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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frequenzgang SB15SFCR39-8



wolfgang520
24.02.2019, 08:40
Hallo,
da nur wenige Hersteller ovale Chassis herstellen, besteht kaum eine Vergleichsmöglichkeit. Aufgrund der zweifelsfreien Vorteile dieser Chassis, habe ich ein 5x8 Zoll Chassis von SB Acoustics für ein Projekt ausgewählt.
Allerdings ist der Frequenzgang dieses Chassis schon etwas gewöhnungsbedürftig. Meine Nahfeldmessung ergab einen deutlichen Buckel ab 150 Hz. Nun steht für mich die Frage, ob dies auf die Bauart zurück geführt werden kann, oder eventuell andere Ursachen hier eine Rolle spielen. Wenn jemand bereits Erfahrungen mit den ovalen Chassis gesammelt hat, wäre ich für Hinweise sehr dankbar.

Nun zu den Messbedingungen:


Nahfeldmessung, ca. 1 cm vor der Membran,
Einbau des Chassis in ein 30 Liter geschlossenes Gehäuse,
Füllung mit Visaton Polyesterwatte, 1,5 Beutel,
eine stehende Welle liegt bei 150 Hz im Gehäuse, diese ist im Impedanzschrieb kaum sichtbar.

Da es sich um eine Nahfeldmessung handelt, schließe ich den Einfluss des Baffle Step in dieser Größenordnung aus.

Gruß
Wolfgang4794747946

Olaf_HH
24.02.2019, 08:46
Hast Du denn auch Messungen in grösserer Entfernung gemacht, was passiert da ?
Beim Hersteller scheint in dessen Messung nix davon zu sehen zu sein ?
http://www.sbacoustics.com/index.php/products/midwoofers/sfcr/5-x-8-sb15sfcr39-8/

wilbur11
24.02.2019, 08:54
Hallo,

Aufgrund der zweifelsfreien Vorteile dieser Chassis,
Gruß
Wolfgang

Guten Morgen,

ich kenne mich noch nicht so sehr gut aus; bitte erkläre mir die Vorteile eines nicht-runden Chassis. - Ich dachte immer, die Mechanik sei schwieriger in den Griff zu bekommen (Einflüsse der Sicke, Partitialschwingungen der Membran, ungleichmässige Bewegungen)

Azrael
24.02.2019, 09:09
Naja, ich finde das im Impedanzschrieb schon recht deutlich, die Störung ist nur auch ziemlich, wie soll ich sagen, breit. Ich kenne das eher als einzelne "Pickel" im Impedanzgang.

Ich finde das Chassis übrigens auch recht interessant und bin gespannt, was es über es noch zu lesen gibt. :)

Viele Grüße,
Michael

wolfgang520
24.02.2019, 09:27
Hast Du denn auch Messungen in grösserer Entfernung gemacht, was passiert da ?
Beim Hersteller scheint in dessen Messung nix davon zu sehen zu sein ?
http://www.sbacoustics.com/index.php/products/midwoofers/sfcr/5-x-8-sb15sfcr39-8/

Hallo Olaf,
die Herstellermessung hat eine Senke bei 50 Hz und einen kleinen Hügel bei 150 Hz. Die Messung aus größerer Entfernung ist bedingt durch das Gate bei 300 Hz am Ende und zeigt diesen Fall nicht an.
47948
Gruß
Wolfgang

wolfgang520
24.02.2019, 09:35
Guten Morgen,

ich kenne mich noch nicht so sehr gut aus; bitte erkläre mir die Vorteile eines nicht-runden Chassis. - Ich dachte immer, die Mechanik sei schwieriger in den Griff zu bekommen (Einflüsse der Sicke, Partitialschwingungen der Membran, ungleichmässige Bewegungen)

Durch die ovale Bauform sind sehr schmale Gehäuse möglich. Außerdem ist das Abstrahlverhalten horizontal breiter als vertikal, dadurch werden Reflexionen an Boden und Decke geringer.

Gruß
Wolfgang

wilbur11
24.02.2019, 09:40
Durch die ovale Bauform sind sehr schmale Gehäuse möglich. Außerdem ist das Abstrahlverhalten horizontal breiter als vertikal, dadurch werden Reflexionen an Boden und Decke geringer.

Gruß
Wolfgang

Aber was ist mit den Nachteilen?
Macht sich bei einem Chassis der Unterschied im Abstrahlverhalten deutlich bemekrbar? - Ich dachte immer, dazu bräuchte es lange "Schallzeilen"?

Und schmale vs. breite Gehäuse, das ist glaube ich wie Schalke vs BVB - ein Glaubenskrieg :)

wolfgang520
24.02.2019, 09:51
Naja, ich finde das im Impedanzschrieb schon recht deutlich, die Störung ist nur auch ziemlich, wie soll ich sagen, breit. Ich kenne das eher als einzelne "Pickel" im Impedanzgang.

Ich finde das Chassis übrigens auch recht interessant und bin gespannt, was es über es noch zu lesen gibt. :)

Viele Grüße,
Michael

Hallo Michael,
ich hatte zuerst beim 30 Liter Gehäuse für 20 Liter Visaton Polyesterwatte eingebracht. Der Berg im Impedanzschrieb war extrem hoch. Natürlich spielt die Gehäuseform eine Rolle. Das Gehäuse ist schmal gebaut und innen 1,15 m hoch. Jetzt habe ich für 40 Liter Volumen Watte eingebracht. Viel mehr geht kaum noch, da ich ansonsten den Tiefton völlig töte.
Ich glaube allerdings nicht, dass die stehende Welle die Ursache für den Berg im Frequenzgang ist. Obwohl ich mit der Watte variiert habe, hat sich am Berg im Frequenzgang nichts geändert.
Entweder es ist eine Exemplarstreuung oder generell durch die Bauart bedingt. Könnte es sein, dass durch die Bauform eine Überlagerung des Schalls der an verschiedenen Stellen der Membran abgestrahlt wird erfolgt. Die herstellerseitig gemessene Senke bei 50 Hz ist auch nicht zu erklären.


Ich sehe es schon kommen, irgendwann muss ich eine Messung an der Schallwand durchführen.

Gruß
Wolfgang

wolfgang520
24.02.2019, 10:01
Aber was ist mit den Nachteilen?
Macht sich bei einem Chassis der Unterschied im Abstrahlverhalten deutlich bemekrbar? - Ich dachte immer, dazu bräuchte es lange "Schallzeilen"?

Und schmale vs. breite Gehäuse, das ist glaube ich wie Schalke vs BVB - ein Glaubenskrieg :)

Hallo Willi,
der Nachteil liegt im Preis. Die Vorteile wurden nicht nur bei SB Acoustic erkannt, sondern auch bei Tang Band und Scan Speak. Ich vergaß zu erwähnen, dass die Hersteller so auch das Verzerrungsverhalten günstig beeinflussen wollen. Membranresonanzen werden geringer, da der Abstand zur Sicke unterschiedlich ist.

Noch mal zum Preis. Scan Speak verkauft den 21WE/4542T00 für 970,-€. Den würde niemand kaufen, wenn keine Vorteile erhofft würden.

Gruß
Wolfgang

ZwackHKH
24.02.2019, 10:07
Servus Wolfgang,

Hast Du schon eine Impedanzmessung im nicht eingebauten Zustand durchgeführt? Hier könnte man die Unterschiede sehr gut erkennen, im Vergleich zum eingebauten Zustand.
Hast Du auch schon Impedanzmessungen im Gehäuse durchgeführt, ohne Dämmmaterial. Also im leeren Gehäuse?

Hast Du schon eine "Frequenzmessung" im nicht eingebauten Zustand durchgeführt? Wegen Schallauslöschung vielleicht doch nicht so Sinnvoll, vorallem bei den 150Hz.

Gruß Heinz

wolfgang520
24.02.2019, 10:20
Hallo Heinz,
wie ich bereits schrieb habe ich Impedanzmessungen im Gehäuse mit unterschiedlichen Mengen an Dämmmaterial durchgeführt. Man erkennt dabei nur die Stärke der stehenden Welle. Diese kann jedoch nicht die Ursache für den breiten Berg im Frequenzgang sein. Wir kommen der Sache nur näher, wenn wir uns erklären können, wieso dieses Chassis bei der Herstellermessung eine Tiefe Senke bei 50 Hz hat. So etwas habe ich bisher noch nicht gesehen.

Gruß
Wolfgang

ente
24.02.2019, 12:02
Hallo Wolfgang,

die 50 Hz Senke ist bei vielen SB-Treibern zu sehen. Das würde ich der Messumgebung zuschreiben.

Gruss
Heinrich

Gaga
24.02.2019, 12:32
Moin zusammen,

vielen Dank für die Messungen. Ich habe das Chassis ebenfalls vor ner Weile bestellt (eben wegen der ovalen Form), sollte nächste Woche da sein. Ich kann dann auch Messungen machen und die hier einstellen...

Gruß,
Christoph

PS: Den fallenden Frequenzgang, den Wolfgang gemessen hat, simuliert auch VituixCAD mit den Hersteller TSPs....

wolfgang520
24.02.2019, 12:49
Hallo,
ich wollte mal den Einfluss der Messentfernung sehen und dazu habe ich 3 Messungen in unterschiedlichen Entfernungen durchgeführt:
rt-0,2 m
gn-0,1 m
ge-0,01 m

Ein wesentlicher Unterschied war nicht zu erkennen.
47949

Gruß
Wolfgang

Christoph Gebhard
24.02.2019, 18:14
Hallo Wolfgang,

ich vermute der sich ergebende Frequenzgang ist eine Mischung aus Aufbuckeln durch die hohe Schwingspuleninduktivität und Stehwelle im Gehäuse. Stopf das Gehäuse mal komplett mit effektivem Material dicht. Polyesterwatte beeindruckt solche Stehwellen kaum.

Gruß, Christoph

wolfgang520
24.02.2019, 19:16
Hallo Christoph,
die Stehwelle als Ursache war für mich ebenfalls die erste Überlegung. Bereits jetzt habe ich fast doppelt soviel Polyesterwatte eingefügt als von Visaton empfohlen. Mit dichterem Material habe ich jedoch schlechte Erfahrungen gemacht. Ich hatte bei einem anderem Projekt das Gehäuse bis zu einem Drittel Höhe mit Muhwolle gefüllt. Der Frequenzgang verschlechterte sich in der Art, als ob das Gehäuse an Volumen verloren hatte.
Natürlich könnte ich um das Chassis noch etwas Twaron legen. Davon benötigt man wesentlich weniger um gleiche Erfolge wie mit Polyesterwatte zu erzielen.
Was mich allerdings ein wenig wundert ist die Breite der Erhöhung. Nach meiner Vorstellung sollte bei einer Stehwelle der Balken nicht so breit sein.
Wenn ich mir die Stehwellen bei den Raummoden ansehe, dann habe ich meist eine Senke, der ein Hügel folgt. Senke und Hügel sollten nach meinem Verständnis in etwa gleich breit sein. Kannst Du das bestätigen oder hast Du andere Erfahrungen.

Gruß
Wolfgang

tim1999de
24.02.2019, 19:34
Hallo Wolfgang,

wenn Du den Treiber am einen Ende Deines 1,15 m langen Rohres eingebaut hast und dann mit Polyesterwatte versuchst, das Problem zu bekämpfen, dann sehe ich da total schwarz.

1. Es ist richtig, dass die Watte in der beschriebenen Menge mehr dämpft, aber das hast Du ja auch so gemessen.
2. Es ist aber auch richtig, dass die Watte eingebaut werden soll, um Mitteltonstörungen zu beseitigen. In diesem Frequenzbereich kann diese gut Schall absorbieren, im Tiefton nur wenig.

Wenn Du einen Lamda viertel Resonator gebaut hast und effektiv etwas dagegen machen willst, dann geht das nur mit internen Gegenschwingern. Ich habe dazu in jedem Tieftonvolumen 4 Flaschen eingebaut und diese so abgestimmt, dass die Reso um 16 dB bedämpft wird. Da es sich bei meinem Lautsprecher nur um das Tieftonvolumen handelt, ist dieses sonst nicht bedämpft.

Noch ein Hinweis:
Die Wolle im "rückwärtigen" Volumen stört primär, also da kannst Du sie getrost weglassen. Das hat damit zu tun, dass das Polyester ein poröser Absorber ist und nur die Schallschnelle bedämpfen kann. Damit kannst Du es so runterbrechen, dass sowohl Gegenschwinger, als auch die Polyesterwatte nur in Treibernähe wirksam sind.

Viele Grüße Tim

wolfgang520
24.02.2019, 20:11
Hallo,
so habt ihr mich zu weiterer Arbeit aufgefordert. Ich werde also demnächst die Bedämpfung verändern. Vielleicht nehme ich mal einen Rohrresonator, vorausgesetzt Ton-Feile als Entwickler stimmt dem zu.

Gruß
Wolfgang

wolfgang520
24.02.2019, 20:23
Hallo,
inzwischen habe ich das Thema von Ton-Feile gefunden, dass sich mit dem Rohrresonator befasst.
http://www.hifi-forum.de/viewthread-104-22246.html#16

Gruß
Wolfgang

Bizarre
24.02.2019, 20:34
Hmm,
der IRR a la Tonfeile ist bei BR Boxen erste Wahl, da sehr schmalbandig, und daher den BR Resonator kaum dämpfend....

Bei CB brauchts den Aufwand nicht. Locker mit Steinwolle gefüllt, sich über 20-25% Volumenzuwachs gefreut und gut ists.

Jo, die Stehwelle ist noch zu aktiv... "Ohne" wäre die Impedanz bei 150Hz ca. 8Ohm, nach Messung sinds ca.10Ohm..
Mit ausreichender Dämpfung erkennt man gerade eben noch, daß da 2 Wendepunkte im Kurvenverlauf sind , wo vorher der Peak lag..



LG, Manfred

wolfgang520
24.02.2019, 20:42
Nunja,
jetzt ist das Gehäuse bereits mit 2 Paketen Polyesterwatte gefüllt. Alles rausholen und mit Steinwolle füllen ist extrem aufwendig, da das schmale Gehäuse komplett verleimt ist. Ich geb dann einfach eine weitere Lage Polyesterwatte hinzu.

Gruß
Wolfgang

Christoph Gebhard
24.02.2019, 20:57
Hallo Wolfgang,


Mit dichterem Material habe ich jedoch schlechte Erfahrungen gemacht. Ich hatte bei einem anderem Projekt das Gehäuse bis zu einem Drittel Höhe mit Muhwolle gefüllt. Der Frequenzgang verschlechterte sich in der Art, als ob das Gehäuse an Volumen verloren hatte.
Natürlich könnte ich um das Chassis noch etwas Twaron legen. Davon benötigt man wesentlich weniger um gleiche Erfolge wie mit Polyesterwatte zu erzielen.

Mir geht es nur darum, die Ursache einzugrenzen. Das "Vollstopfen" des Gehäuses soll nur die Frage klären, ob das Gehäuse für die Welligkeit verantwortlich ist. Musikhören muss damit niemand.
Wenn es wirklich das Gehäuse ist (längliche Gehäuse sind grundsätzlich anfällig und verhalten sich oft alles andere als wie das theoretische BR-Ideal (kann man sogar simulieren, siehe hier (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?4431-Blick-durchs-dritte-Auge-Unser-Beitrag-zum-Seventy-Five-Battle&p=55871&viewfull=1#post55871)) , muss man es in die Tonne hauen oder Gegenmassnahmen wie IRR oder IHA integrieren (funktioniert beides sehr gut).


Was mich allerdings ein wenig wundert ist die Breite der Erhöhung. Nach meiner Vorstellung sollte bei einer Stehwelle der Balken nicht so breit sein.
Ich vermute, der Effekt wird überlagert mit dem Frequenzgang des Tieftöners. Die Spule hat eine Induktivität von 1,3mH. Und in den Herstellermessungen ist der frühe Abfall zu hohen Frequenzen auch zu erkennen.


Wenn ich mir die Stehwellen bei den Raummoden ansehe, dann habe ich meist eine Senke, der ein Hügel folgt. Senke und Hügel sollten nach meinem Verständnis in etwa gleich breit sein. Kannst Du das bestätigen oder hast Du andere Erfahrungen.

Nein. Genau so. Hierzu auch eine (gespreizte) Messung (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?2611-MS-Zwo-im-Niemandsland-zwischen-HiFi-und-PA&p=31522&viewfull=1#post31522) von mir.

Gruß, Christoph

wolfgang520
25.02.2019, 09:04
Hallo Manfred,
vom Rohrresonator werde ich also absehen. Ich denke eine geschlossene Box müsste auch ohne IRR oder IHR zu konstruieren sein. Ganz abgesehen davon, dass für einen IHR auch kein Platz in meinem Gehäuse ist. Die Gehäusetiefe beträgt 10 cm und das Chassis ist seitlich angebracht.
Jetzt habe ich die Dämpfung um einen weiteren Beutel Dämmmatte ergänzt. Der Frequenzgang sieht nun folgendermaßen aus:
47967

Dieses Chassis reagiert anscheinend besonders empfindlich auf stehende Wellen im Gehäuse. Durch die ovale Form wird die Längswelle gleich an mehreren Stellen angeregt.
Nun gut, viel mehr Watte passt nicht ins Gehäuse und Twaron möchte ich wegen des hohen Preises nicht nehmen.
Ich kann das Chassis jedoch auch unter diesen Bedingungen nutzen. Mit dem Seitenbass soll eine Unterstützung von Breitbändern erfolgen. Die Trennung liegt bei 150 Hz. Bisher war der Berg bei passiver Trennung auch über 150 Hz noch sichtbar. Nach dieser Änderung dürfte der Berg deutlich zurück gehen. Ein Saugkreis wäre dann immer noch möglich.


Gruß
Wolfgang

ente
25.02.2019, 11:06
Hallo Wolfgang,

hast du schon mal eine Nahfeld-Messung in einer Art Normschallwand gemacht?
Anmerkung SB Acoustics: IEC baffle, mic. distance 31.6 cm, SPL shown for 2.83V/1m

Gruß
Heinrich

wolfgang520
25.02.2019, 11:52
Hallo Heinrich,
diese Messung habe ich mir eigentlich noch vorgenommen. Für die Messung benötige ich jedoch noch etwas Vorbereitungszeit. Infolge des ovalen Ausschnitts muss ich die passende Schallwand erst noch anfertigen.

Gruß
Wolfgang

wolfgang520
01.03.2019, 09:14
Hallo,
mich beunruhigt immer noch die stehende Welle im Gehäuse. Mit 3 Beuteln Polyesterwatte in 30 Litern Volumen habe ich diese etwas in den Griff bekommen. Bei meiner letzten Messung musste ich allerdings feststellen, dass der Schalldruck darunter stark gelitten hat.
Nachdem ich nun im Forum zwei sehr interessante Artikel gelesen habe, werde ich mich heute mal an neue Versuche wagen.

Folgendes gilt es zu probieren:

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?16755-Abstimmen-von-IRR-aber-wie&highlight=D%E4mpfen und


https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?18406-Sinn-und-Unsinn-Multikammergehäuse&highlight=D%E4mpfen

Gruß

Wolfgang

Joern
01.03.2019, 09:56
Hi

IRR: wenn Du wegen der schlanken Bauform auf eine Röhre verzichten möchtest, kannst Du doch auch eine "eckige" Form wählen.
Z.B. als Dreieckskanal, indem Du ein Brett "diagonal" in eine Ecke montierst.

Viel Erfolg.

wolfgang520
01.03.2019, 10:20
Hallo Jörn,
werde ich mal probieren.

Gruß
Wolfgang

Kalle
01.03.2019, 11:17
Hallo Wolfgang,
und wennste das "Brett" dann noch aus Holzdämmplatte baust, hast du gleichzeitig noch ein paar Fliegen zusätzlich mit erschlagen;).
Jrooß Kalle

wolfgang520
01.03.2019, 19:22
So, nun habe ich einige Messungen durchgeführt.
Mikrofonabstand - 10 cm,
Schallwand - ca. 1,5 m x 1,0 m,
Gehäuse - ca. 30 Liter Volumen,
Gating - 20 msek.,
Amplitude - nicht kalibriert.

Chassis auf der Schallwand:
48024

Chassis im Gehäuse, 3 Beutel Visaton Polyesterwatte, gestopft:
48025

Differenz Schallwand - Gehäuse, ca. 4 dB bei 100 Hz:
48026

Chassis im leeren Gehäuse:
48027

Das Einbringen eines IRR schlug leider fehl, da der IRR nicht durch die Chassisbohrung hindurch passte.
Nach mehreren weiteren Versuchen, die ich nicht im Detail als Grafik gespeichert habe, zeigte sich der beste Kompromiss bei lockerer Einbringung eines halben Beutels Polyesterwatte in den Bereich des Schnellemaximums.

Gruß
Wolfgang

wolfgang520
03.03.2019, 13:19
Hallo,
sollte jemand an den TSP Werten des SB15SFCR Interesse haben:
MANUFACTURER SB
MODEL SB15SFCR39-8
DATE 02.03.2019
Fs 34.5766
Fs Added Mass 29.7415
Fs Known Vol 0.0000
Added Mass 8.0000
Known Vol 0.0000
Diameter 150.5400
ZMax 62.6278
ZMax Added Mass 55.1928
ZMax Known Vol 0.0000
Z F1F2 19.7051
Re 6.2000
Rms 1.2120
Qms 4.0790
Qes 0.4482
Qts 0.4038
Cms 0.9311
Mms 22.7548
BL 8.2697
VAS 41.1897
dBSPL 87.8196
L 1kHz 0.8685
L 10kHz 0.4193
CAS 2.949781E-0007
RAS 3825.5900
MAS 71.8266
RAT 38643.2400
SD 0.0178
LCES 63.6768
CMES 332.7316
RES 56.4278
MMD 21.4108
RMT 12.2422
eta 0.3647
Z Min 6.8908
Z AVG 24.3399


Gruß
Wolfgang

BiGKahuunaBob
12.03.2019, 11:28
Hallo,

finde diesen ovalen Töner sehr interessant. Weiß jemand ob der einen demodulierten Antrieb hat? SB hat ja einige sehr vorzügliche und klirrarme Motoren, auch bei den günstigen Modellen (NAC)...

Dausend Acoustics
12.03.2019, 12:08
Hallo Wolfgang,

Wenn du willst kannst du mir gerne ein Chassis leihweise zuschicken, dann klippel ich das mal durch.

Grüße
Andreas

wolfgang520
12.03.2019, 15:16
Hallo Andreas,

ich sende Dir demnächst mal ein Chassis. Bestimmt werden sich auch andere Teilnehmer des Forums für die Daten interessieren.

Gruß
Wolfgang

Lionheart
12.03.2019, 19:44
Hallo Andreas,

ich sende Dir demnächst mal ein Chassis. Bestimmt werden sich auch andere Teilnehmer des Forums für die Daten interessieren.

Gruß
Wolfgang

Weltklasse! :thumbup:

Dausend Acoustics
16.03.2019, 17:55
Hallo zusammen,

Wolfgang war so nett und hat mir ein Sample zum Messen zur Verfügung gestellt. Gemessen wurde der woofer free air, senkrecht eingespannt, mit Laser, Mikro im Nahfeld, Edit: Messspannung bei den SPL-Messungen war 2.83V. Wenn ihr Fragen dazu habt, gerne, ansonsten, viel Spaß damit :)

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=48227&d=1552758023
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=48226&d=1552758023
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=48225&d=1552758023
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=48224&d=1552758023
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=48223&d=1552758023
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=48221&d=1552756156
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=48229&d=1552758536

Gaga
16.03.2019, 18:03
Vielen Dank für die Messung, Andreas!
Gruß,
Christoph

wolfgang520
16.03.2019, 19:10
Hallo,
in diesem Zusammenhang muss ich doch eine Frage loswerden. Ich habe den SB15SFCR39-8 in ein ziemlich schlankes Gehäuse eingebaut und war sehr erstaunt über die extrem starke Anregung der Stehwellen im Gehäuse. Mit einem schrägen Brett habe ich zwar ein wenig korrigiert, aber ganz weg bekommt man diese trotz Dämpfung nicht.
Wenn ich nun Andreas Messung betrachte, dann ist zwischen kurzer und langer Seite der Membran ein deutlicher Unterschied in der Hubbewegung. Könnte dies die Ursache für verstärkte Stehwellen sein?

Gruß
Wolfgang

Gaga
16.03.2019, 19:14
Hallo Wolfgang,

ich denke eigentlich immer noch, dass Deine Dämpfungsmaßnahmen nicht wirkungsvoll waren.

Gruß,
Christoph

wolfgang520
16.03.2019, 19:29
Hallo Christoph,
mehr als voll Watte geht eigentlich nicht. Obwohl der Tiefton stark gefallen war, konntest Du die Stehwelle immer noch messen.

Gruß
Wolfgang

Gaga
16.03.2019, 19:56
Hallo Wolfgang,

mehr als voll Watte geht eigentlich nicht.
Ich denke, dass Polyesterwatte in dem Frequenzbereich halt nicht viel taugt. Mit besseren Dämpfungsmaterialien geht da meiner Ansicht nach mehr.

Das...

Hallo Wolfgang,

ich vermute der sich ergebende Frequenzgang ist eine Mischung aus Aufbuckeln durch die hohe Schwingspuleninduktivität und Stehwelle im Gehäuse. Stopf das Gehäuse mal komplett mit effektivem Material dicht. Polyesterwatte beeindruckt solche Stehwellen kaum.

Gruß, Christoph
...ist auch meine Erfahrung.

Gruß,
Christoph

PS: Ich will hier gar nicht missionarisch sein. Aber bevor ich nach anderen Ursachen für die Stehwelle suche, würde ich das persönlich nochmal überprüfen...

wolfgang520
16.03.2019, 20:09
Hallo Christoph,
das habe ich alles schon probiert, Muhwolle, Steinwolle, Twaron, usw. Das bringt nichts, umso stärker Du bedämpfst, umso mehr Bass geht verloren.
Du kannst gern auf meiner Internetseite schauen wie viele Standlautsprecher ich bereits gefertigt habe und noch nie hatte ich ein derart großes Problem mit stehenden Wellen im Gehäuse. ich habe mich zu diesem Thema vor Jahren schon einmal mit Pico abgestimmt. Er erklärte mir, das die Stärke der stehenden Wellen sehr stark durch den Ort der Anregung beeinflusst wird. Wenn ich nun aufgrund der langen Membran an mehreren Stellen anrege, dann könnte das zum worst case führen.
Diese Aussage wollte ich aber von Andreas hören, da er mein Chassis geklippelt hat und ich gehe davon aus, dass er die damit verbundenen Diagramme auch deuten kann. Das letzte Diagramm hat nämlich eine starke Ähnlichkeit mit meiner Messung.

Gruß
Wolfgang

Gaga
16.03.2019, 20:17
das habe ich alles schon probiert, Muhwolle, Steinwolle, Twaron, usw. Das bringt nichts, umso stärker Du bedämpfst, umso mehr Bass geht verloren.

Und die Stehwelle war trotz aller Dämpfungsversuche mit allen Materialien trotzdem noch da (auch in den Fällen, in denen Bass verloren gegangen ist)???

...ja dann wird's wohl doch der Unterschied der Hubbewegung zwischen der kurzen und langen Seite der Membran sein... ;)

Grüße,
Christoph

PS:
Diese Aussage wollte ich aber von Andreas hören, da er mein Chassis geklippelt hat... Soll ich daher lieber nix mehr zu dem Problem sagen?

wolfgang520
16.03.2019, 20:58
Hallo Christoph,
sei bitte nicht sauer, weil ich eine Aussage von Andreas hören wollte. Ich denke wir sind uns einig, Andreas hat sicherlich die meiste Ahnung aus unserem Kreis vom Klippel System.

Nun noch mal zur Stehwelle. Natürlich hat sich diese verringert, je stärker bedämpft wurde. Aber letztendlich möchte ich auch noch etwas vom Tiefton behalten.Nun habe ich wie bei vielen Sachen auch hier einen Kompromiss geschlossen. Die Box ist heute fertig geworden, ich habe Probe gehört und die Welligkeit im Tiefbass ist für mich nicht hörbar. Ich bin nun einmal kein Freund von der Timmermann Philosophie, die da in etwa besagt - umso mehr Bauteile in der Frequenzweiche- umso besser.

Vielleicht abschließend noch ein Beispiel zum Thema "Bedämpfung". Bei einer geschlossenen Standbox habe ich zur Bedämpfung einen Sumpf aus Muhwolle mit einer normalen Polyesterwatte Bedämpfung messtechnisch verglichen. Beide Messergebnisse habe ich dann in Boxsim importiert. Im Vergleich konnte man feststellen, dass der Sumpf aus Muhwolle einer Verkleinerung des Gehäusevolumens gleich kam. Das Volumen der Muhwolle konnte ich vom Gehäusevolumen abziehen und ich erhielt den gleichen Frequenzgang wie er mit kleinerem Volumen und Polyesterwatte simuliert wurde. Viel hilft also nicht immer viel.
Ein besseres Ergebnis ist mit Twaron zu erzielen, aber ob jeder bereit ist für 200 g knapp 50,-€ zu bezahlen steht auf einem anderen Blatt.

Gruß
Wolfgang

Gaga
16.03.2019, 22:28
Hallo Wolfgang,
ich bin keinesfalls beleidigt - bin doch auch gespannt, was Andreas zu Deinem Problem mit der Stehwelle sagt.
Hinsichtlich der Dämpfung sehe ich nach wie vor Luft nach oben, aber ist doch ok, wenn's für Dich passt....
Gruß,
Christoph

wolfgang520
17.03.2019, 10:22
Hallo,
HiFi Selbstbau hat diesbezüglich einige Untersuchungen durchgeführt (https://www.hifi-selbstbau.de/grundlagen-mainmenu-35/verschiedenes-mainmenu-70/235-schallabsorption-im-lautsprechergehe). Eine Aussage ist aus meiner Sicht wesentlich: "Der Bassmitteltöner wurde in 80 cm Höhe fast am oberen Ende des Gehäuses montiert. Das ist gut für die Richtwirkung im mittleren Frequenzbereich aber schlecht für die Schalldruckverteilung im Gehäuse bei tiefen Frequenzen (stehende Wellen).".
Bei mir liegt der Basslautsprecher ebenfalls in der oberen Ecke eines Gehäuses mit 1150 mm Innenlänge. Die Anregung durch die Längsachse des rechteckigen Chassis unterstützt den Vorgang zusätzlich.
Selbst Hifi Selbstbau konnte bei dieser Konstellation und einer Vielzahl von Versuchen kein befriedigendes Ergebnis erzielen. Lediglich die Verwendung von Glaswolle verbesserte die Situation etwas gegenüber der Polyesterwatte. Glaswolle ist jedoch für mich kein Favorit, wegen der allgemein bekannten Mängel. Mit Twaron hätte HiFi Selbstbau mit Sicherheit noch bessere Ergebnisse als mit Glaswolle erzielt, dies scheidet jedoch aus preislichen Gründen aus. Folglich wird man in einigen Fällen mit einem Kompromiss leben müssen.

Gruß
Wolfgang

adicoustic
17.03.2019, 11:10
Der poröse Absorber - das unbekannte Wesen ;-)

Poröse Absorer wirken dort, wo Schallschnelle vorhanden ist.
Du hast in Deinem Gehäuse mit h = 1,15 m eine Stehwelle bei 150 Hz = c/(2*h). Das Schnellemaxium ist also dort, wo es die Animation von hsb andeutet.
Preisfrage: Wo müsste der Absorber hin, um maximal wirksam zu sein?

48242

wolfgang520
17.03.2019, 11:24
Hallo Adi,
ich weiß ja nicht wie Du die Preisfrage beantwortest, bei mir ist der Absorber genau an der Stelle wo er hingehört.

Gruß
Wolfgang

Dausend Acoustics
21.03.2019, 15:34
Hallo zusammen,

Wolfgang, ich fühle mich geert, aber ich bin ja auch nicht allwissend ;)

Ich bin mir jedoch sicher, dass diese Membranmode nicht deine Stehwelle beeinflusst, dazu sind die Abstände der Anregungsmax- und minima einfach zu Nahe zusammen im Vergleich zu den, ich nenne es jetzt mal Empfängermax- und minima, um die Stehwelle großartig anders anzuregen.

Die Sache mit der Dämpfung ist ja so, dass Strömungswiderstand und wirksame Länge auf die zu absorbierende Frequenz abgestimmt sein muss. Alle Materialien die du verwendet hast, haben einen sehr geringen Strömungswiderstand und sind daher nicht geeignet Wellen in diesem Bereich effektiv zu dämpfen. Natürlich dämpfen sie schon etwas, aber eben nicht effektiv ;) Die ganze Wolle und Vlies sind da eher nicht zielführend, da muss schon was dichteres her, wie Noppenschaum, Glaswolle oder Basotec . und selbst das dann mit hoher Ausdehnung in der Länge, also z.B. gutes Stück oberhalb 50cm.

Dass du einen Tiefbassverlust bei zu starker Dämpfung hattest, kann eigtl. nur bedeuten, dass du was verstopft hast und dir somit Volumen abgeschnürt hast. Es sollte sich nur die Einbaugüte ändern, aber kein Tiefbass 'verschwinden'. Vielleicht hast du ja zu sehr gestopft und an dem Gehäuseteiler dicht gemacht??? Alles nur Vermutung hier :)

Bitte nicht vergessen, dass das Chassis schon von Natur aus auch schon ein paar "issues" in einem ähnlichen Frequenzbereich hat.


Grüße
Andreas

Azrael
30.04.2023, 12:42
Ich möchte diesen alten Thread mal ausgraben, um zu fragen:

könnte man diesen Oval-Treiber guten Gewissens bis so 800 Hz betreiben?

Viele Grüße,
Michael

*edit*:
Ich bin mir für's Schlafzimmer was am überlegen. Eine kleine zierliche Standbox ist eine meiner Ideen. Ich bin kürzlich an ein Paar Fountek Neo CD 3.0 gelangt. Die hatte ich überlegt, mit je einer 2''-Kalotte zu kombinieren, die wiederum kaum unter 8 kHz zu betreiben sein dürften.

Weil's halt ganz im Gegensatz zu meinen sonstigen Vorlieben diesmal kaum auftragen soll, soll's halt schlank zugehen. Da dachte ich erst an zwei 13er pro Seite. Dann ist mir allerdings der Racetrack-Treiber von SB Acoustics eingefallen.

wolfgang520
01.05.2023, 20:41
Ich möchte diesen alten Thread mal ausgraben, um zu fragen:

könnte man diesen Oval-Treiber guten Gewissens bis so 800 Hz betreiben?

Viele Grüße,
Michael

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Ich habe in einem Projekt diesen Treiber bei 500 Hz getrennt. Anhand der in Boxsim importierten Messungen ist jedoch ein glatter Frequenzgang bis ca. 2 kHz zu sehen. Also aus meiner Sicht müsste es funktionieren.
Viele Grüße
Wolfgang