Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Troelsgravesen: Chassis SPL Linearisierung durch "edge coating"
Hallo,
zufällig gerade rein gestolpert (und weil, wie sonicfury eben schon sagte, "Sommerloch" ist ;)):
http://www.troelsgravesen.dk/W12CY003.htm
Leider wurden die Auswirkungen des "edge coating" auf die harm. Verzerrungen (oder IMD) bei hohem Schallpegel nicht dokumentiert und ob/wie stark Xmax (nach Klippel, nicht rein mechanisch) beeinflusst wird.
Nichtsdestotrotz finde ich die Ergebnisse als Laie erst mal ziemlich beeindruckend.
Gruß Armin
mtthsmyr
12.08.2019, 19:55
Hallo Armin,
Auch vorhin entdeckt. Interessiert mich auch. Aktuell hadere ich z.B. etwas mit dem Monacor SPH145HQ. Bei dem sieht das genauso aus. Schade dass Troels nicht verraten hat, welche "secret sauce" er nun benutzt hat. Ich kann es ja verstehen. Für das Beschichten der Audio Technology Treiber nimmt er 125,-/St. Servicegebühr.
SBAcoustics hat an der Stelle auch bei den Satori-Treibern nachgebessert. Gab sogar irgendwo ein Foto von der Kleberspur. Und in den neuen Messungen taucht die deutliche Sickenresonanz nicht mehr auf. Bei Scanspeak kann man die Maßnahme bei einigen Treibern auch sehen.
Ich hätte Lust das mal mit den Dynavox-Treibern auszuprobieren. Da ist ein Totalverlust noch zu verschmerzen. Blöd nur, dass die das Problem nicht haben. :)
Der Fostex FX120 wäre ein Kandidat, der das Problem hat. Nur, ob ich dem jemals mit einem Pinsel zuleibe rücken würde, da bin ich mir nicht sicher.:(
Dann ist die Frage: was nimmt man? Vinylflex von Intertechnik, Visaton LTS 50.
VG, Matthias
Bei der Entwicklung der HQ Serie wie z.B. dem SPH-145HQ gabe es diverse Musterläufe. Mit unterschiedlichen Sicken oder Coatings konnte man einiges im Bereich der Sickenresonanz tun. Ist aber immer ein zweischneidiges Schwert denn man kann sich auch Nachteile einfangen wenn man nur ein Problem ins Auge fasst und eliminieren will. Man bringt auch zusätzliche Masse auf und auch das Klirrverhalten sowie das Ein-und Ausschwingen wird beeinflusst. Ich kann ganz gut mit einer Sickenreso leben wenn sie nicht lange nachschwingt. Auch wenn es dem Auge nicht gefällt - so ein Dipp bei der Sickenreso hat klanglich nicht allzuviel Relevanz. Aber heute muß es ja wie gebügelt aussehen.
Was ich schon so alles für abenteuerliche Presets bei DSP Controllern gesehen habe spottet jeder Beschreibung. Hauptsache gebügelt.
Da kann ich Franky nur zustimmen....ich hatte einen SP-310CX mal heftigst "gebügelt". Sah messtechnisch gut aus. Klanglich hat es mich nicht überzeugt: https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?13065-SP-310CX-Fosti
mtthsmyr
12.08.2019, 20:58
Hallo Franky,
Leben kann man damit auf jeden Fall. Wenn es eine Verbesserung geben würde, die klanglich nicht an andere Stelle etwas kostet, wäre es ja schön. Der SPH145HQ hat definitiv Charme so wie er klingt. Kann mir gut vorstellen, dass zusätzliche Bedämpfung den Treiber auch langweiliger machen kann.
Beim Fostex FX120 ist mir die Stelle vor allem bei bestimmten Frauenstimmen aufgefallen, Nina Simone oder Amy Winehouse. Die klingen nervig und irgendwie präsenter als gut wäre. Was ich auch nicht durch die Abstimmung wegbekommen habe. Schallwandänderungen habe etwas gebracht. Aber es waren wirklich nur wenige Alben, wo es aufgefallen ist.
Olafs Abstimmung vom SPH145HQ hatte das eigentlich ganz geschickt gelöst, in dem von dem Schlenker nur noch ein Senke ohne korrespondierende Überhöhung übergeblieben ist. Und das war wirklich maximal unauffällig so. Dummerweise ist mit der Änderung an der Schallwand jetzt wieder ein kleiner Peak entstanden. Ob ich den jetzt höre, wag ich nicht zu sagen - kann ja auch mit dem geänderten Abstrahlverhalten zu tun haben. Aber ein No-Go ist es nicht.
VG, Matthias
BLUE PLANET ACOUSTIC
13.08.2019, 15:01
Hi,
"edge coating" wird verwendet wenn die Kraftübertragung von Membran zu Sicke nicht stimmt. Der Fehler wird sozusagen "zugekleistert"
Man könnte auch Lasern und eine passende Sicke machen. Das kostet aber Werkzeuge und es muss jemand was von Mechanik (Kraft Übertragung) verstehen.
Von Mechanik versteht niemand etwas bei Lautsprecherproduzenten. Naja, fast...:)
Gruss,
Nick
Matthias,
das eine der beiden Chassis werde ich eh noch tauschen, wegen dem kleinem "Dipp" in der Membran.
Hast Du ja gesehen. Fühle dich also Frei nachdem wir die Weiche im Endstadium haben, und auch dann dabei bleiben wollen, das Chassis für Tests zu verwenden.
Das Ersatzchassis ist ohne den Zusatz Magnetring bereits da.
Focal macht das beispielsweise so.
https://www.focal.com/en/focal-teach/tmd-tuned-mass-damper
Moin,
Joachim Gerhard hat schon vor Jahrzehnten bei Audio Physic beim Scan Speak Mitteltöner Gummiringe im Übergang Sicke-Membran von hinten eingesetzt.
Gruß Kalle
Hallo,
irgendwie kann ich die folgende Aussage von Nick nicht ganz einordnen.
"edge coating" wird verwendet wenn die Kraftübertragung von Membran zu Sicke nicht stimmt. Der Fehler wird sozusagen "zugekleistert"
Man könnte auch Lasern und eine passende Sicke machen. Das kostet aber Werkzeuge und es muss jemand was von Mechanik (Kraft Übertragung) verstehen.
Von Mechanik versteht niemand etwas bei Lautsprecherproduzenten.
Ich habe gerade ein Paar Tangband W4-2142 vor mir liegen. Die haben das auch. Soll das jetzt nur die zweitbeste Lösung sein? ;)
Grüße
Knut
PS: Aber neu ist das ja wirklich nicht: Wir haben das Anfang der 90er auf Vifa 13ern gemacht: Buchbinderleim in der Ecke der Gummisicke. Klang war gut, Frequenzgang und Wasserfall gut bzw. besser. Verzerrungen konnte das IMP damals ja leider nicht messen. Die Treiber sind seinerzeit über 10Jahre wunderbar gelaufen
capslock
20.11.2020, 20:11
Moin,
Joachim Gerhard hat schon vor Jahrzehnten bei Audio Physic beim Scan Speak Mitteltöner Gummiringe im Übergang Sicke-Membran von hinten eingesetzt.
Gruß Kalle
Ich glaube, das waren Seas-Treiber mit Alumembran, die nach hinten abgekröpft war. Da hat er solche roten Lakritzschnüre drangemacht (waren wohl eher O-Ringe).
capslock
20.11.2020, 20:19
Von Sikkens gibt es unter der "Familiennamen" Kodrin diverse Acryl-in-Wasser-Pasten, z.B. als Hirnholzsiegel, das bildet eher dünne Schichten, die eintrocknen und dabei etwas schrumpfen, und als V-Fugen-Siegel für Fensterrahmen. Letzteres könnte vermutlich so angewendet werden wie das Zeug von Troels.
Ich denke, er macht damit einen weicheren Impedanzübergang. Dass das aber mit dem gleichen Rezept für verschiedenste Membranen und Sicken funktioniert, finde ich schon wieder fast zu gut. Auch löst er für tangentiale Moden nicht das Problem, dass die Impedanz dann für alle Winkel gleich ist. Vifa hat doch das Patent drauf, dass vom Umfang der Membran von hinten fünf Segmente weggeschnitten werden. Dadurch sieht eine von der Schwingspule nach außen laufende Anregung für unterschiedliche Winkel eine unterschiedliche Impedanz und dazu noch zu unterschiedlichen Zeiten. Dadurch dürfte die Membran an verschiedenen Orten unterschiedlich stark schwingen, was die Resonanz verschmiert.
Ich könnte mir vorstellen, dass es was bringen würde, die die Beschichtung nur in Teilsegmenten anzubringen. Sieht halt bescheiden aus.
Edit: habe gerade seine Ergebnisse am MR13P sehen. Der hat (wie alle Satori-Papyrusse) ein ziemlich heftigen Dip bei 1,7 kHz, der danach wie wegbebügelt ist. Wenn das wirklich so gut funktioniert bzw. der Dip wegen des rapiden Phasenwechsels wirklich so hörbar ist, wie er sagt, dann frage ich mich, warum SB das nicht gleich so macht oder eine besser angepasste Sicke verwendet.
Ich habe gerade Hörversuche an nackten MW19P vs. 18W8530 und 18W8531 hinter mir, natürlich nicht auf Achse. Der unbeschichtete Revelator klingt etwas freier und leichtfüßiger als der beschichtete, gleichzeitig nervt er aber bei Frauenstimmen, wenn kräftig geschmettert wird. Der MW19P ist wie ein 18W8531 auf Drogen, noch viel freier, aber auch viel nerviger. Ob es am Dip liegt oder den wüsten Resonanzen über 5 kHz (die aber fast nur auf Achse existieren), weiß ich nicht. Müsste den Test mal mit Gehäuse und jeweils angepasster EQ wiederholen.
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