Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fragen zu ELAC Lautsprechern
t.wagner
28.10.2019, 09:23
Guten Morgen liebe Mitbastler,
mein aktuelles Projekt ist die Restauration eines Pärchens ELAC Lautsprecher vom Typ EL 115 S II. Es handelt sich dabei um 2-Wege Bassreflex-Standlautsprecher mit D'Appolito Anordnung.
Der Vorbesitzer hat die Gehäuse wohl mal neu lackiert und beim Wiedereinbau der Technik leider ziemlich gepfuscht. U. a. waren die LS-Chassis willkürlich verpolt angeklemmt. Am Ende kam halt nur Müll dabei raus, was ihn wohl dazu veranlasst hat, die LS zu verkaufen.
Da ich genau über dieses ELAC Modell Typ bei google nicht wirklich Informationen gefunden habe, möchte ich hier ein paar Fragen loswerden und hoffe auf Eure Hilfe.
1. Polung der Hochtöner
Die TT-Chassis habe ich für einen ersten Funktionstest komplett wieder "richtig" herum angeschlossen. Leider war auch ein HT verpolt. Nun gibt es ja Lautsprecher-Entwicklungen, wo so etwas mit Absicht gemacht wird (dann aber auf beiden Seiten ;-) ). Hat jemand für dieses Modell eine Info, wie die Polung im Original gewesen ist? Wenn nein, wie kann ich dies sonst herausfinden?
2. Frequenzweiche
Auf der Weiche sitzt eine Glühlampe als HT-Schutz. Auf einer Seite hat der Kolben bereits Risse und ist blind, es kommt zwar noch Signal durch, aber wer weiß, wie lange noch...
Ich würde dieses Bauteil als Schutz nicht wirklich benötigen. Reicht ein überbrücken, oder soll ich einen Festwiderstand einlöten. Wenn ja, welche Größenordnung wäre im Mittel passend?
3. BR-Abstimmung
Im Zuge des Tests habe ich im Bassbereich eine leichte Überhöhung der Oberbässe festgestellt, dafür weniger Tiefbass. Ich würde die Rohre gerne etwas verlängern, um dem ein wenig entgegenzusteuern. Gleichzeitig werde ich etwas mehr Wolle benutzen. Das wird wohl auf ausprobieren herauslaufen, aber dennoch eine allgemeine Frage hierzu:
Jede Box hat 2 Rohre (beide hinten, eines auf halber Höhe, eines unten). Was passiert physikalisch, wenn Rohre mit verschiedenen Längen eingesetzt werden? Fluch oder Segen? Hat das mal jemand probiert?
Ich habe leider nicht die Möglichkeit, Ergebnisse messtechnisch festzustellen. Das geht bei mir alles über "Trial and Error" ;-)
Deshalb würde ich mich über Unterstützung hier aus dem Forum sehr freuen!
Besten Dank im Voraus dafür!
VG, Thomas
mtthsmyr
28.10.2019, 09:49
Hallo Thomas,
Wenn man weiß, wie die Weiche aussieht, kann man raten, wie herum die Polung gehört. Ansonsten: Es sind doch nur zwei Wege, d.h. es gibt zwei Möglichkeiten. Eine davon müsste einen massiven Einbruch im Mittelhochton haben.
Die BR-Rohre tiefer abzustimmen kann auch genau den gegenteiligen Effekt haben, so dass Du vielleicht mehr Pegel bei 30 Hz hast, dafür aber weniger bei 50..90Hz. Der Oberbassbuckel hat häufig eher etwas mit der Weiche zu tun. Je nach Ausprägung des Buckels, kann dieser bei wandnahen Aufstellungen sogar hilfreich sein.
Wenn zwei Rohre da sind, kann es auch Sinn machen nur eines zu verstopfen, und ansonsten mal mit der Aufstellung experimentieren. Ist halt schwierig da ohne belastbare Messungen etwas zu empfehlen.
VG, Matthias
Moin,
viele Hersteller liefern Schaumstoff zum Einbremsen der Bassreflexwirkung bzw. tieferer Abstimmung mit.
In der Wand-Eckaufstellung würde ich das obere Bassreflexrohr z.B. mit Sockenpaaren verstopfen, man kann dann deutlich hören was sich tut und was einem besser gefällt.
Die Boxen einfach in der Mitte mit unterschiedlicher Polung des Hochtöners aufstellen, auf Mono schalten und wechselweise links bzw. rechts hören, bei Musik, gerne auch Gesangsstimmen oder kleinen besetzungen solltest du auch sofort heraushören, welche Polung die Richtige ist.
Jrooß Kalle
Wenn Du kein Messequipment hast, kannst Du Dir mit einer App auf dem mobil Phone, z.B. Spectroid wenigstens einen ungefähren Überblick verschaffen.
Gruß
Arnim
t.wagner
28.10.2019, 17:40
Vielen Dank Euch allen schon einmal für die zahlreichen Hinweise.
Ich habe gerade eben die Gehäuse zum lackieren weggebracht, da auch hier - Zitat des Tischlers "bessere Wandfarbe" verwendet wurde.
Sobald ich die Lautsprecher wieder montiert habe, werde ich bzgl. der HT einmal den Mono-Test machen.
Die Frequenzweichen sitzen leider seeehr wartungsunfreundlich direkt auf dem Bi-Wiring Anschlussterminal, sodass ich hier noch nichts weiter rausfinden konnte. Doch da muss ich sowieso noch dran, weil der Kunststoff eines der Terminals gebrochen ist.
Hat da vielleicht jemand noch einen Tipp bzgl. der Glühbirnen-Geschichte?
Ich denke, dass ich dann die BR-Rohre erst einmal so lasse und den "Sockentest" durchführe ;-)
Ich melde mich wieder, wenn ich mehr weiß und bin guter Dinge, die Schätzchen wieder auf Vordermann zu bringen.
VG, Thomas
Hi!
Einfach gegen gleiche austauschen. Kann Hochtöners Leben retten. Was ist das denn, Sofitte? Meist stehen die Werte auf der Fassung.
Gruß
Arnim
das ist eine Sofitte (https://www.reichelt.de/signal-soffittenlampe-s7-6-v-3-w-l-6427-p45833.html?&trstct=lsbght_sldr::45837).
Im Normalfall niederohmig, ab einer bestimmten Spannung fängt Sie an zu leuchten, wird hochohmig und wirkt als Spannungsteiler in Serienschaltung mit dem Hochtöner als Schutz.
Soetwas hatte ich früher auch mal verbaut. ist lange her
Du kanst aber auch einen PTC (https://www.intertechnik.de/Shop/Frequenzweichenbauteile/Sicherungselemente/1768,de,11) dafür einsetzen, musst halt nur berechnen welchen.
Gruß, Hartmut
Willst Du die Dinger wirklich mit richtig Aufwand reparieren? Ich hatte genau diese Boxen, natürlich original, und nachdem ich die DreiZwo hatte, habe ich die Elac verschenkt.
Was passiert physikalisch, wenn Rohre mit verschiedenen Längen eingesetzt werden?
Geht .... akustisch bildet sich im wesentlich eine Art Mittelwert aus kurzem und langem Rohr. Es gibt also nicht etwa zwei Bassreflexresonanzen, sondern weiterhin nur eine. Deswegen halten sich die Vorteile in Grenzen. Ein bischen was bringt es, wenn sich Rohrresonanzen bilden. Die hängen direkt von der Länge der Rohre ab und verteilen sich damit auf zwei Frequenzen. Ob Du aber überhaupt das Problem hast und ob tiefer abstimmen was bringt kann man aber ohne Messungen ( genaue Analyse) kaum beantworten.
t.wagner
28.10.2019, 22:58
Hi!
Einfach gegen gleiche austauschen. Kann Hochtöners Leben retten. Was ist das denn, Sofitte? Meist stehen die Werte auf der Fassung.
Gruß
Arnim
Hallo Arnim,
Die Lampe sieht zwar aus wie eine Sofitte, hat aber Beinchen zum umbiegen und direkt anlöten auf der Platine - keine Ahnung wie das Teil dann heißt.
Leider sind beide Lampen so alt, dass man nichts mehr darauf erkennen kann.
Solch ein PTC Element ist jedoch auch auf der Weiche verbaut, sieht aus, als ob dies dann der TT Schutz ist.
VG, Thomas
t.wagner
29.10.2019, 16:17
Hallo zusammen,
hier nochmal ein Bild der Weiche, links gehen die beiden Kabel zu den TT ab, rechts unten für den HT.
An den Spulen kann man keine Werte ablesen, ebensowenig an der Birne.
51233
Bei der anderen Weiche ist der Glaskolben der besagten Birne schon rissig.
VG, Thomas
mtthsmyr
29.10.2019, 16:30
Ich vermute, dass das irgendetwas in Richtung LR4 ist. Also beide Chassis gleiche Polung.
100% ist das nicht. Wenn Du ganz auf Nummer sicher gehen willst, schau auch noch mal die anderen Tipps an (Mess-App fürs Handy oder nach Gehör).
VG, Matthias
Moin,
dann gibt es auch noch die Möglichkeit beim Hersteller (http://ftp.elac.com/de/archiv/archiv_produkt_alt.php?f=11121) nett anzufragen. Die Ersatzteilgarantie ist zwar vorbei aber meist gibt es irgent ein Händler, der Restbestände lagert. Vielleicht bekommst Du da Original-Hochtönerschutzsofitten zum einlöten.
Den Hochlastwiderstand würde ich wieder in seine ursprüngliche Position bringen, den hat mal Jemand Richtung Platine und Elko gedrückt. Dem Elko wird unnötig warm und mit Abstand zur Platine kann der Widerstand auch besser kühlen.
Schönen Abend, Hartmut
Falls Du noch Infos zur Originalweiche brauchst, sag Bescheid. Mein Kumpel hat die Dinger noch im Betrieb und kann bei Bedarf reinschauen falls das für Nichttechniker machbar ist.
...dann gibt es auch noch die Möglichkeit beim Hersteller (http://ftp.elac.com/de/archiv/archiv_produkt_alt.php?f=11121) nett anzufragen. ...Dazu kann ich bei Elac nur raten! Ich habe da vor einigen Jahren wirklich sehr nette Hilfe bekommen!
t.wagner
29.10.2019, 19:24
Danke Euch allen mal wieder für die zahlreichen Tipps und Hinweise!
@ Matthias:
Ich denke, ich werde mir die Weiche mal aufzeichnen mit den Werten, die ablesbar sind. LR4 musste ich erst einmal googlen :) - hab es noch nicht ganz kapiert aber es kann ja durchaus sein, dass sowas dahinter steckt.
@ Hartmut und wgh52:
Das werde ich definitiv mal machen, vielleicht ist ELAC in der Hinsicht noch "alte Schule" und kann Infos und Teile besorgen. Und Hartmut danke für den Tipp mit dem Widerstand, das werde ich mal korrigieren.
@ Koaxfan:
Wenn Du in mal freundlich fragen könntest, wäre das natürlich die sicherste Referenz. Im Prinzip müsste nur der HT losgeschraubt werden (4x Inbus) und wenn das weiße Kabel mit roter Markierung an + geht, ist er nicht verpolt (das + Zeichen findet man am HT unter der Dichtung versteckt). Wenn er dann noch einmal das Terminal ausschrauben könnte (4x Kreuzschlitz) - da sitzt die Weiche "huckepack" drauf. Ein paar Fotos zum Vergleich wären super!
Danke natürlich auch Dir für die super Unterstützung!
VG, Thomas
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