflussrohr. Deckel rein BG 20 rein fertig. Strahlt schön nach oben. Ggf. Holzkegel für rundherum Abstrahlung drüber montieren in der 2. Ausbaustufe. Über eine im Rohr verschiebbaren Bodenplatte könnte man die Abstimmung verändern. Und das alles für'n Appel und 'n Ei.
Gruß
Arnim

Cap
19.12.2018, 13:22
Ich werfe mal den hier in den Raum:

https://www.ebay.de/itm/PG-Audio-DL-82-2-Wege-Decken-Einbaulautsprecher-80-160-Watt-max-weis-Neu-Ware/182568460183?hash=item2a81ed9f97:g:jn8AAOSw0O9bFl3 q

Fix und fertig mit Weiche und Gitter, reicht doch für den Zweck.

gambetti
19.12.2018, 13:38
Der SW ist dieser hier:
https://www.oaudio.de/Lautsprecher-Selbstbau/Lautsprecher-Chassis/Omnes-Audio/OA-Subwoofer/OmnesAudio-SW12HEX.html

Nur nochmal, damit ich hier nicht ganz so übergeschnappt rüberkomme: Ich selbst will die Lautsprecher nicht unter einem Stuhl plazieren, sondern in einer ausreichend großen Lücke dazwischen. Wie groß die sein muß, um einen guten Kompromiß zu erzielen, bleibt auszuprobieren.

Die Vorbilder für diese Idee haben die Lautsprecher tatsächlich unter die Stühle gelegt. Ich fand das kompositorisch sehr schön, aber klanglich - natürlich - nicht sehr befriedigend. Deswegen will ich mir ja den ganzen Streß antun, abgesehen vom Spaß und dem Lerneffekt.

Eine passive Frequenzweiche habe ich noch nie nachgebaut, geschweige denn entwickelt. Das wird bestimmt lustig werden, aber ich hoffe, irgendwie ein halbwegs nutzbares Ergebnis hinzukriegen und den Rest dann im Rechner der konkreten Situation anzupassen.

Danke nochmal für Deine große Hilfsbereitschaft, das hat mir weitergeholfen.

Gruß, Ecki

gambetti
19.12.2018, 13:40
Ich werfe mal den hier in den Raum:

https://www.ebay.de/itm/PG-Audio-DL-82-2-Wege-Decken-Einbaulautsprecher-80-160-Watt-max-weis-Neu-Ware/182568460183?hash=item2a81ed9f97:g:jn8AAOSw0O9bFl3 q

Fix und fertig mit Weiche und Gitter, reicht doch für den Zweck.

Sehr gute Idee, danke.