Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Purifi 1ET400A Verstärker
Saarmichel
01.04.2020, 22:12
Hallo,
ich habe mich dazu hinreißen lassen ( zum Corona-Frust-Abbau ) und habe mir eine Verstärker mit den Purifi 1ET400Modulen ( EVAL1-Board ) und Hypex SMPS1200A400 aufgebaut.
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/attachment.php?attachmentid=53667&d=1585769752
Link großes Bild: https://abload.de/img/purifi1et400aamp4fj4j.jpg
https://purifi-audio.com/wp-content/uploads/2020/01/EVAL1-Users-Guide-1.20.pdf
Angeheizt ( will ich haben ) wurde ich durch diesenThread (https://www.audiosciencereview.com/forum/index.php?threads/review-and-measurements-of-purifi-1et400a-amplifier.7984/) in einem anderen Forum.
Letzte Woche waren alle Bestellung eingetroffen und so konnte ich letztes Wochenende mit dem Aufbau beginnen.
Gestern dann der erste Hörtest.
Erster Eindruck :eek: :confused::( Was ist das :confused:
Nee, Freunde werden wir soooo ganz bestimmt nicht, das war mein erster- extrem negativer Klangeindruck.
Frustriert abgeschaltet nachdem es in meinen Ohren immer gruseliger klang- je länger ich hörte. Naja, vielleicht hatte ich auch nur eine schlechten Tag ( hoffte ich zumindest ) erwischt.
Hörtag 2 ( heute )
Nee, das geht wirklich gar nicht !
Klingt seltsam distanziert, schroff- und ohne jegliche Geschmeidigkeit. Emotionen können so keinenfalls geweckt werden.
Vielleicht noch ein schlechter Hör-Tag.
Noch mehr frustriert als gestern ausgeschaltet und den famosen ICEpower125ASX2 Verstärker (https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?19062-ICEpower125ASX2-Verst%E4rker) angeschlossen.
Und ? >>>Passt !
Liebliche Klänge schmeicheln meiner Seele. Nix schlechter Hör-Tag.
Ratlose Grüße
Michael
Hallo Michael,
mal wieder Merci für deinen Bericht.
Tja, seltsam, und das bei diesem großen Lob und den guten Messwerten.
Solche klanglichen Abstürze habe ich bisher nur bei wirklich grottenschlechten Konstruktionen oder bei Mimöschen mit kritischem Impedanzverhalten im Ein- und oder am Ausgang erlebt, was ja auf das Gleiche herauskommt.
Bei deinen Berichten über Gremlin und icePower bin ich dir gerne und zufrieden gefolgt:prost:.
Was sagt uns das, z.B Messwerte sind nicht alles, haben die Röhries ja schon immer gewußt.
Wenn ich mir allerdings das Ranking der AudioScienceReview ansehe, befällt mich doch ein wenig das große Stirnrunzeln, ich mag der Liste so nicht ganz glauben.
Die Rangfolge kommt mir seltsam vor.
Da ja angeblich alle Verstärker gleich klingen ........😐
Schade, in anderen Zeiten hätte ich wirklich mal Lust ähnlich dem Kondensatortest einen solchen mit Verstärkern durchzuführen, Olaf hat da ja schon tolle Vorarbeiten geleistet an die man anknūpfen könnte. Aber in Zeichen von Corona:(.
Jrooß Kalle
capslock
01.04.2020, 23:56
Ich bin nicht überrascht. Die ICE verzerren recht kräftig und vielleicht angenehm. Du hast Dich dran gewöhnt und jetzt fehlt dir was.
Man könnte sich noch den Eingangspuffer vom Kit anschauen, der ist nicht so gut wie die Endstufe selbst.
Und sonst würde ich ihn Dir vielleicht abkaufen.
Ich bin nicht überrascht. Die ICE verzerren recht kräftig und vielleicht angenehm. Du hast Dich dran gewöhnt und jetzt fehlt dir was.
Sorry,
hast du noch mehr von solchen tollen theorielastigen Einschätzungen auf Lager?🙄
Du unterstellt doch ganz einfach, Michael wäre unwissend, unkritisch und nicht in der Lage solches zu unterscheiden.
Ich benutze zur Zeit auch den genannten IcePower Verstärker, er hat ein sehr hohes Auflösungsvermögen und von beschönigtem Klirr ist bei Lautsprechern ūber 90db/Watt absolut nichts festzustellen😆.
Jrooß Kalle
Sorry,
hast du noch mehr von solchen tollen theorielastigen Einschätzungen auf Lager?🙄
Du unterstellt doch ganz einfach, Michael wäre unwissend, unkritisch und nicht in der Lage solches zu unterscheiden.
Ich benutze zur Zeit auch den genannten IcePower Verstärker, er hat ein sehr hohes Auflösungsvermögen und von beschönigtem Klirr ist bei Lautsprechern ūber 90db/Watt absolut nichts festzustellen😆.
Jrooß Kalle
Moin,
sorry aber warum solche "theorielastigen Einschätzungen" gleich abschmettern.
Ich glaube ich hatte es schon mal geschrieben, ich schätze Michaels Ausführungen
Sehe das aber doch auch kritisch -> die Aussagen beziehen sich auf eine Kombination aus :
seinen Hörgewohnheiten / seinen Lautsprechern / seinen Raum und sind damit sehr subjektiv.
VG Dirk
Hallo Dirk,
ich kann diesen pseudowissenschaftlichen Gebrauch von "subjektiv" manchmal kaum noch akzeptieren. Wenn ein Schreiner sich aus einem Stapel Brettern die geraden heraussucht und die verzogenen raussortiert .... ist das auch subjektiv:confused: .... oder muss er diese erst auf eine Messplatte legen:rolleyes:.
Wenn sich jemand viele Jahre mit HiFi-Technik beschäftigt, wie z.B. Michael, meinst du nicht, er könnte aus seiner Hörerfahrung wirklich nicht heraushören, ob ein Verstärker mit harmonischem Klirr die Wiedergabe schönt.
Ich habe schon öfter mit einem an Musik interessierten weltweit vernetzt forschenden Sozialpsychologen über dieses Thema diskutiert. Er kann mit deinem Gebrauch von subjektiv nun gar nichts anfangen. Über diese permanente Forderung nach Blindtest kann er nur schmunzeln.
Meinst du, wenn ein Orchester vor dem Auftritt die Instrumente nach Vorgabe des Flügels oder der ersten Violine nach Gehör stimmt, ist das ohne Messgeräte rein subjektiv:confused:.
Ich finde es arrogant, wenn du dir selbst solche klanglichem Bewertungen nicht zutraust, auch anderen diese Fähigkeit abzusprechen.
Jrooß Kalle
sorry für meinem kritischen Kommentar, auf dem Niveau mag ich nicht weiter diskutieren - bin raus :(
Hallo Dirk,
so unterscheiden sich unseren subjektiven:rolleyes: Diskussionsbeiträge,
Ich halte es für für ein sehr bedenkliches Niveau, jemandem, der seine Hörerlebnisse schildert, erst einmal zu unterstellen, er wäre einer subjektiven Sebsttäuschung unterlegen.
Das ist wirklich schlechter Stil.
Jrooß Kalle
MOD LarsNL
02.04.2020, 11:04
Sorry Kalle, aber was soll denn die Schärfe? Theorielastig, pseudowissenschaftlich, schlechter Stil - geht's vielleicht auch ne Nummer kleiner?
Ich weiß, jeder ist leichter reizbar momentan, aber das muss nicht sein.
Schönen Gruß,
Lars
capslock
02.04.2020, 11:31
Ich verstehe gar nicht, warum hier die Gemüter so hoch gehen (edit: ich schrieb dieses, ohne die beiden Posts davor zu kennen). Dass man sich an alles gewöhnt, auch an Verzerrungen, ist gut belegt. Ebenso dass verzerrungsarme Lautsprecher oder Verstärker am Anfang als steril oder blass empfunden werden.
Hier mal Daten vom Modul (und ich habe schon schlechtere Messungen gesehen, finde sie aber auf die Schnelle nicht):
https://www.audiosciencereview.com/forum/index.php?threads/icepower-125asx2-class-d-amplifier-review.10442/
Der Plot mit der FFT vom 1 kHz - Signal (bei x W?) sieht ziemlich manierlich aus. Wenig Rauschen, - 92 dB zweite (nicht doll, aber passabel und auf dem Niveau bestimmt wohlklingend) und die höheren Harmonischen schön abgestuft abfallend.
Rauschabstand (rote Querbalken) von 97 dB bei 5 W und 110 dB bei hoher Last ist auch sehr ordentlich.
Im 32-Ton-IMD sieht man Spitzen bei 60, 120, 240, 360, ... Hz. Das sind Reste von der Netzfrequenz, an sich harmlos, aber dass die 360 Hz noch mitkommen, zeigen, dass es mit der Linearität auch bei niedrigen Frequenzen nicht so weit her ist. Ansonsten zeigt der ab 1 kHz ansteigende Teppich, dass der Gegenkopplung ab hier massive die Puste ausgeht. Hinsichtlich Harmonischen mag das noch ok sein (2. Harmonische von 5 kHz klingt noch gut, 3. hört man schon deutlich weniger, noch höhere gar nicht). Aber Intermodulation ist ein anderes Thema. Ich würde gerne mal einen IMD-Plot von zwei nahe beieinanderliegenden Frequenzen sehen, z.B 15 und 15,5 kHz. Das dürfte bis in den Grundtonbereich hin Beiträge liefern.
Power vs. Distortion at 4 Ohms zeigt uns unter Berücksichtigung des geringen Rauschens, dass auch bei 1 kHz schon mittelkräftig verzerrt wird, und der gleiche Plot bei 8 Ohm zeigt, dass es an der Endstufe und nicht am Rauschen liegt.
Power vs. Distortion at 4 Ohms bei verschiedenen Frequenzen zeigt dann die Konsequenz der oberhalb von 1 kHz abnehmenden Schleifenverstärkung. Hörbar an Einzeltönen ist nur der Bereich bis zur 5 kHz - Kurve. Die höheren Frequenzen sind für Einzeltöne nicht relevant, aber bei komplexen Tönen schon (IMD).
Thermal Stability zeigt dann nochmals die deutlichen Kanalunterschiede (muss nicht bei allen Modulen so sein) und dass nach Aufwärmen noch ein paar dB weg sind (das könnte bei allen Modulen der Fall sein).
Ich habe keine Ahnung, wie das Modul klingt. Ich könnte mir vorstellen, dass die Harmonischen insgesamt gutmütig und nur leicht schönfärbend wirken, und dass die offensichtlichen Probleme mit Endstufenlinearität und IMD eine gewisse Kernigkeit machen. So ist jedenfalls meine Erfahrung mit AB-Endstufen, bei denen die Crossover-Distortion nicht sauber optimiert war.
Ich finde es gut, dass Du, Michael, mal etwas auf dem Papier besseres ausprobieren wolltest. Es kann gut sein, dass Du Dich da reinhörst und Dich nach ein paar Tagen wunderst, dass Du die ICE mal besser fandest. Genausogut kann es sein, dass Du bei den ICEs bleiben willst, und das ist auch absolut ok so, keinerlei Wertung!
BiGKahuunaBob
02.04.2020, 11:48
Messtechnisch scheint mit Purifi in Sachen classD momentan Stand der Dinge zu sein, Bruno ist ja quasi der Erfinder "audiophilen" classDs.
Ich rege auch dringend – wie bei dem Kondensator Thema – mal weitere messtechnische Untersuchungen und vor allem einen Blindtest an, um der Sache auf den Grund zu gehen, warum einigen vermeintliche Unterschiede im Verstärkerklang auffallen.
Was kann dafür die Erklärung sein?
Moin,
zum Vergleich, wegen der Berichte von Fosti und Saarmichel habe ich mir mittlerweile 4 icePower 125 asx2 angeschafft und aufgebaut.
Von Schönfärberei kann hier absolut keine Rede sein. Wenn ich sie mit meinen auch zur Zeit benutzten AB Endstufen von SAC und T+A und dem Gremlin vergleiche, baut der icePower ein sehr analytisches nicht schöngefärbtes Klangbild auf. Im Vergleich zu den anderen stehen Musiker und Instrumente frei im Raum und dazwischen ist Stille.
Gehört mit Jazz und Kammermusik und ziemlich neutralen Hornlautsprechern.
Meine Manger MSW Kombination betreibe ich mit den SAC aktiv. Mit den aufwendigen Mundorf Passivweichen kommen sowohl Gremlin wie auch der ice klanglich an die Aktivlösung heran.
Zwischen all diesen Klangeinschätzungen liegen nur kleine aber feine Nuancen.
Den ice sollte man bei anspruchsvollen Lautsprechern gebrückt oder ungebrückt im Monobetrieb betreiben, weil er sonst klanglich an seine Grenzen kommt. (Deshalb mittlerweile 4) Das Netzteil könnte üppiger dimensioniert sein, aber bei dem Preis der Platine ist und bleibt er ein Schnäppchen.
Ich bin Lauthörer mit cirka 80 db(A) am Hörplatz.
Der Gremlin hat im Vergleich zum ice ein opulenteres dichteres Klangbild, Geschmackssache.
Wie beschrieben sind das nur Nuancen, die nach der zweiten Scheibe in Bezug auf die Musik unwichtig werden.
Wenn Michael seine "Abneigung" gegen den Purifi 1ET400A näher erklärt gewinnen wir vielleicht mehr Klarheit.
Gruß Kalle
capslock
02.04.2020, 12:34
Ja, ich bin auch gespannt, was Michael weiter erzählt.
Zu den genannten Verstärkern bei Dir wundert mich, dass die so ähnlich sein sollen. SAC und T+A bauen in der Regel sehr sorgfältig, aber man müsste schon die Modelle wissen und sich den Schaltplan angucken.
Zu Gremlins kann ich wenig sagen, außer dass das Chipsätze von ST sind. Wenn ich richtig liege, sogar ohne Rückkopplung, ähnlich Tripath. Die sollten dann auf jeden Fall anders als ordentliches AB und als ICE klingen. Messungen an Gremlins sind mir auch keine bekannt, bin für Tipps dankbar.
Edit: bin anscheinend beim Gremlin II gelandet, der originale Gremlin müsste ein TAS5630 von ti sein. Im Datenblatt sehe ich ca. -76 dB THD+N. Das wäre deutlich schlechter als ICE. Es steht auch was von Pure Path - Rückkopplung. Ich vermute, es geht um den digitalen Noise-Shaper, nicht um analoge Rückkopplung um die Endstufe.
Und hier noch etwas von Michael:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?12988-Gremlin-kleiner-Class-T-Amp-ganz-gro%DF
Näheres:
T+A A1000AC
SAC adjustable, Endstufen ähnlich dem "Igel"
Gremlin, hier Tamp 2400 Platine AA-AB32313 IC Tripath STA516BE
(Mk II nur mit größer dimensionierten Ausgangspulen)
Wichtig beim Gremlin ist auch ein ausreichend dimensioniertes SNT- oder RT-Netzteil.
Den Gremlin haben seinerzeit wir mit etlichen Verstärkern an vielen Lautsprechern verglichen, von Folie (ESL57) bis Hornlautsprecher. Besser waren nur die Gryhpon Antilion und eine Quad Studioendstufe.
Michael hat irgendwo seine persönliche Rankingliste aufgelistet.
Jrooß Kalle
capslock
02.04.2020, 13:21
Hmm, STA616BE ist nur die Endstufe (d.h. die Leistungstransistoren). Eigentlich müsste es noch ein Steuer-IC geben.
Tripath ist ein weites Feld, z.B. mit TK2050 ist es ziemlich gruselig:
https://www.audiosciencereview.com/forum/index.php?threads/dayton-audio-dta-120-stereo-amplifier-review.9867/
Edit: vom SAC 50T habe ich einen Schaltplan gefunden.
http://sportsbil.com/other/SAC%20PA50%20SCH.pdf
Ziemlich abgefahrenes Konzept. Die Eingangsstufe ist ein ziemlich gutes Audio-IC (AD797), das einerseits über seinen Stromverbrauch und Stromspiegel als auch direkt die Endstufe ansteuert. Die ist ein normaler Darlington (aus sehr guten Einzeltransistoren), aber leider ohne gemeinsamen Emitterwiderstand der ersten Stufe. Kann grandios neutral und verzerrungsarm sein, kann auch Defizite haben (Crossover der Endstufe, parasitäre Schwingungen, weil die Eingangsstufe verdammt schnell für den Rest ist). Keine Ahnung, wie das sich misst und wie es klingt. Vermutlich anders als die genannten Class D :)
Hallo Michael!
Was für LS spielen denn da dran?
Mal messen um zu schauen ob es irgendwelche Auffälligkeiten im FG gibt.
So krass dürfte das ja eigentlich nicht sein.
Gruß
Arnim
MarsianC#
02.04.2020, 18:24
Eventuell muss sich dieser neumodische Schnelltakter erst einspielen? Oder es liegt am Kabel :D
Brechen die ICE im Hochton je nach Impetanz etwas weg? Das kann bei älteren Class-D durchaus im dB Bereich sein.
Nachtrag:
53684
Mit einer lauteren Messungen am LS sollte das doch sichtbar werden.
Brechen die ICE im Hochton je nach Impetanz etwas weg? Das kann bei älteren Class-D durchaus im dB Bereich sein.
Nein,
der Teppich bleibt sauber:p, der ice ist in der Baureihe der KlasseD Verstärker nicht gar so alt. Der hochgelobte TDA7492 war so ein Impedanzferkelchen.
Jrooß Kalle
Ein sehr aktuelles und interessantes Thema :)
Die gleiche Enttäuschung wie Michael habe ich beim Vergleich von Hypex NC252MP mit SAC Icon an der Tafal erlebt:
- Klangfarben und Lebendigkeit waren verschwunden
- Sehr gute Kontrolle und Räumlichkeit, aber insgesamt zu langweilig und keine Emotionen
Ich gehe davon aus, das der Icon hier und da übers Ziel hinausschießt und zusätzliche (schöne) Schwingungen produziert.
Bei der NC252MP fehlen vermutlich diese schönen Verzerrungen und vielleicht Überschwinger o.ä..
Vielleicht werden da sogar sehr kleine Signalanteile durch den digitalen Aufbau abgeschnitten?!
Ich kann leider nur subjektives liefern, der Nachweis von solchen Feinheiten könnte evtl. messtechnisch auch scheitern
Grüsse aus Offenburg,
Nils
Andererseits kann ich mit den Hypex NC252MP Produktionen anhören, die sonst in den Ohren wehtaten.
Die wurden im Studio vermutlich stark mit Effekten angereichert und mit Class-D abgehört ;-)
Saarmichel
15.04.2020, 22:30
Hallo,
anbei die Messungen des Purifi 1ET300A Verstärker.
Gemessen wurde mit dem MOTU M2 Interface.
Hier die Messungen des MOTU M2
https://abload.de/img/messungenmotum29yjrq.gif (https://abload.de/image.php?img=messungenmotum29yjrq.gif)
Hier die Messungen des Purifi 1ET300A Verstärker.
1W, 10W, 25W, 100W mit 4-Ohm Lastwiderstand.
https://abload.de/img/4ohmb1knk.gif (https://abload.de/image.php?img=4ohmb1knk.gif)
1W, 10W, 25W, 100W mit 8-Ohm Lastwiderstand.
https://abload.de/img/8ohm7ujfo.gif (https://abload.de/image.php?img=8ohm7ujfo.gif)
Vergleich MOTU M2 mit der Purifi 1ET400A Verstärker.
https://abload.de/img/vergleichm2-paiek1k.gif (https://abload.de/image.php?img=vergleichm2-paiek1k.gif)
Gruß
Michael
MarsianC#
15.04.2020, 23:45
Kannst du deine ICEpower ebenfalls so vermessen?
Das Motu sieht wie die Purifi ziemlich gut/sauber aus. Das leichte Netzbrummen (-110 db, Harmonische noch weniger) tut sicher nicht weh, die Unruhe um 5 kHz wohl genauso wenig.
Vielen Dank für die ausführliche Messreihe :)
Ich frage mich, ab wann Class-D Verstärker sehr kleine Signale "abschneiden" und ob dieser Effekt früher einsetzt wie bei einem guten konventionellen Verstärker?
Theoretisch müsste dass bei Messreihen mit sehr kleinen Lasten von z.B. 0,1 W / 0.01 W nachweisbar sein.
Das Messequipment müsste allerdings in der Lage sein, diese kleinen Spannungen aufzulösen.
Interessant wäre es bis hin zur unteren Hörschwelle (0 dB bei 4 kHz).
capslock
16.04.2020, 09:49
Vielen Dank auch von mir für die sehr ausführlichen Messungen. Was ich noch nicht zusammenbringe: wie passen die Messungen der harmonischen über Frequenz mit den FFT-Messungen zusammen? Dazu wäre es wichtig zu wissen, bei welchem Pegel und welcher Last letztere gemacht wurden.
Haben sich Deine Ohren eigentlich angefreundet mit dem Teil?
capslock
16.04.2020, 09:52
Vielen Dank für die ausführliche Messreihe :)
Ich frage mich, ab wann Class-D Verstärker sehr kleine Signale "abschneiden" und ob dieser Effekt früher einsetzt wie bei einem guten konventionellen Verstärker?
Theoretisch müsste dass bei Messreihen mit sehr kleinen Lasten von z.B. 0,1 W / 0.01 W nachweisbar sein.
Das Messequipment müsste allerdings in der Lage sein, diese kleinen Spannungen aufzulösen.
Interessant wäre es bis hin zur unteren Hörschwelle (0 dB bei 4 kHz).
Was sollte denn der Grund dafür sein? Der Modulator ist analog, und er guckt sich das integrierte Ausgangssignal an. Wenn er meint, dass da was fehlt, dann wird halt ein Puls draufgegeben.
roomcurve
16.04.2020, 09:55
Hier gibt es noch mehr Messungen von dem Teil
https://www.audiosciencereview.com/forum/index.php?threads/review-and-measurements-of-purifi-1et400a-amplifier.7984/
phase_accurate
16.04.2020, 11:42
Was sollte denn der Grund dafür sein? Der Modulator ist analog, und er guckt sich das integrierte Ausgangssignal an. Wenn er meint, dass da was fehlt, dann wird halt ein Puls draufgegeben.
Das sehe ich genau so. Was höchstens Details "verschlucken" könnte wäre Rauschen. Aber da messen sich moderne Class-D Verstärker auch sehr gut.
Gruss
Charles
BiGKahuunaBob
16.04.2020, 11:45
Ist hier 1ET300A und 1ET400A durcheinander gekommen?
Das Motu m2 hatte ich auch mal auf dem Zettel, ist auch in einer der letzten S&R recht gut getestet worden.
Die Frage ist, wie klein z.B. die geringste Sinus-Amplitude sein kann, ob das jetzt z.B. 10mV oder 1mV sind, wäre schon interessant.
Rein technisch muss es eine untere Grenze geben, wenn es unterhalb des Rauschens liegt, wäre ja alles ok.
Saarmichel
16.04.2020, 12:37
Hallo
Ein paar Anmerkungen zu den Messungen meinerseits.
Der Purifi-Amp 1ET400A misst sich offenbar wirklich wie der berühmte Draht.
Das MOTU-M2 Interface habe ich speziell für diese Messung angeschafft. Mir ist durchaus bewusst, dass das Mess-Interface und meine begrenzte Möglichkeiten wohl der Flaschenhals- für die Messgenauigkeit darstellt.
Beim MOTU-M2 spielt bei den extrem geringen (Klirr)Mess-Spannungen schon die Potistellungen des Master-Volume und der Pegelsteller für die Mic-Eingängen eine gewisse Rolle.- spricht Höhe der gemessenen Eigenklirrwerte des MOTU-M2. Die besten Eigenklirrwerte misst man jeweils im Poti-Stellung 10-11 Uhr. Bei dem Mastervolume musste ich diesem optimale Einstellung bei den höheren Ausgangsleistungen leider oftmals überschreiten, um die Endstufe(n) genügend aussteuern zu können. Auch dadurch dürften die Messungen schlechter dargestellt werden, als der ( die ) Verstärker tatsächlich sind. Bei solchen geringen Klirrwerte sind das bei 2 Volt Ausgangsspannung bei K2-K6+ extrem geringe Klirrspannungen.
Der Purifi-1ET400A Amp fügt im Vergleich mit dem MOTU-M2 jedenfalls ( fast ) keinen weiteren Klirr- oder Störsignale hinzu. Im Vergleich dazu sind andere Verstärker, die ich vermessen habe um einiges schlechter.
Der starke K3 Anstieg bei niedrigen Frequenzen hat wahrscheinlich eher die Ursache im 10 : 1 Spannungsteiler ( 2W MOX-Widerstand ) als in der Ausgangs-Kernspule des Purifi-Amp. Der K3-Peak ist nämlich- bei niedrigen Frequenzen-und hoher Ausgangsleistung, zB. auch bei Class A/B Amps messbar.
Bei STEPS wird mit Sinus-Signalen gemessen, dort kann ich mit einem Multimeter die Mess-Spannung einpegeln.
Ca. 2,0 Volt , 6,4 Volt, 10 Volt, 20 Volt an 4 Ohm Lastwiderstand = Ca. 1, 10 ,25 ,100 Watt
Ca. 2,83 Volt, 9 Volt, 14,1 Volt, 28,3 Volt an 8 Ohm Lastwiderstand = Ca. 1, 10 ,25 ,100 Watt
Ca. weil durch die elektronische Poti am MOTU-M2 ließen sich die Zielwerte fast nie genau einpegeln. Bei den ARTA-FFT Spektral-Messungen pegele ich die Ausgangsspannung vor den Messungen auch mit einem 100 Hz Sinus-Signal zuerst ein.
Bei den ARTA FFT-Messungen ( Fast Fourier Transform ) fließt im Gegensatz zu den STEPS-Messungen ( Sinus-Signal ) kein ( dauerhafter ) Strom. Die Temperatur der Messwiderstandes und die Kühlerkörper der Class A/B-Verstärker sprechen da eine mehr als deutliche Sprache. Bei ARTA FFT-Messungen bleiben die Kühlkörper des Messwiderstandes und die Verstärker-Kühlkörper eiskalt, während sie bei den STEPS-Messungen heiß werden. Da hilft dann nur noch der Großventilator in der höchsten Puste-Stufe.
Eine Messung mit STEPS dauert auch mehrere Minuten, während die ARTA-FFT Messungen meist in wenigen Sekunden erledigt sind. Die ARTA FFT-Messungen fordern die Verstärker jedenfalls kaum, während die STEPS-Messungen eine sehr-sehr harte Bewährungsprobe für die Verstärker darstellen.
Mir sind diese kleine Ungenauigkeiten in der Messkette durchaus bewusst, ich erhebe deshalb auch keineswegs einen Absolut-Anspruch. Mir dienen diese Messungen auch eher als Vergleichs-Werte zwischen meinen Verstärkern um die Klangunterschiede der div. Verstärkern besser nachvollziehen zu können.
Mit einem Audio Precision Analyzer APx555 für 28.000 €uro kann- und will ich mich nicht messen. Mit ARTA / Limp / Steps und einem halbwegs brauch- und preiswertem Interface kann man im privaten Umfeld aber schon recht gut arbeiten.
Noch was zum Purifi 1ET400A: Messwert-King heißt noch lange nicht das es auch entsprechen klingt. Ich habe da Ende letzten Jahre meinen absoluten Favoriten gefunden.
Der hier (https://abload.de/img/l20.5amp.b6jtl.jpg) und Bild 2 (https://abload.de/img/l20.5amp.innenansicht3cjb3.jpg)
Ein wochenlange Hör-Sessions Geschichte- die mich nachhaltig gelehrt hat, was wirklich zählt, damit ein Verstärker "klingt".
Dadurch geriet dann nachfolgend irgendwann der Benchmark AHB2 und Purifi-1ET400A in meinen Focus.
Die Messungen haben jetzt ( seit letzten Samstag ) meine Vermutungen dann weitgehend bestätigt.
Die ganze Geschichte demnächst hier ;)
In diesem Sinne, Gruß
Michael
Sehr interessant, vielen Dank :)
Um die minimal Amplitude zu testen, ist mir dazu gerade folgender sehr einfacher Versuch eingefallen:
- Testsignal mit 1 kHz oder 4 kHz einschalten
- Lautstärke auf 0 stellen und dann gaaanz langsam steigern (Analogsignal, z.B. per Poti, nicht digital!)
- hierbei das Ohr direkt am Mitteltöner oder Hochtöner (Achtung nicht zu laut stellen / vorher testen)
Normalerweise sollte sich der Ton übergangslos aus dem Rauschen - falls vorhanden - erheben.
Wenn man erst gar nichts hört und sich dann der Ton plötzlich "dazuschaltet", wäre das die hörbare fixe untere Schwelle, die ich bei Class-D vermute
wilbur11
16.04.2020, 13:27
S
Normalerweise sollte sich der Ton übergangslos aus dem Rauschen - falls vorhanden - erheben.
Wenn man erst gar nichts hört und sich dann der Ton plötzlich "dazuschaltet", wäre das die hörbare fixe untere Schwelle, die ich bei Class-D vermute
Warum sollte das so sein? ClassD ist doch eine analoge Signalverarbeitung, wie sollte sich der Ton "plötzlich dazuschalten?!"
https://de.wikipedia.org/wiki/Klasse-D-Verstärker
Zitat von dort :
"Die Klasse D ergibt sich aus der Fortführung der mit Buchstaben gekennzeichneten Verstärkerbetriebsarten (https://de.wikipedia.org/wiki/Endstufe#Betriebsarten). Der gebräuchliche Begriff Digitalendstufe oder Digitalverstärker erweckt den Eindruck, dass eine D-Endstufe die Verstärkung mittels digitaler Signalverarbeitung bewerkstelligt. Tatsächlich ist das generierte Pulsweitensignal zwar ein digitales Signal, aber mit grundsätzlich unendlicher (also analoger) Auflösung auf der Zeitachse."
Zitatende
Letztlich wird dann am Ende geschaltet mit einer minimalen Einschaltzeit und dann gibt es gibt auch noch eine Totzeit zwischen positivem und negativem Schalter.
phase_accurate
16.04.2020, 15:45
Es gibt tatsächlich eine Totzeit, welche man aber so klein wie möglich macht. Ganz abgesehen davon, schaltet der Rechteck, bedingt durch die Spulenininduktivität, sofort um, auch wenn der zweite FET noch nicht übernommen hat. Das aber nur so am Rande.
Wichtig ist, dass trotz der Totzeit die Variation des Tastverhältnisses beliebig klein gemacht werden kann.
Gruss
Charles
Also ich habe das jetzt das Kleinsignalverhalten des Hypex NC252MP mal auf einfache Weise angehört:
Der Sinus 1 kHz und 4 kHz geht wirklich sauber runter bis zur Hörschwelle - mit dem Ohr direkt am Lautsprecher :thumbup:
Trotzdem habe ich manchmal z.B. im Vergleich zum SAC Icon den Eindruck, da fehlt etwas was die Musik lebendig macht :(
Ob das tatsächlich nur der geringere Klirr ist, oder evtl. Impulsverhalten?
Ich hatte mal mit dem Gedanken gespielt, einen günstigen gebrauchten SPL Stereo Vtializer MK2-T dazwischenzuschalten um zu hören,
ob mir der Klang z.B. mit Anreicherung einer dosierten Menge an harmonischen Verzerrungen besser gefällt.
Deine Erkenntnisse bezüglich gutem Klang würden mich daher auch sehr interessieren :)
Zum Beispiel für die Hypex NC500 gibt es verschiedene Eingangsbuffer, die für ein angenehmes Sounding beworben werden.
Im Studiobereich werden Software Plugins wie z.B, Softtube Saturation Knob und viele andere verwendet.
Habt Ihr in diesem Zusammenhang auch schon mal was ausprobiert, um das neutrale Class-D Verhalten auf angenehme Art anzureichern?
Mit sehr neutralen Lautsprechern und Verstärkern klingt es sonst schon recht reduziert, der Raum zwischen den Instrumenten und Stimmen ist ziemlich tot, wo er sonnst mit Verzerrungen, Intermodulation und sonstigen Schweinereien gefüllt war - das sind schon ziemliche Luxusprobleme, oder ;)
bingo1337
30.03.2021, 21:20
Sehr spannender Thread.
Die ganze Geschichte demnächst hier ;)
Gibt es dazu irgendwelche Neuigkeiten?
Hallo allerseits,
ich hatte zuletzt leider zu wenig Zeit für DIY Projekte und war lange Zeit deshalb nicht im Forum. Am Wochenende habe ich zufällig im ASR Forum einen Review von Amirm über den Purifi 1ET400A gelesen, die Messdaten haben mich begeistert und mein Interesse zum Bauen einer weiteren Endstufe auf Basis von diesem Class-D Amp aufgeweckt. Nun habe ich diesen Erfahrungsbericht von unserem lieben Endstufenpapst Michael gelesen und ich bin ein bisschen verwirrt. Wie können die Messdaten und der Klang so auseinander gehen?
@Michael: ich hätte da 2 Fragen
- Hast du den Gain im EVAL1 Board benutzt oder hast du den gain (0db) bypassed?
- Hast du ein balanced oder single-ended source getestet?
Danke und viele Grüße
Son
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