Köter
12.04.2019, 14:21
Hier mal ein kleiner Baubericht von mir über meine neuen Subwoofer.
Im Grunde reichte mir der Bass meiner Standlautsprecher (SB417 ADW) immer aus – auch beim Filme schauen. Nach dem Umzug ins neue Heim stehen die großen Lautsprecher aber in einer Nische – irgendwie so gar nicht Artgerecht. Also keimt im Bastlerherz gleich die Idee der Veränderung. Da sich die Lebenssituation im Laufe der Jahre ebenfalls geändert hat ist der Wunsch nach hohen Pegeln ebenfalls eher in den Hintergrund gerückt – zumindest im Wohnbereich. Dort konzentriert sich die Nutzung eher auf Filme & Serien am Abend als auf echten Musikgenuss.
Ich werde mir also im Laufe der Zeit ein kleines aber feines Surround-System im Wohnzimmer installieren. Ganz simpel – 5 Satelliten + 2 Subwoofer – so die Idee.
Die Jungs von Omnesaudio hatten zu der Zeit der ersten Ideen soeben die SW12Hex auf den Markt gebracht. Ein stattliches 12“ Chassis mit tollen Parametern – das sich sowohl im geschlossenen Gehäuse als auch im BR wohl fühlt. Der Preis war ebenfalls heiß, so dass ich mir zwei Exemplare gesichert hatte. Darf ich vorstellen? Luke & Bo, besser bekannt als die Dukes of Hazzard!
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Martin aka Herr der Ringe hatte hier im Forum zu dem Chassis schon einige Empfehlungen abgegeben. Am interessantesten für mich war die GHP Empfehlung. Geschlossen mit Hochpass hatte ich noch nie gehört, und die kleinen Gehäuse sind einfacher im Wohnzimmer zu integrieren. Über einen sehr netten Kontakt mit Martin per PN habe ich von seinem AJHorn-GHP-Tutorial erfahren und mich näher mit der Software auseinandergesetzt. Dank seiner Hilfe ist die Simu dann eigentlich Kinderleicht.
Wenn man im Web nach GHP sucht – lautet die Empfehlung meist eine Güte von 0,9 – 1 anzustreben und dann den Frequenzgang mit dem Kondensator wieder gerade zu biegen. Das entspricht beim SW12HEX rund 25 Liter. Das passt für Subwoofer aber wohl nur bedingt. Ich gönne dem Lautsprecher ein wenig mehr Luft und spendiere ihm rund 34 Liter Netto. Das bringt nochmal ein paar Hz mehr Tiefgang. Als Hochpass-Kondensator schalte ich 3 x 220 uF Elcaps sowie einen MKT-Cross Cap mit 22 uF parallel. Rechnerisch also 682 uF. Gemessen mit nem Fluke 117 DMM sind es sogar rund 745 uF.
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Damit ergibt sich dann folgender Frequenzgang im Vergleich zum 60 Liter geschlossenen Gehäuse:
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Das Design:
Das Lautsprecherchassis ist solide Verarbeitet und wirkt äußerst wertig. Um die Chassis vor Neugierigen Fingern zu schützen und um den Subs einen unauffälligen Look zu verleihen möchte ich die Lautsprecher „unsichtbar“ montieren. Da ein ordentlicher Bespannrahmen gar nicht so einfach zu realisieren ist, wollte ich bei diesem Projekt mal ein Gitter ausprobieren. Entschieden habe ich mich für das Monacor SG-300. Schlicht, engmaschig und trotzdem Preiswert.
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Aus mir unverständlichen Gründen gibt es aber keine technischen Zeichnungen von Monacor. Nicht einmal ein Hinweis ist zu finden, auf welche Chassis das Gitter passt. Naja… ich hab einfach mal 2 Stück geordert um mir selbst ein Bild zu machen. Eine kleine Skizze könnte ich Nachreichen für die, die es interessiert. Der Lochkreis des Gitters passt natürlich nicht zu dem des Subs (D= 296 / 302 mm), weshalb ich die Löcher des Gitters dann zu Langlöchern aufgefräst habe.
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Leider hat auch der Korb des Chassis außen einen überstehenden Rand – dadurch ist ein Rückseitiger Einbau nicht eben einfach zu bewerkstelligen. Naja – muss man eben einen zusätzlichen Ring fräsen. Gesagt – getan. Damit das Gitter dann nicht übersteht, hab ich die Front einfach aufgedoppelt.
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Durch die Rückseitige Montage kann man kein Versteifungskreuz einbauen. Aber ich denke, das Gehäuse wird auch so ausreichend Stabil. Einschraubrahmen & Co sind aus gehobelten „Dachlatten“. Hier mal eine Skizze…
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Als nächstes habe ich mir dann Gedanken zu den Gehäusedimensionen gemacht. Da gibt es ja verschiedene Ansichten (Auslegung nach dem „goldenen Schnitt“ etc…). Ich denke im Subwooferbetrieb ist das weniger relevant als beim TMT / MT aber es beruhigt das Gewissen. Ich habe mich letztendlich nach dem Lesen dieses Threads https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?18179-Optimale-Geh%E4usedimensionen&p=247686&viewfull=1#post247686 hier im Forum für ein Verhältnis von 1:0,95:0,9 entschieden. Das erzeugt eine hohe Modendichte, diese sind aber weniger ausgeprägt. Das erforderliche Volumen ist ja mehr oder weniger durch die Simulation gesetzt. Hinzu kommt noch die Verdrängung des Chassis sowie von den Verstrebungen. Ich hab jetzt mal ca. 4 Liter für das Chassis & 3 Liter für Verstrebungen etc. gerechnet. Bei Außenabmessungen von BxTxH 360x400x400 mm erreiche ich Brutto ca. 324x346x364 mm was ungefähr dem angestrebten Verhältnis von 1:0,95:0,9 entspricht. Das macht rund 40,8 Liter abzüglich 7 Liter >> also Netto 33,8 Liter. Auf den letzten Liter kommt´s da auch nicht an…
Den Holzzuschnitt habe ich bei DaBenMo bestellt. An dieser Stelle herzlichen Dank für den netten & kompetenten Kontakt. Absolut empfehlenswerte Arbeit zum fairen Preis. Die Gehrungsschnitte etc. hab ich dann selbst Erledigt. Hier mal ein paar Bilder vom Aufbau:
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Um den Subwoofer auch mal Wand nah platzieren zu können und aus ästhetischen Gründen habe ich mich bei den Subs dazu entschieden die Lautsprecheranschlüsse bzw. das Terminal im Gehäuse zu versenken. Der Markt gibt natürlich einige Lösungen her, aber ich habe mich auch hier für einen Eigenbau entschieden. Eine 6mm starke Aluminium Platte bildet die Basis, den Kontakt stellen 4 mm Sicherheits-Laborbuchsen von Hirschmann her. Auch diese habe ich mittels einer Flachsenkung in der Platte versenkt. Die Terminals habe ich dann von hinten in der Rückwand verschraubt. Mir gefällt´s gut!
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Soweit erst einmal…
Hier noch ein paar Bilder vom aktuellen Stand:
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Ich hoffe natürlich das waren jetzt nicht zu viele Bilder und Euch gefällt was ich hier zeige. Anregungen & Kritik sind natürlich trotzdem erwünscht... :D
Das Projekt dauert nun schon eine Weile, aber ich werde euch auf dem Laufenden halten - allerdings ganz ohne Eile...
Stay tuned! ;)
Köter
Im Grunde reichte mir der Bass meiner Standlautsprecher (SB417 ADW) immer aus – auch beim Filme schauen. Nach dem Umzug ins neue Heim stehen die großen Lautsprecher aber in einer Nische – irgendwie so gar nicht Artgerecht. Also keimt im Bastlerherz gleich die Idee der Veränderung. Da sich die Lebenssituation im Laufe der Jahre ebenfalls geändert hat ist der Wunsch nach hohen Pegeln ebenfalls eher in den Hintergrund gerückt – zumindest im Wohnbereich. Dort konzentriert sich die Nutzung eher auf Filme & Serien am Abend als auf echten Musikgenuss.
Ich werde mir also im Laufe der Zeit ein kleines aber feines Surround-System im Wohnzimmer installieren. Ganz simpel – 5 Satelliten + 2 Subwoofer – so die Idee.
Die Jungs von Omnesaudio hatten zu der Zeit der ersten Ideen soeben die SW12Hex auf den Markt gebracht. Ein stattliches 12“ Chassis mit tollen Parametern – das sich sowohl im geschlossenen Gehäuse als auch im BR wohl fühlt. Der Preis war ebenfalls heiß, so dass ich mir zwei Exemplare gesichert hatte. Darf ich vorstellen? Luke & Bo, besser bekannt als die Dukes of Hazzard!
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Martin aka Herr der Ringe hatte hier im Forum zu dem Chassis schon einige Empfehlungen abgegeben. Am interessantesten für mich war die GHP Empfehlung. Geschlossen mit Hochpass hatte ich noch nie gehört, und die kleinen Gehäuse sind einfacher im Wohnzimmer zu integrieren. Über einen sehr netten Kontakt mit Martin per PN habe ich von seinem AJHorn-GHP-Tutorial erfahren und mich näher mit der Software auseinandergesetzt. Dank seiner Hilfe ist die Simu dann eigentlich Kinderleicht.
Wenn man im Web nach GHP sucht – lautet die Empfehlung meist eine Güte von 0,9 – 1 anzustreben und dann den Frequenzgang mit dem Kondensator wieder gerade zu biegen. Das entspricht beim SW12HEX rund 25 Liter. Das passt für Subwoofer aber wohl nur bedingt. Ich gönne dem Lautsprecher ein wenig mehr Luft und spendiere ihm rund 34 Liter Netto. Das bringt nochmal ein paar Hz mehr Tiefgang. Als Hochpass-Kondensator schalte ich 3 x 220 uF Elcaps sowie einen MKT-Cross Cap mit 22 uF parallel. Rechnerisch also 682 uF. Gemessen mit nem Fluke 117 DMM sind es sogar rund 745 uF.
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Damit ergibt sich dann folgender Frequenzgang im Vergleich zum 60 Liter geschlossenen Gehäuse:
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Das Design:
Das Lautsprecherchassis ist solide Verarbeitet und wirkt äußerst wertig. Um die Chassis vor Neugierigen Fingern zu schützen und um den Subs einen unauffälligen Look zu verleihen möchte ich die Lautsprecher „unsichtbar“ montieren. Da ein ordentlicher Bespannrahmen gar nicht so einfach zu realisieren ist, wollte ich bei diesem Projekt mal ein Gitter ausprobieren. Entschieden habe ich mich für das Monacor SG-300. Schlicht, engmaschig und trotzdem Preiswert.
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Aus mir unverständlichen Gründen gibt es aber keine technischen Zeichnungen von Monacor. Nicht einmal ein Hinweis ist zu finden, auf welche Chassis das Gitter passt. Naja… ich hab einfach mal 2 Stück geordert um mir selbst ein Bild zu machen. Eine kleine Skizze könnte ich Nachreichen für die, die es interessiert. Der Lochkreis des Gitters passt natürlich nicht zu dem des Subs (D= 296 / 302 mm), weshalb ich die Löcher des Gitters dann zu Langlöchern aufgefräst habe.
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Leider hat auch der Korb des Chassis außen einen überstehenden Rand – dadurch ist ein Rückseitiger Einbau nicht eben einfach zu bewerkstelligen. Naja – muss man eben einen zusätzlichen Ring fräsen. Gesagt – getan. Damit das Gitter dann nicht übersteht, hab ich die Front einfach aufgedoppelt.
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Durch die Rückseitige Montage kann man kein Versteifungskreuz einbauen. Aber ich denke, das Gehäuse wird auch so ausreichend Stabil. Einschraubrahmen & Co sind aus gehobelten „Dachlatten“. Hier mal eine Skizze…
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Als nächstes habe ich mir dann Gedanken zu den Gehäusedimensionen gemacht. Da gibt es ja verschiedene Ansichten (Auslegung nach dem „goldenen Schnitt“ etc…). Ich denke im Subwooferbetrieb ist das weniger relevant als beim TMT / MT aber es beruhigt das Gewissen. Ich habe mich letztendlich nach dem Lesen dieses Threads https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?18179-Optimale-Geh%E4usedimensionen&p=247686&viewfull=1#post247686 hier im Forum für ein Verhältnis von 1:0,95:0,9 entschieden. Das erzeugt eine hohe Modendichte, diese sind aber weniger ausgeprägt. Das erforderliche Volumen ist ja mehr oder weniger durch die Simulation gesetzt. Hinzu kommt noch die Verdrängung des Chassis sowie von den Verstrebungen. Ich hab jetzt mal ca. 4 Liter für das Chassis & 3 Liter für Verstrebungen etc. gerechnet. Bei Außenabmessungen von BxTxH 360x400x400 mm erreiche ich Brutto ca. 324x346x364 mm was ungefähr dem angestrebten Verhältnis von 1:0,95:0,9 entspricht. Das macht rund 40,8 Liter abzüglich 7 Liter >> also Netto 33,8 Liter. Auf den letzten Liter kommt´s da auch nicht an…
Den Holzzuschnitt habe ich bei DaBenMo bestellt. An dieser Stelle herzlichen Dank für den netten & kompetenten Kontakt. Absolut empfehlenswerte Arbeit zum fairen Preis. Die Gehrungsschnitte etc. hab ich dann selbst Erledigt. Hier mal ein paar Bilder vom Aufbau:
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Um den Subwoofer auch mal Wand nah platzieren zu können und aus ästhetischen Gründen habe ich mich bei den Subs dazu entschieden die Lautsprecheranschlüsse bzw. das Terminal im Gehäuse zu versenken. Der Markt gibt natürlich einige Lösungen her, aber ich habe mich auch hier für einen Eigenbau entschieden. Eine 6mm starke Aluminium Platte bildet die Basis, den Kontakt stellen 4 mm Sicherheits-Laborbuchsen von Hirschmann her. Auch diese habe ich mittels einer Flachsenkung in der Platte versenkt. Die Terminals habe ich dann von hinten in der Rückwand verschraubt. Mir gefällt´s gut!
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Soweit erst einmal…
Hier noch ein paar Bilder vom aktuellen Stand:
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Ich hoffe natürlich das waren jetzt nicht zu viele Bilder und Euch gefällt was ich hier zeige. Anregungen & Kritik sind natürlich trotzdem erwünscht... :D
Das Projekt dauert nun schon eine Weile, aber ich werde euch auf dem Laufenden halten - allerdings ganz ohne Eile...
Stay tuned! ;)
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