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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : IMD Messungen beim Breitbänder



wolfgang520
07.01.2019, 21:10
Hallo,
inspiriert wurde ich durch Christophs Thema zu den IMD Messungen. Da ich mich speziell auf Breitbänder beziehe, passt das eventuell nicht so recht zu dem allgemeinen Thema.
Nun mal kurz. Es wird doch immer behauptet, dass Breitbandlautsprecher einen höheren IMD Anteil aufweisen als Mehrwegelautsprecher. Die Modulation einer mittleren Frequenz mit einem Tiefton führt zu diesen Verzerrungen. Häufig kommt dann noch der Begriff "Dopplereffekt" ins Spiel.
Nun, ich habe dazu zwei Messungen durchgeführt. Je zwei Bassreflexboxen wurden verglichen:
- Breitbänder, Visaton B100
- Zweiwegebox, Wavecor WF146 mit AMT bei 4 kHz getrennt
Bei der Zweitonmessung nutzte ich die Frequenzen 5000 Hz und 50 Hz jeweils mit gleichem Pegel (so ca. 85 dB).
In der Darstellung wurde als Vergleich eine Messung mit 50 Hz Signal (rot) und eine ohne 50 Hz Signal (grün) gekennzeichnet.

1: B100
47083
2: WF146
47084
Wahrhaftig sind in beiden Darstellungen in Rot die Seitenbänder vom 5 kHz Signal zu erkennen. Beim WF 146 fallen diese etwas niedriger aus. Einen Dopplereffekt kann ich hier nicht erkennen.
Nun stellt sich die Frage, inwieweit diese Unterschiede auch hörbar sind?
Nach meinem Gefühl klingt die Breitbänderbox etwas rauher, ob dies jedoch auf den etwas höheren IMD Anteil zurückzuführen ist, kann ich nicht sagen.
Mich würde Eure Meinung dazu interessieren.

Gruß
Wolfgang

ctrl
07.01.2019, 23:34
Hallo,

wie groß war denn die Messentfernung?

Bist du sicher hier Messungen von zwei verschiedene LS gepostet zu haben. Beide Messungen zeigen bei 9.3kHz das exakt gleiche Verhalten, das wäre schon sehr ungewöhnlich oder verursacht dein Messequipment Artefakte?

Hat Clio die Möglichkeit sich MD2/MD3 anzeigen zu lassen? Finde es immer sehr schwer anhand der Messs-Peaks auf die MD zu kommen ;)

Gruß Armin

wolfgang520
07.01.2019, 23:46
Hallo Armin,
es sind doch exakt die gleichen Frequenzen und fast gleiche Kennschalldrücke, warum sollte das Bild denn verschieden aussehen?
Unterschiedlich ist nur die IMD, das habe ich erläutert und man kann es deutlich sehen.

Gruß
Wolfgang

wolfgang520
08.01.2019, 00:30
Das Gezappel weit außerhalb der 5 kHz ist bestimmt darauf zurückzuführen, dass diese Messung weder gegatet werden kann, noch eine Glättung eingebracht wurde. Sicherlich spielen hier Rauminformationen eine Rolle.
Mir ging es nur darum die 5 kHz und die Differenz von +/-50 Hz seitlich aufzuzeigen. Da die Differenz zum Nutzsignal ca. 30 dB beträgt, handelt es sich umgerechnet um 3% Verzerrungen, die das Nutzsignal verschmieren können.
Vielleicht sind 3% schon etwas zu viel. Diese 3% würden aber bei jedem Lautsprecher dieser Größe, unabhängig von der Qualität des Chassis auftreten.


Gruß

Wolfgang

ctrl
08.01.2019, 00:48
Hallo,


...es sind doch exakt die gleichen Frequenzen und fast gleiche Kennschalldrücke, warum sollte das Bild denn verschieden aussehen?
Wie groß ist wohl die Wahrscheinlichkeit, dass ein Breitbänder und ein AMT bei 9,3kHz exakt die gleichen Verzerrungen zeigen oder Störung im FG haben? Oder verstehe ich die Diagramme falsch, eines zeigt den Breitbänder das andere den 2-Weger?


Das Gezappel weit außerhalb der 5 kHz ist bestimmt darauf zurückzuführen, dass diese Messung weder gegatet werden kann, noch eine Glättung eingebracht wurde. Sicherlich spielen hier Rauminformationen eine Rolle.
Daher meine Frage nach dem Abstand. Mehr als 30cm Abstand würde ich nicht nehmen.
Weit außerhalb der 5kHz ist die Störung nicht, denn K2 liegt z.B. bei 10kHz was gut zu erkennen ist.
Du kannst auch gut erkennen, dass die Raumeinflüsse mit zunehmender Frequenz abnehmen - das Gezappel wird weniger.

Gruß Armin

wolfgang520
08.01.2019, 09:24
Hallo Armin,
Dein Hinweis bezüglich der Messentfernung war gut. Ich habe jetzt die Messentfernung auf 25 cm minimiert und das Ergebnis ist wesentlich deutlicher. Der Peak bei 9,3 kHz ist auch weg, dieser war vermutlich auf Raumeinflüsse zurückzuführen.
Anbei die FFT Analyse des Breitbänders:
47089 und die
FFT Analyse der Zweiwegebox:
47090

Ich denke man kann jetzt sehr deutlich die Unterschiede bei den IMD Verzerrungen erkennen.

Gruß
Wolfgang

Dausend Acoustics
08.01.2019, 10:41
Hallo Wolfgang,

bzgl. der 9.5kHz kannst du auch mal versuchen beim Messen das Licht auszuschalten ;)

Ansonsten sehen wir beim B100 IMD bei -32dB entsprechend ~2.5% und beim WF146 bei -44dB entsprechend ~0.6%, das ist doch schon mal was.

Gerne kannst du auch meinen Post im Nachbarbeitrag durchlesen.

Grüße
Andreas

wolfgang520
08.01.2019, 11:10
Hallo Andreas,
Danke für Deine Hinweise. Die Umrechnung der Verzerrungen von dB in Prozent habe ich mittels Sengpielrechnung auch schon vorgenommen.
Ich denke der Unterschied ist sehr deutlich. Es gibt also richtig Sinn einen Breitbänder vom Tiefton zu entlasten. Der B100 klingt auch etwas rauher als der Wavecor mit AMT. Nur weiß ich nicht sicher, ob das auf IMD zurückzuführen ist.
Die 9,3 kHz sind mir noch ein Rätsel. Das Licht war bei beiden Messungen eingeschaltet. Ich habe auch noch die alten Leuchtstoffröhren mit Drossel. Eventuell kann das Geräusch vom PC-Netzteil kommen.

Wenn Miwa wieder Zeit hat, dann werden wir mal gemeinsam ein Probehören durchführen, zwei Personen hören halt besser als eine. Der Titel "Newer Ever Land" liegt schon bereit.

Gruß
Wolfgang

Dausend Acoustics
08.01.2019, 11:17
Der B100 klingt auch etwas rauher als der Wavecor mit AMT. Nur weiß ich nicht sicher, ob das auf IMD zurückzuführen ist.


Das kann durchaus durch IMD begründet sein.




Ich habe auch noch die alten Leuchtstoffröhren mit Drossel.

Genau deswegen schrieb ich das mit dem Licht. In der zweiten Messung mit 25cm Entfernung fallen solchen Störgeräusche viel weniger ins Gewicht und sind deshalb dort eher nicht erkennbar.

Grüße
Andreas