Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : AT VM 540 ML oder was anderes?
Hallo,
für einen RP-7000 MKII suche ich einen "gut klingenden" MM-Tonabnehmer zum Digitalisieren usw., also kein Scratchen.
Beim Hören von Klangbeispielen, z.B. youtube, scheint mir der VM 540ML Tonabnehmer besser als der 95ML. VM 95SH ist vielleicht zu empfindlich oder passt nicht zum Tonarm.
Kann mir jemand was zur Alltagstauglichkeit schreiben? Normalerweise gehe ich mit Dreher, Platten usw. sehr pfleglich um. Dennoch möchte ich kein Sensibelchen, bei dem nach dem ersten raschen Absetzen der Nadel der dünne Aluträger verbeult oder der Diamant fliegen geht. Ein Stanton 750 oder Concorde Vibe usw. muß es aber auch nicht unbedingt werden.
Viele Grüße
Nun mal etwas zu ersten Erfahrungen mit dem AT VM540 ML am Reloop 7000 MK2:
Sowohl eine Kabelmessung als auch der Höreindruck deuten darauf hin, dass beim Reloop 7000 MK2 eine für das AT-System recht hohe Kapazität zusammenkommt.
Das System klingt mit dem eingebauten VV zumindest für mich nicht optimal, und für einen externen VV scheinen, wenn mein einfaches Messgerät richtig läuft, 150pf bereits an den Ausgangs-Steckern des Reloop anzufallen, Kabel kommt dann noch dazu. Bei meinen letzten Digitalisierungen habe ich das Interface mit sehr kurzer Leitung ohne VV, also über Line, an den Reloop angeschlossen. Das stimmt klanglich auch noch nicht ganz , wobei das Interface mit 60kOhm auch nicht perfekt für das System ist.
Auffällig für mich, dass Korrekturen des Frequenzgangs über die Filter von audacity den Klang verschlechtern. Abgesehen von den möglicherweise falsch gewählten Einstellungen am EQ frage ich mich, ob da irgendwelche Phasenverschiebungen durch das VM540 an hoher Kapzität und den 60 kOhm am Höreindruck beteiligt sein können, während audacity den Frequnzgang wieder zurechtbiegen kann, aber normalerweise dabei nicht die Phase. Ein Höhenanstieg um vielleicht 8-10 k und ein Abfall ab 14-16k ließe sich ja eigentlich per EQ anpassen, das Ergebnis klingt aber bislang nicht brauchbar.
Also erstes Fazit: Das VM540 ML passt nicht ohne weiteres zum Reloop, ein Ortofon Blue oder auch ein MC könnte da vielleicht hinsichtlich der Kapazität unproblematischer sein.
Schau mal bei Goldring, Nagaoka oder Grado.
Die bieten Moving-Iron-Systeme an, die wie MM-Systeme angeschlossen werden. Gegenüber MMs ist denen die Kapazität aber ziemlich wurscht.
Viele Grüße
Frank
Edit: Angeblich sollen auch die VM-Serie sowie die 2M-Serie von Ortofon MIs sein und auf dem Patent der alten VMS-Reihe basieren, die in der Tat auf das MI-Prinzip setzt.
Hallo Frank,
Schau mal bei Goldring, Nagaoka oder Grado.
Die bieten Moving-Iron-Systeme an, die wie MM-Systeme angeschlossen werden. Gegenüber MMs ist denen die Kapazität aber ziemlich wurscht.
Angeblich sollen auch die VM-Serie sowie die 2M-Serie von Ortofon MIs sein und auf dem Patent der alten VMS-Reihe basieren, die in der Tat auf das MI-Prinzip setzt.
Zu Moving-Iron hab ich erstmal wenig gefunden, aber beim Orftofon 2M Blue sind ja 150-300 pF angegeben, das könnte eigentlich besser passen. Ansonsten hatte auch schon jemand gepostet, dass Audio Technica mit einer Impedanz um die 30kOhm gut laufen würden. Es gibt, wenn ich es recht erinnere, ein Interface von Steinberg mit der Eingangsimpedanz. Vielleicht könnte ich auch erstmal über einen y-Adapter 68 kOhm parallel zum vorhandenen anschliessen.
Ich hab auch noch ein altes Ortofon MC 10, was mir aber in den 80ern an einem Dual nicht so gut gefallen hat.
Vielleicht könnte ich auch das Tonarmkabel im Plattenspieler umlöten, allerdings ist mir nicht ganz klar wie das Teil an die hohe Kapazität kommt. Schaltpläne zum Reloop 6000 zeigen einen VV, dessen Kondensatoren (wohl 100 pF) per Line-Umschalter zugleich mit dem internen VV getrennt werden. Beim Reloop 7000 MK2 vermute ich eigentlich den gleichen Aufbau, da müßte aber das Tonarmkabel selbst fast 150 pF aufweisen, um den Wert am Phono-Ausgang ohne VV zu messen? Vielleicht sollte ich das Ding doch mal aufschrauben.
LG
Schau mal bei Goldring, Nagaoka oder Grado.
Nochmal etwas konkreter zur Verbindung mit dem Reloop 7000 MK2:
Bei Goldring und Nagaoka wird offenbar trotz MI-Technik 200 pF als maximale Kapazität angegeben, das könnte wie am AT etwas eng werden wenn die 150-200 pF Empfehlungen fundiert sind, und ich in meinem Fall wegen der 60 kOhm Eingansimpedanz noch vorsichtiger sein muß.
Zum Grado finden sich per Google Beiträge in diversen Foren, dass es unempfindlich bei Kapazitäten sei, aber da findet sich z.B. auch noch "anfaellig fuer aeussere Einstrahlungen und somit Brummempfindlich".
Offenbar wird bei meiner Kombination Netzbrumm in das AT VM 540ML eingestrahlt. Da der Brumm zur Plattenmitte zunimmt, vermute ich die Ursache überwiegend beim Netztrafo. Durch Ausrichten des Drehers im Raum und eine 25 cm neben dem Plattenspieler positionierte Spule mit einem Gegenfeld konnte ich das Netzbrummen reduzieren - vielleicht würde ja das Gegenfeld bei Grado ebenfalls helfen, aber mir kommt es erstmal etwas unsicher vor.
LG
Ich frage mich gerade, ob Du Dein Pferd evtl. vom hinten aufzäumst.
Wie ist denn die Kapazität Deines Phono VV?
Ich frage mich gerade, ob Du Dein Pferd evtl. vom hinten aufzäumst.
Wie ist denn die Kapazität Deines Phono VV?
Ich gehe in ein Focusrite Scarlett 2i2 3rd Gen und entzerre digital. Die Eingangskapazität habe ich erstmal vernachlässigt, da der Frequenzgang weiter hochzugehen scheint als beim eingebauten VV und ich nicht sicher war ob eine Messung da irgendwie riskant sein könnte - wohl eher nicht. Von Focusrite sind mir keine Angaben zu Eingangskapazitäten am Lineeingang bekannt.
Der Reloop hat, ohne System gemessen, um die 150 pF am Phonoausgang, das kurze Kabel zum 2i2 Interface 20 pF, also vmtl. 170 pF und 60 kOhm insgesamt.
Beim zuschaltbaren internen VV des Reloop 7000 MK2 habe ich zunächst einen ähnlichen Aufbau wie bei diesem Teil http://fs5.directupload.net/images/user/150927/f9np2tbn.jpg vermutet. Wenn ich die Schaltung richtig verstehe, dann hätte der interne VV nach Tonarmkabel noch einem Vorwiderstand von 470 Ohm und dann 68 kOhm und 100 pF? Das Tonarmkabel müßte dann mit den gemessenen 150 pF dazu kommen, kommt mir für das Kabel sehr viel vor, aber interener VV + Kabel insgesamt 250 pF wäre für DJ-Systeme sogar passend.
Hallo :),
vielleicht nochmal hier https://www.lowbeats.de/lowbeats-klang-orakel-tonabnehmer/ reinhören (etwas runterscrollen), die Anschlusswerte sollten hier ja stimmen.
Bei der Violine am Beginn finde ich das AT schon ziemlich grenzwertig und für meinen Geschmack insgesamt zu hell...
Das klingt mit einem VM Red deutlich angenehmer, wenngleich die Ortofons ein wenig "deckeln".
"Offener" (aber immernoch angenehm) dann die Goldring. Letztendlich also nicht nur eine Frage der Anschlusswerte...
Gruß Micha
Hallo Micha,
Bei der Violine am Beginn finde ich das AT schon ziemlich grenzwertig und für meinen Geschmack insgesamt zu hell...
Inzwischen habe ich etwas den Eindruck, dass das AT überbewertet sein könnte.
Merkwürdig finde ich, dass Lowbeats das Teil mit einer Überhöhung bei 10-20kHz gemessen hat, während ich deutlichen Abfall ab 10 oder 12 kHz habe, und die Überhöhung darunter, und dass trotz des offenbar anderen Frequenzganges das Klangbeispiel von LowBeats ähnlich "scheppert", wie ich es bei mir beobachte. Der VV dort soll ein Trichord Dino sein, also nur 100 pF plus Kabel.
Zum Vergleich mal einen anderer Frequenzgang (runterscrollen zum 'frequnecy response') in diesem Artikel: https://hometheaterhifi.com/reviews/vinyl/turntable-accessories/audio-technica-vm540ml-phono-cartridge-review/ . Wobei mir in dem Text aber nicht ganz klar ist, wann es um das 440 und wann um das 540 geht. Mit dem erwähnten Emotiva Pre xps-1 dürfte die Kapazität bei hometheaterhifi eher höher sein, auch der Abfall ab 10 KHz mag dazu passen.
Ich habe bei mir noch keine wirklich gute Einstellung am Equalizer (audacity) hinbekommen, um alles zurechtzubiegen.
Ob es bei 1-2 kHz zuviel ist oder weiter oben, oder irgendwo im (Super?-) Hochton ; dazu scheint das Teil auch etwas zu klirren. Der Bass scheint mir, entgegen LowBeats-Urteil, auch recht undefiniert. Ein Versuch am Equalizer, der aber nur für eine bestimmte Platte tendenziell gepasst hat: 40 Hz +1, 80 Hz + 1dB; 3k bis 6k + 1dB; 16k + 2dB, 20 k + 4 dB.
Bei den Beispielen von LowBeats hab ich mir auf die Schnelle ein paar Sekunden ab ca 5:05 angehört:
Das AT 540 finde ich scheppernd. Dann das Ortofon 2M Bronce einiges ehrlicher aber eine Spur langweilig. Und angenehmer, wenn auch noch nicht gelassen genug, das TAD Excalibur Blue. Dann noch das Goldring 2200, was ich irgendwie als etwas gepresst empfunden habe. Meine Wahl wäre da zunächst das leider etwas teurere Excalibur Blue.
LG
Hallo,
nun habe ich meinen Aufbau mit dem VM540ML noch etwas verändert und auch noch weitere kritische Stellen "entlarvt":
Der Anschluss an das Interface muß über Monoklinke erfolgen. Stecker (wohl auch Buchse) oder auch der von mir bei der Abschätzung vernachlässigte Cinch-Klinke Adapter haben eine sehr hohe Kapazität, insgesamt mit Plattenspieler komme ich wahrscheinlich selbst mit kürzesten Kabeln wohl auf 250 pF oder mehr.
Dann scheint der Reloop nicht nur beim Antiskating vmtl. zu wenig anzuzeigen, auch das Auflagegewicht schaut bei mir zu gering aus. Antiskating hatte ich nach Tests mit der glatten Seite einer Platte (Armatrading-How Cruel) schon auf 3 gestellt, und jetzt muß ich nach Tonarmwaage offenbar für 2 Gramm Auflagegewicht nach der Skala schon 2,2 einstellen.
Schließlich habe ich in den Verbindungskabeln jeweil 68 kOhm parallel dazu gelötet und komme rechnerisch von 60 kOhm auf nun 32 kOhm für den Eingang. Das ganze klingt etwas eingeschlafen, aber nach meinem jetzigen Höreindruck stimmiger. Beim Equalizer in Audacity habe ich dann den Hochton angehoben:
6,3 +1 | 8 + 2 | 10 +3 | 12,5 + 5,9 | 16 + 9 | 20 + 12,2
Weiter nachhelfen würde vielleicht noch der "harmonic enhancer" von audacity. Aber da bin ich unsicher ob das so sparsam dosiert werden kann, dass es bei allen Aufnahmen nur mögliche Defizite der Abtastung kompensiert. Lange Hörtests für jede einzelne Platte möchte ich vermeiden.
LG
Moin,
es handelt sich um Feinmechanik!
Antiskating stellt man genau mit dem Zweikanalskope ein.
Die glatte Platte ist noch nicht mal fūr Pi mal Daumen geeignet.
Die Auflagekraft misst man mit einer Tonarmwaage.
Die mechanischen Einstellungen müssen einfach stimmen, dielassen sich nicht digital korrigieren.
Jrooß Kalle
Hallo Kalle,
Moin,
es handelt sich um Feinmechanik!
Das war wohl besonders die Zeit, als die Schwarzwäldler von Kuckucksuhren auf Plattenspieler umgestellt haben, und weniger die der nachfolgenden Globalisierungen.
Die glatte Platte ist noch nicht mal fūr Pi mal Daumen geeignet.
Dann hätte ich mit Pi mal Daumen äusserst erstaunlich oft richtig gelegen, oder Antiskating ist nicht so deutlich hörbar.
Die glatte Platte hatte früher zumindest für meine Ohren unter guten Abhörbedingungen und z.B. einem 23R für nahezu optimale Ergebnisse gesorgt. Vom Höreindruck hätte ich damals Antiskating so wie mit der glatten Platte eher gelassen oder eher noch etwas erhöht, der eingestelle Wert damals am Dual entsprach ungefähr der Dual-Empfehlung bzw. Auflagekraft. Und im Gegensatz zu auch schonmal kolportierten Methoden mit CD habe ich bei der glatten LP die relevanten Bereiche der Platte erfasst.
Ich will ja nicht ausschliessen, dass es grundsätzlich wegen unterschiedlicher Nadelformen oder Fehlwinkel der Nadel mehr oder weniger Glückssache sein mag.
Vielleicht könnte es auch noch von der jeweiligen Einstellmethode oder -Schablone abhängen, ob es halbwegs passt. Nach meinen Erfahrungen mit dem 23r, aber auch anderen MCs hat es am Dual gepasst, und Abweichungen von der Skala des Dual waren nach meinem Höreindruck eher passend, aber am Dual war vielleicht wegen anderer Einstellkriterien der Überhang etwas geringer usw..
Beim Reloop bin ich mit Antiskating schon am Anschlag, könnte also nach irgendwelchen Messungen gar nicht weiter erhöhen. Falls die Leerplattenmethode nicht passt könnte ich naturlich erstmal der Skala vertrauen und das Antiskating etwas runterdrehen. Einseitige Abnutzung der Nadel als Symptom würde ich ja auch nicht so rasch bzw. früh erkennen.
Die Auflagekraft misst man mit einer Tonarmwaage.
Beim halbwegs vernünftigen Plattenspieler ist der Tonarm eigentlich genau das, insofern ist das eigentlich immer gegeben.
Nun scheint bei meinem Reloop die Toleranz etwas großzügig zu sein, was ich ja gerade mit einer zusätzlichen Waage festgestellt hatte.
Die mechanischen Einstellungen müssen einfach stimmen, dielassen sich nicht digital korrigieren.
Der (Super-)Hochton-Abfall des TA findet sich ja in Tests, wie auch eine vorherige Überhöhung, ansonsten geht es um elektrische Eigenschaften, die m.E. schon teilweise digital korrigiert werden können. Auch noch ein externes niederkapazitives Tonarmkabel wäre für für das spezielle System denkbar, theoretisch auch eine Umrüstung des Interface auf Cinch um die Kapazität der Klinke zu sparen.
Was die Anhübscherei mit zusätzlichen harmonischen Obertönen angeht, verzichte ich eigentlich erstmal zugunsten einer originalgetreuen Reproduktion. Wenn ich dann aber vermute, dass z.B. ein Eindruck von unharmonischen harten Höhen durch Verzerrungen (womöglich vom TA, womöglich trotz richtiger Justage) hinzukommen, würde ich den Einsatz eines "harmonic enhancers" nicht ganz so streng ausschließen.
Antiskating stellt man genau mit dem Zweikanalskope ein.
Kannst du mir da Tipps geben, was es an einfachen günstigen Möglichkeiten gibt?
Hast du so etwas mal selbst mit Ergebnissen der glatten Platte verglichen?
Falls es Möglichkeiten Testplatte mit Testsignalen gibt, befürchte ich, dass so etwas für diesen Tonabnhemer auch nur begrenzt aussagefähig ist, da die mir bekannten Frequenzgänge für mich typische Kanalungleichheiten aufzuweisen scheinen.
Vorhanden sind bei mir Erato/RCA Hi-Fi Test (https://www.discogs.com/Various-Hi-Fi-Test-Pr%C3%BCfung-Und-Erprobung-Von-Stereo-Ger%C3%A4ten/release/3167152) und Deutsche Grammophon Universal Test Frequency Record (https://www.discogs.com/de/Deutsche-Grammophon-Universal-Frequency-Test-Record/release/10320855) und natürlich das Focusrite Interface
LG
Verwende doch mal anstatt eines Mikrophon Vorverstärkers mit eingebautem Sounddesign einen brauchbaren Phonovorverstärker, der im Reloop eingebaute ist eher zur Funktionskontrolle :D
Grüße Michael
Verwende doch mal anstatt eines Mikrophon Vorverstärkers mit eingebautem Sounddesign einen brauchbaren Phonovorverstärker, der im Reloop eingebaute ist eher zur Funktionskontrolle :D
Hallo Michael, ich freue mich ja über Vorschläge, besonders wenn es über meinen Tellerrand hinausgeht, aber irgendwo sehe ich gerade keinen Bezug zum Thema.
Sound kommt vom TA, dazu von der drastischen Empfindlichkeit des VM540ML auf Kapazität. Und da der Reloop bereits ohne Kabel über 150 pF mitbringt und das Focusrite zudem 60 kOhm Impedanz, war es halt leichtsinnig von mir, trotzdem gerade das System zu versuchen wenn ich im Ganzen auf über 250 pF komme. Andere Interfaces haben noch geringere Impedanzen, das Steinberg 22 immerhin noch 20 kOhm, aber das passt wohl noch weniger.
VVs ohne Kapazität kommen da auch wenige in Frage, vielleicht was Neues von Musical Fidelity, die alten LPS haben wohl laut einem Fundstück im Netzt 100 pF und 60 kOhm was dann wieder auf 250 pF und 60k kommen würde. Ausserdem gab es wohl, wenn ich die Gerüchte richtig in Erinnerung habe, auch VVs, die bei dem Pegel einiger TAs schon leicht übersteuern könnten. Und beim Focusrite müßte ich immer noch in den gleichen Eingang.
LG
Moin,
als Waage tut es die uralte Shure recht gut. Ich habe mir was gebastelt mit einer kleinen Digitalwaage und Kunststoff.
Bei Antiskating gilt es immer ein Kompromiss zwischen außen und innen zu finden.
Bei Sinustönen auf Testplatten genügt ein alter Kassettenrecorder mit zwei VU-Metern zur Überprüfung der Einstellung, ein Scope kann man natürlich auch nehmen. Das Rutschen auf einer glatten Scheibe hat mechanisch nichts mit den Kräften der Nadel in der Rille zu tun. Ich habe einen 11 Zoll Arm, bei dem ich je nach System bzw. Nadel auf Antiskating ganz verzichte.
Jrooß Kalle
Hallo nochmal,
Bei Sinustönen auf Testplatten genügt ein alter Kassettenrecorder mit zwei VU-Metern zur Überprüfung der Einstellung,
Geht es da nicht auch um gleiche Verzerrung, also nicht nur gleiche Lautstärke beider Kanäle?
Lautstärken kann ich ja mit Audacity und dem Focusrite Interface sehr einfach feststellen.
LG
Verwende doch mal anstatt eines Mikrophon Vorverstärkers mit eingebautem Sounddesign einen brauchbaren Phonovorverstärker, der im Reloop eingebaute ist eher zur Funktionskontrolle :D
Das bezog sich nur auf den Reloop, nicht auf den Verstärker im Focusrite? Falls es in meinen ersten Beiträgen nicht deutlich geworden ist: Ich gehe über Line direkt in ein Focusrite Scarlett 2i2 und entzerre digital. Beim VV im Reloop vermute ich eine Gesamtkapazität von 250 pF, also nicht optimal für das vm540ml, und den Klang fand ich auch nicht überzeugend. An Line hat der Reloop um die 150 pF, dazu kommen dann noch ein paar pF Kabel und offenbar um die 100 pF durch den Klinkenstecker oder Adapter.
LG
Hallo,
ich staune.
Die Kapazität des Kabels wirkt idr auf der Resonanzfreuqnz des MM System.
Die liegt fast immer bei ca. 12-15 khz.
Den Einfluss kann man hier in einer Analogen Schaltung gut erkennen, auch die eingehenden Parameter in den unterschiedlichen Simulationen.
https://www.volpe.at/volpe/start_frame.php?Pfad=12_16&BL=10
Wenn Du die Kapazität frei anpassen kannst, dann miss doch einfache deine Kabelage durch und passe den Wert dann auf den empfohlenen Wert des TAs an.
Und Messtechnisch wird es fasst immer über 18khz bergab gehen.
Ich stelle mir die Frage: Wenn Du das alles digitalisierst, warum dann nicht das Ergerbnis nach der digitalisierung durch einen Filter/EQ scicken?
Hallo nochmal,
Geht es da nicht auch um gleiche Verzerrung, also nicht nur gleiche Lautstärke beider Kanäle?
Lautstärken kann ich ja mit Audacity und dem Focusrite Interface sehr einfach feststellen.
LG
Hmmm,
was du so einfach nennst:D.
Antiskatingeinstellung ist bei normaler Tonarmführung und den verschiedenen Nadelschliffen immer ein Kompromiss, der notgedrungen eingegangen werden muss. Dazu kommt, dass zur Plattenmitte hin durch die geometrisch bedingte geringere Strecke die Rilleninformation komprimiert, die Tonqualität reduziert ist. Das Vergleichen des Ausgangssignals ist über verschiedene Radien die genauste Methode diesen Kompromiss zu finden. Verzerrungen vergleichen, weißt du welche der Schneidstichel bei der Matritze schon "eingebaut" hat:confused:. Die höchste Tonqualität bekommt man halt nur außen.
Sytem, Übertrager (igiitigitt) und Vorverstärker müssen aufeinander abgestimmt werden, zu komplex sind die Zusammenhänge. Irgenwelche Signalverstärker, Stecker, Leitungen sind hier bei den Kleinsignalen absolut nicht angebracht.
Ich halte hier eine digitale Entzerrung für Blödsinn, dafür ist der Dynamikbereich des unentzerrten Signals einfach zu groß.
Ich würde an deiner Stelle erst analog entzerren und dann erst digital korrigieren.
Ich komme halt aus dem letzten Jahrtausend und meine erste Musikkonserve war ein Schellackplatte(historische Rechtschreibung) abgespielt auf einem Federtrieb-Grammophon.
Viele junge Leute hier können ja nicht bis drei zählen:p.
Jrooß Kalle
Hallo,
Wenn Du die Kapazität frei anpassen kannst, dann miss doch einfache deine Kabelage durch und passe den Wert dann auf den empfohlenen Wert des TAs an.
Und Messtechnisch wird es fasst immer über 18khz bergab gehen.
Anpassen läßt sich da bislang wenig.
Ich hoffe, ich habe bei meinen vorherigen Beiträgen bzw. Formulierungen nicht Unklarheiten über den Abschlussstatus (Line- und Phonobezeichnug) des Reloop begünstigt. Beim Reloop gehe ich immer ohne VV über die Cinch-Buchse raus. Am Focusrite gehe ich immer per Monoklinke in "Line".
Wenn meine Messungen halbwegs stimmen: Der Reloop hat um die 150 pF am Ausgang. Ein üblicher 6.3 Mono Klinkenstecker oder Klinke-Cinch-Adapter hat um die 100 pF. Macht also bereits 250 pF.
Focusrite 2i2 3rd Gen wird mit 60 kOhm Eingangsimpedanz für Line angegeben, eigentlich für den Einsatz als Phono-VV noch gut geeignet.
Ich kann also die Kapazität nicht einfach reduzieren, hab aber jetzt mal die Eingangsimpedanz des Focusrite auf 32 kOhm reduziert.
Bleibt noch den Reloop doch mal aufzuschrauben, aber wenn der ähnlich wie der Vorgänger den üblichen Hanpin-Schaltungen entspricht, dann sollte die hohe Kapazität nicht indirekt vom internen deaktivierten VV kommen, sondern kann wohl nur durch ein hochkapazitives Tonarmkabel erklärt werden.
Ich stelle mir die Frage: Wenn Du das alles digitalisierst, warum dann nicht das Ergerbnis nach der digitalisierung durch einen Filter/EQ scicken?
Mach ich ja, ich hatte auch schon die RIAA-Kurve entsprechend verändert, um das in einem Durchgang zu machen. Aber einmal ist die richtige Abstimmung offenbar schwierig, Messplatten helfen da auch nur bedingt. Und dann überzeugte mich eine halbwegs passend abgestimmte Digitalisierung klanglich trotz richtigeren Frequenzgangs nicht wirklich. Ich vermute, dass die audacity-Filter mit der Frequenzgangkorrektur die Phase nicht entsprechend zurückbiegen, also dafür zu neutral sind. Eine getrennte Phasenveränderung scheint es bei den Filtern nicht zu geben. Mag auch sein, dass ich die Resonanzüberhöhung nicht voll "erwischt" hatte.
Eine Höhenanhebung des Ergebnisses bei 32 kOhm (und >250pF) kommt mir momentan unkritischer vor, als Korrekturen bei 60 kOhm (und >250pF). Die Beurteilung der Equalizerkorrekturen ist allerdings schwierig, dazu hab ich etwas Sorge, dass sich bei zu häufigen Hörtests die Schallplatten auch noch abnutzen und verändern. Grundsätzlich würde ich lieber ohne Zusatzwiderstand, also mit 60 kOhm, weitermachen.
LG
Hallo Kalle,
Viele junge Leute hier können ja nicht bis drei zählen
Das Thema würde wohl hier den Rahmen sprengen:rolleyes:.
Ich halte hier eine digitale Entzerrung für Blödsinn, dafür ist der Dynamikbereich des unentzerrten Signals einfach zu groß.
Wenn ich 24 bit / 48 kHz aufnehme und ein paar bit für die Entzerrung abziehe, dann bleibt doch mehr als genug, um normale 16 bit CDs zu übertreffen. Dann habe ich eher Probleme die Platte zu reinigen, oder den Rumpelsumpf des Reloop zu filtern. Und irgendwann höre ich womöglich im Grundrauschen der Platte die Qualität / Körnigkeit des jeweiligen PVCs. Und dazu die Dolby-Fehler, Rauschfahnen etc. der Masterbänder.
Ich werd wohl auch noch meine alten MCs testen, und mit "Übertrager (igiitigitt)" ins Interface reingehen:prost:
Ich werd wohl auch noch meine alten MCs testen, und mit "Übertrager (igiitigitt)" ins Interface reingehen:prost:
Donn datt:),
mir gefällt Klaus Avatarsatz ausnehmend gut:D.
"Wer nicht bis drei zählen kann, muss es halt digital lösen !"
Meine drei Kiddys sind beruflich ohne Notebook so was von aufgeschmissen.
Aber wir hobbymäßig ja auch.
Jrooß Kalle
"Wer nicht bis drei zählen kann, muss es halt digital lösen !"
Die Herausforderung habe ich natürlich angenommen und dem Reloop erstmal einen passenden Tonabnehmer, eine adäquate Testplatte und Hörtests, immerhin vor der Digitaliiserung analog entzerrt mit dem eingebauten VV, gegönnt. Zum Einsatz kamen ein Ortofon Concorde Club und "Ouch" von den Ohio Players. Bis auf einen etwas zu auffälligen "Kickbass" ist das Ganze schonmal halbwegs stimmig. Die Tonarmresonanz ist ausgeprägter und liegt nun bei 10 Hertz. Superhochton scheint endlich auch vorhanden zu sein.
Nun der Vergleich mit der digitalen Entzerrung: Hier gibt es etwas weniger Hochton, und das Ganze klingt etwas weniger gesoundet oder komprimiert. Der Vergleich mit der digitalen RIAA-Entzerrung des Concorde läßt bei Reloop-VV also vor allem einen leichten Anstieg im Superhochton vermuten, dazu einen leichten Subsonicfilter-Effekt ähnlich einem 6 dB Hochpass ab ca 8 Hertz.
Nun der Vergleich mit dem vm540ml (digital entzerrt). Der fehlende (Super-)Hochton ist bei der Variante mit 32 kOhm Eingangsimpedanz etwas gleichmäßiger, aber auch am deutlichsten, also geht es ohne Impedanzveränderung des Interface mit 60 kOhm weiter. Aus dem Vergleich mit dem Concorde ergibt sich eine stärker veränderte RIAA-Entzerrung für das 540 mit geringen Änderungen, +1 dB bei 80 Hz Hz, -1 dB bei 160, auch bei 1k, +1 dB bei 2k, dann minimale Reduzierung bei 6 k und zunehmender Anstieg daürber, bei 20 kHz wären wohl eigentlich 10 dB nötig.
Angepasste Kurve für Concorde:
53134
Und fürs VM540ML:
53135
Damit ergibt sich schonmal ein halbwegs ähnlicher Frequenzgang, sodaß andere Unterschiede deutlicher werden.
Das vm540ml scheint deutlicher -Rauschen etc.- auf Staub zu reagieren, es klingt teilweise auch zu unruhig, bringt aber mehr Details z.B. bei Stimmen. Das Ortofon klingt womöglich mit digitaler Entzerrung etwas weniger gepresst oder komprimiert. Für den Höhenabfall des vm540ml, wohl in Folge der Kapazitäten, müßte der Superhochton nochmals stärker angehoben werden. Das ist hier auch ein Nachteil der Eingänge ins Interface über Klinkenstecker. Ein VV ohne nennenswerte Eingangskapazität mit Cincheingang und vmtl. eher hoher Eingansimpedanz könnte hier für AT-Systeme vielleicht passen.
Ich werd wohl auch noch meine alten MCs testen, und mit "Übertrager (igiitigitt)" ins Interface reingehen:prost:
Donn datt:),
Jetzt hab ich doch noch das Dynavector 23R mit Empire-Übertragern vor dem Interface ans Laufen bekommen. Und bin schon beim ersten Versuch begeistert, auch wenn die Unterschiede zunächst nicht so groß scheinen. Der Klang ist stimmig, entspannt und dabei dynamisch.
Das 23r scheint sich auch mit dem Tonarm noch zu vertragen, allerdings hab ich auch ein leichtes Brummen drinnen, also für Instrumentalmusik oder Gesang mit leisen Passagen so weniger optimal. Und der Brumm, also etwa Abhängigkeit von der Postion des TA oder der Trafos, ist schwer oder erst später zu analysieren, wenn das Signal unentzerrt ins Interface geht.
LG
Hallo,
mit dem VM 540 ML am Reloop bin ich inzwischen auch noch etwas weiter gekommen:
Einmal habe ich Klinkenstecker mit geringerer Kapazität gefunden, ich versuche die Anpassung an das System zu verbessern. Ein Austausch des Tonarmkabels ist mir bislang zu aufwändig, also sind die gut 150 pF bis zum Cinchausgang des Plattenspielers erstmal gegeben. Die Kapazität im Eingang des Focusrite Interface vernachlässige ich erstmal, ein Umbau auf Cinchbuchsen ist nicht geplant. Also bleibt die Verbindung und vor allem der kritische Klinkenstecker. Gerade die hochwertigeren Stecker weisen offenbar oft extrem hohe Kapazitäten auf, während ein einfacher preiswerter Winkelstecker geringere Kapazität hat. Langfristig mag vielleicht die Sorge bleiben, dass preiswertere Verbinder irgendwann, Korrosion, schlechter Kontakt haben könnten, aber geringe Kapazität ist ja hier auch nicht zu verachten. Momentan habe ich eine Kapazität inkl. Tonarmkabel/Dreher bis zum Interface von unter 200 pF erreicht, komme also da schonmal gerade in den Bereich der Vorgaben von Audio Technica, die Impedanz mit 60 kOhm scheint auch verträglicher als eine Absenkung durch zugeschaltete Widerstände. Jetzt würde es auch schwierig werden, einen normalen VV mit "ohne", oder sehr wenig, Eingangskapazität zu finden, um ähnliche Werte zu erreichen. Und vielleicht geht noch ein wenig und ich kann noch mehr Kapazität mit anderem Kabel und leichteren Cinchsteckern einsparen. Klanglich meine ich dass der TA stimmiger geworden ist, wenn auch noch etwas nervig und vordergründig.
Die nächste Änderung konnte ich noch nicht gründlich genug auf klangliche Vorteile etwa als Vergleich hören, berichte aber trotzdem. Wobei ich grundsätzlich bei Vergleichen festgestellen konnte, dass beim Abspielen von LPs sowieso immer kleine Änderungen dazukommen, eine Reproduzierbarkeit m.E. sowieso nicht sicher gegeben ist, ob nun Staub, Abnutzung, statische Ladung, Luftdruck, Änderungen der Netzfrequenz usw.. Trotz der Höhenbtonung des VM 540 ML fehlt offenbar Superhochton. Und die Wiedergabe klingt vordergründig, nervös. Die teilweise zu ahnende gute Räumlichkeit bzw. breite Bühne scheint mir da so noch kein hinreichender Ausgleich zu sein. Nun hat der Reloop die Möglichkeit, die Abspielgeschwindigkeit etwas zu verändern. Ich habe bei der Aufnahme den Dreher um die maximal möglichen 16% verlangsamt. Dann später die digitale Aufnahme per Audacity um 18%, das ist ungefähr hingekommen, wieder beschleunigt, danach RIAA entzerrt usw.. Mein erster Klangeindruck ist eher positiv, alles etwas ruhiger, aber noch nicht zu langweilig. Der Hochtonbereich immer noch betont, aber natürlicher. Vielleicht sind auch die Anforderungen an den TA bei Höhenschlag usw. geringer geworden. Unklar ist mir z.B., ob die so eingestellte Drehzahl genauso präzise gehalten wird, und vielleicht wichtiger, ob es beim Umrechnen in Audacity relevante Rechenungenauigkeiten und Rundungen geben könnte. Ansonsten kann ich nochmal schauen, ob ich den Faktor bzw. die 18% weiter präzisieren kann, um ein möglichst stimmiges Ergebnis zu bekommen.
LG
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