Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : "Unbekannte Gehäuseprinzpien"
Swansteini
08.10.2019, 01:11
Bin über so einen Typen im Netz gestolpert der für, naja mehr Auto-Hifi aber scheinbar auch teilweise Home-Hifi, Gehäuse "entwirft" und sie oder besser gesagt sich damit vermarktet...
Lange Rede mehr Sinn in dem folgenden Video:
https://www.youtube.com/watch?v=CZaRQT3Rvaw
Und zwar stellt er hier 5 "unbekannte" Gehäuseprinzipien vor, die aber mehr oder weniger schon alle der ein oder andere hier einmal gebaut haben wird, und in Gesamtheit eher Abwandlungen bekannter Prinzipien darstellen. Was aber irgendwo spannend war da ich das noch nirgends gesehen hatte war das letzte Prinzip, das er in seinem Video vorstellt. Schimpft sich vielsagend 6'th Order Series offset Hybrid-Bassreflex, und ist ein Bassreflexsystem mit zwei Treibern (scheinbar können die auch unterschiedlich sein) die auf einen gemeinsamen "Endport" spielen wobei der Erstere jedoch rückwertig nur auf eine gemeinsame Kammer mit dem Zweiten (mit eigenem Port!) hin arbeitet und daraufhin gemeinsam auf einen Port.
Soll an sich durch die Art der Abstimmungen die es zulässt den klassischen Bandpassdip ausbügeln obwohl das ja ersteinmal von der Konstruktion her kein Bandpass ist, so an sich...Die Frage die sich nun stellt wäre doch die, als Idee könnte man doch solch eine Lösung für dicke Schlammschieber nehmen die wenig Volumen benötigen aber durch ihre Masse und Schwingspulenimpedanz halt relativ früh den Abflug nach oben hin machen, also quasi die ganzen Mivoc Sub Treiber zum Beispiel.
Und die nun mit einem zweiten Treiber bis in den unteren Mittenbereich hin unterstützen lassen... Vorausgesetzt das ganz funkioniert so wie gedacht, würde man eine relativ kompakte Box erhalten die man vielleicht mit zwei Treibern die über die Kammern gut abgestimmt sind ohne Weiche in den unteren Mittenbereich laufen lassen könnte und von dort aus erst per Weiche an einen passenden Breiti? TMT...ankoppeln!?
So mal als Idee...wobei ich mir nicht sicher bin wie man das mal nur rein Simu-technisch überprüfen könnte, obwohl mit Aj Vol. 7 könnte das vielleicht gehen..?
Naja, kann ja sich jeder mal ein Bild von machen, und mal sagen was Sie oder Er davon hält oder ob es vielleicht doch nur wieder ein "neuer Wein in alten Schläuchen ist" :-D.
Gruß Swany
Moin,
es kommt irgendwie auch darauf an, was man haben will. Die Klimmzüge der verschiedenen Lowther Basskonstruktionen konnten mich ebenso wie Lowther und edele "Imitate" nie überzeugen. Linns Isobarik sorgte ehedem auch für Begeisterung ... aber der Bass eines soliden 15Zöllers überzeugt mich mehr. Ebenso bei doppelt ventilierten Bandpassschlammschiebern, laut und bummsig mag fürs Abdampfen auf der Tanzfläche angesagt sein, sie sind für die PA-Leute gut zu handhaben ..... aber fürs entspannte Musikhören ist mir das alles zu mumpfig oder eben zu bosig;), überrascht beim ersten Hören:rolleyes: ... aber dann:(.
Resonanzladungen, dann auch noch kombiniert, sorgen für entsprechende Resonanzen:confused::rolleyes:.
Wirkungsgrad und Klangpräzison funktionieren in kleinen Gehäsen einfach nicht, hier hilft nur geschlossen und gigantische Leistungszufuhr oder ein Hornsystem mit gigantischen Ausmaßen. Das einfache Bassreflexsystem mit Kanälen oder Passivmembranen kann ein guter Kompromiss sein.
Die alte Lösung von Scanspeak aus den 80ern wäre eventuell für mich noch interessant, bei einem großen Bass im großen geschlossenem Gehäuse sitzt in der Rückwand ein kleinerer Schlammschieber mit kleinerem Zusatzvolumen um im Tiefbass für zusätzliches Volumen und Hub zu sorgen. Es hat sich nicht durchgestzt, Kosten oder Klang:confused:
Jrooß Kalle
roomcurve
08.10.2019, 09:35
Interessant zu dem Thema ist auch diese Variante https://www.crutchfield.com/S-iH8OPbWRLQa/learn/the-story-behind-elac-adante-speakers.html
Swansteini
08.10.2019, 12:33
Stimmt, die hatte ich auch schon mal hier irgendwo im Forum herumfliegen sehen. Wobei natürlich die Frage aufkommt wie man mit nur einer! PM die man ja nur über ihr Gewicht abstimmen kann wirklich so die Kontrolle im Bass erhält, wenn beide Schallanteile des aktiven Treibrs auf die PM spielen. Wobei ich hier nur in Bezug auf wirklichen Tiefbass denke, das andere um mal den anderen Ansatz zu dem oben geschriebenen Aufzugreifen erklärt er ja in dem Text relativ verständlich und geht ja auch vom gedanklichen Prinzip her einen ähnlichen Weg.
Konrolle nach oben hin ohne Weiche, wüde ich es mal nennen.
Ich schieb das mal als Zitat mit ein was er da schreibt:
When I put a box with a passive radiator over the front of a ported-box loudspeaker, that cavity combined with the mass of the port or passive radiator is a second-order acoustic low-pass filter. The speaker already rolls off at low frequencies as all speakers do. But now it’s forced to roll off at my chosen crossover frequency – in this case 200Hz – but it’s a second-order acoustic filter.
If I want a third-order response overall, then we only need to add a first-order electrical crossover. And there’s an advantage to splitting the task between the passive network and the acoustic filter.
Und so etwas scheint ja scheinbar ganz gut ob nun mit PM aber vielleicht auch über einen zweiten Treiber, zu funktionieren. Wobei ich gestern schon beim Schreiben so dachte, tja schelmisch aber man könnte ja am Ende von der von mir verlinkten Konstroktion aus dem Video statt einem Port (der ja im übrigen bei Schlammis, auch recht lang ausfallen würde...) auch eine PM setzen, die sich auch experimentell viel leichter abstimme ließe und in ein mögliches Gehäuse integrieren.
Müßte man echt mal drüber nachdenken so was zu basteln :D...
Swany
Ich fand ja auch mal so Exoten wie Lowther-Gehäuse mal sehr spannend. Heute gehe ich da wesentlicher nüchterner durch die Welt und trinke dafür lieber selbst einen Rotwein. Ich finde den neuen Genelec Sub W371 ganz spannend. Wobei ich noch radikaler oder sagen wir konservativer wäre und BR für den rückwärtigen Treiber gegen CB tauschen würde: https://www.genelec.com/w371
Swansteini
10.10.2019, 01:16
Ja den hast du ja schon öfter gezeigt :D. Nur was ich mich frage einerseits,...der muss aber schon ein wenig im Raum stehen durch den Rückwertigen Treiber richtig? oder sagen wir mal einen "vernünftigen" Mindestabstand zur Wand nach hinten haben.
Und dann andererseits, warum haben sie das Konzept mit dem 14' ner B&C eh bis 500 hz ausgelegt (respektive 450 -3db)?! Der ist ja schon eher ein reiner Tiefmitteltöner mit ein "bißchen" Bass, warum nicht gleich zwei 12" Treiber als Cardiod und gut ist.
Denn kein Mensch will nen Sub so hoch laufen lassen,...meiner Meinung nach versuchen sie da mit einem physischen Subwoofer die Eierlegende-Wollmichsau zu bauen und den Raum so gut es geht mit nur einem Bass "ausleuchten" zu können. Was ich aber irgendwie aufgrund der Physik und auch der verwendeten Treiber irgendwie in Frage stellen würde.
Gruß Swany
Ja den hast du ja schon öfter gezeigt :D. Nur was ich mich frage einerseits,...der muss aber schon ein wenig im Raum stehen durch den Rückwertigen Treiber richtig? oder sagen wir mal einen "vernünftigen" Mindestabstand zur Wand nach hinten haben. .....
Moin Swany,
nee eben nicht. Siehe Dutch&Dutch 8C!
:prost:
captain carot
10.10.2019, 10:40
Das meiste davon ist definitiv nicht neu. Wenn man sich an der Stelle btw. mal die ELAC anschaut und die Passivmembran gegen ein Bassreflexrohr tauscht, dann erinnert mich das sehr an Boses Acoustimass Subs.
Teilweise spielten die Tieftöner dort auch auf gleich zwei ventilierte Volumen, die dann erst auf das dritte Volumen spielten.
https://assets.catawiki.nl/assets/2018/3/26/c/4/e/c4e5da16-8a48-4b79-a338-71f94b7455b4.jpg
http://www.whatsinside.info/bose-acoustimass-5-series-ii-transparent/bose-acoustimass-5-series-ii-bass-module-transparent-01/ (http://www.whatsinside.info/bose-acoustimass-5-series-ii-transparent/bose-acoustimass-5-series-ii-bass-module-transparent-01/)
Im Car-Hifi hab ich auch schon die eine oder andere Konstruktion gesehen, die letztendlich einfach auf extreme Wirkungsgrade bei ziemlichem One Note Bass getrimmt war.
Die klassischen 'Trampeltierhöcker' bei vielen Bandpass-Subs sind halt auch reine Abstimmungsfrage. Wenn man den möglichst laut und gleichzeitig breitbandig abstimmen will kommt das ziemlich oft am Ende dabei raus.
Gefühlt waren solche Konstruktionen, obwohl ich mit saubrer konstruiertem Bandpass, Bassreflex und TML in der Hinsicht keine Probleme habe, aber immer ziemlich träge. Die auf maximalen Output konstruierten Varianten schon außen vor gelassen.
roomcurve
10.10.2019, 10:59
Neu sind sie natürlich nicht, aber immer gut vor Auge zu führen dass sie mögliche Optionen sind wenn man z.B. keine teuren großen Luftspulen im TT Bereich nutzen kann oder will.
Neu sind sie natürlich nicht, aber immer gut vor Auge zu führen dass sie mögliche Optionen sind wenn man z.B. keine teuren großen Luftspulen im TT Bereich nutzen kann oder will.
Moin,
nöh das funktioniert nur im Auto oder Heimkino und wenn man Bummbummsbässe liebt. Ich habe damals (80er) die Entwicklungen von "Dr.Hubert" , damals mein local dealer, verfolgt und mich ob dieses grausigen Ergebnisses rein subjektiv für PA-Bässe entschieden (waren ein Alternativangebot)..
Bass braucht Platz;).
Jrooß Kalle
roomcurve
10.10.2019, 12:29
Sorry, aber ne ELAC von jemandem wie Andrew Jones hat klanglich absolut nichts gemeinsam mit irgendwelchen damaligen Car Bandpässen :doh:
Bass braucht Platz
ist auch so ein Vorurteil Relikt aus Zeiten der Passivboxen, dank Linkwitz Transformation & Co .kann heute sehr wohl auch tiefen und sauberen Bass von einem kleinen Gehäuse herausbekommen mit nur relativ geringen Nachteilen bezüglich Maximalpegel.
Bass braucht Platz;).
Auch auf konkrete Chassis bezogen gilt das doch eher nur für ältere Konstruktionen. Meine beiden Selbstbau-Subwoofer mit jeweils einem B&C 12TBX100 mit ihren jeweils nur wenig über 40 Litern Vb kommen mir jedenfalls durchaus nicht bassarm vor, weder quantitativ noch qualitativ. Einziger Nachteil ist halt der höhere Verstärkerleistungsbedarf, doch daran mangelt es im Vergleich zu früher doch nun wirklich nicht, zumal der Bedarf nun jetzt nicht utopisch ist.
Viele Grüße,
Michael
Swansteini
10.10.2019, 12:49
Und selbst passiv über GHP in gewissen Grenzen....
Aber an sich ist das natürlich auch eher wie erwähnt (Roomcurve :)) eher der Ansatz den ich auch verfolgen würde, um Bauteile einzusparen und nur über das Prizip und die Konstruktion eine "Kontrolle im Bass" zu erhalten.
Wobei ich, wie ich auch schon schrieb eher den un-hai-endigen Ansatz mit ein Paar Mivoc Aw oder Awm als Subtreiber und etwas ähnlich günstigeren dann als Tieftöner vorstellen könnte der dann erst per Weiche durch einen Mitteltöner abgelöst wird und wenn man wiegesagt ganz verwegen ist dann den Port auch noch durch eine PM zu ersetzen könnte das recht spannend aussehen mit dreimal 8 Zoll in einer Standbox plus Mittel und Hoch dann.
Aber klar ist auch Materialschlacht "nur" um vielleicht ein paar Bauteile im Weichenzweig einzusparen...
Mehr Spaßprojekt also :rolleyes:.
Gruß Swany
P.s.: falls das überhaupt funktioniert :D
Bass braucht Platz;).
Männers, ich attestiere euch mangelhafte Smileykunde.
Lustig, wie ihr auf Scherze argumentativ aufspringt. Langhubbässe, angesteuert von dicken Endstufen, sind ja Lösungen, die es schon vor Jahrzehnten gab, auch bei mir.
@roomcurve
Es handelte sich in den 80ern um PROCUS Lautsprecher, im Carbereich gab es damals solche komplizierten Gehäuse noch nicht. Ja, auch schon im letzten Jahrtausend gab es vielfältige Lösungen im Gehäusebau. Ein Bandpass passiv ohne oder nur über eine Spule angesteuert funktioniert in seiner Filterwirkung einfach nicht sauber.
Gruß Kalle
roomcurve
10.10.2019, 14:50
Aus dem oberen Interview:
When I put a box with a passive radiator over the front of a ported-box loudspeaker, that cavity combined with the mass of the port or passive radiator is a second-order acoustic low-pass filter. The speaker already rolls off at low frequencies as all speakers do. But now it’s forced to roll off at my chosen crossover frequency – in this case 200Hz – but it’s a second-order acoustic filter.
If I want a third-order response overall, then we only need to add a first-order electrical crossover. And there’s an advantage to splitting the task between the passive network and the acoustic filter.
IF I'M ONLY FILTERING THE INPUT SIGNAL THEN I'M NOT FILTERING THE NOISE OF THE PORT. AND I'M NOT FILTERING SOME OF THE DISTORTION COMPONENTS.
Imagine I’ve got a regular woofer and I put a third-order electrical network on it. Well, in a perfect system it’s doing the same job. But what it’s doing is filtering the input signal to the driver, not the output from it, and that’s a subtle but important distinction because all drivers have some amount of distortion.
Now, Adante uses internal ports, but all ports have some form of noise. If I’m only filtering the input signal then I’m not filtering the noise of the port. And I’m not filtering some of the distortion components.
Suppose I put a 100Hz tone into the woofer and it’s got some distortion – the third harmonic is at 300Hz. That comes straight out.
However, if I put a second-order acoustic filter after the driver, that third-order harmonic is attenuated, so I’ve effectively reduced the harmonic distortion of the speaker. I’ve also filtered off some of the chirping noises of the port. So I’ve got an advantage by putting the filter after rather than in front of the driver.
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