Naphtor
31.07.2019, 00:01
Hallo in die Runde,
lange Zeit war ich wieder passiver Leser hier im Forum, nun möchte ich auch mal wieder selbst etwas verfassen. Da ich am letzten Wochenende ein Pärchen VivaRio realisiert habe(Vorstellung ist im hifi forum zu finden: http://www.hifi-forum.de/index.php?action=browseT&forum_id=267&thread=695 ), möchte ich gerne einen Baubericht dazu schreiben, der mehr oder weniger lose zusammengeschrieben ist.
Die Idee/Notwendigkeit für neue Lautsprecher kam durch eine Monitor-Neuanschaffung. Jahrelang war ich mit zwei 23 Zoll Monitoren unterwegs, jedoch hat mich immer der Rand in der Mitte gestört. Der Ton am Schreibtisch wurde durch die integrierten Klanggeber in den Bildschirmen gegeben - das war ein Lösung, jedoch keine gute. Der Gedanke an ordentliche PC-Lautsprecher war immer da, die Not jedoch nicht groß genug, standen doch die schon gebauten Skye 2.5 stehts nur 2m weiter links. Mit dem nur halb geplanten Kauf eines neuen 21:9 34 Zoll Monitor-Monsters wurde aus der Not eine Notwendigkeit - das neue Stück hatte keine integrierten Lautsprecher und immer mit Kopfhörern dazusitzen war mir zu blöd.
Was passt jetzt aber in meine Schreibtisch-Ecke hinein, die eh schon viel zu wenig Platz bietet? Ein kurzer Blick Richtung Küche, wo schon seit einigen Jahren eine ViFantastisch sehr zufriedenstellend ihren Dienst verrichtet, sagte mir, dass das etwas zu eng wird. Also musste was kleineres, aber immer noch günstiges her - nach kurzem Googlen bin ich auf die VivaRio gestoßen. Kurz den Zollstock geschnappt und festgestellt, dass das ganz gut passt! Also etwas genauer eingelesen. Dabei ist mir aufgefallen, dass im Baubericht einige Angaben fehlten. Ein, zwei freundliche Mails später war man deutlich schlauer und mit weiteren guten Tipps durch Black-Devil gings ans Einkaufen. Im Laufe der letzten Woche kamen dann die Pakete an und am Freitag gings in den Baumarkt. Da es so kostengünstig wie möglich werden sollte, bin ich auch den Weg der 3€ Obi-Regalbretter gegangen.
Am Samstag ging es zum Arbeitskollegen und seiner Kreis- sowie Kappsäge zum zuschneiden – das war praktischerweise schon direkt aufgebaut (er baut sein Haus aus). Die Ausschnitte für die BB wurden gleich mittels einer Lochsäge umgesetzt. Nach den wenigen Schnitten war alles soweit vorbereitet und es konnte geleimt werden. Während der Leim trocknete, wurde beim Hausausbau mitgemacht und so die Wartezeit sinnvoll genutzt. Ich war leider nicht sehr mit meinen handwerklichen Ergebnissen beim Boxenbau zufrieden – das hat schon mal deutlich besser geklappt und von daher gab es doch ein paar kleine Kanten in den Brettern sowie nicht ganz perfekte Leimungen… Aber man lernt immer dazu und so gibt das die Möglichkeit, eventuell später schickere Gehäuse zu basteln - auch der selbst gesetzte kleine Zeitdruck gab sein übriges dazu - es sollte idealerweise alles am Samstag fertig werden.
Am späten Mittag / frühen Nachmittag ging es wieder zurück nach Hause und es wurde sich um das Innenleben gekümmert: Sonofil, noch rumliegenden Schaumstoff und Noppe wurden verbastelt, die Kabel wurden vorbereitet sowie verlegt und eingeklebt. Dann kam die Front drauf. Ein paar Schraubzwingen und Spanngurte später konnte wieder alles Trocknen – die perfekte Zeit, um noch den ausstehenden Wochenend-Einkauf zu erledigen bzw. das Grillzeug für Sonntag zu kaufen. Am Abend wurde alles wieder von seinen Zwängen befreit, aber leider etwas zu früh – beim Anschrauben der Chassis habe ich einen kleinen Spalt zwischen Rahmen und Front festgestellt, der mit Fugenleim aufgefüllt werden musste.
Das Anschrauben gestaltete sich dann etwas zeitaufwendiger, da ich meinen ganzen Schreibtisch-Bereich abbauen musste. Aufgrund der Monitor-Neuanschaffung musste die Wandhalterung anders positioniert werden und dafür musste das große Holzbrett von der Wand abmontiert werden. Es wurde dann auch langsam spät (>21 Uhr) und man merkte, dass man schon ca. 13 Stunden auf den Beinen war. Die beiden Gehäuse wurden dann noch an eine 20x20mm Trägerleiste geschraubt, die später auf das Holzbrett gesetzt wurde, um eine stabile Montage zu ermöglichen. Als ich aber die Schrauben durch die Leiste ins Holzbrett setzen wollte und aufgrund der blöden Position die Schraubenköpfe immer ausgeniftelt wurden, hatte ich keine Lust mehr und das Wohnzimmer wurde im Chaos für eine Mütze Schlaf verlassen.
Am Sonntag wurde dann aus Frust über die nervigen Schrauben am Ende zu Hammer und Nagel gegriffen – eine eventuelle zukünftige Demontage der Gehäuse gestaltet sich dann komplizierter, aber das ist ein Problem für mein zukünftiges Ich :rolleyes:. Ab dem späten Vormittag war aber alles soweit befestigt und wieder an Ort und Stelle, sodass die Chassis angelötet und eingesetzt werden konnten. Für den Hochtöner entschied ich mich anfangs für 11 Ohm (2x 22 Ohm), was aber zu viel war. Man hat ihn auch bei sehr kurzem Abstand kaum gehört. Aktuell sind drei 22 Ohm Widerstände parallel geschalten, die 7 Ohm sind aber immer noch recht viel und bei Gelegenheit werde ich noch 5 Ohm testen.
Betrieben werden die VivaRio an einem günstigen TPA3116, der angeblich 2x100W leisten soll (die Verstärker sind mit 13€ bei Amazon wirklich günstig), angeschlossen per Klinke am PC. Der erste Hörtest ohne Einspielzeit der Treiber hat mich mal wieder sehr überrascht! Ich kannte den Breitbänder ja schon von der ViFantastisch, die schon einige Jahre als Mono-Lautsprecher in Bad und Küche zu vollster Zufriedenheit ihren Dienst verrichtet. Aber die VivaRio im Stereobetrieb bei meinem kleinen Schreibtischbereich ist wirklich der Hammer! Ich habe nur noch gegrinst und mich von einem Lied zum nächsten gehört. Zwischendurch wurde am Verstärker auch immer wieder ein bisschen nachgedreht, in der Erwartung, dass doch bald bei gehobener Zimmerlautstärke die Verzerrung einsetzt – auch da Fehlanzeige! Der günstige Verstärker für 13€ vermag an den VivaRio einiges zu leisten und es sind Lautstärken möglich, die ich nie erwartet hätte! Auch das dazugehörige Bassfundament hat mich sehr stark überrascht. Klar kommt es nicht an meine Skye-Standboxen (in der 2.5 Wege Version von Gazza) heran, aber der Abstand war doch kleiner, als man vermutet hätte.
Am Ende muss ich sagen, dass ich mit meiner Entscheidung, die VivaRio zu bauen, vollkommen zufrieden bin. Der Gedanke von kompakten PC-Lautsprechern war schon viele Jahre präsent, aber man hat die eingebauten Quäken in den damaligen Monitoren dann doch ertragen. Als dann am neuen Monitor aber gar keine Tongeneratoren vorhanden waren, MUSSTE etwas gebaut werden und das Ergebnis ist mehr als ausreichend :)
Klar sind mir auch hier wieder ein paar kleine Schnitzer unterlaufen – die Ausgänge für die Kabel am Gehäuse sitzen zu hoch und werden natürlich NICHT vom Monitor verdeckt… Da muss ich mir noch eine optische Verschönerung einfallen lassen. Ansonsten fehlen noch die letzten Feinheiten, wie z.B. ein Gehäuse für den Verstärker (der 3D-Drucker lässt grüßen) und ein passendes Netzteil mit höherer Spannung als das jetzige. Nach diversen Berichten aus dem weiten Internet kann das leichte Grundrauschen des Verstärkers bei höherer Eingangsspannung eliminiert werden.
Ich versuche mal noch ein paar Bilder hochzuladen, die den Text untermauern können (nur Nahaufnahmen der Gehäuse wird es nicht geben - das Finish entspricht nicht wirklich meinen selbstgestellten Ansprüchen und muss dann nicht noch verbreitet werden :o)
Viele Grüße
Naphtor
lange Zeit war ich wieder passiver Leser hier im Forum, nun möchte ich auch mal wieder selbst etwas verfassen. Da ich am letzten Wochenende ein Pärchen VivaRio realisiert habe(Vorstellung ist im hifi forum zu finden: http://www.hifi-forum.de/index.php?action=browseT&forum_id=267&thread=695 ), möchte ich gerne einen Baubericht dazu schreiben, der mehr oder weniger lose zusammengeschrieben ist.
Die Idee/Notwendigkeit für neue Lautsprecher kam durch eine Monitor-Neuanschaffung. Jahrelang war ich mit zwei 23 Zoll Monitoren unterwegs, jedoch hat mich immer der Rand in der Mitte gestört. Der Ton am Schreibtisch wurde durch die integrierten Klanggeber in den Bildschirmen gegeben - das war ein Lösung, jedoch keine gute. Der Gedanke an ordentliche PC-Lautsprecher war immer da, die Not jedoch nicht groß genug, standen doch die schon gebauten Skye 2.5 stehts nur 2m weiter links. Mit dem nur halb geplanten Kauf eines neuen 21:9 34 Zoll Monitor-Monsters wurde aus der Not eine Notwendigkeit - das neue Stück hatte keine integrierten Lautsprecher und immer mit Kopfhörern dazusitzen war mir zu blöd.
Was passt jetzt aber in meine Schreibtisch-Ecke hinein, die eh schon viel zu wenig Platz bietet? Ein kurzer Blick Richtung Küche, wo schon seit einigen Jahren eine ViFantastisch sehr zufriedenstellend ihren Dienst verrichtet, sagte mir, dass das etwas zu eng wird. Also musste was kleineres, aber immer noch günstiges her - nach kurzem Googlen bin ich auf die VivaRio gestoßen. Kurz den Zollstock geschnappt und festgestellt, dass das ganz gut passt! Also etwas genauer eingelesen. Dabei ist mir aufgefallen, dass im Baubericht einige Angaben fehlten. Ein, zwei freundliche Mails später war man deutlich schlauer und mit weiteren guten Tipps durch Black-Devil gings ans Einkaufen. Im Laufe der letzten Woche kamen dann die Pakete an und am Freitag gings in den Baumarkt. Da es so kostengünstig wie möglich werden sollte, bin ich auch den Weg der 3€ Obi-Regalbretter gegangen.
Am Samstag ging es zum Arbeitskollegen und seiner Kreis- sowie Kappsäge zum zuschneiden – das war praktischerweise schon direkt aufgebaut (er baut sein Haus aus). Die Ausschnitte für die BB wurden gleich mittels einer Lochsäge umgesetzt. Nach den wenigen Schnitten war alles soweit vorbereitet und es konnte geleimt werden. Während der Leim trocknete, wurde beim Hausausbau mitgemacht und so die Wartezeit sinnvoll genutzt. Ich war leider nicht sehr mit meinen handwerklichen Ergebnissen beim Boxenbau zufrieden – das hat schon mal deutlich besser geklappt und von daher gab es doch ein paar kleine Kanten in den Brettern sowie nicht ganz perfekte Leimungen… Aber man lernt immer dazu und so gibt das die Möglichkeit, eventuell später schickere Gehäuse zu basteln - auch der selbst gesetzte kleine Zeitdruck gab sein übriges dazu - es sollte idealerweise alles am Samstag fertig werden.
Am späten Mittag / frühen Nachmittag ging es wieder zurück nach Hause und es wurde sich um das Innenleben gekümmert: Sonofil, noch rumliegenden Schaumstoff und Noppe wurden verbastelt, die Kabel wurden vorbereitet sowie verlegt und eingeklebt. Dann kam die Front drauf. Ein paar Schraubzwingen und Spanngurte später konnte wieder alles Trocknen – die perfekte Zeit, um noch den ausstehenden Wochenend-Einkauf zu erledigen bzw. das Grillzeug für Sonntag zu kaufen. Am Abend wurde alles wieder von seinen Zwängen befreit, aber leider etwas zu früh – beim Anschrauben der Chassis habe ich einen kleinen Spalt zwischen Rahmen und Front festgestellt, der mit Fugenleim aufgefüllt werden musste.
Das Anschrauben gestaltete sich dann etwas zeitaufwendiger, da ich meinen ganzen Schreibtisch-Bereich abbauen musste. Aufgrund der Monitor-Neuanschaffung musste die Wandhalterung anders positioniert werden und dafür musste das große Holzbrett von der Wand abmontiert werden. Es wurde dann auch langsam spät (>21 Uhr) und man merkte, dass man schon ca. 13 Stunden auf den Beinen war. Die beiden Gehäuse wurden dann noch an eine 20x20mm Trägerleiste geschraubt, die später auf das Holzbrett gesetzt wurde, um eine stabile Montage zu ermöglichen. Als ich aber die Schrauben durch die Leiste ins Holzbrett setzen wollte und aufgrund der blöden Position die Schraubenköpfe immer ausgeniftelt wurden, hatte ich keine Lust mehr und das Wohnzimmer wurde im Chaos für eine Mütze Schlaf verlassen.
Am Sonntag wurde dann aus Frust über die nervigen Schrauben am Ende zu Hammer und Nagel gegriffen – eine eventuelle zukünftige Demontage der Gehäuse gestaltet sich dann komplizierter, aber das ist ein Problem für mein zukünftiges Ich :rolleyes:. Ab dem späten Vormittag war aber alles soweit befestigt und wieder an Ort und Stelle, sodass die Chassis angelötet und eingesetzt werden konnten. Für den Hochtöner entschied ich mich anfangs für 11 Ohm (2x 22 Ohm), was aber zu viel war. Man hat ihn auch bei sehr kurzem Abstand kaum gehört. Aktuell sind drei 22 Ohm Widerstände parallel geschalten, die 7 Ohm sind aber immer noch recht viel und bei Gelegenheit werde ich noch 5 Ohm testen.
Betrieben werden die VivaRio an einem günstigen TPA3116, der angeblich 2x100W leisten soll (die Verstärker sind mit 13€ bei Amazon wirklich günstig), angeschlossen per Klinke am PC. Der erste Hörtest ohne Einspielzeit der Treiber hat mich mal wieder sehr überrascht! Ich kannte den Breitbänder ja schon von der ViFantastisch, die schon einige Jahre als Mono-Lautsprecher in Bad und Küche zu vollster Zufriedenheit ihren Dienst verrichtet. Aber die VivaRio im Stereobetrieb bei meinem kleinen Schreibtischbereich ist wirklich der Hammer! Ich habe nur noch gegrinst und mich von einem Lied zum nächsten gehört. Zwischendurch wurde am Verstärker auch immer wieder ein bisschen nachgedreht, in der Erwartung, dass doch bald bei gehobener Zimmerlautstärke die Verzerrung einsetzt – auch da Fehlanzeige! Der günstige Verstärker für 13€ vermag an den VivaRio einiges zu leisten und es sind Lautstärken möglich, die ich nie erwartet hätte! Auch das dazugehörige Bassfundament hat mich sehr stark überrascht. Klar kommt es nicht an meine Skye-Standboxen (in der 2.5 Wege Version von Gazza) heran, aber der Abstand war doch kleiner, als man vermutet hätte.
Am Ende muss ich sagen, dass ich mit meiner Entscheidung, die VivaRio zu bauen, vollkommen zufrieden bin. Der Gedanke von kompakten PC-Lautsprechern war schon viele Jahre präsent, aber man hat die eingebauten Quäken in den damaligen Monitoren dann doch ertragen. Als dann am neuen Monitor aber gar keine Tongeneratoren vorhanden waren, MUSSTE etwas gebaut werden und das Ergebnis ist mehr als ausreichend :)
Klar sind mir auch hier wieder ein paar kleine Schnitzer unterlaufen – die Ausgänge für die Kabel am Gehäuse sitzen zu hoch und werden natürlich NICHT vom Monitor verdeckt… Da muss ich mir noch eine optische Verschönerung einfallen lassen. Ansonsten fehlen noch die letzten Feinheiten, wie z.B. ein Gehäuse für den Verstärker (der 3D-Drucker lässt grüßen) und ein passendes Netzteil mit höherer Spannung als das jetzige. Nach diversen Berichten aus dem weiten Internet kann das leichte Grundrauschen des Verstärkers bei höherer Eingangsspannung eliminiert werden.
Ich versuche mal noch ein paar Bilder hochzuladen, die den Text untermauern können (nur Nahaufnahmen der Gehäuse wird es nicht geben - das Finish entspricht nicht wirklich meinen selbstgestellten Ansprüchen und muss dann nicht noch verbreitet werden :o)
Viele Grüße
Naphtor