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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Günstige elektrische Dreheinrichtung für LS-Messungen



AC-SB
26.08.2010, 21:22
moin,

aus Faulheit habe ich mal darüber nachgedacht, wie ich die Messungen unter Winkeln einfacher und schneller gestalten kann, ohne dafür Unsummen ausgeben zu müssen.
Falls jemand etwas ähnliches braucht, hilft die Idee vielleicht weiter.


Die Lösung fand sich in einem billigen, alten Massenprodukt - einemAntennen-Rotor mitsamt Steuerung: [/URL][URL]http://www.web-bazar.net/Sat-Rotor-AR-300XL_c628-655_p3512_x2.htm (http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/Rotor%20f%C3%BCr%20Antennen%20mitsamt%20Steuerung. )

Das Ganze auf ein Lautsprecher-Stativ montiert sollte eigentlich funktionieren.

Der Aluwinkel ist eine Sat-Schüssel-Halterung aus dem Keller, darauf ein stabiles Brett fixiert, dass allen meinen Testobjekten eine genügend große Aufstellfläche bietet. Der Gesamtaufbau sieht zunächst wegen der ganzen Schellen und Schrauben etwas martialisch aus. Motor und Steuergerät sind nicht eben zierlich, machen dafür aber einen robusten Eindruck. (Die Tastatur auf dem Bild hat Standard-Größe, der Treiber in der Box ist ein Seas Coax mit 18 cm-Korb)

Unter'm Strich funktioniert die Sache einwandfrei http://www.hifi-forum.de/images/smilies/4.gif
Ist zwar alles noch etwas grob, einige Schrauben können noch gekürzt und Reflexionsflächen entschärft werden, aber die Konstruktion erfüllt voll und ganz ihren Zweck.

Die Wiederholgenauigkeit scheint schon mal sehr gut. Auch nach einigen Spielereien kehrt der LS bei Linksanschlag "Nord" wieder exakt auf die 0°-Position zurück.
Sollte sich das mal ändern ist in der BA beschrieben, wie man die Steuerung wieder "resettet".
Der Drehwinkel insgesamt beträgt 360°.

Die Genauigkeit der Einstellskala ist nicht die beste, um tatsächlich 90° zu erreichen, muss das Drehrad auf etwa 94° eingestellt werden. Mittels der mitgelieferten Aufkleber kann man so das Steuergerät aber schnell "eichen". Innerhalb dieser Eichung ist dann die Wiederholgenauigkeit wieder sehr gut.

Messungen machen mit der Sache richtig Spaß. Den SEO grob auf die Drehachse positionieren, bei der 45°-Messung sieht man dann gleich (Laufzeit in Arta), ob der SEO passt oder nicht. Feinjustieren und los gehts.
Wenn man die Dateien nicht speichert sondern nur mal eben schnell eine Messung 0-15-30-45-60-75-90° haben will, ist das Ganze damit in weniger als einer Minute erledigt. Durch die gleich bleibende Entfernung zum SEO ist kein Korrigieren der einzelnen Pegel mehr nötig. Dann noch die passenden Tastenkombis für Arta rausgekramt (ALT-R-R für's messen aus dem FGang-Fenster, Ctrl-a fürs Speichern als Overlay), spart nochmal Zeit.
Vorher hab' ich mir dafür schon die Füße platt gelaufen.

Fazit: Weder besonders elegant noch High-Tech, aber funktionell und billig. Also genau das, was ich wollte.

Grüße

Michael

elheizo
26.08.2010, 21:33
Geniale Idee, schaut super aus.

ton-feile
26.08.2010, 21:35
Hallo Michael,

Gute Idee!

Allerdings hätte ich mir einen etwas innovativeren Koax als Testobjekt erwartet.;)

Gruß
Rainer

AC-SB
26.08.2010, 21:39
Hi Rainer,

das aktuelle Testgehäuse ist nicht so fotogen und hat sich geziert :eek:;)

Eben noch den Link korrigiert - jetzt findet man den Rotor auch - für rund 30 Euronen.

Michael

Kripston
26.08.2010, 21:52
Hallo Michael,
Super, funktioniert so ein Teil auch bei ausgewachsenen "Männerboxen" ???:rolleyes:


Messungen machen mit der Sache richtig Spaß. Den SEO grob auf die Drehachse positionieren, bei der 45°-Messung sieht man dann gleich (Laufzeit in Arta), ob der SEO passt oder nicht. Feinjustieren und los gehts.
von welchem SEO sprichst du bei einem Mehrweger ????


Durch die gleich bleibende Entfernung zum SEO ist kein Korrigieren der einzelnen Pegel mehr nötig.
Das müsstest du mal genauer erklären, verstehe ich nun nicht so auf Anhieb...

Viele Grüße
Peter Krips

AC-SB
26.08.2010, 22:11
Hi Peter,

Also mehr als 20 kg würde ich der Konstruktion in der Form nicht zumuten - Schwachpunkt dürfte da das günstige Alustativ (Conrad, 29.- Euro) sein, dass ja nicht senkrecht belastet wird sondern schon etwa auf Biegung geht (bis es bricht :()
Die Daten des Rotors sprechen da von 60 kg Belastbarkeit und max. 500 Nm max. Biegemoment. Das Gehäuse und die Mastaufnahmen sind aus Aluguss und machen einen soliden Eindruck.

Alternative für Männerboxen: den Rotor auf einer Bodenplatte fixieren und an das LS-Bodenbr3tt 2 Rollen dran - dann verteilt sich die Last auf 3 Punkte und das Biegemonent ist wech.;)

Jetzt kennst Du einen Grund, warum ich gerne Coaxe mag :D
Zwar haben da TMT und HT auch bisweilen leicht unterschiedliche SEOs, aber die Laufzeit-Unterschiede sind eher gering. Im Zweifel orientiere ich mich bei ganzen Boxen am Hochtöner.

Keine Korrektur nötig:

Ich kann ganz schlecht erklären, deshalb probiere ich es mit einem Beispiel:
Du misst einen Hochtöner in 1 m Abstand.
Wenn der Hochtöner (genau genommen dessen SEO) nun nicht genau auf der Drehachse steht (meistens steht er etwas davor), dann wird die Entfernung zum Mic mit zunehmendem Drehwinkel größer und der HT damit leiser.
Um das Bündelungsverhalten dann ohne geistige Klimmzüge beurteilen zu könnnen, muss man dann ja wieder die zu leisen Winkel anheben/korrigieren - viel Aufwand. :eek:

Wenn der SEO genau über der Drehachse liegt, dann ändert sich beim Drehen der Box die Entfernung zum Mic nicht mehr und man hat z.B. mit den Overlays in Arta direkt das Bündelungsverhalten vor Augen, ohne sich darüber Gedanken machen zu müssen, dass der HT bei der 60°-Messung ja eigentlich zu leise dargestellt wird, weil sich die Messdistanz vergrößert hat.

Wenn ich mir das jetzt durchlese, kapiere ich es selber fast nicht mehr - ich hoffe, Du kommst besser durch ;)

@ Alex:
Danke, aber das ist nicht innovativ, das gibts schon ewig :cool:
Nur der Missbrauch für LS-Messungen könnte eventuell neu sein - obwohl - kann mir kaum vorstellen, dass das nicht schon mal jemand gemacht hat. Ist halt einfach praktisch und vergleichsweise billig.

Michael