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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : miniDSP Ripol Sub Entzerrung - Gain Überhöhung ok?



Nils77
07.02.2019, 12:24
Hallo zusammen,

ich habe noch einige DSP-Anfängerfragen, z.B.

- Wenn der Sub z.B. bei 120 Hz abgetrennt wird - gewinnt man dadurch zusätzlichen Pegel zum Aussteuern des DAC?
Die hohen Töne sitzen ja dann nicht mehr zusätzlich auf dem Signal drauf.

Falls ja, habt Ihr Erfahrungswerte, plus wieviel dB über 0dB ohne clipping erreicht werden können?

Die Ripole mit 4xSLS12 würde ich von 120Hz bis 40 Hz um ca. 10...12 dB anheben wollen und sie darunter bei 30 Hz mit dem miniDSP 4x10HD mit LR48 (Bandpass 30Hz/120Hz) rausnehmen.

Viele Grüsse und vielen Dank im voraus für Antworten,
Nils

Bizarre
07.02.2019, 15:09
Wenn der max. Eingangspegel überschritten wird, übersteuert der DAC. Wenn deine TT z.B. 12dB mehr Pegel haben sollen, geht das nur, wenn der Rest 12dB abgesenkt wird.

Dazu als Beispiel : http://www.linkwitzlab.com/LXmini/Design.htm

LG, Manfred

SimonSambuca
07.02.2019, 15:31
Da würde ich gerne mal eine Frage mit dazu stellen:

Manche DSP's erlauben es ja das Signal für einen Kanal komplett zu erhöhen (Beispiel + 6 dB) und zusätzlich EQ Einstellungen (Beispiel + 6 dB bei 80 Hz und Q irgendwas) - ergo ist man am Ende dann irgendwo an einer Stelle bei +12 dB über der 0 Linie. Kann man das so dann auch nutzen (da der DAC entsprechende Reserven bietet) oder wäre das zwar einstellbar aber nicht vernünftig? Im zweiten Fall wäre die Software dann doch "doof" gestrickt :confused:

Edit: ok ich denke das jetzt nicht an das MiniDSP sondern an andere Geräte...

wgh52
07.02.2019, 18:03
Wenn man Verstärkung einbaut, muss der eingehende Pegel immer entsprechend verringert werden, weil in der digitalen Domäne immer 0dB = Vollaussteuerung (sprich alle 16, 24 oder was immer Bits auf „1“) sind, Übersteuerung folglich hart bei 0dB Pegel angeschnitten wird. „Intelligente“ DSP Software gibt daher eine Warnung aus oder bietet Pegelverringerung an um digitales Clipping zu vermeiden. Der Gesamtpegel wird gesenkt , damit die gewünschte Verstärkung (z.B. PEQ) wieder in die Maximalaussteuerung passt. So kommt es zu dem Effekt, dass es mit DSP leiser ist als ohne, aber das ist halt eigentlich keine Überraschung... Man muss den Pegel dann halt dem DAC wieder aufholen.

Meiner Erfahrung nach sind 12dB DSP bzw.. PEQ Verstärkung doch recht viel, gerade wenn man das mal auf die im Verstärkungsbereich zusätzlich auf den LS gegebene Leistung umrechnet. Vorsicht Überlastgefahr bei höheren Lautstärken!

Bizarre
07.02.2019, 18:39
. „Intelligente“ DSP Software gibt daher eine Warnung aus oder bietet Pegelverringerung an um digitales Clipping zu vermeiden. Der Gesamtpegel wird gesenkt , damit die gewünschte Verstärkung (z.B. PEQ) wieder in die Maximalaussteuerung passt.

Bei EqualizerAPO geschieht dies automatisch....

wgh52
07.02.2019, 19:41
Bei EqualizerAPO geschieht dies automatisch....Ja, sicher! Mein DEQX macht das auch automatisch, hab ich nur nicht erwähnt... ;) Aber miniDSP arbeitet soweit ich es kenne (miniDSP 2x4) anders.

SimonSambuca
07.02.2019, 20:06
Hallo, danke für die Antworten.

Ich habe aus Neugier gerade erst mit der Sitronik Lucius Software herumgespielt und dort lässt sich wie beschrieben der Pegel weit erhöhen. Gut man kann auch analog bis zu 20 dB absenken... fragt sich jetzt nur wie die Software bzw das Gerät sich am Ende verhält.

Um das genau zu erfahren wird man da wohl beim Hersteller nachfragen müssen.

Nils77
07.02.2019, 23:25
Danke für die Antworten und interessante Infos.

Die eigentliche Frage nochmal anders gestellt:
1) Musiksignal 20Hz...20 KHz : max. Pegel = 0 dB
2) gleiches Musiksignal, digital oder aktiv aufgetrennt in 2-Bereiche: Tiefton 20...150 Hz und den "Rest" 150 Hz ... 20 KHz

Sinkt durch die Auftrennung des Signals in zwei Bereiche bei beiden der max. Pegel?

Mit der zappeligen Pegelmonitor-Anzeige im miniDSP konnte ich das nicht so genau sehen.
Die Ausgangspegel sahen im Pegelmonitor ohne weitere Filter nur durch die Weiche bei 120 Hz beim Sub ca. 3 dB niedriger als die Eingangspegel aus

wgh52
07.02.2019, 23:52
Hallo Nils,

die Antwort auf Deine Frage"Sinkt durch die Auftrennung des Signals in zwei Bereiche bei beiden der max. Pegel?" ist streng genommen: "Nein". Beide Bereiche sind nur getrennt voneinander mit ihrem jeweiligen Frequenzbereich ausgesteuert. Addiert man sie wieder (was ja akustisch passiert) bekommt man wieder den ursprünglichen Pegel. Bei passiver Weiche würde man übrigens genau das Gleiche beobachten ;)

Vielleicht verstehe ich Deine Frage oder das zu lösende Problem falsch :o

Nils77
08.02.2019, 09:17
Vielen Dank Winfried.
Mittlerweile denke ich auch, das man durch die Trennung nicht bei jedem Musikstück den Bass weiter aussteuern kann.
Wenn in einem bestimmten Lied der Bass bei 40 Hz voll ausgesteuert auf 0 dB ist, wird kann man eben bei 40 Hz keinen
+3dB Boost ohne clipping setzen können.
Zudem ist es vielleicht auch gar nicht so schlimm, wenn nur der Subwoofer durch die Entzerrung 10 dB an Auflösung im Austeuerbereich des DAC verliert.
Im Bassbereich gibt es ja nicht so die Dynamik mit leisen Tönen, die man hochaufgelöst hören möchte, wie z.B. im Mittelton.

Slaughthammer
08.02.2019, 23:20
Bei EqualizerAPO geschieht dies automatisch....

Wo ist das denn dokumentiert? Afaik steht im Wiki nur drin, dass man es manuell so machen soll und daher in der Demo Config ein -6dB Gain drin steht, so dass man noch genug Headroom für Entzerrungen hat. Ich kann auch bequem den Overall Gain über 0 dB drehen, gar kein Problem. Wird dann auch lauter.

edit: Ok, eine Warnung gibt es, wenn man im config editor die Ausgangsfrequenzgänge anguckt. Die werden rot wenn >0dB.

Gruß, Onno

Bizarre
08.02.2019, 23:36
Dazu muss "prevent clipping" aktiviert sein...( in PEACE )... Dann geht " pre amplifying" automatisch zurück. wenn entsprechende Pegelspitzen kommen....

Yogibär
09.02.2019, 19:59
Hallo zusammen,

ich habe mich vor einigen Jahren intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und mir die Datenblätter der bekannten DSP angeschaut. Als Fazit kam heraus, dass egal wie, am internen Datenbus des DAC kein höheres Bitmuster als für 0dB FS anliegen darf. Wird dieser Pegel auf digitaler Seite überschritten, kommt es zu Clipping mit Verzerrungen, da der DAC die höheren Bits einfach ignoriert, so dass bei der Wandlung völlig falsche Analogwerte herauskommen.
Intern arbeitet der DSP mit einem breiteren Datenbus, meistens 4 Bit mehr. Diesen sogenannten Headroom benötigt der DSP für Rechenoperationen, z.B. Multiplikationen. D.h. der DSP darf in gewissen Grenzen dank Headroom übersteuert werden, aber am Ende der Operationen muß das Signal wieder kleiner oder gleich 0 dB FS sein.

Wieviel Pegelabsekung real erforderlich ist, hängt davon ab, welcher max. Signalpegel bei der Frequenz der höchsten Signalanhebung zu erwarten ist.

Beispiel: Wenn der Bass bei 40 Hz um 6 dB und bei 20 Hz um 12 dB angehoben wird, dann müßte eine Gesamtabsenkung von 12 dB eingestellt werden. Wenn aber bei 20 Hz ein max Eingangspegel (natürlich abhängig vom Musikmaterial) von nur -3 dB zu erwarten ist, dann reicht eine Absenkung um 9 dB. Hier ist also ein gewisser Spielraum vorhanden, den man selbst ausloten muß.

vele Grüße

Thomas