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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ich baue mir ein Surround-Set...



Christoph Gebhard
08.07.2010, 21:26
Hallo,

der neue schicke Flachbildschirm und das passende TV-Möbel lassen keinen "langen Jupp" oder sonstige Stand- geschweige denn echte Männerlautsprecher im Wohnzimmer mehr zu. Da muss ich wohl warten bis der Hobbyraum im Dachboden fertig ist. Das sehe ich sogar selber ein ;)

Nach Absprache mit meiner Frau soll es lieber etwas schmaler und höher als breit und gedrungen werden.
Ein 13er Tieftöner sorgte auf der Gegenseite schon für kräftiges Strinrunzeln, also werden die fünf Boxen so schmal wie es der Baumarkt um die Ecke eben zulässt (10cm plus 1cm+1cm Wandstärke), also 12cm in der Breite.

Da bot sich der neue 3-Zoll Omnes-Audio-Koax geradezu an. Leider (oder zum Glück?) ist er konsequent auf Mitteltonwiedergabe optmiert, schmiert also unter 200Hz ab und klirrt wegen seiner Kurzhubigkeit unter 300Hz auch verstärkt.

Also wurde noch zwei der wohl bassfähigsten und langhubigsten 3-Zöller ober- und unterhalb des CX3.0 eingeplant -> Aurasound NS3-193.
Echte 3mm Hub, laut Nico von Quint Audio bleibt selbst bei 5mm (in jede Richtung versteht sich) der THD unter 10%.
Zudem sollten zwei NS3-193 wandnah auch vom Wirkungsgrad passen, vom Membranmaterial sowieso.

Trotzdem sind die aufgrund ihrer Membranfläche nicht für Tiefbassorgien geeignet und im Heimkino ist ein Sub sowieso obligatorisch. Deswegen übernehmen sie vom Dolby Digital-Verstärker hochpassgefiltert den Oberbass und den Grundtonbereich.

Aus Budget-Gründen griff ich beim Sub auf Chassis zurück, die ich noch im Keller "auf Halde" liegen hatte.
Zwei W69-1042 von Tang Band teilen sich ein 70 Liter-Gehäuse und passen DC-Fix-foliert soeben noch neben den neuen Schrank:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2574

Der Innenaufbau beschränkt sich auf zwei Versteifungen und verzichtet auf Dämmmaterial:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2573



Hier ein paar Impressionen der Satelliten-Chassis:

Gruppenbild (sechs helle NS3 für vorne, vier dunkle für hinten):
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2565

19mm-Metall-Kalotte mit Diffusor, sehr schmale Mitteltonsicke beim Omnes Audio:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2566

Die Membran ist von hinten am äußeren Rand klebrig beschichtet:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2567

Die Mitteltonmembran ist sehr flach:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2568

Der Magnet ist massiv und aufgedoppelt:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2571

Der Aurasound ist mit seiner Monstersicke...
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2569

...seiner langhubigen, "luftigen" Zentrierung...
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2570

...und dem Neodym-Antrieb...
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2572
...das krasse Gegenteil.


Demnächst geht es mit Messungen des Sub und dem Bau der Satelliten weiter...


Gruß, Christoph

timo
09.07.2010, 07:40
ich habe mir die Omnescoax im April auch zugelegt, die ersten Messungen habe ich in einem Liter CB schon gemacht, deine angepeilten 300 Hz schafft er, ich möchte ihn in BR einsetzen und ihn bis unter 150 Hz einsetzen, mal sehen ob mir das gelingt, soll eine möglichst kleine PC Box mit keiner großartiger Lautstärkeausbeute werden.

Wenn man den Coax in surround einsetzen möchte würde ich mit der Trennung sogar noch etwas höher gehen, evtl ab 400 Hz.

Gruß Timo

Christoph Gebhard
09.07.2010, 08:41
Hallo Timo,

ich habe mich wegen der Trennfrequenz noch nicht festgelegt. Die Aurasounds können locker bis in den Mittelton spielen und eine nennenswerte (in diesem Fall unerwünschte) Einschnürung durch die D´Appo-Anordnung findet erst im oberen Mittelton statt.
Also dürfte es eigentlich egal sein, ob man bei 300, 400 oder 500Hz trennt, wobei hohe Trennungen den Vorteil preiswerterer Bauteile und die bessere Entlastung des Mitteltöners haben (IMD). Dafür klirrt der Omnes Audio "nach oben raus" etwas geringer, aber insgesamt sind die Unterschiede wohl kaum der Rede wert, oder? Andere Meinungen?

Bis 150Hz ist der Omnes Audio sicherlich eher ein Leisesprecher, da die Sicke und der Antrieb keine großen Hübe zulassen und demzufolge der Klirr unter 300Hz bei höheren Pegeln stark ansteigt.
Funktionieren wird das aber sicherlich...

War das nicht bei dir auf dem Lautsprechertreffen wo ein Lautsprecher mit dem Omnes Audio viel positives Feedback bekommen hat?

Gruß, Christoph

holly65
09.07.2010, 10:46
Hi Christoph,



Also dürfte es eigentlich egal sein, ob man bei 300, 400 oder 500Hz trennt, wobei hohe Trennungen den Vorteil preiswerterer Bauteile und die bessere Entlastung des Mitteltöners haben (IMD). Dafür klirrt der Omnes Audio "nach oben raus" etwas geringer, aber insgesamt sind die Unterschiede wohl kaum der Rede wert, oder? Andere Meinungen?


Sehe ich genau so.:)
Ich würde auch eine Trennung 400Hz Plus bevorzugen, neben den von dir schon genannten Gründen
sehe ich die deutliche Hubentlastung des MT (Coax) als großen Vorteil.
Nach meiner Erfahrung kann das klanglich eine Menge bringen - der MT klingt bei höheren Pegeln "freier" und ungestresster.
Vermutlich liegt da der direkte Zusammenhang zu IMD.

Freue mich auf deinen Entwicklungsbericht - bisher hatte ich nicht die Zeit ein "homogenes" HK Set zu basteln.

grüsse

Karsten

timo
09.07.2010, 14:48
War das nicht bei dir auf dem Lautsprechertreffen wo ein Lautsprecher mit dem Omnes Audio viel positives Feedback bekommen hat?

Ja, der Omnes klang sehr homogen.

aus einem Guss, oder besser gesagt er klang sehr räumlich und zusätzlich sehr ausgewogen.

Es wird in meiner Auslegung eher ein (Leise)sprecher, aber zum PC benötigt man in der kurzen Abhördistanz sicher keine sehr lauten lautsprecher, so kleine Teile tuen es auch.

Bei IKEA gibt es wieder Gehäuse dazu, so ein Dreiset aus Bambusholz, das mitllere Gehäuse davon hat einen Liter Innenvolumen.

Gruß Timo

Christoph Gebhard
09.07.2010, 20:01
So,

hier mal ein paar Messungen des Sub (Parallelschaltung).

Impedanz:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2590
Abstimmfrequenz um 35Hz, sehr sauberer Verlauf, Gehäusestehwellen um 250Hz.
Die W69-1042 müssen übrigens dringend abgedichtet werden, der ovale Korb verzieht sich leicht und die Undichtigkeit kostet Wirkungsgrad und lässt sich leicht im Impedanzverlauf erkennen (Spitzen flachen ab, der Tiefpunkt im Bereich der Abstimmfrequenz ist eher hochohmig).

Frequenzgang ohne Weiche (alles im Nahfeld gemessen, rot und grün sind die einzelnen Chassis, orange das BR-Rohr, lila die Summe der beiden Chassis und türkis die Summe aller drei Schallquellen):
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2591
Die untere Grenzfrequenz liegt um 37Hz. Der Abfall zu hohen Frequenzen kommt von der hohen Schwingspuleninduktivität, um 250Hz sieht man vor allem beim Rohr-Frequenzgang die Stehwelle im Gehäuse.

Klirr bei 85dB, 95dB und 105dB:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2589
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2588
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2587
Bei kleinen Pegel ist der Klirr durchschnittlich, bei hohen Pegel ist der Zuwachs für einen Tieftöner eher gering.
Selbst bei 105dB bleibt der K3 im Nutzbereich unter 1%, der K2 unter 3%.
Das ist für so ein preiswertes Chassis (ich habe damals 25€/Stück bezahlt) ein sehr gutes Ergebnis und belegt den guten Ruf der Ovalos.

Gruß, Christoph

Christoph Gebhard
12.07.2010, 20:30
Nabend,

heute war ich Holz für die Satelliten holen.

Die Dimensionen orientieren sich an unserem TV-Regal und betragen in der Tiefe 19cm, in der Höhe 12cm und in der Breite 50cm.
So bekommt jeder Aurasound ca. 3,5 Liter und der Omnes Audio ca. 0,8 Liter.

Zur Veranschaulichung mal zwei "gestellte" Bilder:

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2611
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2612

Gruß, Christoph

Christoph Gebhard
14.07.2010, 12:53
So,

ein Gehäuse für erste Messungen und die Frequenzweichenentwicklung ist fast fertig.

Ein paar Bilder:

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2621
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2622
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2623
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2625
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2626
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2624

Gruß, Christoph

CHX
14.07.2010, 15:00
Hi Christoph,

es ist immer ein Freude hier im Forum Deine Beiträge zu lesen.:yahoo:

Vielen Dank

Grüße

Christoph

eltipo
14.07.2010, 17:08
erste Sahne...bin gespannt!

Und der Koax passt in die Öffnung?

Das sieht für mich so aus, als wäre der Magnet im Weg...

Christoph Gebhard
14.07.2010, 19:44
Hallo,

danke für das nette Feedback. Das tut immer wieder gut und motiviert zum weitermachen :) (@Forenteam: Was ist eigentlich mit der "Danke"-Funktion?)

Der Magnet des Omnes Audio passt locker durch. Nur die Anschlussklemmen sitzen etwas stramm an der Schallwandöffnung.

Der Aurasound ist vor einigen Monaten am Korb überarbeitet worden. Der alte Korb hat laut Nico bei großen Hüben wohl etwas "geschwabbelt", so dass der neue einen dickeren Rand (an der Zentriespinnenseite) und stabilisierende Prägungen in den Streben erhalten hat.

Hier mal der Vergleich neu (rechts) gegen alt (links):
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2627
Leider sind dadurch die Korböffnungen kleiner geworden.

Wie man auf dem Fotos in Post 9 vielleicht erkennen kann, musste ich zur Vermeidung von Kompressionseffekte nicht nur die Öffnung hinter dem Omnes Audio mit dem Rundfräser aufweiten, sondern auch hinter den Aurasounds.

Zum Gehäuseabteil der Aurasounds: Die tiefste Stehwelle, die in das Gehäuse passt, dürfte oberhalb von 800Hz liegen. Da ich um 500Hz trennen möchte, wollte ich wollte auf Dämmmaterial komplett verzichten. Spricht etwas dagegen?

Zur Abstimmung des Gehäuses: Nico hat mir dazu geraten, die Abstimmfrequenz des BR-Rohres etwas höher zu legen.
So kleine Chassis befinden sich schon bei mittleren Pegeln im Großsignalbereich und dann greifen die kleinsignal-basierenden TSP nicht mehr richtig.
Die von mir gewählten ungekürzten HP35 resonieren in den 3,5 Liter voraussichtlich zwischen 65Hz und 70Hz (f3 um 60Hz).
Laut Simu ergibt sich dann ein 4dB-Buckel um 80Hz, den man in der Realität so aber nicht mehr (oder nur noch abgeschwächt) misst.

Zudem buckelt der Tiefpass der späteren Weiche den Grundtonbereich oberhalb von 100Hz im Bereich fallender Impedanz etwas auf (ich möchte aus Platz- und Budgetgründen gerne auf eine Impedanzlinearisierung verzichten).
Beides spricht also für die hoch gelegte Abstimmfrequenz.

Mal schauen, was die Messungen sagen...

Gruß, Christoph

F.A.Bi.A.N.
14.07.2010, 21:01
Zum Gehäuseabteil der Aurasounds: Die tiefste Stehwelle, die in das Gehäuse passt, dürfte oberhalb von 800Hz liegen. Da ich um 500Hz trennen möchte, wollte ich wollte auf Dämmmaterial komplett verzichten. Spricht etwas dagegen?
wenn die erste resonanz durch die spätere weiche ausreichend unterdrückt wird, dann kannste das natürlich machen. die güte der bassreflexabstimmung profitiert in jedem fall davon (höhere spitzen, tieferes tal dazwischen, sprich näher richtung R(dc)).


Zur Abstimmung des Gehäuses: Nico hat mir dazu geraten, die Abstimmfrequenz des BR-Rohres etwas höher zu legen.
So kleine Chassis befinden sich schon bei mittleren Pegeln im Großsignalbereich und dann greifen die kleinsignal-basierenden TSP nicht mehr richtig.
das wirste ja ohnehin bei den folgenden messungen sehen. ich würde mir über sowas keine allzu großen gedanken machen sondern einfach (bei angemessener leistung) messen.

Physical Lab
14.07.2010, 23:01
Hallo Cristoph,

Na da bin ich ja mal auf die Ergebnisse gespannt. Ein Praktikant hat mal ein Projekt mit dem Coax gemacht. Zum Größenvergleich hab ich ein paar andere Sachen danebengepackt:

http://img341.imageshack.us/img341/8600/325j.jpg (http://img341.imageshack.us/i/325j.jpg/)

Sein Ziel war eine kleine potente Hochpassgefilterte Regalkiste. Bei der Weiche habe ich reichlich nachgeholfen um ein konstantes Bündelungsmaß zu erhalten. Ganz so einfach war das nicht. Das Polardiagramm ist nicht normiert:
http://img196.imageshack.us/img196/7444/polarhor.gif (http://img196.imageshack.us/i/polarhor.gif/)
Hier mal die entsprechenden Winkelmessungen von 0°-90° (die Amplitude ist nicht auf 2.82V normiert. Durch den Hochpass verliert der Bass recht viel Pegel. Bei 2,82V ergibt sich ein Schalldruck von 80dB):


http://img689.imageshack.us/img689/5274/spl090.gif (http://img689.imageshack.us/i/spl090.gif/)

Für einen Koax misst sich der Lautsprecher recht gut wie ich finde...

Christoph Gebhard
15.07.2010, 16:52
Hallo zusammen,


die güte der bassreflexabstimmung profitiert in jedem fall davon.

Meine Bedenken gehen eher in die Richtung, dass man sich durch die höhere Güte einen One-Note-Dröhn-Polter-Bass "züchtet".
Vielleicht ist es für`s Ohr angenehmer, wenn die Güte etwas kleiner ist :denk: :dont_know:


das wirste ja ohnehin bei den folgenden messungen sehen. ich würde mir über sowas keine allzu großen gedanken machen sondern einfach (bei angemessener leistung) messen.

So hatte ich das auch geplant. Ich dachte an etwa 90dB in 1m Abstand. Das sollte gehobener Zimmerlautstärker entsprechen und unserem typischen "Kinoabhörpegel" in etwa entsprechen.


Sein Ziel war eine kleine potente Hochpassgefilterte Regalkiste. Bei der Weiche habe ich reichlich nachgeholfen um ein konstantes Bündelungsmaß zu erhalten.

Mmmhhhh :denk:
Was habe ich mir darunter vorzustellen? Eigentlich kann man nur über die Trennfrequenz nachträglich am Abstrahlverhalten "drehen". Der Rest wird doch bei der Konstruktion "gesetzt".
Das Abstrahlverhalten sieht auf jeden Fall sehr gut aus. Wo habt ihr getrennt?



Für einen Koax misst sich der Lautsprecher recht gut wie ich finde...

Das würde ich so unterstreichen. Anhand der Messungen und der Optik könnte man auch Thiel drunter schreiben und das Zehnfache verlangen :D

Gruß, Christoph

Physical Lab
15.07.2010, 17:06
Hallo Christoph,


Was habe ich mir darunter vorzustellen? Eigentlich kann man nur über die Trennfrequenz nachträglich am Abstrahlverhalten "drehen". Der Rest wird doch bei der Konstruktion "gesetzt".


Über die Wahl des Filters und dessen Ordnung und der Trennfrequenz läßt sich das Abstrahlverhalten im Überlappungsbereich beeinflussen.
Sprungstellen kann man so vermeiden.



Das Abstrahlverhalten sieht auf jeden Fall sehr gut aus. Wo habt ihr getrennt?


Ist ne Weile her. Weiß ich aus dem Stehgreif nicht mehr...

Christoph Gebhard
15.07.2010, 18:45
Hallo,

ich habe gerade einen Aurasound mal quick&dirty im Gehäuse durchgemessen.

Hier die Impedanz mit um 20dB variierendem Eingangspegel (100-fache Leistung):
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2628
Hier kann man sehr schön sehen, wie sich das Verhalten des Chassis unter Pegel ändert (akustisch sind die Veränderungen bei unterschiedlichen Pegeln wesentlich geringer und eigentlich kaum der Rede wert. Deswegen verzichte ich auf eine Präsentation).
Die Abstimmfrequenz liegt etwas höher als geplant, knapp über 70Hz. Aber das sollte passen.
Die Impedanzspitzen sind aber schön hoch und sauber, auch das Minimum sitzt relativ tief (obwohl das Chassis noch nicht verschraubt, sondern nur mit Knete abgedichtet war).
Ich würde sagen, das alles ist Lohn der sauberen Aufweitung und des Verzichts auf Dämmaterial.

Hier sind die Frequenzgänge bei mittleren bis gehobenem Pegel im Nahfeld (das Chassis hubt schon deutlich, hat aber noch Reserven, der Pegel am Mikro direkt vor Rohr/Chassis liegt knapp über 110dB):
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2629

Das Rohr hat seine Mittenfrequenz um 75Hz, die untere Grenzfrequenz liegt bei 70Hz. Der Frequenzgang steigt zur Abstimmfrequenz leicht, aber gleichmäßig an.
Der spitze Buckel, den mir AJ-Horn voraussagte, ist aber bei weitem nicht zu erkennen.
Der Frequenzgang zeigt ansonsten keine Störungen. Die Stehwellen des Gehäuses sind erst ab 800Hz zu erkennen. Die schlimmsten Stehwellen liegen um 1000Hz (zwischen Schall- und Rückwand) und um 1300Hz (im BR-Rohr).

Gruß, Christoph

Christoph Gebhard
15.07.2010, 21:14
Und weil`s so schön ist, habe ich auch noch den Omnes Audio im Gehäuse vermessen:

Impedanz:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2630
Einbauresonanz 202Hz, Einbau-Güte 0,584
Passt doch! :)

Frequenzgang im Nahfeld:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2631
f3 um 210Hz, störungsfreier Verlauf
Passt auch! :)

In beiden Messungen ist eine kleine Störung um 1400Hz zu erkennen, die sich auch im Fernfeld zeigte.
Da bin ich noch nicht sicher, ob`s das Chassis oder das Gehäuse (Stehwelle zwischen den Seitenwänden) ist. Das dürfte aber leicht rauszufinden sein ;)

Die Stehwelle von der Rückwand ist nicht mehr zu erkennen. Sie lag um 1000Hz und ließ sich - auch dank dreieckiger Formgebung - schnell mit einem gefalteten Streifen Fibsorb vernichten.

Gruß, Christoph

Marcus.S
16.07.2010, 07:33
Du hast wieder Zeit zum "basteln". Finde ich gut :ok:
Mit dem CX werde ich auch noch was machen ... Surround fürs Wohnzimmer. Wer hätte das gedacht ;)

Interessant finde ich, dass diese Winzbässe bei 110dB noch Reserven haben. Das ist mächtig laut für so wenig Membranfläche.

Den Coax habe ich schon im Musikbetrieb gehört. Richtig gemacht hat das Chassis ein hervorragendes Abstrahlverhalten. Man kann tatsächlich 90° aus der Achse stehen und es verfärbt nicht. Bei dem Preis meiner Ansicht nach mal wieder eine Perle.

Sehr schönes Projekt, großartig dokumentiert ... Christoph wie er leibt und lebt :D

Äh ... Dankefunktion ... jaaaaaa. Wir hatten grad andere Sachen zu tun wie du weißt. Blöde Ausrede, okay. Kommt aber, steht auf meiner Liste.

Physical Lab
16.07.2010, 10:41
Hallo Christoph,


Hier kann man sehr schön sehen, wie sich das Verhalten des Chassis unter Pegel ändert (akustisch sind die Veränderungen bei unterschiedlichen Pegeln wesentlich geringer und eigentlich kaum der Rede wert. Deswegen verzichte ich auf eine Präsentation).


Stimmt. Totz Unterhang ändert sich die Güte und die Resonanzfrequenz des Chassis etwas. Das liegt unter anderem an der 4 fachen Wicklung der Spule, die den BxL Verlauf wieder etwas spitzer macht. Sieht dann eher aus wie eine quadratische Funktion.
Was man auch sieht ist die Güteänderung des Kanals. Auch die Resonanz ändert sich in größerem Maße als die des Treibers. Der akustische Widerstand wird höher. Abhilfe könnte hier ein etwas größeres Rohr schaffen, falls es stören sollte. Wenn die Satelliten im Heimkino bei üblichen 80Hz getrennt werden würde ich die Abstimmung belassen.

Christoph Gebhard
16.07.2010, 11:45
Hallo,

@Marcus: Die 110dB wurden im Nahfeld direkt vor der Membran gemessen (es gab aber noch einiges an Reserven).
Trotzdem können die Aurasounds für ihre Membrangröße sensationell große Hübe und Basspegel fahren. Ich habe gestern ja auch schon etwas Probe gehört. Mit etwas Unterstützung von Wand oder Boden kann einer alleine schon sowas wie Punch und Druck auf der Brust erzeugen - Wahnsinn!
Eigentlich stehe ich ja überhaupt nicht auf so "Gimmik-Chassis", aber aktiv hochpassgefiltert im zehnfachen Einsatz in Wandnähe sollte das eigentlich passen - ich bin mal vorsichtig optimistisch ;)

Das Abstrahlverhalten haben sie von Tekzone wirklich relativ gut hinbekommen. Ich kenne kaum einen HiFi-Koax, der da mithalten kann. Zumindest was die gegenseitigen Störungen und Unstetigkeiten angeht.

Dass das Ding relativ breit strahlt ist auch ausdrücklich erwünscht. Beim Heimkino gefällt mir das so viel besser, weil es dann homogener zu den anderen vier Lautsprechern und schön groß, luftig und indirekt klingt.
Bei Hifi mag ich es dagegen kopfhörermäßig direkt in die Fresse...:D

Ansonsten danke für`s Lob :ok:

@Nico: Vielleicht liegen die Unterschiede auch etwas an der Messmethode. Ich habe ungestepped gemessen. Ich könnte mir vorstellen, das bei einer gesteppten Messung die Unterschiede geringer ausfallen.

Eigentlich bin ich ja davon ausgegangen, dass die von dir genannten Effekte gleichbedeutend mit Kompression sind. Das hat sich gestern bei der akustischen Messung aber nicht bestätigt. Selbst bei mehreren Millimeter Hub blieb der Pegelverlauf im Bass bis auf Nuancen gleich (zumindest im Nahfeld).

Das Rohr hat schon ein Drittel der Membranfläche des Treibers. Ich finde das enorm. Noch mehr Querschnitt bekomme ich auch gar nicht im Gehäuse unter.

Zur Abstimmung: Was meinst du genau? Soll ich sie ggf. noch ändern? Der Einfluß der Tiefpassspule kommt ja auch noch hinzu...
Die Übergangsfrequenz kann ich aktiv zwischen 125Hz und 35hz in etwa zehn Stufen ändern. Bin da also relativ flexibel.

Gruß, Christoph

Physical Lab
16.07.2010, 12:29
Hallo Christoph,

Kompression bedeutet ja eigentlich nur das bei einer gleichmäßigen Spannungserhöhung die Lautstärke nicht mehr gleichmäßig ansteigt. Bei Langzeitbelastung kommt dann noch die Thermik dazu.

Von Außen ist es immer etwas schwierig Messungen zu deuten, deren Aufbau man nicht kennt.

Wenn du noch keine Änderungen der Abstimmung gemessen hast, dann bist du noch im grünen Bereich. Dann bleibt noch Platz nach oben. Dann hast du den "linearen" Bereich noch nicht verlassen.


Soll ich sie ggf. noch ändern? Der Einfluß der Tiefpassspule kommt ja auch noch hinzu...
Die Übergangsfrequenz kann ich aktiv zwischen 125Hz und 35hz in etwa zehn Stufen ändern. Bin da also relativ flexibel.


Kommt darauf an, wie weit du den Bass ausreizen willst. Du verlierst halt etwas Pegel. Wenn du variabel mit der Trennung bist, dann liegts an dir.
Mit dem Buckel im Bass und dem Filterbuckel könnte man den Bassbereich begradigen. Ist halt aufwendig...

Christoph Gebhard
20.07.2010, 00:39
Moin,

ich bin gestern dazu gekommen, ein wenig im Fernfeld zu messen.

Hier der Messaufbau:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2634
Lautsprecher frei im Raum, Mikro in etwa 50cm Abstand (bei so kleinen Chassis ausreichend).
Im späteren Einsatz sollen die Lautsprecher direkt an der Wand stehen. Die gestrigen Messungen dienten erstmal dazu, den Chassis auf den Zahn zu fühlen. Grundlage für die Weichenentwicklung sind sie nicht (bzw. nicht ausschließlich).

Leider mag der gut rundstrahlende Koax die Unebenheiten der benachbarten Aurasounds nicht, die - erschwerend hinzukommend - noch symmetrisch um ihn angeordnet sind.
So gibt es auf Achse leider kleinere Störung, die aber unter Winkel verschwinden und nach meinem derzeitigem Wissensstand auch auf die Energieabgabe kaum einen Einfluß haben.
Für die Weichenentwicklung darf ich sie deswegen ignorieren und die Abstimmung unter Winkel durchführen.

Hochtöner:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2641

Mitteltöner:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2637

Ansonsten sehen die Messungen aber sehr gut, sprich sehr linear aus.
Der Mitteltöner zeigt nur eine kleine Störung bei ca. 1500Hz, die auch im Ausschwingverhalten zu sehen ist und nicht vom Gehäuse kommt (Grundlage ist wie beim Hochtöner die Messung unter Winkel) :
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2638
Ihre Ausprägung ist aber sowohl in der Amplitude als auch im Nachschwingen relativ harmlos.

Der Hochtöner schwingt nur auf seiner Resonanzfrequenz leicht verzögert aus und ist sonst praktisch fehlerfrei:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2636

Kommen wir zu den Auraosunds.
Die bei der Nahfeldmessung noch harmlos aussehenden Stehwellen im Gehäuse und im BR-Rohr zeigen sich im Fernfeld deutlich extremer.
Hier ist ein Vergleich zwischen offenem (grün) und geschlossenen (rot) BR-Rohr:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2639
Die Stehwelle im Gehäuse kommt auch mit verschlossenem Rohr deutlich durch. Mit geöffnetem Rohr ist die Ausprägung aber extremer, zudem sind viele kleine Oberwellen zu erkennen.
Auch unterhalb ist der Frequenzgang welliger.
Ob ich trotz der angestrebten tiefen Trennung bei 500Hz diese Stehwellen mit Dämmmaterial bekämpfen muss, entscheidet sich erst bei der Weichenentwicklung.

Gruß, Christoph

Christoph Gebhard
20.07.2010, 17:01
Hallöchen,

nun gibt es ein paar Statements zum Abstrahlverhalten. Nachfolgend bezieht sich "horizontal" und "vertikal" immer auf die Aufstellung wie im Foto gezeigt, also aufrecht stehend.
"Horizontal" dreht sich also um die schmale Schallwandseite, "vertikal" um die lange Schallwandseite.

Zuerst der Hochtöner horizontal 0°, 30°, 60° und 90° bei vertikal 0°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2646
Gut zu sehen sind die Unlinearitäten durch die schon oben erwähnten symmetrischen Unebenheiten auf der Schallwand, die sich durch alle Winkel ziehen.

Deswegen habe ich das Mikro auf 30° vertikal geschoben und dann nochmal 0°, 30°, 60° und 90° horizontal gemessen:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2647
Hier ist zu erkennen, dass das Abstrahlverhalten für einen Koax sehr gut ist. Es gibt bei kleinen Winkeln leichte Unstetigkeiten im Superhochton, ansonsten steht die Schallführung (aka Mitteltonmembran) guten Waveguides nicht nach.

Vertikal 0°, 30°, 60° und 90° bei 0° horizontal:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2648
Hier sind wieder die Einflüsse der unebenen Schallwand zu erkennen. Auch sieht man, dass die Schallführung des Koax bis ca. 3kHz bündelt/lädt.
Die Bündlungseffekte darunter (auch in obiger Messung) kommen von der Schallwand und sind in diesem Fall eher ungünstig. Zum Glück liegen sie außerhalb des angestrebten Übertragungsbereichs.

Um zu überprüfen, wie schwerwiegend die Einflüsse der On-Axis-Störungen (siehe Post 24) wirklich sind, habe ich den Hochtöner mal chaotisch unter 10 verschiedenen Winkeln gemessen.
Allen Messungen gemeinsam ist der gleiche Abstand zum Chassis und ein zufällig gewählter Winkel zwischen 0-45° horizontal UND 0-45° vertikal (Mikro z.B. auf 10° vertikal und 35° horizontal oder 25° vertikal und 20° horizontal oder 5° horizontal und 40° vertikal etc....):
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2649
Gut zu erkennen ist, dass der Schlauch bis auf den leicht angehobenen Bereich in der Nähe der Resonanzfrequenz um 2,5kHz sehr linear läuft. Die On-Axis-Welligkeiten werden sich also nicht in der Energieabgabe niederschlagen. Eine Entzerrung wäre hier kontraproduktiv. Die Weiche sollte unter Winkel entwickelt werden.
Erstaunlich ist außerdem, wie wenig die 19mm-Kalotte und der vorgesetzte Diffusor bündeln. Bis über 10kHz nahe der Hörgrenze gibt es keine zusätzliche Einschnürung. Das bestätigt die Aussagen von Marcus, dass der Koax selbst unter Winkel tonal gleich klingt.

Mitteltöner folgt...

Gruß, Christoph

Christoph Gebhard
20.07.2010, 17:27
Weiter gehts mit dem Mitteltöner.

Einmal horizontal 0°, 30°, 60° und 90° bei vertikal 0°...
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2650
...und einmal vertikal 0°, 30°, 60° und 90° bei horizontal 0°:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2651
Im Mitteltonbereich prägen die Schallwände die Bündlung. Zur breiten Seite bündelt die Schallwand bis in den Gruntonbereich, zur schmalen Seite nur im oberen Mittelton.

Außerdem kann man sehen, dass die Membran unter großen Winkeln ab ca. 3kHz sprunghaft zumacht.
Obwohl Koaxe prinzipbedingt sehr gutmütig mit hohen Trennungen umgehen (keine Keulenbildung), sollten diese Messungen Warnung genug sein, nicht zu hoch zu trennen.
Ansonsten würde man sich eine Kerbe in den Energiefrequenzgang hauen.
Wenn man die Messungen des Hochtöners zum Vergleich heranzieht, scheint es ratsam, die Trennung so tief wie es der Klirr des Hochtöner zulässt, zu legen. Dazu später mehr...;)

Gruß, Christoph

Christoph Gebhard
21.07.2010, 02:47
Guten Morgen,

kommen wir zum Klirr. Die Diagramme sind alle so skaliert, dass die obere Grenze 10% Klirr entspricht und die unter 0,03%.
K2 ist grün, K3 ist rot, K4 ist türkis und K5 ist lila.


Hochtöner von 85dB bis 100dB:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2652
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2653
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2654
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2655
Erfreulicherweise steigt der Klirr unter Pegel im Übertragungsbereich so gut wie gar nicht an.
K2 bleibt deutlich unter 1%, K3 deutlich unter 0,3%. Das ist in etwa das Niveau der bewährten Seas-Kalotten und für ein so preiswertes Chassis ein sehr gutes Ergebnis.

Unterhalb von 3,5kHz steigen alle Klirrkomponenten langsam an. Eine Trennung um oder knapp über 3kHz sollte aber möglich sein (dort hat die Weiche den Pegel ja schon um 6dB reduziert).

Fairerweise muss man allerdings sagen, dass leichte Kompression bei steigendem Pegel zu beobachten war und der Frequenzgang sich im Bereich der Resonanzfrequenz unter Pegel deutlich aufbuckelte (sieht man auch gut an dem exorbitanten Klirranstieg um 1,5kHz bei hohen Pegeln). Grund dürfte die Erwärmung des Ferrofluids sein, was wiederrum dessen Wirkung schwächte und den Qms und damit den Qts ansteigen ließ.
Bei tiefer Trennung ist also eine steilflankige Auslegung des Filters Pflicht.


Mitteltöner von 85dB bis 100dB:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2656
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2657
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2658
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2659
Bei niedrigen und mittlerem Pegel liegt K3 etwas höher als der K2, steigt aber unter Pegel im Übertragungsbereich kaum an: Um 0,3% bei 85dB und - bis auf eine kleine Spitze bei 2kHz - unter 1% bei 100dB sind höchst zufriedenstellend.
Der K2 steigt zwar unter Pegel typischerweise etwas stärker an, ist in seiner Ausprägung aber auch äußerst zurückhaltend.

Unterhalb von 300Hz nimmt der Klirr gerade bei hohen Pegel deutlich zu (zu bedenken ist hierbei, dass die Grundwelle in diesem Bereich schon zum Sinkflug ansetzt und somit der relative Klirrpegel noch etwas höher liegt).
Viel tiefer sollte man also nicht trennen, ab 300Hz ist man auf der sicheren Seite.

Zu hohen Frequenzen steigt gerade der K2 etwas an, so dass man auch hier eine Trennung um 3kHz anstreben sollte.

Um 400Hz schepperte irgendwas im oder am Gehäuse mit. Nachdem ich alle Schrauben nachgezogen und die BR-Rohre sowie die darin liegenden Kabel mit Dämmmaterial beruhigt habe, war das Problem deutlich reduziert. Trotzdem kann man in den Klirrmessungen in diesem Bereich noch eine leichte Erhöhung erkennen.

Nichtdestotrotz sind die Klirrwerte gerade in Anbetracht des Preises und der Membranfläche zwischen 300Hz und 2kHz sehr gering. Hier scheint sich die konsequente Auslegung auf den Mitteltonbereich auszuzahlen.


Tieftöner von 85dB bis 100dB (um die Chassis zu schützen habe ich die untere Messfrequenz mit steigendem Pegel immer mehr nach oben geschoben) :
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2660
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2661
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2662
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2663
Interessanterweise liegen die Klirrkomponenten schon bei niedrigen Pegel etwas höher, steigen aber unter Pegel nur im geringen Maße an. "Normale" 8cm-Chassis (meist Breitbänder mit kurzen, niederinduktiven Schwingspulen) verhalten sich hier ganz anders -> Klirrärmer bei kleinen Pegeln, überfordert bei großen Pegeln.
Hier erkennt man die konsequente Auslegung der Aurasounds auf Hubfähigkeit. Selbst bei 70Hz können die beiden problemlos 100dB mit weniger als 10% Klirr erzeugen und waren hubtechnisch auch noch nicht am Ende :eek:

Bei der 100dB-Messung fällt auf, dass der K4 und der K5 bei 90Hz stark ansteigen. Bei der Messung waren hier deutliche Strömungsgeräusche im BR-Rohr zu vernehmen. Das kann man dem Chassis also nicht anlasten.

Interessant ist auch der K3 im Bassbereich. Der Verlauf scheint in etwa proportional zu Membranamplitude zu sein (Nullstelle im Bereich der Abstimmfrequenz).

Ansonsten bin ich aber auch hier zufrieden. Im Oberbass und Grundtonbereich liegt der K2 um 1% und der K3 um 0,5%, und das fast pegelunabhängig.

Korrekterweise muss ich aber darauf hinweisen, dass ich die Bässe - wie im späteren Einsatzbereich - direkt vor der Wand und nicht im Freifeld gemessen habe. Das bedeutet im Bass praktisch Halbraumabstrahlung und theoretisch 6dB mehr Wirkungsgrad.

Gruß, Christoph

F.A.Bi.A.N.
21.07.2010, 13:19
hi christoph,


das abstrahlverhalten des hochtöners im coax ist wirklich gut - sehr interessantes chassis.

LIFU
22.07.2010, 05:47
Hoi Christoph

Wie immer sehr ausführliche und Interressante Doku.

Den Coax konnte ich in der Flachbox vom arnegger/stefan schon hören und war sehr beeindruckt.
Dass er sich so gut misst, ist schon erstaunlich für ein Coaxchassis.
Das scheint wirklich ein Ausnahmetreiber zu sein.:ok:

Ich danke für Deine schöne Doku und hoffe, es geht noch etwas weiter.:D

Einzig den Bassbereich hätte ich wohl doch etwas potenter besetzt.:p


Es grüsst

Gustav

Christoph Gebhard
22.07.2010, 11:17
Hallo zusammen,

bei dem ganzen Lobgesang auf den Koax sollte man die Nachteile nicht verschweigen:
Die Verarbeitung und Serienkonstanz ist eher durchwachsen. Alle fünf sind sowohl optisch als auch messtechnisch unterschiedlich. Das könnte sich ein High-End-Chassis nicht erlauben.
In diesem Zuge auch mal ein Lob an die ebenso preiswerten Aurasounds, die diesbezüglich in einer ganz anderen Liga spielen :ok:



Ich danke für Deine schöne Doku und hoffe, es geht noch etwas weiter.:D

Ich liebe es, wenn du so subtil und feinfühlig den Finger in die Wunde legst ;)

P.S. Der lange Jupp wird auch weiter gehen...



Einzig den Bassbereich hätte ich wohl doch etwas potenter besetzt.:p

Da kann und muss ich dir leider uneingeschränkt Recht geben. Es war halt ein Zugeständnis an die Frau und die Optik (schmaler Fernseher, schmale Boxen ;) ).
Aber auch mich reizt es mittlerweile, aus diesem extreme Konzept das Beste zu holen (mit Raumeinfluss erreiche ich bis 60Hz vollen Pegel, Messung folgt).

Gruß, Christoph

Christoph Gebhard
22.07.2010, 11:43
mit Raumeinfluss erreiche ich bis 60Hz vollen Pegel, Messung folgt

Hier ist Messung der zwei Aurasounds im Raum.
Mikro war auf Höhe des Koax, also genau zwischen den beiden Bässen (ca. 1.30m vom Boden). Die Box war direkt an der Wand mittig im Raum postiert. Das Mikro wurde am Ausleger des Mikroständers durch den Raum gedreht, ungefähr so wie hier (nur das der Raum ein anderer (etwas größer) ist und die Box in der Mitte stand):
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=48&pictureid=1287
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2670
Bis 60Hz voller Pegel, ansonsten im gesamten Bass und Grundton schön linear. Der Anstieg zu tiefen Frequenzen ist im Fernfeld nicht mehr zu sehen. Nur die Stehwelle im BR-Kanal kommt noch deutlich durch.

Gruß, Christoph

Christoph Gebhard
22.07.2010, 13:56
Hallo,

ich habe mich mal daran gemacht, Messungen für die Simulation anzufertigen. Im Bassbereich habe ich im Nahfeld gemessen und die Ergebnisse an die gefensterten Fernfeldmessungen angehängt.

Amplitude (ca. unter 30° vertikal):
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2672

Impedanz:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2674

In LspCAD eingefügt und einen ersten schnellen (5 Minuten?) Weichenentwurf gebastelt (18dB Hochtöner, 12dB/6dB Mitteltöner, 12dB Bässe, keine Widerstände, Trennung um 3kHz/500Hz):
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2675
Das sieht doch schon mal gut aus :yahoo:
Diese Weiche werde ich in den nächsten Tagen mal aufbauen und schauen, wie es sich in der Praxis misst und anhört.

Gruß, Christoph

Christoph Gebhard
22.07.2010, 15:15
Hallo,

wieso ich den Post heute nachmittag editiert habe:
Ich wollte anhand einer Simu des Membranhubes mit AJ-Horn aufzeigen, dass der 6dB-Hochpass für den Omnes Audio praxisgerecht ist. Leider habe ich eine fehlerhafte Parametereingabe übersehen, was meine ganze Argumentationskette zunichte machte :doh:
Mit den richtigen Parameter erreicht der Omnes um 180Hz schon bei knapp 30 Watt seinen maximalen Membranhub. Das finde ich ein wenig knapp. Deswegen bekommt der CX 3.0 voraussichtlich auch einen 12dB-Hochpass.
Die Simu folgt...

Gruß, Christoph

Christoph Gebhard
24.07.2010, 10:40
Moin,

bevor ich auf der Loveparade mein Hörvermögen komplett ruiniere ;), will ich euch die neuste Entwicklung nicht vorenthalten.

Der Mitteltöner hat auch einen 12dB-Hochpass bekommen:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2687

Verdrahtet auf meinem neuen Weichenklemmbrett sieht das so aus:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2686

Erste Raum-Messungen und Hörproben im Messraum/Dachboden verliefen höchst erfreulich (Messungen reiche ich nach).

Seine Feuerprobe hat der Lautsprecher dann gestern als Center bei Stieg Larssons Verdammnis eindrucksvoll bestanden (die Bilder sind nicht besonders, deswegen in geringer Auflösung):
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2684
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2685

Tonal passt das schon fast 100%ig. Stimmen sind sehr sauber, klar und homogen. Nix aufgedunsenes, nix zischeliges, nix quäckiges, nix bauchiges.
Das Rundstrahlverhalten ist wirklich enorm. Du kannst durch den ganzen Raum laufen ohne dass das Klangbild sich wesentlich ändert. Da haben "normale" 2-Weger selbst mit kleinen Hochtönern keine Chance.

Ich kann schon jetzt sagen, dass das Konzept voll aufgeht :dance::yahoo:

Oben im unbedämpften Dachboden klang der Lautsprecher vielleicht eine Spur zu analytisch. Das war auch in den Messungen ansatzweise zu sehen. Hier werde ich vielleicht noch sanft eingreifen. Auch im mittleren Hochton (da wo es auf Achse die Welligkeiten gibt) lohnt evtl. noch etwas Feintuning. Mal schauen...

Gruß, Christoph

Spatz
24.07.2010, 11:51
Sieht (wie immer) sehr gut aus!

Sollte man bei solchen Rundstrahlverhalten nicht eher den Raum mehr bedämpfen, als an der Weiche zu spielen?

DemonCleaner
24.07.2010, 12:10
guten morgen,

würden mich über winkelmessungen freuen! habe vor ein paar monaten mal das omneschassis im boxsim durchsimuliert und die trennung sah deiner sehr sehr ähnlich. würde jetzt gern mal wissen wie weit boxsim sich beim EFG verschätzt hat.

holly65
24.07.2010, 12:18
Hallo Christoph,

sehr beeindruckende Dokumentation.:danke:

Der Center könnte, da sehr wandnah, untenrum etwas aufdicken.
Das hatte ich bei mir und habe das über Raummessung vom Hörplatz und mittels
Dämmaterial in den BR Rohren sehr gut eingestellt bekommen.

grüsse

Karsten

Christoph Gebhard
24.07.2010, 12:35
Hallo zusammen,


Sollte man bei solchen Rundstrahlverhalten nicht eher den Raum mehr bedämpfen, als an der Weiche zu spielen?

1. Beziehen sich die etwas "schlechteren" Klangeindrücke auf den fast leeren Messraum. Im Wohnzimmer ist bis jetzt alles ok. Näheres werden die nächsten Tage zeigen.
2. Ist das gute Rundstrahlen gewollt und soll auch nicht durch den Raum "totgedämpft" werden. Heimkino funktioniert so einfach besser. Habe ich gestern erst festgestellt...


würden mich über winkelmessungen freuen! habe vor ein paar monaten mal das omneschassis im boxsim durchsimuliert und die trennung sah deiner sehr sehr ähnlich. würde jetzt gern mal wissen wie weit boxsim sich beim EFG verschätzt hat.

Winkelmessungen und Sonogramme werden nachgereicht, wenn die Weiche entdgültig steht. In etwa kann man sich das Abstrahlverhalten an den Einzelchassismessungen "ausrechnen".


Der Center könnte, da sehr wandnah, untenrum etwas aufdicken.

Das habe ich natürlich alles bedacht ;)
Ich habe sowohl beim Mergen der Messdateien für die Simulation die Raum-Messung der Aurasounds von der wandnahen Aufstellung als Maßstab hinzugezogen als auch die fertige Weiche wandnah gegengeprüft. Das passt wunderbar, auch klanglich. Gerade bei Stimmen fällt es ja sofort auf, wenn der Grundton zu dick ist...

Gruß, Christoph

Christoph Gebhard
24.07.2010, 21:28
...Loveparade...

Da ich schon PNs erhalte, kopiere ich mal zwei Beiträge von mir aus dem MSV-Forum hier herein:

Bin gerade zurück und - ich lebe http://www.transfermarkt.de/img/smilies/smile.gif
Ich bin gegen 14 Uhr gar nicht mehr in den Tunnel gekommen und ich wollte auch gar nicht mehr hinein. Alles war voll, aber friedlich und geordnet, zumindest im Bereich davor. Ordnungskräfte und Polizei zeigten ausreichend Präsenz.
Es hätte viel schlimmer kommen können, wenn man den Eingang am Hauptbahnhof gelegt hätte. Der Tunnel und die Umleitung über die Stadtteile diente ja schon dazu, die Menschenmassen aufzufangen und zu puffern. Von daher will ich den Verantwortlichen nicht komplette Inkompetenz bescheinigen, auch wenn man die Lage anscheinend unterschätzt hat...

Man hätte die Menschen nicht in den Tunnel lassen dürfen, sondern den Eingang davor legen sollen.
Die Stadtteile Hochfeld/Neudorf/Wahnheimerort/Mitte hatten genug Raum, um die Millionen zu puffern. Ich hatte heute niemals Angst oder Panik, eher im Gegenteil. Die Stimmung war friedlich und entspannt.
Aber nachher ist man immer schlauer. So welche Situationen gab es immer (man denke an die Stadionunglücke der 80er) und man lernt leider erst daraus, wenn es eskaliert ist... http://www.transfermarkt.de/img/smilies/sad.gif

Hier ist ein Bild der Haltestelle Karl-Jarres-Straße (vor dem Tunnel) gegen 15 Uhr:
http://www.abload.de/image.php?img=dscf473910jf.jpg

Christoph Gebhard
27.07.2010, 12:49
Morgen,

ich habe hier mal erste Messungen zur Analyse der ersten Weiche.

Einmal im Messraum (eher hallig, Dachschräge, Wände zum Teil massiv, zum Teil Gipskarton, Raum steht voll mit Werzeug und Baumaterialien, also gute Diffusion, schlechte Absorbtion) mit der bekannten Drehung am Mikrostativ. Der Lautsprecher steht auf ca. 1,30m Höhe frei direkt vor der Wand, das Mikro auf der gegenüberliegenden Seite.

Gedreht um die horizontale Ebene (Lautsprecher also hochkant/stehend):
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2691

Gedreht um die vertikale Ebene (Lautsprecher also liegend):
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2692
Ich finde die Ergebnisse in alle Richtungen sehr gut. Auffällig ist vielleicht eine kleine Mittenbetonung und verstärkte Welligkeiten im Bass/Grundton bei der vertikalen Messung (Laufzeitunterschiede der beiden Bässe).
Ansonsten bis auf den unvermeidbaren Pegelverlust im Superhochton äußerst linear, gerade auch an den Übernahmepunkten bei 3kHz und 450Hz.

Reflektionsfrei mitten im Raum stehend unter 30° vertikal (orange: Mitteltöner verpolt):
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2690
Hier verstärkt sich der Eindruck der leichten Betonung im Präsenzbereich. Das hatte ich auch tendenziell im Hörtest so wahrgenommen (siehe Post 35). Da werde ich in Nuancen mit der Weiche gegensteuern.
Übernahmepunkte bei 3kHz und 400Hz (wobei bei der tiefen Trennung für eine gesicherte Aussage die Messauflösung fehlt).
Die Kreuzungspunkte liegen 6dB unter der Summenkurve. Scharfe Flanken im Übergang vom Hoch- zum Mitteltöner, eher flach im Bereich zwischen Mittel- und Tieftöner.

Das Ausschwingverhalten zeigt keine Probleme:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2693

Dann habe ich den Frequenzgang unter diversen Winkeln betrachtet (in drei verschiedenen Höhen (ca. 0°, 20°, 40° (vertikal) jeweils drei Messungen unter ca. 0°, 20° und 40° (horizontal)):
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2689
Auch hier sieht man die leichte Präsenz- und Hochtonbetonung.

Im Mittel aber sehr ausgewogen, breit und gleichmäßig abstrahlend. So ein Ergebnis bekommt man mit kaum einem anderen Lautsprecher hin (ob man´s braucht, sei mal dahingestellt ;) ).
Andere Koaxe zeigen stärkere gegenseitige Beeinflussung (Einbrüche und Überhöhungen im Hochton), Breitbänder machen nach oben zu und "normale" 2-Weger zeigen Einbrüche und Überhöhungen aufgrund von Laufzeitunterscheiden im Bereich der Trennfrequenz.

Leichte Probleme sind bei 3kHz und bei 7kHz zu entdecken. Hier kann vielleicht mit der Weiche noch minimal Pegel rausnehmen, um unangenehme Überhöhungen unter speziellen Sitzpositionen zu vermeiden. Die Energieabgabe ist in der Summe aber schon jetzt absolut ok.

Als nächstes wird die Weiche leicht überarbeitet und angepasst. Wenn die endgültige Weiche feststeht, gibt es auch ausführliche Messungen (Sonogramm, Klirr, IMD, Sprungantwort, etc.).
Zudem müssen noch die anderen vier Kollegen gebaut und gefinished werden.

Es bleibt also spannend...:D

Gruß, Christoph

LIFU
27.07.2010, 13:46
Hoi Christoph


... und gefinished werden.


Wird das jetzt zur Regel?
So kenne ich Dich ja garnicht. :eek: :rolleyes: :D

Sorry mein Freund, konnte ich nicht zurückhalten. :o



Gefällt mir echt gut bissher.

Ich bin dann noch auf die Messungen über 40 Grad gespannt.:ok:

Kannst Du bei Clio auch einen Durchschnitswert aus den einzelnen Winkelmessungen generieren.Das währe etwas Aussagekräftiger,als die Einzellmessungen.


Mach doch dann noch einen Nahfeldhörtest mit den Kleinen.
So in 1m Abstand und in der Raummitte.:p
Die sind ja prädestiniert dafür.
Vielleicht gefällts ja.:cool:


Aus dem Urlaub auf Balkonien grüsst :dance:

Gustav

Christoph Gebhard
27.07.2010, 17:41
Hoi Gustav,

finishen hasse ich wie die Pest. Das kann ich nicht gut und ich identifiziere mich auch selten richtig mit dem Ergebnis.
Oft scheitert ein Finish bei mir aber an dem Konzept. Nur wirklich gut funktionieren Lautsprecher lohnen gefinished zu werden und das sind die wenigsten ;)
Die meisten sind bei mir nur dazu da, meinen Erfahrungsschatz zu erweitern und meinen Spieltrieb zu befriedigen :built:

Die Messungen bei größeren Winkeln werden folgen. Die obigen Messungen dienen mir hauptsächlich zur Weichenabstimmung.
Da zählt für mich nur, was Richtung Hörplatz und Umgebung geschmissen wird. Das muss im Mittel linear.
Am konzeptabhängigen Abstrahlverhalten kann ich mit der Weiche sowieso nix mehr ändern, sondern muss dieses als gegeben hinnehmen (wobei ich hier kaum Sorge habe, die Messungen der unbeschalteten Chassis bei 90° sahen durch die Bank gut aus).

Wegen des Durchschnittswert gibt es mehrere Möglichkeiten. Meistens gibt es da aber Probleme mit der Phasenlage. Wenn diese bei der Addition/Mittelwertsbildung berücksichtigt wird, kann es bei sich ändernden Mikropositionen zu Fehlmessungen /-interpretationen kommen.
Ich werde da mal schauen, ob ich etwas verwertbares hinbekomme...

Die Nahfeldabhöre sind eine sehr gute Idee. :ok:
So komme ich meinem bevorzugten Kopfhörer-Sound sehr nahe und kompensiere dazu noch die zu erwartenden Schwächen im Maximalpegel. Mono macht´s derzeit aber noch keinen Sinn...

Gruß, Christoph

LIFU
27.07.2010, 20:29
Hoi Christoph

Mir ist bei guten Projekten ein gutes Finish sehr wichtig.
Bleiben die Teile doch meist recht lange im WZ.

Ich kann bei reinen Probeaufbauten gut mit MDF-roh leben.
Wenn die Vormessungen oder schon die Simus gutes erwarten lassen,plane ich die Oberfläche aber von Anfang an.

Meist ist das Problem,das man einen fertigen LS, hat aber kein Oberflächenkonzept.
Und die meisten nachträglichen Ideen, lassen sich dann aus allen möglichen Gründen nur schwer umsetzten.

Weiss man aber von Anfang an, wie die mal aussehen sollen, klappt die Umsetztung meist recht gut.

Wer mit Lackierungen oder Furnierungen nicht warm wird, sollte halt mal die Folierung in betracht ziehen.

Damit sind mit etwas Uebung absolut professionelle Ergebnisse möglich.:ok:
Aber Vorsicht, auch das hat seine Tücken.




Am konzeptabhängigen Abstrahlverhalten kann ich mit der Weiche sowieso nix mehr ändern, sondern muss dieses als gegeben hinnehmen (wobei ich hier kaum Sorge habe, die Messungen der unbeschalteten Chassis bei 90° sahen durch die Bank gut aus).


Das sehe ich auch so.:ok:
Trotzdem interressiert mich was bei der TMT/HT Trennfrequenzen über grössere Winkel passiert.
Ebenso die Unterschiede bei der TT/TMT-Trennung horizontal und vertikal. ;)



Wegen des Durchschnittswert gibt es mehrere Möglichkeiten. Meistens gibt es da aber Probleme mit der Phasenlage.
Das Problem lässt sich ausschallten,wenn man die Durchschnittsbildung in Exel macht.



Mono Testhören macht IMHO selten Sinn. :cool:


Schönen Abend

Gustav

Christoph Gebhard
08.08.2010, 23:32
Nabend,

kleine Wasserstandsmeldung:

Die oben in Post 41 gezeigten Messungen des ersten Weichentwurfs sind praktisch für die Tonne.
Während ich an der Weiche gearbeitet habe, ist mir aufgefallen, dass die Pegel der einzelnen Chassis und die Verläufe leicht schwankten.
Wie schon in einem anderen Thread von Alex vermutet, taugen die Federklemmen meines Weichenklemmbretts für die Massivdrähte der Weichenbauteilen nicht sonderlich. Man fängt sich immer wieder hohe Übergangswiderstände und Kontaktschwierigkeiten ein.
Der in Post 35 gezeigte Frequenzgang der Simulation liegt da wesentlich näher an der Realität.

Trotzdem habe ich im zweiten Weichenentwurf den MHT - auch auf Anraten meines Bruders (der mich in meiner Euphorie immer wieder gut einnordet) - etwas abgesenkt. Die Box klang im Messraum einfach zu hell und frisch.

Im Hörraum war das Klangbild aber tendenziell zu bauchig und voll, so dass ich mich wieder dem ersten Weichenentwurf (ohne Widerstände) annäherte.
Ich habe dabei den Center mono und alleine getestet und unzählige Quellen - vor allem mit Stimmen - probiert.

Störend war noch eine minimale Neigung S- und F-Laute und diverse helle Stimmen überzubetonen. Auch fehlte mir ein Hauch Luftigkeit.

Also bin ich dazu übergegangen, den kritischen Bereich zwischen 1,5 und 5kHz nicht mehr im Mittel ausgewogen abzustimmen, sondern darauf zu achten, dass es unter keinem Winkel irgendwelche Überhöhungen gibt und stattdessen Senken geduldet werden.
Energetisch habe ich so vielleicht eine kleine Senke in diesem Bereich, aber der Superhochton, der für die Luftigkeit verantwortlich ist, erhält mehr Gewicht und die unter diversen Sitzpositionen klanglich störenden schmalbandigen Überhöhungen werden entschärft.

Durch diese Maßnahme rutscht die Trennfrequenz auf ca. 3,5kHz.

Die Weichenbauteile sind bestellt, demnächst gibt`s auch wieder ein paar Bilder und Messungen...

Gruß, Christoph

hesinde2006
17.08.2010, 11:50
Hi Christoph,
könnstest du bitte noch die (Normal)preise für alle Cassis und Bauteile angeben ?!

Christoph Gebhard
17.08.2010, 12:09
Hallo Nik,

2x Aurasound NS3-193 je 22,50€ (bei Quint-Audio)
1x Omnes Audio CX3.0 39,95€
Weichenbauteile 30,85€
2x BR-Rohre je 1,35€ (alles bei Plus-Elektronik)
dazu kommt Terminal, Holz, Schrauben, Kabel und Bedämpfung.

Das macht pro Box ca. 125€, für`s ganze Set ca. 625€.

Tja, 3-Wege in fünffacher Ausführung ist selbst im Selbstbau nicht ganz billig ;)

Gruß, Christoph

Edit: Mit Listenpreisen wird`s auch nicht viel teurer, 5€ (für den Omnes Audio) und ca. 10€ (für die Bauteile) mehr, also 140€ bzw. 700€.

hesinde2006
17.08.2010, 12:40
Gegenüber Fertigboxen saubillig denk ich.

Christoph Gebhard
17.08.2010, 20:02
Hallo,

da die Weiche jetzt endgültig steht, hier mal die elektrischen Filterverläufe:

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2752

...und die dazu gehörigen Bauteilwerte:

12dB-Tiefpass: 1,5mH (in Reihe), 150µF (parallel)
12dB-Bandpass: 33µF und 1,0mH (in Reihe), 8,2µF und 3,9mH (parallel)
18dB-Hochpass: 3,3µF (in Reihe), 0,18mH (parallel), 5,6µF (in Reihe)

Gruß, Christoph

Christoph Gebhard
17.08.2010, 20:16
Hallo,

noch ne kleine Ergänzung: Wie man auch in der Simu sehen kann, kommen die Stehwellen im Bassgehäuse und BR-Rohr um 1000Hz trotz der Filterung noch leicht durch.
Diese sind übrigens auch in der Sprungantwort als verzögerte Reaktion zu sehen und verschwinden, wenn man das Messfenster etwas verkleinert. Der Frequenzverlauf nähert sich dann in diesem Bereich einer geraden Linie an ;)

Deswegen habe ich beschlossen im Tieftongehäuse noch etwas Noppenschaumstoff auf der Rückwand unterzubringen. Das dürfte im Tiefton keine Wirkung zeigen und die Stehwellen etwas mildern. Oder hat jemand eine andere/bessere Idee?

Gruß, Christoph

bee
17.08.2010, 21:00
Hallo Christoph,

vieleicht ist das ein wenig overdone, aber hier eine Idee, die Bedämpfung in etwa in Gehäusemitte zu bekommen:

Ein Streifen Polyesterwatte (blau) so lang, daß er ca. 2 Umdrehungen um einen Glas- oder Mineralwollkern (grün) machen kann.

Ein Zahnstocher als zusätzlicher Aufwickelschutz wenn Du magst.

Christoph Gebhard
17.08.2010, 21:31
Hi Bernd,

gute Idee.
Ich baue gerade die anderen vier Gehäuse und überlege, wie und wo ich die Weiche platziere. Die möchte ich während des Baus im Gehäuse unterbringen (kein Bock sie später durch die engen Chassis-Öffnungen zu friemeln).
Hier könnte man einen Spule oder Kondensator als "Wickel" zweckentfremden...:denk:

Gruß, Christoph

Eismann
17.08.2010, 23:08
Kommen wir zu den Auraosunds.
Die bei der Nahfeldmessung noch harmlos aussehenden Stehwellen im Gehäuse und im BR-Rohr zeigen sich im Fernfeld deutlich extremer.
Die Stehwelle im Gehäuse kommt auch mit verschlossenem Rohr deutlich durch.

Hi Christoph,
ich habe mal ein Testgehäuse mit einem ähnlichen Problem gehabt. Die Lösung war 5mm Dachpappe auf die Gehäuseinnenseiten (aufgebracht mit einem Heißlüfter). Dadurch verkleinert sich zwar das Volumen, es entstehen aber keinerlei Verluste für die Bassreflexwirkung.
Die Resonanzen wurden deutlich kleiner. Wenn es denn nicht doch Chassisresonanzen sind...

Gruß Eismann

Christoph Gebhard
18.08.2010, 08:35
Hallo Eismann,

nein, Chassisresonanzen kann man ausschließen. So schlecht kann ein 8cm-Chassis gar nicht konstruiert sein, dass es schon um 1kHz aufbricht :D
Der Aurasound arbeitet um 1kHz noch kolbenförmig und resoniert erst um 7kHz. Datenblatt NS3-193 (http://www.quint-audio.com/qaudio/files/ns3-193-8a.pdf)

Zu Dachpappe: Dachpappe ist doch nicht porös und kann meiner Einschätzung nach nur zur Dämpfung der Gehäusschwingungen und nicht zur Dämmung der Stehwellen eingesetzt werden.

Gruß, Christoph

Matthias
18.08.2010, 17:45
Hallo Christoph,


Zu Dachpappe: Dachpappe ist doch nicht porös und kann meiner Einschätzung nach nur zur Dämpfung der Gehäusschwingungen und nicht zur Dämmung der Stehwellen eingesetzt werden.




Zu Dachpappe: Dachpappe ist doch nicht porös und kann meiner Einschätzung nach nur zur Dämmung der Gehäusschwingungen und nicht zur Dämpfung der Stehwellen eingesetzt werden.



Gruß
Der Pedant!

;)

Christoph Gebhard
18.08.2010, 18:22
Hallo,

ich habe mal etwas mit der Dämpfung des Bass-Gehäuses experimentiert.
Der Einfachheit halber habe ich nur im Nahfeld am BR-Ausgang gemessen (das Chassis zeigte sich wesentlich undurchlässiger für den "Gehäusedreck").

Drei Stehwellen sind ohne Dämpfung deutlich zu erkennen (rote Kurve):
- um 805 Hz (zwischen Seitenwand und Mitteltongehäuse)
- um 980 Hz (zwischen Schall- und Rückwand)
- um 1300Hz (im BR-Rohr)

Dann habe ich einmal einen Streifen Fibsorb auf die komplette Rückwand gelegt (grün) und einmal die gleiche Menge zusammengerollt und mitten im Gehäuse platziert (türkis):
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2754
...und zwischen 500hz und 2kHz gespreizt:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2753
Die Dämpfung kostet in beiden Fällen etwas Pegel im Bereich der Abstimmfrequenz (etwas mehr Verlust auf der Rückwand), insgesamt aber wohl vernachlässigbar.

Die Stehwelle im Rohr ist natürlich am schwersten zu bekämpfen, da dort ja kein Material platziert werden darf. Hier wirkt die Dämpfung auf der Rückwand (vermutlich durch die örtliche Nähe) aber deutlich besser. Die Rolle mitten im Gehäuse bekämpft hingegen die Stehwellen im Gehäuse etwas besser, vor allem die um 1000Hz.
Insgesamt bekommt man die Stehwellen um 8-12dB im Pegel reduziert, was immerhin nur noch etwa einem Zehntel der Gesamtleistung entspricht und in Verbindung mit der Weiche 30dB Dämpfung garantiert.

@Matthias: Yup! Jeder erzählt es anders, man kommt ständig durcheinander ;)

Gruß, Christoph

Christoph Gebhard
18.08.2010, 19:10
Nachgereicht noch die Wirkung im Fernfeld mit (rot) und ohne (grün) bedämpfter Rückwand (ein Aurasound alleine ohne Weiche):
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2755

Gruß, Christoph

eltipo
18.08.2010, 20:01
Nachgereicht noch die Wirkung im Fernfeld mit (rot) und ohne (grün) bedämpfter Rückwand (ein Aurasound alleine ohne Weiche):

äh, unterschiedliche Glättung?!

Christoph Gebhard
18.08.2010, 20:28
äh, unterschiedliche Glättung?!

Nein! :D Beides ungesmootht. Sieht aber tatsächlich so aus ;)
Die kleinen Hübbelchen sind die Vielfachen der Stehwellen, die die Dämpfung komplett schluckt.
Smoothing würde z.B. die extreme Spitze bei 18kHz glätten. Die sieht aber bei beiden Messungen gleich aus.

Gruß, Christoph

bee
18.08.2010, 21:06
Ahhh, ohh, die Reflektion an der Rückwand geht schön durch's Rohr. :eek:
Eigentlich logisch, irgendwie....:doh:


An die Rückwand eine Lage was höherdichtes, z.B. ähnlich Bondum oder Damping10 oder '70er Teppichfliesen :D
Und in die Mitte auch noch eine kleine Rolle davon.
Um eine Spule wickeln ist ein guter Trick. :thumbup:

schrottie
18.08.2010, 21:26
Höchst interessant. Wollte ich nur mal anmerken. Weitermachen! :D

Eismann
18.08.2010, 22:32
Nachgereicht noch die Wirkung im Fernfeld mit (rot) und ohne (grün) bedämpfter Rückwand (ein Aurasound alleine ohne Weiche):

Na, dann hast Du die Welle mit Dämpfung schon gut unter Kontrolle.
Trotzdem nochmal zur Idee mit Dachpappe: bei einer stehenden Welle sind an der Wand immer die Druckmaxima. Kann es nicht sein, das ein wenig flexibler Belag (also Bitumen statt Holz) dem Druck stärker nach gibt? Und die Wellen schlechter reflektiert?
Gleichzeitig kommt dann der Dämmeffekt durch die hohe Masse und die Klebung zwischen Holz und Bitumen dazu. Der wirkt sich anders aus. Hier hast du natürlich recht.

Wenn ich nicht schon mal ein Experiment mit Fr35/8 in 3 l gemacht hätte, würde ich jetzt auch nicht so darauf rumreiten.

Die Jungs von HS haben im Mitteltongehäuse auch schon mal eine Fliese auf die Wand eingeklebt. (in der Trio). :denk:


Gruß Dietmar

Christoph Gebhard
19.08.2010, 09:45
Hallo,

@Bernd: Bist du dir sicher, dass die aggressivste Störung um 1300Hz eine Reflektion der Rückwand ist? Ich denke eher, dass das die Stehwelle im BR-Rohr ist (343m/s / (0,121m x 2) = 1417Hz).
Das Fibsorb (gepresste Polyesterwatte, ähnlich wie Bondum), was ich eingesetzt habe, ist schon sehr dicht. Bei meinen Messungen am langen Jupp stand es Basotect in den Absorbtionseigenschaften nicht nach.

Wir sollte auch die Kirche im Dorf lassen. Es geht hier wohl mehr um eine messtechnische Optimierung, immerhin dämpft die Weiche den Bereich schon um 20dB.
Ich habe gestern auch mal etwas gehört.
Der linke Aurasound ohne und der rechte mit Bedämpfung, beide ohne Weiche, also breitbandig eingesetzt. Dann habe ich immer zwischen den Beiden hin- und hergeschaltet.
Die Unterschiede waren selbst in dieser Konstellation ohne die Weichendämpfung eher gering. Der NS3-193 ohne Bedämpfung klang etwas glockig-heller, der mit Bedämpfung etwas runder. Ich traue mir nicht zu, dass mit Weiche und zugeschaltetem MHT-Bereich herauszuhören.


Kann es nicht sein, das ein wenig flexibler Belag (also Bitumen statt Holz) dem Druck stärker nach gibt? Und die Wellen schlechter reflektiert?
Entweder Reflektion oder Absorbtion -> Energierhaltungssatz. Absorbtion ist bei Dachpappe so gut wie ausgeschlossen, aber ich bin da auch nicht 100%ig sattelfest...
Das die Dachpappe die Dämmung verbessert und gerade im Mitteltonbereich Sinn ergibt, ist natürlich richtig.

Zum Thema Weiche: Ich wollte die Weiche eigentlich auf beide Bassgehäuse verteilen, um die Volumenreduktion gerecht zu verteilen.
Nun habe ich mir das Gesamtvolumen der Bauteile mal zusammengerechnet: 0,17 Liter, also etwa 5% von 3,5 Liter. Das dürfte keine entscheidene Rolle spielen. Also kommt die Weiche der Einfachheit halber in das Gehäuse, wo das Terminal steckt.
Das von mir bestellten Dynavox-Terminal bietet vier Streben an denen man eine Platine anschrauben kann.
Ich werde jetzt versuchen, eine Europlatine entsprechend zuzuschneiden und die Bauteile darauf unterzubringen (Stapeln ist nicht zu vermeiden ;) ).
Dann kann ich die Weiche sogar nachträglich ausbauen, ändern, verdrahten und anschließen :yahoo:
Fotos folgen...

Gruß, Christoph

Physical Lab
19.08.2010, 14:28
Hallo zusammen,

Ich hab mal ne kleine und recht grobe Simulation dazu gemacht, die den Sachverhalt klären sollte:

http://img43.imageshack.us/img43/8719/45783631.png (http://img43.imageshack.us/i/45783631.png/)

Die Hauptstörung kommt vom Rohr, was auch üblich und normal ist. Die kleinen Nebenpeaks entstehen durch das Gehäuse.
Trotz der groben Abschätzungen passt die Simulation recht gut.

Gruß

QAE

bee
19.08.2010, 14:33
Hallo Christoph,


ich kannte Fibsorb nicht und war gestern abend auch zu faul zum googlen. :o
Alte Leute halt..... :D
Die Längsresonanz des Rohres unterdrückst Du damit natürlich nicht direkt. Andererseits..... messen kann man's ja nur, weil die Reso in die Umgebung emitiert wird, an beiden Rohrenden. Wenn man also auf der Rohrinnenseite per Absorptionsmaterial in Rohrnähe ein wenig der Reso "absaugen" kann, sollte sich das doch eigentlich auch draußen bemerkbar machen.

Anyway, wie üblich hast Du halt mal wieder alles richtig gemacht. ;)

Christoph Gebhard
20.08.2010, 15:31
Hallöchen,

ich habe die neun Bauteile der kompletten 3-Wege-Weiche auf einer Fläche von 7cm x 9cm untergebracht :yahoo:

Basis ist eine zurecht geschnittene Europlatine, die per 3,0x16mm Schrauben am Dynavox-Terminal befestigt wird.
Die Platine dient aber nur als Träger, da die Bauteile wegen Platzmangel fast alle hochkant eingebaut werden müssen und so nur mit einem Beinchen in der Platine stecken. Alle Bauteile sind mit Heißkleber an der Platine und untereinander fixiert und verbunden. Die Sache ist erstaunlich stabil.
Die Bauteile habe ich so platziert, dass die Verdrahtung zu großen Teilen direkt zwischen den Bauteilen oder über kurzen Leitungsstücke realisiert werden kann.
Die Eingangsdrähtchen liegen - soweit möglich - unter der Platine am Terminal, die drei Ausgänge kann man oberhalb der Platine direkt an den Bauteilen abgreifen.

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2762
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2760
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2763
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2761

Gruß, Christoph

Matthias
20.08.2010, 15:51
Hochstapler!! :p

Nein im Ernst, gut gemacht.:thumbup:


Grüße
Matthias

Eismann
26.08.2010, 16:14
soviel Weiche auf so wenig Platz....das nenne ich Weichenkunst.
Klasse, Christoph!

Gruß Dietmar

Christoph Gebhard
06.09.2010, 11:23
Hallo,

da ich im Zuge der Jupp-Entwicklung das Messystem sowieso im Wohnzimmer stehen habe, habe ich den Center auch mal im Raum an seinem endgültigen Aufstellungsort auf den Zahn gefühlt.

Das hier ist die Mittlung aus 200 Messungen im Bereich des Sofas:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2824
Ich finde die Abstimmung ist äußerst gelungen. Die Senke um 200Hz dürfte die Bodenreflektion sein. Der Buckel um 50Hz ist die Längs-Stehwelle des Raumes. Der Abfall im Superhochton ist typisch für Messungen im Raum.

Gruß, Christoph

schrottie
06.09.2010, 21:12
Sieht ausgezeichnet aus. Ich muss sagen, dass es ein große Freude ist Deine Entwicklungen zu verfolgen. :)

Das im übrigens auch im allgemeinen für Dokus auch einiger anderer hier in letzter Zeit.

Christoph Gebhard
22.10.2010, 15:58
Hallo zusammen,

danke nochmal für die netten Worte :ok:

Kurze Wasserstandsmeldung: Die anderen vier Gehäuse und Schallwände sind fertig :dance:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=2948

Gruß, Christoph

ax3
22.10.2010, 20:55
Hallo zusammen,


Kurze Wasserstandsmeldung: Die anderen vier Gehäuse und Schallwände sind fertig :dance:


Gruß, Christoph

Hi Christoph,

das zieht sich. :D

Interessant dein Surround Konzept. Wirst Du die Weiche jeder Box auf die je unterschiedlich gemessenen Koax anpassen oder bist Du da großzügig?

Wenn es "richtiges" Heimkino sein soll, finde ich, dass ein Beamer Pflicht ist. Die sind mittlerweile in Full HD kaum teurer als eine 46 Zoll Kiste. Wenn Du das mit deinen guten Lautsprechern mal zuhause erlebt hast, wirst Du kaum wieder auf deinen LCD zurückkehren wollen.

Gruß

Uwe

eltipo
22.10.2010, 21:22
Wenn es "richtiges" Heimkino sein soll, finde ich, dass ein Beamer Pflicht ist. Die sind mittlerweile in Full HD kaum teurer als eine 46 Zoll Kiste.

Kann ich nur zustimmen, ich hab mich jahrelang auf meinen Plasma gefreut....nach 1 Woche wars zwar nett, aber Kinofeeling wollte nicht aufkommen, er hängt zwar anner Wand, aber ich hab nie wirklich Bock, nen Film zu schauen...is mir alles nich gross genug....*g*

Christoph Gebhard
23.10.2010, 08:00
Hallo Uwe,



Interessant dein Surround Konzept. Wirst Du die Weiche jeder Box auf die je unterschiedlich gemessenen Koax anpassen oder bist Du da großzügig?

Ich hatte vor, die Koaxe einzeln mit der entwickelten Weiche durchzumessen und die "unlineareren" kommen dann nach hinten. Ich werde euch auf dem Laufenden halten...


Wenn es "richtiges" Heimkino sein soll, finde ich, dass ein Beamer Pflicht ist. Die sind mittlerweile in Full HD kaum teurer als eine 46 Zoll Kiste. Wenn Du das mit deinen guten Lautsprechern mal zuhause erlebt hast, wirst Du kaum wieder auf deinen LCD zurückkehren wollen.


Kann ich nur zustimmen, ich hab mich jahrelang auf meinen Plasma gefreut....nach 1 Woche wars zwar nett, aber Kinofeeling wollte nicht aufkommen, er hängt zwar anner Wand, aber ich hab nie wirklich Bock, nen Film zu schauen...is mir alles nich gross genug....*g*

Das kann ich bestätigen. Auf dem alten Röhren 32er passte Ton und Bild schon nicht zusammen.
Der neue 46er ist im ersten Moment beeindruckend, aber spätestens nach einem Monat ist man der Meinung, dass man auch zum größeren Modell hätte greifen können :D

Aber so richtig Heimkino soll das ja auch gar nicht sein.
Ein ganz normales Wohnzimmer, wo gelebt, fern gesehen, der MSV auswärts begleitet und Kinofilme geschaut werden...

Gruß, Christoph

P.S. Der Center läuft jetzt ja schon seit einigen Wochen und ich bin sehr zufrieden. Er fällt eigentlich nie auf.
Man hat - unabhängig von der Quelle - nie das Verlangen tonal etwas zu ändern.
Man hat nie das Verlangen lauter machen zu müssen, weil`s zu mulmig klingt oder leiser machen zu müssen, weil man angeschrien wird.
Man hat nie das Verlangen, sich woanders hinzusetzen, um die volle Sprachverständlichkeit zu erlangen.
Das Ding spielt einfach. Ein größeres Lob kann man dem Lautsprecher für diesen Einsatzzweck nicht machen...

veloplex
23.10.2010, 08:57
Hallo

Eine tolle Entwicklung.gut dokumentiert und alles wirkt irgendwie ausgereift.
Ich habe mich allerdings schon mehrfach gefragt, warum eigentlich der coax ? Oder anders gefragt, haette man mit den Aras und einer kleinen Kalotte nicht (einfacher) zu aehnlich guten Ergebnissen kommen koennen? Wo genau liegen die Vorteile deines Konzeptes oder sahen wir, warum dieser Kompromiss?

Gruß christoph

ax3
23.10.2010, 12:00
... haette man mit den Aras und einer kleinen Kalotte nicht (einfacher) zu aehnlich guten Ergebnissen kommen koennen? Wo genau liegen die Vorteile deines Konzeptes oder sahen wir, warum dieser Kompromiss?

Gruß christoph

Hi,

den Kompromiss (und ist das nicht fast jeder Lautsprecher?) sehe ich nur in der von Christoph beschriebenen Anpassung an die gestalterischen Wünsche seiner Frau.

Innerhalb dieser Vorgaben, ist alles andere für mich kaum als Kompromiss auszumachen.

Es kann kaum eine bessere Wahl für Heimkino als einen Coax geben. Es ist für mich ein wesentlicher Baustein zu dem Empfinden, dass Christoph so beschrieb:

Der Center läuft jetzt ja schon seit einigen Wochen und ich bin sehr zufrieden. Er fällt eigentlich nie auf.
Man hat - unabhängig von der Quelle - nie das Verlangen tonal etwas zu ändern.
Man hat nie das Verlangen lauter machen zu müssen, weil`s zu mulmig klingt oder leiser machen zu müssen, weil man angeschrien wird.
Man hat nie das Verlangen, sich woanders hinzusetzen, um die volle Sprachverständlichkeit zu erlangen.
Das Ding spielt einfach.

Das deckt sich mit meinen Erfahrungen von gut abgestimmten Coaxialen. Den Versatz sonstiger Lautsprecher im "musikalischen" Bereich kann man in manchen Bewertungskriterien meiner Meinung nach kaum hoch genug ansetzen.
Eine solche Sprachverständlichkeit, ein solches Einrasten bzw. eine solch "richtige Wiedergabe" wirst Du insbesondere im Nahfeld sonst kaum erreichen können.

Aber, wie ihr wisst, bin ich ja ohnehin einer der Verfechter von Coax LS. :cool:

Die Wahl des Aurasound als Grundtonergänzung finde ich hier auch sehr schlüssig in das Gesamtkonzept eingebracht. Kann mir schon vorstellen, dass es "gut klingt".

Christoph Gebhard
23.10.2010, 16:55
Hallo Christoph,

die Wahl des Koax ist natürlich ein bisschen irrational und gesteuert von gewissen Emotionen ("haben-wollen").
Aber Uwe hat schon einen Vorteil genannt. So ein Koax klingt sehr homogen und ist extrem unkritisch was die Hörposition angeht.
Zudem kann ich den Lautsprecher liegenden und stehend betreiben. Das macht gerade beim Center aus ästhetischen Gründen schon Sinn.

Der Koax war auch "gesetzt", die Grundtöner kamen später. Inspiration war dieser Fertiglautsprecher (http://www.kef-audio.de/News_KEF_Homepage_2009/GP_AnzKHT_HeimkinoLay2.pdf).
Ich hatte schlußendlich aber - wohl berechtigte - Zweifel wegen der eingeschränkten Abbildungsbreite. Deswegen habe ich die Gehäuse doch getrennt.

Die Aurasounds machen übrigens einen tollen Job. Voraussetzung ist nur eine Wand im Rücken und - für hohe Pegel - einen Sub incl. Hochpassfilterung als Unterstützung.
Dann kann man das ohne Einschränkungen auch HiFi nennen ;)

Im Endeffekt habe ich dann ein Vier-Wege-System mit all seinen Vorteilen (schmale Übertragungsbereiche (max. 3 Oktaven pro Chassis), Chassis arbeiten fast ausschließlich kolbenförmig ohne Aufbrechen -> niedrige Intermodulationsverzerrungen, kaum Frequenzgangfehler, keine Einschnürung der Abstrahlung) und ohne die sonstigen Nachteile wie große Gehäuse, ausufernde Kosten oder die Gefahr von Inhomogenität.

Klingt doch überzeugend, oder? ;) :D

Gruß, Christoph

Christoph Gebhard
07.11.2010, 16:11
Hallöchen,

statt HMW war bei mir am Wochenende schleifen...
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3039

...und löten...
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3038

...angesagt.

Gruß, Christoph

P.S. So ein 3-Wege-Surround-Set in fünffacher Ausführung ist verdammt viel Arbeit :built:
Alleine für das Stapeln, Kleben und Verdrahten der Weichen habe ich ca. 4-5 Stunden gebraucht :eek:
Auch die Holzarbeiten potenzieren sich.

Aber wenigstens kann ich danach stolz behaupten, dass 22(!) Chassis/Schwingspulen am Klangerlebnis beteiligt sind :dance:

Christoph Gebhard
28.11.2010, 19:39
Ein paar Bilder:

Nach der zweiten Grundierung:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3138

Bedämpfung Mitteltongehäuse:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3139

Bassgehäuse durch die Terminalöffnung:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3140

Anschluß der Weiche:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3141

Center:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3142
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3143

Front rechts:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3144

Front links:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3145

Von der Couch:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3146

Entschuldigt die teilweise durchwachsene Qualität. Es ist nur ne Kompaktkamera und die Lichtverhältnisse waren nicht immer optimal.

Gruß, Christoph

Marcus.S
29.11.2010, 06:25
Hey, das hat doch viel Schönes, bleibt kompakt und unaufdringlich. Gefällts auch deiner Family? Aus der Ferne würd ich sagen, dass sich die Arbeit gelohnt hat.

Ich hab ja über was Ähnliches nachgedacht weil mir der Coax mir klanglich so gut gefällt. Ich bin nur nicht sicher, ob die kleinen Auras bei unserem Wohnzimmer reichen würden (das neue ist mit ca. 9*5m noch deutlich größer als das Alte in Essen) oder obs mehr Fläche sein muss.

Christoph Gebhard
29.11.2010, 11:16
Hallo zusammen,

danke.
Der Lack ist wirklich gut geworden. Er ist glatt wie ein Babypopo und man sieht jeden Fingerabdruck.
Natürlich gibt es an der einen oder anderen Stelle Macken, weil ich Lacknasen wegschleifen musste, etwas Staub in den Lack gefallen ist, das MDF beim Rundfräsen aufgebrochen ist, das Holz arbeitet und die Kanten durchkommen etc.
Aber solange man das vom Hörplatz nicht sieht, bin ich zufrieden.

Hier sind noch ein paar Bilder unter besseren Lichtverhältnissen auf dem Balkon (die Punkte sind vom derzeitigen Duisburger Niederschlag ;)):

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3156
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3155
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3154

Gruß, Christoph

Samyk
29.11.2010, 11:54
Ich muss ehrlich sagen, dass die Lautsprecher verdammt schick aussehen. Hut ab.

Das Einzige was ich vll. noch ändern würde, ist das weiße Sonofil gegen Schwarzes auszutauschen, oder ist die Dämmung nur wegen des Blitzes so gut zu sehen.

MfG,

Martin

ferryman
29.11.2010, 11:54
Hi Christoph,

magst Du was zum Lack an sich verraten, also welcher Lack, was darunter, wie aufgetragen?

Viele Grüße,
Julian

eltipo
29.11.2010, 12:13
Moin Christoph,


hast du die CX mit ner Schablone eingefräst, oder hattest du nen passenden Fräser mit dem richtigen Radius da?


ne Varijig habe ich, aber ich rätsel gerade wegen des Fräsers....

Christoph Gebhard
29.11.2010, 12:22
Hallo,

@Alex: :thumbup:

@Martin: Nein, das Sonofil sieht man normal nicht. Das kommt tatsächlich vom Blitz.
Dafür sind die Rohre viel zu schmal. Da muss man schon mit der Taschenlampe reinleuchten.

@Julian:

Ich bin wie folgt vorgegangen:

- Kanten bündig fräsen
- Kanten rund fräsen
- 40er Schliff Schwingschleifer
- gewässert
- 120er Schliff Schwingschleifer
- erste Grundierung mit der Rolle
- 120er Schliff Schwingschleifer, die runden Kanten mit der Hand
- zweite Grundierung mit der Dose (Dupli Color Grundierung)
- Handschliff mit dem Schleifschwamm
- endgültige Lackschicht (der Lack heisst Dupli Color Platinum (http://www.platinum-colors.com/de/home_flash.html))

Mit etwas mehr Sorgfalt und Geduld bekommt man bestimmt auch noch bessere Ergebnisse hin, aber ich hatte irgendwann die Schnauze voll und bin zufrieden ;)

@Markus: Ich habe die Koaxe aus der Hand eingefräst. Der Fräser ist für die Ecken klein genug.

Gruß, Christoph

Christoph Gebhard
02.12.2010, 21:22
Nabend,

kurze Wasserstandsmeldung:

Der Hörtest in Stereo verlief nicht ganz wie erhofft. Ich habe mehrere Aufstellungen (auch frei im Raum, Nahfeld, breit, angewinkelt, parallel etc.) probiert und immer blieb im Klangbild eine leichte Härte und Aggressivität, die mir im reinen Center-Einsatz nicht aufgefallen ist.

Heute habe ich dann angefangen, Messungen der fertigen Box durchzuführen. Hier bestätigten sich die Eindrücke aus dem Hörtest. Im Präsenzbereich um 5kHz machen alle drei fertigen Lautprecher etwas zu viel.
Den Grund kann ich im Nachhinein nicht festmachen. Die Weiche habe ich ja nicht nur in der Simu, sondern schlussendlich am realen Lautsprecher mit den gleichen Chassis abgestimmt. Toleranzen der Weichenbauteile? Einfluß der nachträglichen Fase? Verdrahtungsfehler? Oder habe ich mir einfach die falschen Werte notiert? Keine Ahnung!

Tatsache ist auf jeden Fall, dass der erste Serienkondensator vor dem Hochtöner von 3,9µF auf 3,3µF schrumpfen muss, damit die Geschichte messtechnisch (wieder?) linear läuft.
Ich vermute dann einfach mal, dass damit auch die Probleme im Hörtest größtenteils vom Tisch sind. Das werde ich noch überprüfen.

Messungen der Amplitude folgen dann in den nächsten Tagen.

Heute kann ich aber schon mal den Klirr präsentieren, der zwar mit der "alten" Weiche gemessen wurde, was aber auf die Ergebnisse einen vernachlässigbaren Einfluß haben dürfte:

Von 85dB bis 100dB (im Freifeld):
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3165
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3166
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3167
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3168

Gruß, Christoph

eltipo
02.12.2010, 21:53
Die Weiche habe ich ja nicht nur in der Simu, sondern schlussendlich am realen Lautsprecher mit den gleichen Chassis abgestimmt. Toleranzen der Weichenbauteile?

Hast du alle Chassis überprüft?


den Center gegengemessen?

Christoph Gebhard
06.12.2010, 23:42
Nabend,

hier mal ein paar Messungen der fertigen Box:

Frequenzgang unter 15° vertikal und 0° horizontal (der Winkel, unter dem die Weiche abgestimmt wurde):
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3203
Im Bassbereich wurde im Nahfeld gemessen. Der Buckel verschwindet im Raum weitestgehend.
Ansonsten ist der Verlauf sehr linear mit leichter Mittenbetonung und Grundtonsenke (Erfahrungswerte aus der Abstimmung als wandnaher Center).

Abstrahlverhalten unter 15° vertikal, 0-90° horizontal:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3192
Bei der Trennfrequenz um 3,5 kHz gibt es einen zarten Einbruch, ansonsten im Übernahmebereich aber tadellos.
"Obenrum" kleinere Unstetigkeiten, die aber in ihrer Ausprägung harmlos sind und bei anderen vertikalen Winkel an anderer Stelle liegen.

Abstrahlverhalten unter 0° vertikal, 0-90° horizontal:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3191
Direkt auf Achse gibt es die schon am Anfang des Threads thematisierten Welligkeiten durch die symmetrischen Unebenheiten, die die benachbarten Aurasounds verursachen.
Bis auf den Einbruch bei 3,5kHz und die Überhöhung bei 7,5kHz ist die Bündlung aber auch hier sauber und gleichmäßig.

Abstrahlverhalten unter 0° horizontal, 0-90° vertikal:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3193
Vertikal bündelt die lange Schallwand bis in den unteren Mittelton. Bei kleinen Winkel gibt es Unstetigkeiten durch die benachbarten Treiber, im Mittel ist die Energieabgabe aber ausgewogen. Auch und gerade unter großen Winkel ist der Frequenzgang ohne Sprungstellen linear und stetig (fallend).
Keine erkennbaren nachteiligen Einflüße der D´Appo-Anordung im Grundton.

Abstrahlverhalten unter 15° horizontal, 0-90° vertikal:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3194
Auch mit horizontal versetztem Mikro gilt das oben gesagte und es ändert sich nichts an den guten Ergebnissen (in dem Winkel soll mal einer einem "Nicht-Koax" messen ;) ).

Um nochmal die Abstimmung unter 15° vertikal zu rechtfertigen, hier diverse Winkel von 0-30° kreisförmig in alle(!) Richtungen:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3204
Die vereinzelten Welligkeiten im Hochton gleichen sich in der Summe aus. Die Energieabgabe in Richtung Hörplatz ist äußerst gleichmäßig.
Man kann den Lautsprecher in praktisch jeder Position abhören, ob liegend, stehend, über oder unter dem Fernseher, rechts oder links, angewinkelt oder parallel, vollkommen egal.
Man muss keine Verfärbungen fürchten.

Gleich geht`s weiter...

Christoph Gebhard
07.12.2010, 00:25
Moin,

weiter geht`s mit dem Ausschwingverhalten:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3195
Um 1,5kHz eine kleine Störung des CX 3.0, ansonsten fehlerfrei.

Impedanzverlauf:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3200
Eine Wechselwirkung zwischen dem Tiefpass und den parallel geschalteten NS3-193 lässt die Impedanz zwischen 200 und 300Hz auf ca. 2 Ohm sinken.
Die Abstimmfrequenz liegt knapp unter 70Hz. Da Impedanzminimum ist schön tief, Lohn der sorgfältigen Abdichtung der NS3-193.
Die flacheren Impedanzmaxima (im Vergleich zur Messung in Post 32) kommen von der eingebauten Weiche, die eins der beiden Volumen und damit dem Impedanzverlauf eines Auras geringfügig ändert.
Somit liegen die Maxima nicht mehr 100%ig an der gleichen Stelle und addieren sich auch nicht mehr ideal.

Sprungantwort:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3201
Zuerst kommt der Hochtonimplus, dann der Mitteltöner. Die Tieftöner sind verpolt. Das ist der breite Impuls nach unten.

Gruppenlaufzeit im Vergleich zu einem Koax mit aufgesetztem Hochtöner (rot):
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3196
Im Bereich der Übergangsfrequenz bei 3,5kHz ist (fast) kein Sprung in der Gruppenlaufzeit festzustellen, während der Tiefenversatz beim aufgesetzen Hochtöner messtechnisch deutlich nachzuweisen ist.
Im unteren Mittelton steigt die Gruppenlaufzeit wegen des dritten Weges. Hier ist das Ohr aber weitaus unempfindlicher.

Christoph Gebhard
07.12.2010, 00:48
Die guten Ergebnisse des Klirr finden ihre Fortführung auch in den IMD-Messungen:

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3197
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3198
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3199

Bei kleinen Pegel gehen die IM-Verzerrungen fast in den Umgebungsgeräuschen unter. Nur der Hochtöner hat "untenrum" leicht erhöhte Verzerrungen, mit knapp über 0,1% aber auf unhörbarem Niveau.
Bei mittleren Pegel fällt vor allem der IMD-arme Mittelton auf. Alle Spitzen liegen unter 0,3%. Aber auch die Grundtöner und der Hochtöner bleiben deutlich unter 1%.
Bei hohen Pegel (die Aurasounds machen mehrere Millimeter Hub) ist nur der IMD im Bass- und Grundtonbereich leicht höher, aber immer noch sehr gering.
Ansonsten ist der Verlauf sehr gleichmäßig und gutmütig. Koax-bedingte Störungen oder Dopplereffekte sind nicht auszumachen.

Wie immer schneiden 3-Wege-Lautsprecher in dieser Diziplin sehr gut ab. Obwohl alle vier Chassis über sehr wenig Membranfläche verfügen (und dementsprechend viel "huben" müssen) liegen die IMD-Werte unter den Werten von gestandenen 2-Wegern. Die Cordon oder Woody mit 17er Tieftöner sind im IMD z.B. deutlich schlechter.

Gruß, Christoph

DemonCleaner
08.12.2010, 19:36
hi christoph,

nochmals danke für die extensive dokumentation.

kannste vielleicht beim interpretieren der IMDmessung etwas nachhelfen. sieht man ja nicht all zu oft. kenn die eigentlich nur in der form von mark Ks seite.
sind die vielen hohen peaks simultane anregerfrequenzen, oder wie ist das zu lesen? :confused:

Christoph Gebhard
08.12.2010, 22:47
Hallo,

die Peaks im 1/3 Okt-Abstand sind die Anregungsfrequenzen. Die Spitzen dazwischen sind die Intermodulationsverzerrungen. Ein idealer Lautsprecher würde nur die Peaks wiedergeben.

Die Klirrwerte sind genauso zu lesen wie "normale" Klirrmessungen. 10dB unter Anregungspegel sind 30%, 20dB sind 10%, 30dB sind 3%, 40dB sind 1% usw.
Die Hörschwelle sollte grob zwischen 0,3% und 1% liegen.

Leider gibt es zum Thema IMD noch keinen festen Standard. Auch ich bin in dem Thema in vielerlei Hinsicht unsicher.
Ich bin aber davon überzeugt, dass im IMD mehr Aussagekraft als in den Klirrmessungen steckt und IMD sehr viel über den "Klang" aussagt.
Wir hören ja alle mir komplexen Signalen Musik und nicht mit Sinustönen. Die Ergebnisse decken sich auch sehr gut mit meinen Hörerfahrungen.

Mit absoluten Wertungen halte ich mich zurück. Meine Messungen dienen nur dazu, (eigene) Erfahrungen in dem Thema zu sammeln und vielleicht den einen oder anderen dafür zu sensibilisieren bzw. zu interessieren.
Richtig aussagekräftig wird es erst, wenn auf breiter Front gemessen wird.

Gruß, Christoph

P.S. Klein & Hummel haben auf ihrer Seite auch eine Multitone-IMD-Messung veröffentlicht (unter Measurements): http://www.neumann-kh-line.com/neumann-kh/home_en.nsf/root/prof-monitoring_studio-monitors_midfield-monitors_O410#

DemonCleaner
09.12.2010, 08:37
ok soweit verstanden. danke.

das modell geht dann aber fälschlicherweise von einer linearen dämpfung der oberwellen aus? demnach müsste ja das erregeersinal, was eine oktave höher liegt, mit jeweils -3db angeregt werden?

Christoph Gebhard
09.12.2010, 15:37
Das wiederrum verstehe ich nicht...:rolleyes:

DemonCleaner
13.12.2010, 16:06
ich glaub ich hatte den morgen etwas zuviel kaffee drinne.
wollt eigentlich nur sagen, dass man bei anregung einer grundwelle von 100hz auch nen oberton-anteil bei der 200hz-anregung bekommt. hatte gedacht, dass das irgendwie im IMD-erzeugersignal berücksichtig wird (frag mich nicht wie ich auf die -3db gekommen bin). wenn dem so wäre, hätte man beim verbinden der erregerpeaks eigentlich näherungsweise den frequenzgang vom lautsprecher bekommen müssen.

hab grad mal in arta gestestet: die dämpfung zum ersten oberton ist doch ziemlich groß (irgendwas um 30db). da spielt das wohl keine rolle.


tut auch nix zur sache...

Christoph Gebhard
27.12.2010, 22:48
Hallo,

wie in Post 75 versprochen, kommt hier ein Statement zur Serienkonstanz.

Die Impedanzverläufe - speziell im Bereich der Resonanzfrequenz - der unbeschalteten CX3.0 und die optische Sichtung ließen Schlimmes befürchten, im Endeffekt ist es dann aber doch halb so wild. Durch die steile Filterung haben die extremen Unterschiede im Bereich der Resonanzfrequenzen keinen Einfluß mehr.

Hier sind die Verläufe aller fünf Exemplare (die Rears sind mittlerweile auch fertig, Fotos folgen):
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3258
...und zur besseren Übersichtlichkeit stark gespreizt:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3255
Die Schwankungsbreite liegt bei +/- 0,5dB. Im Superhochton gibt es die größten Abweichungen. Dort können zwei Exemplare im schlimmsten Fall auch mal etwas mehr als 1db auseinander liegen, was vielleicht nicht High End, aber für meine Ansprüche immer noch aureichend ist ;)

"Untenrum" sind die schwarzen Aurasounds einen Tick leiser. Sie kommen aus einer älteren Serien und sind zudem schon eingeschwungen. Diese Unterschiede sieht man auch am Impedanzverlauf (lila und gelb sind "schwarz"):
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3256

Akustisch hat das aber einen vernachlässigbaren Einfluß wie der Vergleich der Messungen mit Bass (1/6Okt geglättet, freistehend im Raum) zeigt:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3257

Ansonsten bin ich mit meiner Arbeit aber sehr zufrieden. Ich habe beim Weichenlöten und beim Gehäusebau wohl keine groben Fehler gemacht :cool: :D

Gruß, Christoph

Christoph Gebhard
29.12.2010, 16:01
Mahlzeit,

zum Abschluß des Jahres gibt es auch von diesem Projekt ein paar abschließende Bilder des fertigen Fünfer-Sets:

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3270
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3271
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=3269

Schönen Gruß, Christoph

Tomacar
29.12.2010, 18:38
Hallo Christoph,

sehr schick, tolles Projekt!
Ich überlege ernsthaft einen solchen Center anzuschaffen,
-4 bis -5dB gegenüber Front links ist schon heftig, da leidet die Räumlichkeit ernorm drunter...
Wird nur schwierig nach jahrelanger Abstinenz die bessere Hälfte davon zu überzeugen. Das nächste Problem ist dann die möglichst dezente Halterung über dem Flachbild...

Alternativ könnten wir auch einfach die Plätze tauschen,
dann müsste ich aber quer statt längs liegen - auch blöd.. :(

Ein Fall für die guten Vorsätze im kommenden Jahr. :)

Scooter
09.04.2011, 01:31
Hallo Christoph,

ich trage mich mit dem Plan eines Nachbaus (Stereo für's Kinderzimmer) Deshalb die Frage: Ist die Weiche so geblieben? Also die Version aus Post #49 mit dem 3.3µ-Mod aus Post #89?

Vielen Dank für das schöne Projekt!

Alexander

Christoph Gebhard
09.04.2011, 08:27
Hallo Alexander,

die Weiche ist aktuell.

Hier ist noch der Bauplan (freundlicherweise angefertigt von Nico von Quint Audio):

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=4264

Die höher auflösende PDF-Version kann ich - falls gewünscht - per E-Mail zuschicken...

Gruß, Christoph

Scooter
10.04.2011, 00:32
Danke für die schnelle Antwort. Genaue Zeichnung brauch ich nicht, ich muß sowieso an den Abmessungen ein bischen drehen (Höhe gegen Tiefe tauschen).

Alexander

crestfallen
14.12.2014, 19:21
Hallo Christoph,

krame den hier grad hervor, weil ich nen HK Sub mit dem W69 plane und über den Faden hier gestolpert bin. Was für ein Reflexrohr hast du denn in deinem 70l-Gehäuse? Wollte auch so eins mit etwas anderen Abmaßen bauen, damit ich es als Ständer für die Frontsatelliten nutzen kann. Hast du Noppenschaumstoff oder ähnliches drin oder sind die Kisten leer?

crestfallen

Christoph Gebhard
15.12.2014, 00:53
Nabend,

eingebaut ist ein HP100 von Intertechnik in voller Länge. Dämpfungsmaterial ist nicht drin.

Gruß, Christoph

Christoph Gebhard
24.01.2018, 17:26
Hallöchen,

ich hole den Thread nochmal hoch....

Zum einen hat mich ein Nachbauer vor ein paar Wochen nach dem Weichenschaltbild gefragt. Den habe ich ihm per PN geschickt, möchte die Gelegenheit aber nutzen, den Plan auch hier im Thread zu veröffentlichen:

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=32568


Zum anderen habe ich mir einen neuen Sub gebaut. Der alte Sub mit zwei W69 war mir zu groß und wir haben ihn praktisch nie ausgefahren, da wir selbst Filme immer knapp über Zimmerlautstärke hören (ok, aufgrund des großen Dynamikspielraums im Heimkino wurde es bei Explosionen und Co auch schon mal lauter, aber der Sub war trotzdem unterfordet).

Also habe ich einen kompakteren Sub gebaut, den ich hinter das Sofa schieben kann und der trotzdem tiefer geht. Konkret ein Reckhorn D165 in ~15 Liter mit Passivmembran. Die von mir gemessenen TSP:

fs 25,7 Hz
Qes 0,242
Qms 4,42
Vas 21,23

Als Ansteuerung habe ich das Submodul eines - im Busch gefundenen (kein Scherz!) - Magnat-Sub verbaut. Dieses Modul hatte einen fest eingebauten Subsonic, der mir den Übertragungsbereich unnötig begrenzt hätte. Deswegen hat mein Bruder die Weiche kurzerhand überbrückt. Hier ein paar Bilder vom Messaufbau:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=32962

...und von der Änderung:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=32966

Ergebnis:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=32961
rot: Eingangssignal, lila: Endstufen-Eingang vor Mod, blau: Ausgang erste OP-Stufe, grün: Ausgang zweite OP-Stufe, orange: Ausgang Endstufe nach Mod

Hier ein Bild vom Bau:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=32960
Zu sehen sind die zwei Versteifungen, die auch die Seiten des Modul-Gehäuses (oben bzw. hinten) darstellen.

Fertig Aktivseite:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=32964

Passivseite:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=32963

Passivmembran von hinten:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=32965

Um auf die erforderliche Abstimmfrequenz zu kommen sind die ganze Staubschutzkalotte und die Schwingspule kompett mit Heißkleber gefüllt (fast fünf Sticks), dazu kommt noch der aufgesetzte Metallring. Das Membrangewicht hat sich so um Vielfaches (vier oder fünf?) auf über 100 g erhöht. Deswegen habe ich auch auf den Ton-Feile-Pimp der Zentrierspinne verzichtet. Ich hatte die Befürchtung, dass die Membran zu stark durchhängt.

Dementsprechend sind die Verluste auch höher als es die AJ-Horn-Simulation für diese Abstimmfrequenz vorraussagt. Ein Rohr wäre bei Abstimmfrequenz knapp über 30Hz in 15 Liter aber viel zu eng oder lang geworden (was nicht nur die Verluste, sondern auch die Nebengeräusche erhöht hätte). Deswegen war die PM-Lösung alternativlos.

Ergebnis (über das Modul gemessen):
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=32954
Ich habe auf Dämpfungsmaterial verzichtet weswegen die Längsstehwelle bei 200Hz deutlich zu erkennen ist. Der Sub wird aber nur bis 80Hz betrieben.
Eine untere Grenzfrequenz von fast 30 Hz und vollen Pegel bis 33 Hz sind für einen 17er in 15 Liter beeindruckend. Noch beeindruckender ist aber, dass die Töne selbst bei Maximalhub wirklich überraschend nebengeräuschfrei wiedergegeben werden. Die Membran zerrt so stark am Gehäuse, dass dieses fast zu Tanzen beginnt.

In der Praxis ist der Bass tatsächlich spürbar tiefer als bei den W69 und klingt auch "größer". Man meint wirklich einen potenteren Sub zu hören. Zudem ist der Bass trotz der tiefen Grenzfrequenz ausreichend präzise und knackig und keinesfalls dröhnig oder lahm. Die Limits merkt man nur beim Pegeln. Und diese Limits kommen - trotz 8 mm X-Max - doch recht schnell. Hier sind einfach die Grenzen der Physik erreicht.

Trügerisch an der ganzen Sache ist die Tatsache, dass der Sub bis kurz vor Ende so klingt, als wenn er noch Reserven hat. Man nimmt keine Kompression oder Klirr oder Nebengeräusche wahr. Wenn man einen Blick auf die Membran wirft, erschrickt man aufgrund des Hubes. Die Membran scheint fast aus dem Gehäuse zu springen. Wenn man dann noch eine Schippe drauf packt, legt sich die Sicke der Aktivmembran in Falten und fängt an zu "knallen". Dieser Punkt kommt sehr abrupt. Die Passivmembran habe ich noch nicht ins Limit bekommen.

Für meinen Anwendungsbereich ist der Pegel trotzdem ausreichend. Als PC-Sub sicher auch. Für richtiges HiFi ist der Maximalpegel aber zu leise.

Gruß, Christoph

Sepp
24.01.2018, 19:23
Hallo,

ich finde auch das der Reckhorn D165 für den Preis ein super Chassis ist.
Als HK Sub im WZ habe ich 4 St. davon in 30 Liter Closed verbaut.
Da das Teil vor der Wand steht habe ich den "Gewinn" gleich mitgenommen und den Rest aktiv entzerrt.
Hubt ohne Nebengeräusche und ist für deutlich mehr als Zimmerlautstärke mehr als ausreichend.

http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=1585&pictureid=32976

Grüße
Dirk

Matthias Gebhard
25.01.2018, 15:47
Hallo zusammen,

noch ein paar erklärende Worte meinerseits:



Als Ansteuerung habe ich das Submodul eines - im Busch gefundenen (kein Scherz!) - Magnat-Sub verbaut. Dieses Modul hatte einen fest eingebauten Subsonic, der mir den Übertragungsbereich unnötig begrenzt hätte. Deswegen hat mein Bruder die Weiche kurzerhand überbrückt. Hier ein paar Bilder vom Messaufbau:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=32962

...und von der Änderung:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=32966

Ergebnis:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=189&pictureid=32961
rot: Eingangssignal, lila: Endstufen-Eingang vor Mod, blau: Ausgang erste OP-Stufe, grün: Ausgang zweite OP-Stufe, orange: Ausgang Endstufe nach Mod

Die erste OP-Stufe summiert beide Stereokanäle zu einem Monosignal. Ich habe für die Messungen beide Clio-Ausgänge und beide Eingänge des Moduls genommen, daher der Pegelsprung zwischen rot und blau.

Die zweite OP-Stufe ist, wenn man so will, die erste OP-Stufe die einen Teil der Spannungsverstärkung übernimmt. Hinter dieser Stufe kommt die Subsonic-Stufe und dahinter der Rest (der mich nicht mehr interessierte :cool:).

Der "Pimp" besteht also nur daraus den Endstufeneingang (das braun-weiße-Kabel) an den Ausgang der zweite OP-Sufe zu löten. Das was die Endstufen (ein TDA7294) aus dem "grünen" Signal macht, sieht man in der orangenen Kurve. Also in erster Linie eine ordentliche Spannungsverstärkung, eine (bei der Messung) unsichtbare Impedanzwandlung und ein bisschen Hochpassverhalten durch den Eingangskoppelkondensator.

Schönen Gruß
Matthias

Holger100
28.01.2018, 18:04
Hallo Christoph

ich bin der Nachbauer und möchte mich hier kurz für die Unterstützung bedanken. Ich habe einen Center gesucht, der nicht zu groß ist und wurde hier fündig. Der Selbstbau hatte einmal wieder Spass gemacht. Die Box ist mitlerweile fertig und wird jetzt in mein System integriert. Da er auf dem Lowboard liegen müsste, hoffe ich, dass der Klang dann auch passt. Den Rest muss dann mein Yamaha Receiver übernehmen.

Danke nochmals:thumbup: